Lage am Millerntor – 26.06.2020

Lage am Millerntor – 26.06.2020

Hoch die Hände, Saisonende!
Nur noch einmal schlafen, dann wissen wir, wer neben Paderborn nächstes Jahr noch in die 2.Liga runter kommt und wer gegen den HSV in der Relegation spielt. (Ja, Busfahrer Frank und so… aber ehrlich, wir würden uns für unseren Nachbarn einfach so freuen, wenn sie es möglichst tragisch verkacken. Und die meiste Tragik gibt es im Elfmeterschießen in der Relegation.)
Und noch ein weiteres Mal schlafen, dann wissen wir auch welchen Rang wir in der Abschlußtabelle belegen, was bekanntermaßen wichtig für die TV-Gelder ist.

+++ Update, 09.20h +++
Das „Vor dem Spiel“-Gespräch von Yannick zum Auftritt in Wiesbaden ist online, er hatte Gunnar vom „Stehblog“ zu Gast.

+++ Moin +++
FCSP News
Unseren Schnecke-Verabschiedungstext verlinken wir gerne auch ein zweites Mal (Deutsch/English), jetzt spricht er auf der Vereinshomepage aber auch selbst.
Kurzform: Die berufliche Zukunft liegt am Millerntor, das Abschiedsspiel wird kommen.

Vorbericht SV Wehen Wiesbaden – FCSP
Der SV Wehen-Wiesbaden wird sich aller Voraussicht nach, nach nur einer Saison wieder aus der 2.Liga verabschieden müssen. Drei Punkte und zehn Tore Rückstand auf den Relegationsrang erscheinen vor diesem 34.Spieltag dann doch etwas zu mächtig. Wollen wir mal hoffen, dass es auch wirklich so kommt. Nicht, weil ich dem KSC den Relegationsrang gönne. Nein, weil der FCSP sich sonst zum absoluten Volldeppen der Liga macht.
Dass es für Wehen diese Saison sehr eng werden würde, war bereits vor Beginn der Saison klar. Und es wurde noch deutlicher, als aus den ersten sieben Spielen nur ein mageres Pünktchen geholt wurde. Es folgten zwar fünf ungeschlagene Spiele in Serie (mit einem Sieg beim VfB Stuttgart und einem Punkt gegen den hsv), aber die Hinrunde wurde trotzdem auf dem 17.Platz beendet. Zum Start in die Rückrunde konnte sich Wehen tatsächlich das erste und einzige Mal diese Saison auf den 15. Tabellenplatz sehen lassen, ansonsten verbrachte der Klub die gesamte Zeit auf einem der letzten drei Plätze.
Auch wenn es hart klingt, aber aus spielerischer Sicht, ist der mögliche Abstieg vom SVWW kein Verlust. Bis auf wenige Ausnahmen hat Trainer Rüdiger Rehm auf maximale Sicherheit gesetzt und ein 5-4-1 der destruktiven Sorte aufgeboten. Das führte dazu, dass Spiele gegen Wehen nie wirklich ansehnlich waren, aber der SVWW das doch einigermaßen ausgeglichen gestalten konnte. Und wenn sich dann auch noch ein Chancenwucher und/oder Ideenlosigkeit beim Gegner einschlich, dann gab es auch immer wieder etwas zu holen. Bitte nicht falsch verstehen, diese Herangehensweise ist völlig legitim, denn Fußball ist und bleibt ein Ergebnissport. Und wenn Wehen damit die Klasse halten würde, dann würden sie dafür vermutlich gefeiert (und der FCSP als Volldepp gebrandmarkt werden).

Sehr anschaulich: Das 5-4-1 des SV Wehen Wiesbaden im Hinspiel.

Das Wehen überhaupt noch so lange Kontakt zu den Nicht-Abstiegsplätzen halten konnte, ist vor allem an Stürmer Manuel Schäffler festzumachen, der fast die Hälfte aller Wiesbadener Tore erzielte (19 von 40). Gut möglich, dass er trotz seiner 31 Jahre auch noch nächste Saison in der 2.Liga spielen wird. Das Spiel von Wiesbaden ist aber auch komplett auf diese eine Spitze zugeschnitten, daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass er eben die Tore erzielt.
Flankiert wird Schäffler häufig von Stefan Aigner (8 Torvorlagen), der u.a. bereits bei Frankfurt Leistung zeigte und dem talentierten Daniel-Kofi Kyereh, der im Offensivbereich sehr flexibel eingesetzt werden kann und mit sechs Toren und Vorlagen in dieser Saison aufhorchen ließ. Dieses Dreigestirn werden wir am Sonntag jedoch nicht zu sehen bekommen, da Schäffler aufgrund seiner 10. Gelben Karte gesperrt fehlen wird.
Es wird sicher kein „normales“ Spiel, da die Tabellensituation eine aktivere Rolle von Wiesbaden verlangt, sofern sie es denn überhaupt ernsthaft versuchen wollen. Ganz allgemein geht Wiesbaden aber ohnehin zuhause immer etwas mehr Risiko als auswärts. Das Resultat ist jedoch eher niederschmetternd – sie sind Tabellenschlusslicht in der Heimtabelle. Und das liegt vor allem an den vielen vielen Gegentoren (unglaubliche 35 in 16 Heimspielen – darunter zuletzt das 0-6 gegen Nürnberg, 3-6 gegen Kiel, 0-5 gegen Regensburg, 2-5 gegen Bielefeld…). Das ist einsame Spitze in der Heimtabelle und nicht mal auswärts wird diese Anzahl an Gegentoren getoppt und zusätzlich haben sie auch noch die wenigsten Tore aller Heimteams geschossen). Man könnte fast meinen, dass dies eine gute Option für den FCSP wäre, mal wieder auswärts dreifach zu punkten…

Sexismus im Fußball
Zunächst einmal hat unsere Aufsichtsratsvorsitzende Sandra Schwedler ein Interview für die Sportschau gegeben, in dem sie gleich am Anfang mal auf den bekanntermaßen besten Fanclub der Welt angesprochen wird (Maik). Anschließend geht es dann um Sexismus und sexualisierte Gewalt im Stadion und wie sie in den verschiedenen Gremien des Fußballs sich als Frau fühlt und wahrgenommen wird.
Wenig überraschendes Fazit: Es gibt noch viel zu tun. Und natürlich auch immer wieder beim FCSP.

Darüberhinaus hat die Sportschau dann noch einen Artikel über sexualisierte Gewalt in den Stadien veröffentlicht.

TV-Gelder – Warum ein Sieg am Sonntag so wichtig wäre: Ein halber Mats!
Der MagischeFC-Blog ist in die Tiefen der Fernsehgeldverteilung abgetaucht und hat errechnet, dass am Sonntag noch Beträge von bis zu 1,2 Mio€ für den Verein auf dem Spiel stehen.
Und außerdem fehlt diese Saison ja noch ein Sieg außerhalb Hamburgs…

FC Liverpool – Champions of England
Ja, der LFC hat gestern Abend seinen ersten Meistertitel seit 30 Jahren geholt. Stilecht, wie es sich für eine Zeit voller Geisterspiele gehört, auf dem Sofa.
Und der Club hat ein Video veröffentlicht, welches… nun ja, „ganz okay“ ist: (Ton an, bitte)

WDR Sport inside: FC Bayern – Kritik an Katar unerwünscht?
Ja, ein Teil der Fanszene des FCSP hat eine Fanfreundschaft mit Teilen der Fanszene des FC Bayern.
Nein, deswegen muss man den Verein nicht geil finden und wie er mit Fans teilweise umgeht schon mal erst recht nicht.
Jüngstes Beispiel ist ein Stadionverbot gegen einen Fan, für ein Banner gegen Montagsspiele bei den Bayern Amateuren mit fadenscheiniger Begründung, denn der Fan hat sich auch wiederholt kritisch zum Sponsoring aus Qatar geäußert..
(WDR, 8 Minuten Video)

VfL Wolfsburg macht Millionenverluste – VW gleicht aus
44,8 Mio€ Verlust – wohlgemerkt nicht in Corona-Zeiten, sondern in der Saison 2018/19. Für den VfL Wolfsburg.
In der Saison zuvor waren es 19,7 Mio€.
Und in beiden Jahren wurden die Verluste von VW ausgeglichen.
In der Form kann man 50+1 dann auch wirklich in die Tonne kloppen. Da kann der VfL natürlich auch die Corona-Krise ganz entspannt verfolgen… (NDR)

Regionalliga Nord ab kommender Saison zweigleisig
Wir hatten das am 18.6. ja schon mal behandelt, nun ist es laut NDR auch offiziell.
Damit bleiben 17 der 18 Vereine in der Liga (lediglich Lübeck verlässt die RL Nord nach oben) und es kommen VfV 06 Hildesheim, Atlas Delmenhorst, Teutonia 05, FC Oberneuland und Phoenix Lübeck dazu, so dass die Liga auf 22 Teams kommt. (NDR)

Podcast: Peter Neururer
Wir hatten „Busfahrer Frank“, der „Vorwärts nach weit“-Podcast von Hannover 96 sprach jetzt mit Peter Neururer!

// Maik & Tim

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2 thoughts on “Lage am Millerntor – 26.06.2020

  1. Vorm letzten Spiel der Saison: #NurNochPositiv
    Mit den liebsten Menschen in die Astra-Stube zum Stefan, unsere BiB abfeiern und mehrere gekühlte „übelrichende Flüssigkeit“ trinken. Das ist ein guter Plan.
    Und nach dem grinsenden Klopp im Video machen wir mal ganz schnell ein Video von unserem Millerntor-Stadion an und hören es gleich nochmal! Wir sehen uns dort bald wieder!
    Gruß aus Berlin-Weissensee und immer schön weiter schreiben, lieber Millerton-Blog.

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