Am Samstag ist der 8. März, feministischer Kampftag. Der Fußball ist noch lange nicht befreit von Sexismus und Diskriminierung. Immer wieder sehen wir es in den Kurven und im Frauenfußball. Sprechen wir mehr darüber.
Titelfoto: Stefan Groenveld
Ein Ort für alle?
Fußball, unser liebster Sport. Ein Ort an dem wir laut sein, mitfiebern, supporten und vielleicht auch ein bisschen die Sau rauslassen können. Ein Ort, an dem wir uns sicher fühlen, all diese Emotionen zu zeigen, ein Ort für alle, der verbindet. Wirklich? Sicher? Für alle? Oder doch nur für… Männer?
Während Männer all ihren Emotionen freien Lauf lassen können, stehe ich als Frau im Stadion und frage mich, ob ich grade zu laut gepöbelt habe, meine Stimme zu schrill ist, ob ich zu viel Platz einnehme…
Bin ich als Frau hier überhaupt willkommen?
Am Stadioneinlass, vor allem auswärts, bereits die ersten Hürden: Muss ich zu einem Fraueneinlass? Wie viele weibliche Ordnerinnen gibt es? Dauert es eventuell lange, bis ich im Stadion bin, weil Vereine schon wieder nicht darauf vorbereitet sind, dass Frauen/FLINTA* (Frauen, Lesben, Inter, Trans, Agender) zum Fußball fahren? Wie viele Toiletten sind im Stadion, muss ich auch da ewig Schlange stehen? Welche Kommentare kann ich mir heute wieder von Männern anhören? Alles, weil ich als Frau zum Fußball gehe.
Versteht mich nicht falsch, ich liebe es, zum Fußball zu gehen. Im Millerntor fühle ich mich weitestgehend sicher. Aber nur, wenn ich mit meinen Leuten, an meinem regulären Platz stehe. Ich fühle mich dort inzwischen sicher genug, um laut zu sein, zu pöbeln, zu springen, wütend oder überglücklich zu sein. Ich liebe Fußball und ich liebe meine Leute, weil ich weiß ich kann dort all diese Sachen sein. Aber es hat auch eine Weile gedauert, bis ich diese Sicherheit verspüren konnte. Doch wenn ich diesen Ort verlasse, sei es ein anderer Teil der Kurve oder ein Auswärtsblock, kommt immer ein Gefühl von Risiko mit. Das Risiko, wer hätte es gedacht: Männer.
Kein Safe Space für FLINTA*
Wenn man aktiv in der Südkurve ist, so kommt es auch mal vor, dass man bei einer Choreo mithilft. So schwenkte ich am Samstag gegen Dortmund eine Schwenkfahne auf den Sitzplätzen der Süd, für ein schönes Fahnenmeer. Ich war bereits darauf eingestellt, dass einem auf den Sitzplätzen gerne mal eine Ungeduld entgegenschlägt, wenn eine große Fahne für einen Moment die Sicht einschränkt. Aber wenn es eine Frau macht, fällt anscheinend zusätzlich die Hemmschwelle für dumme und sexistische Kommentare.

So hörte ich hinter mir nur ein „Spätzchen, jetzt reicht es auch mal“. Ich sagte ihm, er soll mich nicht so nennen und schwenkte noch einen Moment weiter. „Wie soll ich dich denn sonst nennen? Fahnentante?“ Kurze Pause. „Spätzchen, reicht jetzt… Hallo, Fahnentante“.
Und in mir hat es nur gebrodelt. Das Gefühl von Risiko, das mich begleitet, wenn ich nicht an meinem gewohnten Platz stehe, war kein Gefühl mehr, sondern Realität. Ich nahm meinen Schwenker runter und wies ihn nochmals zurecht, dass er mich nicht so zu nennen hat und ich als Person ganz einfach respektiert werden möchte und verließ voller Wut den Sitzplatzbereich.
Spieltag ruiniert. Stimmung im Arsch. Warum? Wegen Männern.
Halbzeitpause. Ich ging mit zwei Freundinnen nochmals hoch, um zu erklären, was das Problem war und ich eine Entschuldigung verlange. Die Reaktion: keine Spur von Einsicht, keine Entschuldigung, weitere grenzüberschreitende Kommentare, vom Sitznachbarn ein „Beruhig dich mal“, ein weiteres provokantes „Spätzchen“.
Lange Rede kurzer Sinn, er wurde im weiteren Verlauf von Ordner*innen rausgeworfen. Ich hatte meine Genugtuung. Aber meine Stimmung war trotzdem im Eimer, weil ich weiß, dass ich mit solchen Situationen nicht alleine bin. So etwas passiert regelmäßig in allen Stadien Deutschlands. Von sexistischen Kommentaren, Beleidigungen bis hin zu Übergriffen und K.O.-Tropfen in Getränken, und das in vielen Fällen ohne Konsequenzen für die Täter.
Das Millerntor ist noch lange kein Safe Space für FLINTA*-Personen, alle anderen Stadien auch nicht. Was wir im Millerntor aber vorweisen können: Ein Awareness-Konzept. Das ist nicht in allen Stadien vorhanden. Laut Recherchen der ARD-Sendung „Vollbild“, haben 23 von 36 Vereinen der 1. und 2. Bundesliga ein Schutzkonzept. Seit 2022 ist dies eigentlich von der DFL vorgegeben.
Sanktionen, wenn es kein Konzept gibt? Keine. Die Clubs sollen die Möglichkeit haben ihre „Strukturen fortlaufend und zukunftsgerichtet auf- und auszubauen“. So die Antwort der DFL auf die Anfrage von Vollbild. Repräsentative Zahlen über sexuelle Übergriffe in Stadien gibt es keine. Nach einer Vollbild-Umfrage habe schon jede vierte Frau einen Übergriff im Fußballstadion erlebt. Die Dunkelziffer ist hoch.
Ein Safe Space für weiße, heterosexuelle Männer
Mia Guethe beschreibt es in ihrem 11-Freunde Artikel zu dem Vorfall der Sängerin Mine, als Fußballfans von Hertha BSC sie in einem ICE sexistisch beleidigten, gut: „Die Ursachen liegen auf der Hand. Der (Männer-) Profifußball ist eine maskuline Domäne. […] Jeden Samstag um 15:30 Uhr treffen sich also jede Menge Y-Chromosome, trinken massig Alkohol und verstecken dabei weder ihren Rausch noch ihre Ekstase oder, man kann es Woche für Woche im Fernsehen beobachten, ihren nackten Oberkörper. Ob sie dabei andere Stadionbesucher – erst recht Frauen und andere Minderheiten, die sich gegen die schiere Masse der Männer nicht wehren können – gefährden oder belästigen, fällt vielen dabei nicht einmal auf.“
Und solange der Fußball kein Safe Space für FLINTA*-Personen ist, sind Schutzkonzepte dringend nötig. Denn der einzige Safe Space, den der Fußball gerade hergibt, ist der für weiße, heterosexuelle Männer. Und diese Merkmale bestimmen die Machtverhältnisse. Im Awareness-Konzept vom FC St. Pauli steht es gut beschrieben: „Diskriminierung und Machtverhältnisse begründen und begünstigen sich gegenseitig. Zum einen führen gesellschaftliche Machtverhältnisse zu stärkerer Verbreitung von Diskriminierung, zum anderen bestärkt Diskriminierung bestehende Machtverhältnisse“. Und so wird es auch nicht hinterfragt, wenn man den Gegner zum zehnten Mal als „Fotze“ oder „Hurensohn“ betitelt, wenn es der Nebenmann doch genauso tut. Und so entsteht ein hegemoniales Verständnis von Männlichkeit: Indem man seinem Gegenüber die Männlichkeit abspricht, durch Diskriminierung, durch Sexismus, um sich selbst in seiner Männlichkeit zu bestärken, für ein Machtgefühl.
Machtverhältnisse bestimmen den Fußball
Und diese Machtverhältnisse und dieses Verständnis von Männlichkeit findet nicht nur in der Fankurve statt. Sie fassen ihre Wurzeln bereits beim Fußball als Sport an sich. Denn wenn ich, wie den ganzen Text bisher, von Fußball rede, an welchen Fußball denkt ihr? Frauenfußball? Ich glaube nicht. Das Machtverhältnis zeigt sich schon alleine an der Tatsache, dass wir den Frauenfußball als Frauen-Fußball betiteln müssen und Männerfußball als Norm gilt. Es zeigt sich an der Tatsache, dass Frauenfußball bis 1970 vom DFB verboten war. Es zeigt sich an der Tatsache, dass Frauenfußball bis heute von Männern verspottet wird (der australische Radiomoderator Marty Sheargold würde sich lieber einen Nagel in die Spitze seines Penis hämmern, als australischen Frauenfußball zu schauen). Es zeigt sich an der Tatsache, dass Fußballerinnen, selbst vor laufender Kamera, Opfer von sexuellen Übergriffen werden. Die Liste ist länger. Und immer geht es um Macht und Kontrolle.
Ein kurzer Exkurs in die Geschichte des Frauenfußballs
Holen wir mal etwas weiter aus und schauen uns kurz die Geschichte des deutschen Frauenfußballs an. Fußball galt für Frauen als ein Gesundheitsrisiko, es könne zur Vermännlichung führen und sei einfach nicht ästhetisch. Trotzdem spielten Frauen Fußball, zum Beispiel die Frauen des 1. DDFC Frankfurt, der 1930 von Lotte Specht gegründet wurde. Aber wegen Spott und öffentlichem Druck hatte der Verein nur ein Jahr bestand. Zur NS-Zeit wurde der Fußball für Frauen ganzheitlich verboten. aber auch nach dem zweiten Weltkrieg galt der Fußball als Männersport. Doch Frauen spielten trotzdem Fußball. Vor allem nach dem Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft der Männer 1954 wurde der Sport auch bei Frauen wieder beliebter. Der Deutsche Fußball Bund hatte allerdings was dagegen. Das Verbot, Frauenabteilungen zu gründen oder ihnen Plätze zur Verfügung zu stellen, wurde 1955 in Kraft gesetzt. Die Begründung erneut: ästhetische und gesundheitliche Bedenken. Aufgehalten hat es die fußballspielenden Frauen nicht und es gründeten sich trotzdem unabhängige Frauenfußballvereine und -verbände. Aufgehoben wurde das Verbot erst 1970.
Die Geschichte des Frauenfußballs zeigt erneut, es ging immer um die Kontrolle der gesellschaftlichen Machtverhältnisse. Ein Zitat von Gertrud Pfister beschreibt es ziemlich genau: „Fußballspielende Frauen überschreiten die gesellschaftlich fixierten Grenzen zwischen den Geschlechtern, bedrohen Männlichkeitsideale und Männlichkeitsmythen und stellen die herrschende Geschlechter- und damit auch die Gesellschaftsordnung in Frage. Bei den Versuchen, Frauen von den Fußballfeldern zu halten, ging es also um weit mehr als nur um den Sport: es ging um die Struktur und Legitimation der Gesellschaft als Ganzes.“ (Pfister 2012, 49)
Der Frauenfußball ist finanziell abhängig vom Männerfußball
Die ganze Geschichte des Frauenfußballs, die Versuche, die Machtverhältnisse in Stand zu halten, Fußball als Männersport zu behandeln und zu fördern, beeinflusst den Frauenfußball bis heute. Und das merkt man an den oben bereits genannten Beispielen. Und um noch etwas weiter auszuholen: Der Frauenfußball ist finanziell abhängig vom Männerfußball, weil auch nach der Aufhebung des Verbots kaum Förderung des Frauenfußballs stattfand. Schauen wir jetzt in die Tabelle der Frauenbundesliga sehen wir nur noch Namen, mit großen Vereinen des Männerfußballs an der Spitze der Liga. Und ja es ist gut, dass diese Vereine den Frauenfußball fördern, und ja es macht den Frauenfußball beliebter, wenn Vereine der Männer-Bundesliga in den Frauenfußball investieren und ja, teilweise existieren Frauenteams dieser Vereine schon lange (teilweise aber auch nicht).
Was dabei verloren geht sind traditionsreiche Frauenfußball-Vereine. In der 1. Frauen Bundesliga sind es nur noch SGS Essen und Turbine Potsdam, die allerdings wieder vor dem Abstieg stehen. Und dabei darf man nicht vergessen: Turbine Potsdam war lange das erfolgreichste Frauenfußball-Team der Liga. Oder der 1. FFC Frankfurt, der nun als Eintracht Frankfurt aufläuft. Die Förderung reiner Frauenfußball-Vereine ist mager und sie hinken finanziell und infrastrukturell den großen Namen hinterher. Und dabei stellt sich mir die Frage, ob der Weg, den der Frauenfußball grade geht, der richtige ist. Gleichzeitig habe ich auch keine andere Lösung, damit der Frauenfußball nicht wieder an Beliebtheit verliert. Denn die Zahlen zeigen es: der Frauenfußball ist so beliebt wie noch nie und das ist auch gut so.
Wie geht es weiter?
Es gibt noch so einige Baustellen. Im Frauenfußball und in den Fankurven. Um zurück zu meinem Punkt zu kommen: Um FLINTA*-Personen in den Fankurven und um den Frauenfußball zu bestärken, müssen wir davon wegkommen, den Fußball als eine männliche Domäne anzusehen, denn das ist der Fußball schon lange nicht mehr und war es auch nie. Dennoch wurden immer wieder Frauen vom Fußball ausgeschlossen, verspottet, verpönt, sexualisiert, verboten. Von Männern. Der Hintergrund: Kontrolle, Macht, Männlichkeit. Aber diese Kontrolle wird brüchig durch die Präsenz von Frauen/FLINTA* im Fußball. Die Geschichte des Frauenfußballs zeigt, Männer wollten in diesem Sport die Kontrolle und Macht behalten. Der Weg: Der Ausschluss und die Diskriminierung von Frauen/FLINTA*. Frauen/FLINTA* hören aber nicht einfach so auf, Fußball zu spielen, sie hören nicht einfach so auf, als Fan ins Stadion zu gehen. Fußball war und ist nie rein männlich gewesen.
Was brauchen wir noch, damit sich diese Verhältnisse ändern? Männer, die Frauen/FLINTA* zuhören. Männer die ihre Rolle und ihre Männlichkeit hinterfragen. Männer, die Frauen/FLINTA* verdammt nochmal respektieren. Gerechte Bezahlung für Spielerinnen. Verbesserung der Infrastruktur im Frauenfußball. Menschen, die einschreiten, wenn sie Diskriminierung beobachten (!!). Bessere und mehr Schutzkonzepte. Auch hier, die Liste ist länger. Und das gilt nicht nur für den Fußball, es gilt für unsere gesamte Gesellschaft. Dieser Text, so lang er schon ist, könnte noch viel länger sein. Im Fußball gibt es viele Missstände und es zeigt wie politisch er ist. Denn Fußball bildet immer wieder das ab, was in unserer Gesellschaft los ist. Also wenn ihr am Samstag in Hamburg bleibt, dann geht auf die Straße und kämpft mit für einen lauten und kämpferischen 8. März.
Football has no gender.
// Nina
Quelle:
Pfister, Gertrud (2012): „Warum ist Fußball Männersache? – Fußballspielerinnen sind ‚Trouble makers‘“ in Sinning, Silke (Hrsg.) (2012): „Auf den Spuren des Frauen- und Mädchenfußballs“ (S. 48-50). Weinheim Basel: Beltz Juventa
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Vielen Dank für diesen wichtigen Text! Ich persönlich glaube nicht daran, dass die Räume rund um den Männerfußball und vor allem die Stadien je ein Safer Space für andere Gruppen als cis Männer sein werden. Das hält mich aber nicht davon ab daran mitzuarbeiten, es zumindest zu versuchen und in meinem Umfeld Menschen zu sensibilisieren und wenn’s sein muss zu konfrontieren.
Ich hoffe dieser Text erhält die Reichweite, die er verdient!
Danke Nina! Der Kampf geht weiter
Danke, Nina! Wichtig
Danke Nina für diesen unfassbar wichtigen Text! Wir lassen uns nicht aufhalten
Danke! Wichtiger und sehr guter Text!
Danke Nina!
Auch wenn es am Millerntor (bei mir GG Steh C) um Längen besser ist als in vielen anderen Stadien in diesem Land, ist es noch nicht gut. Und das Scheißgefühl bei Auswärtsfahrten teile ich, meine weltbeste Auswärtsgruppe fängt das bestmöglich auf, aber es sind leider immer noch genug Menschen vor Ort, die mir dieses Gefühl bescheren.
Vielen Dank Nina.
Es schadet nicht wenn wir (Männer) uns immer und immer wieder mit unseren Privilegien beschäftigen.
Bitte weiter so
Artikel 3 des Grundgesetzes Satz 2: Männer und Frauen sind gleichberechtigt, gilt überall – seit 1949. Faktisch gibt es bei der Lohn noch eine große Lücke. Beim Fußball verdeutlicht das genauso. Vielen Dank für deinen Artikel. Ich hab mich auswärts immer sicher gefühlt, im Zug und in den Stadien in der 1. und 2. Liga. Ich bin meist allein unterwegs und habe immer nette Leute – Männer und Frauen – getroffen. Sonst würde ich nicht zum Fußball fahren. Aber ich kenne den Spießruterlauf zu den Toiletten, im Stadion und allen Großveranstaltungen.
Du liegst falsch, Doreen, wir haben in Deutschland keine Gleichberechtigung, allerdings ist die Lage völlig anders als von feministischer Seite behauptet wird. Frauen sind vor dem Gesetz besser gestellt. Und damit meine ich nicht einmal den gerichtlichen Alltag, in dem Männer tendenziell für ähnliche Vergehen härter bestraft werden. Ich meine auch nicht so eine Lappalie wie den § 183 StGB, wobei man sich mal vorstellen muss, wie groß hier die Empörung bei anderen Vorzeichen wäre. Ich meine den Bereich Familienrecht und vor allem die Frage, wer im Kriegsfall zum Fronteinsatz verpflichtet werden kann. Ich befürchte aber, dass das Fakten sind, die in der FCSP-Bubble nicht gerne gehört werden.
mir fehlen die Worte
Klaus, echt? Du kommst mit Einzelheiten aus der Gesetzgebung? Der Einzelnorm zu exhibitionistische Handlungen – und das dann auch noch unvollständig?
Bis „keine Gleichberechtigung“ dachte ich noch, ach toll, jetzt wird er bestimmt ausführen, dass wir ja eine enorme Lohnungerechtigkeit zuungunsten von Frauen und FLINTA im Lande haben. Und bekräftigen, dass sie von irgendwelchen Dudes deutlich häufiger mit blöden Sprüchen konfrontiert werden. Uns darauf hinweisen, dass sie ein viel höheres Risiko tragen, Opfer von Gewalt zu werden. Aber nein.
Über das Familienrecht und den Fronteinsatz im Kriegsfall kann man natürlich diskutieren, aber darum geht es hier nicht, weißt du. Weißt du, was ich so gar nicht gerne höre sind tatsächlich Einlassungen wie deine, ablenkend, relativierend bis hin zum Gegenangriff. Das ist dir wahrscheinlich nicht recht, aber den Mist hier unwidersprochen stehen zu lassen, das bin ich nicht. Komm schon, les dich rein, fühl dirch rein, sei besser.
Jo, Familienrecht wäre für mich auch einer der ganz wenigen Punkte, wo man als männlich gelesene Person vorm Familiengericht eher im Nachteil ist – speziell wenn es um das Sorgerecht für gemeinsame Kinder nach einer Trennung der Partnerschaft geht. Da werden gemeinsame Kinder oftmals, wenn man keine gemeinsame weitere Erziehung als anstrebenswert betrachtet ja tatsächlich oftmals den Müttern zugesprochen.
Und letztlich ist das dann auch wieder nur eine gerichtlich entschiedene Darstellung der noch immer vorhandenen gesellschaftlichen Realität, nachdem Frauen ja vermeintlich für die Kindererziehung zuständig sein und Kinder daher dort dann besser aufgehoben seien als beim Vater.
Aber das ist echt nicht das primäre Thema…
@wieeinverkehrsunfall: Danke für Deine treffenden Worte zu Klaus Lachshammers (und auch Zeckes weiter unten) Quark, die mir aus der Seele sprechen. Das hat gut getan und das Weiterlesen erleichtert, dass es da gleich Widerspruch dazu gab. Bei soviel Whataboutism und Nebelkerzen hätte ich zur Zeit nicht mehr die Kraft gehabt, darauf einzugehen. Danke Dir!
Lieber Klaus,
Vielen Dank dafür, dass Du hier nochmal ganz praxisnah vor Augen führst, dass es auch bei uns noch ein sehr weiter Weg ist.
Ich hätte zwar auch gerne darauf verzichten können, aber so ist es natürlich anschaulicher.
„(…) wir haben in Deutschland keine Gleichberechtigung, allerdings ist die Lage völlig anders als von feministischer Seite behauptet wird. (…)“
Hallo Klaus, zunächst einmal sind die meisten der von Feminist*innen angeprangerten Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen von Frauen nicht nur irgendwelche Behauptungen, sondern lange erforscht und durch wissenschaftliche Studien belegbar, wie z.B. der von Doreen angeführte Gender Pay Gap. Da gibt es Interpretationsspielraum für die Ursachen, die Zahlen sind dennoch eindeutig. Aber schön, wie du direkt die Basis der Unterhaltung versucht zu delegitimieren, indem du wissenschaftlich nachweisbare Phänomene unserer Gesellschaft als „Behauptungen“ abtust.
„(…) Frauen sind vor dem Gesetz besser gestellt. Und damit meine ich nicht einmal den gerichtlichen Alltag, in dem Männer tendenziell für ähnliche Vergehen härter bestraft werden. (…)“
Im Gegenzug stellst du selbst unbelegte Behauptungen auf und möchtest zeigen, Männer würden „vom Gesetz“ gegenüber Frauen benachteiligt, in Wahrheit sagst du aber, Richter*innen und Schöff*innen diskriminieren Männer strukturell, denn jedes Gerichtsurteil ist eine Einzelfallentscheidung und eine Vergleichbarkeit nur schwer herzustellen. Ich habe dazu eine Dissertation aus dem Jahr 2010 gefunden, die unter dem Punkt „Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Strafzumessung“ verschiedene Untersuchungen aus den vergangenen Jahrzehnten heranzieht und herausarbeitet, dass bei der Strafzumessung ein leichter Trend zu milderen Strafen für Frauen erkennbar ist, der wohl in erster Linie auf stereotype Bilder der männlich dominierten Strafverfolger von Frauen zurückzuführen ist und sich in den meisten Untersuchungen egalisiert, wenn die Vorstrafen einbezogen werden. Die zugrunde liegenden Zahlen beziehen sich mehrheitlich auf die USA.
Daher würden mich zu deiner Behauptung wirklich Belege aus Deutschland interessieren, ich bin gespannt!
„(…) Ich meine auch nicht so eine Lappalie wie den § 183 StGB, wobei man sich mal vorstellen muss, wie groß hier die Empörung bei anderen Vorzeichen wäre. (…)“
Hier ignorierst du leider, dass Abs. 4 §183 und §183a in der Praxis dazu führen, dass auch Frauen wegen exhibitionistischen Handlungen verurteilt werden können, was auch passiert, also keine Panik, kein Grund zur Empörung deinerseits! Das Strafmaß ist das selbe, und die wenigen Frauen, die sich in der Öffentlichkeit entblößen, werden tatsächlich manchmal auch angezeigt und dann auch verurteilt.
(…) Ich meine den Bereich Familienrecht und vor allem die Frage, wer im Kriegsfall zum Fronteinsatz verpflichtet werden kann. (…)
Hach, ja, spätestens jetzt riecht man auch, woher der Wind weht.
Ja, dass nur Männer verpflichtet werden können ist eine Diskriminierung nach dem Gleichstellungsgesetz. Das stimmt und es wird ja auch weiterhin diskutiert.
Tanja Kreil ist in den späten 90ern vor den Europäischen Gerichtshof gezogen und hat sich das Recht erstritten, Dienst an der Waffe tun zu dürfen, das Grundgesetz wurde geändert, weil die bisherige Gesetzeslage diskriminierend für Frauen war. Es geht also, die Frage ist, mit welcher Motivation man eine Änderung des Grundgesetzes antreten will…
Zum Bereich Familienrecht empfehle ich, einfach ab und zu mal aus der Manosphere aufzutauchen und die Realität gegenzuchecken, z.B. durch die Lektüre von Asha Hedayati und Christina Clemm.
„(…) Ich befürchte aber, dass das Fakten sind, die in der FCSP-Bubble nicht gerne gehört werden. (…)“
Also, Fakten habe ich wenig gelesen in deinem Kommentar, nur viele Behauptungen, die einem kurzen, genaueren Hinsehen nicht standhalten, da wabert sehr viel Männerrechtsbewegung durch deinen Kommentar, alle typischen Talking Points hast du echt schön abgearbeitet.
Und nein, dieser antifeministische und misogyne Dreck wird, zumindest in meiner St. Pauli-Bubble, überhaupt nicht gern gehört und das ist auch gut und richtig so.
Danke für deinen Beitrag. <3
auch von mir ein Dankeschön!
Ich finde die Studie der Böckler-Stiftung auch ganz gut in dem Zusammenhang
https://www.boeckler.de/de/auf-einen-blick-17945-studien-zu-gleichstellung-und-geschlechtergerechtigkeit-21085.htm
Danke Dir, Jule, für den wichtigen und treffenden Widerspruch.
Lieber Klaus,
anhand des von Dir verwendeten Nachnamen gehe ich stark davon aus, dass Dein Beitrag nur der Provokation dient und Du allen zeigen möchtest, wo… ach lassen wir das.
Aber bleiben wir bei der Sache: Welche sexistischen und übergriffigen Momente hast Du denn schon im Stadion erfahren müssen?
Kann mich nur anschließen – danke Nina!
Es ist kaum zu fassen, dass wir 2025 immer noch über dieses Thema sprechen müssen. Fußball ist immer noch eine Domäne, die von cis Männern geprägt und für Frauen oft alles andere als ein sicherer Raum ist. Es ist frustrierend, dass immer noch viel zu wenig getan wird, um diese Strukturen zu ändern. Männer müssen endlich ihre Verantwortung erkennen und sich klar positionieren – nicht nur als Zuschauer, sondern auch als aktive Verbündete im Kampf gegen Diskriminierung und Sexismus. Es ist längst überfällig, dass sich hier endlich etwas bewegt.
Mit einer gewissen (naiven) Fassungslosigkeit habe auf den Link mit dem Verbot des Frauenfussballs in den 70er geklickt und mich dann an schlagartig an meine Kindheit Ende der 80er erinnert, in denen es im Breitensport keine Mädchenfußballmannschaften gab und diese in Jungsmannschaften gefühlt vom Dorfverein maximal geduldet waren und sich zur Abschreckung in einer Kabine umziehen mussten. Dass die wenigen Mädchen, die hartnäckig geblieben sind, bei Turnieren kaum eine Chance hatten eingewechselt zu werden, fiel schon uns Kindern unangenehm auf. Der Trainer hat es nicht hören wollen.
Wie ist es eigentlich heute geregelt?
Müssen Vereine inzwischen Mädchenteams anbieten?
den internationalen frauentag als, zitat: „feministischer Kampftag“ zu bezeichnen halte ich für absolut anmaßend. der tag heißt doch nicht umsonst FRAUENTAG. sonst würde er doch feministinnentag heißen. wieso sollen nur feministinnen diesen tag begehen, wo er doch für ALLE frauen gilt, feministin oder nicht… auf das thema frauentag in der ddr und der brd gehe ich mal nur nebenbei ein. kannte den tag drüben überhaupt jemand? der muttertag war doch DER tag für frauen in den gebrauchten bundesländern. hier im neuen teil der brd war der tag ein freier tag für frauen. die errungenschaften für frauen in der ddr wurden ja schnellstmöglich zum beitritt auf den müllhaufen der geschichte geworfen, gegen den willen nahezu aller frauen im osten (stichwort §218 stgb).
ich möchte auf etwas anderes hinaus: was nina beschreibt, gibt es nicht nur im fußball, sondern auch zb in der punkszene, wo ich seit mitte der 80er jahre unterwegs bin und die sich unfaßbar verändert hat. dazu möchte ich auf diesen artikel von Antje Jelinek verweisen, eine bekennende emanzipierte frau ( https://www.ruhrbarone.de/punk-die-zerstoerung-einer-anarchistischen-idee/231313/ ). ein wirklich lesenswerter und aufschlußreicher artikel, wie ihn ein mann niemals hätte schreiben können/dürfen.
schönen 8. märz allerseits!
Ich habe nicht verstanden, worauf du hinaus wolltest. Antje Jelinek vielleicht auch nicht – „Awarenessterror“ – alter Falter. Aber auch: Punkszene und auch um die geht es hier nicht.
Zum Muttertag empfehle ich nochmal ein kurzes Einlesen in die Materie. Stichworte: Blumen und Ehrenkreuz. Auch zum Frauentag und dem Alternativbegriff des feministischen Kampftages gibt es gute Erklärungen in diesem Internet. Anmaßend finde ich da nichts daran, im Gegenteil, erinnert doch ganz gut an den Beschluss dazu auf der Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen im Jahr – checks notes – 1910. Kurzum: Ich verstehe das Problem nicht und packe Aufkleber für Wolfsburg ein.
muttertag verbindest du ausschließlich mit blumen und ehrenkreuz? wurden in der brd ehrenkreuze verliehen? ich hab keine ahnung, hier gab es keinen muttertag.
internationaler frauentag: da wurden in der ddr (vom unrechtsregime) jedesmal auszeichnungen an verdiente frauen vergeben. kein ehrenkreuz, aber aktivistin und wie die auszeichnungen so hießen. nach deiner lesart wäre der tag damit ganz sicher kontaminiert und wohl kaum noch feierwürdig, auch nicht als feministischer kampftag…
was die punkszene betrifft, so hast du richtig verstanden. dort geschieht dasselbe, wie von nina beschrieben, nur eben in einem anderen kontext. deshalb mein querverweis.
frauen in der punkszene, zumindest im abgelaufenen jahrtausend, die brauchten niemanden, der sich für sie einsetzte. das konnten die selber sehr sehr gut. schon gar nicht brauchten die dafür irgendwelche kerle. das ist der feminismus, den antje jelinek unter anderem beschreibt.
und zum „awarenessterror“ habe ich auch ne geschichte: in dresden existieren mittlerweile listen mit leuten, die sich, nach meinung eines bestimmten kreises, verfehlungen haben zuschulden kommen lassen. welche das sind, bleibt meist nebulös. aber wer auf einer dieser listen steht, kommt auf entsprechende veranstaltungen nicht mehr rein. verstehst du!? LISTEN!!! das habe ich schonmal gehört. bei den nazi´s gab es listen, in der zone gab es listen. und immer standen dort unliebsame leute drauf, welche dann auf die eine oder andere art auf´s korn genommen wurden. leute werden (sehr oft) anonym wegen irgendwas denunziert und schon geht´s los. ob stimmt, was da berichtet wurde, ist erstmal zweitrangig.
auf dem back to future festival, von dem im artikel von frau jelinek die rede ist, bin ich selbst zugegen. was frau jelinek schreibt, ist mir wohl bekannt. zudem gab es dort vor zwei jahren die ansage: „no shirt – no service“ an den getränkeverkaufsständen. im hochsommer, wohlgemerkt und auf einem punk-festival! frauen, welche obenrum lediglich mit bh, bikinioberteil uä bekleidet waren, wurden selbstredend bedient. die ansage galt nur für männer… das ergebnis: das publikum, welches den meisten getränkeumsatz machte, blieb weg und das festival kämpft nach nur einem jahr „no shirt – no service“ um´s überleben. im vergangenen jahr wurde bereits zurück gerudert und schilder mit „no shirt – no service“ suchte man vergeblich. die leute, welche man damit verschreckt hatte, allerdings auch. die kommen nicht mehr. aktionismus, der nach hinten losgegangen ist. das festival ist bzw war in der szene sehr beliebt, weil klein, überschaubar und ne entspannte atmosphäre. vorkommnisse gab es sicher auch, allerdings im promillebereich (und da ist nicht der alkoholpegel gemeint).
die band lokalmatadore hat bis vor zwei/drei jahren jedes jahr dort gespielt. die texte sind bekannt und die hatten auf dem festival eine riesige weibliche fangemeinde. vor der bühne standen sie und sangen voller inbrunst mit (zb „ich laß dir die küche, laß du mir mein bier“). die konnten die texte ganz gut einordnen und sich darüber amüsieren. bis eben vor zwei drei jahren, als die band eine liste mit liedern/textstellen erhielt, welche sie nicht mehr singen sollen, weil es eben eine gruppe/minderheit gibt, welche die texte wortwörtlich nehmen und fordern, daß sowas nicht mehr gespielt wird. der veranstalter ist vor denen eingeknickt, statt sich gerade zu machen. wo zensur regiert, stirbt die freiheit und die bunte vielfalt!
by the way: wenn von feminismus die rede ist, sollte dieser genau spezifiziert werden. wissenschaftliche studien besagen, daß in europa, besonders auch in deutschland, der „weiße feminismus“ der vorherrschende ist. frau biermann schreibt in einer studienarbeit aus dem jahr 2022 ua dazu: „…Schaut man sich Texte oder Bilder zur Geschichte des Feminismus in der westlichen Welt an, entdeckt man meist weiße Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen, insbesondere aber aufgrund des Kampfes gegen das Patriarchat und für eine Gleichstellung aller Geschlechter, motiviert waren, sich einzusetzen. In den 1970er Jahren wurden allerdings Stimmen von Schwarzen Frauen und Women of Color laut, die sich von diesen, bis dato mehrheitlich weißen Strömungen, nicht repräsentiert fühlten. Diese kritisierten insbesondere, dass weiße Frauen sich nicht in die Rassismus-Erfahrungen der Schwarzen Frauen und Women of Color hineinversetzen könnten und dennoch innerhalb der Feminismen für alle Frauen sprechen würden. Das führte vor allem in den letzten Jahren immer wieder zu Diskussionen um Mehrfachdiskriminierung (Intersektionalität) und Rassismusvorwürfen innerhalb der weißen Feminismen.“ es gut zu meinen ist nicht immer dasselbe wie es gut zu machen…
sport frei
Was ich mit was verbinde ist erst einmal zweitrangig. Mit dem Muttertag hast du angefangen, es sei „DER“ Tag für Frauen in den gebrauchten (Hä?) Bundesländern gewesen. Ich habe mir erlaubt darauf hinzuweisen, dass das so nicht stimmt.
Alles andere ist mir nach wie vor schleierhaft, trieft größtenteils von Whataboutism und Gaslighting und wirkt alles in allem ziemlich agressiv auf mich. Es tut mir leid, wenn du bei irgendwinem Punkfestival oder mit wissenschaftlichen Studien schlechte Erfahrungen gemacht hast, nur noch so viel: Ich mag es nicht, passt aber super zu „Sport frei“. Soll ich dir mal was über Buckelwale erzählen? Echt mal.
Moin, Ihre (weil Sie ja im FCSP-Umfeld tatsächlich auf das Sie bestehen) Ansichten empfinde ich als sehr einseitig, genauso die der zitierten Frau Jelinek.
Gewiss führt der gesellschaftliche Wandel mit zunehmender Aufmerksamkeit auf die Unterdrückung von Frauen in deren Alltag zu Veränderungen in den Abläufen öffentlicher Veranstaltungen – beim Fußball wie beim Punk. Aber auch die subjektive Einschätzung, Frauen in der Punkszene hätten niemanden gebraucht, der sich für sie eingesetzt hätte oder das bei vielen vorherrschende Gefühl, beim FCSP könne es aufgrund von dessen Positionierung keine Übergriffe gegen Frauen geben, können nicht darüber hinweg täuschen, dass es diese eben doch gibt – wie z.B. oben zu lesen und wie auch für Punk-Veranstaltungen zahlreich dokumentiert.
Um dem etwas entgegen zu setzen, werden Awareness-Strukturen aufgebaut oder es wird zu Oberkörperbekleidung beim Bestellen von Getränken „gezwungen“, weil in Gruppen alkoholisierter Männer die Oberkörperfreiheit als Zeichen von Dominanz und Machtdemonstration Nährboden für übergriffiges Verhalten schaffen kann.
Man hält natürlich immer gerne an Altbewährtem fest, aber dieser Wandel ist nicht von oben oktroyiert, sondern erfolgt aus der Basis und folgt einer großen Nachfrage danach. Und wer lieber unter anderen Vorzeichen gesellschaftlichen Ereignissen beiwohnen möchte, kann das weiterhin tun – bei Veranstaltungen neuer Punk-Subkulturen wie von Frau Jelinek beschrieben oder auch gerne bei Hansa Rostock, wo in den ersten Reihen Frauen unerwünscht sind.
Forza Sankt Pauli!
Dein Kommentar ist der beste Beweis dafür, dass wir den feministischen Kampftag am 8. 3. begehen und weiterhin für die Gleichberechtigung von Frauen* einstehen und stark machen und laut sind.
Das ist ein typischer „alter weißer Mann“ Kommentar. Eine Aneinanderreihung von gehaltlosen Worten.
Google oder jede andere Suchmaschine im Internet sind Dein Freund und Helfer.
Was sind „gebrauchte“ Bundesländer? Wenn Du damit die östlichen Bundesländer meinst, ja da kennt man den Frauentag.
gebrauchte bundesländer sind die, die es seit gründung der brd gibt.
und dein kommentar ist dann wohl ein typischer der art: ich habe keine argumente, aber im zweifel zieht „alter weißer mann“ immer.
sport frei, junge weiße frau!
Wieso verlinkst Du hier so einen (u.a.) transfeindlichen Dreck?
welchen denn?
Wieviele links hast Du oben denn stehen?
Frau A.J. stellt Faschismus, Islamismus und Transaktivismus in eine Reihe. Und das ist nur die Kirsche oben auf.
sind wir schon beim du? kann mich nich erinnern.
so hat eben jede/r seine ansichten. nur weil sie sie nicht lesen möchten, soll´s niemand lesen?
kleine fakten am rande: sa-chef ernst röhm war homosexuell, genauso, wie michael kühnen, der an den folgen seiner aids erkrankung gestorben ist. alice weidel ist ebenfalls homosexuell. aber sowas wird bei ihnen doch sicher grundwissen sein…
nur für sie habe ich dazu noch einen link (rosa von praunheim): https://www.berlinale.de/external/programme/archive/pdf/20053050.pdf das zeigt anschaulich, daß ihre schwarz weiß sicht auf die dinge genausowenig zieht, wie die vieler ihrer mitstreitenden
Danke für die Hinweise darauf, dass Frau A. Jelinek sich wohl Punk nennen und gleichzeitig u.a. rechte Narrative (political correctness) verbreiten und transfeindliche Positionen vertreten kann.
Danke für den guten Artikel!
Mich würde interessieren ob es Länder gibt, in denen die Situation besser ist und an welchen Stellen man sich da was zur Verbesserung abgucken kann.
P.S.: Als alter Bonner vermisse ich in deiner Aufzählung erfolgreicher Frauenteams, die leider in der Versenkung verschwunden sind natürlich den Bonner SC (1975 zweiter deutscher Meister im Frauenfußball). 😉
Liebe Nina,
es tut mir leid, dass du – und andere Menschen – derart scheiße angemacht werdet! Es tut mir leid, dass ihr euch nicht sicher fühlen könnt! Es tut mir leid, wenn ihr herabwürdigend behandelt werdet! Ich bin auch absolut bei dir bei der Feststellung „Football has no gender“
Bei anderen Aspekten hätte ich mir mehr Vielfalt bei der Beschreibung von Männern gewünscht. Manche Menschen sind auch einfach nur scheiße, weil sie scheiße sind. Nicht, weil sie Mann sind.
Lieber Boris,
es ist gut von Dir, dass Du dein Mitgefühl und bis zu einem gewissen Punkt auch Deine Solidarität kundtust. Leider ist der letzte Absatz Deines Kommentars selbst kaum differenziert. Während Nina in ihrem Artikel einen ganzen Absatz von Macht und Machtstrukturen berichtet, von welchen Männer profitieren, tust Du genau diese Argumentation damit ab, dass ,nicht alle Männer‘ so sein. Aufgrund des männlich gelesenen Namen gehe ich davon aus, dass Du selbst ein Mann bist. Es ist verständlich, dass Dich deshalb ein Vorwurf an Männer pauschal betrifft und Du diesen von Dir weisen möchtest. Allerdings bestehen, wie Nina beschrieben hat, (Macht-) Strukturen in der Gesellschaft, die so auch in den Subkulturen des Fußballs wirken. Ein Beispiel dafür, wie eine solche Kultur ohne die männliche Domäne und damit einhergehende Unterdrückung der Frau aussehen würde, gibt es nicht. Es kann also nicht pauschal bestritten werden, dass das Geschlecht der Männer
und deren Rolle in der Gesellschaft (immer) ein Faktor ist, der Einfluss nimmt und das Verhalten der Männer (mit-bestimmt. Dass Du hier aus Deiner Position als Mann heraus jegliche verallgemeinernde Argumente, die Nina gebracht hat, invalidierst, ist tatsächlich auch genau so ein Mechanismus, der nicht von deiner Rolle als Mann losgelöst werden kann. Wenn Du das Argument, aber nicht alle Männer‘ wirklich mit Leben füllen willst, dann wäre es gut, wenn Du die offensichtliche Expertise einer Frau nicht mit deinen subjektiven Empfinden bestreiten würdest.
Schönen Abend noch 🙂
und noch ein kleiner Nachtrag: bei dem Thema sollte es immer darum gehen, Frauen* zuzuhören und den Fokus auf ihr Empfinden und ihre Probleme zu richten. Dadurch dass Du das hier umdrehst und stattdessen die faire Behandlung aller Männer forderst, dreht sich die Diskussion nicht mehr um das eigentliche Thema, sondern um die Befindlichkeiten der Männer – die ja hier gerade mal nicht im Mittelpunkt stehen sollten. Deshalb eine ernst gemeinte Bitte und ein lieb gemeinter Tipp: Hör uns Frauen zu, versetz Dich in uns rein und vergiss Deine eigenen männlichen Empfindungen für einen Moment, gerade um nicht so zu reagieren, wie alle Männer. Danke und weiterhin einen schönen Abend Dir!
Hallo liebe Lotta,
danke für deine Antworten und dass du dir die Zeit genommen hast! Das Gute – wir sind uns absolut einig in unserem Wunsch nach Veränderung und einer gerechteren Welt.
Bei anderen Punkten empfinden wir vermutlich unterschiedlich. Ich persönlich lehne es ab, Menschen aufgrund äußerer Merkmale zu unterscheiden oder zu klassieren. Ich kenne nicht „den Schwulen“, „die Frau, „den Ausländer“ oder eben „den Mann“. Mich verstört es auch immer wieder, von Machtstrukturen zu lesen, von denen angeblich alle Männer profitieren. Du schreibst vollkommen zurecht, dass ich nicht über die Expertise von Nina verfüge, was das Frausein angeht. Absolut! Kann es sein, dass auch Menschen wie du und Nina nicht über die Expertise verfügen, was „das Mannsein“ und „männliche Machtstrukturen“ anbelangt? Ich finde es schwierig, wenn du schreibst, dass ich ihre Expertise bestreite. Wo tue ich das?
Ich denke, uns unterscheidet auch die Methode, mit der wir beide das Problem lösen möchten. Mein Eindruck ist, dass das Klassieren von Menschen, beispielsweise in „weiße alte Männer“ das Problem erheblich verschärft. Ich halte es nicht für zielführend, ein Fünftel der Bevölkerung pauschal zu verurteilen. Ich denke, das Beschimpfen von jungen Menschen als „faule Generation Z“, Phänomene wie „tradwives“, teilweise auch ein Rücken nach Rechts sind einige der erwartbaren – nicht gerechtfertigten – Reaktionen. Ich bin ein Freund davon, Menschen in ihrer Lebenswirklichkeit mitzunehmen auf komplexe Reisen.
Aber selbst, wenn wir da nicht einer Meinung sind, ändert es nichts daran, dass ich dir und euch einen absolut sicheren und gleichwertigen Platz in Stadion und Gesellschaft wünsche. Sei dir sicher, wenn ich in meiner Umgebung mitbekomme, dass irgendein Mensch – Flinta* oder nicht Flinta* – herabgewürdigt wird, dann mache ich den Mund auf.
Liebe Grüße
This.
I mean, what Lotta says.
Danke Nina für diesen tollen Artikel. Mein absoluter Respekt dafür, das Ihr diesem Scheiß Typen im Stadion nochmal zur Rede gestellt. Finde auch sehr gut das die Ordner Ihn rausgeschmissen haben.
Lass dich nicht unterkriegen.
Football has no Gender !!!
Danke!
Ich würde mir wünschen, dass Männer auch Mal den Mund aufmachen würden und ihre Kumpels zu Recht weisen würden, wenn sie sich daneben benehmen und Frauen* die beschriebenen Auseinandersetzungen nicht alleine bestreiten müssten…
Schade das unter dem Beitrag u.a.@ Klaus und @Zecke zeigen das es ein mehr als länger Weg ist. Gerade unter so einem guten und klar geschrieben Artikel zu dem Thema mit Gegenargumenten und anderen Themen zu kommen um von der eigenen Täterrolle abzulenken ist sehr traurig. Doch es zeigt wie wichtig und richtig es ist an jedem Tag für den Feminismus zu kämpfen. An alle Männer da draußen erklärt und bildet eure Söhne damit die Welt für alle schön wird. Forza FCSP 🤎🤍❤️
gegenargumente? damit unterstellen sie mir, daß ich gegen gleichberechtigung aller menschen bin! ich bitte darum, mir doch mal meine „gegenargumente“ aufzulisten.
möglicherweise mangelt es ihnen am intellektuellen zugang zu meinen kommentaren, um sowas da heraus zu lesen… krass
ich differenziere, weil eben nicht alles so schwarz weiß ist, wie sie es gerne hätten und wie einige es hier dargestellt haben möchten.
eine diskussion scheint zu diesem thema nicht erwünscht zu sein. zumindest keine, welche sich differenziert damit auseinandersetzt und nicht anderen nach dem mund redet/schreibt, weil es gerade mal wieder en vogue ist…
sport frei
nachtrag: der unterschied zwischen „kritik“ und „gegenargument“ sollte schon geläufig sein…
während „gegenargument“ soviel bedeutet wie: gegenbeweis, widerlegung, falsifikation; meint kritk (und nun möchte ich tatsächlich wikipedia zitieren): „Unter Kritik versteht man die Beurteilung eines Gegenstandes oder einer Handlung anhand von Maßstäben. Wie die Philosophin Anne-Barb Hertkorn ausgeführt hat, sei Kritik damit „eine Grundfunktion der denkenden Vernunft und wird, sofern sie auf das eigene Denken angewandt wird, ein Wesensmerkmal der auf Gültigkeit Anspruch erhebenden Urteilsbildung.“ Sie gilt im Sinne einer Kunst der Beurteilung als eine der wichtigsten menschlichen Fähigkeiten.“ zitat ende.
Ja ja.
Hey Zecke,
Ihre Kommentare hier erwecken den Anschein, dass Sie sich intellektuell und moralisch überlegen fühlen. Mich würde ehrlich interessieren, insbesondere da Sie auch einige Quellen nennen, ob Ihnen tatsächlich eine Expertise zu dem Thema Feminismus/Diskriminierung/Frauen* im Fußball zuzusprechen ist? Haben Sie dazu geforscht oder sonst einen wissenschaftlichen Bezug dazu? Über eine Aufklärung würde ich mich freuen 🙂
Liebe Grüße
sehr geehrte lotta, der anschein, den es bei ihnen erweckt, ist falsch. vielmehr würde ich sagen, daß ich versuche, es auf das moralische niveau, welches viele hier vorgeben, hinauf zu schaffen. es wird mir aber sehr schwer gemacht, von menschen, die gerne bestimmen möchten, was in dieser debatte moralisch ist und was nicht.
intellektull befinde ich mich auf einem guten niveau. allerdings verbietet sich ein vergleich mit anderen hier schreibenden ganz von selbst. das man keinen intellektuellen zugang zu etwas findet, heißt ja nicht automatisch, daß man intellektuell niedriger einzustufen ist. bei einer person klappts besser, bei einer anderen schlechter, obwohl sie intellektuell durchaus auf einem niveau sind…
Weißt DU – schon alleine damit, dass du deinem Gegenüber den intellektuellen Zugang zu deinen Texten absprichst hat sich eigentlich eine Diskussion mit dir bereits erledigt, denn das kann keine Grundlage für eine gemeinsame Diskussion sein. Vielleicht versuchst du es nochmal auf einem etwas niedrigerem Niveau, damit sich uns deine Argumentation vollumfänglich erschließen kann – auch denen, die intellektuell vielleicht nicht so vorgebildet (oder eingebildet) wie du sind?
Echt jetzt… *kopfschüttel*
was wäre denn dann eine grundlage für ne gemeinsame diskussion? sätze wie: „Wieso verlinkst Du hier so einen (u.a.) transfeindlichen Dreck?“ (calimero), oder „Das ist ein typischer „alter weißer Mann“ Kommentar. Eine Aneinanderreihung von gehaltlosen Worten. Google oder jede andere Suchmaschine im Internet sind Dein Freund und Helfer.“ (gabi) oder „Und wer lieber unter anderen Vorzeichen gesellschaftlichen Ereignissen beiwohnen möchte, kann das weiterhin tun – bei Veranstaltungen neuer Punk-Subkulturen wie von Frau Jelinek beschrieben oder auch gerne bei Hansa Rostock, wo in den ersten Reihen Frauen unerwünscht sind.“ (manuel) –> übersetzt: wenns dir nich paßt, geh doch woanders spielen.
das ist die art und weise, auf die SIE hinaus wollen? kenn ich schon und mit solchen reaktionen habe ich auch gerechnet, weil es so durchschaubar ist, wie menschen reagieren, wenn sie kritisiert werden. damit kann ich umgehen.
in der sache des artikels stimme ich durchaus zu. ich kritisiere die art und weise, wie versucht wird, dies in der gesellschaft umzusetzen.
und da sehe ich durchaus unterschiede zwischen ost und west. ich bin mit starken frauen in meinem umfeld aufgewachsen. frauen, die vollzeit arbeiten gingen und „nebenbei“ noch ne familie versorgt haben, denn das ist den männern im osten (neue bundesländer) genauso schwer gefallen, wie denen im westen (gebrauchte bundesländer). im meinem umfeld kenne ich eine einzige mutter, die vor der wiedervereinigung nicht arbeiten gegangen ist. im westen war es genau umgekehrt (und bevor hier wieder das große gezeter losgeht: da gibt es wissenschaftliche studien zu). ich habe es mittlerweile mit der kindergeneration dieser frauen zu tun. und das sind frauen, die von diesen taffen müttern erzogen wurden. zum anschluß an das geltungsgebietes des grundgesetzes 1990, traten eben deren gesetze auch hier in kraft und waren, was gleichstellung betrifft, hier im osten ein rückfall in die fünfziger jahre. für die leute drüben mag ja beispielsweise die fristenlösung (§218 stgb) ein fortschritt gegenüber den vorgehensweisen vor der wiedervereinigung sein. für die frauen hier ist es ein rückfall in dunkle zeiten.
die frauen in meinem umfeld und meinem alter sind die kindergeneration der frauen, die nach dem krieg alles mit aufgebaut haben. diese generation hat das, wofür nina hier einen kämpferischen artikel verfaßt hat, mit der muttermilch bekommen. diese frauen schütteln angesichts dessen, WIE die heutige generation das ganze angeht, nur mit dem kopf.
eigentlich sollte die kritik ja aus euren eigenen reihen kommen, selbstkritische hinterfragung dessen, was man tut und wie man es tut. das fehlt mir komplett. nichts wird hinterfragt. überall kritikloser beifall. also kommt das kritische hinterfragen von außen. und das trift scheinbar einen nerv, einen ganz besonderen nerv, wenn ich mir einige kommentare auf meine bemerkungen so durchlese. und bei solch einer reaktion hat man immer ins schwarze getroffen. die kritischen hinterfragenden werden diffamiert (siehe zitate), herabgewürdigt, beleidigt usw, anstatt sich mit dem auseinanderzusetzen, was der kern der kritik ist. nun denn, ich habe es ja nicht anders gemacht, als mein weltbild noch schwarz weiß war. und wißt ihr was!? euch wird es mit den nachfolgegenerationen genauso gehen. die werden euch zeug um die ohren hauen, daß diese nur noch schlackern werden. so war es immer und so wird es immer sein. das ist die auseinandersetzung der eltern- mit der kindergeneration oder wahlweise auch großeltern- enkelgeneration. darauf könnt ihr euch schonmal einstellen…
und nochwas: der fc st pauli schmückt sich doch gerne mit der punk-attitüde. DAS wort, welches punk am besten beschreibt, heißt DAGEGEN! alles wird kritisch hinterfragt und auf den prüfstand gestellt. außer bei euch. aber wahrscheinlich habt ihr mit der punk-attitüde eh nix am hut.
und der hier ist nur für SIE: was keiner wagt, das sollt ihr wagen. was keiner sagt, das sagt heraus. was keiner denkt, das wagt zu denken. was keiner anfängt, das führt aus. wenn keiner ja sagt, sollt ihr’s sagen. wenn keiner nein sagt, sagt doch nein. wenn alle zweifeln, wagt zu glauben. wenn alle mittun, steht allein. WO ALLE LOBEN, HABT BEDENKEN. wo alle spotten, spottet nicht. wo alle geizen, wagt zu schenken. wo alles dunkel ist, macht licht.
sport frei!
ein letztes noch, dann soll es von mir zu diesem thema auch genug sein: wie ihr versucht, eine an sich gute sache durchzusetzen, ist der falsche ansatz. ihr setzt auf meinungsdiktat, begrenzung der allgemeinen freiheit, ausgrenzung derer, die nicht mitmachen bzw es wagen, kritik zu üben (wie sich hier in den kommentaren anschaulich nachvollziehen läßt). kritisierende werden diffamiert, mit shitstorm überzogen, sozial an den pranger gestellt. wer nicht für uns ist, ist gegen uns.
gab’s in der geschichte schon vielfach und ganz oft ist es aus genau solchen gründen schief gegangen. und genau dieses ergebnis sehe ich auch bei euren bemühungen. ihr solltet eben bei der art und weise euren handelns euch nicht an früheren generationen orientieren, sondern vielleicht mal ganz neue wege beschreiten. wege, die zweifler und gegner eventuell mitnehmen, statt sie auszugrenzen und an den pranger zu stellen.
schade, aber in dieser hinsicht habt ihr tatsächlich mal so überhaupt nichts gelernt…
Moin! Ich kann verstehen, dass Sie sich durch den konfrontativen Charakter einiger Kommentare angegriffen fühlen und bedaure, wenn ich daran Anteil habe. Was ich mit meinem etwas überspitzten Schlusswort ausdrücken wollte, war nicht, dass ich kritische Töne aus dem Verein und seinem Umfeld lieber verbannt sähe. Ich wollte hiermit darauf hinweisen, dass mit dem Aufbau von Awareness-Strukturen im Millerntor in einem vollkommen demokratischen Vorgang mehrheitsunterstützt Minderheitenschutz umgesetzt wird. Und dass es dann auch zur Teilnahme an einem demokratisch organisierten Verein gehört, solche Entscheidungen zu respektieren. Man kann sie aber selbstverständlich auch kritisieren und sich für deren Rücknahme demokratisch einsetzen. Und wenn sich dadurch nichts ändert, bietet sich immer noch die Möglichkeit, anderswo nach passendem Ersatz zu suchen, z.B. – Achtung Überspitzung – in den ersten drei Reihen bei Hansa Rostock.
Im Übrigen: Sie werfen anderen vor, auf Kritik mit Angriffen auf die Person zu reagieren, legen an sich selber aber scheinbar nicht die gleichen Maßstäbe an, indem sie den Äußernden die grundsätzliche Fähigkeit zu kritischem Denken absprechen wollen.
Sie kritisieren, dass keine Grundlage für eine gemeinsame Diskussion geschaffen würde, während Sie gleichzeitig selber nicht substanziell auf Gegenargumente eingehen. Stattdessen filtern sie z.B. aus meiner Antwort einen Satz heraus, der Ihnen gut in Ihre Argumentation passt und schlagen den Rest in den Wind.
Nebenher wiederholen sie gebetsmühlenartig Ihre eigenen Argumente oder machen wahlweise – Ansatz Whataboutism – Fässer auf, die mit der Ursprungsthese nichts mehr zu tun haben. Oder können Sie mir den Zusammenhang zwischen schwulen Nazis und Awareness-Konzepten erklären?
Ich würde behaupten, dass im Zentrum Ihrer Argumentation steckt, dass sie glauben, dass der Schutz vor Übergriffen an Frauen besser durch das gesamtgesellschaftliche Verständnis von gleichgestellten Geschlechtern – wie Sie es in der DDR wahrgenommen haben – als durch heute verwendete Mittel, wie z.B. Awareness-Konzepte in Stadien funktioniert. Vielleicht verstehe ich Sie da aber auch falsch?
Ich bin jedenfalls diesbezüglich der Überzeugung, dass wir beides brauchen und sich beides auch nicht widerspricht. Ich kann indes verstehen, dass Teile der medialen Berichterstattung den heutigen Feminismus als Anti-Maskulinismus framen und damit ein falsches Licht auf diesen rücken, unter dem er für einige bedrohlich wirken kann.
Einen schönen Sonntag allen hier und Forza Sankt Pauli!
Solidarität mit allen, die sich von den Altherrenkommentaren, und den in weirden Relativierungs- und Ablenkmanövern verrannten Monologen unter diesem Artikel im schönen safespace Millernton bedrängt fühlen und danke an Nina und alle die was dagegen sagen und ans Millerntonteam für die Moderation – ist in letzter Zeit sicher nicht immer leicht gewesen.
Danke Nina für diesen wichtigen Artikel.
Und ansonsten gilt Mackern und TERFS aufs Maul und ich hoffe diese hier in den Kommentaren werden auch mal erwischt.
Gegen den sexistischen Normalzustand. Gegen die „armen benachteiligten“ Männers.
Für einen Fussball der wirklich kein Gender hat!
Ganz toll, Macker gegen Macker. Das war doch schon immer so.
Mir wurde noch in der Sonntag Nacht von Freunden ,die oberhalb des beschriebenen Geschehens saßen ,dieser Vorfall erzählt . Es gab Meckereien Weil die Fahne auch nach Spielbeginn weiter geschwenkt wurde . Natürlich haben die oben nicht den Wortlaut des gesagten gehört und auch als die Betroffene nachher mit 2 Freundinnen kam nicht .Die Freunde hatten das aber beobachtet und eine ist sogar noch runter um Hilfe anzubieten ,wurde aber weg geschickt.
Im Mainz Hinspiel im Oktober hatten wir im SÜD Stehbereich ebenfalls mal Probleme mit Fahneschwenkerinnen und es war nicht mal nur das Fahne schwenken an sich -dafür stehen wir auf der Süd-‚sondern die Aggressivität mit der das von statten ging. Immer mit dem Seitenblick zu den Leuten die es sich angemaßt hatten zu sagen :sorry wir sehen hier heute praktisch nichts vom Spiel ,es gab Fast Tumulte und endlose Diskussionen was dazu führte das die Fahne das ganze Spiel mit unglaublicher Aggressivität fast bis in unser Gesichter schlagend geschwenkt wurde.
Ich Verweise da gerne auf den letzten Südkurven Newsletter nach dem genau das NICHT passieren soll , sondern man Leuten die ja dafür bezahlen das Spiel zu sehen auch die Möglichkeit geben sollte das Spiel zu sehen.
Alles in allem solltet ihr euch mal fragen ob nicht die eigene Aggressivität und das Gefühl der Überheblichkeit mit der da dann aufgetreten wird schuld daran sein könnte.
Hallo Claudia,
wenn niemand von Deinen Bekannten den Wortlaut gehört hat, dann ist das von Dir veranstaltete victim blaiming doch schon sehr anmaßend, meinst Du nicht? 😉
Ich bin dir unglaublich dankbar für diesen Artikel, liebe Nina.
Mit den Kommentaren unter diesem Artikel hat man ja quasi gleich ein paar Anschauungs Beispiele für die erwähnten Machtstrukturen und für die teils haarsträubenden Bemühungen, diese aufrecht zu erhalten. So traurig das ist: hier in den Kommentarspalten wird dieser Komplex ja teilweise direkt greifbar veranschaulicht. Von Personen, die jedweder Infragestellung der herrschenden Machtstrukturen mit Delegitimierung begegnen. Und der eigentliche Inhalt des Artikels gerät in den Hintergrund versuchten Whataboutisms, der vergessen lassen soll, worum es ursprünglich geht.
Gerade wegen dieser erwartbaren Gegenwehr ist es ja umso mutiger, sich öffentlich zu diesen Themen zu äußern. Beziehungsweise wird daraus erkennbar, wie schwer es denjenigen gemacht wird, die Problematiken offen ansprechen.
Nina,
Thank you for your great article. I’m sorry that even at St. Pauli that you are subjected to such sexist attitudes in the stands on matchday.
Women’s football is expanding in leaps and bounds and we are loving it! I’d rather watch our domestic women’s league (NWSL) than our domestic men’s league (MLS); it’s so much more refreshing to watch.
I look forward to the day that FCSP 1.FRN can stream all their matches on FCSP TV so us international fans can watch them play too.
Ja der Fußball ist rund wie die Welt überall rollt der Ball und wenn einer zum anderen hält trifft der Ball klarer Fall!😉
Werte Fußball Freunde*innen, bin ich zu Spät? Viel würde hier gesagt, hitzig diskutiert, ja auch im Sport speziell im Fußball bzw. alles um den Fußballsport geht es um Gleichberechtigung!
Früher gab es schlechtere Verhältnisse, da wieder der weibliche Fußball noch belächelt. Wenn ich daran denke, dass die Frauen des DFB- Teams als Titelgewinn der Europameisterschaft ein Kaffeeservice bekommen haben, da kann man sich nur an die Rübe fassen, was für eine Arroganz der alten Herrschaften. In der DDR hatten sie mal kurz ein Team gehabt und dann wieder aufgelöst. Als ehemaliger DDR Bürger hatten wir wirklich keine echte Gleichberechtigung in allen Belangen. Arbeiten Frauen waren im Gegensatz zur BRD faktisch vollbeschäftigt!
Mich interessieren im ⚽ alles rund um den FC St. Pauli, ob Männer, Frauen, Nachwuchs usw.
Mein Wunsch oder Traum wäre das die Frauen vom 1. FFV Erfurt ( Regionalliga Nordost) mal gegen die Frauen vom FC St. Pauli antreten würden!
Es ist immer gut wenn man über vieles noch sprechen sollte, es gibt Dinge im Laufe des Lebens die ähneln sich. Neue Generationen ahmen der längst Vergangenen Generationen oft nach, da bin ich selber erstaunt und sehe da irgendwie mich mit der Vergangenheit konfrontiert in meinem Umfeld jedenfalls!
Da höre ich nicht selten von jungen Frauen, Fußball interessiert mich nicht, oder schaue nur Männer.
Die Champions League wird kaum in Free- TV übertragen, so ist es auch bei den Frauen wenn sie Champions League spielen, Bayern, Wolfsburg, Frankfurt. Da geht es auch darum den Frauen finanziell auch gerecht zu werden, was auch Nachvollziehbar ist!
Ja, allen Sportsfreunden*innen eine schöne Zeit! Forza St. Pauli