Taktikanalyse: SC Paderborn vs. FC St. Pauli – Lösungen gegen Lösungen

Taktikanalyse: SC Paderborn vs. FC St. Pauli – Lösungen gegen Lösungen

Der SC Paderborn war das erste Team, welches taktische Lösungen gegen den FC St. Pauli hatte. Der FCSP hatte dann aber das letzte Wort – die Analyse.
(Titelbild: Peter Böhmer)

Es gibt so Spiele, die machen enorm viel Spaß, auch aus taktischer Sicht. Das Spiel zwischen dem SC Paderborn und dem FC St. Pauli ist bereits seit einigen Jahren genau so ein Spiel. Weil beide Teams zumeist sehr klare Spielideen verfolgen, diese aber oft auch flexibel sein können, sich nicht nur von Spiel zu Spiel, sondern auch von Spielphase zu Spielphase unterscheiden können. Und so war auch dieses Aufeinandertreffen wieder so eines, bei dem es mir eine große Freude ist, die Formationen und taktischen Ausrichtungen zu analysieren.

Einen Spielbericht haben wir bereits am Sonntag veröffentlicht (Punkt gewonnen oder Punkte verloren). So gab es die Möglichkeit, sich mal etwas Zeit zu lassen mit der taktischen Analyse. Und so tauchen wir auch mal etwas tiefer ein in die Materie, in die taktischen Veränderungen, die beide Teams während des Spiels vornahmen. Da gab es nämlich eine ganze Menge Spannendes zu beobachten.

Die Aufstellung

Als der FC St. Pauli seine Aufstellung für das Spiel in Paderborn bekannt gab, gab es bereits den ersten kleinen Schock: Eric Smith fehlte aufgrund von Adduktorenproblemen. Für ihn kam kurzfristig Adam Dźwigała in die Startelf. Ein längerfristiger Ausfall von Smith könnte ein ziemlicher Worst Case für den FCSP sein. Das hat die erste Halbzeit in Paderborn gezeigt, könnte man meinen. Aber allein daran lag es nicht. Vielmehr hatte es der FCSP mit einer hohen Fehleranzahl und einem taktisch sehr gut eingestellten Gegner zu tun.

Der SC Paderborn bot zwei neue Spieler in der Startelf auf: Filip Bilbija, vor der Länderspielpause Joker-Torschütze, kam als Offensivkraft zum Einsatz. (Ich definiere seine Position nicht genauer, weil er im Spielverlauf überall in der Offensive eingesetzt wurde.) Er sollte zweimal blank vor dem Tor des FCSP auftauchen. Zudem stellte SCP-Trainer Lukas Kwasniok etwas überraschend David Kinsombi anstelle von Kai Klefisch auf. Kinsombi wurde eine besondere Rolle im Spiel zugewiesen. Aufgrund der doch sehr flexiblen Positionierungen, verzichte ich dieses Mal auf eine klassische Aufstellungs-Grafik.

Paderborn hat Lösungen

So flexibel, wie der FC St. Pauli seine offensive Positionierung anpasst, so flexibel muss auch der Gegner sein. Eine einzige defensive Formation reicht da nicht aus. Mit Mannorientierungen haben die Gegner des FCSP auch schon schlechte Erfahrungen gemacht. Es müssen andere Lösungen her, hybride und zeitgleich flexible. Um es vorweg zu nehmen: Der SC Paderborn war das erste Team in dieser Saison, welches eine funktionierende Lösung gegen das Aufbauspiel des FC St. Pauli präsentierte.

Besonders war aus Sicht des SCP die Startaufstellung von David Kinsombi. Nicht nur, weil er zuletzt nicht in der Anfangsformation stand, sondern auch, weil er viel defensiver agierte, als er es ansonsten tut. Zu Spielbeginn zeigte sich der SC Paderborn gegen den FCSP in Teilen mannorientiert: Kinsombi folgte Marcel Hartel recht penetrant. Hartel schob, wie so oft, in den halblinken Zehnerraum und ließ sich von dort auch immer wieder tiefer fallen. Nur wenn er wirklich klar im Sechserraum oder auf der linken defensiven Außenbahn zu finden war, hatte er Kinsombi nicht an seiner Seite. Ansonsten agierten die SCP-Spieler nur partiell mannorientiert, also wenn ein Spieler in ihre Zone kam, dann wurde er eng bewacht. Das galt vor allem für die Hintermannschaft, aber auch für Obermair und Muslija, die etwas stärker auf Saliakas und Ritzka orientiert waren.

Sechserraum eingekesselt, Halbraum überladen

Durch die Bewegungen von Kinsombi, Obermair und Muslija ist es schwer, sich auf eine Zahl für die Formation des SCP zu versteifen. Klar erkennbar war aber, dass das Team von Lukas Kwasniok versuchte, den gegnerischen Sechserraum komplett zu schließen. Das taten sie, indem sich Grimaldi, Bilbija und Klaas bei gegnerischem Ballbesitz ganz eng in der Mitte zusammenzogen und so die beiden zentralen Spieler des FCSP, Irvine und Wahl, einkesselten. Dadurch waren die direkten Passwege und die Auflösung über das Zentrum für den FCSP vorerst nicht möglich. Da hätte sich auch Smith schwergetan.

Deutschland, Paderborn, 21.10.2023, Fussball 2. Bundesliga 10. Spieltag, SC Paderborn 07 - FC St. Pauli in der Home-Deluxe-Arena Johannes Eggestein (FC St. Pauli) im Duell mit drei Spielern des SC Paderborn. Copyright: Peter Boehmer DFL regulations prohibit any use of photographs as image sequences and/or quasi-video.
In der ersten Halbzeit gelang es dem SC Paderborn oft, so wie hier gegen Johannes Eggestein, eine Überzahl in Ballnähe zu erschaffen.
(c) Peter Boehmer

Der FC St. Pauli reagierte auf diese engen Räume im Zentrum mit vermehrten Pässen auf die Außenbahn – und genau da sollte aus SCP-Sicht der Ball auch hingespielt werden. Denn durch die Formation des FCSP, ein 2-4-4 im Aufbau, konnte der SCP nach den Pässen auf die Außenbahn dort schnell eine Überzahl in Ballnähe generieren. Den vier FCSP-Spielern (auf links zum Beispiel Saad, Ritzka, Hartel und ggf. Wahl oder Mets) standen zu Spielbeginn fünf SCP-Spieler gegenüber auf diesem engen Raum. Allerdings klappte das nur dann, wenn die Paderborner schnell und zielgerichtet verschoben.

Entsprechend gingen in diesen Bereichen des Spielfeldes viele Bälle verloren für den FC St. Pauli. Gefährlich hätte es für den SCP nur dann werden können, wenn der FCSP schnell in die Verlagerung gekommen wäre. Das gelang aber in den ersten 30 Minuten fast gar nicht, obwohl die Versuche vorhanden waren. Denn das Spiel des FC St. Pauli war voll von Fehlern – schlechte Ballannahmen, schlecht getimte oder einfach schlecht gespielte Pässe, schlechte Abstimmung mit den Mitspielern – die Fehlerpalette war sehr vielfältig. Und der SC Paderborn hatte zudem das richtige Mittel gefunden, um gegen den 2-4-Aufbau des FCSP vorzugehen. Chapeau!

SCP-Mittelfeldraute sorgt für fehlenden Zugriff

Mit dem Ball hatte der SC Paderborn auch eine recht klare Idee: Im ersten Abschnitt ließ sich David Kinsombi in die Dreierkette fallen, sodass sich dann, wer hätte es gedacht, eine Viererkette im Aufbau bildete. Davor schoben Obermair und Muslija in die Achterräume, Klaas (seltener Bilbija) positionierte sich auf der Zehn, Grimaldi stand zentral vorne und Bilbija hing etwas neben ihm ab – das war ein klares 4-4-2 mit Mittelfeldraute, welches der SC Paderborn präsentierte.

Durch diese Positionierung erlahmte das Pressing des FC St. Pauli. Denn ein hohes Anlaufen brachte die Gefahr des schnellen Auflösens durch das Zentrum, wo der SCP mit der Raute ja recht viele Spieler hatte. Die Paderborner Positionierung bedingte auch, dass Lars Ritzka und Manos Saliakas auf den Schienen quasi ohne defensiven Auftrag waren. Der Weg nach vorne zu den beiden Außenverteidigern war ziemlich weit, in der Kette gab es aber nichts zu tun, weil der SCP die Flügel mit dieser Aufbauvariante komplett vernachlässigte.

Keine Gefahr bei Ballbesitz

Zwar gab es außer viel Ballbesitz für den SC Paderborn kaum Nennenswertes aus dem eigenen Ballbesitzspiel zu holen. Aber gerade die Positionierung sorgte dafür, dass der FCSP nicht gut ins Pressing kam, wenige hohe Ballgewinne verzeichnete. So holte der SCP dann vielleicht doch etwas Nennenswertes aus diesen Phasen: Der FC St. Pauli konnte nicht für das eigene Tor gefährlich werden, besonders nicht aus Umschaltsituationen. Das sollte sich im weiteren Spielverlauf radikal ändern.

Geändert hat sich auch das Verhalten des FC St. Pauli im Spielaufbau. Bereits kurz nach dem 0:1 löste sich das Team vom 2-4-Aufbau mehr und mehr. Zuerst veränderte der FCSP seine Formation zu einem 3-2-5. Hauke Wahl blieb nun öfter zwischen den beiden Innenverteidigern kleben und Hartel fiel auf die Sechs, wodurch er sich auch der Bewachung von Kinsombi entzog. Dazu schoben Saliakas und Ritzka nun konsequenter nach vorne in die letzte Reihe. Dieser Aufbau war alles andere als perfekt, aber er löste eine fatale Kettenreaktion beim SCP aus.

Denn auf die nun hoch positionierten Schienenspieler des FCSP reagierte der SCP mit der Umstellung auf eine Fünferkette. Obermair fiel dazu aus seiner Position im rechten Halbraum auf die rechte Abwehrseite. Teilweise fiel auch Muslija mit in die Kette, weil die Zuordnung auf Saliakas unklar war. Mit dieser Formation, einem 5-3-2, gab der SCP viel Raum her, stand insgesamt enorm tief. Hiermit hatten bereits einige andere Teams gegen den FC St. Pauli Probleme. Aber der FCSP zeigte sich weiterhin nicht so ballsicher wie zuletzt. So konnte sich das Team zum Ende der ersten Halbzeit zwar ein optisches Übergewicht erspielen, es erzeugte aber nahezu keine Gefahr für das Paderborner Tor.

Links: Das Aufbauspiel des SC Paderborn in der ersten Halbzeit. David Kinsombi agierte als Teil einer Viererkette, vor der sich eine Mittelfeldraute formierte. Dem FC St. Pauli fehlte, auch weil die Wege für Ritzka und Saliakas weit fahren, der Zugriff auf das Paderborner Aufbauspiel.
Rechts: In der zweiten Halbzeit agierte der SC Paderborn verändert, sodass es den Spielern des FCSP nun viel besser gelang, den Gegner in dessen Hälfte zu pressen – auch weil sie mutiger und intensiver zu Werke gingen.

Irvine vorne – dieses Mal richtig

Mit Anpfiff der zweiten Halbzeit gab es zwei Umstellungen, jeweils in der offensiven Formation der Teams. Beide sollten einen massiven Einfluss auf die Partie haben. Einmal mehr war es beeindruckend, wie groß der Einfluss solcher taktischen Entscheidungen auf einen Spielverlauf sein kann. Beide Entscheidungen zusammen sorgten dafür, dass der FC St. Pauli plötzlich ein massives Übergewicht erzeugte und sich mit einer großartigen zweiten Halbzeit drei Punkte verdient hätte.

Bei der Umstellung des FC St. Pauli bin ich geneigt, ein „ausgerechnet“ hinzuzufügen. Denn der FCSP stellte auf ein 2-3-5 im Spielaufbau um, zog dabei Jackson Irvine in den offensiven rechten Halbraum (und die Schienenspieler wieder in die defensiven Halbräume). Genau diese Positionierung hatte Irvine bereits in der ersten Halbzeit gegen Nürnberg gewählt. Selbstständig, wie Hürzeler nach dem Spiel erklärte. Da hatte aber der 2-4-Aufbau gut funktioniert und in der Halbzeitpause wurde Irvine wieder zurückbeordert. Nun war es aber das 2-3-Aufbauspiel, welches als Lösung fungierte.

Durch die hohe Positionierung von Irvine wurde die gesamte Fünferkette des SC Paderborn gebunden. Dadurch gelang es Paderborn nicht mehr, in den Halbräumen eine Überzahl zu generieren. Und diese Gleichzahl, teilweise sogar Unterzahl, spielt der FC St. Pauli diese Saison einfach sehr sicher aus, wenn sie vorhanden ist. Es kam, was kommen musste: Der FCSP drängte den SCP ganz tief in die eigene Hälfte und fand durch die nun bessere Positionierung von Irvine auch im letzten Drittel die Mitspieler. Das führte schnell zu mehr Ballsicherheit, die wiederum zu mehr Selbstvertrauen führte und eine positive Feedbackschleife erzeugte. Entsprechend kam der FCSP zu einer Vielzahl an Torchancen.

Links: Das Aufbauspiel des FC St. Pauli in der ersten Halbzeit. Im 2-4-Aufbau gelang es dem SC Paderborn oft, das Zentrum zu schließen und trotzdem in den Halbräumen eine Überzahl zu generieren.
Rechts: Durch das Vorrücken von Jackson Irvine und die Umstellung auf den 2-3-Aufbau konnte der FCSP viel besser in den Halbräumen agieren und erspielte sich so eine Vielzahl an Torchancen.

Paderborner Umstellung zum eigenen Nachteil

Noch schlimmer wurde diese Phase des Spiels für den SC Paderborn, weil es ihnen nicht gelang zu Entlastungsaktionen zu kommen. Das lag zum einen an der sehr tiefen Positionierung, aus der sich einfach schlecht umschalten lässt. Aber es lag auch daran, dass sie nun die Bälle im Spielaufbau oft bereits in der eigenen Hälfte verloren. Ursächlich dafür war nicht nur das nun intensivere Anlaufen der FCSP-Spieler in bestimmten Zonen, sondern auch eine eigene Umstellung.

Denn im Spielaufbau war nun nichts mehr von David Kinsombi in der Innenverteidigung zu sehen. Auch die Mittelfeldraute war verschwunden. Stattdessen agierte Kinsombi zusammen mit Hansen als Doppelsechs, Obermair und Hoffmeier waren nun klare Außenverteidiger – ich würde es als 4-2-3-1 beschreiben. Ich kann nicht genau sagen, warum der SC Paderborn hier umgestellt hat. Im ersten Abschnitt gelang es dem SCP, den Ball nicht früh zu verlieren, dem FCSP fehlte der Zugriff. Nun war er für den FCSP aber voll da und stellte eine große Gefahr für das SCP-Tor dar. Ganze 18 Bälle gewann der FCSP im eigenen Drittel des SCP im zweiten Abschnitt. In der ersten Halbzeit waren es sieben.

Eine Erklärung für die Umstellung des SC Paderborn könnte sein, dass sie versuchten, Irvine und Hartel hoch zu binden. Beide schoben konsequent auf die Doppelsechs vor bei gegnerischem Ballbesitz. Dadurch öffnet sich, zumindest theoretisch, Raum hinter den beiden, also vor der Fünferkette des FC St. Pauli. Diesen Raum (wo ein SCP-Spieler, oft Klaas, hätte frei sein können) fand der SC Paderborn aber eigentlich nie. Oft endeten die Angriffsbemühungen irgendwo in den Halbräumen. Und oft wurde es dann direkt gefährlich für das eigene Tor.

Mit Mut der Verzweiflung zum Ausgleich

Da der FC St. Pauli die offensiven Halbräume nun kontrollierte, stellte der SC Paderborn noch ein weiteres Mal um, agierte bis zur Einwechslung von Sirlord Conteh mit einem 5-4-1, also enorm defensiv. Das 2:1 durch Irvine, bei dem er übrigens genau in dem offensiven Halbraum ist, wo er im ersten Abschnitt nicht zu finden war, ist die logische Konsequenz einer klaren Überlegenheit des FC St. Pauli gewesen. Nichts deutete zu diesem Zeitpunkt auf ein Aufbäumen des SC Paderborn hin.

Doch die Einwechslung von Conteh ging mit einer Umstellung auf ein 5-3-2 einher. Kwasniok nannte es nach der Partie den „Mut der Verzweiflung“. Und dieser Mut wurde belohnt. Denn wenn es ein Problem in der Defensive des FCSP gibt, dann ist es wohl das nicht ganz so vorhandene Tempo. Gegen Conteh, den schnellsten Spieler der gesamten Liga, ist das aber auch echt eine Herausforderung. So störte sich Fabian Hürzeler nach dem Spiel auch nicht am verlorenen Laufduell von Wahl gegen Conteh, sondern eher an dem Ballverlust, der zu dieser Situation führte. Ich persönlich störe mich eher daran, dass Adam Dźwigała seinen Gegenspieler Bilbija komplett aus den Augen verlor in dieser Situation.

Das 2:2 darf aus Sicht des SC Paderborn also als glücklich bezeichnet werden. Der FC St. Pauli war enorm druckvoll im zweiten Abschnitt. Die expected Goals belegen eine doch recht deutliche Überlegenheit (laut verschiedenen Anbietern: SCP ~1,1, FCSP ~2,0). Die Anfälligkeit bei Umschaltsituationen – Bilbija hätte bereits vorher die Führung erzielen können und es gab noch einige weitere nicht gut ausgespielte Situationen der Paderborner – dürfte Hürzeler aber mal überhaupt nicht schmecken. Es ist das sechste Spiel in Folge mit mindestens einem Gegentreffer – das sind zu viele.

Lösungen, aber FCSP hat das letzte Wort

Jener Ansatz des SC Paderborn, mit starkem Fokus auf den Sechserraum und Überzahlsituationen in den Halbräumen, war aber sicher einer, mit dem sich unser Team in Zukunft häufiger wird beschäftigen müssen. Auch das Aufbauspiel des SCP, bei dem es gelang, die Schienenspieler des FCSP aus dem Pressing herauszunehmen, dürften sich andere Teams genau anschauen. Ob das nun aber wirklich der Schlüssel für alle kommenden Gegner ist? Eher nicht, weil die taktischen Ansprüche im Defensivverhalten enorm komplex sind. Und letztlich hat der FC St. Pauli ja auch dieses Mal eine Lösung gefunden, auf die Paderborn taktisch nicht mehr wirklich reagieren konnte.

Der FC St. Pauli zeigte erneut, dass er spielerische Lösungen gegen nahezu alle erdenklichen Ansätze der Gegner hat und diese auch während einer Partie austesten kann. Das ist vielleicht einer der Gründe, warum man auch gegen den SC Paderborn im zweiten Abschnitt so dominant werden konnte. Denn dem SCP gelang es nur sehr schleppend, Antworten auf das Verhalten des FCSP zu finden. So muss sich der FC St. Pauli schon ein wenig darüber ärgern, dass man in Paderborn „nur“ einen Punkt geholt hat. Viele andere Teams dürften mit so einem Ergebnis gegen Paderborn sehr viel glücklicher sein.

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9 thoughts on “Taktikanalyse: SC Paderborn vs. FC St. Pauli – Lösungen gegen Lösungen

    1. Die Spielweise von Paderborn zeigt ja, dass gegnerische Trainer diesen Artikel nicht brauchen, um Lösungen zu finden.
      Und das gute ist ja, dass der FCSP Lösungen gegen den SCP gefunden hat.

  1. Vielen Dank für die ausführliche Analyse. Bei mir steht noch die Frage, haben wir in der 1. Hälfte so „viele‘ Fehler gemacht weil Paderborn es so gut gemacht hat oder hat Paderborn es so gut gemacht, weil wir „viele“ Fehler gemacht haben. Ohne die Leistung von Paderborn schmälern zu wollen. Elias Saad z.B. hatte aus meiner Sicht einen weniger guten Tag. Kann passieren, aber dadurch fehlte es leider an Überraschungsmomenten in HZ 1. Aber Wahnsinn, was das Team derzeit noch jederzeit aus der Kiste holen kann.

    1. Ich denke, dass es eine Mischung aus beidem ist: Der FCSP hat zu viele Fehler gemacht und der SCP gute Lösungen gehabt, den FCSP also so zu mehr Fehlern gedrängt.

  2. Ich bin kein Freund einzelne Spieler hervorzuheben. Aber Jojo hat Samstag vorne im Sturmzentrum immer mehr eine Ausstrahlung wie Guido Burgstaller gehabt, frei nach dem Motto: Ihr könnt mich nicht 90 Minuten niederringen. Das war aus meiner Sicht nochmal ein Schritt nach vorne.

    Leider genauso so, wie man bei Saliakas gemerkt hat, dass ihm die Länderspielreise nicht gut getan hat…er wirkte ungewohnt platt. Über rechts lief gefühlt in der ersten Halbzeit nur ein Angriff. Ich glaube allerdings, dass Paderborn das auch genauso wollte, denn Manolo und auch Dapo sind beim Verlagern zumeist die Spieler mit den besten langen Bällen.

  3. Ich fand es interessant zu sehen, wie sich FCSP-Mannschaftsteile immer wieder zusammen abgesprochen haben während des Spiels.
    Z.B. haben nach beiden Gegentoren die Innenverteidigung mit Vasilj ein kleines Plenum abgehalten und die Diskussion wirkte sehr konstruktiv. Das war mir zuvor noch nicht so aufgefallen, wie sehr da zusammen Lösungen gesucht werden. Das mag wohl auch ein wichtiger Punkt sein, warum St Pauli so flexibel im Spiel reagieren kann.

  4. Jetzt wissen wir, dass auch ein Rückstand uns nicht aus der Bahn wirft
    Wir wissen auch, dass unser Trainerteam immer mehr Varianten parat hat
    Auch wurde deutlich, dass wir einen schlechten Tag von Elias Saad verkraften können,
    während dann eben Afolayan auf der linken Seite zu zaubern begann.
    Immer mehr spielt sich Eggestein in die Stammelf
    Und Irvine hat die Lust am Tore schiessen wieder für sich entdeckt

    Für mich war es eher ein Punktgewinn, denn Punktverluste
    Dieses Spiel war ein Weckruf (gerade für Elias Saad) in die Richtung , dass ein
    Zweitliga-Spiel nicht mal so eben nebenbei zu gewinnen ist
    Hürzeler hat genügend Ansatzpunkte die Mannschaft in die Pflicht zu nehmen,
    damit es gegen Karlsruhe wieder anders läuft….das primäre Ziel wird die Null hinten sein
    Insofern ist mir mal wieder nicht bange und ich freue mich auf Samstag
    Forza
    FCSP

  5. Schöne Analyse Tim, ich frage mich warum beim Ausgleich, zwei Spieler von uns in der Mitte pennen und der Paderborner da völlig frei zum Abschluss kommt oder sehe ich das falsch und das war der schnellen Umschaltsituation geschuldet?

  6. Moin Tim,

    Danke für die Taktikanalyse.
    Wie bewertest du, dass Dzwigala dieses mal Nemeth vorgezogen wurde?
    Ist er noch nicht fit genug, oder zeigt er einfach nicht das, was Hürzeler sehen will?
    Du hattest ja vor kurzem einen Vergleich von Nemeth zu den 3 Stammverteidigern und deren progressivem Spiel gezogen.
    Ich mag Dzwigala, du weißt immer, was du von Ihm bekommst: ein grundsolides Spiel. Trotzdem hat mich der Vorzug vor Nemeth doch überrascht.

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