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Ich habe mir mit dem Schreiben dieser Zeilen ein wenig Zeit gelassen. Ich war Samstag nach dem Spiel lange und ausgiebig zusammen mit Besuch aus Glasgow dabei, volle Gläser in leere umzuwandeln. Dann am Sonntag erst ein Brunch (nach den vielen leeren Gläsern von Samstag eine echte Herausforderung) mit der Familie und nachmittags dann Kekse backen mit den Kindern und zusammen mit den besten Freunden. Abends dann erst Grünkohl gemacht und etwas Football geschaut. Es war nötig diesen Abstand zu nehmen. Von einem Spiel, dass bei mir für eine nur selten vorhandene ‚Krawatte‘ sorgte. Daher also nur ein kurzer Bericht. Und wenig Taktik, weil ich einfach keinen Bock habe mich mit der Scheiße intensivst zu befassen.

Der FCSP verliert gegen Hannover zuhause mit 0-1. Und ehrlich gesagt blieb nicht nur mir während der zweiten Hälfte häufig die Spucke weg. Es liegt nämlich nicht an den leeren Gläsern von Samstag, dass ich mich auch jetzt, mehr als 36 Stunden nach Abpfiff des Spiels, nicht an eine einzige zwingende Torchance von uns erinnere. Es gab sie einfach nicht. Keine einzige. Und klar, es ist müssig darüber zu diskutieren, aber Hannover hatte eben auch nur eine. Früh in der siebten Minute. Und die sorgte dafür, dass wir ein grauenvolles Spiel zu sehen bekamen. Wirklich gruselig.
Denn während sich Hannover gemütlich hinten in den eigenen Reihen einrichtete, mussten wir ne ganze Menge investieren und wirkten dabei so planlos wie lange nicht. Das lag aber nicht am fehlenden Einsatz oder Willen. Nein, Hannover hat es einfach seeeehr gut gemacht und wir haben leider anscheinend qualitative Mängel auf gewissen Positionen, die uns den Umgang mit so einem Rückstand massiv erschwerte.

Hannover hatte es durchaus verstanden den Fokus im Pressing auf den richtigen Positionen anzusetzen. Unsere beiden Achter, Mats und Waldi wurden bei Ballbesitz so dermaßen unter Druck gesetzt. Teilweise wurden die von vier Hannover-Spielern in die Zange genommen. Das ist Gift für unser Spiel gewesen, da unser Ansatz über diese Achterpositionen auf die Außenbahnen zu gelangen damit natürlich massiv erschwert wurde. Es war aber nicht so, dass wir den Ball nie dorthin bekommen haben, wo er hinsollte. Nein, vielmehr haben wir aus den Optionen, die wir dann doch immer wieder entwickelt haben, schlichtweg zu wenig gemacht. Sei es durch einen ungenauen Pass oder falschen Laufweg gewesen oder ein misslungenes Dribbling. Das war schon wirklich schwer zu ertragen.
Diese aggressive Gangart im Pressing zog uns ziemlich den Zahn, zumal wir bis etwa zur 30.Minute brauchten, bis auch wir ähnlich aggressiv agierten. Im Nachgang ist genau das der Punkt, der mich auch jetzt noch massiv ärgert. Das wir ne halbe Stunde brauchen, um zu kapieren, dass hier quasi mit offener Sohle agiert wird und das wir da dringend gegenhalten müssen. In solchen Momenten wünsche ich mir immer, dass da jemand mal vorangeht. Schulle oder Nehrig, die haben da dann einfach mal dazwischengehauen. Johannes Flum hätte das gestern auf jeden Fall auch gemacht. Ist aber verletzt. Kommen wir später zu.

Hier etwas Ablenkung für zwischendurch. Müsst Euch ja durch absolut schwere Kost lesen, gerade.

Über das gesamte Spiel war beiden Teams auch anzumerken, dass sie gehörig unter Druck standen, mal wieder eine gutes Ergebnis zu erzielen. Fehlervermeidung war das A und O. Klar, Hannover hat nach der frühen Führung nicht mehr viel nach vorne investiert. Ich hatte aber auch das Gefühl, dass da selbst bei nicht vorhandener Führung auch nicht viel gekommen wäre. Zumindest hatten wir alle ihre Versuche in guten Umschaltmomenten recht schnell im Griff. An unserer defensiven Grundordnung hat es Samstag also nicht gelegen.
Womit wir dann auch dazu kommen die offensiven Ansätze genauer zu beleuchten. Wenn der Achter-Raum so massiv unter Druck gesetzt wird, wie es von Hannover praktiziert wurde, dann bieten sich eigentlich zwei Optionen an: Ganz vorne im Zentrum oder auf den Außenbahnen.
Vorne im Zentrum stand Henk Veerman so ziemlich alleine auf seinem Posten. Es war nicht so, dass er nicht mit langen Bällen gefüttert worden wäre. Durch den Druck im Mittelfeld gab es schon eine Menge langer Bälle auf ihn. Aber wenn diese Variante die Notlösung für zugestellte Achterräume ist, was ja absoluter Standard bei allen Teams ist, dann sollte sie auch zu Ende gespielt werden. Und da hatten wir letzte Saison durchaus eine vernünftige Aufstellung gewählt, mit einem Spieler der auf den tiefen Ableger und zwei weiteren, die diagonal abkippend links und rechts vom Zielspieler auf den zweiten Ball warten. Davon war Samstag nix zu sehen. Vielmehr hielten die Außenspieler ihre Positionen und sowohl Waldi als auch Mats waren einfach sehr weit weg von Veerman, sodass es eigentlich ziemlich wumpe war, ob Henk das Duell nun gewinnen würde oder nicht, da der zweite Ball auf jeden Fall bei Hannover landete.
Die zweite Option bei Hannovers Spielweise sind die offensiven Außenbahnen. Hier geht es dann darum 1-gegen-1-Duelle für sich zu entscheiden, da durch den Zentrumsfokus hier ein wenig Luft vorhanden war (zumindest für kurze Zeit bis Hannover verschoben hatte). Während der Kader mit doch deutlich mehr als 30 Spielern sehr üppig bestückt ist und ich behaupten möchte, dass wir auf nahezu allen Positionen absolute gehobenes Zweitliga-Niveau haben, fallen momentan die offensiven Außen deutlich nach unten ab. Ganz ehrlich, Ryo braucht mal ne Pause. Der ist sehr gut in die Saison gestartet, aber da scheint irgendwie der Akku leer zu sein. Und Gyökeres braucht 5km/h mehr, wenn er auf dieser Position spielen soll. Manchmal würde es auch schon reichen, wenn da im Training mal ein bisschen Konkurrenz-Druck vorhanden ist. Die beiden sind momentan einfach gesetzt. Aber nicht wegen Top-Leistungen. Da fehlen uns einfach Spieler gerade. Die Verletzung von Christian Conteh ist bitter, ebenso, dass Luis Coordes auch länger mit dem Training aussetzen musste. Matt Penney, der ja auf dieser Position schon agierte ist auch verletzt. Aurel Loubono Moubongo auch. Kevin Lankford hat bisher auch nicht mit Nachdruck zeigen können, dass er eine ernsthafte Alternative darstellt. Von Cenk Sahin brauchen wir gar nicht zu reden. Und ehrlich gesagt sind einige der Spieler, die ich gerade genannt habe auch einfach nicht die Optimalbesetzungen dafür. Da muss also was passieren. Schnell. Denn sicher hat das so ungefähr jedes Team der zweiten Liga mitbekommen, wie sehr wir mit unserem Offensivkonzept ins Schwimmen kamen, als unsere beiden Achter so massiv unter Druck gesetzt wurden. Und so ungern ich das schreibe, aber unsere Herangehensweise an die zweiten Bälle muss auch einstudiert werden.

So. Genug vom Spiel am Samstag. Genießt den Adventskalender. Freut euch auf das Spiel in Regensburg, denn nach Samstag kann es nur besser werden!

//Tim

Beebleblox – Versetzung stark gefährdet
Stefan Groenveld – Grottenkick

p.s. Dieser Abschnitt kommt hier hin. Er passt einfach nicht in den vorherigen Text.
Vor Anpfiff wurde es ruhig im Stadion. Sabine, Tjark und Frank verabschiedeten sich in den letzten Tagen. Dazu hat sich erst wenige Tage vorher Gabi verabschiedet, die ich leider nie kennengelernt habe. Einen schönen Nachruf lest ihr beim magischerfcblog (deren wordpress ist aber momentan down, während ich die Zeilen schreibe, daher kein Link). Auch Sabine und Tjark habe ich nie kennengelernt. Frank Schwolow hingegen schon. Auswärts in Nürnberg tauchte zwischen volltrunkenden Sonderzugfahrer*innen auf einmal ein älterer Herr auf, der irgendwie über den Dingen zu stehen schien. Nach einer netten Unterhaltung und weiteren kurzen Treffen beim Training des FCSP (ich war da ja eher selten, Frank nicht), kann ich sagen, dass Frank sicher einer der größten FCSP-Fans ist, den ich je getroffen habe.
You’ll never walk alone!

Wenn Dir gefällt was wir hier tun, findest Du hier die Infos dazu, ob und wenn ja wie Du uns unterstützen kannst.

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I took a little time writing these lines. After the match on Saturday, I was extensively involved in transforming full glasses into empty ones with visitors from Glasgow. On Sunday I had a brunch with the family (a real challenge considering the many empty glasses on Saturday) and in the afternoon I was baking cookies with my kids and their best friends. In the evening I cooked kale and watched American football. It was necessary to take this distance. A match that really really pissed me off. So, just a brief report. And little tactics, because I don’t feel like dealing with this shit intensively.

St. Pauli loses against Hannover at home with a final score of 0:1. And to be honest, I wasn’t the only one who couldn’t believe what was happening in the second half.  It’s not because of the empty glasses from Saturday that I can’t remember any obvious goal-scoring chance we had. There just wasn’t any. To a single one. Of course, it’s not necessary to discuss it, but Hannover only had one. Early, in minute seven. And it caused us to see a horrible match. Really horrible.

A beautiful picture of the Millerntor. Maybe needed as a break from reading these shocking lines.

While Hannover was able to comfortably settle down in their half of the pitch we had to invest a lot and looked more unsystematic than we had in a long time. But it wasn’t a lack of effort or will. No, Hannover just did a very good job and we seem to have qualitative shortcomings in certain positions, which made it extremely more difficult for us to deal with the leeway.
Hannover did indeed understand how to set the focus in pressing on the right positions. Our central midfielders Mats and Waldi were put under so much pressure. Occasionally there were placed by four opponents. That was poisonous to our game because our approach to get to the outer lanes via our central midfielders was made much more difficult. But it wasn’t that we never managed to get the ball where it was supposed to go. No, we simply didn’t manage to work with the options we were able to create. Be it due to inaccurate passing, wrong positioning or unsuccessful dribblings. That really was hard to bear with.
This aggressive style in their pressing pulled us the teeth, particularly since we didn’t manage to act similarly aggressive. In the aftermath, that’s exactly the point that still massively annoys me. We needed half an hour to realize that we urgently need to resist their extremely aggressive pace. I really wish that someone would lead the way in situations like these. Schulle or Nehrig, they’d just cut in between. Johannes Flum would have done the same yesterday. But he’s injured. We’ll get to that later.

You could easily notice that both teams we’re under huge pressure to finally get a good result again. Avoiding errors was key. Yes, Hannover didn’t put much effort in the attacking game. However, I had the feeling that they wouldn’t have been any more active even if they didn’t score. At least we were able to handle their offensive attempts in turnover situations quite well. So it wasn’t our defensive order that was to blame on Saturday.

Phew, another break from the text. Hold on, you almost did it!

Which brings us to the point of taking a closer look into the offensive approaches. If the attacking center is put under so much pressure, as it was done by Hannover, there are actually two options: Right at the front in the center or on the outer lanes.
Upfront in the center, Henk Veerman was pretty much left alone on his post. It wasn’t that the team didn’t feed him with long passes. Caused by the pressure applied on our midfield there were quite some long passes aimed in his direction. But if this variant is the emergency solution for a blocked offensive center, which is the absolute standard for all teams, then it should also be played to the end. In the last season, we had found a reasonable line-up, with one player waiting for the deep offshoot and two others waiting for the second ball, diagonally to the left and right of the targeted player. Nothing of that was to be seen on Saturday. The offensive wingers, Waldi as well as Mats, stuck to their positions and were just too far away from Veerman. As a result, it absolutely didn’t matter if he would win or lose the duel since every second ball went to Hannover anyway.

The second option to counter Hannovers game is the offensive outer lanes. Here it’s all about winning 1-vs-1 duels because due to Hannovers focus on the center there was some space available (at least for a short time until Hannover shifted).  While our squad is opulently stocked with more than 30 players, and I’d like to say with players who are to be considered as an upper-tier for the second division. Seriously, Ryo needs a break. He had a great start into the season but it seems his battery seems to be empty. Also, Gyökeres needs a higher pace (about 5km/h) if he’s supposed to fill this position. Sometimes it would be enough if there was a little competitive pressure in the training.  They’re both set. But not because of top performances. We simply don’t have any alternatives here. Christian Conteh’s injury is just as bitter as that Luis Coordes had to skip the training for quite some time. Matt Penney, who did play on this position before is injured as well. And we don’t even have to talk about Cenk Sahin. Honestly, some of the players I just mentioned aren’t even part of the optimal line-up. Something’s got to happen. Quickly. Surely every team in the second division noticed how much we got into trouble with our offensive concept when our central offensive midfielders were put under pressure. And as unwilling as I am to write this line, but our approach to winning the second balls must also be trained.

All right, that’s enough of Saturday’s game. Enjoy the Advent calendar. Look forward to the match in Regensburg, because it can only get better after Saturday-

//Tim (translated by Flo)

p.s. This section goes here. It just doesn’t fit into the previous text.

Before the whistle, it got quiet in the stadium. Sabine, Tjark, and Frank said goodbye in the last few days. And only a few days before Gabi, whom I unfortunately never met, said goodbye as well. You’ll read a nice obituary in the magischerfcblog (No link, because their website was down when I was writing these lines.) I have never met Sabine and Tjark either. However, I met Frank Schwolow. When I was visiting a match in Nürnberg, between the drunken crowd,  an older gentleman suddenly appeared who somehow seemed to be above things. After a nice conversation and some other short meetings at FCSP training sessions (I didn’t go their often, Frank did), I can tell that Frank was one of the biggest FCSP fans I ever met.

You’ll never walk alone!

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