Zwar zeigte der FC St. Pauli erneut eine defensiv sehr stabile Vorstellung, doch die Leipziger Effizienz war zu viel für den FCSP.
(Titelfoto: Maja Hitij/Getty Images/via OneFootball)
Wenn Spielberichte und Spiele völlig egal werden:
Der FC St. Pauli erklärte am Sonntagabend, dass kurz nach dem Auswärtsspiel in Leipzig ein langjähriger Fan und Begleiter des Clubs verstorben ist. Wir wünschen den Angehörigen ganz viel Kraft.
Die Aufstellung
Viele Szenarien wurden im Vorwege durchdacht, aber dass Carlo Boukhalfa die Position vorne rechts vom verletzten Morgan Guilavogui übernehmen würde, damit hatte zumindest ich überhaupt nicht gerechnet. Vor Anpfiff erklärte Alexander Blessin dann am DAZN-Mikro, was er sich von Boukhalfa auf dieser Position erwarte: Er solle „schwimmen“ und immer wieder „die Tiefe suchen“ – nach dem Spiel lautet das Fazit: naja.
Der zweite personelle Wechsel beim FC St. Pauli war hingegen viel eher erwartet worden: Für den verletzten Manos Saliakas kam Siebe Van der Heyden in die Startelf. Weitere Wechsel gab es nicht.
Auf Seiten von Leipzig gab es satte fünf personelle Wechsel. In der Innenverteidigung wurden Klostermann und Bitshiabu durch Geertruida und Lukeba ersetzt. Im defensiven Mittelfeld starteten Haidara und Kampl anstelle von Seiwald und Baumgartner. So weit, so erwartbar. Etwas überraschend saß aber auch Openda auf der Bank – Nusa startete auf der Position rechts vorne.

RBL: Gulacsi – Geetruida, Orban, Lukeba – Baku, Haidara, Kampl, Raum – Nusa, Xavi – Sesko
FCSP: Vasilj – Wahl, Smith, Nemeth – Treu, Irvine, Sands, Van der Heyden – Boukhalfa, Eggestein, Weißhaupt
Leipzig ohne Lösungen, aber mit zwei Toren
Hätte, hätte, Fahrradkette – der FC St. Pauli startete gut in die Partie und hätte in Person von Jackson Irvine bereits nach wenigen Augenblicken in Führung gehen können. Einen Freistoß in der dritten Minute bekam Leipzig nicht verteidigt, der FCSP setzte gut nach, doch der Abschluss des Kapitäns wurde geblockt. Es war der einzige von überhaupt nur fünf Torschüssen in der ersten Halbzeit. Das Problem: Zwei davon landeten im Netz, beide für Leipzig, jener von Irvine nicht.
Das ist natürlich total ärgerlich, dass der FC St. Pauli zur Halbzeit mit 0:2 hinten lag und nur zwei Torschüsse zuließ. Denn die Tatsache, dass Leipzig überhaupt nur zu zwei Abschlüssen kam, sagt über das Spiel sehr viel mehr aus, als der Stand von 0:2 es vermuten lässt. Der FCSP verteidigte konzentriert gegen das Team von Marco Rose, hatte das Aufbauspiel des Gegners nahezu komplett im Griff. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Leipzig herzlich wenig einfiel, das Team sehr verunsichert wirkte.
FC St. Pauli sorgt für Patt-Situation
Gegen den Ball ordnete sich der FC St. Pauli im gewohnten 5-2-3 an. Die Struktur der Leipziger war ziemlich klar erkennbar, wurde vom FCSP im 5-2-3 sehr gut aufgenommen. Bei Leipziger Ballbesitz stellten sich die drei Offensivspieler den drei Leipziger Innenverteidigern entgegen. Und das Leipziger Abwehr-Trio schien wirklich so gar keine Ahnung zu haben, was sie mit dem Ball machen sollten. Dass sich diese Patt-Situation in den ersten Spielminuten ergab, ist extrem bemerkenswert. Denn der FC St. Pauli sorgte auch gegen Augsburg mit genau diesem Verhalten für so eine Situation beim gegnerischen Aufbau.
Eine Lösung, um gegen dieses kompakte Defensivverhalten des FC St. Pauli besser zurechtzukommen, ist entweder eine sehr breite Positionierung der drei Innenverteidiger oder der Spielaufbau mit einer Viererkette. Nur letzteres wurde umgesetzt – und das auch erst konsequent mit Anpfiff zur zweiten Halbzeit. Unverständlich, dass ein Team wie Leipzig quasi die gesamte erste Halbzeit benötigt, um zur gleichen Feststellung zu kommen wie Augsburg in der Vorwoche und das nicht bereits vorher anders angeht. Auf der anderen Seite ist es sicher auch auf dem Platz etwas anderes als in der Video-Analyse, wenn es gegen den FC St. Pauli geht. Das hat sich ja nicht erst in den letzten Partien gezeigt, wie stark der FCSP verteidigen kann.
Als Reaktion auf diese Patt-Situation bewegten sich die beiden Sechser, Kampl und Haidara, mit zunehmenden Verlauf mehr gen eigene Hälfte. Diesen Bewegungen folgten Sands und Irvine konsequent. Dadurch öffnete sich theoretisch Raum vor der Fünferkette des FCSP. Und genau dort agierten auch Xavi und Nusa, die beide eher im Zehnerraum als auf den offensiven Außenbahnen aktiv waren. Allerdings war der FC St. Pauli auch darauf vorbereitet: Wahl und Nemeth waren immer auf dem Sprung, um gegen die beiden Leipziger Zehner zu verteidigen. Und da die letzte Kette des FCSP relativ hoch stand, war der Raum ohnehin eher klein, in den Leipzig hätte reinspielen können. Und dann war das gesamte Team auch (fast) immer wachsam, wenn die Leipziger zu Tiefenläufen ansetzten. Es war also einmal mehr sehr gute Defensivarbeit des FC St. Pauli, die dafür sorgte, dass der Gegner nur ganz selten den Weg zum Tor fand.

Bei Leipziger Ballbesitz organisierte sich der FC St. Pauli in einem 5-2-3 mit sehr engen Abständen zwischen den Ketten. Leipzig versuchte mit hochschiebenden Außenverteidigern und fallenden Zehnern günstige Situationen im Zentrum zu erschaffen. Der FC St. Pauli zeigte sich sehr gut auf das Leipziger Aufbauspiel vorbereitet, reagierte zumeist fein abgestimmt mit vorwärtsverteidigenden Halbverteidigern und vorschiebenden Sechsern. Weil Leipzig nur wenig in den Positionen rotierte, konnte der FCSP recht mannorientiert agieren, was dem Team von Blessin in der aktuellen Form entgegenkommt.
Keine 14 Sekunden zwischen Leipziger Pfosten und FCSP-Netz
Doch es gab leider bis in die Schlussphase hinein genau zwei Momente, in denen der FC St. Pauli eben nicht so kompakt stand, um Leipzig keine Torgelegenheiten zu ermöglichen. Die erste entstand ausgerechnet direkt nach einem Konter des FCSP. Eine Flanke von Eggestein wurde von Lukeba fast ins eigene Tor abgefälscht, Gulacsi parierte mit Hilfe des Pfostens klasse. Keine 14 Sekunden später stand es 1:0 für Leipzig. Denn bei dem Gegenkonter fand Xavi mit einem Pass Sesko links im FCSP-Strafraum. Eine gute, aber alles andere als überragende Schussposition für den Leipziger Stürmer. Nemeth wollte den drohenden Torabschluss unbedingt blocken, setzte zur Grätsche an, die dann aber ins Leere lief. Danach hatte Sesko nur noch wenig Probleme, zur Leipziger Führung einzuschieben. Blessin erklärte später, dass Nemeth die Situation anders verteidigen müsse: „Da muss er nicht reinrutschen. (…) Das war zu übermotiviert, das weiß er auch.“
Dieses 0:1 aus Sicht des FC St. Pauli führte zwar nicht zu großen Veränderungen, denn Leipzig hatte auch danach weiter große Probleme, den Weg ins letzte Drittel zu finden. Aber der FCSP fand nun offensiv bis in die Nachspielzeit der ersten Halbzeit gar nicht mehr statt. Ballgewinne gab es zwar genug, weil Leipzig auch weiterhin offensiv fürchterlich ideenlos unterwegs war und dem FCSP damit einen großen Gefallen tat. Doch viel zu oft war der gewonnene Ball dann auch schnell wieder weg.
Leipzig nutzt einzigen Moment der Unordnung zum zweiten Treffer
In der 35. Minute gab es dann die einzige Situation während des Leipziger Spielaufbaus, die vom FC St. Pauli nicht gut verteidigt wurde. Bitter, dass daraus dann auch gleich das 0:2 entstand. Leipzigs Innenverteidiger Orban spielte einen seltenen Ball in die Tiefe. Dort hatte sich Sesko selbst den Raum geschaffen, indem er erst gen eigene Hälfte lief, um dann in die Tiefe zu starten. Ob er den Ball mit der Hand annahm? Zumindest ist es der Oberarm gewesen. Aber da Schiedsrichter Badstübner ja nicht einmal klarste Handspiele als solche erkennt, ist es wohl vermessen, in dieser Situation einen Pfiff zu erwarten.
Doch dieses womögliche Handspiel in der Situation war nicht das primäre Problem. Sesko spielte in der Folge raus zu Baku, zu dem sich mit Smith, Nemeth und Van der Heyden gleich drei Spieler aus der Fünferkette orientierten (was mindestens einer zu viel ist) – und in dessen Rücken war plötzlich Sesko vogelfrei. Baku fand Sesko, der fand Xavi – 0:2. Ein extrem ärgerliches Gegentor. Zu gerne hätte ich gesehen, wie Leipzig weiterhin mit dem knappen Vorsprung ein eigenes Aufbauspiel aufziehen will. Daran wären sie vermutlich auch weiterhin gescheitert. Doch mit einem 2-Tore-Vorsprung konnte sich das Team merklich zurücknehmen.
Mit Saad ändert sich das Spiel
Zwei Leipziger Torschüsse, zwei Tore – der FC St. Pauli hatte mit dem ungewollten Torschuss von Lukeba sogar drei Schüsse auf das Leipziger Tor in der ersten Halbzeit. Denn kurz vor Ende des ersten Abschnitts knallte Weißhaupt einen Ball noch so dermaßen an die Latte, dass sich diese am liebsten freiwillig ins ‚concussion protocol‘ begeben hätte. Doch es fehlten Zentimeter, wie bereits beim Schuss von Lukeba. So ging es mit dem 0:2 in die Pause. Leipzig bot nicht viel, aber holte aus den wenigen Offensivaktionen leider das Maximum heraus.
Am Spiel änderte sich mit Anpfiff zur zweiten Halbzeit ein bisschen was. Zum einen waren die Leipziger Offensivbemühungen nun noch etwas abwartender. Das Team von Marco Rose schaltete in eine Art Verwaltungsmodus, erspielte sich weiterhin wenig Situation im gegnerischen Drittel. Da half es auch nicht, dass Leipzig nun konsequent mit einer Viererkette aufbaute, weil Kampl nun immer in die Kette fiel. Der FC St. Pauli fand offensiv weiterhin nur in ganz wenigen Momenten statt. Es war ein äußerst zäher Start in die zweite Halbzeit. Das änderte sich dank einer Einwechslung.
FCSP-Druckphase – aber ohne Chancen
Denn in der 55. Minute kam Elias Saad für den leider völlig blassen Carlo Boukhalfa in die Partie (zudem wurde auch Adam Dźwigała für den Gelb-vorbelasteten Van der Heyden eingewechselt). Für „Blessin-Verhältnisse“ war das ein sehr früher Wechsel. Abgesehen von verletzungsbedingten Wechseln gab es zuletzt am 3. Spieltag gegen den FC Augsburg eine solch frühe personelle Veränderung. Damals kam übrigens auch Elias Saad in die Partie – und sowohl in Augsburg als auch in Leipzig veränderte dieser Wechsel das Spiel.
Fortan wurde der FC St. Pauli druckvoller. Es ist schon ziemlich plakativ, aber Saad war vor allem in den ersten Minuten nach seiner Einwechslung eigentlich an jeder Offensivaktion mitbeteiligt – sein Impact auf das FCSP-Offensivspiel war immens. Interessant, dass sich Leipzig dem FC St. Pauli in einer nahezu identischen Formation entgegenstellte, das Rose-Team aber wesentlich schlechteren Zugriff hatte. Das dürfte zum einen an den flexibleren Bewegungen des FCSP gelegen haben, aber eben auch daran, dass die Leipziger Spieler bei der Arbeit gegen den Ball nicht ganz so motiviert wirkten.

(Stuart Franklin/Getty Images/via OneFootball)
Leipziger Platzverweis lähmt FCSP-Spiel
Saad war es dann auch, der sich in der 69. Minute nach einem starken Ballgewinn auf den Weg Richtung Leipzig-Tor machte und dabei von Orban per Grätsche regelwidrig gelegt wurde. Eine klare Notbremse. Jegliche Diskussion, ob Seiwald den Ball noch hätte erreichen können halte ich für Quatsch angesichts der Entfernung und des Tempos von Saad.
Doch das Überzahlspiel führte dann in den ersten Minuten leider eher zu einer Art Lähmung der FCSP-Offensivbemühungen. Leipzig zog sich nun stark zurück, der FC St. Pauli schien sich erst an diese veränderte Situation gewöhnen zu müssen.
Es dauerte bis zur 86. Minute, ehe es eine erste richtige Chance für den FC St. Pauli in der zweiten Halbzeit gab: Irvine kam aus exzellenter Position zum Kopfball, setzte diesen aber zu zentral, er landete direkt in den Armen von Gulacsi. Zwei Minuten später scheiterte auch Eggestein per Kopf am Leipziger Torwart. Es waren die einzigen zwingenden Chancen des FCSP im zweiten Abschnitt. Für eine Aufholjagd eines 0:2-Rückstandes ist das zu wenig gewesen.
Auf dem richtigen Weg
So verliert der FC St. Pauli also mit 0:2 in Leipzig, hätte sich in einer wilden Schlussphase auch nicht über einen weiteren Gegentreffer beschweren dürfen. Es ist eine Niederlage, bei der dem Team aufgezeigt wurde, was passieren kann, wenn es nicht gelingt, über die volle Spielzeit das eigene Tor ausreichend zu verteidigen. Das ist bitter, aber weit nicht jedem Team gelingt es, so effizient mit den eigenen Chancen umzugehen, wie den Leipzigern an diesem Sonntag. „So ein Spiel kann anders laufen, wenn man die Chancen von uns sieht“, lautet das Fazit von Alexander Blessin am DAZN-Mikro, der den Blick wenige Sätze später gleich wieder nach vorne richtete: „Dann holen wir die Punkte halt woanders.“
So ist es. Unaufgeregte News: Der FC St. Pauli verliert beim viertplatzierten Team der Bundesliga, weil der Gegner nicht viel besser, sondern effizienter war. Wenn man gegen solche Teams die eigenen Gelegenheiten nicht nutzt und dieser genau das tut, dann hat der FCSP einfach kaum die Möglichkeit, etwas Zählbares zu holen. Das ist scheiße, wie jede andere Niederlage auch. Aber die Art und Weise – defensiv stabil, auch gegen einen individuell hochklassigen Gegner – ist keine, die das Team vom Weg abbringen wird und sollte.
Immer weiter vor!
// Tim
Alle Beiträge beim MillernTon sind gratis. Wir freuen uns aber sehr, wenn Du uns unterstützt.
MillernTon auf BlueSky // Mastodon // Facebook // Instagram // Threads // WhatsApp // YouTube
Saad hatte 2. Hz auch noch einen Abschluss. Gleiche Situation wie beim 0:1, leider ist die Grätsche da erfolgreich gewesen.
Klar und deutlich analysiert wie immer. Deine Berichte so schnell nach dem Spiel helfen mir bei der Frustbewältigung und erleichtern so den Blick nach Vorne zu finden. Danke, Tim!
Ich bin mit der Saison bisher sehr zufrieden und stolz auf die Teamarbeit unserer Jungs.
Fragen die mir nur der Trainer wirklich beantworten könnte, stelle ich dir trotzdem, weil mich deine Einschätzung interessiert:
– warum wechselt AB so spät in eigentlich klaren Lagen?
– muss man Elias so langsam heranführen?
– hat Dapo sich mit seinem Verteidigungsverhalten bei Blessin verbrannt?
– kann man Jackson so einen Keil auf die Stirn kleben, damit seine Kopfbälle immer etwas von der Zielrichtung wegstreuen?
Forza!
Zumindest bei einem konkreten, vorherigen Spiel hatte Blessin mal in der PK darauf geantwortet, warum er nicht schon zur Pause gewechselt hat: Er hat da in der Pause neue Anweisungen gegeben und wollte erst gucken, wie diese funktionieren. Wenn er das erst beobachtet, hat er mit einem Wechsel z.B. 20 Minuten später bessere Möglichkeiten, dann abermals einzugreifen und auf die neuen Erkenntnisse zu Beginn der zweiten Halbzeit zu reagieren.
Ob das stets schlau ist, vermag ich nicht zu sagen. Aber ich verstehe die Logik darin. Und diesmal hat er mit der 55. Minute sogar verhältnismäßig früh gewechselt.
dapo scheint wirklich kein gutes standing mehr bei blessin zu haben. wenn man das buch von hinten liest wäre er doch die weit bessere lösung gewesen…
Dapo consistently forgets his defensive responsilbilities. He did the same when playing with Fabi and also got pulled. Sometimes a game or two on the bench can help motivate a player.
Die schwache Offensivleistung der erste Halbzeit war vor allem ein Fehler in der Aufstellung. Was auch immer Blessin gegen Dapo hat, ihn rauszulassen war fahrlässig.
„Was auch immer Blessin gegen Dapo hat“ – genau das, was Blessin schon auf der vorletzten PK gesagt hat (und bspw. auch hier zu lesen war):
Afolayan arbeitet(e) zu inkonsequent nach hinten mit – und das ist jetzt auch nicht grad neu, sondern auch schon von Hürzeler kritisiert worden.
Blessin hat erst in Minute 57 seine kaum nachvollziehbare Aufstellung korrigiert. Der Spieler Treu ist und bleibt ein Verteidiger für die linke Seite und kein Rechtsverteiliger. Wenn Saliakas verletzungsbedingt ausfällt, sollte diese Position mit Rechtsverteiliger Dzwigala ersetzt werden. Den Spieler Boukhalfa auf die rechte Außenbahn einzusetzen ist sowie offensiv als auch defensiv nicht aufgegangen. Der Spieler Boukhalfa erinnert mich immer an den Spieler Timo Schultz aus der Regionalliga Zeit. Beide waren sehr lauffreudig, spielerisch leider mit großen Defiziten. Bezüglich Afolayan ist gestern in Leipzig einem klar geworden, was der Trainer Blessin von Afolayon z.Zt. hält.
Die Spieler, die nicht spielen, sind immer die besten.
Ich zähle mit dem Schuss von Lukeba sogar vier Torschüsse von uns in der 1. Halbzeit. Denn die Torchance von Jackson entsteht ja nur, weil Gulacsi direkt vorher den fiesen (Respekt!) Freistoß von Eric Smith aus der Ecke kratzt. Ohne diesen Top-Torhüter hätte Leipzig das Spiel nicht gewonnen.
Immer wieder tolle Analysen, danke Tim!
Allerdings stimme ich diesmal in manchen Punkten nicht voll zu. In Leipzig war insgesamt mehr drin. Mit etwas mehr Courage, eigenen Ballbesitz länger und offensiver nach vorne auszuspielen, wäre RaBa schon in der ersten Hälfte öfter ins Schwimmen gekommen. Siehe die Chancen von Jacko, Jo-Jo und Noah.
Gute Abwehrleistung? Diesmal eben nicht. Die beiden Gegentoren (Nemeth, Smith) entsprangen sowohl einzelnen als auch kollektiven Fehlern. Das schmerzt umso mehr, als die Mannschaft (noch) wenig Comeback-Qualität besitzt. Spätestens nach dem Platzverweis fehlen Ideen, Esprit und ein zwingender Plan. Warum nicht öfter Abschlüsse wie von Hauke statt Klein-Klein?
Und bittebitte lass den Kopfball-Knoten bei Jacko platzen! Er hat es so verdient.
Forza
Ein Arbeitssieg, wo individuelle Klasse der Leipziger in wenigen Momenten entschieden haben.
Ich traue mir die Prognose zu, dass Dapo im Sommer lieber zweite englische Liga spielt als sich mit Blessin anzufreunden.
Es macht Spieler selten besser, wenn sie öffentlich kritisiert werden. Es wäre gut dies intern aufzuarbeiten und auf alle Szenarien vorbereitet zu sein, zumal der Marktwert nicht besser wird, wenn keine Spielzeiten vorzuweisen sind.
It’s almost a work of art to be able to transform a bunch of very average players into such a collective force. I do not mean any disrespect for the players, quite the opposite. To be able to play such a perfectly crafted game against opponents who are far superior individually is also a merit of their own.
Frankly, it is a joy to watch, there is nothing not to be proud of, and defeat againt Leipzig, we don’t care.
Treffend zusammengefasst. Wir haben Vorne nicht wirklich Druck entfachen können und wir haben bis auf 2 Situationen gut verteidigt. Mit etwas Glück hätte man 1:0 führen können bzw. wäre mit einem 2:1 oder gar 2:2 in die Pause gegangen. Ein Bruch nach der roten Karte, ja und auch ein klarer Fingerzeig für Dapo noch mehr zu arbeiten. Scott Banks hat mir im Gegensatz zu den Spielen vorher mal ganz gut gefallen. Warum Dapo nicht mal in die Mitte stellen. Wir werden sehen! Leipzig hatte nur bei Ballverlusten vom FCSTP mal Platz und dann gab es doch 2-3 Situationen bei denen die gut und schnell auf die Aussen kamen – Die Flanken waren allerdings schwach. Somit muß man sich nicht schämen, hatte aber bei besserer Chancenverwertung (Irvine, Egge, Wahl) durchaus auch noch spät den Ausgleich markieren können. Hätte hätte …. Und so bleibt eine Niederlage in den Büchern stehen. Forza und nun 3 Punkte gegen wiedererstarkte Freiburger
Nach meinem Empfinden kam RB in der ersten Halbzeit mindestens viermal durch denselben Move (Pass auf den linken Flügelstürmer) zu gefährlichen Chancen – eine davon führte dann auch nach der Deppengrätsche zum Gegentor. Darauf hätte Blessin spätestens nach dem zweiten Mal hinweisen müssen.
Ob Dapo nochmal ran darf oder es sich durch seine mangelnde Defensivarbeit vergeigt hat ist ungewiss. Bei Maurides hat ja alles sich anstrengen im Training nix mehr genützt nachdem er zu mopsig aus der Sommerpause gekommen war. Da bin ich mir nicht sicher ob es Dapo überhaupt versucht…
Ich kann die Kritik an Blessin bezüglich der Nichtberücksichtigung von Dapo nicht nachvollziehen.
Unser Trainer hat einen klaren Plan, formuliert den immer wieder öffentlich und Punkte sowie Torverhältnis geben ihm Recht.
Ob es jetzt wirklich nötig ist, einen Spieler öffentlich zu benennen, ist Geschmackssache – verhindert in diesem Fall allerdings Spekulationen.
Wenn bei uns auf der Arbeit eine Vorgehensweise abgesprochen wird und sich jemand nicht dran hält, wird das angesprochen. Im Wiederholungsfall hat es Konsequenzen. Natürlich schön für den Abweichler, wenn der „Eigensinn“ im Idealfall Tore mit sich bringt. Das Lob der Fans ist ihm dann Gewiss. Aber die anderen im Team werden dadurch oft genug im Stich gelassen. Deren Leistung sieht dann entsprechend schlecht aus. Das können wir kein bisschen gebrauchen. Ein funktionierendes Gefüge ist Gold aka Punkte wert.
Es gab vor nicht allzu langer Zeit bei uns den Ansatz des offenen Visiers. War ich damals auch Fan von. Mittlerweile feier ich unsere defensive Stabilität ab. Je höher die individuelle Qualität der Gegner, desto wichtiger ein geschlossener Auftritt.
Blessin is the problem, and the sooner it’s addressed, the better. Criticizing players publicly is unacceptable. This is a personal issue between the manager and player, not about footballing ability. Players are categorized as offensive or defensive for a reason. Watching the games, it’s clear Blessin is out of his depth—there’s no offensive strategy. You can’t set up a team to defend for 90 minutes, even against weaker opponents. No one can argue that those playing ahead of Dapo are better offensively. He and Saad should be given the freedom to play their game. This is a joke.
für mich war das gestern eine entwicklungsdelle, ein kleiner rückschritt an den anfang der saison. wir haben die chancen, der gegner macht die tore.
vor dem zweiten gegentor hat sesko nach meinem dafürhalten den ball klar mit dem arm gespielt. ich konnte das aus dessen rückenperspektive sehr gut sehen und habe das auch direkt sehr lautstark moniert. half aber nix. wäre interessant zu erfahren, ob die szene überhaupt auf handspiel überprüft wurde.
nun gilt es, sich gegen freiburg wieder zu belohnen und punkte einzufahren. leichter wird das allerdings nicht.
Ich teile die Kritik, dass Dapo defensiv mehr machen kann/muss.
Mir geht es nur darum, dass dies intern im Einzelgespräch und im Team besprochen werden muss.
So wie es auch bei Spielern nicht gerne gesehen wird, wenn sie das Trainerteam öffentlich kritisieren.
Es wäre falsch, aus Trotz oder was auch immer, ihn gegen Freiburg nicht zu bringen, da der gutgemeinte Plan mit Boukhalfa leider nicht aufging.
Oder es muss ein weiterer Spieler rechtsaußen ran (Banks/Sinani?), wenn sie die geforderte Defensivarbeit bringen.
Hey, wir spielen gegen eine hochbesetzte Champions League Mannschaft und lassen kaum Chancen zu. Das macht mehr als Hoffnung und zeigt die Stabilität im Team. Ich bin mehr als angetan. Nach dem Holperstart, hätten die wenigsten so eine positive Entwicklung erwartet. Mich eingeschlossen.