So geht es weiter mit „Das Herz von St. Pauli“

So geht es weiter mit „Das Herz von St. Pauli“

Das „Herz von St. Pauli“ wird vorerst weiterhin nicht am Millerntor laufen. Der FC St. Pauli hat nun erklärt, wie das weitere Vorgehen aussieht.
(Titelfoto: Stefan Groenveld)

Es ist eine sehr emotionale Diskussion die seit Veröffentlichung des Podcasts des FC St Pauli-Museums geführt wird. Vor dem Heimspiel gegen Freiburg hatte der Verein entschieden, das Spielen des Liedes „Das Herz von St Pauli“ auszusetzen. Und das wird vorerst auch so bleiben.

Nachdem bei Recherchen des FC St Pauli-Museums herausgekommen ist, dass Josef Ollig, der Texter des Liedes „Das Herz von St Pauli“, während der NS-Zeit menschenverachtende Texte verfasst hat und bereits davor für ein nationalistisches Medium aktiv war, wurde darüber diskutiert, ob das Lied als inoffizielle Vereinshymne, die vor jedem Heimspiel im Stadion gespielt und mitgesungen wird, weiterhin tragbar ist.

Meinungen gehen (extrem) auseinander

Bereits kurz nach Veröffentlichung des Podcasts wurde die Wucht deutlich, mit der dieses Thema bei der Anhängerschaft des FC St. Pauli eingeschlagen hat. Seitdem wird viel über das Vorgehen diskutiert. Auf der einen Seite befinden sich jene, die das Lied lieber nicht mehr am Millerntor hören möchten, weil sie keine Textzeilen aus der Feder und dem Kopf einer Person mit dieser Biographie singen möchten (und jenen, die sich solidarisch damit zeigen). Auf der anderen Seite gibt es jene, die Werk und Künstler voneinander trennen möchten, auch weil das Lied in einer anderen Version am Millerntor gespielt wird und es durch die Nutzung für etwas anderes steht als für das, was Josef Ollig früher tat. Extreme Töne auf beiden Seiten inklusive.

Der FC St. Pauli hat – nicht allein, sondern unter Einbeziehung verschiedener Personen und Gremien – aufgrund der Recherchen des FC St. Pauli-Museums entschieden, dass das Abspielen von „Das Herz von St. Pauli“ vorerst ausgesetzt wird. Als Oke Göttlich am vergangenen Samstag die Beweggründe dieser Entscheidung erklärte, gab es vernehmbare Pfiffe, aber auch Applaus im Stadion zu hören. Wer mal einen Blick in die Kommentarspalten hier beim MillernTon, beim Blog des Vereins oder in den Sozialen Medien geworfen hat, der/dem dürfte klar geworden sein: Die Diskussion wird extrem emotional geführt. Und nicht wenige würden sich wünschen, dass die Personen, die viel Zeit in dieses Thema investieren sich mit ähnlich viel Elan um die Sicherung der Demokratie kümmern würden.

Erweiterte Dokumentation und Diskussionsveranstaltung

Nun erklärte der FC St. Pauli das weitere Vorgehen bei diesem das FCSP-Umfeld sehr bewegenden Thema:
Das Museum und ein Historiker (der auf das Thema NS- und Nachkriegszeit spezialisiert ist) werden weiter zur Biographie von Ollig recherchieren. Diese erweiterte Dokumentation benötige Zeit, erklärt der FCSP, Ende März soll sie vorliegen. Nach Erscheinen dieser Dokumentation soll eine Diskussionsveranstaltung im Ballsaal stattfinden, zu der Mitglieder und Fans eingeladen sind. Angesichts der Anzahl an Rückmeldungen zu dem Thema dürfte der Ballsaal schnell an seine Grenzen kommen. Daher prüft der Verein, ob eine solche Veranstaltung auch live übertragen werden kann. Wann genau diese Diskussionsveranstaltung stattfinden wird, steht noch nicht genau fest. Der Zeitraum ist mit April bis Mai aber schon angekündigt.

Entscheidung frühestens im April

Eine Entscheidung zum weiteren Umgang mit „Das Herz von St. Pauli“ wird es dann erst nach der Diskussionsveranstaltung geben. Das bedeutet auch: Mindestens bis April wird dieses Lied nicht am Millerntor laufen. Der Verein erklärte, dass es während dieser Zeit auch keinen Ersatzsong geben wird. Was noch nicht kommuniziert wurde und vielleicht auch noch gar nicht feststeht: Wie und von wem wird nach Veröffentlichung der erweiterten Dokumentation und der Diskussionsveranstaltung darüber entschieden, ob „Das Herz von St. Pauli“ wieder am Millerntor gespielt wird oder ob es einen anderen Song zu hören geben wird?

Das Thema wird uns alle also noch eine Weile begleiten. Eines ist aber bereits jetzt deutlich geworden: Wenn man sich wünschen könnte, wie ein Verein mit so einem Thema umzugehen hat, so würde man vermutlich genau diesen Weg aufzeichnen. Es gibt sicher nicht wenige Proficlubs, bei denen so ein Thema entweder wortlos ignoriert oder eine intransparente Entscheidung getroffen werden würde. Der FC St. Pauli hingegen ruft zur Diskussion auf, schafft Raum dafür und arbeitet das Thema gewissenhaft auf, liefert also den Inhalt für die Diskussion. Daher gilt weiterhin: Bringt Euch ein!
// Tim

Podcast:
FCSP-Geschichte(n)
FCSP-Blog:
FCSP führt Austausch mit Fans fort
Bei uns erschienen:
Wie problematisch ist „Das Herz von St. Pauli“?
Weg damit! Oder?
Logische Entscheidung, wichtige Diskussion
Herz zerbrochen

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32 thoughts on “So geht es weiter mit „Das Herz von St. Pauli“

  1. Hi Tim,
    wirklich ein toller Kommentar, auch in seinen Randbemerkungen.
    Und ja genau, der Verein hat einen sehr guten Vorschlag gemacht und einen sehr guten Weg gestartet. Wir können darauf gemeinsam stolz sein und dahinter versammeln.

  2. Gehe ich mit, finde die Art, wie man das ganze kommuniziert und weiter durchführt, sehr positiv. Da gibt es deutlich gravierendere Themen bei anderen Vereinen, die nach einer Woche Empörung ignoriert werden. Dieses Thema interessiert außerhalb unserer Bubble (und ggf. gegnerischen Fans, die Widersprüche suchen wollen) niemanden, und insofern wäre es ein Leichtes gewesen, das unter den Teppich zu kehren.
    Persönlich kann ich das in diesem Fall zwar für mich trennen (und könnte mir vorstellen, dass es, mit mehr Abstand und Aufarbeitung, den meisten so gehen könnte), die Reaktion der Seite, die um jeden Preis und jedem Argument gegenüber verschlossen an dem Lied festhalten wollen, macht es aber auch leichter, sollte man zu dem Schluss kommen es nie wieder zu spielen.

    Vermutlich ist es auch die richtige Entscheidung, keinen Ersatzsong zu nutzen, da sich das insbesondere für das eine „Lager“ wie eine vorweggenommene Entscheidung anfühlen würde, und zumindest jedes noch nicht etablierte Lied mit Pfiffen begleitet werden würde. Auch ist’s eine schöne Tradition, ein Lied des anderen Vereins zu spielen, nur fühlt es sich ein wenig seltsam an, wenn darauf gar kein eigenes Lied folgt, und nicht nur nicht das Stadion gemeinsam singt, sondern man gewissermaßen die Auswärtsfans sich einsingen und geschlossen präsentieren lässt und parallel die eigene Fanszene dasitzt und sich untereinander bekriegt.
    Driftet schnell ins Esoterische ab und die sportlichen Faktoren sind relevanter, trägt aber sicher nicht zur Heimspielatmosphäre bei.
    Ich frag mich, ob man sich zumindest auf den ein oder anderen Fangesang „einigen“ könnte, bei dem dann vielleicht größere Teile des Stadions einstimmen. Gefühlt hatte sich das nach der Gedenkminute relativ organisch ergeben und das Ausbleiben des Lieds vergessen gemacht (auch wenn man so einen emotionalen Moment natürlich nicht rekreieren kann).

    In jedem Fall sollte der Fokus darauf liegen, dass das Schöne an der „Tradition“ mit dem Herz von St. Pauli nicht das Lied selbst war, sondern der Ausdruck von Gemeinschaftlichkeit war. Dafür sollten wir eigentlich keinen über die Stadionboxen angespielten Song benötigen 😀

      1. Ja, ist naheliegend um uns zu „verhöhnen“ und ich denke, dass es früher oder später passieren könnte. Wobei ich persönlich wie gesagt kein sonderliches Problem mit der Hymne habe, als dass das bloße Spielen mich provozieren würde… irgendwo dann auch ironisch, wenn es andere Vereine dazu bringen würde, freiwillig unsere Hymne zu spielen

        1. Ich glaube nicht, dass die uns damit verhöhnen wollen würden, wenn sie es spielen.

          Ich wohne hier in Rheinhessen und alle 05er mit denen ich gesprochen habe, waren total begeistert, dass wir „Im Schatten des Doms“ gespielt haben und haben das Stadionerlebnis sowie die Gastfreundschaft in Hamburg sehr genossen haben.

          Ich halte es nicht für so unwahrscheinlich, dass man von unserer Diskussion hier nichts mitbekommen hat und sich aufgrund der netten Erfahrungen in Hamburg erkenntlich zeigen will.
          Wurde in anderen Stadien in denen ich Auswärts war auch schon gemacht.

          In diesem Fall fände ich es aber sehr unangenehm in der laufenden Diskussion.

      2. Das Lied wurde schon in Leipzig nicht mehr gespielt. So wie ich es mitbekommen habe, hat wohl der FCSP dies so gewünscht. Ich gehe mal davon aus, dass es in Mainz wieder so gehandhabt wird.

    1. Guter Kommentar, auch wenn ich schon lieber irgend etwas singen möchte, also wünschte ich, dass die nächsten 6 Heimspiele einfach irgend eine neue Punkhymne gespielt wird.
      Kann doch nicht so schwer sein, eine Abstimmung zu basteln, die 20 Lieder zur Auswahl hat, und die besten 6 werden gespielt. Kann man doch ankündigen, dass es eben nicht als vorweggenommene Entscheidung gilt. 😉

      1. Wäre mir auch lieber als gar nichts zu spielen, bzw. hatte ich zuerst überlesen gehabt, dass bereits angekündigt wurde, nichts ersatzweise zu spielen und wollte Selbiges vorschlagen 😀
        Kann man schon, wobei gegen Freiburg es nicht so wirkte, als würde ein gewisser Teil überhaupt zuhören wollen. Denke zumindest, dass bei bereits etablierten Liedern wie „Das hier ist Fußball“ oder „Antifa Hooligans“ weniger der Eindruck entsteht, dass man da etwas ersetzt, und vielleicht eher auf Akzeptanz stoßen würden (hatte auch das Gefühl, dass in der Halbzeit mehr Leute als sonst mitgesungen haben, vielleicht als Substitut 😀 ), auch wenn diese langfristig nicht als Hymne taugen. So oder so wird man in den Spielen nichts etablieren können, was auch nur ansatzweise so mitgesungen wird, denke ich.
        Einfach „36 Grad“ weiter umtexten! 😛

  3. Wenn das Urteil gefällt wird und dann doch entschieden wird, dass es ein neues Lied sein muss. Dann darf der Künstler aus meiner Sicht nicht in irgendeinem Verhältnis zu Oke Göttlich und dessen Label stehen. Der Verdacht der Vetternwirtschaft und persönlichen Bereicherung sollte gar nicht erst aufkommen.

    1. Das finde ich eine ziemlich weirde Forderung, weil 1) niemand wird damit reich, im Stadion gespielt zu werden, 2) nenn mir einen Song mit FC St. Pauli-Bezug wo nicht irgendwer mit irgendwem aus dem Verein bekannt ist. Dann müsste das ja auch für die Connection „Elf & Phantastix“ mit Brux gelten. Oder für Slime, Thees, Kettcar, Rubbermaids oder Fettes Brot.

    2. Oh geil, das lese ich ja erst jetzt! Au ja, lass und ein Lied nehmen, dass gar nichts mit dem Verein, Fußball oder noch besser: der Welt zu tun hat, super Sache. Ansonsten natürlich ernsthaft das, was Christopher schreibt. Bereicherung… ts.

  4. Kann man nur hoffen, dass diese Thematik nicht zu sehr auf die Leistungen der Mannschaft mitübertragen wird und sich am Ende der Saison bestenfalls keiner mehr über eine neue/alte Hymne beschwert.

    Der Verein ist mit seiner Fanbasis gut aufgestellt, auch im Vergleich zu anderen Vereinen die deutlich gespaltener sind als lediglich bei Stadionhymnen, und auch Brücken innerhalb der unterschiedlichen Fanlager und Gruppierungen sollte man in meinen Augen allgemeinverträglich bauen können.

    Hierzu nochmal hervorzuheben, dass der Prozess zur Ticketvergabe beispielsweise ein sehr gutes Ergebnis aus einer Problematik ist, wenn natürlich Luft nach oben ist was den Wartebereich VOR und nicht NACH Login angeht.

    Um nochmal abschließend zur Hymne zu kommen:
    Was macht eigentlich Lotto King Karl, und bezieht sich der bekannte Song nicht auf Hamburg.
    Schluss jetzt. Forza.

  5. Den letzten Abschnitt unterstreiche ich dreimal fett!!!

    Bei der ganzen Aufregung über massenhafte unbedachte Zweizeiler auf Facebook, darf nicht in Vergessenheit geraten wie geil dieser Prozess hier bei uns gestaltet wird.

    Es gibt von Fan-Kreisen eine Kritik an diesem Lied. Diese Kritik wird aufgenommen und ernstgenommen. Es wird über die Blog-Beiträge ein Forum zur Diskussion geschaffen. Es wird keine voreilige Entscheidung getroffen, sondern man nimmt sich Zeit, hört den Fans zu, lässt das Thema wissenschaftlich aufarbeiten und trifft dann eine Entscheidung.

    Genau das ist meiner Meinung nach St. Pauli!

    Meiner Einschätzung nach werden alle Argumente gehört. Die Forderung der wissenschaftlichen Aufarbeitung habe ich zum ersten Mal in einem Kommentar hier im Blog gelesen. Nicht unwahrscheinlich also, dass dieser Impuls auch von Fan-Seite gekommen ist.

    Klar, es gibt eine Menge Facebook-Kommentare von Leuten, die nur Überschriften lesen und sich gar nicht die Mühe machen, sich tiefergehend mit dem Thema auseinanderzusetzen.

    Manche Kommentare, die ich so gelesen habe waren für mich ein größerer Schock als die Info über das Lied selbst. Erschreckend, was für Ansichten einige Leute haben, die den Totenkopf auf Facebook im Profil haben.

    Aber ich finde, diese destruktiven Kommentare sollte man ausblenden.

    Ich gehöre wie mehrfach geschrieben zu der Fraktion, die Werk und Autor trennen können, darum habe ich kein Problem mit dem Lied. Aber ich bin dagegen über den Verbleib des Liedes eine Abstimmung zu machen.

    Was soll das bringen, wenn die Abstimmung mit 50%, 70% oder gar 80% das Herz von St. Pauli als Stadionhymne will? Wenn der Rest dieses Lied aus welchen Gründen auch immer ablehnt, dann ist es keine Hymne mehr mit der sich das ganze Stadion identifiziert.

    Der Verein hat eine gewählte Vertretung. Das ist das Präsidium. Vom Präsidium erwarte ich, dass es sich ein Stimmungsbild der Fans und Mitglieder verschafft und dann eine möglichst ausgewogene Entscheidung trifft. Wenn jemand mit dieser Entscheidung nicht einverstanden ist, kann er einen Antrag auf der JHV stellen.

    Meiner Meinung nach macht der Verein gerade bei diesem emotionalen und schwierigen Thema sehr gute Arbeit!

    Schade, dass es kein Ersatzlied gibt.

    1. Mario schreibt:
      „Was soll das bringen, wenn die Abstimmung mit 50%, 70% oder gar 80% das Herz von St. Pauli als Stadionhymne will? Wenn der Rest dieses Lied aus welchen Gründen auch immer ablehnt, dann ist es keine Hymne mehr mit der sich das ganze Stadion identifiziert.“

      Genau das ist bereits passiert. Eine wie auch immer geartete Aufarbeitung kann einerseits zwar aufklärend und relativierend werden, es wird allerdings nicht verhindern, dass dieses Lied definitiv nicht mehr gespielt werden wird. Die Entscheidung ist durch das jetzige handeln bereits unabwendbar gefallen, wenn bei der Aufarbeitung nicht herauskommt, dass es der Zwillingsbruder von Ollig war der den Text schrieb.

      Wir werden dass schon hinbekommen

  6. Vielen Dank Tim. Es ändert leider alles nichts daran, dass es mitten in der Saison uns als Anhängerschaft schon gespalten hat. Nach so langer Zeit als Stadionhymne wäre es aus meiner Sicht deutlich geschickter gewesen, diesen Diskurs zumindest ans Ende der Saison zu vertagen.

    Aber daran hat natürlich auch im Museum keiner gedacht.

    Es bleibt nur zu hoffen, dass sich der Rückhalt für unser Team trotzdem noch wieder zu einer Einheit formen lässt.
    Gegen Freiburg war es doch sehr gemischt.

    Und übrigens, wer sich überregional für Hamburg interessiert, hat dieses Thema auch schon mitbekommen. Dafür ist die aktuelle Zeit politisch einfach viel zu bewegt.

    Abschließend hoffe ich, dass es im Nachhinein keine Sollbruchstelle für die Saison unserer Mannschaft war, die später aus unterschiedlichen Ecken mit Verletzungen begründet wird.

    1. ich schreibe jetzt nur für mich, aber ich kann dir versichern, daß meine volle unterstützung weiterhin der mannschaft gehört.
      daß ich pro „das herz von st pauli“ als stadionlied bin, habe ich hier bereits zur genüge kund getan. aber erstens kann die mannschaft ja nix dafür, 2. kann ich beides sehr gut trennen und 3. denke ich, daß auch die überwältigende mehrheit der anhängerschaft die unterstützung der mannschaft nicht verweigern wird.

  7. Hallo Tim, ich stolpere über diese Textzeile, kannst du das bitte nochmal erklären, um Missverständnissen vorzubeugen:
    „Und nicht wenige würden sich wünschen, dass die Personen, die viel Zeit in dieses Thema investieren sich mit ähnlich viel Elan um die Sicherung der Demokratie kümmern würden.“
    Das klingt so, als würde postuliert, dass Menschen, die das Thema diskutieren, die wichtige Sicherung unserer Demokratie vernachlässigen – ?
    …. ist das tatsächlich die Aussage?
    Danke für Aufklärung!

    1. Moin Flocke,
      nein, so ist das nicht gemeint. Ich würde mir wünschen, dass die „Facebook-Army“ mit genauso viel Einsatz bei der Verteidigung der Demokratie dabei wäre wie jetzt beim Versuch das Lied im Stadion zu erhalten. Sind viele aber leider nicht.
      Ist leider missverständlich formuliert.

      1. Ich finde das sogar mit den entscheidenden und besten Satz, ich hatte es gleich verstanden und würde das noch unterstreichen. Danke Tim!

  8. Ich finde das Verfahren vom Verein nachvollziehbar und allen Seiten gegenüber fair. Lasst uns eine offene und konstruktive Debatte führen!

  9. Moin Tim,
    sehr sachlich und informativ geschrieben. Ich stehe voll und ganz dahinter, dass genau dieser Weg eingeschlagen wird.
    Und ganz gleich welche Entscheidung wir alle zusammen fällen werden-
    ich werde sie mittragen. Denn ich denke, das ist Demokratie.
    Forza!

  10. Danke 🙏
    viele Punkte sind jetzt klarer kommuniziert. Es gibt jetzt einen Plan.
    😝👉🏴‍☠️🏴‍☠️🏴‍☠️🏴‍☠️🏴‍☠️🏴‍☠️🏴‍☠️🏴‍☠️🏴‍☠️🏴‍☠️🏴‍☠️🏴‍☠️

  11. der umgang mit dem thema von vereinsseite her ist lobenswert. allerdings hat der verein auch gar keine andere wahl, als sich diesem thema in der öffentlichkeit zu widmen. 1. ist der druck von der anhängerschaft immens hoch und 2. würde sich der verein national und international sehr unglaubwürdig machen, kehrte er das thema unter den teppich oder fällte er eine intransparente entscheidung, vorbei an der anhängerschaft. solch ein verhalten würde alles, wofür der verein politisch steht, in zweifel ziehen und den verein unglaubwürdig machen. der imageschaden wäre nicht zu beziffern. eine heikle angelegenheit, also.
    wobei ich mich frage, ob da die stadiongenossenschaft, als eigentümer des stadions, nicht auch ein wörtchen mitzureden hat? aber wahrscheinlich mietet sich der verein zu den spielen ein und entscheidet dann auch selbst über das entertainment programm. im umkehrschluß würde das bedeuten, daß dieses lied weiterhin im stadion gespielt werden könnte, wenn nicht der verein der mieter ist…

  12. Ganz ernsthaft… ich musste dieses Thema meinen Arbeitskollegen, die in der Mehrzahl Stellinger sind, jetzt mehrmals erklären, da auch mein Klingelton dieses Lied abspielt (und ich keine Ahnung habe, wie ich das vernünftig ändern kann). Die Reaktionen sind tatsächlich großartig und lobend, wie wir mit diesem Thema umgehen und das hört man ja auch eher selten aus Stellingen. Ich kann komplett alle Sichtweisen nachvollziehen, mir fehlt dieser Song vor dem Spiel total (und ich war gegen Freiburg das erste Mal mit meiner Freundin im Stadion und musste wieder vieles erklären…). Aber ich verstehe die Sichtweise all dener, warum es nicht mehr gespielt werden sollte..

    Ich habe irgendwo, wahrscheinlich im FCSP Blog einen Vorschlag gelesen, ein paar Zeilen umzudichten in Richtung Antifascism, den fand ich gut.

    Aber ok… es ist, wie es ist. Und irgendwie haben wir auch alle ganz andere Probleme aktuell.

    Trotzdem sehr, sehr geil, wie wir und der Verein damit umgehen. Ich weiß, warum ich hier bin.

    1. bei allem respekt, aber ich denke, wenn es ein neues lied gibt, dann sollte es die freude am fußballsport im allgemeinen, die freude am fc st pauli und dem stadtteil im speziellen ausdrücken. politik sollte in einem neuen liedtext überhaupt keine rolle spielen. die ist im verein eh schon sehr dominant und muß nun nicht immer und überall den leuten auf´s auge gedrückt werden.
      laß doch lieber usp die politischen texte während des spiels singen…

      1. …wobei nach meiner – nicht wissenschaftlich nachgeprüften – Einschätzung mehr als 90 % der Lieder, die in der Süd gesungen werden, keinen explizit politischen Text haben.

        „Siege für uns, magisches Sankt Pauli“
        „In jedem Stadion dieser Welt sind wir zuhaus“
        „Oh St. Pauli, für immer mit dir“
        „Die ganze Kurve singt und tanzt für dich“
        usw.

        1. bis zu 10% sind mehr als ausreichend… schließlich geht es im stadion noch immer ausschließlich um sport/fußball. außerdem werden ja auch banner und spruchbänder gezeigt, was die prozentzahl nochmal erhöht…

          1. dass es bei uns im Stadion ausschließlich um Fussball geht stimmt so nicht: Schweigeminuten wg. Hanau- und Holocaust Gedenktag, Antira-Turnier, HRO-Lichtenhagen Choreo belegen das Gegenteil, um nur mal ein paar Beispiele zu nennen. Dein Narrativ, dass Politik besser nichts im Fussball/Stadion zu suchen hat, ist verstanden.

          2. Politisches Denken und Handeln ist vom Sport (egal welchem) nicht zu trennen da Politik zum Leben dazu gehört und in alle Lebensbereiche mit rein spielt. Unpolitisch gibt es nicht!
            Forza FCSP

  13. Das endlich (auch) mal eine Veröffentlichung des Millerntons erwähnt wird auf der offiziellen FCSP Webseite – es geschehen noch Zeichen und Wunder….

  14. @pangold & J.G.: ich gehe ins stadion, weil ich fußball sehen will. um nichts anderes geht es mir und den meisten anderen auch. daß politik ins stadion getragen wird, nehm ich hin. das kann ich sowieso nicht ändern.
    @ pangold: das politik nichts im stadion zu suchen hat, hast du nicht von mir. aus aktuellen anlässen halte ich das durchaus für angebracht und legitim.
    hier geht es jedoch um einen politischen text in einem lied, welches zu jedem heimspiel an exponierter stelle gespielt werden soll. da wird politik zum selbstzweck und beliebig. und gegen so etwas bin ich definitiv…

  15. Moin, moin.
    Gestern gab es bei uns mal wieder heiße Diskussionen um das Herz von St. Pauli. Ich selber würde mich weitestgehend als „neutral“ bezeichnen, stehe damit im Kreuzfeuer… ich würde das Lied aufgrund der Besetzung durch den FC St. Pauli und seine Bedeutung für Viele, unter Anderem mich, weiter singen wollen, verstehe aber auch die welche damit Bauchschmerzen haben. Aus Richtung der Herz Befürworter höre ich immer wieder es wäre ja eine Vorentscheidung gefallen und denke dies ist auch nicht ganz von der Hand zu weißen. Dies sei dann ja auch undemokratisch. Auch mein eigenes Abstimmungsverhalten würde mir schwer fallen: soll ich dafür stimmen, auch wenn erkennbare Teile der Fans das nicht mit tragen?
    Mein Lösungsvorschlag wären 2 Abstimmungen:
    1. Abstimmung: Wer möchte das Lied weiter singen, unabhängig von den Anderen im Stadion.
    2. Wie ist mit dem Ergebnis im Stadion umzugehen. Dann hätte ich zB die Möglichkeit bei einem knappen, sagen wir 60:40, Ergebnis für das Herz dann für eine neue Hymne und das Ende des Herzens zu stimmen, da zu Große Teile das Lied ablehnen.
    Forza
    Sönke

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