{:de}1.FC Magdeburg – FC St. Pauli 2:3 – Rautendämmerung?{:}{:en}1.FC Magdeburg – FC St. Pauli 2:3 – Dawn of the Diamond?{:}

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Der FC St. Pauli gewinnt mit 3:2 in Magdeburg und steht damit in der 2.Runde des DFB-Pokals. Dieser Sieg war ein hartes Stück Arbeit. Denn der 1. FC Magdeburg zeigte sich in mehrfacher Hinsicht exzellent eingestellt und war das recht deutlich überlegene Team.
(Titelbild: Peter Böhmer)

Die Aufstellung

Zwei Wechsel gab es beim FC St. Pauli im Vergleich zum Unentschieden in Aue: Simon Makienok ersetzte Maximilian Dittgen im Angriff und Dennis Smarsch durfte im Pokal anstelle von Nikola Vasilj ins Tor. Daniel-Kofi Kyereh konnte trotz leichter Knie-Probleme spielen, es bedurfte somit keiner weiteren Änderung. Zu Spielbeginn agierte der FC St. Pauli also wieder mit der bewährten Mittelfeldraute. Im weiteren Spielverlauf wurde die Raute aber erst ziemlich verformt und spätestens zur zweiten Halbzeit komplett aufgelöst.

Auf Seiten von Magdeburg gab es im Vergleich zu den beiden ersten Saisonspielen in der 3.Liga keine personellen Veränderungen. FCM-Trainer Christian Titz ließ sein Team in einem 4-3-3 auflaufen. Diese Formation, so zeigte sich im Spielverlauf, war dem 4-4-2 des FCSP überlegen. Das lag aber nicht zwingend am 4-3-3 selbst (das hatte z.B. Kiel am 1.Spieltag diese Saison auch aufgeboten) sondern daran, dass Titz das Aufbauspiel und auch die Defensivarbeit enorm offensiv und risikofreudig definierte.

Start nach Maß

Doch bevor diese Überlegenheit mehr und mehr auf dem Spielfeld erkennbar wurde, startete der FC St. Pauli optimal in das Spiel: Nachdem bereits in den ersten beiden Minuten gut umgeschaltet bzw. aufgebaut wurde, war es in der dritten Minute Guido Burgstaller, der eine Kopfballablage von Simon Makienok aufnahm und sich in bester Torjäger-Manier mithilfe von ungeplanten Doppelpässen mit Magdeburger Beinen und Rico Benatelli durchdingelte und schlussendlich einen doppelt abgefälschten Torschuss genau ins Eck brachte – 1:0! Ein Start nach Maß!

Guido Burgstaller feiert nach dem 1:0.
(imago images/via OneFootball)

Auch im weiteren Verlauf der Anfangsphase konnte der FC St. Pauli Offensivgefahr entwickeln. Aber es wurde deutlich, dass sich der 1. FC Magdeburg einiges vorgenommen hatte. Fernab von den Problemen, die ich auch ein wenig im psychologischen Bereich verorte, gab es ein klares Mismatch gegen das Aufbauspiel des 1. FC Magdeburg. Um das zu erklären, muss ich zum Pressingverhalten des FC St. Pauli etwas weiter ausholen:

Seit der FCSP mit einer Mittelfeldraute agiert, ist das Pressingverhalten unverändert. Kyereh nimmt den gegnerischen Sechser in Manndeckung, die beiden Stürmer stellen den Raum vor den Innenverteidigern zu und sobald die gegnerischen Außenverteidiger den Ball im Aufbau erhalten werden sie von den Halbpositionen der Raute angelaufen. Schematisch stark vereinfacht hatte ich das mal beim Spiel vor fünf Monaten in Heidenheim und noch etwas genauer beim Derbysieg dargestellt:

Dieses Pressingverhalten klappte bisher ausgesprochen gut. Allerdings ist dafür eine enorm hohe Laufbereitschaft und auch entsprechendes Tempo auf den Halbpositionen notwendig. Noch besser würde das Pressing funktionieren, wenn nicht die Halbpositionen sondern die eigenen Außenverteidiger die gegnerischen Außenverteidiger anlaufen.
Das verlangt aber nicht nur eine hohe Laufbereitschaft der Außenverteidiger (die zweifelsohne vorhanden ist), sondern auch eine gute Verteidigung im Raum in der defensiven Zentrale. Es ist also nicht ganz so trivial.

Noch schwieriger wird das mit dem Pressingverhalten, wenn das gegnerische Team in einem 4-3-3 agiert. Bei Magdeburg waren es die beiden gegnerischen offensiven Außenspieler Atik und Conteh (die letztlich auch für beide Tore verantwortlich waren), die sich hinter den beiden Außenverteidigern bewegten (oder im Fall von Atik klug im Raum zwischen Mittelfeld und Abwehr). Darauf musste vor allem Jakov Medić reagieren: Er folgte immer wieder Sirlord Conteh weit raus auf die linke Seite. Das führte dann dazu, dass Philipp Ziereis immer nach links mitziehen musste um die Abstände in der Kette nicht zu groß werden zu lassen. Dadurch war die rechte Seite ziemlich blank. Das ist an sich noch kein übergroßes Problem, aber Magdeburg legte im nächsten Schritt den Finger in die Wunde:
Timo Schultz sagte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel auf die Frage, warum die eigenen Außenverteidiger mit den gegnerischen Außenverteidigern immer wieder Probleme hatten, dass es nicht die Duelle an sich waren, sondern, dass Magdeburg überhaupt in die Verlagerung gekommen ist. Denn das war der nächste Schritt: Ziel des Pressings des FC St. Pauli ist es, dass der Ball gewonnen wird, sobald sich ein Team tief auf eine Seite gespielt hat. Hatte Magdeburg also den Ball auf der linken Seite, schob der FCSP so weit rüber, dass der Raum dort richtig eng wurde. Aber dabei gab es große Probleme die Kreise von Amara Condé zu stören. Der entzog sich durch leichtes oder deutliches Zurückfallen (teils zwischen die beiden Innenverteidiger) immer wieder der Bewachung seiner Gegenspieler und agierte als sogenannter „Ankerspieler“ und verlagerte das Spiel immer wieder schnell auf die andere Seite, also dorthin, wo der FCSP blank war. Ich bin nicht sicher, ob die Halbpositionen ihm enger hätten folgen sollen oder ob er sich einfach richtig gut im Raum bewegte.

Es war aber nicht nur das kluge Verlagern von Condé. Auch ohne diese Verlagerungen führte das direkte Anlaufen der Außenverteidiger durch die eigenen Außenverteidiger aufgrund der Folgebewegungen der Innenverteidiger zu Problemen.
Der 1. FC Magdeburg dominierte spätestens ab der 10.Minute das Spiel voll und ganz und erspielte sich einige Chancen. Der FC St. Pauli wurde nur noch sporadisch und vor allem in Umschaltsituationen gefährlich. Denn auch bei eigenem Ballbesitz hatte man so seine liebe Mühe und Not mit dem FCM. Bei Ballbesitz St. Pauli wurde die Formation des FCSP von Magdeburg komplett gespiegelt. Es bildeten sich also zehn Feldspielerpaare. Dadurch war der Druck auf das Aufbauspiel des FC St. Pauli zwar enorm hoch, aber das Risiko war eigentlich komplett bei Magdeburg. Denn defensiv standen drei Magdeburger den drei offensiven Spielern des FCSP gegenüber. Entsprechend konnte es mit einem langen Ball oder dem Überspielen der ersten Pressingreihe schnell ziemlich brenzlig für Magdeburg werden. Das wurde es leider viel zu selten, da dem FC St. Pauli häufig die Genauigkeit bei den langen Bällen auf Makienok fehlte („trainieren die das überhaupt?!“ platzte mir zwischenzeitlich beim Zuschauen raus) und mit zunehmender Spieldauer der Mut für ein flaches Aufbauen trotz gegnerischem Pressings fehlte.

Klar unterlegen, trotzdem mit Führung in die Pause

Bevor es in der Halbzeit zu einer Umstellung der gesamten Formation kam, reagierte der FC St. Pauli in Person von Eric Smith auf die Bewegungen der Innenverteidiger nach außen: Er wurde zum direkten Gegenspieler von Luca Schuler, der einzig nominellen Spitze der Magdeburger. Dadurch bildete sich gegen Ende der ersten Halbzeit ziemlich häufig eine Art Fünferkette beim FCSP, da Smith zwischen Ziereis und Medić fiel, um direkt gegen Schuler zu verteidigen.

Zwar war der FC St. Pauli schon recht deutlich unterlegen, aber es war nicht so, dass es keine eigenen Torchancen gab. Kurz vor dem hochverdienten Ausgleich von Magdeburg hatte Guido Burgstaller die große Möglichkeit auf 2:0 zu erhöhen. Sein Kopfball aus kurzer Distanz ging jedoch genau auf Keeper Reimann. Im direkten Gegenzug, also in einer Umschaltsituation, Paqarada war der Flankengeber von der Grundlinie für Burgstaller, spielte Atik einen hammermäßigen No-look-40m-Diagonalball auf Conteh – 1:1.
Conteh war es auch, der die größte Chance für Magdeburg vergab, als er freistehend zentral aus drei Metern das leere Tor verfehlte. Der FC St. Pauli hingegen nutzte ganz ungewohnt mal einen Standard: Jakov Medić, defensiv mit dem Tempo von Conteh überfordert (aber wer ist das nicht?), zeigte vorne, dass mit ihm endlich ein neues Level der Lufthoheit erreicht wurde – 2:1!

Zur zweiten Halbzeit folgte dann die endgültige Umstellung auf ein 3-5-2. Für Finn Ole Becker und Rico Benatelli, die beide überhaupt keinen Zugriff auf ihre Gegenspieler hatten, kamen James Lawrence und Afeez Aremu ins Spiel. Durch diese Umstellung bekam der FC St. Pauli die Zuteilung etwas besser in den Griff. Lawrence und Medić als äußere Innenverteidiger konnten sich nun komplett auf Conteh und Atik konzentrieren, während Zander und Paqarada etwas weiter vorrückten und damit erheblich besseren Zugriff auf die gegnerischen Außenverteidiger bekamen. Letztlich war es dann auch eine komplette Spiegelung der Magdeburger Formation.

Hiermit bekam der FC St. Pauli das Spiel aber zumindest kurzzeitig etwas besser in den Griff und hätte durch Kyereh das 3:1 erzielen dürfen können müssen. Wieder quasi im direkten Gegenzug gewann Aremu den Ball vermeintlich, hatte ihn aber nie richtig unter Kontrolle – alle FCSP-Spieler waren aber der Meinung, dass der Ball dem FC St. Pauli gehörte – Atik und Conteh sahen das anders – 2:2.
Doch auch dieser Ausgleich währte nicht lang. Und wieder war es eine Standardsituation, die dem FC St. Pauli die Führung brachte: Während ich mich noch darüber aufregte, dass Baris Atik für das Foul eigentlich seine zweite Gelbe Karte hätte sehen müssen (Minuten später hätte Bittroff sich über eine glatt Rote Karte ebenfalls nicht beschweren dürfen), knallte Leart Paqarada den fälligen Freistoß an den Pfosten. Den Abpraller „legte“ (beim besten, beim wirklich allerbesten Willen) Simon Makienok perfekt auf Sturmpartner Burgstaller ab – 3:2!

Sirlord Conteh schiebt den Ball zum erneuten Ausgleich ein.
(Schulz/Eibner-Pressefoto/imago images/via OneFootball)

Endphasenverhalten – bereits ab Minute 60…

Was dann folgte war ziemlich heftig. Dem FC St. Pauli passierte genau das, was meist in der letzten Saison passierte, wenn sie in einem 3-5-2 agierten: Das gegnerische Team konnte mehr und mehr die Halbräume in der Hälfte des FCSP kontrollieren. Infolgedessen wurde der FCSP immer tiefer hinten reingedrängt und konnte durch die enorme Tiefe, aber auch die recht deutlich Passivität kaum mehr für Entlastung sorgen. Der 1. FC Magdeburg gab 21 seiner 45 Torschüsse in den letzten 30 Spielminuten ab. Mit teilweise acht Spielern im eigenen Strafraum verteidigte der FCSP die Führung über einen sehr langen Zeitraum.

Nicht nur einmal klärte James Lawrence wie hier gegen Conteh in letzter Not.
(imago images/via OneFootball)

Die Überlegenheit drückt sich natürlich auch in den Statistiken aus: Der 1. FC Magdeburg hat jedes zweite Offensivduell gewonnen, der FCSP nur knapp mehr als jedes vierte. Weniger als zwei Pässe hat der FC St. Pauli durchschnittlich pro Ballbesitzphase gespielt. Weniger als zwei. Das hat es mindestens in den letzten 30 Pflichtspielen (weiter reicht mein Einblick in die Statistiken nicht zurück) nicht gegeben. Gleiches gilt auch für die Anzahl an gespielten Pässen (219 – FCM spielt 511) und für die Quote langer Bälle (>18%).
Ja, der 1. FC Magdeburg war optisch enorm überlegen und hat erheblich mehr Torschüsse abgegeben. Allerdings liegen die xG-Werte gar nicht so weit auseinander, wie es die Torschuss-Statistik vermuten lässt (2.9 zu 2.3 pro Magdeburg). Das bedeutet, dass der 1. FC Magdeburg pro Torschuss eine Torwahrscheinlichkeit von gerade einmal 6% hatte (FCSP bei 23%).
Der FC St. Pauli gewinnt das Spiel gegen den Magdeburg letztlich definitiv glücklich, zeigt aber bei aller Passivität nach vorne in der Defensivarbeit maximalen Einsatz. Magdeburg hingegen belohnt sich für eine überlegene Spielanlage erneut nicht, nachdem sie bereits in der Liga gegen die U23 vom SC Freiburg nur Unentschieden spielten (xG 2.5 – 0.1). Die Entwicklung unter Christian Titz, der die Leitung im Februar diesen Jahres übernahm als Magdeburg in schwersten Abstiegsnöten steckte, ist allerdings beeindruckend.

Raute geknackt?

https://twitter.com/knurri/status/1424089571957035008

Ja, da überlege ich nun auch schon ein wenig länger dran rum. War das nun eine Blaupause dafür, wie man gegen die Raute des FCSP spielen sollte? Es war auf jeden Fall eine Idee von Fußball, die keine halbgaren Sachen akzeptiert. Dafür ist Christian Titz bekannt. Das Spiel von Magdeburg war bis ins Detail durchdacht und das Konzept bis ins Extrem umgesetzt. Denn die komplette Spiegelung ist auch ein richtig hohes Risiko, der FCSP konnte nur kaum Kapital daraus schlagen.
Ist das also eine Spielweise und eine Formation, die gegen die Raute des FCSP funktioniert? Nicht unbedingt. Denn das Kernproblem des FCSP verorte ich im Anlaufverhalten gegen die Außenverteidiger. Ein Schritt zurück zu etwas weniger Risiko (was aber auch etwas weniger Power im Umschalten bedeutet) dürfte sofort wieder mehr Stabilität bringen. Es ist theoretisch auch denkbar, dass der FC St. Pauli selbst offensiver presst und damit den Druck auf einen ganz anderen Spielfeldbereich lenkt. Das ist aber mit der Doppelspitze Makienok/Burgstaller unrealistisch, zumal Kyereh schon richtig viel Gutes gezeigt hat, aber noch nicht, dass er gut pressen kann.
Zudem dürfte es wenige Gegner geben, die so ein hohes Risiko gegen den Ball gehen wie Magdeburg es getan hat. Die langen Bälle waren zwar (bis auf das 1:0) ziemlich ineffektiv, aber das dürfte sich ändern je häufiger der FCSP mit dieser Spielweise konfrontiert wird. Ja, es stimmt, die Mittelfeldraute wurde vom Magdeburger 4-3-3 klar dominiert, aber Nachmachen können es vermutlich wenige Teams und der FC St. Pauli wird seine Lehren aus diesem Spiel ziehen.

Schaut sie Euch an, die Gang.
(imago images/via OneFootball)

…und täglich grüßt das Murmeltier?

„Letztes Jahr hätten wir dieses Spiel verloren“ – Die Parallelen zum Pokalspiel gegen Elversberg in der letzten Saison sind schon enorm: Zwar ging der FC St. Pauli früh in Führung, aber das führte nicht ansatzweise zu so etwas wie Spielkontrolle oder mehr Ruhe. Der Gegner nahm in der Folge das Heft des Handelns in die Hand und war drückend überlegen. Auch eine taktische Umstellung brachte keine Besserung (in Magdeburg von 4-4-2 auf 3-5-2, in Elversberg andersrum). Vielmehr wirkte es, als hätten die Spieler kein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und würde daher gar nicht versuchen flach aufzubauen. Bis zu diesem Punkt gleichen sich die Auftritte in Elversberg und Magdeburg. Allerdings mit dem klaren Unterschied, dass der FCSP gegen Elversberg verloren hat.
Aber wisst ihr was: Wir sind in den letzten Jahren so oft in der ersten Runde im Pokal ausgeschieden, da isses mir auch irgendwie ziemlich wumpe wie genau wir da jetzt weitergekommen sind. Sicher ist: Das ist ein guter Start in die Derbywoche! Da steht dann gewiss ’ne Rautendämmerung bevor.

//Tim

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The FC St. Pauli wins 3:2 against Magdeburg and thus made it to the next round of the DFB cup. This win was a tough piece of work. Because the 1. FC Magdeburg presented itself in various ways as excellently prepared and was the clearly dominating team.
(Cover picture: Peter Böhmer)

The line-up

Compared to the last match against Aue, there were two changes in the line-up. Simon Makienok substituted Maximilian Dittgen as a forward and Dennis Smarsch was allowed to play as goalie in the cup instead of Nikola Vasilj. Despite some minor knee issues, Daniel-Kofi Kyereh was able to play and thus no further changes were necessary. At the beginning of the match, the FC St. Pauli played with the proofed midfield diamond. In the course of the match, the diamond was first pretty deformed before it was completely neglected in the second half.

Compared to their first two matches of the current campaign in the third league, Magdeburg didn’t make any changes in their line-up. FCM manager Christian Titz decided on a 4-3-3 formation. This formation, as it became apparent in the course of the match, was clearly superior to the 4-4-2 of the FCSP. However, this wasn’t necessarily due to the 4-3-3 itself (which Kiel, for example, also played in the first match of this season) but because Titz demanded the build-up play and the defending to be enormously offensive and as prone to take risks.

A tailor-made start

But before this superiority became more and more apparent on the pitch, FC St. Pauli started the game in the best possible way: After good transition and build-up in the first two minutes, it was Guido Burgstaller who took a header from Simon Makienok in the third minute and, in the best goal-scoring manner with the help of unplanned double passes with Magdeburg’s legs and Rico Benatelli, finally put a double deflected shot into the corner – 1:0! A start made to measure!

Guido Burgstaller celebrated after scoring the 1:0.
(imago images/via OneFootball)

FC St. Pauli was also able to develop offensive danger in the further course of the opening phase. But it became clear that 1. FC Magdeburg had set their sights high. Far from the problems, which I also locate a bit in the psychological area, there was a clear mismatch against the build-up play of 1. FC Magdeburg. To explain this, I have to go a little further into the pressing behaviour of FC St. Pauli:

Since FCSP has been operating with a midfield diamond, the pressing behaviour is unchanged. Kyereh takes the opponent’s six into man-to-man defence, the two strikers close the space in front of the centre-backs and as soon as the opponent’s full-backs receive the ball in the build-up, they are tackled from the half-positions of the diamond. I had simplified this diagram for the game in Heidenheim five months ago and even more precisely for the derby win:

This pressing behaviour has worked extremely well so far. However, this requires an enormously high willingness to run and also corresponding speed on the half positions. The pressing would work even better if the half-backs did not run into the opposing wing-backs but their own wing-backs.

However, this requires not only a high willingness to run on the part of the wing-backs (which is undoubtedly present), but also good defence in space in the defensive centre. So it is not quite so trivial.

The pressing behaviour becomes even more difficult when the opposing team operates in a 4-3-3. In Magdeburg’s case, it was the two opposing attacking wingers Atik and Conteh (who were ultimately responsible for both goals) who moved behind the two wing-backs (or, in Atik’s case, wisely in the space between midfield and defence). Jakov Medić in particular had to react to this: He kept following Sirlord Conteh out wide to the left. As a result, Philipp Ziereis always had to move to the left in order not to let the gaps in the chain become too large. As a result, the right side was pretty bare. That in itself is not a huge problem, but Magdeburg put their finger in the wound in the next step:

Timo Schultz said at the post-match press conference when asked why their own wing-backs kept having problems with the opposing wing-backs, that it wasn’t the duels per se, but that Magdeburg got into the shift in the first place. Because that was the next step: the aim of FC St. Pauli’s pressing is to win the ball as soon as a team has played deep to one side. So if Magdeburg had the ball on the left side, FCSP pushed so far over that the space there became really tight. But in doing so, there were big problems to disrupt the circles of Amara Condé. By falling back slightly or clearly (sometimes between the two centre-backs), he repeatedly eluded the guard of his opponents and acted as a so-called „anchor player“ and repeatedly shifted the game quickly to the other side, i.e. to where FCSP was bare. I’m not sure if the half positions should have followed him more closely or if he just moved really well in space.

But it was not only Condé’s clever shifting. Even without these shifts, the direct approach of the wing-backs by their own wing-backs led to problems due to the follow-up movements of the centre-backs.

From the 10th minute at the latest, 1. FC Magdeburg fully dominated the game and created several chances. FC St. Pauli only became dangerous sporadically and mainly in transition situations. Even in possession of the ball, FC St. Pauli had a lot of trouble with the FCM. When St. Pauli had possession, the FCSP formation was completely mirrored by Magdeburg. So there were ten pairs of field players. This put enormous pressure on FC St. Pauli’s build-up play, but the risk was actually entirely with Magdeburg. Defensively, there were three Magdeburg players facing three FCSP offensive players. Accordingly, it could quickly become quite dicey for Magdeburg with a long ball or by overplaying the first pressing line. Unfortunately, this happened far too seldom, as FC St. Pauli often lacked accuracy with the long balls to Makienok („Do they train that at all?!“ I blurted out while watching) and, as the game progressed, lacked the courage for a flat build-up despite the opponent’s pressing.

Clearly outclassed, but still take the lead into the break

Before the entire formation was changed at half-time, FC St. Pauli responded to the centre-backs‘ outward movements in the person of Eric Smith: he became a direct counter to Luca Schuler, Magdeburg’s only nominal top player. As a result, towards the end of the first half, a kind of five-man backline formed quite frequently for FCSP, as Smith fell between Ziereis and Medić to defend directly against Schuler.

Although FC St. Pauli was already quite clearly outplayed, it was not as if there were no scoring chances of their own. Shortly before Magdeburg’s well-deserved equaliser, Guido Burgstaller had a great opportunity to increase the lead to 2:0. However, his header from close range went straight at keeper Reimann. In the direct countermove, i.e. in a transitioning situation, Paqarada was the crosser from the baseline for Burgstaller, Atik played a hammering no-look 40m diagonal ball to Conteh – 1:1.
It was also Conteh who missed Magdeburg’s biggest chance when he missed the empty goal from three metres out. FC St. Pauli, on the other hand, took advantage of an unusual standard: Jakov Medić, defensively overwhelmed by Conteh’s pace (but who isn’t?), showed up front that he had finally reached a new level of aerial supremacy – 2:1!

The second half saw the final change to a 3-5-2, with James Lawrence and Afeez Aremu coming on for Finn Ole Becker and Rico Benatelli, neither of whom had any grip on their opponents. With this change, FC St. Pauli got a better grip on the allocation. Lawrence and Medić, as outside centre-backs, were now able to concentrate completely on Conteh and Atik, while Zander and Paqarada moved a little further forward and thus gained much better access to the opposing wing-backs. In the end, it was a complete mirror image of Magdeburg’s formation.

With this, FC St. Pauli got a better grip on the game, at least for a short time, and should have scored the 3:1 through Kyereh. Again, almost in direct counter-attack, Aremu supposedly won the ball, but never really had it under control – but all FCSP players were of the opinion that the ball belonged to FC St. Pauli – Atik and Conteh saw it differently – 2:2.

But even this equaliser did not last long. And again it was a standard situation that gave FC St. Pauli the lead: While I was still upset about the fact that Baris Atik should have received a second yellow card for the foul (minutes later, Bittroff should not have complained about a straight red card either), Leart Paqarada hit the free-kick against the post. Simon Makienok „laid off“ the rebound perfectly (with the best will in the world) to his forward partner Burgstaller – 3:2!

Sirlord Conteh slides the ball in to equalise again.
(Schulz/Eibner-Pressefoto/imago images/via OneFootball)

End phase behaviour – already from minute 60…

What followed was quite violent. What happened to FC St. Pauli was exactly what usually happened last season when they played in a 3-5-2: The opposing team was able to control more and more the half-areas in FCSP’s half. As a result, FCSP was forced deeper and deeper into the back and could hardly provide any relief due to the enormous depth, but also the quite clear passivity. 1. FC Magdeburg fired 21 of their 45 shots on goal in the last 30 minutes of the game. With sometimes eight players in their own penalty area, FCSP defended the lead over a very long period.

Not only once did James Lawrence make a last-ditch save, as here against Conteh.
(imago images/via OneFootball)

The superiority is of course also expressed in the statistics: 1. FC Magdeburg won every second offensive duel, FCSP just over every fourth. FC St. Pauli has played less than two passes per possession phase on average. Less than two. That has not happened in at least the last 30 competitive games (that’s as far back as my insight into the statistics goes). The same applies to the number of passes played (219 – FCM plays 511) and the rate of long balls (>18%).

Yes, 1. FC Magdeburg was visually enormously superior and took considerably more shots on goal. However, the xG values are not as far apart as the goal-shot statistics suggest (2.9 to 2.3 per Magdeburg). This means that 1. FC Magdeburg had a goal probability of just 6% per shot on goal (FCSP at 23%).

In the end, FC St. Pauli definitely wins the match against Magdeburg happily but shows maximum effort in defensive work despite all passivity going forward. Magdeburg, on the other hand, are once again not rewarded for a superior game after they only drew against SC Freiburg’s U23 in the division (xG 2.5 – 0.1). The development under Christian Titz, who took over in February this year when Magdeburg was in dire relegation trouble, is impressive, however.

Diamond cracked?

Yes, I’ve been thinking about that for a while now. Was that a blueprint for how to play against FCSP’s diamond? It was definitely an idea of football that doesn’t accept half-baked things. Christian Titz is known for that. The Magdeburg game was thought out in every detail and the concept was implemented to the extreme. Because the complete mirroring is also a really high risk, FCSP just could hardly capitalise on it.

So is that a style of play and a formation that works against FCSP’s diamond? Not necessarily. Because I locate the core problem of FCSP in the run-up behaviour against the outside defenders. A step back to a little less risk (which also means a little less power in transitioning) should immediately bring more stability. It is also theoretically conceivable that FC St. Pauli itself presses more offensively and thus directs the pressure to a completely different area of the pitch. But that is unrealistic with the Makienok/Burgstaller one-two, especially since Kyereh has already shown a lot of good things, but not yet that he can press well.

Moreover, there are probably few opponents who take such a high risk against the ball as Magdeburg did. The long balls were pretty ineffective (except for the 1:0), but that should change the more FCSP is confronted with this style of play. Yes, it is true that the midfield was clearly dominated by Magdeburg’s 4-3-3, but probably few teams can imitate it and FC St. Pauli will learn their lessons from this game.

Look at them, the gang.
(imago images/via OneFootball)

…and every day it’s groundhog day?

„Last year we would have lost this game“ – The parallels to last season’s cup match against Elversberg are enormous: FC St. Pauli took an early lead, but that did not lead to anything like game control or more calm. The opponent took control of the game and was overwhelmingly superior. Even a tactical change (in Magdeburg from 4-4-2 to 3-5-2, in Elversberg the other way round) did not bring any improvement. Rather, it seemed as if the players had no confidence in their own abilities and therefore did not even try to build up flat. Up to this point, the performances in Elversberg and Magdeburg were similar. However, with the clear difference that FCSP lost against Elversberg.

But you know what: We’ve been knocked out in the first round of the cup so many times in the last few years that I don’t really care how exactly we got through. One thing is for sure: This is a good start to the derby week! There will certainly be some sort of diamond dawning.

//Tim (translated by Arne)

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6 thoughts on “{:de}1.FC Magdeburg – FC St. Pauli 2:3 – Rautendämmerung?{:}{:en}1.FC Magdeburg – FC St. Pauli 2:3 – Dawn of the Diamond?{:}

  1. Hey St.Pauli wenn Ihr in der 2.Liga auch so viel Dusel habt wie in MD dann könnt Ihr aufsteigen.
    Aber die anderen machen Euch das Leben vor dem Tor nicht so leicht wie wir.
    Gruß Ingolf

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