Wenn 50/50 eher ein 40/60 ist

Wenn 50/50 eher ein 40/60 ist

Bei der 0:1-Niederlage des FC St. Pauli gegen den VfB Stuttgart stand vor allem Schiedsrichter Florian Exner im Mittelpunkt. Ein Kommentar.
(Titelfoto: Stefan Groenveld)

Ein Kommentar von Tim

„Wir müssen so gut sein, dass der Schiedsrichter keinen Einfluss auf das Spiel nehmen kann.“ – gesagt hatte das einst Fabian Hürzeler und ich fand diesen Satz immer doof. Weil er einen Vorwurf beinhaltet (wenn man den Kontext – immerhin ist es Kartenjäger Hürzeler, der das sagte – beachtet): Der Schiedsrichter wird nicht für uns, er wird gegen uns pfeifen. Wiederholt wurde das von Spielern und Verantwortlichen des FC St. Pauli seitdem einige Male. Und nach dem 0:1 gegen den VfB Stuttgart, einem Spiel, welches von Schiedsrichter Florian Exner negativ beeinflusst wurde, sollte dieser Satz nochmal in Erinnerung gerufen werden.

Ja, die Brille durch die ich schaue, sie ist braun-weiß. Sehr sogar. Wenn ich mich bei den Spielen des FC St. Pauli über Schiedsrichter-Entscheidungen aufrege, dann muss ich deshalb immer einen Trick anwenden: Ich versuche mir immer vorzustellen, die Situation wäre andersrum. Macht das gerne mal selbst. Stellt euch vor, ein Spieler des FC St. Pauli schießt auf das Tor des VfB Stuttgart und ein Stuttgarter Innenverteidiger klärt den Ball, gewollt oder nicht, so mit der Hand wie es Siebe Van der Heyden in der 55. Minute getan hat. Ein elfmeterwürdiges Vergehen? Zumindest lassen sich für beide Arten der Entscheidung, Elfmeter oder nicht, Argumente finden. Oder? Ich möchte zumindest gar nicht wissen, wie sehr mein braun-weißes Herz kochen würde, wenn es ein VfB-Verteidiger gewesen und der Pfiff ausgeblieben wäre.

Zum Zeitpunkt dieser Entscheidung war Florian Exner das Spiel allerdings schon komplett entglitten, so wirkte es zumindest. Dabei gab es, abgesehen von der Gelb-Roten Karte für Nikola Vasilj in der Nachspielzeit (gleich mehr dazu) eigentlich keine Szenen, in denen man von klaren Fehlentscheidungen sprechen kann. Doch Fußballfans haben ein besonders sensibles Herz, wenn sie sich unfair behandelt fühlen. Zwei diskutable Entscheidungen in Folge gegen das eigene Team? Oft bereits genug, um Schiedsrichter*innen vorzuwerfen, dass sie ganz schlechte Spielleiter*innen sind.

So geschehen in der ersten Halbzeit beim Spiel des FC St. Pauli gegen den VfB Stuttgart, zumindest wenn man die Vereinsbrille auflässt: Die meisten 50/50-Entscheidungen fielen zu Gunsten der Gäste aus. Hauke Wahl wurde nach Abpfiff am Sky-Mikro ungewohnt deutlich: „Das Spiel hat durch den Schiedsrichter keinen Spaß gemacht. Das raubt einem Energie. Es ist extrem schwer, wenn gefühlt jede 50/50-Entscheidung gegen uns gepfiffen wird.“ FCSP-Cheftrainer Alexander Blessin, sowie eigentlich alle weiteren Spieler stimmten in diesen Chor mit ein.

Dieses Gefühl, dass es bei Schiedsrichter-Entscheidungen eben eigentlich ein 50/50 geben sollte, das Pendel aber faktisch eher in Richtung der Gegner auszuschlagen scheint, begleitet den FC St. Pauli schon die gesamte Saison. Und das ist wenig verwunderlich, wenn man sich wissenschaftliche Studien (nicht der Artikel selbst, sondern die Links darin) dazu anschaut. Kleinere Clubs werden strukturell von Schiedsrichter*innen benachteiligt. Und der FCSP ist in der Bundesliga eben ein sehr, sehr kleiner Club.

Fernab dieser immer wiederkehrenden Diskussion, die vermutlich nahezu alle kleinen Clubs führen (und mit Real Madrid auf äußerst peinliche Art und Weise ja auch ein sehr großer), gab es dann beim Spiel gegen den VfB Stuttgart eine Situation, die sich auch ohne Vereinsbrille brutal falsch anfühlt: Nikola Vasilj, erneut mit einer Top-Leistung auffällig geworden, sah für zu vehemente Beschwerde über das Stuttgarter Zeitspiel innerhalb kürzester Zeit die Gelb-Rote Karte. In dieser Szene zeigte sich Schiedsrichter Exner extrem unsouverän – und sorgt mit diesem völlig überzogenen Platzverweis hoffentlich nicht dafür, dass er entscheidend in den Abstiegskampf eingreift.

Hier muss ein Schiedsrichter souveräner agieren, sich auch den Emotionen der Spieler bewusst sein – und die eigenen herunterschlucken. Das hat der 34-jährige Exner, der erst seit dieser Saison Bundesliga-Spiele leitet, überhaupt nicht geschafft. Er hat es stattdessen vollbracht, dem FC St. Pauli in einer Situation, in der Stuttgart klar auf Zeit spielte, zwei Gelbe Karten zu zeigen. Und das nicht dafür, dass Vasilj ihn mit wüsten Worten beleidigte, sondern weil er den Daumen hob. Das mag regeltechnisch zwar als gelbwürdig durchgehen, ist in Sachen Spielführung und Fingerspitzengefühl aber komplett falsch.

Was das Millerntor überhaupt nicht geschafft hat, war in dieser Situation die Grenze nicht zu überschreiten. Gemecker, Gemotze, Pfiffe – alles (unangenehmer) Teil des Spiels, vor allem, wenn der Schiedsrichter sich so einen Quark zusammenpfeift. Exner aber beim Gang in die Kabine mit Salven von Becherwürfen zu verabschieden, ist total scheiße. Klar, Emotionen und so. Aber das ist eine Grenze, die nicht überschritten werden darf.

Zurück zum ersten Satz diese Kommentars („Wir müssen so gut sein, dass der Schiedsrichter keinen Einfluss auf das Spiel nehmen kann.“): Ganz bewusst steht dort, dass ich den Satz immer doof „fand“ – meine Meinung dazu hat sich nämlich geändert. Vereinsbrille hin oder her, die Saison bot bisher extrem wenig Anlass dazu anzunehmen, dass der FC St. Pauli bevorteilt wird. Wenn man die wissenschaftlichen Studien beachtet, dann dürfte das Gegenteil der Fall sein. Und das kann ganz ohne Vorwurf formuliert werden, weil es eben ein strukturelles Problem im Schiedsrichterwesen ist. Kein/e Schiedsrichter*in dürfte absichtlich Entscheidungen tendenziell eher gegen kleinere Clubs fällen. Das Problem ist aber leider weit verbreitet und so ist es eines, mit dem man beim FC St. Pauli wohl oder übel leben muss. Und deshalb muss man eben so gut sein, dass der Einfluss solcher Entscheidungen möglichst gering ist. Das ist dem FCSP am Samstag gegen den VfB Stuttgart nicht gelungen, das Team fand keine Lösungen mit dem Ball und ließ zu viele Chancen zu. Ganz ohne Einfluss des Schiedsrichters. Und diese Tatsache sollte im Vordergrund stehen, hier sollten Lösungen gesucht werden. Damit das Ziel Klassenerhalt nicht doch noch in Gefahr gerät.

// Tim

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73 thoughts on “Wenn 50/50 eher ein 40/60 ist

  1. Ich habe mich auch sehr über den Schiedsrichter geärgert, aber teilweise noch mehr über die Schauspielerei mancher VfB-Akteure: Wenn ein Spiel nach einem vermeintlichen Foul theatralisch humpelt, um dann den Freistoß zu schießen oder bei jedem verlorenen Zweikampf die Hände vors Gesicht schlägt. Das nervte sehr.

    Die gelb-rote für Nikola war dann das Frustfoul des Schiris, der das Fass bei mir zum Überlaufen brachte.

    Nichtsdestotrotz: Der VfB hat verdient gewonnen. Leider.

    1. Nee, hat er nicht. Der VfB hatte durch die „Leistung“ des Schiris einen derartigen Vorteil, dass an dem Sieg gar nichts verdient war.

    2. Ich glaub die Stuttgarter haben, genau wie Bremen letzte Woche, schnell erkannt, dass der Schiri jeden Mist pfeifft und das dann auch brutal ausgenutzt. Manche nennen das clever, ich finde das einfach unsportlich. Aber danach fragt halt hinterher niemand. In einem Geschäft in dem es um hunderte Millionen Euro geht wird halt jeder Vorteil gnadenlos ausgenutzt.

    3. Du meinst vermutlich die Szene von Stiller in der 2. HZ nach dem 1. Platzverweis, wo er sich den Fuß hält und bei dem folgenden Standard auf einmal wieder schnell zur Ausführung rennen kann. Ja, war peinlich!

      Aber FCSP muss zukünftig einfach cleverer agieren. Es war relativ früh klar, dass der SR bei der Bewertung von Zweikämpfen nachsichtig ist, aber bei Reklamieren empfindlich reagiert. Es gilt seit dieser Saison die sogenannte Kapitänsregel, d.h. Reklamationen aller anderen Spieler ziehen i.d.R. eine gelbe Karte nach sich. Hier hätte man sich irgendwann drauf einstellen müssen. Bei uns ist gefühlt fast jeder Spieler auf den SR losgegangen, klar war der dann irgendwann dünnhäutig und das Ganze eskalierte bei der 2. Gelb-Roten.

  2. Ich bin auch mega frustriert wegen der Schiedsrichterleistung als auch wegen der Niederlage. Aber bei uns auf der GG Richtung Nord flogen auch diverse Becher Richtung Spielfeld und es wurden Menschen am Rande des Spielfeldes am Kopf getroffen.
    Reißt euch zusammen im Block!

    1. Ich fand wir haben die erste Viertelstunde sehr ordentlich gespielt. Danach leider völlig den Faden verloren. Hinten wie vorne. Die zweite Halbzeit war spätestens ab dem Elfmeter nur noch darauf ausgerichtet den Punkt zu retten. Leider standen wir hinten nicht so sicher wie sonst, wird höchste zeit dass wir den einen Punkt noch holen und es dann für die Spieler in den Urlaub geht.
      Zu dem Schiedsrichter: Katastrophe. Die Stuttgarter haben in der ersten HZ mindestens drei taktische Fouls abseits des spielgeschehens begangen, ohne dass es nur registriert wurde. Wir kriegen gleich ne gelbe. Untrrschiedliche auslegung von Handspielen. Chabot geht mit dem körper in Guilavogui rein, stößt, Guilavogui bleibt stehen, also wirft sich Chabot theatralisch auf den Rasen -Schri: Stürmerfoul. Diese liste könnte man endlos fortsetzen.
      Wie du schon geschrieben hast, bis auf die gelbrote in der Nachspielzeit keine groben fehler, in der Summe aber unterirdisch.

  3. Verdammt, jetzt habe ich es doch heute Abend gelesen.
    Ich gebe dir recht, wenn du sagst der Schiri hat in den einzelnen Situationen vermutlich fast immer richtig entschieden (jede Szene für sich genommen). Allerdings glaube ich, dass er bei den Situationen in denen es Ermessensspielraum gegeben hat, uneinheitlich entschieden hat. Das war gar nicht immer in die eine oder andere Richtung, allerdings hat der VFB das gefühlt klüger angenommen. Ich fand es schwierig einzuschätzen, ob die Zweikampfführung des FCSP ok geht oder nicht und das hat dazu geführt, dass wir keine Linie rein bekommen haben. Deshalb ist die Schirileistung nicht ok. Niemals darf man natürlich den Schiri bewerfen! Das geht nicht. Der VFB war vermutlich auch in der Gesamtheit besser, allerdings ging es darum bei der Torwartleistung heute nicht darum. Scheiße, hätte ich gerne 0:0 gespielt und den Keeper hochleben lassen!

  4. Danke, Tim, ich hatte gehofft, du würdest heute Abend etwas schreiben.
    Es stimmt, der FCSP hat dem VfB zu viele Chancen gegeben, es stimmt auch, dass der VfB 88 Minuten gebraucht hat, um ein Tor zu erzielen, davon 28 in Überzahl.
    Ich denke, dass der FCSP wie immer sehr solide in der Verteidigung war.
    Was das Werfen der Becher angeht, so ist das eindeutig scheiße. Ich saß auf der Haupttribüne, direkt über dem Bereich, aus dem die Becher geworfen wurden. Die Leute waren wirklich verärgert, frustriert, ich denke, es war auch das Gefühl der Ungerechtigkeit, das diesen Frust ausgelöst hat.
    Es stand zu viel auf dem Spiel, und einen solchen Schiedsrichter hatten wir einfach nicht verdient.

  5. Ein Schiedsrichter, der in Min 97 einem Torwart (!) wegen eines erhobenen Daumens im Abstiegskampf eine (zweite) gelbe Karte zeigt, hat seinen Job verfehlt.

  6. Mich regt an dem Elfer nicht auf, dass es Elfer gibt, sondern dass dies mit gelb geahndet wurde – wohlwissend um die Verschiebung der Spieldynamik. Es ergibt null Sinn, dass dies mit gelb geahndet wird, obwohl Siebe in einer Falldynamik ist und die Arme soweit zurückzieht, wie es der Reflex noch irgendwie zulässt.

    Danach war es nur noch ein Aufbäumen gegen das Unvermeidliche.

    Dazu kamen noch die ganzen Einlagen des VfBs, die Exner alle mitgegangen ist, keine gelben Karten bei klaren taktischen Fouls, wenn Stuttgart sie beging und Fehlentscheidungen en masse.

    Es würde mich nicht wundern, wenn auch Weisshaupt eine Strafe für seine Worte bekommen würde, aber der DFB tut gerade alles, um uns nach unten zurückzuführen, was heute wieder etwas wahrscheinlicher geworden ist.

    Unglaublich gebrauchter Tag, zumindest kann Felix Zwayer heute im besten Wissen, nicht länger die größte Schiri-Witzfigur in Deutschland zu sein, gut schlafen. Fußball-Deutschland hingegen steht eine Generation von Egomanen und Selbstdarstellern im Schiriwesen bevor, die in die oberen Ligen drängen.

    1. Die gelbe Karte nach dem Elfer sollte einen eher nicht aufregen – die ist zwar Teil der schlechten Schiedsrichter-Leistung, aber ausnahmsweise zu unseren Gunsten: Siebe verhindert mit der Hand eine klare Torchance, das ist rot.

    2. was die wahrscheinlichkeit betrifft, daß wir absteigen, widerspreche ich dir vehement: nein, sie ist nicht größer geworden. auch wenn es rechnerisch den anschein zu haben scheint… und das is kein zweckoptimismus oder das laute rufen im walde. das is eine subjektiv eingefärbte objektive einschätzung der momentanen tabellensituation, gepaart mit den jeweiligen ansetzungen der beteiligten mannschaften in den kommenden zwei wochen. daran kann auch der dfb nix mehr ändern, sollte deine geäußerte vermutung, den dfb betreffend, den tatsachen entsprechen

      1. Bin etwas irritiert über diese Zuversicht, angesichts unserer Spielanlage, den Ausfällen, den Schirizuteilungen und der nicht mehr existenten Aufstiegseuphorie. Ich gebe Buch und Siegel drauf, dass wir aus den nächsten beiden Spielen 0 Punkte holen und punktgleich von der Relegation verschont bleiben, weil wir uns durchgemauert haben.

        Sollte im Sommer keine vernünftige Verstärkung kommen, sehe ich absolut schwarz.

        1. mich dagegen irritiert dieser pessimismus, angesichts unseres saisonverlaufes und den gezeigten stabilen leistungen bisher über die gesamte saison hinweg, mit steten leistungssteigerungen, sowohl im spielerischen und individuellen, als auch technisch/taktischen mannschaftlichen bereich (inklusive kleinerer dellen. aber nix, was den klassenerhalt infrage stellt), wie auch das kompensieren von ausfällen zum teil sehr wichtiger spieler ohne leistungsabfall.
          mir scheint es, wir zwei haben zwei vollkommen unterschiedliche saisons unserer jungs in braun gesehen.
          by the way: von „durchmauern“ kann ja wohl bisher zu keinem zeitpunkt der saison die rede sein
          und was den sommer betrifft: der is noch ne weile hin. jetzt steht erstmal der vorletzte spieltag der aktuellen saison ins haus. wobei ich mir sicher bin, daß herr bornemann, wie bisher auch, auf der höhe der zeit ist, was die planung der neuen erstligasaison betrifft

        2. Ich weiß ja, dass „Glas halbleer“ der normale Aggregatszustand bei vielen Fußballfans ist, aber wie man angesichts der Leistungen von Bochum in den letzten Spielen „Buch und Siegel“ auf eine Niederlage gegen den VfL geben kann, erstaunt mich.
          Klar, zwei Niederlage in den beiden Spielen sind möglich und wenn es wirklich scheiße läuft nicht gänzlichg auszuschließen… aber ein VfL für den es dann höchstwahrscheinlich um nichts mehr geht, ohne Philipp Hofmann… warum macht der Dir solche Angst? Natürlich kann man gegen die verlieren, aber für stark wahrscheinlicher als ein Sieg oder zumindest ein Unentschieden halte zumindest ich es nicht.

          1. Ich bin mir durchaus bewusst, dass mein Kommentar merkwürdig klingt, aber es stellt sich für mich langsam wieder der Eindruck vom Frühjahrsloch ein. Harmlos vorne, schwache Präzision in Umschaltmomenten und aktuell ist das wirklich mehr Mauern als was anderes. Alex selbst hat gesagt, dass ihm die Zahl hoher Bälle gegen den Strich gingen. Wir finden aktuell keine Lösungen und wir wirken platt. Da muss jeder verteidigen und wir dünnen vorne nur noch weiter aus. 0,23 xG. Wahnsinn. Wir können uns auch nicht auf der Abwehr ausruhen, Niko hat in den letzten Spielen mehr Anteil am Ergebnis als die taktische Finesse hinten.

            Zu Bochum: Gerade weil die nix zu verlieren haben, können die uns wehtun. Bei uns wird es um was gehen, bei denen vermutlich nicht. Das ist Motivation genug.

          2. an toni p.: das wird vielleicht am hamburger wetter liegen, das auf’s gemüt schlägt. es hat viele gründe, wieso es gestern so gelaufen ist. einer wird heiß diskutiert, ein möglicher zweiter war vielleicht der kurzfristige ausfall von elias. sicher haben wir mit der dann veränderten aufstellnung vorher gute erfahrungen gemacht. aber der trainer wird seine gründe gehabt haben, gegen stuttgart elias statt noah von beginn an zu bringen. und so kommt eins zum anderen. frankfurt wird ne schwere aufgabe, das steht außer frage. und zu den anderen schiele ich nur verschmitzt rüber. ich hab mir heidenheim gg bochum angeschaut. abstiegskampf pur. entsprechende qualität des spiels. mir fehlt die fantasie, daß heidenheim jetz nen lauf kriegt. denen geht genauso der stift, weil kiel von hinten druck macht.
            wir haben es in der eigenen hand. frankfurt hat genauso druck. die wollen das ganz große ding. wer sich jetzt in die hosen scheißt, hat abgefrühstückt. und wir haben in dieser saison bisher in nahezu jedem spiel gezeigt (vielleicht nich immer über 90 minuten), daß wir uns nich in die hosen scheißen. und wieso sollte das nun in den letzten beiden spielen anders sein?

          3. Ich kann das total nachvollziehen. Wenn man mal ein Spiel zurecht verliert, dann ist alles immer viel beschissener, als es objektiv eigentlich ist.

            Darum mal zum Thema „Frühlingsloch“. Wir haben seit dem 01. März von zehn Spielen drei verloren. Und diese drei Spiele waren gegen Dortmund, Bayern und Stuttgart.

            Mir geht auch der Stift und ich werde von Tag zu Tag angespannter. Aber wenn wir in den letzten beiden Spielen den Punkteschnitt der Frühlingsspiele mitnehmen (1,11 pro Spiel), dann bleiben wir dicke drin.

        3. Deine Berechnung der Punktgleichheit auf dem Relegationsplatz würde ich gerne sehen. Das hieße im Umkehrschluss, dass Kiel sowohl gegen Freiburg als auch den BVB (beide spielen noch um die CL) gewinnt und Heidenheim somit absteigt…

          Btw.: Ich schließe mich zecke an.

  7. Der Text fast das wieder sehr gut zusammen. Was mich nach dem Spiel viel mehr ärgert sind die scheiß Becherwürfe. Was stimmt mit euch nicht? Reißt euch mal zusammen. Da stehen Menschen von Verein, Medien, Ballkinder und was weiß ich noch alles. Ordner*innen müssen sich von euch mit Bierresten beschmeißen lassen um die Schiedsrichter zu schützen. Mal davon abgesehen, dass wir doch schon Erfahrungen gemacht haben, was passiert, wenn ein Schiedsrichter getroffen wird. Und dass der Familienblock in der Ecke voller Kinder ist für die ihr echt ein tolles Bild abgebt. Buht und pfeifft, aber hört mit dem Geschmeiße auf. Hab keinen Bock auf Fußball durch Fangnetze gucken.

  8. Oh Tim, wie oft ich in dieser Saison an diesen Satz denken musst 🙁 Anders als du, habe ich den Satz nie doof gefunden und du bringst es in deinem letzten Absatz auf den Punkt. Dennoch fühlt sich der Nachmittag einfach unglaublich mies an!

  9. Schiri war Mist, ja. Aber was mir ganz übel nachhängt ist, dass ich immer häufiger mit Menschen im Stadion stehe, die sich nicht mehr unter Kontrolle haben.
    Jede*r der/die heute eine Becher geworfen hat, hat keinen Platz bei uns und brauch nie wieder kommen. Vorsätzlich einen Menschen verletzen wollen…. Es war sowas von Fremdschämen im eigenen Wohnzimmer heute.

  10. Mein Eindruck war schon Ende der 1. Halbzeit, dass alle geknickt waren, keine körperspannung mehr hatten, weil der schiri sie so verarscht hat. Das zermürbt auf Dauer. Wie du es machst, machst du es verkehrt.

  11. Toller Text! Vielen Dank an Tim.
    Es tut mir sehr Leid für Nikola Vasilj. Ich hätte ihn gern, trotz Niederlage, nach dem Spiel noch ein wenig gefeiert.
    Schiri Exner war offenbar überfordert und hat leider die Kontrolle über das Spiel und seine Entscheidungen verloren. Ein erfahrener Schiedsrichter hätte niemals Gelb-Rot gezeigt.

    Becherwürfe und sonstige überzogene Reaktionen finde ich allerdings auch ärgerlich und daneben. Das darf uns künftig nicht nochmal passieren!

  12. Viel wichtiger ist zu hoffen, dass es dem Menschen der in der Süd vom Zaun gestürzt ist, gut geht. Gut ist evtl zu viel gewünscht, lebendig und stabil. sorry, ich bin fertig mit den Nerven.

  13. Der zweite Platzverweis war eine Frechheit. Einmal pantomimisch auf die Uhr zeigen und einmal Daumen nach oben gleich gelb-rot? Das kann echt nicht wahr sein.

    Der erste war wohl korrekt. Aber die Regel regt mich schon ewig auf. Irgendwo anders auf dem Feld wird ein unabsichtiges Handspiel nie mit Gelb geahndet. Warum soll das dann bitteschön im Strafraum der Fall sein? Elfmeter ist doch schon eine fette Strafe.

    Und in so einer Situation Absicht zu unterstellen ist völlig absurd. Weil: Ein absichtliches Handspiel im Strafraum praktisch nie Sinn ergibt, wenn man ihn nicht gerade von der Torlinie fegt.

    Das ist komplett unlogisch.

  14. Für mich in der GG war dies das wohl frustrierendste Heimspiel der Saison gewesen.
    Ein Punkt war 100% ig drin gewesen. Hr Exner hatte was dagegen. Foul von uns: Freistoss. Foul von Stuttgart: weiter gehts, zog sich von Beginn an durch das Spiel.
    „Daumen hoch“ machen viele Spieler, als Zeichen, dass sie verstanden haben, was vom Schiri kommt. Allein Thomas Müller müsste danach zig-fach Gelb von Hr Exner bekommen dafür. Lachhaft, deswegen eine Nummer 1, die nie kontrovers aufgefallen war, so zu bestrafen.
    Es ist halt die bekloppte Denke: eine kleiner Club kann ja nur mit Ruppigkeit und grenzwertigen Aktionen Erfolgreich sein, während die Grossen ja die teureren Filigrantechniker besitzen, die es weniger nötig haben, unfair zu spielen.
    Der gellende Unmut des Stadions war aber sowas von gerechtfertigt.

  15. Also grundsätzlich gehe ich mit fast allem mit. Diese gesamte Leistung war so fürchterlich, dass ich nicht mal wüsste wo ich anfangen sollte. Ich habe schon einige Spiele gesehen, bei denen sich der Schiedsrichter keine Freunde im Stadion gemacht hat. Das hier war aber schon einmalig. Ein Sammelsurium an Fehleinschätzungen, absolut nicht nachvollziehbaren Entscheidungen und dazu, wie sich am Ende rausstellte, noch einen sehr ausgeprägten Profilierungsdrang. Der Mann hat nicht mal Einwürfe aus 5 Metern Entfernung korrekt bestimmen können. Mein Highlight war schon in der ersten Halbzeit die nicht gegebene gelbe Karte für ein offensichtliches absichtliches und taktisches Handspiel vor der Haupt. Da ahnte ich nicht was da noch kommen würde… Und dass die gelbe Karte für van der Heyden für einen Zusammenprall noch bedeutsam werden würde, war da auch noch nicht zu erahnen. Überhaupt hat der ach so scharfsinnige angeblich Unparteiische die Aktion zuerst gar nicht als Foul gewertet, aber der Stuttgarter blieb halt liegen. Das hatten die Herren aus dem Süden überhaupt ganz gut raus: Flanke in den Strafraum, umfallen, Kopf halten, der wird das schon abpfeifen. Und das tat er auch im Minutentakt. Dem Supermann in gelb entging da nichts. Und was unsere Spieler ziemlich deutlich zum Ausdruck brachten: Wenn du auf dem Niveau so eine Pfeife gegen dich hast, dann zermürbt das irgendwann. Da kannst du Profi durch und durch sein. Dieser Schiedsrichter hat das Spiel konsequent in eine Richtung gelenkt. Und da greift der Hürzelersatz einfach nicht: Wenn du gegen eine Mannschaft wie Stuttgart spielst und dir sowas widerfährt, dann kannst du dich mit 11 (oder am Ende 9) Spielern auf den Kopf stellen, keine Chance das auszugleichen.
    Nun sagen viele, dass Stuttgart besser war. Bis zur Hinausstellung von van der Heyden fand ich das chancenmäßig überhaupt nicht. Woltemade hatte zwei Chancen, und sonst?. Die hatten wir mit Weißhaupt/Sinani/Saliakas auch. Das Spiel änderte sich signifikant mit 10 gegen 11. Dann hat der Vizemeister, oh Wunder, den Aufsteiger beherrscht.
    Diskutabel sind für mich sowohl der Elfmeter, als auch die anschließende gelb/rote. Van der Heyden wirft sich in den Ball, hat die Hände beim Fallen nah am Körper. Den muss man nicht pfeifen. Gerade wenn ich mir beispielsweise die Begründungen anschaue, wieso der ausgefahrene Arm des Heidenheimers am Abend davor nicht strafbar gewesen sei. Ziemlich sicher kann man aber nach den Bildern davon ausgehen, dass van der Heydens Handspiel absolut unbeabsichtigt war, und er das versuchte mit dem Wegdrehen zu verhindern. Wieso er dann die Karte bekommt, verstehe ich nicht wirklich. Ab da wars leider für Stuttgart angerichtet. Sie machten das gut, ja. Ist halt ein Team, das CL spielte in diesem Jahr. Sollte man bei der Bewertung eventuell mal nicht vergessen, bevor man den Jungs aufs Dach steigt, dass sie mit 10 gegen 11 so viel zulassen mussten. Ärgerlich war, dass genau die Aktion unnötig war, in anderen wäre das Tor folgerichtiger gewesen. War in München schon mal so.
    Nun ja, und dann kam die Nachspielzeit. Und der Herr Dr. seinen großartigen Auftritt, der mich (man möge es mir an dieser Stelle verzeihen) sofort an eine ausgeprägte Profilneurose denken lies. Meiner Meinung nach kam er mit der deutlichen Kritik an seiner ungenügenden Leistung nicht klar, und hatte am Ende einen Kurzschluss. Anders ist das fast nicht zu erklären. Die andere Möglichkeit ist nämlich, dass er die geben WOLLTE, aber was in Bezug auf die Gesamtperformance daraus folgen würde, das führe ich nicht aus. An seiner Stelle würde ich da jedenfalls den Kurzschluss lieber wählen.
    Aber bitte: Am Ende werde ich irgendwas von souveränen Leistung lesen/hören und einem kleinen Fehler am Ende. Alles wie immer also. Und der nächste Dankert/Dingert/Stegemann steht eh schon bereit.

    1. Ein Spieler wirft sich wie ein Torwart in einen Schuss und der Ball prallt ihm an Hand oder Arm in
      einer Stellung, welche die Körperfläche vergrößert.

      Die Begründung für den Elfmeter ist immer die Vergrößerung der Körperfläche und die unnatürliche Handbewegung. Ich sehe das in dem Fall auch überhaupt nicht. Aber wenn er das so sieht, ist aufgrund des Blocken eines Schusses, zwingend gelb zu zeigen.

      1. Ja, das habe ich ausdrücken wollen: Ich sehe keinen zwingenden Elfmeter, wenn er ihn aber gibt, ist gelb/rot leider zwingend. Ich muss allerdings sagen, dass ich bereits die erste gelbe für vdH wenig nachvollziehbar fand.

  16. Pauly hat teilweise sehr ruppig gespielt. Der Torwart am Ende unsouverain. Dann kommt so ein wissenschaftlicher Kommentar dabei raus.

    1. Die Stuttgarter haben durchgehend sehr memmig gespielt. Der Schiri stets unsouverän. Dann kommt am Ende so ein Nicht-Kommentar heraus.

    2. pauly war doch gar nich im kader und hat infolgedessen auch nicht mitgespielt. was hast´n du für ein spiel geschaut? ich sage nur: augen auf, bei der substanzwahl….

  17. Also den Vorwurf der ABSICHTLICHEN Fehlentscheidungen gegen kleine Clubs finde ich schon ziemlich frech/ueberzogen und wuerde gerne sehen, wo das genau in der Studie steht.

    Ich behaupte einfach mal, dass das unterbewusste Entscheidungen sind. Und ja, das nach diesem Spiel die Emotionen ein wenig hoeher kochen ist normal.

    1. Es steht nirgends was von „absichtlichen Fehlentscheidungen“. Ganz im Gegenteil steht dort, dass es die ziemlich sicher nicht gibt.

      Mir gefällt der Artikel mit der zurechtgerückten Braun-Weißen Brille 👍👏🏻
      Und ich bin nach diesem Spiel sehr gespannt auf die Redax

    2. Dank der Verlinkungen kannst Du ja die entsprechenden Studien finden. Gerne verweise ich aber darauf, dass niemand behauptet es werden absichtlich Fehlentscheidungen getroffen. Das Du das aus diesem Text herausgegeben hast, finde ich extrem abenteuerlich.

      1. sorry, ich kann nicht lesen. ich hab mir den Satz mit „absichtlich“ drin nochmal durchgelsen und da sagst genau das Gegenteil von dem was ich dachte, was du sagst.

        mea culpa.

  18. Ebenfalls bezeichnend fand ich die eine Szene, wo Herr Exner selbst einen Pfiff für uns ins Gegenteil verkehrt hat: wir kontern nach einem Angriff der Stuttgarter und er unterbricht, weil er beim nach vorne laufen doch noch bemerkt, dass sein Assistent die Fahne oben hat.

    Diese Schiedsrichter-Leistung war episch schlecht. Zwei Dinge ärgern mich zusätzlich: zum einen, dass so eine skandalöse „Leistung“ medial weitestgehend ignoriert wird (z.B. von der Sportschau). Zum anderen und noch viel mehr die Becherwerfer. Ich könnte vor Scham im Boden versinken, dass so viele solcher Idioten bei uns im Stadion stehen. Ätzend!

    1. Nein, die war korrekt. Denn zu dem Zeitpunkt hatte Stuttgart schon wieder ein Übergewicht. Der Linienrichter hat es angesagt per Funk, da vorher Exner nur auf die andere Seite zum Spielgeschehen geschaut hatte. Der Linienrichter hatte bereits den Arm wieder unten, um die Spieler nicht zu verwirren.

      1. Da hast du recht. Und er hatte noch zwei, drei andere richtige Entscheidungen drin. Ich befürchte aber, dass die eher Zufall waren.

  19. Weißhaupt wird abgeräumt und klar am Schienbein getroffen, es gibt Einwurf für Stuttgart.
    Ein Stuttgarter klärt auf Höhe der Mittellinie den Ball im Zweikampf absichtlich mit der Hand, es gibt nichts.
    Vor der einen Großchance für Stuttgart wird Smith (?) klar gelegt, es wird weitergespielt (die Szene wurde auch mehrfach im TV in der Wiederholung gezeigt, interessanterweise ist der Kommentator nie darauf eingestiegen).
    Mittelstädt kommt klar zu spät gegen Guilavogui ohne Chance auf den Ball, nur Freistoß.
    Boukhalfa kommt etwas zu spät und tritt irgendwem auf den Fuß: Sofort Gelb.

    Gefühlt könnte das endlos so weitergehen.

  20. Die letzten Schiedsrichter haben wir übrigens mit Applaus verabschiedet. Das sollte man auch mal schreiben. Und da war auch nicht alles Gold, aber es war neutral, wie es sich gehört. Wir sollten im Stadion in solchen Situationen alle einfach nur den Daumen senken und pfeiffen. Wenn das alle machen, wäre das ein Zeichen der Souveränität und hätte viel mehr Stärke als Becherwürfe und F—finger zu zeigen.

    15. Minute Stiller gegen Treu. Absichtliches Handspiel. Wenn er es pfeifft und das hat er, muss er auch Gelb geben (taktisch und halt absichtlich (geht auch gelb-rot ;-)). Die hätte sich Stiller im Laufe der Partie verdient. Selbst der Kicker hat das im Live-Ticker hinterfragt.

    Insgesamt haben die Stuttgarter ein sehr „italienisches“ Spiel gezeigt. Kleine versteckte ungeahndete Fouls, Theatralik, Zeitspiel der besonderen Art.

    Und da muss man halt als St. Pauli im ersten Jahr der Ligazugehörigkeit erkennen, dass Stuttgart genau hier versucht hat, den Hebel anzulegen und wir sind darauf eingestiegen und haben die eigene konsequente Linie verloren. Wir sind nur gut, wenn wir eine klare Linie verfolgen und diese auch über 90 Minuten durchziehen können. Der VfB wollte das ganz genauso und wir haben uns leider dadurch etwas runterziehen lassen

  21. Ich stehe immer noch unter Schock.
    Was sich da gestern in unserem Stadion abgespielt hat, macht mich fassungslos. Ich hab mich seit diesem verkackten Derby nicht mehr so ohnmächtig im eigenen Stadion gefühlt.
    Menschen werfen völlig agressiv enthemmt Becher mit nur einem Ziel: einen anderen Menschen damit zu treffen und zu verletzen. Das braucht bitte niemand relativieren und ein “ Das war Frustabbau“ daraus machen. Nein, das war ein Ausbruch von Gewalt. Von Hass. Wegen eines Fußballspiels.
    Dass ich Menschen in meinem Umfeld (Steh C) anschreien musste, dass sie die Fresse halten sollen, weil ein Fan in der Süd vom Zaun gefallen ist und – so sah es für mich aus – bewusstlos vor der Kurve liegt, setzte dem Ganzen die Krone auf.
    Ihr alle, die ihr euch angesprochen fühlt: checkt euch mal. Reflektiert euer Verhalten und möglicherweise auch euren Alkoholkonsum.
    Euer Verhalten führt dazu, dass unser Stadion kein Safe Space ist.
    Meine Vorfreude auf das letzte Heimspiel der Saison ist maximal getrübt. Nach so einer geilen Saison. Danke für nichts.

    1. Joa, ich finde ja richtig, was du sagst, aber vielleicht geht es auch eine Nummer kleiner und weniger pauschal?

      Becherwerfen: finde ich auch total doof. Aber leere Plastikbecher wirft denke ich niemand mit dem Ziel jemanden zu verletzen.

      Und dass es einen medizinischen Zwischenfall irgendwo gibt, die Hälfte des Stadions schweigt und die andere Hälfte das noch nicht gemerkt hat, hab ich auch schon erlebt. Auch als einer der Nichtmerker. Ich denke mal, wenn GG C komplett von der Notsituation gewusst hätte, wäre es auch still gewesen.

      Kein Safe Space: sehe ich jetzt nicht pauschal so.

      Damit, dass manche deutlich mehr als ich trinken, habe ich kein Problem, weil die Besoffenheit zumindest auf der GG eigentlich nie zu Aggression führt, sondern eher zu lauten, semilustigen Zwischenrufen. Da möchte ich anderen Menschen nicht in ihr Konsumverhalten reinreden.

      Meine Vorfreude aufs letzte Heimspiel ist immer noch da nach so einer guten Saison mit großartigen Fans, die hoffentlich keine Becher mehr werfen.

      Eine gewisse Wut auf den Schiedsrichter habe ich auch gespürt, mich aber auf Schieber-Rufe beschränkt.

      1. Desaster hat genau die richtigen Worte gefunden. Würdest du dich freiwillig für einen Test melden, bei dem 20 Becher, zu einem Drittel gefüllt, von mittlerer Höhe GG auf dich geworfen werden?

        1. Warum du die GG bezüglich der Becherwürfe indirekt ins Spiel bringst, erschließt sich mir nicht. Wenn du unbedingt einen Feldversuch machen willst, dann doch bitte mit den Leuten, die auch wirklich geworfen haben, also Süd und Haupt.

          1. Es ging mir eher um die Höhe und nicht die Tribüne. Aber leider war es so, dass während des Spiels auch aus der GG Becher Richtung 4. Offiziellen/ Bank der Gäste geflogen sind. Das ist das Bild was mir von Samstag geblieben ist und daher habe ich es wohl so formuliert.

      2. Moin Paul,

        Du hast Dich offensichtlich angesprochen gefühlt, denn ich habe mich explizit an genau diese Menschen gewendet. Nicht an alle, nicht an alle Alkoholkonsument*innen, nicht an alle Anwesenden. Sondern die, die sich angesprochen fühlen, weil der Becher zu locker in der Hand lag. Bei denen sich das eigene Gesicht zu einer hässlichen Fratze verzog beim massiven Beleidigen des Schiris.

        „Ich finde es richtig, was Du geschrieben hast, aber…“ Damit hast Du Dir direkt zum Einstieg schon widersprochen. Schade, ich hätte mich gefreut, wenn Du mein geäußertes Unbehagen und den Verlust des Gefühls von Safe Space hättest annehmen können.

        Ich vermag auch Deiner Argumentation nicht zu folgen die die Unverhältnismäßigkeit meines Beitrags zeigen soll.
        Du hast den abgestürzten und verletzten Fan vor der Süd nicht bemerkt, weißt aber, was sich dank übermäßigen Alkoholkonsums auf der GG abspielt? Das ist leider unmöglich, dass Du mitbekommst, was alleine auf 9.000 Stehplätzen passiert.
        Hast Du mitbekommen, wie wieeinverkehrsunfall beim letzten Heimspiel einen fast leeren Becher beim Torjubel ins Gesicht bekam? Der eine schöne Beule über der rechten Augenbraue hinterließ? Eher nicht. Und die Becher, die gestern nach der gelb-roten Karte und nach Abpfiff auch auf der GG flogen, hast Du die gesehen?

        Ich will Dir Deine Party nicht kaputt machen, ich wünsche mir mehr Akzeptanz dafür, dass bei uns eben nicht alles superdupertoll ist. Und dass ich das auch benennen darf. Danke.

        1. Moin Desaster,

          Ich war in der Haupttribüne und habe von dem Vorfall in der Südkurve nichts mitbekommen. Ich hatte ein Bier getrunken und war völlig bei Sinnen. Es tut mir leid, ich habe erst heute gemerkt, was passiert ist, als ich Ihnen vorgelesen habe. Auch die Leute um mich herum schienen nichts zu bemerken. Wir waren so weit oben auf der Tribüne, vielleicht war das der Grund. Ich hoffe, der Person geht es jetzt gut.

        2. Nein, ich habe mich nicht angesprochen gefühlt.
          Fußball ist für mich 100% Freude und Emotion und 0% Hass.
          Ich singe noch nicht einmal „We hate the Volkspark bastards“ mit, weil ich das nicht fühle.

          Mir ging es nur darum, dass mir deine Kritik zu heftig und pauschal ist.
          Ich finde nicht, dass man den Charakter der Fans wegen des Spiels derart fundamental in Frage stellen muss. Und meine Toleranz schließt auch ein paar besoffene Krakeeler mit ein.

          „Ich finde es richtig, aber“ – ist vielleicht etwas verkürzt formuliert, aber (!) ich mache das für dich gerne noch einmal ausführlicher:

          Ich habe Verständnis für deine Kritik einzelner Personen und Vorkommnisse. Das finde ich richtig – und damit wollte ich ein grundsätzliches Verständnis ausdrücken.
          Aber ich finde nicht, dass man daraus ein großes allgemeines Problem ableiten muss. Das ist mir eine Nummer zu dicke. Inwiefern das widersprüchlich ist, müsstest du mir erklären.

          Dein Verlust des Gefühls von Safe Space tut mir natürlich leid.
          Mir geht es halt nicht so.
          Ich bringe immer noch gerne meine Kinder mit ins Stadion.
          Und wenn mal jemand ein paar Reihen hinter uns angetrunken dem Schiedsrichter wutentbrannt ein paar derbe Schimpfwörter an den Kopf wirft, finden die das eher merkwürdig als verstörend und denken, na ja, ein paar Vollpfosten gibt es überall, sogar auf der GG.

          1. Ich habe nicht den Charakter „der Fans“ in Frage gestellt. Ich habe doch klar aufgeführt, an wen sich meine Worte richten. Ist das so unverständlich geschrieben?

            Du sagst ja selbst, dass meine Kritik an einzelnen Personen und Vorkommnissen berechtigt ist, allerdings machst Du dann im nächsten Satz ein allgemeines Problem daraus. Ich kann in meinen Worten keine Forderungen an alle finden, keine Pauschalisierung, ich verurteile hier nicht „die Fans“, nicht „den Alkoholkonsum“. Ich habe 2x klar definiert, an wen sich meine Worte wenden. Differenzierter bekomme ich es nicht hin.

      3. Der medizinische Zwischenfall ( wenn du den vor der Südtribüne meinst) ereignete sich nach meiner Wahrnehmung ( ich Stand ungefähr auf der Höhe des Strafraums in der GG) nach dem Abpfiff.
        Ich hoffe das es dem Verunglückten gut geht.
        Das wird ja zumeist nicht zurückverfolgt was da passiert ist. Mir wurde von anderen Zuschauern gesagt das dort jemand vom Zaun gefallen ist.
        Und wie es den Verletzten geht erfährt man auch nur sehr selten.
        Dabei geht es mir nicht um das voyouristische

    2. This. Danke. Viele meist männliche „Fans“ scheinen mit der Priorität ins Stadion zu gehen möglichst schnell,richtig doll besoffen zu sein. Und dann gibt’s statt Support und Selbstreflexion nur dummes Gelaber, übergriffiges Verhalten und alles was ja so dazu gehört… weil… ich bin beim Fußball, da darf ich das. Zum kotzen.

      Und wenn schon bei eigenenToren (nein sorry, 10sek. später, weil besoffen und nichts gecheckt) Bierbecher „aus Freude“ Richtung Spielfeld auf die Kinder am Zaun geworfen werden, dann wundert mich das gestern gesehene überhaupt nicht.

  22. Danke Tim, wie immer, sachlich eingeordnet. Aber der Frust saß schon tief, weiß nicht, dass ich mal wirklich wütend auf den Schiri war. Trotzdem ändert das nichts am Gegentor und daran, dass wir keins gemacht haben. Aber in Unterzahl natürlich auch eine ganz andere Nummer…also war es schon eine Beeinflussung des Spiels. Und Stuttgart hat die „Linie“ einfach clever ausgenutzt und der Schiri hat es mitgemacht.

    Aber Wahnsinn, was für eine Energie im Stadion entstanden ist, in diesem Fall negative, gellende Pfiffe, dass die Ohren schmerzten…die letzten beiden Spiele am Millerntor waren dermaßen emotional, gegen Leverkusen positiv, gestern negativ.

  23. Auch einen Tag später bin ich komplett fassungslos. Ich stand auf der GG und fühlte mich wie im falschen Film. Der Schiedsrichter hat vielleicht einige Situation eher zu Gunsten Stuttgart gepfiffen und es hat eine klare Linie gefehlt. Aber schon nach 30 Minuten waren die Fans auf der GG wirklich unangenehm. Egal was er gepfiffen hat. So bald es gegen St. Pauli war, kamen die Hoizer und Schauspielertruppe Sprüche anstatt das Team anzufeuern. Und bis auf die Gelb Rote Karte für Vasilj, die sehr hart war, reden wir von Kleinigkeiten. Selbst der Elfmeter war ok, da die Hand weit abgespritzt ist und er ansonsten auf die Brust fällt. Vasiljs Platzverweis war natürlich der letzte Tropfen. Ich kann den Frust über Niederlagen verstehen, aber nicht die Becherwürfe. Auch die aktuellen Fälle (Bochum) oder den eigenen (Schalke) sind scheinbar keine Warnung. Nach solchen Aktionen können wir froh sein, dass sich überhaupt noch Leute bereit erklären, als Schiedsrichter tätig zu sein. Mir fehlen da wirklich die Worte und weiß nicht, was mich mehr beschäftigt. Die angespannte Situation, weil die Relegation wieder näher rückt, oder das Verhalten von einem Großteil der Fans. Definitiv das letztere. Ich dachte, wir wären da besser als Vereine wie Union..

    1. Wo warst du denn in der GG?
      Ich war auch in der GG und dort wo ich stand ging es in erster Linie um Support für St. Pauli. Zum Teil auch mit den (erfolgreichen) Versuchen die zum Teil nicht Spielbezogenen Gesänge der Nordkurve auf eine positiven Support zu St.Pauli zu lenken.
      Natürlich gibt es auch immer wieder die Deppen die mit unqualifizierten Rufen oder Benehmen auffallen. Da gehört es einfach dazu dagegen anzugehen.
      Forza St. Pauli

  24. Was Tobias Exner sich gestern geleistet hat, war keine unglückliche Einzelfallentscheidung – es war ein Sinnbild für ein grundlegendes Problem.
    Wir stehen vor einem strukturellen Problem in der Bundesliga, das schwer messbar ist, aber sich subjektiv immer stärker zeigt: Es fehlt an natürlicher Autorität auf dem Platz. Statt souveräner Spielleitung erleben wir Schiedsrichter wie Exner, Jöllenbeck & Co., die mit übertriebener Gestik, belehrender Mimik und einer fast schon schulmeisterlichen Attitüde auftreten – als ginge es nicht ums Spiel, sondern um ihre eigene Bühne.
    Es erinnert an den Streber aus der ersten Reihe – den, der ungeduldig mit dem Finger schnipst, bevor andere überhaupt nachgedacht haben. Der nicht führt, sondern kontrollieren will. Der nicht vermittelt, sondern diktiert. Und genau dieser Typ Mensch findet immer öfter seinen Weg in den Profifußball.
    Wir müssen uns ernsthaft fragen, welche Persönlichkeitsprofile wir im Schiedsrichterwesen fördern – und warum Menschen ohne Gespür für Dynamik und ohne echte Präsenz inzwischen Bundesliga-Partien leiten dürfen. Denn wer das Spiel nicht versteht, wird es nie gerecht leiten.
    Exner selbst hat meiner Meinung nach in der Bundesliga nichts verloren. Ehrlich gesagt: Er sollte überhaupt kein Spiel leiten. Denn wer sich auf diesem Niveau derart autoritär, überheblich und demonstrativ inszeniert, verhält sich auch im Jugendfußball nicht anders.

  25. Danke Tim, dass du mein extrem grummeliges Bauchgefühl nach dem Spiel auch mit wissenschaftlichen Studien belegen konntest!
    Die Frage ist nun, wie man sich diesen Situationen gegenüber verhält. Extreme Schauspielerei von unseren Jungs wollten wir nicht, ganz klar.
    Was mir aber auffällt, ist, dass sich die Boys in Brown nur selten auf eine Gangart des Schiedsrichters einstellen, also beispielsweise weniger robust im Zweikampf agieren, wenn der Schiri kleinlich pfeift.
    Format STP!!

  26. Schon am zweiten Spieltag mit elf gelben Karten bei Kiel gegen WOB hat er sich in die Herzen der Bundesliga gepfiffen. Bei elf Spielen in der Bundesliga hat es bisher ungewöhnliche sieben Heimniederlagen unter seiner Leitung gegeben. In der wahren Tabelle für hat er 13 strittige Szenen, hier glänzt er mit neun Fehlentscheidungen zu viermal richtig gepfiffen. Also wenn die Quote schlechter als ein Münzwurf ist bei einem Schiri, dann sollte er nicht im Profifussball pfeifen.

  27. Ooh weh😞 habe das Spiel nur im Netz verfolgt.
    Das 0:0 sah so gut aus, aus meiner Sicht, wenn man die Statistik des Spieles bis kurz vor der Schlussphase betrachtet als der VfB Stuttgart im Vorteil war.
    Was dann geschah machte mich fassungslos und tief traurig, nach den vielen Beiträgen hier muss ich da nichts weiter kommentieren, habe es ja nicht gesehen!
    Hatte schon den Sekt kaltgestellt bis zur Minute 88, trotz einer Gelb- Roten Karte. Habe den Sekt wieder in den Kühlschrank gestellt.🥴 Schnell abhaken und weitersehen.

  28. Wann wurde eigentlich beschlossen, dass sich gegnerische Trainer am Millerntor nicht an die Coachingzone halten müssen? Alonso war schon mehr direkt an der Linie als in der Zone und gestern war es beim Co-Trainer und dem unangenehmen Herrn Hoeness ebenso.

    Zu Schiri Exner fällt mir auch mit 24 h Abstand nichts ein. So eine Leistung ist mit einem schlechtem Tag nicht zu erklären. Da wollte sich jemand ganz bewusst aufspielen und gegen das Heimpublikum pfeifen, um sich wichtig zu machen. Würden wir nicht alle Körner für den Abstiegskampf brauchen, hätte ich mir gewünscht, dass der Verein hier beim DFB nochmal ne Welle macht. Der Mercedes-Werksclub hat es bei Woltemade ja auch versucht. Und d war die gelb-rote noch viel klarer.

    Und: Arbeitet Sacha Rösler inzwischen in Stuttgart. Das war mehr als unappetitlich, was eine Vielzahl von Stuttgarter Spielern da abgezogen haben – allen voran der feine Herr Stiller. Und deswegen war der Sieg auch nicht verdient, sondern dreckig und schmutzig.

  29. Zunächst dachte und fühlte ich, es sei alles gesagt und geschrieben zum Thema und dann ist das aber doch nicht so und weil es mir wichtig ist:

    Der FC St. Pauli verliert ein Fußballspiel gegen den VfB Stuttgart knapp mit 0:1. Mit aktuell Tabellenplatz 14 und einem ganz guten Torverhältnis besteht weiterhin eine sehr gute Chance auf den Klassenerhalt, den viele vor Saisonbeginn als unerreichbar hielten. Wann genau der endgültig feststeht? Keine Ahnung. Sieht aber objektiv ganz gut aus.

    Wenn nun das Stadion, dass für Herzensmenschen ein Safe Space sein sollte, kein Safe Space mehr sein kann, weil einige sich bei eben diesem Fußball gebärden als ginge es um ihren eigen Leib und Leben, dann ist es auch für mich kein Safe Space mehr. Und das möchte ich nicht. Ich möchte nicht dass diese fernbleiben müssen, weil für sie kein Platz mehr dort ist.
    Diejenigen, die sich angesprochen fühlen: Reflektiert ihr mal und macht euch grade beim nächsten Heimspiel und an anderer Stelle, ne. Eigenes Team unterstützen und auf eure Mitmenschen achten, ne. Viellericht gleich zum nächsten Spiel statt der Spielleitung Gewalt anzudrohen und per Ferndiagnose eine psychische Krankheit zu unterstellen und und und. Das ist einfach Mist und nicht der FC St. Pauli, zu dem ich mich zugehörig fühle.

  30. Unabhängig von jeglicher Bewertung der Ereignisse: Ich finde es grundsätzlich so meine Schwierigkeit mit Sätzen wie „An alle die sich angesprochen fühlen…“ und wenn dann jemand, völlig egal aus welchem Grund, den Beitrag kommentiert: Peng, hab ich dich, du hast dich also angesprochen gefühlt…
    Das ist einer Diskussion nicht besonders zuträglich. Es sei denn natürlich, es geht um keine, sondern um bloßes Schildern von Befindlichkeiten quasi mit ausgeschalteter Kommentarfunktion.

    P.S. Ich könnte jetzt diesen Beitrag mit: „In dieser Kommentarspalte sind einige schlechte Kommentare, weil da mit dem Knüppel auf den Sack gehauen wird. Wenn du dich angesprochen fühlst, dann reflektiere dich mal“ beenden. Wäre aber irgendwie absurd.

  31. Mit deutlich mehr als 24 Stunden Abstand bin ich immer noch ziemlich geschockt.
    Ich fühlte mich schwer in die 1990er Jahre zurückversetzt als noch bei den Mannschaftsaufstellungen die Gegner als „A….loch“ beschimpft wurden und jede Menge Becher flogen.
    Schon Mitte der ersten Halbzeit bekam ich ein ungutes Gefühl als die ersten vielleicht fragwürdigen Entscheidungen vom Schiri getroffen wurden und die ersten „Schieber, Schieber“-Rufe auf der Gegengerade aufbrandeten. Und als nach der erste Gelb-Roten dann die ersten Becher Richtung Spielfeld flogen, wurde es langsam Gewissheit, dass das wohl kein so schöner Stadionbesuch sein würde.
    Und spannenderweise zog sich das durch das ganze Spiel – die Stimmung war total aufgeheizt und ich habe soviele weltfremde Kommentare in meinem direkten Umfeld gehört, daß ich selbst schon leicht aggressiv wurde. Und das, obwohl ich eigentlich ein wirklich friedliebender Mensch bin. Aber das durchbeleidigen der Gegner, das ständige Kommentieren von Schiedsrichterentscheidungen (gerade auch der korrekten), hat mich tatsächlich so aufgewühlt, dass ich direkt nach Abpfiff das Stadion verlassen habe. Und dabei hätte ich gerne meinen Teil dazubeigetragen, der Mannschaft für einen starken Kampf Respekt zu zollen. Nur wollte ich keine Sekunde länger mehr in diesem Umfeld sein. Ein Umfeld, wo ein Mann unten am Zaun von einem (zum Glück) kaum gefüllten Becher getroffen wurde – in unmittelbarer Nähe befanden sich mehrere Kinder. Ein Umfeld in dem mein Nebenmann bei der zweiten Gelb-Roten so dermaßen durchgedreht ist, dass ich kurz überlegt habe, ob er sich wohl bei Gelegenheit auf den Schiri stürzen würde und ihn mit einem St. Pauli-Schal erdrosseln würde.
    So etwas habe ich in meinen knapp 30 Jahren Fan-Sein nicht erlebt.

    Aber mal zurück zu den Entscheidungen des Schiris. Da waren einige dabei, die sicher nicht 100%ig korrekt waren und natürlich macht das auch was mit unseren Spielern, wenn sie das Gefühl bekommen, dass alles gegen sie gepfiffen wird, was 50/50 ist. Aber hat mal jemand darauf geachtet wie unclever manche Zweikämpfe bestritten werden? Da rennt ein Eric Smith etwa 25m vorm Tor Mittelstädt/Stiller/Führich (bin da nicht mehr sicher) von hinten um, obwohl der Gegenspieler sich in Richtung des eigenen Tors orientiert und sorgt so für einen Freistoß gegen uns. Und das passiert unseren Jungs in jedem Spiel bestimmt 5x.
    Zur ersten Gelb-Roten würde mich dann wirklich mal die Einschätzung eines Schiedsrichters interessieren. Muß das ein Strafstoß sein – oder ist es eher ein „Kann“-Strafstoß? Und wenn es ein Strafstoß (wegen eines absichtlichen Handspiels) ist, müsste es dann nicht eigentlich glatt Rot wegen der Verhinderung eines Tores durch Handspiel geben?

    Die Gelb-Rote gegen Vasilj kann man meines Erachtens nach nur als Witz bezeichnen. Allerdings muss man auch bedenken, dass der Schiri schon 95 Minuten lang sehr merkwürdig gepfiffen hat – muß ich dann als Torwart also zwingend den Ball zum Eckstoss legen, dem Schiri gestenreich meine Meinung zum Zeitspiel darlegen und dann noch die daraus resultierende gelbe Karte mit dem Daumen hoch quittieren? Denn der Schiri war ja eindeutig nicht mehr Herr der Lage und es war somit erwartbar, daß er diese Geste eher als Verhöhnung denn als „Ok, hab ich verstanden und akzeptiere es“ werten würde.

    Dennoch ist nichts verloren – wir sind immer noch 14. und haben 5 Punkte Vorsprung auf den 16. Das sollte normalerweise für den Klassenerhalt reichen.

    Ich hoffe, dass alle, die in irgendeiner Art am Samstag zu Schaden gekommen sind, glimpflich davon abgekommen sind und hoffe auch für Herrn Exner, dass er sich den Hass nicht zu Herzen nimmt, der ihm entgegenschlug. Denn ohne Schiris funktioniert dieser Sport nicht und wir alle lernen aus unseren Fehlern.

    Forza!

  32. @Lazy Womsen (dem ich oben nicht mehr antworten konnte):
    Vielen Dank für die Erklärung.
    Die Becherwürfe auf 4. Offiziellen/Stuttgarter Bank habe ich von GG C, relativ weit unten, Höhe Elfmeterpunkt tatsächlich nicht gesehen. Das geht natürlich gar nicht.

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