Mit 1:2 verliert der FC St. Pauli bei Borussia Dortmund und verpasst den Punktgewinn knapp. Einmal mehr zeigte sich: Wenn der FCSP in der Bundesliga punkten will, dann muss alles passen.
(Titelfoto: Alex Grimm/Getty Images/via OneFootball)
Etwas Zählbares für die Tabelle beim Auswärtsspiel in Dortmund zu holen, ist jetzt sicher nicht das, was der FC St. Pauli vor der Saison in der Kategorie „Muss“ für den Klassenerhalt eingruppiert hat. Der Spielverlauf aber zeigte, dass an diesem Freitagabend für den FCSP ziemlich viel möglich war. Doch in einigen Momenten fehlte dann der offensive Nadelstich oder die defensive Zuordnung, um beim BVB zu punkten.
Die Aufstellung
In der Startelf des FC St. Pauli gab es genau einen personellen Wechsel: Die Vernunft besiegte das Herz (also in meinem Fall), Morgan Guilavogui erhielt den Vorzug vor Scott Banks. Cheftrainer Alexander Blessin hatte auf der Pressekonferenz vor der Partie erklärt, dass Banks gegen den Ball noch ein paar Defizite habe (er sollte Recht behalten), während Guilavogui vor allem auch aufgrund seiner Kopfballstärke defensiv eine wichtige Rolle einnehmen könne.
Bei Borussia Dortmund gab es drei Wechsel in der Startelf: Donyell Malen, Ramy Bensebaini und Marcel Sabitzer ersetzten Yan Couto, Maximilian Beier und Jamie Gittens. Einfluss auf die Formation hatten die Wechsel nicht. Das Team von Nuri Sahin agierte in einem 4-2-3-1. Der FC St. Pauli stellte sich in einem 5-2-3 dagegen auf.
Tief und kompakt vs. zu tief und zu kompakt
Das 5-2-3 des FC St. Pauli sah man dann auch direkt zu Spielbeginn. Sowieso konnte man die defensive Anordnung des FCSP während des Spiels in allen Formen und Farben beobachten. Denn wie erwartet versuchte Borussia Dortmund im kontrollierten Ballbesitz zum Erfolg zu kommen, während sich der FC St. Pauli tief und kompakt zurückzog und versuchte, nicht viele Räume für das Heimteam im eigenen Drittel preiszugeben.
Die Grenze zwischen tief stehen und zu tief stehen ist sehr fließend. In vielen Phasen war es nicht falsch, wenn der FC St. Pauli dem BVB Räume zugestand. Weil diese ungefährlich für das eigene Tor gewesen sind. Problematisch wurde es für den FCSP aber immer dann, wenn man sich zu lange in einem tiefen Verteidigungsblock befand. Je mehr der BVB drückte, umso öfter fiel das Team ins 5-4-1 gegen den Ball. Auch das ist nicht problematisch, solange man sich aus diesen Situationen immer wieder, wenn auch nur kurzzeitig, befreien kann. Das sind die „Nadelstiche“ von denen Blessin vor dem Spiel sprach. Die benötigt es, um in Dortmund erfolgreich zu sein.
FC St. Pauli bremst BVB-Spiel erfolgreich
Borussia Dortmund war auf die Herangehensweise des FC St. Pauli vorbereitet, brauchte aber lange, um Lösungen zu finden. Bei BVB-Ballbesitz veränderte sich das 4-2-3-1 deutlich: Die Außenverteidiger Ryerson und Bensebaini schoben mit auf die Höhe der letzten Linie des FCSP. Die offensiven Außen, Malen und Sabitzer, machten dort für ihre Mitspieler Platz, indem sie sich in die offensiven Halbräume bewegten und dort zusammen mit Brandt als eine Art „Dreifach-10“ agierten. Dahinter war Can oft alleine im Sechserraum, weil Groß immer wieder nach rechts auswich. Gerade die „Dreifach-10“ nahm der FC St. Pauli in seinem 5-2-3/5-4-1 extrem gut aus dem Spiel, auch Can konnte sich dem gegnerischen Zugriff selten entziehen. So konnten Verlagerungen des BVB oft nur über die Innenverteidiger gespielt werden. Dadurch wurde das Dortmunder Spiel langsam.

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Nach etwas wildem Beginn aber insgesamt stabiler Arbeit gegen den Ball – einzig eine Gelegenheit von Guirassy nach fünf Minuten wurde wirklich gefährlich – gelang es dem FC St. Pauli besser, die gewünschten Nadelstiche zu setzen. Das Team presste nun teilweise etwas höher, ließ sich nicht immer ganz tief hinten reindrängen und wurde dann in Umschaltmomenten gefährlich. Der BVB war durch seine hohen Außenverteidiger und den allein im Zentrum verbliebenen Can insgesamt konteranfällig. Und zwischen der 20. und 30. Minute entwickelte sich das Spiel plötzlich in eine ganz andere Richtung: Hohe Ballgewinne des FC St. Pauli waren nun eher die Regel als die Ausnahme, die Nadelstiche wurden schmerzhaft für Dortmund.
Kalibrierte Linie um jeden Preis?
Den Abschluss der offensiv guten Phase des FC St. Pauli bildete ein vermeintliches Tor von Morgan Guilavogui. Doch er soll in der Situation um wenige Zentimeter im Abseits gestanden haben. Die zentimetergenaue Überprüfung der Standardsituationen war schon im Spiel des FCSP gegen Freiburg (damals ein Treffer gegen den FCSP) ziemlich befremdlich. Denn es bleibt die Frage, ob man wirklich nachvollziehen kann, wann der Ball gespielt wird. Vor dem Fernsehbildschirm gab es nur die Auflösung zwischen „Ball liegt noch, Smith berührt ihn noch nicht“ und „Ball ist bereits nen halben Meter von Smiths Fuß entfernt“. Und irgendwo dazwischen scheint Guilavogui ins Abseits gelaufen zu sein. Ich habe stark das Gefühl. ein „Sorry, wir können das nicht genauer auflösen, daher gilt die Entscheidung des Schiedsrichter-Gespanns auf dem Spielfeld“ würde dem VAR extrem gut tun. Nicht nur, weil das in diesem Fall womöglich bedeutet hätte, dass der FC St. Pauli mit 1:0 in Führung gegangen wäre.
Dieses Nicht-Tor war dann aber leider auch vorerst das Ende der FCSP-Nadelstiche. Bis zum Halbzeitpfiff wurde man vom BVB immer tiefer in die eigene Hälfte gedrängt. In dieser Phase, so sagte es Alexander Blessin nach Abpfiff, sei der FC St. Pauli „zu tief gefallen“. In den Minuten vor dem Gegentreffer wurde auf jeden Fall bereits ersichtlich, dass Borussia Dortmund das Stilmittel „Flanken aus dem Halbfeld“ als mögliche Lösung für sich entdeckt hatte. Dem FCSP gelang es aus dieser tiefen Verteidigung einfach nicht immer, genügend Druck auf den Flankengeber zu erzeugen. Weil die erste Pressinglinie dort begann, wo der BVB bereits flanken konnte, also zu tief, um genau diese Flanken zu verhindern. In der 43. Minute war es genau eine solche Flanke aus dem Halbfeld, die das 1:0 für Borussia Dortmund brachte.
BVB-Treffer deutete sich an
Torschütze Bensebaini ist in der Situation zum 1:0 als einlaufender ballferner Außenverteidiger extrem schwer zu verteidigen (das ist übrigens genau der Laufweg, den Blessin auch immer von seinen Schienenspielern sehen möchte). Und er trifft den Ball mit dem Kopf auch wirklich so perfekt, dass dieser die einzig mögliche Flugkurve nahm, die zum Tor führen konnte. Denn Kopfbälle aus 14 Metern sind eigentlich meist das Gegenteil von Gefahr.
Und natürlich war der Zeitpunkt des Gegentreffers aus FCSP-Sicht so ziemlich der beschissenste von allen. Denn geht der BVB mit einem 0:0 in die Pause, dann wäre der Druck für sie mit Wiederanpfiff minütlich gestiegen. Genau diese Situation, in der auch das Stadion sicher etwas unruhiger geworden wäre, wollte der FC St. Pauli haben, erklärte Blessin nach Abpfiff. Bekam er aber nicht. Stattdessen musste man froh sein, dass Brandt kurz vor der Pause nicht noch den zweiten Treffer nachlegte, als er völlig frei einen Kopfball über das Tor setzte.
FC St. Pauli mutiger im zweiten Abschnitt
Mit Wiederanpfiff agierte der FC St. Pauli etwas mutiger. Statt im sehr tiefen 5-4-1 verblieb man nun im 5-2-3, auch wenn man tiefer hinten reingedrückt wurde. Teilweise wurde auch mutig vorne draufgegangen. Doch eine Situation wenige Minuten nach Wiederanpfiff, als sich der BVB aus dem Pressing herausspielen konnte und plötzlich eine „4-gegen-2“-Situation hatte (diese aber nicht ausspielen konnte), zeigte, warum dauerhaft hohes Pressing nur in bester Abstimmung ratsam ist. Und davon – so ehrlich muss man sein – war der FC St. Pauli in den offensiveren Pressingmomenten leider ein Stück weit entfernt.
Trotzdem kam der FCSP besser aus der Pause. Es gelang den Dortmundern in den ersten rund 15 Minuten der zweiten Hälfte überhaupt nicht mehr, gefährlich vor das Tor des FC St. Pauli zu kommen. Nadelstiche in Richtung BVB-Tor wurden aber auch nicht gesetzt, entsprechend fehlte es in dieser Phase an Torraumszenen auf beiden Seiten. Das änderte sich nach rund einer Stunde Spielzeit, als Brandt, Guirassy und Malen den zweiten BVB-Treffer auf dem Fuß hatten. Dortmund-Trainer Sahin, der Lob für die Defensivarbeit des FC St. Pauli verteilte, erklärte nach dem Spiel: „Wir haben es in dieser Phase verpasst, das Spiel zu killen, das 2:0 zu machen.“ Auch wenn dieser Spielbericht natürlich massiv braun-weiß eingefärbt ist, so muss man feststellen: Sahin hat völlig Recht.

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Kein Abseits wegen sexy
Doch der BVB traf nicht, der FC St. Pauli blieb somit am Leben. Und bekam zusätzlich neues Leben eingehaucht, als Scott Banks den Platz betrat. Gefühlt war es seine erste Aktion (in Wirklichkeit war er bereits einige Minuten auf dem Platz), als er in der 78. Minute mit einer schnellen Bewegung an seinem Gegenspieler vorbei und die rechte Offensivseite runterzog. Kurzes Andribbeln im Strafraum – Schuss abgeblockt – der Ball titscht zentral ins Feld zurück – aus dem Hintergrund könnte Smith schießen – der wird doch nic… Whooosh! Bruchteile später zappelt der auf mehr als 116 Km/h beschleunigte Ball im BVB-Netz – 1:1! BÄM! Oder doch nicht?
Klar, dieses Mal brauchte es keine kalibirierten Linien, um zu erkennen, dass Afolayan meterweit im Abseits stand. Aber hat er wirklich im Blickfeld von BVB-Torwart Kobel gestanden, was es zu einer strafbaren Abseitssituation gemacht hätte? Da hatte das gesamte Schiedsrichter-Team so seine lieben Zweifel. Aus meiner Sicht völlig zu Recht. Denn Kobels Sicht auf Smith wurde von zwei BVB-Spielern verdeckt. Die Richtung des Balles war schon gut zu erkennen, als Afolayan sicher kurz das Sichtfeld Kobels versperrte. Klar, bei der Frage, ob der Treffer zählen darf oder nicht gibt es verschiedene Sichtweisen und alle haben gute Argumente. Gehalten hätte Kobel den Ball aber sowieso nicht. Es war nicht weniger als ein Traumtor von Smith. Daher kann die Erklärung nur lauten: Kein Abseits wegen sexy.
Hätte, hätte – Fehlerkette
Leider hielt dieses 1:1 aus Sicht des FC St. Pauli nicht viel länger als ein paar Minuten. In der 83. Minute bekam der zur Pause eingewechselte Gittens den Ball auf der linken Seite. Das Dortmunder Megatalent zog mit Tempo am ebenfalls eingewechselten Adam Dźwigała (Saliakas war müde, so Blessin) vorbei und fand mit seiner Flanke Guirassy im Zentrum, der zum 2:1 für den BVB einköpfte. Über diesen Gegentreffer lässt sich vortrefflich diskutieren, wie und wo der Fehler des FC St. Pauli lag. Blessin erklärte später, dass Banks in dieser Situation hätte eingreifen müssen, um Gittens zu doppeln. Tatsächlich war er auch ein paar Meter weit weg, als Gittens Tempo aufnahm. Ich sehe die Situation etwas anders: Denn damit man hätte doppeln können, hätte sich Dźwigała ein paar Meter nach hinten zum eigenen Tor absetzen müssen, als Gittens den Ball erhielt. Dadurch hätte man vielleicht die Zeit gewonnen, damit Banks die Lücke hätte schließen können. Stattdessen entschied sich Dźwigała dafür, sofort ins Duell mit Gittens zu gehen, lief direkt auf ihn zu – und wurde gnadenlos stehengelassen.
Beide Spieler sahen in dieser Situation nicht gut aus, genauso wie die Innenverteidiger des FC St. Pauli, die Guirassy im Zentrum zwischen sich zum Kopfball kommen ließen. Dźwigała hatte kurz vor Schluss noch die Möglichkeit, das Ergebnis wieder auf Unentschieden zu stellen: Nach einem weiten Einwurf leitete Irvine von der Grundlinie am ersten Pfosten per Kopf weiter (diese Variante versuchten sie diese Saison schon einige Male). Dźwigała kam in bester Position frei zum Abschluss – drüber. Kein Ausgleich. Kein Punktgewinn in Dortmund.
So verliert der FC St. Pauli erneut ein Spiel, welches er lange offenhalten konnte. Doch in entscheidenden Momenten fehlte vorne und hinten erneut etwas. Das ist auf Dauer zermürbend. Aber soweit sind wir noch nicht. Denn diese Niederlage bringt dich in der Tabelle vielleicht nicht weiter nach vorne. Aber allein auf die Tatsache, dass man auswärts beim BVB in der Nachspielzeit noch die Chance zum Ausgleich hatte, sollte den FC St. Pauli stolz machen. Fernab vom Ergebnis wurde alles versucht, um gegen ein Team zu bestehen, welches definitiv mit ganz anderen Bauklötzen spielt – und der FCSP ist ziemlich nah dran gewesen, war alles andere als chancenlos.
Immer weiter vor!
// Tim
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Danke Tim, pünktlich zum Samstag Morgen Frühstückstisch ist er da. Dein Spielbericht halt mal wieder alles perfekt zusammengefasst was auf dem Platz passiert ist und die positiven Dinge in den Fokus gestellt. Folgt man der Logik einer Lernkurve kann das eigentlich nur bedeuten das unser FCSP in einem der nächsten Spiele diese letzten Prozentpunkte rausholt und dann wird auch etwas Zählbares für die Tabelle dabei herauskommen und diese Gefühl folgt nicht einem Zweckoptimismus, naja vielleicht ein ganz klein bisschen.. FORZA
Danke für die gute Zusammenfassung.
Ich würde jetzt einfach mal behaupten, wäre das Ding mit der kalibrierten Linie umgekehrt gelaufen oder dem FC Bayern passiert… wir hätten die kommende Woche kein anderes Thema in den Gazetten.
Es ist wie es ist. Als kleiner Verein bist du leider weniger relevant.
Was mich gestern bei DAZN störte war die letzte Szene des Spiels als Banksauf der Strafraumgrenze gegen Bensebaini zu Boden geht.
Dort wurden nur kurz 2 Zeitlupen gezeigt die überhaupt keinen Aufschluss darüber gaben ob es ein Foul war.
Es sah aber so aus als hätte Bensebaini das Bein stehen gelassen und Banks nimmt dankend an.
jo, das fand ich auch schlecht aufgeklärt. aber nachdem Banksy schon 5 min vorher eine ziemlich freche „Schützschwalbe“ zieht, darf er sich nicht wundern, wenn der Schiri da einen erneuten Versuch der selben Art annimmt. muss Banksy mMn aufpassen, dass er nicht dafür bekannt wird. wobei, wenn ich an das Getrete von Kohr denke, dauert es sehr lang, bis bei den Schiris was hängenbleibt.
Ich möchte als dein Namensvetter hier widersprechen. Wenn Scotti da nicht abhebt, tritt ihn der viel zu spät kommende „Unterschiedsspieler“ Gittens vermutlich in eine mehrwöchige Pause. Er schützt sich selbst, wie du ja auch schreibst. Und seinen britischen Landsmann vor dem Platzverweis, denn der hatte schon gelb. Dass er danach ein bisschen die Arme ausbreitet, hat bestimmt mit seinem hohen Tempo zu tun. 😇
hmm, kann man sicher auch so sehen. Für das Landsmann in Zusammenhang mit Gittens wird dir Banksy aber in Zukunft den Handschlag verweigern 😉
Auweia, stimmt ja. Derselbe Pass macht noch keine Landsleute. Auch Allaster McKallaster wird nicht zufrieden mit mir sein. 🙈
Also ich weiß nicht so richtig. Natürlich war es ein sehr gutes Spiel, aber gute Spiele wie gegen Dortmund reichen scheinbar nicht aus um zu punkten. Eggestein hat jetzt lange Zeit gehabt zu zeigen, dass er auch Tore schiessen kann.
Kann solchen Spielen nicht abgewinnen. Gut gespielt, trotzdem wieder null Punkte.
Jetzt müssen 3 Punkte gegen WOB her.
in der abgelaufenen saison hat jojo seinen ersten ligatreffer am 8. spieltag in berlin erzielt. der 8. spieltag in dieser saison ist kommende woche. ich hab da so eine ahnung…
Banks der Fuchs, schöne Schwalbe! Ich hätte mir ihn in der Startelf gewünscht, der wird uns noch viel Freude bereiten!
Ohne Torwartbashing betreiben zu wollen, Vasilj hatte geile Szenen, aber im 5er muss ein Torwart einen hohen Ball, scheissegal ob Freund oder Feind vor ihm stehen, wegfausten und nicht auf der Linie stehen bleiben und hoffen, dass die Verteidiger das regeln. Sorry…
Wo ist die „Im Zweifel für den Angreifer“ Regel geblieben? Es ist doch offensichtlich, daß die Linien viel zu dick sind um über Zentimeter zu entscheiden, vom exakten Zeitpunkt der letzten Ballberührung des flankenden Spielers, der obendrein mit dem Rücken zur Kamera steht, mal abgesehen. Wer braucht den VAR wenn die einmal mehr fehlentscheiden?
Beim Schiri auf dem Platz, der spontan entscheiden muss, kann ich mit Fehlentscheidungen wohl oder übel leben aber der VAR guckt sich die Zeitlupen endlos an, da kommt meine Toleranz an ihre Grenzen…
Trotzdem: Am Ende werden wir zehnter, wetten?
wenn du in punkto nicola auf den zweiten gegentreffer anspielst, dann schau dir bitte mal an, wo er steht, als der ball den fuß des flankengebers verläßt. er steht vorne am kurzen pfosten, um die kurze ecke abzusichern. die flanke kommt auf den langen pfosten. den move mußte mir mal zeigen, wie du in dieser kurzen zeit richtung langen pfosten und gleichzeitig zum ball kommst. dafür brauchste bestimmt 2,50 m körpergröße, wenn das reicht. dieses tor hätten final die zwei verteidiger verhindern können, zwischen denen guirassy einnickt. vielleicht so wie tah kurz vor schluß gegen frankfurt. für sowas gibt’s in der ersten liga keinen elfer. sollten sich unsre leute merken…
Den Zeitpunkt der Ballabgabe betreffend:
Die Bildwiederholrate der Kameras beträgt 50 Frames pro Sekunde – die Bilddauer pro Frame beträgt also 0,02 Sekunden.
Bei einer Passgeschwindigkeit von 50 km/h, 13,9 m/s legt der Ball innerhalb eines Frames etwa 0,278 m zurück.
Für zentimetergenaue Entscheidungen erscheint die Technik nur für eher langsame Passgeschwindigkeiten geeignet.
Derselbe Maßstab muss eigentlich auch für die Bewegungen der Spieler an der kalibrierten Linie angelegt werden.
Bei zwei Spielern die sich bspw. gegenläufig bewegen (Verteidiger vom eigenen Tor weg, Angreifer zum gegnerischen Tor hin) ergibt sich ein weiteres Feld von Unschärfen – Mathematiker insert Berechnungen hier.
Forza
Yes, It is an obvious flaw in the technology and one that is never questionned because the technology has to sell and everybody is focusing on where the ball is supposed to arrive and nobody on the shoot itself. You can add that when the player shoots, the contact between the ball and the foot is not instantaneous and itself lasts a few tenths of a second
Stört noch jemanden das Gelabere der DAZN-Kommentaroren ? „Pauli“-Gequatsche, die sehen Spieler bei uns auf dem Platz, die gar nicht spielen (Saad, Neumann ???), am besten Ton abstellen.
Seit dem unsäglichen Bela Rethy kriegen mich Kommentatoren nicht mehr.
Der konnte mit unglaublichem Selbstbewusstsein völlig debilen Bullshit einem Millionenpublikum vortragen und wurde dafür zum beliebtesten Moderator gewählt.
Schade, wieder keine Punkte aber gegen eine Millionen und aber Millionen teure Champions League Truppe, die auf jeder Position qualitativ besser besetzt ist. Da kann man natürlich keinen Dreier erwarten. Ich hoffe das unsere Chance kommt, wenn die CL und der normale Verlauf der Saison bei den Verletztenlisten zuschlägt und wir darüber udann auch mal auf geschwächte Gegner treffen. Bisher durften wir immer gegen die theoretisch beste Elf antreten, nur Leipzig hatte gegen uns ein paar Stars geschont und nachher doch noch 150 Millionen oder so eingewechselt.
Ein gemessen an den Rahmenbedingungen richtig gutes Spiel. Dazu eine richtig gute und vor allem positive Stimmung. Schade, dass wir nichts holen konnten, wenngleich der Sieg schon auch (oh Wunder) verdient war. Wenn ich mir so einige Kommentare aus Dortmund zu dem Spiel durchlese (ja, es gibt auch viel Positives), dass wir ja nur den Bus geparkt hätten, und was das denn für eine Taktik gewesen sei, dann muss ich plötzlich richtig gerne an Dortmunds Spiel gegen Mainz denken. Sehr sehr viel Arroganz dort im Umfeld. Das wird ihnen aber dieses Jahr auf die Füße fallen, solange Sahin dort an der Linie steht. Ich habe selten einen Trainer gesehen, der so wenig Plan für eine nominell so gute Mannschaft hat. Soll aber nicht meine Sorge sein.
Die Sorge, die ich habe, betrifft vielmehr uns. Denn klar, niemand erwartet Punkte in Dortmund, der Auftritt war gut und couragiert. Ich befürchte aber, dass auch hier wieder etwas deutlich wurde, das uns seit Saisonbeginn begleitet: Wir tun uns schwer Tore zu schießen. Und dann reicht eben der eine Fehler, der in der Bundesliga sofort bestraft wird. Dazu war erneut eine kleine Gesetzmäßigkeit zu sehen: Wir sehen grundsätzlich besser gegen Teams aus, denen wir den Ball überlassen können. Wenn wir den selbst haben, und der Gegner übers Umschalten kommen kann, sieht es (auch aufgrund unserer Abschlussschwäche) dann nicht mehr so gut aus. So spielen aber leider viele in dieser Liga. Und wenn wir aber wirklich an den Klassenerhalt denken wollen, dann müssen auch nunmal irgendwann die Punkte her. In Dortmund ja nicht. Was ist denn jetzt aber mit Wolfsburg und Hoffenheim? Da sollte ja langsam was Zählbares her. Danach kommen ja bekanntlich die Bayern… Sich darauf zu verlassen, dass Bochum und Kiel weiterhin nicht punkten und auf die Relegation hoffen ist jetzt nicht so der Masterplan. Und eine dritte Mannschaft, die wir hinter uns lassen könnten sehe ich im Moment leider nicht. Ich schätze im Übrigen, dasselbe denken sie in Bochum und Kiel auch. Ich glaube, dass die Klasse nur mit nominellen Verstärkungen im Winter zu meistern ist, vorausgesetzt, wir sind da noch in Reichweite. Das hat im Übrigen nicht mit einer Kritik am Team gemein. Die Spieler geben alles. Das wird auch zurecht honoriert. Aber reichen wird das so, fürchte ich, nicht.
Hallo @Tim,
ich hoffe sehr, dass du diesen Kommentar liest.
Kannst du zur nächsten Pressekonferenz bitte nach dem derzeitigen Stand von Zoller und Ahlstrand nachfragen?
Ich finde, dass der der „Status-Quo“ bei beiden gar nicht mehr hinterfragt wird. Auch vom Trainer kommen keine Infos bezüglich Zoller’s, wenn er nach dem derzeitigen Verletzungsstand gefragt wird. Zu Ahlstrand würde ich sehr gerne mehr sportliche Gründe erfahren, weshalb er weiterhin raus ist (wann wird er eine ernsthafte Option für den Kader/Startelf? etc.).
Viele Grüße!
Und wenn Tim deinen Wunsch erfüllt, dann bitte noch eine weitere Frage nach einer schnelleren Verstärkung z.B Choupo-Moting.
jetzt kommt die zeit, wo wir gefahr laufen, den anschluß zu verliern. umso bitterer die verpaßten chancen gegen die direkte konkurrenz. kommenden samstag haben wir wieder eine solche gelegenheit. wir können zu wolfsburg aufschließen und sie gleichzeitig mit in den schlamassel ziehen. dieses spiel ist weg weisend und das kann dann auch wieder ne psychologische komponente bekommen, im positiven, wie im negativen. wenn wir die gesteckten ziele erreichen wollen, kommen wir um drei punkte gegen wolfsburg nicht herum…