Die Niederlage des FC St. Pauli gegen den VfB Stuttgart geht in Ordnung. Trotzdem ist das Zustandekommen ziemlich ärgerlich für den FCSP.
(Titelfoto: Stefan Groenveld)
Puuh, das war ein teures Spiel, wenn man bedenkt, dass dem FC St. Pauli in Frankfurt nun drei weitere Spieler fehlen werden. Zwei aufgrund von Sperren, einer aufgrund einer Verletzung. Noch viel schmerzhafter ist, dass der FCSP an diesem Samstag ganz nahe an einer Heldengeschichte vorbeigeschrammt ist. Nikola Vasilj hätte seiner bisher großartigen Saison die Krone aufsetzen können und mit einer weiteren „Null“, der zehnten in dieser Spielzeit, den Klassenerhalt des FC St. Pauli sichern können. Doch kurz vor Ende fiel nicht nur die „Null“, es fiel auch der vermeintliche Held – das aber auch deshalb, weil, um mal im gleichen Jargon zu bleiben, es im Spiel einen Bösewicht gab (und für viele ist Vasilj natürlich trotzdem ein Held – vielleicht sogar jetzt erst recht).
Die Aufstellung
Einen personellen Wechsel sollte es beim FC St. Pauli geben und auf diesen habe ich mich sehr gefreut: Elias Saad sollte anstelle von Noah Weißhaupt in der Startelf stehen. Endlich hätte er zusammen mit Morgan Guilavogui starten können, darauf habe ich mich schon die gesamte Saison über gefreut. Die Vorfreude sollte aber nur kurz währen. Denn Saad verletzte sich beim Aufwärmen. Alexander Blessin erklärte später, dass es „nicht gut aussehe“, Saad sich im Adduktorenbereich verletzt habe. So eine Scheiße. Die Startaufstellung musste kurz vor Spielbeginn doch noch geändert werden, hin zu keiner Veränderung im Vergleich zum Bremen-Spiel.
Beim VfB Stuttgart gab es drei personelle Veränderungen in der Startelf: Rechtsverteidiger Sterigou fehlte verletzt, für ihn startete Pascal Stenzel. Zudem saßen Demirovic und Rieder auf der Bank, Jamie Leweling und Nick Woltemade kamen für sie in die Startelf. Der VfB Stuttgart agierte wie erwartet in einem flexiblen 4-2-3-1, der FCSP stellte sich dem im gewohnten 5-2-3 entgegen.
Flexibilität, die sich auszahlt
Die ersten Minuten der Partie gehörten dem FC St. Pauli. Das Team von Alexander Blessin agierte sehr mutig im Pressing, hatte dabei sicher noch das Hinspiel im Kopf, in dem es mehrfach gelungen war, dem VfB nach Ballgewinnen wehzutun. Und dieses Pressing zeigte Wirkung, Stuttgart fand in den ersten 15 Minuten nicht zu seinem geordneten Spiel. Vielmehr erzeugte der FC St. Pauli einige Male Gefahr in Umschaltmomenten.
Im Pressing verhielt sich der FC St. Pauli nicht mannorientiert in vorderer Reihe. Das konnte er auch nicht, weil der VfB Stuttgart viel rotierte in seinen Positionen. Mal schoben beide VfB-Außenverteidiger weit nach vorne, mal blieben sie auf halber Strecke kleben, mal rückten sie in Person von Mittelstädt sogar ins zentrale Mittelfeld. Dieses Verhalten löste oft weitere Rotationen im Stuttgarter Spiel aus: Zum Beispiel schoben die Innenverteidiger breiter und einer der Sechser ließ sich zwischen sie fallen, das Team baute dann mit einer Dreierkette auf. Einige Male – und das erzeugte für den FC St. Pauli die meisten Probleme – bildete der VfB trotz vorschiebendem Mittelstädt eine Viererkette, weil Sechser Angelo Stiller auf die linke Außenverteidiger-Position fiel.

FC St. Pauli startet besser, Stuttgart arbeitet sich in die Partie
Diese ganzen Rotationen konnte der FC St. Pauli nicht mit direkten Zuordnungen verteidigen. Er konnte es noch nicht einmal mit nur einer Positionierung verteidigen, musste die Formation ständig anpassen. Denn da der VfB Stuttgart stets zwischen einer Dreier- und Viererkette im Spielaufbau hin- und herwechselte, musste der FCSP auch stets sein Anlaufverhalten anpassen. Ich bin nicht ganz sicher, warum der FC St. Pauli das in den ersten 15 Minuten der Partie besser hinbekommen hat, allerdings ist mir die Bewegung von Stiller nach links hinten erst später im Spiel aufgefallen.
All diese Rotationen machte der VfB Stuttgart, um den Ball überhaupt ins letzte Drittel zu bekommen. Und der FC St. Pauli investierte viel, um vor allem das zu verhindern. Denn wenn die Stuttgarter den Ball erstmal dorthin gebracht haben, dann erspielen sie sich unter der Leitung von Hoeneß auch extrem zuverlässig große Torchancen (nach xG-Werten liegt das Team, je nach Statistikanbieter, auf Platz drei oder vier in der Bundesliga). Das große Problem des VfB ist das Ausnutzen dieser Gelegenheiten – was es auch lange am Millerntor war.
VfB-Rotationen sorgen für Probleme beim FC St. Pauli
Im letzten Drittel ist dann auch eine extreme Flexibilität der Stuttgarter zu erkennen. Deniz Undav positionierte sich bei VfB-Ballbesitz oft genau hinter dem weiter vorne positionierten Carlo Boukhalfa, versuchte damit den Sechserraum zu öffnen. In diesem agierte dann der „Henk Veerman Stuttgarts“ a.k.a. Nick Woltemade im Zusammenspiel mit Führich, Leweling und Undav extrem stark und ballsicher und stellte so den FC St. Pauli vor einige Probleme.
Je länger der erste Abschnitt dauerte, umso schwieriger wurde das Spiel für den FCSP. Es fehlten die Ballgewinne, um in gefährliche Umschaltmomente zu kommen. Und selbst wenn es sie gab, dann war die Positionierung des FC St. Pauli nicht gut, die Abstände vorne waren zu groß, um mit nachrückenden Spielern Druck zu erzeugen. In Ballbesitzphasen fand das Team nur selten Wege nach vorne, auch deshalb, weil sich der VfB Stuttgart in Person von Atakan Karazor und Deniz Undav sehr um die Nähe zu Eric Smith bemühte. In der Aufbaustruktur agierte der FC St. Pauli fast identisch zum Spiel in Bremen: Bei Ballbesitz ließ sich Danel Sinani ins Mittelfeld fallen, die Position im Sturmzentrum übernahm Guilavogui, rechts vorne agierte daher Manos Saliakas, der viel höher schob als Philipp Treu im Spielaufbau. Doch es gelang dem FC St. Pauli nur selten, aus dieser eigentlich sehr spannenden Struktur heraus Torgefahr zu entwickeln, was auch mit dem starken Pressingverhalten der Stuttgarter zusammenhing.
Der FC St. Pauli rieb sich also auf, fand im eigenen Ballbesitz nicht richtig die Ruhe und konnte mit zunehmender Spieldauer immer weniger Unruhe beim VfB Stuttgart erzeugen. Dieses Kräfteverhältnis wurde von beiden Teams erschaffen, der VfB war in der Struktur und auch qualitativ einfach das bessere Team. Zementiert wurde es durch Schiedsrichter Florian Exner, dem es nicht gelang, eine für beide Teams ausgewogene Zweikampfbewertung hinzubekommen (Wenn ein 50/50 eher ein 40/60 ist).
Doch noch das Gegentor – und noch nen Platzverweis hinterher!
Auch im zweiten Abschnitt änderte sich nichts zum Positiven für den FC St. Pauli. Im Gegenteil. Denn dem FCSP gelang es nun nahezu gar nicht mehr, überhaupt noch in gefährliche Umschaltmomente zu kommen, geschweige denn in geordneter Struktur nach vorne zu gelangen. Spätestens ab der 55. Minute war dann klar, dass ein Unentschieden für den FC St. Pauli in diesem Spiel das höchste aller Gefühle sein dürfte.
Siebe Van der Heyden schmiss sich in einen Abschluss von Woltemade, der wohl ohne sein Zutun den Weg ins FCSP-Tor gefunden hätte. Doch diese Klärungsaktion hatte ein Problem: Der Ball landete an der Hand des Innenverteidigers. Ob es sich dabei um eine „Stützhand“ handelte, dürfte die große Frage für das Schiedsrichter-Team gewesen sein. Eine Absicht von Van der Heyden war jedenfalls nicht zu erkennen, er zog sogar die Hand weg. Und sowieso: Soll er in dieser Situation die Hand wegnehmen und dadurch mit dem Gesicht zuerst auf den Rasen aufkommen? Die Situation ist extrem unglücklich. Trotzdem ist es okay hier auf Elfmeter zu entscheiden, wenngleich es schon fragwürdig ist, warum Schiedsrichter Exner trotz bester Sicht auf die Szene dazu überhaupt zum Monitor gebeten werden musste. Hatte er das trotz bester Sicht nicht richtig wahrgenommen? Nur dann wäre ein VAR-Eingriff möglich, denn von einer klaren Fehlentscheidung kann man hier eher nicht sprechen. Besonders bitter, dass Van der Heyden bereits Gelb-vorbelastet war und für sein Vergehen auch noch Gelb-Rot sah.
Nikola Vasilj vs. The Rest Of The World
Spätestens mit diesem Elfmeter nehmen wir die „Heldengeschichte“ wieder auf. Denn Nikola Vasilj hatte bereits vorher einige starke Szenen gehabt, hielt seine Farben im Spiel. Den Elfmeter, der allerdings auch wirklich nicht gut getreten war, parierte er, genauso wie den Nachschuss. Damit hat er in dieser Saison vier von fünf Elfmetern gehalten. Ist das brutal gut! Für den FC St. Pauli ging es in Unterzahl nur noch darum, das 0:0 über die Zeit zu bringen. Das gelang. Fast.
Das Team von Alexander Blessin ordnete sich in Unterzahl in einem 4-4-1 an. Da der VfB Stuttgart in seiner Grundstruktur im Ballbesitz entweder aus einem 2-3-5 oder 3-2-5 agierte, ergaben sich für den VfB vor allem auf den offensiven Außenbahnen Räume (weil sie mit fünf Spielern einen mehr als der FCSP auf gleicher Linie hatten) – zumindest theoretisch. Denn um diese Räume wirklich nutzen zu können, hätte der VfB Stuttgart viel schneller das Spiel verlagern müssen. Je langsamer das geschah, umso besser konnte der FC St. Pauli nachschieben. Man gewann den Eindruck, dass der VfB bis kurz vor Schluss gar nicht so recht zu wissen schien, wie man sich gegen dieses 4-4-1 Möglichkeiten erspielen kann. Obwohl der FCSP ständig in Unterzahl in letzter Linie stand, sich aber auch herrlich leidenschaftlich gegen den drohenden Rückstand wehrte.

FC St. Pauli kämpft, doch der VfB findet die Lücken
Doch irgendwann, als das Spiel auf die letzten zehn Minuten einbog, fiel der Groschen beim VfB, zeitgleich mit den nachlassenden Kräften beim FC St. Pauli. Das Team verlagerte nun konsequent über die offensiven Halbräume, einmal mehr tat sich Angelo Stiller als extrem kluger Spieler hervor (und ja, das beinhaltet auch zu erkennen, wie man eine Spielleitung für sich zu nutzen weiß). Für den FC St. Pauli hatte das Schließen der Lücken auf der ballnahen Seite einen Preis: Die ballferne Seite war chronisch unterbesetzt, war der ‚weak spot‘. Gelang es dem VfB, sich auf einer Seite bis in eine Flankenposition vorzuspielen, dann wurden diese allesamt gefährlich, weil der FCSP so stark auf die Seite rüberschob, dass im Strafraum mit viel Risiko und Mut zur Lücke verteidigt werden musste.
Aber da war ja noch Nikola Vasilj, der unter anderem gegen Führich, Woltemade und Mittelstädt überragend parierte. Doch in der 88. Minute, als man so langsam hoffte, dass der FC St. Pauli die Null tatsächlich halten könnte, segelte erneut eine Flanke auf den ‚weak spot‘, am zweiten Pfosten konnten Treu und Wagner Gegenspieler Stiller nicht am Kopfball hindern. Smith klärte den Ball zwar zuerst, doch der VfB setzte nach und fand Woltemade am Elfmeterpunkt, der seine Sache dieses Mal besser machte als in der 57. Minute und zum 1:0 für Stuttgart einschob.
Platzverweis und trotzdem Spieler des Spiels
Klar, Gegentreffer sind immer scheiße. Aber dieser schmerzte besonders. Weil ein aufopferungsvoll kämpfendes Team des FC St. Pauli genau dafür nicht belohnt wurde. Und insbesondere Nikola Vasilj hätte sich diese „Null“ verdient gehabt. Der xG-Wert der Stuttgarter lag laut FotMob bei 2,82, der Post Shot xG sogar bei 3,23 – Vasilj hielt den FCSP also nicht nur aufgrund des gehaltenen Elfmeters im Spiel. Auch wenn für ihn persönlich noch ein unrühmliches Ende folgte, so gehört ein Spieler mit so einer Leistung in jede „Elf des Spieltages“, die was von sich hält.
Das unrühmliche Ende, den Fall des Helden, gab es dann tief in der Nachspielzeit. Die Stuttgarter ließen sich in der 95. Minute lange Zeit, um sich zur Ausführung eines Eckballs zu bewegen. Vasilj störte das, er brachte den Ball persönlich zur Eckfahne, machte dem Schiedsrichter gestenreich deutlich, was er vom Zeitspiel des Gegners hält. Ein Verhalten, welches eine Gelbe Karte durchaus verdient hat. Dass Vasilj dafür aber sogar Gelb-Rot bekommt, ist eher Ausdruck eines massiv unsouveränen Verhaltens des Schiedsrichters, als einfach nur mangelndes Fingerspitzengefühl. Klar, Vasilj muss sich in diesem Moment besser im Griff haben. Aber angesichts der vorherigen 94 Minuten konnte zumindest ich seine Emotionalität voll und ganz nachvollziehen. Womöglich haben Schiedsrichter Exner die 94 Minuten emotional aber auch zugesetzt.
So verliert der FC St. Pauli also nicht nur auf extrem bittere Art und Weise die Partie gegen den VfB Stuttgart, sondern auch noch gleich drei Spieler. Der für Samstag angepeilte Klassenerhalt muss nun hoffentlich nur verschoben werden. Er könnte bereits kommenden Samstag feststehen (obwohl man erst am Sonntag in Frankfurt spielt), denn Heidenheim muss beide Partien gewinnen, um den FCSP noch einholen zu können, der seinerseits nicht mehr punkten darf. Die Ausgangsposition ist also weiterhin gut, aber das ist nun ein Maß an Spannung, das ich eigentlich nicht gebrauchen kann.
Immer weiter vor!
// Tim
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Danke, Tim, wie immer eine hervorragende Zusammenfassung.
Aus irgendeinem Grund bin ich heute noch unzufriedener als gestern. Das Spiel in Frankfurt wird sehr hart werden, und ehrlich gesagt kann ich diese Spannung auch nicht gebrauchen. Schauen wir mal, was am Samstag passiert.
Ben Voll kann jetzt zeigen, dass er ein guter Back-up ist. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich für ihn die Saison noch zu einem persönlichen schönen Abschluss wendet.
Es gibt auch noch Hoffenheim, die auf den Relegationsplatz fallen könnten. Im letzten Spiel gg. Bayern. Wenn Wir und Hoffenheim 2x verlieren reicht es für uns- egal was Heidenheim macht.
Hoffenheim spielt nächste Woche gegen Wolfsburg und hat damit gute Chancen auf den Klassenerhalt.
Der Schiedsrichter wollte einmal im Leben im Mittelpunkt stehen. Gestern Nachmittag ist ihm das gelungen. Der Sieg aber für Stuttgart geht in Ordnung.
Normalerweise sieht die Welt nach einer Nacht Schlaf ja wieder anders aus und vieles hat sich abgemildert. Bei mir heute nicht. Im Gegenteil: ich bin noch wütender.
Diese Schiedsrichterleistung ist für mich ein handfester Skandal.
1. Dass die Stuttgarter Gravitationsprobleme konsequent mit Freistößen belohnt wurden macht die Schiedsrichterleistung erstmal einfach nur „schlecht“.
2. Die Elfmeterentscheidung ist für mich überhaupt nicht nachzuvollziehen. Siebe dreht sich um die eigene Achse, was durch die Zentrifugalkraft dazu führt, dass die Arme eher vom Körper weg gehen. Dazu fliegt er auf den Boden und stützt sich ab. TROTZDEM sind beide Ellbogen am Körper. Jemand der da auf Handspiel pfeift, hat noch nie Fußball gespielt oder allgemein Sport gemacht. Dass DA der VAR eingreift und es sogar mit Elfmeter UND gelb-rot bestraft (darf das der VAR überhaupt, dachte immer gelb-rot fällt nicht in seinen Kompetenzbereich). Nach den ganzen VAR Entscheidungen die alle gegen uns liefen (z.B. letzte Woche Saad, oder der Elfmeter in Wolfsburg) soll das ein Foulspiel sein, welches der VAR korrigiert?? lächerlich.
Diese Entscheidung ändert meine Einschätzung des Refs zu „bodenlos“.
3. Durch die gelb-rote Karte für Vasilj komme ich zu dem Schluss, dass Herr Exner neben seiner Schwäche als Spielleiter auch nicht die charakterliche Stärke hat Fußballspiele zu leiten. Bundesligaspiele sind nicht dafür da, dass Herr Exner seine Egoprobleme ausleben kann…
Um das Positive zu sehen: Das war mit Abstand die beste Leistung die ich von einem Torhüter des FCSP je gesehen habe.
Ich bin mit allem absolut einverstanden. Gut geschrieben.
Mehr Hass für den Schiedsrichter. Wie erfrischend. Nicht.
Warum gebärdet ihr euch, als hätte der Schiri euch persönlich etwas Schlimmes angetan? Euch die Butter vom Brot genommen?
Dieser Mensch pfeift seine erste Bundesligasaison. Da dürfen Fehler passieren. Wir alle machen Fehler, vor allem, wenn wir noch in einer Lernphase sind. Das gilt übrigens auch für unser Team – die Jungs bieten den Gegenspielern zu viele Gelegenheiten für 50/50 Situationen, die nicht immer zu unseren Gunsten entschieden werden. Hab ich letzte Woche erst wieder angemerkt, hat sich innerhalb von einer Woche nicht geändert. Das macht aber nichts, weil das zu Entwicklung dazugehört.
Vielleicht geht ihr heute mal vor die Tür und werdet bei ner Laufrunde oder einer Radtour euren Frust los. Im Netz auf den Schiri einzuprügeln hilft dagegen nicht nachhaltig, ist echt kleingeistig und hilft weder euch noch dem Team.
Mit Fehlern bin ich fein, komisch nur, dass die wesentlichen Fehlentscheidungen alle zu unseren Ungunsten ausfielen. Dazu ein Auftreten wie Collina in seinem 500. Spiel, da vergebe ich sicher keinen Anfängerbonus. Der Schiedsrichter hat mit seinem einseitigen Gepfeife erheblichen Einfluss auf das Spielgeschehen und meines Erachtens auch auf den Ausgang des Spiels genommen.
Ich bin übrigens heute Morgen schon vier Kilometer mit den Hunden gegangen. 😉
Fehler sind per definitionem zufällig und sollten sich daher zumindest in etwa die Waage zwischen der einen und der anderen Seite halten. Das war gestern nicht der Fall. Es ist die Aufgabe der DFL, dafür zu sorgen, dass ein Schiedsrichter seine Arbeit gut macht und dass er Spiele im Rahmen seiner Erfahrung bekommt.
Auch ich mache heute etwas anderes, um meinen Frust abzubauen 🙂
Bin ganz bei dir, Desaster
Und das Gemotze hilft auch nicht den ganzen jungen Schiris, ohne die der Fußball nicht möglich wäre.
Sorry, wir reden hier nicht über einen 16-jährigen Schiri der das B-Jugendspiel Alsterbrüder gegen Sternschanze pfeift. Der muss IMMER und auf jeden Fall geschützt werden.
Sondern wir reden über einen Profi-Schiedsrichter der ein paar Tausend Euro pro Spiel verdient. Und er muss dann halt auch mal „gemotze“ ertragen, wenn er kein Fingerspitzengefühl zeigt, oder nur in eine Richtung!
Forza Sankt Pauli
„Die Ausgangsposition ist also weiterhin gut, aber das ist nun ein Maß an Spannung, das ich eigentlich nicht gebrauchen kann.“ Genau so fühle ich mich seit gestern auch…Immer weiter vor!
Ob mit Hilfe des Schiris oder ohne, der VFB war leider ticken besser, wie es Tim zutreffend beschreibt.
Mehr Spielanteile, mehr Spielideen und zunehmend hohes Pressing erkenne ich (leider) neidvoll an, trotz einiger blöder Mimimi-Szenen.
Ich hätte mir deutlich mehr Einwechsel gewünscht, um frischere Kräfte auf dem Platz zu haben.
Vermutlich hat der Kampfesgeist der Spieler die Bank so überzeugt, dass die dachten, das kann noch 180 Minuten so weiter gehen und der Gegner kriegt gegen Nikola nichts rein.
Das heldenhafte Kämpfen und ein überragender Vasilj haben leider nicht gereicht.
Wenn alle sich permanent so über Fehler von Spielern aufregen würden, wie sie sich über Fehler von Schiedsrichtern aufregen… kein Fußballspieler würde sich das noch antun… obwohl sie das zehnfache verdienen. Füllkrug vergibt zwei Hundertprozentige… egal… Fülle ist der Größte. Der Schiedsrichter gibt einen Handelfmeter nicht? Ganz Deutschland tobt! Wochenlang. Und einige unserer Mitfans von St. Pauli sind leider auch nicht viel besser… bin gestern auch ausgeflippt wegen dem Schiri. Aber spätestens wenn ich das Handy in die Hand nehme, fahr ich wieder runter. Das schaffen viele leider nicht.
Es war vom FC St. Pauli kein (außer Vasilj) und vom VfB Stuttgart ein gutes Spiel. DAS ist der Hauptgrund warum St. Pauli verloren hat. Ja und der Schiri hatte auch nicht seinen Sahnetag… da hab ich aber auch schon schlimmeres gesehen.
@Millernton: Danke für die mal wieder sehr sachliche Einschätzung gestern in Euerm Kommentar und hier im Spielbericht dazu. Das hilft einem auch dabei wieder etwas sachlicher zu werden in der Birne…
Ab „… nicht einen Sahnetag…“ konnte ich vor Lachen nicht mehr weiterlesen. Du solltest eine Karriere in der Comedybranche in Erwägung ziehen.
Danke für Deine starke Antwort. Das mit der zweiten Karriere werde ich mir überlegen.
wir haben ein spiel verloren, in der endphase der meisterschaft. unsere ausgangslage für den klassenerhalt hat diese niederlage nicht wirklich verschlechtert. zum schiri äußere ich mich nicht, weil ich das spiel nur in ausschnitten gesehen habe.
was mir aber aufgefallen ist: letzte woche wurde connor vor dem spiel vom st pauli tv interviewt, in dieser woche nikola… ob es da wohl einen zusammenhang gibt… ? 😉
wie dem auch sei, vielleicht sollte das st pauli tv in den kommenden zwei wochen auf interviews vor dem spiel verzichten… nur so, als idee.
und diese drei gelbroten karten der vergangenen zwei spiele haben uns einen wirklich guten platz in der fairnesstabelle gekostet… das finde ich wirklich zum ko – ach, lassen wir das…
Die Spielleitung war nicht so gut, um es vorsichtig auszudrücken. Mir ist am TV am Anfang des Spiels aufgefallen, wie sich der Trainer vom VFB mit den Zuschauern angelegt hat. Ab da war mir klar, dass es richtig „abgehen “ würde. So war es auch. Der VFB hat alles „rausgehauen“ und der Schiedsrichter ist darauf reingefallen . Der Elfer war der Regel nach vielleicht korrekt. Aber trotzdem sind solche Entscheidungen ein Witz. Die beiden gelb roten Karten nur lächerlich. Trotzdem hat der VFB verdient gewonnen. Ach so, Schieber rufe sind ja noch O.K . Irgendwelche Wurfgeschosse aber nicht.
in den ersten 10 min ellenbogen im gesicht, 3 sek. trikottest- ohne karte. das war schon witzig … für paulianer. für mich eher nicht. danach fand ich bis auf die gelb-rote ggn. euren keeper das meiste regelkonform. wir hatten die letzten spiele eher „pech“ mit der spielleitung, diesmal fand ich es eher neutral.
Trotz all den kommentaren würde ich mich über einen ligaverbleib eurerseits nicht grämen. see u
Hi,
gegen Tatsachenentscheidungen eines Schiris das Spiel betreffend kann der FC keine Beschwerde einlegen. Allerdings dürfen Schiedsrichterfehler keine Folgen nach dem Spiel haben. M. E. ist die gelbrote Karte gegen Vasil eine „Fehlentscheidung wegen eines offensichtlichen Irrtums“. Man könnte argumentieren, dass der Schiri von Vasil einen Mittelfinger wahrgenommen haben muss und nicht den grundsätzlich als Zustimmung aufzufassenden Daumen hoch (von Thomas Müller ja inflationär genutzt und nie(?) geahndet).
Wenn der Verein das als Versuch anstößt, würde man dem Schiri (der auf seiner Kanzlei-Website über seine Menschenkenntnis und sein Fingerspitzengefühl fabuliert) die Möglichkeit geben, die Situation neu zu bewerten. Keine Ahnung, ob das seltsame Sportrecht dann eine Rücknahme der Folgestrafe (Sperre gegen FRA) ermöglichen könnte.
Ich hoffe, dass auf Vereinsseite auch darüber nachgedacht wird. Es wäre zumindest ein Zeichen, finde ich.
Ansonsten wird Voll uns den Punkt in Hessen holen. Forza!
wenn es mal so gewesen wäre, wie du schreibst. aber hätte der schiri statt dem daumen den mittelfinger wahrgenommen, so hätte er glatt rot zeigen müssen (wg schiedsrichterbeleidigung). in diesem falle wäre der var eingeschritten, wegen offensichtlicher fehlentscheidung und die sache hätte sich erledigt. so hat er das zweite mal gelb gezeigt, aber sicher nicht für nen mittelfinger….
Sorry Tim, bin oft bei dir – aber hier war gar nichts verdient. Stuttgart hat das Spiel mit unfairen Mitteln (goldene Himbeere unter anderem an Herrn Stiller) und mit großer Hilfe eines komplett überforderten Schiedsrichters (der seine erste und hoffentlich letzte Erstligasaison pfeift) gewonnen. Was ist daran verdient?
Ich verstehe euren Frust über den Schiedsrichter, passiert leider immer wieder, Schiris sind auch nur Menschen und machen Fehler, aber es gibt manchmal auch eine versteckte ‚Zuneigung‘ oder ‚ Aversion‘ zu einer Mannschaft, dies ist nie komplett auszuschließen. In diesem Fall ist es m.E. noch mangelnde Erfahrung…Aber an dieser Stelle ein großes Kompliment an Tim für diesen sehr guten Spielbericht. FCSP wird die Klasse halten, die Mannschaft hat es sich verdient! Viel Glück und weiter so! Gruß von einem VfB Fan 🙂
„Klar, Vasilj muss sich in diesem Moment besser im Griff haben.“ Verstehe den Punkt um Ehrlich zu sein nicht. Er gucket weg, guckt hin, sieht die gelbe Karte, signalisiert 👍 „Hab ich gesehen,“ kriegt gelb-rot. Hä?!?
Heidenheim verliert seinen Torhüter nach Gehirnerschütterung, wir unseren wegen plötzlich kleinlicher Entscheidung, nachdem die 1. Hälfte mit langer Leine gepfiffen wurde. Inkonsequenz.
Wäre das Spiel unentschieden ausgegangen, hätte ich mich weniger über Schiedsrichterfehler aufgeregt.
Kurze Randnotiz und Bitte an alle Fans.
Becher werfen ist grundsätzlich scheiße und kann böse Konsequenzen haben. Noch beschissener ist es, eine Flut von Bechern abzufeuern, die nicht die geringste Chance haben, das Spielfeld zu erreichen und auf die Stehplätze weiter unten einprasseln. In diesem Fall Gegengerade C, es gab einige Kopftreffer, eine Dame aus unserer Gruppe hat einen Becher direkt auf die Oberlippe bekommen.
Das ist echt großer Mist!