{:de}FC St. Pauli – Hannover 96 1:2 – Flaute{:}{:en}FC St. Pauli – Hannover 96 1:2 – Slack{:}

{:de}FC St. Pauli – Hannover 96 1:2 – Flaute{:}{:en}FC St. Pauli – Hannover 96 1:2 – Slack{:}

{:de}

Der FC St. Pauli verliert im letzten Heimspiel der Saison gegen Hannover 96 nicht unverdient mit 1:2. Zwar war die Leistung gegen einen ebenfalls nicht überragenden Gegner ansprechend, aber in den entscheidenden Momenten auf dem Platz war Hannover 96 das bessere Team. Trotz aller Bemühungen konnten alle Beteiligten des gestrigen Spiels nicht verschleiern, dass es bei diesem Spiel um eher wenig ging. So konnte man sich auf Seiten des FC St. Pauli aber umso mehr über die Rückkehr von zwei Langzeitverletzten freuen. Diese Freude wich bei mir aber der Erkenntnis, dass es für einige Spieler auch der letzte Auftritt am Millerntor gewesen sein dürfte.
(Titelbild: imago images/via OneFootball)

Die Aufstellung

Im neuen Gewand und mit Veränderungen auf gleich mehreren Positionen startete der FC St. Pauli: Im Tor feierte Dennis Smarsch seine Pflichtspiel-Premiere für den FC St. Pauli. Auf der Halbposition im Mittelfeld durfte Christian Viet anstelle von Finn Ole Becker beginnen (er startete allerdings auf der halblinken Position, sodass Rodrigo Zalazar auf die rechte Seite wich). Für Omar Marmoush rückte Maximilian Dittgen in die Startelf.
Ich persönlich hätte schwören können das auch Lukas Daschner starten würde und Daniel-Kofi Kyereh eine Position weiter nach vorne rückt. Aber das werden wir dann womöglich beim nächsten Spiel zu sehen bekommen. Ich erwartete den FC St. Pauli eigentlich in einem 3-5-2, denn das Hinspiel hatte gezeigt, dass es gegen Teams, die ihre Formation spiegeln, einige Probleme gibt. Die Probleme gab es dann auch, aber an der Formation lag das eher nicht.

Etwas später in der Saison als der FC St. Pauli hat auch Hannover 96 in Sachen Formation den Weg zur Mittelfeldraute gefunden. Seit dem 30.Spieltag gegen Jahn Regensburg setzt das Team vom scheidenden Trainer Kenan Kocak auf ein solches 4-4-2.
Da beide Teams mit einer Raute im Mittelfeld starteten, war auch die Zuteilung im Zentrum ziemlich klar. So bewegten sich im Spiel fröhlich rot-weiße Pärchen über das Spielfeld, wenn eines der beiden Teams den geordneten Spielaufbau suchte. Einzig die Außenverteidiger beider Teams hatten etwas mehr Raum.

Zentrum dicht, wenig Bewegung

Die obere Grafik zeigt schon ziemlich deutlich, wo es auf dem Platz am allerwenigsten Platz gab: Durch die Spiegelung der Raute war die Zuteilung im Mittelfeld dermaßen klar, dass es von beiden Teams schon einiger Initiative benötigte, damit diese sich in diesem Bereich des Feldes ein Übergewicht erspielen konnten. Das gelang dem FC St. Pauli insgesamt tatsächlich etwas besser als Hannover 96, was auch an dem etwas aggressiveren Anlaufverhalten des FCSP lag.

Aus diesem optischen Übergewicht ergaben sich zwar mehr Ballbesitz und mehr Spielkontrolle, aber keine klaren Chancen. Denn der FC St. Pauli zeigte vor allem zu Spielbeginn eine Schwäche, die in der Hinrunde zu massiven Problemen führte: Wenn es offensiv oder defensiv brenzlig wurde, wurden die wichtigen Duelle verloren, die Pässe ungenau gespielt und die Laufwege und Übergaben passten nicht mehr. So waren zwar die Spielanteile in den ersten 25 Minuten beim FCSP (>65% Ballbesitz), aber die klaren Chancen hatte Hannover 96. Und was für welche! Direkt in der achten Minute hätte Weydandt gleich zweimal einnetzen können, traf aber erst den Pfosten und dann nicht das Tor. Sinnbildlich für die Ungenauigkeiten des FCSP dann die 13.Minute, als Ducksch sich genau zwischen Innenverteidiger und Außenverteidiger bewegte und die Zuteilung auf Seiten des FCSP nicht ganz klar schien, Dennis Smarsch zwar noch so rechtzeitig herausstürmte, dass er vor Ducksch an den Ball kam, die Klärung aber komplett misslang. In der Folge konnte Ducksch ins verwaiste Tor einköpfen. Ein wahrhaft unglücklicher Start, besonders für Smarsch.
Auch die nächste klare Chance hatte Hannover 96: Genki Haraguchi vergab relativ freistehend per Kopf. Das hatte er im Hinspiel noch wesentlich besser hinbekommen, als er doppelt traf. Ohnehin musste ich einmal mehr feststellen, dass Haraguchi einer der besten Kicker der Liga ist und ich frage mich, ob ich diese Ansicht exklusiv habe.

Ein unglückliches Debüt.
(imago images/via OneFootball)

Sicher nicht exklusiv habe ich die Ansicht, dass der FC St. Pauli etwa ab der 20.Minute bis zum Ende der ersten Halbzeit das bessere Team war. Im Aufbau ließ sich Rico Benatelli nun vermehrt zwischen die beiden Innenverteidiger fallen, um sich der engen Bewachung von Haraguchi zu entziehen. Zalazar und Viet versuchten mit Positionswechseln für Bewegung im ansonsten starren Zentrum zu sorgen. So gelang es dem FCSP nun häufiger in den Halbräumen die Bälle zu behaupten und eine Vielzahl an Flanken fand nun von dort den Weg ins Zentrum. Die daraus resultierenden Chancen konnten z.B. Dittgen (35.) und Burgstaller (39.) jedoch nicht verwerten.

Auch aus der Kabine kam der FC St. Pauli mit der besseren Spielanlage. Doch weiterhin war meist vor der Box Schluss, da es an Abstimmung und Genauigkeit mangelte, während Hannover in den entscheidenden Momenten etwas zwingender wirkte.
Und während ich mich noch darüber ärgerte, dass Kyereh mit seinem Fallrückzieher nicht das Tor des Monats erzielte, wurde eine Flanke von Niklas Hult in der 59.Minute lang und länger, sodass sie schlussendlich am zweiten Pfosten den Weg ins Tor fand. Ein weiteres kurioses Gegentor für den FC St. Pauli – 0:2.

Ganz schön was los da im Mittelfeld.
(imago images/via OneFootball)

Das zweite Gegentor hatte dem ohnehin schon eher mauen Spiel vorerst den Zahn gezogen. Auf Seiten des FC St. Pauli wurde es dann Zeit für die Rückkehr von Christopher Buchtmann auf den Platz, der Viet positionsgetreu ersetzte, aber insgesamt einen eher unscheinbaren Auftritt hinlegte (was natürlich aufgrund der langen Pause völlig ok ist). Chancen erspielte sich nun vor allem Hannover 96. Erst mit dem zu diesem Zeitpunkt etwas überraschenden Anschlusstreffer durch Guido Burgstaller (70.Minute) kam nochmal so etwas wie Aufbruchsstimmung auf.
Doch weder der eingewechselte Lukas Daschner noch Ryō Miyaichi, der ebenfalls sein Comeback feierte, konnten noch einmal richtig Druck entfachen. Mit der berechtigten Ampelkarte für James Lawrence in der 80.Minute war dann endgültig Feierabend für die Bemühungen des FC St. Pauli (leider auch für den gefoulten Marvin Ducksch – Gute Besserung!). Das Spiel plätscherte dem Abpfiff entgegen und es hätte eher das 1-3 als noch der Ausgleich fallen können.

Das ist natürlich etwas plakativ ausgedrückt, aber das Spiel zeigte schon deutlich: Die Luft scheint raus zu sein beim FC St. Pauli (wie übrigens auch bei diesem Spielbericht). Zwar zeigte das Team sowohl gegen Kiel als auch gegen Hannover jeweils partiell gute Elemente, aber der große Biss, wenn es zu den entscheidenden Momenten kommt, der fehlt aktuell.

Das ist ärgerlich. Ich hasse Niederlagen. Aber wenn man berücksichtigt, woher das Team gekommen ist, welchen Weg es seit Mitte Januar eingeschlagen hat, dann darf das auch mal passieren. Wichtig ist, dass dieser Druckabfall kein dauerhaftes Phänomen bleibt. Das hatten wir in den letzten Jahren viel zu oft gesehen.
Entsprechend gilt es nun am letzten Spieltag in Regensburg, für die es ja noch um richtig was geht, die Saison noch mit einem positiven Erlebnis zu beenden, den berühmten Schwung mit rüber in die neue Saison zu nehmen. In Regensburg dürfte dann sicher auch ein wenig was probiert werden in Sachen Personal und Formation.
Ohnehin dürfte sich nun in den nächsten Tagen einiges in Sachen Kaderplanung tun. So weh es auch tut, die Niederlage gegen Hannover wird für einige Spieler im aktuellen Kader der letzte Auftritt am heimischen Millerntor gewesen sein. Was für ein beschissener Abschied. Einmal mehr blutet mir das Herz, dass wir nicht im Stadion sein durften. Einmal mehr freue auch ich mich auf das Saisonende und hoffe inständig, dass wir zu Beginn der nächsten Saison gänzlich andere Möglichkeiten haben und dann evtl. auch noch den ein oder anderen Spieler gebührend verabschieden können.

// Tim

Alle Beiträge beim MillernTon sind gratis. Wir freuen uns aber sehr, wenn Du uns unterstützt.

MillernTon auf BlueSky // Mastodon // Facebook // Instagram // Threads // WhatsApp // YouTube

{:}{:en}

FC St. Pauli lost in the last home match of the season against Hannover 96 not undeservedly with 1:2. Although the performance was appealing against an opponent who was not outstanding either, Hannover 96 was the better team in the decisive moments on the pitch. Despite all the efforts, all those involved in yesterday’s match could not disguise the fact that this game was about rather little. On the FC St. Pauli side, however, they were all the more pleased about the return of two long-term injuries. This joy, however, gave way to the realisation that for some of the players, it might have been their last appearance at the Millerntor.
(Cover pictureimago images/via OneFootball)

The line-up

FC St. Pauli started in a new look and with changes in several positions: In goal, Dennis Smarsch celebrated his first competitive match for FC St. Pauli. In midfield, Christian Viet was allowed to start instead of Finn Ole Becker (he started on the half-left position so that Rodrigo Zalazar moved to the right side). Maximilian Dittgen replaced Omar Marmoush in the starting eleven.
Personally, I could have sworn that Lukas Daschner would also start and Daniel-Kofi Kyereh would move up a position. But we’ll probably see that in the next game. I actually expected FC St. Pauli in a 3-5-2, because the first leg had shown that there are some problems against teams that mirror their formation. There were problems, but it wasn’t because of the formation.

A little later in the season than FC St. Pauli, Hannover 96 has also found its way to the midfield diamond in terms of formation. Since matchday 30 against Jahn Regensburg, the team of outgoing coach Kenan Kocakhas relied on such a 4-4-2.
Since both teams started with a diamond in midfield, the allocation in the centre was also quite clear. Thus, red-white pairs happily moved across the pitch when one of the two teams was looking for an orderly build-up of play. Only the wing-backs of both teams had a little more space.

Blocked centre, little movement

The graphic above shows quite clearly where there was the least space on the pitch: Due to the mirroring of the diamond, the allocation in midfield was so clear that both teams needed some initiative to gain an advantage in this area of the pitch. FC St. Pauli actually managed this a little better than Hannover 96, which was also due to FCSP’s more aggressive approach.

This optical superiority resulted in more possession and more control of the game, but no clear chances. Especially at the beginning of the game, FC St. Pauli showed a weakness that led to massive problems in the first half of the season: When things got tricky offensively or defensively, the important duels were lost, the passes were played inaccurately and the running routes and passes were no longer suitable. In the first 25 minutes, FCSP had a share of the game (>65% possession), but Hannover 96 had clear chances. And what chances! In the eighth minute, Weydandt could have scored twice, but hit the post and then not the goal. The 13th minute was emblematic of FCSP’s inaccuracies, when Ducksch moved right between the centre-back and the wing-back and the allocation on FCSP’s side seemed unclear, Dennis Smarsch rushed out in time to get to the ball before Ducksch, but the clearance was completely unsuccessful. As a result, Ducksch was able to head into the empty goal. A truly unfortunate start, especially for Smarsch.
Hannover 96 also had the next clear chance: Genki Haraguchi missed with a relatively free header. He had done much better in the first leg when he scored twice. Anyway, I had to conclude once again that Haraguchi is one of the best kickers in the division and I wonder if I have this view exclusively.

An unfortunate debut.
(imago images/via OneFootball)

I am certainly not the only one to think that FC St. Pauli was the better team from around the 20th minute until the end of the first half. In the build-up, Rico Benatelli increasingly dropped between the two centre-backs to escape Haraguchi’s close guard. Zalazar and Viet tried to create movement in the otherwise rigid centre by changing positions. FCSP were now able to keep the ball more often in the half-areas and a large number of crosses now found their way into the centre. However, Dittgen (35th) and Burgstaller (39th) were unable to convert the resulting chances.

In the second half, FC St. Pauli also came out of the dressing room with the better play. But it was still mostly over in front of the box, as there was a lack of coordination and accuracy, while Hannover seemed a bit more compelling in the decisive moments. And while I was still annoyed that Kyereh didn’t score the goal of the month with his overhead kick, a cross from Niklas Hult in the 59th minute became longer and longer, so that it finally found its way into the goal at the second post. Another curious goal for FC St. Pauli – 0:2.

There’s a lot going on in the midfield.
(imago images/via OneFootball)

The second goal had put an end to the already rather poor game for the time being. FC St. Pauli then called for the return of Christopher Buchtmann, who replaced Viet at his position but made a rather unimpressive appearance (which is, of course, perfectly acceptable due to the long break). Hannover 96 created the most chances, and it was not until Guido Burgstaller scored a somewhat surprising goal in the 70th minute that there was a sense of a new dawn.

But neither the substitute Lukas Daschner nor Ryō Miyaichi, who was also celebrating his comeback, were able to exert any real pressure. With the justified traffic light card for James Lawrence in the 80th minute, it was finally the end of the FC St. Pauli’s efforts (unfortunately also for the fouled Marvin Ducksch – get well soon!). The game was heading towards the final whistle and it could have been a 1-3 rather than an equaliser.

Of course, that’s a bit bold, but the game clearly showed that FC St. Pauli seems to be out of steam (as is also the case with this match report). The team showed some good elements against Kiel as well as against Hannover, but the big bite when it comes to the decisive moments is currently missing.

That is annoying. I hate defeats. But if you take into account where the team has come from and the path it has taken since mid-January, then that’s allowed to happen. The important thing is that this drop in pressure doesn’t remain a permanent phenomenon. We have seen that far too often in recent years.
Accordingly, on the last matchday in Regensburg, for whom there is still a lot at stake, it is important to end the season on a positive note and to take the famous momentum with us into the new season. In Regensburg, there will certainly be a few changes in personnel and formation. 
In any case, there should be some changes in squad planning in the next few days. As painful as it is, the defeat against Hannover will have been the last appearance at the Millerntor for some of the players in the current squad. What a shitty farewell. Once again, my heart bleeds that we weren’t allowed to be in the stadium. Once again, I’m looking forward to the end of the season and I sincerely hope that we’ll have completely different opportunities at the beginning of next season and that we’ll be able to give one or two players a proper send-off.

//Tim (translated by Arne)

MillernTon Twitter //
MillernTon YouTube //
MillernTon Facebook //MillernTon Instagram //

If you like what we do here, here you’ll find the information on how to support us.

{:}
Print Friendly, PDF & Email

4 thoughts on “{:de}FC St. Pauli – Hannover 96 1:2 – Flaute{:}{:en}FC St. Pauli – Hannover 96 1:2 – Slack{:}

  1. Leider wieder ein Spiel, dass die Abwehrschwäche offen gelegt hat. Wie bereits in früheren Beiträgen erwähnt, muss unser FCSP unbedingt in der Abwehr stabiler werden. Ich hoffe, dass das allen Verantwortlichen bewusst ist und man das auch ändern will. Dabei muss insbesondere die Innenverteidigung gestärkt werden. Leder sehr enttäuschend, was James Lawrence in den letzten Spielen geboten hat – eigentlich seitdem er vertraglich fest an den FC gebunden ist, hat er nie seine mögliche Leistung abrufen können. Aber auch Ziereis hat keine Fortschritte gemacht.
    Dazu kommt, unser Kader hat nur einen Anzug. Auch wenn der Trainer sagt, die Spieler würden im Training Fortschritte machen und sie dann einsetzt, das Spiel ist etwas anderes. Insofern bedarf der Kader einer kritischen Inspektion und man muss auch einige Youngster abgeben oder verleihen, dafür gestandene Zweitligaspieler holen, insbesondere für die Schlüsselpositionen. Vielleicht reißt sich die Mannschaft ja in Regensburg noch einmal zusammen, denn jeder Platz höher in der Tabelle verspricht mehr Einnahmen für Spielereinkäufe.

  2. Wirkt ein wenig wie austrudeln lassen, na ja, ich hasse Niederlagen, aber Sonntag kamen viele Dinge zusammen. Der Wechsel im Tor wird ja oft als Danke schön für die Nr 2 gemacht, ging aber leider komplett nach hinten los. Aber generell ist es schwierig, wenn der Spannungsabfall so krass ist und du noch die 0:4 Klatsche von Kiel im Kopf hast. Dennoch hätte ich lieber den Fc St .Pauli der Rückrunde gesehen und nicht so ein Chaos. Ich hoffe, das wir im letzten Spiel in Regensburg noch einmal rocken können, den das hätte nachhaltige Wirkung über die Saison hinaus

  3. Moin Tim,
    danke dir. Wenn ich das richtig sehe, hat alleine Smarsch einen Vertrag für die nächste Saison?
    Und Regensburg, ja, freue mich auf deinen Vorbericht.
    Eine schöne Woche.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert