Drei immens wichtige Punkte für den FC St. Pauli, Torlinientechnik, rechte Ordner, Derbyniederlage für die U23, ein später Punkt für die 1. Frauen und vieles mehr. Die Lage am Montag.
Kurzes, internes Podcast-Update vorab: Die „Vor dem Spiel“-Folge erscheint im Verlauf des Vormittags, die „Redax“ erst am Abend.
FC St. Pauli
Beginnen wir mit dem Wichtigsten: Den ausführlichen Spielbericht von Tim, mit der detaillierten Analyse, überschrieben mit der vielleicht passendsten Headline der bisherigen Saison:
„Vorsprung durch Technik“
2:1 bei Holstein Kiel
Als Zwischenüberschrift liest sich das Ergebnis so nüchtern und unaufgeregt.
Tatsächlich war die Aufgeregtheit im Gästeblock, vor den verschiedenen TV-Geräten dieser Welt und auch an einem Smartphone in der Turnhalle der Hannoveraner Akademie des Sports wohl deutlich größer. Und vielleicht war es der verzögerteste Torjubel ever, an allen Orten, weil es eben kein klares Tor war, bei dem das Tornetz wackelte. Tatsächlich war es ja das erste Tor der FCSP Vereinsgeschichte, welches dank Torlinientechnik gegeben wurde.
Zurück zu jener Sporthalle in Hannover: in jener erreichte mich um 17.22h eine WhatsApp-Nachricht meines geschätzten Kollegen Tim:
„ICH LIEBE DIE TORLINIENTECHNOLOGIE, MAIK!!!“
Da der Live-Ticker des kicker etwas hinterherhing, brauchte ich noch etwas bis zur Absicherung dessen, was ich in diese Zeilen hineininterpretierte – aber dann sprang auch die kicker-Ergebnisanzeige endlich um, es erklang ein kurzer Jubelschrei und ich konnte unter anderem FCSP-Blindenfußballer Rasmus mit der Nachricht erfreuen, der gerade den Lehrgang der Blindenfußball-Schiedsrichter mit einer Praxiseinheit bereichert hatte.
Zurück nach Kiel, zurück auf Anfang:
Lars Ritzka war kurzfristig ausgefallen, Adam Dźwigała kam für ihn in die Anfangsformation. Außerdem begann Oladapo Afolayan statt Noah Weißhaupt. Die Anfangsphase konnte durchaus an das Spiel gegen Mönchengladbach anknüpfen – in Sachen Spielglück passte dann auch der Rückstand mit der ersten Chance für Holstein. Immerhin kam man dann noch vor der Pause zum Ausgleich, dank Kopfballeinsatz von Dapo und artistischem Abschluss durch Sinani. Außer dem Kieler Torwart Dähne hatte da auch niemand wirklich ein Foul an ihm wahrgenommen. Ich würde sogar so weit gehen, dass ein eventueller Pfiff (so er denn erfolgt wäre, nachdem der Ball im Tor war) vom VAR korrigiert worden wäre. Kiel verpasste eine erneute Führung vor der Pause nach zaghafter Faustabwehr von Vasilj (weil der eigene Spieler ihm im Weg stand) per Lattenknaller.
Torlinientechnik
Die zweite Hälfte fiel spielerisch dann deutlich ab, doch in der Schlussphase kam der FCSP nochmal zu drei Torszenen, von denen die letzte dann die Uhr von Schiedsrichter Benjamin Brand vibrieren ließ und in der ihm die Nachricht zusätzlich digital aufs Ohr geschickt wurde. Der Ball hatte die Linie überquert.
So sehr ich nach wie vor ein Verfechter des VAR bin (zugebend, dass man ihn besser umsetzen könnte), so sehr halte ich die Torlinientechnik für komplett überbewertet und zu teuer. 99% der Situationen wird (auf dem Niveau) der Assistent korrekt lösen. Ausnahmen, die die Regel bestätigen (wie jüngst ein Tor von 1860 gegen Cottbus), werden vom VAR aufgelöst und erhöhen die Quote auf 99,99%.
Die Situation am Samstag aber gehört dann eben zu jenen 0,01% der Fälle, denn zumindest ich hab noch keine Kameraperspektive gesehen, die mir als VAR gereicht hätte, um eine Entscheidung des Assistenten auf „kein Tor“ überstimmen zu können. Für mich sah das bei den vorliegenden Bildern eher nach „wohl nicht mit vollem Umfang über der Linie“ aus. Lediglich die Computersimulation der Torlinientechnik zeigt, dass der Ball die Linie wirklich um ein paar Zentimeter mit vollem Umfang überschritten hatte. Zum Glück für uns. Ich bleibe aufgrund der hohen Kosten und dem geringen Nutzen weiterhin gegen die Torlinientechnik, freue mich aber natürlich, dass sie uns diesen Sieg beschert hat. Und da ich eh nichts zu sagen habe, ist es ja auch egal, was ich denke.
So oder so: Ein immens wichtiger Sieg, völlig egal wie er schlussendlich errungen wurde.
Statistiken
Es gibt ein paar Dinge, die man mal festhalten kann:
- erster Sieg in dieser Saison nach Rückstand!
- dritter Sieg in Kiel in Serie
- fünfter Sieg gegen Kiel in Serie
- Nach allen Spielen in Baden-Württemberg wurden nun auch alle in Schleswig-Holstein in dieser Saison gewonnen. Ein Sieg bei Werder würde das Bundesland Bremen ebenfalls als „komplettiert“ auf diese Liste setzen, im weiteren Verlauf der Saison könnte man dann auch noch Hessen abhaken.
- Der 66. Sieg des FCSP in der 1. Bundesliga brachte die Punkte 281-283, wodurch man an Kickers Offenbach vorbeizog und jetzt auf Rang 31 der Ewigen Tabelle liegt. Nächster zu überholender Verein ist jetzt Waldhof Mannheim mit 285 Punkten auf Rang 30, hierfür braucht es nur noch einen Sieg.
- Fünf Auswärtssiege sind neuer Vereinsrekord in der 1. Bundesliga.
Bereits zweimal beendete man eine Erstligasaison hingegen gänzlich ohne Auswärtssieg.
Weitere Links
- Highlights: Sportschau
- Bericht und Fotos: fcstpauli.com
- Stimmen zum Spiel: fcstpauli.com
Neues von den Alten
Fünf Minuten (plus Nachspielzeit). Mehr waren es nicht, am letzten Donnerstag beim Conference League Viertelfinale bei Djurgardens IF. Doch für Guido Burgstaller (Rapid Wien) dürften diese fünf Minuten deutlich mehr wert gewesen sein. Denn Mitte Dezember war er nach einem Mannschaftsabend in der Wiener Innenstadt von einem Mann niedergeschlagen worden und hatte sich beim Sturz einen Schädelbasisbruch zugezogen. Knapp vier Monate später wieder auf dem Platz zu stehen ist deutlich mehr, als viele dem 35-Jährigen noch zugetraut hatten, auch ein Karriereende war zwischendurch denkbar. Das Viertelfinale in Schweden wurde mit 1:0 gewonnen, sodass Rapid gute Chancen hat, ein europäisches Halbfinale zu erreichen.
Im gestrigen Derby gegen Austria (2:0) wurde „GB9“ in der 68. Minute eingewechselt.
WhatsApp-Kanal
Das hab ich doch Freitag glatt vergessen: Der FC St. Pauli hat seinen WhatsApp-Kanal wiederentdeckt beziehungsweise wird diesen ab sofort auch nutzen.
Wie schon beim Kanal von USP und beim MillernTon gelernt, müsst Ihr die als Standard eingestellte Stummschaltung manuell aufheben, indem Ihr die Klingel im Kanal selbst oben rechts anklickt – zumindest, wenn Ihr auch per Push-Nachricht informiert werden wollt und nicht nur auf eigenes Nachschauen hin im Kanal selbst.
Lage der Liga
Freitag
- VfL Wolfsburg – RaBa Leipzig 2:3 (1:2) // Sportschau-Highlights
Samstag
- VfL Bochum – FC Augsburg 1:2 (0:1) // Sportschau-Highlights
Der VfL verlor ein Spiel, welches er nicht verlieren darf. 25:12 Torschüsse und ein xG-Wert von 2,76:1,08 (beides lt. kicker.de), in der 2. Halbzeit das klar bessere Team. Man kommt zum Ausgleich, drückt auf die Führung, gerät in der 80. Minuten nach VAR-Eingriff in Überzahl – doch dann kommt die 90. Minute und ein Tor für die Gäste. Bittere Nummer. - TSG Hoffenheim – FSV Mainz 05 2:0 (2:0) // Sportschau-Highlights
- Bayer 04 Leverkusen – Union Berlin 0:0 // Sportschau-Highlights
- Borussia Mönchengladbach – SC Freiburg 1:2 (1:1) // Sportschau-Highlights
- Bayern München – Borussia Dortmund 2:2 (0:0) // Sportschau-Highlights
Sonntag
- VfB Stuttgart – Werder Bremen 1:2 (1:1) // Sportschau-Highlights
- Eintracht Frankfurt – 1. FC Heidenheim 3:0 (2:0) // Sportschau-Highlights
Sagen, wie es ist: Für Frank Schmidt tut es mir leid. Und wenn man mal wissen will, was Abstiegskampf so mit den Zitterfüßen macht, schaue sich die Großchance von Marvin Pieringer in der 2. Halbzeit beim Stand von 2:0 an. Die macht er sonst nach dem Aufwecken nachts um 03.00h und ohne Aufwärmen in 95 von 100 Versuchen.
Die Tabelle
Noch fünf Spiele.
Sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang.
Neun Punkte Vorsprung auf den direkten Abstiegsrang.
Noch ist nichts erreicht, aber wir sind auf einem guten Weg und es gibt drei Teams, die liebend gerne unsere Ausgangssituation hätten.
Fanszene-News
Holstein Kiel away
Denkt dran: Wer an der Förde mit dabei war, nutze das Fan-Feedback der Braun-Weißen Hilfe.
Heute morgen ging zudem bereits ein Text online, in dem wir uns mit dem eingesetzten Ordnungspersonal im Kieler Gästeblock auseinandergesetzt haben. Bevor das als Kiel-Bashing missverstanden wird: Probleme mit Personen aus dem rechtsextremen Umfeld hat Holstein wahrlich nicht exklusiv. Angesprochen werden muss es natürlich trotzdem.
Ich habe mir zudem von Justus ein paar Zeilen zu An- und Abreise schicken lassen:
Hin sind wir mit der späteren Verbindung gefahren, es war absolut entspannt. Der Zug nicht besonders voll, alles kein Problem. Angekommen in Kiel Hbf wurde von der Polizei in „normale Reisende“ (Zitat Polizei) und St. Pauli-Fans unterschieden. Auch Kiel-Fans konnten vorbei. War irgendwie ein bisschen crazy, aber überschaubar. Die Fans wurden dann zu den Bussen „entlassen“, keine*r wusste wohin.
Die angekündigten Shuttle gab es zumindest nicht. Nichts Neues, aber irgendwie immer wieder komisch, diese „Taktik“ der Polizei.
Am Gästeblock angekommen, dann die gleichen Probleme wie immer in Kiel: der Einlass dauert ewig. Gerüchteweise seien zwei Scanner ausgefallen, dies würde es zumindest ein bisschen erklären.
Im Gästeblock wieder die gleiche schlechte Sicht wie früher, nur von der anderen Tribüne aus. Völlig wilde Regel im Sitzplatzbereich: wer Getränke holen und/oder nach Toilettenbesuch wieder in den Block wollte, wurde teilweise daran gehindert. Da angeblich zu viele Leute im Block waren, ging es erst wieder rein, wenn jemand raus kam. Das ist mindestens ungewöhnlich für einen Block im Fußballstadion, vorsichtig formuliert.
Rückfahrt zum Bahnhof via Shuttle, die Umgehungsstraße kennen wir ja schon aus den letzten Jahren. Am Bahnhof dann viel Polizei und niemand weiß, wo man wie lang gehen darf, zum Schluss treffen sich eh alle. Der erste empfohlene Zug fährt dann kurz vor knapp doch von einem anderen Gleis, die Polizei steht im Weg und guckt zu. Man wundert sich inzwischen über gar nichts mehr.
FC St. Pauli von 1910 e. V.
Regionalliga Nord
U23 mit Derbyniederlage
Eine Führung durch Luis Jahraus (32.) reichte der U23 im Derby an der Hoheluft nicht, am Ende stand ein 4:2 (1:1)-Sieg des HSV vor 750 Zuschauenden. // Bericht und Fotos: fcstpauli.com
1. Frauen: Spätes 2:2 nach Rückstand gegen Meppen II
Dieses Mal kann ich stolz behaupten: Es lag an mir!
Mit der Reisetasche unter dem Arm eilte ich gestern (nach erwähntem Schiedsrichter-Lehrgang in Hannover) zum Spiel der 1. Frauen in die FeldArena, schaffte es aber erst zur zweiten Halbzeit. Bei meinem Eintreffen stand es 0:2 – und nach dem, was ich fortan sah, erschloss sich mir dies gar nicht. Denn eigentlich spielte nur St. Pauli. Ich hörte aber auch, dass es in der ersten Halbzeit durchaus anders war.
Lange Einleitung, kurzer Sinn: Durch Tore von AnSo Greifenberg (69.) und Rachel Rinast (89.) gelang noch der ebenso späte wie verdiente und umjubelte Ausgleich zum 2:2.
Mehr dann später im Bericht des Teams. // Instagram
Döntjes
Strafe für Eintracht Frankfurt
Das Abbrennen von Pyrotechnik ist in Summe nach wie vor deutlich teurer als das Zeigen homofeindlicher Banner, so lassen sich die Urteile des DFB wohl etwas zugespitzt zusammenfassen. Neben zahlreichen Pyrostrafen (91.750 €, ein Drittel davon kann in sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen investiert werden) muss die Eintracht 8000 Euro für „von Frankfurter Anhängern gezeigte Banner“ beim Spiel am Millerntor an eine gemeinnützige Organisation überweisen. Zur Erinnerung: Neben etwas verspätet geschwurbelter Impfkritik hatten die Gäste auch noch eine Tapete mit „CBD statt CSD“ gezeigt. So wie ich den DFB hier verstehe, bezieht sich die abverlangte Spende auf beide Banner. // DFB.de
Bad Ems: Schiedsrichterin nach D-Jugendspiel verprügelt
Das D-Jugendspiel VfL Bad Ems gegen SV Bogel im Stadion Silberau in Rheinland-Pfalz stand auf der Empfehlungsliste für Fußballgewalt wohl eher nicht ganz oben. (Bevor jemand nachfragt: Nein, ich besitze keine solche Liste…)
Das Spiel wurde drei Minuten vor Schluss abgebrochen, weil Eltern des Heimvereins sich mit einer Entscheidung der 40-jährigen Schiedsrichterin nicht einverstanden zeigten. Sie betraten zunächst das Spielfeld und attackierten die Schiedsrichterin verbal. Nach Einschreiten des Jugendleiters verließen sie das Spielfeld wieder, nahmen die eigenen Spieler aber mit – daher der Abbruch.
Nach Spielschluss, als sich Jugendleiter und Gästeteam zum Parkplatz begaben, griffen laut 56aktuell.de Spieler des Heimteams die Gästespieler an, die Eltern attackierten die Schiedsrichterin und schlugen ihr dabei ins Gesicht, sodass sie im Krankenhaus behandelt werden musste.
Bei einem D-Jugendspiel. Auf Kleinfeld! Ehrlich, was stimmt denn mit solchen Leuten nicht?!? Gute Besserung an die betroffene Schiedsrichterin. Wie unter obigem Link nachzulesen, hat der Jugendleiter das Team inzwischen vom Spielbetrieb abgemeldet.
2. Liga-Watch
Es ist ja wirklich verrückt. Offenbar will echt niemand aufsteigen. So schlecht ist der Ruf der 1. Bundesliga inzwischen.
Herausragender Unterhaltungswert auf jeden Fall gestern beim Spiel des SC Paderborn gegen Fortuna Düsseldorf. Tor weggepfiffen, stattdessen Elfmeter. VAR-Rote Karte für einen Schlag in den Unterleib. Und Paderborns Torwart Manuel Riemann beschloss bei Rückstand und in Unterzahl, fortan einfach wie ein Feldspieler zu agieren und schlug mal eine Flanke oder zog aus 30 Metern ab und zwang Fortunas Keeper Kastenmeier so zu einer Parade. Half alles nichts, Düsseldorf gewann 2:1 und liegt nun hinter Elversberg auf Rang 4.
3. Liga-Watch
Auch in Liga 3 gestaltet sich die Aufstiegsfrage zum Schneckenrennen, insbesondere Energie Cottbus schwächelt extrem. Jetzt gab es auch beim abstiegsgefährdeten BVB II eine 4:1-Pleite.
Hiervon wiederum konnte Bielefeld profitieren, die Arminia gewann mit 2:0 bei Viktoria Köln. Das Spiel brachte Ex-FCSP Coach Olaf Janßen auf die Palme. Es gab zwei gerecht verteilte aber bemerkenswerte Gelb-Rote Karten (eine diskutabel, eine zurecht wegen Schwalbe), ehe Janßen dann selbst mit glatt Rot den Innenraum verlassen musste, weil er dem Bielefelder Torhüter Schauspielerei aus taktischen Gründen vorwarf.
Regionalliga-Watch
Glückwunsch an den TSV Havelse: Das Team steht nach einem 2:0 gegen Teutonia Ottensen nach dem 30. Spieltag als Meister der Regionalliga Nord fest. Eine Aufstiegsfeier kann noch nicht starten, da man ja noch gegen den Vertreter der Regionalliga Nordost Aufstiegsspiele absolvieren muss. Dort hat Lok Leipzig aktuell zehn Punkte Vorsprung auf den Halleschen FC.
Im Keller kann hingegen Holstein Kiel II schon recht verlässlich für eine Saison in der Oberliga planen. Nach der Niederlage gegen Todesfelde beträgt der Rückstand auf den Klassenerhalt (je nach Anzahl tatsächlicher Absteiger) irgendwas zwischen sieben und zwölf Punkten.
Zu guter Letzt
Nehmt Euch zweieinhalb Minuten Zeit für dieses Schauspiel… // YouTube
Forza St. Pauli!
// Maik
Alle Beiträge beim MillernTon sind gratis. Wir freuen uns aber sehr, wenn Du uns unterstützt.
MillernTon auf BlueSky // Mastodon // Facebook // Instagram // Threads // WhatsApp // YouTube
Ergänzung zu den Statistiken: erster Punkt(e)gewinn bei einem Tabellenletzten in der 1. Liga.
Kann man Vereine wie den VfL Bad Ems nicht komplett sperren, wenigstens für eine Saison o.ä. ist ja abartig so ein Verhalten
Sippenhaft???
Angesichts des (durchaus vorbildlichen) Verhaltens des Jugendwartes würde ich das jetzt auch als überzogen betrachten, zumal wenn man seine weiteren Aussagen im Interview berücksichtigt und der Verein ja gute Arbeit auch in der Integration leistet.
Mal ’ne Frage zur Sicht. Was unterscheidet den neuen Kieler Gästeblock maßgeblich von unserem in der Nord? Also: Ist die Sicht bei uns besser? Zu meiner Zeit auf der alten Nord war siie definitiv nicht besser. Mir fällt nicht ein, wie man das bei einem kleinen, niedrigen Stadion besser hinbekommen soll.
Und zur Situation im Sitzblock: Der war wirklich überfüllt. Schon einige Zeit vor Anpfiff war der Aufgang komplett zugestellt. Da kann ich verstehen, wenn niemand mehr rauf darf. Auch wenn das am in der zweiten Halbzeit zu einigen leeren Plätzen geführt hat, weil die jeweiligen Sitznachbarn ja erwarteten, dass ihre Bierholer/wegbringer zurückkommen werden. Sven Brux hat versucht, da ordnend einzuwirken, aber vergeblich.
Ne Maik, da sind wir natürlich ganz und gar nicht einer Meinung.
Die Kosten für die Torlinien-Technik belaufen sich insgesamt auf 2,292 Millionen Euro für die gesamte Liga.
Falls dieses Tor uns den Klassenerhalt sicherte, ist es für uns als Verein 20 bis 30 Mio wert. Das ist nämlich der Betrag, den wir in der 2. Liga weniger verdienen würden.
Ich weiß, Milchmädchen und so, aber macht ein wenig die Dimensionen klar, in denen wir uns bewegen.
Der VAR kostet hingegen rund 6 Mio. Euro pro Saison. Das ist halt gleich dreimal so viel wie die Torlinientechnik.
Der große Unterschied zwischen VAR und Torlinien-Technik ist jedoch der Nerv-Faktor.
Torlinien-Technik führt eine Entscheidung innerhalb von Sekunden herbei. Beim VAR fragt man sich regelmäßig, ob es sich lohnt ein Bier holen zu gehen oder nicht.
Statt Fußball zu gucken, muss ich auf einen blöden Monitor starren, auf dem noch nicht einmal etwas angezeigt wird.
Torlinien-Technik entscheidet eine einfache Ja- oder Nein-Frage. Das ist etwas, das Technik sehr gut kann.
Der VAR verschiebt einen subjektive Entscheidung des Schiedsrichters zu einer subjektiven Entscheidung in den Kölner Keller.
Das heißt es sind immer noch Menschen, die Entscheidungen treffen und auch wenn diese Menschen durch die Video-Bilder ein paar Informationen mehr haben, werden Menschen immer Fehler machen.
Ich bin darum dafür, den menschlichen Fehlerfaktor anzuerkennen und den VAR zugunsten der Attraktivität des Spiels abzuschaffen.
Aber auch auf mich hört ja auch keiner. Darum freue ich mich zumindest darauf, dass hoffentlich bald die Videobilder der VAR-Entscheidung auf den Video-Wänden angezeigt werden. Gerne auch live, während sich der Schiri die Bilder anschaut.
Wer bin ich, mit Dir zu diskutieren?
Ich könnte dagegen halten, spare mir das aber lieber für die ermüdende Diskussion mit Tim in der Redax auf, dann haben wir alle was davon 😉
Das was Du „ermüdende Diskussion“ nennst, ist für mich das Millernton-Highlight der Woche. 😉😅
Gleich nachdem ich aufgehört habe, wie ein kleiner Flummi durch die Wohnung zu hüpfen, weil die Uhr des Herrn Benjamin Brand vibrierte, habe ich mich schon auf die nächste Redax gefreut.
Sorry, aber dieses weichgespülte „Jo, war halt eine kuriose VAR-Entscheidung aber irgendwie auch korrekt“-Einstellung von Tim in der letzten Woche, hat die Redax ja um jegliches Feuer beraubt.
Das Kostenargument zieht ja nun gar nicht!
Bei der von dir angenommenen Summe wären die Kosten der Torlinientechnik pro Spieltag bei gerade mal 7.520,- € pro Verein, gut gerechnet.
Bei den Summen die sonst so im Umlauf sind ist das doch völlig zu vernachlässigen.
Ich muss allerdings dazu sagen, dass meine Quelle ein dahergelaufener KI-Automat war und ich für die Zahlen keinerlei Gewähr übernehme.
Laut kicker sind es jene 2,292 Mio€ pro Saison. Bei 18 Vereinen also 127.333€ pro Team.
Ob man diese Summe, nun angemessen findet, muss wohl jede*r selbst entscheiden. Ich halte diese Summe angesichts der „Häufigkeit“ dessen, wie das bisher angewendet wurde, für komplett herausgeschmissenes Geld.
Sorry für mein Gespamme. Hatte deine Antwort noch nicht gesehen und wollte zumindest die Quellen posten, wenn ich hier schon in absoluter Ahnungslosigkeit mit irgendwelchen Zahlen jongliere. 😉
Wie kann man nur so halsstarrig sein, nachdem die Vorteile seit Samstag Nachmittag doch so klar auf der Hand liegen? 😎😉
Wir sprechen uns dann nach der Relegation wieder, wenn der HSV dank eines solchen Treffers in der 121. Minute unsere Zweitklassigkeit wiederhergestellt hat.
(Bumms…)
Naja, das wären dann aber auch komplett andere Voraussetzungen. Wenn das Tor am Samstag für Kiel gefallen wäre, wäre ich natürlich der erste gewesen gewesen, der mit der Fackel auf der Barrikade gestanden hätte und die Abschaffung der Torlinien-Technik fordern würde. 😉🤷♂️
Was Mario sagt!
Hier das, was mir die KI ausgespuckt hat:
Die Kosten für die Torlinientechnik variieren je nach Liga und Saison:
– **Bundesliga**: In der Saison 2025 belaufen sich die Gesamtkosten auf etwa 2,292 Millionen Euro netto. Pro Verein werden etwa 120.736 Euro berechnet[2][5].
– **Pro Stadion**: Die Installation kostet zwischen 120.000 und 300.000 Euro, abhängig vom gewählten System (z. B. Hawk-Eye oder GoalRef)[3].
– **Pro Spiel**: Die Betriebskosten liegen bei etwa 8.000 Euro, was pro Saison rund 136.000 Euro pro Verein ergibt[4][6].
Quellen
[1] Videotechnik soll Bundesliga-Klubs fünf Millionen Euro kosten – N-TV https://www.n-tv.de/sport/der_sport_tag/Videotechnik-soll-Bundesliga-Klubs-fuenf-Millionen-Euro-kosten-article20616532.html
[2] artikel https://www.kicker.de/was-var-und-torlinientechnik-kosten-1080248/artikel
[3] Fußballrevolution: Bis 300.000 Euro pro Stadion für Torlinientechnik https://www.welt.de/sport/fussball/bundesliga/article107920492/Bis-300-000-Euro-pro-Stadion-fuer-Torlinientechnik.html
[4] Torlinientechnik: 8000 Euro pro Spiel für wenige Entscheidungen im … https://www.stern.de/sport/fussball/torlinientechnik–8000-euro-pro-spiel-fuer-wenige-entscheidungen-im-jahr-3246396.html
[5] Für Video-Assistent und Co.: Vereine zahlen 19 Millionen – kicker https://www.kicker.de/fuer-video-assistent-und-co-_vereine-zahlen-19-millionen-731420/artikel
[6] Bundesliga-Torlinientechnik: Hawk-Eye sieht alles – Sport – SZ.de https://www.sueddeutsche.de/sport/torlinientechnik-in-der-bundesliga-8000-euro-fuer-ein-bisschen-mehr-gerechtigkeit-1.2605758
[7] Torlinientechnik – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Torlinientechnik
[8] Technik-Debatte in Frauen-Bundesliga: „Hohe Kosten“ – Sport1 https://www.sport1.de/news/fussball/frauen-bundesliga/2024/09/technik-debatte-in-frauen-bundesliga-hohe-kosten
Zur nächsten Saison führt die Bundesliga auch die halbautomatische Abseitsentscheidung ein. Das dürfte für viele langwierige und willkürlich erscheinende VAR Entscheidungen eine positive Änderung sein.
Moin, Ein glücklicher aber wichtiger Sieg, sonst gäbe es mehr Spiele wo es nicht selten hieß, war mehr drin!
Jedenfalls freue ich mich.
Das es in der kommenden Saison etwas wahrscheinlicher werden könnte das diesmal wieder zwei Hamburger Klubs in einer Liga die 1. Bundesliga spielen werden.
Der HSV hätte einteilen können durch wäre der Patzer gegen Braunschweig nicht gewesen
Wir kennen das zur genüge dass nicht immer alles gleich gerade läuft.
Noch ist es nicht soweit, der Deckel bei beiden Klubs ist noch lange nicht drauf. Klassenerhalt und Aufstieg! Mich interessiert mehr als Fan vom FC St.Pauli des sie die Klasse halten. Mein Bruder der mich immer ärgert ist HSV- Fan!😉
Zum Spiel in Kiel: Die schlechte Laune von Blessin nach dem Spiel über die Leistung kann ich ja verstehen. Nur hatten wir einmal diese Saison wirklich mal Matchglück. Das fehlte uns schon viel zu oft. Endlich gab es das auch für uns.
Ich bin für den VAR. Leider wird er nicht konsequent genug angewendet. Bei der DFL Richtlinie im Zweifel „Konsequent für die Bayern“ oder immer „für den etablierten Erstligisten“ hatten wir auf jeden Fall oft das Nachsehen. Wer erinnert sich nicht mit Verwunderung an die griechisch-römische Einlage von Bensebaini im Heimspiel gegen Dortmund, was nicht gepfiffen wurde? Das war ein klares Foul im Strafraum.
Ich kann an der TorlinienTechnik beim besten Willen nichts schlechtes erkennen. Wenn wir im Relegationsrückspiel dann in der 121. ein Tor gegen uns kassieren dann wäre es zumindest gerecht, und objektiv in Ordnung.
Hätte es eine solche Technik schon früher gegeben, würde heutzutage kein Mensch mehr über das „Wembley Tor“sprechen und somit sollten wir doch dankbar sein, dass wir inzwischen technisch in der Lage sind, solche Skandaltore zu vermeiden?
Nur zur Erklärung: Es geht mir ja auch nicht um „was Schlechtes“.
Es geht um den Aufwand der dahintersteht und den (aus meiner Sicht) überschaubaren Nutzen.
Wir können diese Technik ja sonst auch einfach für die Überwachung aller Linien einsetzen, damit auch bei Aus, Einwurf, Ecke, Abstoß so eine Technik eingesetzt wird. Die Situationen kommen ja viel öfter vor, als direkt im Tor. weil es einfach viel mehr Fläche gibt.
Nur: Der Nutzen steht halt in keinem Verhältnis zum Aufwand. (Zusätzlich zu der genannten Summe pro Spiel kommt ja auch noch sehcstellige Kosten für die Installation.)
Aber: Alles gut, es gibt Wichtigeres.
Wir kassieren im Relegationsrückspiel kein Gegentor, welches dank Torlinientechnik anerkannt wird, weil wir gar nicht in die Relegation müssen! Ihr habt doch Lack gesoffen!!
@Desaster
Genau so nämlich!
*mit vollem Durchmesser, nicht Umfang. Details. Wir haben gewonnen.
Apropos Blindenfußball und Rasmus – immer Grüße – da gibt es jetzt zusammen mit Ilker vom FC Ingolstadt ein neues Format für Interessierte und solche, die es werden wollen. Zu Folge 1 bei youtube geht es hier entlang:
https://youtube.com/@blindkick-b1c.
Zu allem anderen sage ich nix ohne meine Redax!
Danke, dass das hier mal jemand geschrieben hat: „mit vollem Durchmesser, nicht Umfang.“ (Ich kann dieses Wort in diesem Zusammenhang nicht mehr hören, geschweige denn lesen!)
Ich verstehe das Gerede vom angeblich “glücklichen” Sieg nicht. Die X-Goals sprechen ja wirklich deutlich für uns.
Wenn wir auf diese Weise verlieren, heißt es immer, das sei halt die 1. Liga, da werde eben jeder Fehler bestraft.
So gesehen spielten wir am Samstag wie ein Erstligist, und die Kieler haben “Lehrgeld gezahlt”.
Ich bin da ganz bei Mario. Im Verhältnis zur Wichtigkeit der Entscheidung, die da getroffen wird, sind die Kosten okay.
Selbst, wenn es dem HSV hilft. Oder wollt Ihr lieber ein ganzes Jahr lang von Stellinger Märtyrern hören, wie ungerecht sie behandelt wurden, „weil das Ding ganz klar drin war“ (oder eben umgekehrt)? Deutschland hat sich vom Wembley-Trauma bis heute nicht erholt 😉
Ich würde in so einer Situation liebend gerne jeden Tag 1910x diese Geschichte aus allen möglichen Perspektiven erzählt bekommen.
Immer und immer wieder.
Ich bin mir auch sicher, sie würde mit jeder Erzählung noch besser werden.
frage: ist eigentlich nur mir und einer kommentatorin aus den öffentlich-rechtlichen rundfunkanstalten aufgefallen, daß uns mal wieder ein klarer elfmeter, meiner meinung nach der klarste für uns in dieser saison bisher, nicht gegeben wurde?
als siebe sich kurz vor ultimo vor dähne anschickte, das ding über die linie zu drücken, es aber nicht schaffte, wurde er ziemlich am ende dieser für kiel heiklen situation von ebendiesem dähne von den beinen geholt. mit dem einen arm blockierte er siebe´s laufweg, mit dem anderen arm schob er ihn über den ersten arm und siebe fiel drüber. aus der hintertorperspektive ist das foul sowas von klar erkennbar, daß ich mich ehrlich wundern muß, wieso der var da nicht eingegriffen hat.
sicher, wir haben auch ohne diesen elfer gewonnen. das is aber schon krass, daß dieser nicht gegebene, sonnenklare elfer so überhaupt kein thema mehr ist…