{:de}Henk Veerman kehrt zum SC Heerenveen zurück{:}{:en}Henk Veerman transfers back to SC Heerenveen.{:}

{:de}Henk Veerman kehrt zum SC Heerenveen zurück{:}{:en}Henk Veerman transfers back to SC Heerenveen.{:}

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Ein nicht zwingend erwartbarer Wechsel wurde soeben offiziell verkündet (FCSP / SC Heerenveen): Henk Veerman verlässt nach zwei Jahren den FC St.Pauli und kehrt zurück in die Eredivisie zum SC Heerenveen.
(Titelfoto: Stefan Groenveld)

„Spieler kommen, Trainer gehen – nur St.Pauli bleibt besteh’n!“
Diese klassische Liedzeile aus dem „No one likes us!“-Fangesang trifft es wohl ganz gut.

Henk Veerman hat in den vergangenen zwei Jahren 39 Pflichtspiele (17 Tore, sieben Vorlagen – was für eine wahnsinnige Quote!) für die Profis des FC St.Pauli bestritten (sowie zwei Spiele für die U23) und sich mit seiner Spielweise und dem doch sehr speziellen Laufstil schnell in unser aller Herzen gespielt.
Unvergessen dabei natürlich sein Tor zur 1:0-Führung am 22.Februar 2020 im Stadion der vielen Namen, als er seinen Landsmann Rick van Drongelen über mehrere Meter wie eine lästige Fliege abschüttelte und für eine Gefühlsexplosion im Gästeblock sorgte. So leicht kommt man in Braun-Weiße Geschichtsbücher.

https://twitter.com/fcstpauli/status/1299279909462913024

Sein Kreuzbandriss im Winter 2018 und die ausgekugelte Schulter im Frühjahr verhinderten, dass er auf mehr Einsätze kam. Und der öffentliche Anschiss durch Jos Luhukay noch auf dem Platz und unter den Augen der Fernsehkameras, nachdem Henk einen Strafstoß lieber Diamantakos überließ, waren ein Zeichen nach außen, dass die Beziehung der beiden vielleicht nicht die Allerbeste war – und vielleicht auch der Tropfen, der das Fass „nicht mehr zu kittende Beziehung Luhukay / Team“ überlaufen ließ.
Nun hatte man natürlich die Hoffnung, mit dem neuen Trainer Timo Schultz wären diese Dinge vergessen und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass dem tatsächlich so ist. Ein Spielerwechsel ist im Profifußball aber natürlich trotzdem etwas völlig normales, insbesondere bei einem Spieler im besten Alter (29) und ein Jahr vor Ende seines Vertrages.

(c) Peter Boehmer

Nun wechselt er zurück in die Eredivisie zum SC Heerenveen, für den er vor seinem Wechsel zu uns bereits 3 1/2 Jahre die Schuhe geschnürt hatte. Heerenveen hat die letzte Saison im Mittelfeld der ersten Liga beendet.

Über die Ablösemodalitäten wurde Stillschweigen vereinbart, aber wenn die kolportierten Summen (2018 für 500.000€ verpflichtet, jetzt für ca. 1,5 – 2 Mio€ verkauft) stimmen, so haben wir dabei eine sehr vernünftige Entscheidung getroffen – insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, in denen das Überleben einiger Vereine ohne Stadioneinnahmen am seidenen Faden hängt.
Der SC Heerenveen zahlt damit sozusagen 1 – 1,5 Mio€ „Doofheitsgebühr“. Denn sie verkauften einen Stümer im besten „Fußballer-Alter“ im letzten Vertragsjahr für einen Bruchteil des Geldes, das sie jetzt für den gleichen Spieler bezahlen, der sich ebenfalls im letzten Vertragsjahr befindet, seinen Peak nun aber leicht überschritten hat.

Wir sollten bedenken, dass der Vertrag von Henk Veerman nur noch eine Saison lief. Ein Verkauf ist aus ökonomischer Sicht absolut nachvollziehbar. Und wer weiß, was da im Hintergrund lief. Es ist davon auszugehen, dass den Verantwortlichen nicht erst im Herbst oder Winter aufgefallen wäre, dass sein Vertrag ausläuft. Vielmehr darf davon ausgegangen werden, dass es im Hintergrund seit einiger Zeit Verhandlungen gab.
Das letzte Wort bei solchen Verhandlungen hat dann letztlich auch der Spieler selbst. Und wenn dieser den FCSP verlassen möchte, um wieder in seine Heimat zurückzukehren (es besteht immer die Gefahr zu vergessen, dass die Profis auch Familien haben, die nicht jede Station mitmachen), dann ist so ein Spieler nur schwer zu halten.

Dazu passend auch folgendes Zitat aus der Pressemitteilung:
„Es ist für mich und meine Familie die beste Entscheidung. Ich bin wirklich stolz darauf, für diesen fantastischen Club und für diese tollen Fans gespielt zu haben. Ich werde mich immer an die Spiele am Millerntor und das Spiel beim Hamburger SV erinnern, als ich den Führungstreffer beim 2:0-Auswärtssieg geschossen habe.“ 

Klar ist aber auch: In der Startformation dürfte diese Personalie eine Lücke ergeben, die gefüllt werden muss. Nachdem gestern die Hoffnungen auf eine Ausleihe von Leo Østigård begraben werden mussten, könnte nun bspw. eine erneute Ausleihe von Viktor Gyökeres konkreter werden.
Fraglich zudem, ob der Wandspieler Henk Veerman in das Konzept des schnellen Tempospiels des neuen Trainerteams gepasst hätte. Klar ist nämlich, dass der Grundanspruch von Timo Schultz an Offensivspieler immer auch eine gewisse Geschwindigkeit beinhaltet. Die hat die „Diesel-Lok“ Henk Veerman sicher nicht so gehabt, wie es gewünscht ist. Für ein Spielsystem, welches auch partiell ein offensives Pressing vorsieht ist eine gewisse Geschwindigkeit bzw. Beschleunigung aber nötig. Auf der anderen Seite muss ein Trainer seine Spielidee immer auch ein wenig an seine Spieler anpassen. Und wenn man als Zweitligist einen Spieler wie Henk Veerman im Kader hat, dann sollte man das auch tun.

Nichts desto trotz: Schade, Henk! Wir haben Dich hier wirklich sehr gerne in Braun-Weiß gesehen.
Wir wünschen Dir alles Gute in den Niederlanden und für Deine weitere Karriere!

// Tim & Maik

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A not entirely anticipated transfer has just been announced officially (FCSP / SC Heerenveen): After just two years, Henk Veerman leaves the FC St. Pauli and moves back to the Eredivisie to SC Heerenveen.
(Cover picture: 
Stefan Groenveld)

„Players come, managers go, only St.Pauli will remain!“
This classical lyrics-line from the „No one likes us!“-fan-chant is a pretty good match.

During the last two years, Henk Veerman made 39 league match appearances (17 goals, seven assists – what an awesome ratio!!) for the professional squad of the FC St. Pauli (he also played twice for the U23) and with his way of playing and his particular running style, he quickly made it straight into our hearts. 
First and foremost, we will never forget his goal marking the 1-0 lead on February 22nd 2020 in the stadium of the many names, when he managed to get rid of his fellow countryman Rick van Drongelen over a running path of several meters just as if he was a nasty fly which then led to an explosion of emotions in the visitor’s stands. Well, it’s easy as pie to make an entry into the brown-white books of history.

His cruciate ligament puncture in the winter of 2018 and the dislocated shoulder during this spring hindered him to make even more appearances. The lecture from Jos Luhukay when still on the pitch captured by TV-cameras after Henk left a penalty to be shot by Diamantakos was another hint to the public that the relationship of these two guys wasn’t amongst the best ones and maybe also the last drop that was needed to let the barrel named „no chance for a better future of the relationship of the team and Luhukay“ overflow.
Of course, we were full of hope that with the new coach Timo Schultz these things became an item of the past and there’s a huge likelihood that this was indeed the case. However, a transfer in professional football is some kind of daily business, especially for a player in his best years (29) and whose contract will only run for another year.

(c) Peter Boehmer

He will now transfer back to the Eredivisie to SC Heerenveen, for which he already tightened his shoelaces for 3.5 years before he transferred to us. Heerenveen did end the last season as a midtable club of the Dutch first division.

The transfer fees have not been disclosed but if the circulated sums are right (in 2018 the FC St. Pauli signed him for 500.000€ and now sold him for 1.5 to 2 million €), the club made a very reasonable decision, especially during these unprecedented times in which the survival of some clubs missing out on earnings from the stadiums is hanging on a thread.
Thus, the SC Heerenveen is basically paying 1 – 1,5 million€  of “stupidity fees“. Because they sold a striker in the best footballer’s age in the last year of his contract for only a fraction of the money which they are now paying for the exact same player who is again in the last year of his consecutive contract but who has definitely slightly crossed his peak now.

We should keep in mind that the contract of Henk Veerman was only valid for another season. To sell him now is thus absolutely comprehensible from an economic perspective. And who knows what has been already negotiated in the background. It can be assumed that the responsible persons would not have only noticed in autumn or winter that his contract expires. Rather, it can be assumed that negotiations had been going on in the background for some time.
And the last word during such negotiations will always be spoken by the player himself. If a player wants to leave the FCSP to return to his home country, such a player can hardly be convinced to stay (additionally, there’s always the chance that professional footballers are accompanied by a family which isn’t always willing to move to every single location).

This matches well with his statement from the official press release: 
„It’s the best decision for me and my family. I am really proud to have played for this fantastic club and these brilliant fans. I will always remember the games at the Millerntor and especially the one at HSV when I gave us the lead in a 2-0 away win.“ 

(c) Peter Boehmer

But it’s also clear: The starting line-up now has a vacant position which needs to be filled. After all hopes about another loan of Leo Østigård had to be buried yesterday, now another loan of e.g. Viktor Gyökeres could become more concrete.
And it’s also questionable whether the wall-player Henk Veerman would have been a good fit for the concept of quick play of the new coaches squad. Because it’s pretty obvious that the basic demand of Timo Schultz with regards to offensive players contains a certain speed. And sadly, the diesel engine Henk Veerman did not possess this wished-for speed. But for a playing system which partly contains elements of offensive pressing a certain speed and acceleration is needed respectively. On the other side, a coach always has to match his idea of play against the available players. And when you have a player such as Henk Veerman in your squad as a second division participant, you should make use of him.

Nevertheless: It’s a pity, Henk! We always loved to see you playing in brown and white.
We wish you all the best in the Netherlands and for your future career!!

// Tim & Maik (translated by Arne)

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12 thoughts on “{:de}Henk Veerman kehrt zum SC Heerenveen zurück{:}{:en}Henk Veerman transfers back to SC Heerenveen.{:}

  1. Um meine Panik in den Griff zu bekommen habe ich mal ein bischen Beschäftigungstherapie gemacht:
    In den Pflichtspielen der letzten Saison haben unsere Jungs 44 Tore (selbst) geschossen, ohne Elfmeterschießen.
    Die Schützen von 3! Toren sind noch da und die haben jeder 1 geschossen: Knoll, Miyaichi und Becker.
    War wohl ’ne schlechte Idee. Ich habe Angst.

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