Mit Mathias Pereira Lage schließt der FC St. Pauli laut Global Soccer Network eine Kaderlücke und dürfte einen Volltreffer gelandet haben. (Titelfoto: FC St. Pauli)
Ein ausführliches Spielerprofil zu Mathias Pereira Lage haben wir bereits veröffentlicht, kurz nachdem der FC St. Pauli den Transfer kommunizierte. Nun schieben wir noch die wertvolle Einschätzung des Global Soccer Networks hinterher.
Positionsprofil: Außen oder Mitte
Laut GSN ist MPL „primär inverser Linksaußen, zieht gern in die Halbräume und sucht Abschlüsse oder Steckpässe mit dem starken rechten Fuß.“ Allerdings könne er dank seiner Fähigkeiten (Technik und Spielintelligenz) auch als Rechtsaußen, im zentralen offensiven Mittelfeld oder zentralen Mittelfeld spielen und auch die linke Schienenrolle besetzen. Dieses Profil sei „wertvoll für Systeme mit fluider Positionsrotation und hohem Pressingfokus.“
Stärken, Entwicklungsfelder & Spielstil
Mathias Pereira Lage ist laut GSN ein starker Standardschütze, der Freistöße und Ecken scharf und mit präziser Flugkurve schlagen kann. Zudem zeichne er sich durch eine sehr clevere Spielweise aus, was sich im Freilaufverhalten („öffnet Kanäle für Mitspieler“) und im Erkennen von Lücken bei Ballbesitz zeige. Auch seine Stärken im Pressingverhalten sind ein Ausdruck hoher Spielintelligenz. In direkten Defensivduellen sei MPL „ungewöhnlich robust“ für ein offensiven Außenbahnspieler. In Offensivduellen helfen ihm der „explosive erste Schritt, das hohe Tempo und eine wendige Hüfte“, um sich von seinen Gegenspielern abzusetzen. Technisch und im Passspiel ist die Einschätzung von GSN positiver als von vielen anderen: Der erste Kontakt sei sauber, auch schwierige Zuspiele werden kontrolliert. Zudem besitze MPL ein feines Timing für Pässe in die Tiefe.
Aufgrund des Alters von 28 Jahren erwartet das Global Soccer Network das Entwicklungspotenzial bei „Feinschliff und Spielsteuerungsrolle statt großem Leistungssprung“. Auffällig sei die xG-Untererfüllung, Mathias Pereira Lage fehlten in Boxnähe „Power und Präzision“. Zudem fehlten ihm in direkten Offensivduellen die Robustheit. Das ist auffällig, aber auch bemerkenswert, weil er in den Defensivzweikämpfen genau damit positiv auffällig ist.
Wie passt MPL zum FC St. Pauli?
Das Global Soccer Network sieht zwei Positionen auf dem Platz, die Mathias Pereira Lage beim FCSP besetzen kann: Linksaußen und als Hybrid-Zehner (wie Sinani). Dabei helfe er dem Team direkt in Ballbesitzphasen als Verbindungsspieler, in Umschaltmomenten mit seinem Tempo und in der Arbeit gegen den Ball. Sein aktueller GSN-Index liegt bei 65,7 (solider Bundesligaspieler), sein maximaler Index bei 67,1. Das Fazit des Global Soccer Network zum Transfer von Mathias Pereira Lage (folgende drei Absätze) ist durchaus positiv:
„Mathias Pereira Lage ist jener spielintelligente, technisch ausgereifte Flügel-Allrounder, der St. Pauli sofort Stabilität und Kreativität verleiht. Seine Kombination aus Standardqualität, passgenauer Halbraum-Besetzung und überraschend solider Defensivarbeit macht ihn zu einem seltenen Gesamtpaket: Er erhöht die Torgefahr durch ruhende Bälle, verbindet Mittelfeld und Flügel mit sauberen Steil- und Rückraumpässen und schließt gleichzeitig defensive Löcher durch gutes Stellungsspiel.
Trotz seines Tempos agiert er kontrolliert, verliert kaum den Ball durch überhastete Aktionen und kann dank Übersicht in engen Räumen Lösungen erzwingen. Seine Defizite – fehlende Abschluss-Wucht, zurückhaltende Aggressivität und ein eher leiser Führungsstil – begrenzen ihn als Primär-Torjäger und Emotional Leader. Doch genau diese Lücken kompensieren andere Kaderteile eher, während seine Stärken sofort Wirkung entfalten: Stabiler Spielmacher von der Seite, präziser Standardschütze, cleverer Defensivarbeiter.
Kurzum: Für einen ablösefreien Transfer erhält St. Pauli einen Bundesliga-fertigen, vielseitig einsetzbaren Offensivspieler, der die Startelf aufwertet, den Ballbesitz sauberer macht und dem Team ein weiterhin rares Gut bringt – Kreativität mit gleichzeitig hoher taktischer Disziplin. Seine Anwesenheit hebt die Qualitätsunterkante des Offensivblocks, ohne große Anpassungszeit zu benötigen.“
Wichtige Soforthilfe
Mathias Pereira Lage ist laut GSN also eine wichtige Soforthilfe für den FC St. Pauli. Und aufgrund seiner Fähigkeiten muss man die Verantwortlichen beim FCSP wohl loben dafür, dass sie einen Spieler gefunden haben, der so gut in das eigene System passt. Die Vorfreude auf den Saisonstart steigt.
// Tim
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Elias Saad gefaellt das *nicht*
Moin, das glaube ich nicht. Es wird gerade Saad zugute komme, weil er eher präzise Vorlagen für erfolgreiche Abschlüsse bekommt.
Wirklich bemerkenswert, wie die Vereinbarung zwischen Präsidium, Management und Trainer dafür sorgt, den nächsten Schritt zu gehen. Stillstand ist Rückschritt. Voranschreiten ist zwar immer mit Risiko verbunden, aber die Qualität der Ausführung der Verpflichtungen zeigt, dass es eine enge Abstimmung im Verein gibt. Das ist die Basis für langfristigen Erfolg (sportlich & kommerziell). Dass wir einige Aufstiegshelden verloren haben, ist in dieser Phase, zweites Jahr Bundesliga vor der Nase, nur normal und natürlich. Meine Bewunderung an alle Beteiligten, ich bin mir sicher, der Trainerstab wird unsere neu zusammengesetzte Mannschaft zu neuen Ufern führen. Immer weiter vor und Forza
Die „wendige Hüfte“ hat es mir schon jetzt angetan. 🙂
Sehr interessantes Profil. Ist natürlich ein anderer Spielertyp und mit teils klar anders gelagerten Stärken, aber zumindest vom Gefühl her wirkts auf mich ein bisschen wie der Hartel-„Ersatz“, den man sich letztes Jahr gewünscht hätt (aber vermutlich auch erst durch die erste Bundesliga-Saison realistisch war), was die Offensivgefahr aus dem Mittelfeld und die Standards angeht. Etwas forcierte Parallele, aber wenn es dazu führt, dass er was die Torausbeute angeht einen ähnlichen Schritt macht, wär das ok für mich 😀
wenn ich mir unsere bisherigen verpflichtungen so ansehe, werde ich in meinem gefühl bestärkt, der trainer hat keinerlei abwanderungsgedanken und wird solche zur kommenden saison auch nicht bekommen.
alles spieler, die mit ihren fähigkeiten dem wunschzettel des trainers entsprechen sollten. sprich: ein kader nach dem gusto des verantwortlichen… bekommt er mit ihnen seine ideen auf dem platz umgesetzt, sehe ich uns eher jenseits des kampfes um den klassenerhalt, als mittendrin…
und ich glaube, daß wir noch nicht am ende sind, was neuverpflichtungen angeht…
sport frei!
So, jetzt brauchen wir aber wirklich noch jemanden für die Mitte. Eine Saison nur mit Smith, Sands und Irvine da in der Mitte alleine ist mir etwas heikel oder sieht man nun wirklich schon Schmitz in der Rolle? Trotzdem fehlt mir dann noch immer einer.
Da wäre noch Metcalfe
Wir haben da 4 erfahrene Spieler für 2 Positionen + 1 Talent + mehrere Spieler die im Notfall dort aushelfen könnten (Sinani, Wahl). Da wird es ohne Abgang keinen Zugang (zumindest keinen mit Startelfambitionen) geben.
Wenn ich MPL lese muss ich immer an PML (Pierre Michel Lasogga) denken,
gar nicht gut 🙂
Der Kader für die kommende Saison sieht langsam insgesamt richtig gut aus. Trotzdem fehlt weiter ein abschlussstarker Mittelstürmer der regelmäßig hundertprozentige im gegnerischen Tor versenkt. Da muss unbedingt noch ein überzeugender Transfer kommen. Darf nach den bisherigen getätigten ablösefreien Transfers auch gern mal 3 Millionen kosten. Den Klassenerhalt schaffen,ist finanziell günstiger als der Abstieg und Neuaufbau mit vielen Jahren 2. Liga wie der Nachbarclub.
Für Guilavogui war man bereit in dieser Größenordnung zu investieren. Ich sehe also gute Chancen. Wenn die notwendige Qualität weniger Geld kostet wäre das aber auch in Ordnung.