Adventskalender 2018 – Tag 17

Adventskalender 2018 – Tag 17

Hintergründe zum Adventskalender und eine Übersicht der Türchen findet Ihr hier auf dieser Seite.
Eure Lösung schreibt Ihr bitte hier in die Kommentare, die Freischaltung der Kommentare erfolgt allerdings zusammen mit der Auflösung erst jeweils am Nachmittag.
(Titelfoto mit freundlicher Genehmigung von und großem Dank an Stefan Groenveld.)

Für St.Pauli-Fans mache ich das heute mal besonders einfach, wir haben es ja sonst nicht immer leicht:
Mottofahrt Cowboy & Indianer

Allen anderen wird der Weg etwas steiniger bereitet, aber natürlich ist es auch heute nicht unmöglich.
Der gesuchte Verein entstand 1978 durch die Fusion zweier Vereine aus der gleichen Stadt (logisch…), von denen einer zuvor auch schon mal Zweitligist war.
Wenn wir heute immer über die zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs sprechen, so erscheinen die Vorfälle, die den Verein in dessen Anfangsjahren bundesweit in die Schlagzeilen brachten fast niedlich.
Es gab damals das „Amateurspielerstatut“, welches besagte, dass Fußballer im Amateurbereich lediglich 700 D-Mark pro Monat verdienen dürften.
Dieses Statut brach man gleich für zwei Spieler massiv, die Firma des Gönners im Hintergrund ging Pleite, der Verein konnte die hohen Gehälter nicht mehr bezahlen, man kennt das.
Der Verein wurde zum Zwangsabstieg verurteilt, beide Spieler für drei Jahre gesperrt – und man engagierte niemand geringeren als den heutigen Präsidenten der DFL um juristisch dagegen vorzugehen. 

Sportlich half dies zunächst nicht viel, erst in den 90ern gelang der Aufstieg in die 2.Liga – auch hier gab es später erneut leichte „Unstimmigkeiten“ mit der Lizenz, was einen Punkteabzug zur Folge hatte, nicht jedoch den Abstieg.
Dieser erfolgte dann aber kurze Zeit später und im Jahre 2000 war der Ofen dann komplett aus. Ein ortsansässiger Medienkonzern hatte zwischenzeitlich sein Engagement in Aussicht gestellt, für den Fall der Erstligazugehörigkeit, dazu war es dann aber nie gekommen.

Bekanntester Spieler: Angelo V.
Bekanntester Trainer: Heribert B.

 

 

Auflösung:

Der 22.Februar 1998. Das erste Pflichtspiel des FCSP in Gütersloh. Ein Sonderzug mit Cowboys und Indianern reiste an, dementsprechend war auch der Support. „Und Du!!! Kommst an den Materpfahl!“ bei gegnerischen Fouls ist mir am präsentesten im Gedächtnis geblieben, aber es gab an diesem Tag unfassbar viel lustige Situationskomik, da 2.000 Gästefans im erstmals ausverkauften Gütersloher rund permanent Spaß und witzige Ideen hatten.
Okay, am Ende feierte man den späten Ausgleich durch Jens Scharping, nachdem Cem Karaca zuvor mit Gelb-Rot den Platz verlassen musste.
Und warum das alles? Na, aufgrund dieses Liedes, welches irgendjemand wohl einmal zu oft im Letzten Pfennig gehört hatte:

 

Es gab viele lustige Sonderzug-Mottofahrten, diese wird immer mein Favorit bleiben.

Okay, zu den anderen Hinweisen:
Die durchaus bewegte Geschichte der Vorgängervereine und die Posse rund um das Amateurspielerstatut lässt sich wohl am besten auf Wikipedia nachlesen.

Der ortsansässige Medienkonzern ist natürlich Bertelsmann, die gesuchten „Prominenten“ sind Angelo Vier und Heribert Bruchhagen.

// Maik

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39 thoughts on “Adventskalender 2018 – Tag 17

  1. I don´t like mondays, verhält sich natürlich anders mit diesem schönen Adventskalender.

    Die DJK Gütersloh (Zweitligist von 1974 bis 1976) fusionierte 1978 mit dem SVA Gütersloh um den gesuchten „FC Gütersloh“ auf die Fußballwelt los zu lassen.

  2. Das ist natürlich der Verein aus der Stadt, in welcher eine der hässlichsten Stadthallen Deutschlands steht, und die sind eigentlich alle scheußlich, der FC Gütersloh.

    Alle weiteren Informationen liefert wie immer der geschätzte Kollege He_Luecht ?

  3. Spielern illegal zu hohe Gehälter zahlen, um sich 22 Jahre später infolge einer Insolvenz aufzulösen?

    „?All das macht nur? der FC Gütersloh?

  4. Tja, Der letzte Cowboy kommt aus Gütersloh (https://youtu.be/-2nutmuHYAc)

    Deutsche Jugend Kraft mit Kalli Feldkamp als Coach. Ab 1978 als FC Gütersdloh nach der Fusion von DJK und Arminia am Start.

    HSV Bruchpilot Herri Bruchhagen als Trainer, Angelo Vier als Spieler und dann gab es ja noch den Nettoliga Prozess, bei dem ein gewisser Dr. Rauball die Amateure Volker Graul und Peitsch vertrat, die vom ‚Mäzen‘ Steinkamp, der inzwischen total verarmt verstarb, statt der erlaubten 8.400 DM (700 mtl) 180.000 bzw 50.000 DM netto erhalten haben sollen.

    P.S. Ein alter Bekannter vom 3. Tag des Adventskalenders kickte ja auch mal in Gütersloh: Willi Landgraf 😉

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