{:de}Im Derby dieser Stadt…{:}{:en}And one time, in the derby in this town…{:}

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Es gibt Spielberichte, da zittert man schon vorab beim Gedanken, dass man gefragt werden könnte über dieses Spiel schreiben zu müssen. Und es gibt Tage wie heute, wo sie sich von selbst schreiben.
(Titelfoto: Peter Boehmer)

Der Morgen

Ein Treffen am heimischen Stadion um 8.30h klingt ja auch nach entspannter Auswärtsfahrt nach NRW, wenn man wieder erste Liga spielt, Samstags, 15.30h Anstoss.
Oder aber eben die Anreise zu Fuß in der gleichen Stadt, wenn das Stadion einigermaßen zentral liegt.
Oder aber eben die Anreise zu Fuß und per S-Bahn, wenn man es an die Müllverbrennungsanlage gesetzt hat.

Wie schon im letzten Jahr also frühes Aufstehen, dieses Mal bei „bestem Hamburger Wetter“ und ab auf die Treppen der Süd, inklusive Einsingen. Die Stehplätze waren voll, einige wichen sogar auf die Sitze aus, schöner Auftakt.

Zu Fuß ging es dann erneut in Richtung Landungsbrücken und von dort nach Othmarschen, von dort zu Fuß zum Volkspark. Ich würde schätzen, es waren noch ein paar mehr Leute dabei als letztes Jahr, in jedem Fall war das ein beeindruckender Aufmarsch.

Die Polizei begleitete dies alles mit so vielen Einsatzstunden, wie manch kleinere Länder sie in zehn Jahren nicht für ihre gesamten Polizeikräfte einplanen, aber zumindest blieb alles entspannt. …und das obwohl auf dem Weg doch einiges an Pyro gezündet wurde und direkt am Stadion eine dauerhaft dümmlich aussehende Raute den rechten Arm heben musste, während Team Green seelenruhig danebenstand.

Die Einlasssituation ist und bleibt beim Nachbarn einfach Schrott. Hilfreich war auch nicht, dass die Tore auf Anordnung von innen panisch geschlossen wurden, als es im Stadion ein Aufeinandertreffen gab.

Besagtes Aufeinandertreffen passierte, als sich im Block so langsam der Großteil sortiert hatte und aus Richtung Heimbereich 50-100 (schwer zu schätzen) Vermummte in Richtung Gästeblock stürmten. Ich (Maik) denke mal, noch vor einigen Jahren hätte dies eher Erschrecken und Panik im FCSP-Block ausgelöst und ich bin froh, dass diese Zeiten vorbei sind, ohne deswegen Gewalt zu bejubeln. Eine Panik im eigenen Block inklusive flüchtender Personen im Oberrang möchte ich nie erleben müssen. Hier aber kam der Angriff klar von den Gastgebern, dieser wurde konsequent abgewehrt, ehe dann die Polizei auch schnell dazwischen ging.
Anschließend wurden noch zweifach Pyrotechnik in Richtung Gästeblock geschossen, die dann aber auch in 5-6 Meter Höhe über uns ohne Folge explodierte, sah wohl gefährlicher aus als es war.
Dafür gab es dann leider auch noch einiges an Pfefferspray in alle Richtungen, was bei dem starken Wind ziemlich weite Strecken zurücklegte.

Und wo wir grad beim Thema Gewalt sind: Der Angriff am Vorabend auf ein Restaurant am Großneumarkt ist scheiße. Ich habe wenig Zweifel daran, dass es bei den betroffenen HSV-Fans sogar „die Richtigen“ getroffen hat, allerdings hört der Spaß dann auf, wenn Unbeteiligte mit hineingezogen werden. Man stelle sich mal vor, den beiden Schwangeren (NDR) unter den normalen Restaurant-Gästen wäre etwas Schlimmeres passiert.
(Anmerkung: Wer den „Geschichten aus dem Paulianer-Garten“-Aufkleber der Nachbarn kennt, dürfte über die „Geschichten aus dem Paulaner-Garten“-Tapete trotzdem geschmunzelt haben. Und dies steht nicht im Widerspruch zum Absatz vorher.)

Das Spiel

Endlich! Endlich! Endlich haben Henk Veerman und Dimitrios Diamantakos zusammen in der Startelf gestanden. Endlich haben wir mal diese PS im Angriff zeitgleich auf dem Platz gehabt. Der FCSP gewinnt aber nicht nur, weil vorne zwei Stürmer mit Extraklasse spielten sondern aufgrund unglaublicher Leidenschaft, aber auch kluger taktischer Änderungen im Verlauf des Spiels.

Der FCSP spielte gegen den HSV mit einer Dreierkette und zwei Stürmern. Das ist schon eine Meldung wert. Die Positionen der Flügelverteidiger übernahmen Miyaichi und Penney, wobei gerade die Aufstellung von Penney etwas überraschend war. Aber auch nur etwas, da die Position des Flügelverteidigers viel Geschwindigkeit verlangt und in unserem Team eigentlich nur drei Spieler diese Position spielen können (Miyaichi, Zander und eben Penney). Da Zander aber ein Rechtsfuß ist, fiel die Wahl auf Penney.
Hatten wir in der ‚Lage‘ vom Freitag noch beschrieben, dass Hannover 96 dem HSV am Wochenende davor mit einem 3-1-4-2 Probleme bereitet hatte (und wir im Hinspiel ja auch schon ähnlich agierten), haben wir einfach mal stumpf den Finger weiter in die Wunde drücken wollen und unser Team ebenfalls in der gleichen Formation auflaufen lassen.
Das bedeutete, dass das Mittelfeld des HSV, also Sechser Jung und die Doppel-Acht bestehend aus Hunt und Schaub, komplett in Manndeckung genommen wurde. Zusätzlich wurde dank zwei Stürmern (im Vergleich zum Hinspiel, wo wir nur einen Stürmer, aber eine Viererkette aufboten) der tiefe Laufweg für die HSV-Innenverteidiger versperrt, welches im Hinspiel noch für große Probleme in der Defensive sorgte.

Das funktionierte jedoch nur so semi-gut und das ist noch ziemlich harmlos ausgedrückt. Der HSV startete wahnsinnig gut und erspielte sich in den ersten zehn Minuten eine ganze Reihe hochkarätiger Chancen. Wie hat er das geschafft?
Durch gutes, aber auch recht simples Positionsspiel: Aufgrund der tiefen Stellung von Penney und Miyaichi, die zu Beginn meist auf einer Linie mit unseren drei Innenverteidigern agierten, und die konsequente Manndeckung im Mittelfeld, waren bei Bewegungen der Achter des HSV nach Außen die Halbräume so dermaßen frei, dass die HSV-Außenverteidiger in schöner Regelmäßigkeit da entspannt mit dem Ball am Fuß reinspazieren konnten. Diese Bereiche des Spielfeldes haben wir quasi formationsbedingt ‚hergeschenkt‘. Eigentlich jeder gelungenen Angriffsaktion des HSV in der ersten Halbzeit ging ein Lauf eines Außenverteidigers in den Halbraum voraus.

Wenn eine der hochkarätigen Chancen des HSV in dieser Phase im Tor gelandet wäre, hätte dies ein schlimmer Nachmittag wären können.
Fantastisch, dieser Konjunktiv.

Die Grundformationen des FCSP zu Beginn des Spiels (links) und etwa ab Ende der ersten Halbzeit (rechts)

Und mitten in die Hochphase des HSV dann diese Szene, die sich wie in einem Spielfilm darstellte:

„Lauf… Spiel… Spiel… SPIEL!!!
Ohhh…
Schieß… Schieß!!! SCHIESS!!!!
Jaaaaaaaaaaaaaaaaaahahaha!“

Tausendfach exakt so abgelaufenes Selbstgemurmel im Gästeblock in der 20.Minute

Joa, da weiß man dann innerhalb von Millisekunden, warum man an einem verregneten Februar-Tag nach Mordor spaziert. Der Gästeblock implodierte von einem auf den anderen Moment, erlebte die völlige Ekstase, Schockwellen durchfuhren ihn, Menschen darin spürten nach Jahren wieder, dass sie kein metallener Haufen sondern ein Ding mit Gefühlen sind. Wie Henk sich nach seinem Tor mit ausgebreiteten Armen vor die tobende Masse stellt… magisch.

Übrigens möchten wir vom MillernTon-Blog, trotz Henk, trotz Leo, trotz Buballa, gerne bei der Wahl des besten Spielers für den FCSP diese Saison Rick van Drongelen nominieren. Eigentor im Hinspiel und ne sehr unglückliche Zweikampfführung beim ersten Gegentor im Rückspiel. Klasse Leistung 😉

In der Folge nach dem 1-0 änderte sich nur wenig am Spiel. Nur eben, dass wir ziemlich fix das zweite Tor nachlegten. Kann man in der Art und Weise einfach mal machen. Und dieses 2-0 war ein spürbarer Wirkungstreffer beim HSV, den wir jedoch nicht für uns nutzen konnten. Becker hatte in dieser Phase eine weitere Großchance.
Kurz danach wurde jedoch eben jener Becker ausgewechselt. Es deutete nichts auf eine Verletzung hin. Vielmehr schien es taktische Gründe für den Wechsel gegeben zu haben. Zumindest stellte der FCSP doch recht auffällig um zum Ende der ersten Halbzeit. Denn die bisher verwaisten Halbräume wurden nun von Penney und Miyaichi besser besetzt, da sie die letzte Kette verließen und sich weiter vorne positionierten. Dadurch wurden Buballa auf der einen und Ohlsson auf der anderen Seite enorm nach außen gezogen. Durchaus denkbar, dass Luhukay genau deswegen im Zentrum jemanden haben wollte, der bei Bedarf mit in die Innenverteidigung fallen könnte (dafür ist Knoll natürlich wesentlich besser geeignet als Becker/Sobota/Benatelli). Aber das ist nur meine Interpretation (Tim).

Letztendlich wurde dann spätestens ab der zweiten Halbzeit die Formation des HSV nahezu komplett gespiegelt. Dadurch wurde der kontrollierte Spielaufbau des HSV massiv gestört. Das ist bei so einer Spiegelung jedoch nur möglich, wenn du die Zweikämpfe dann auch gewinnst bzw. nach verlorenem Zweikampf die nötigen Meter gehst, um die Löcher wieder zulaufen zu können. Keine Frage, das hat bei uns in der 2.Halbzeit formidabel geklappt.

Eine Gastrolle spielte noch der VAR. Zunächst eine etwas ärgerliche, denn mit Benatellis Kopfballtor wäre das Ding schon frühzeitig durch gewesen… dieser Ansicht zumindest waren auch geschätzte 3.000 Einzelpersonen im Heimbereich, die sich von den Sitzplatzrängen in dieser Sekunde auf den bekannten „Hamburger Weg“ machten und wahrscheinlich nicht mal mehr mitbekamen, dass das Tor dann doch noch zurückgenommen wurde (weil Ryo im Abseits stand… egal).

Magisch dann aber der Moment, wenn dein Team im Derby ein Tor erzielt, du vor Freude mit Bengalo auf den Zaun krabbelst, ihn zündest… und Manuel Gräfe dann völlig lässig den Arm hebt und ein Handspiel anzeigt, während im Hintergrund die Ballermannmusik dudelt und du verschämt auf die Fackel in deiner Hand blickst und den nächsten Sandeimer suchst.
Unbezahlbar. Was für Lappen.
Und wie viel Spaß es macht, als Gästeblock einfach die Scooter-Torhymne weiterzusingen… man muss es erlebt haben.
„Heeeheeeeheeeja, oooohoooh, auf geht’s Hamburg!“

Und damit kommen wir dann auch zur wichtigsten Eigenschaft des Tages: dem unbändigen Einsatz. Es war schon beeindruckend zu sehen, wie der FCSP um jeden Zentimeter kämpfte, sich in jede Flanke, jeden Schuss hineinwarf und jeder für jeden auf dem Platz alles gegeben hat. Da kannste dann auch keinen Spieler besonders hervorheben. Der Derbysieg war der Inbegriff einer gelungenen Teamleistung. Und zwar auf dem Platz und auf den Rängen. Schade, dass man sowas nicht konservieren kann.

Zum Abschluss und für’s Poesie-Album hier dann noch ein paar Fotos und Berichte aus dem Büroalltag.

Und was man nicht vergessen sollte: Es gibt inzwischen volljährige HSV-Fans, die noch nie ein Tor ihres Profiteams gegen Braun-Weiß (Edit: Bei einem Heimspiel) im Volkspark gesehen haben, letztmals trafen die gegen uns dort nämlich 2001. (Statistik-Nerds werden jetzt die Regionalliga-Spiele bei deren U23 hervorkramen, aber deswegen schrieben wir ja „Profiteams“. Und von denen geht ja eh keiner mehr zur U23.)
Und ganz nebenbei haben wir es dann auch noch vollbracht, dass kein St.Pauli-Fan einen ersten Geburtstag feiern muss, ohne je einen Auswärtssieg erlebt zu haben. Erstmals seit März 2019 in Paderborn durfte wieder in der Fremde gejubelt werden, wenn man das Pokalspiel in Lübeck mal ausklammert.

Die Pressekonferenzen und wahrscheinlich zigtausend weitere Berichte und vieles mehr werden wir morgen in aller Ruhe in der ‚Lage‘ verlinken, schließen möchten wir mit einem Zitat:

Es ist nichts passiert, außer dass wir das Derby verloren haben

Aaron Hunt, Kapitän

Es gibt keine Diskussion darüber bei welchem Verein die Spielanlage größer war. Aber in solchen Spielen zählen eben auch andere Fähigkeiten. So doof es klingt, aber auf unserer Seite wurden wieder (wie im Hinspiel) die Grätschen und der Einsatz abgefeiert. Wir haben uns vier Gelbe Karten abgeholt (HSV: null). Und wenn Du dann so ein Zitat liest, dann stellen sich keine Fragen mehr. Vom Kapitän. Im Derby. Wenn Daniel Buballa nach so einer Niederlage einen solchen Spruch raushauen würde, dann würde ich (flippa) hier in die Tastatur beißen. Aber der hat lieber zu Grätschen angesetzt, rasiert, gelb kassiert und ist jetzt Derbysieger.

Der Rückweg

Auch entspannt, in Anbetracht des Ergebnisses sogar eher verhalten. Lauter selig lächelnde Gesichter und eher ruhige Gespräche über Henk, den VAR, Østigård, Penney, Buballa und all die anderen.

An den Landungsbrücken angekommen sammelten die Ordnungshüter serviceorientert die verschiedenen S-Bahn-Besatzungen nochmal zusammen (=Kessel), aber das war es dann auch. Der Rest war „einfach mal glücklich sein“.

In diesem Sinne, jetzt alle:

Immer weiter vor,
schießt für uns ein Tor,
im Derby dieser Stadt,
machen wir die Raute platt!

Norddeutsches Liedgut, Verfasser unbekannt

// flippa, Tim & Maik

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There are match reports about which you are so afraid by just thinking that you might get asked to write them. And there are days as today where they almost write themselves.
(Title photo: 
Peter Boehmer)

The morning

To meet at the home ground at around 8.30 am sounds as if there’s an away trip to North Rhine Westphalia planned when you’re again playing in the Bundesliga and kick-off is at 3.30 pm.
Or to travel to an away match in the same city by foot if the ground is close to the city centre.
Or when you have to combine walking and taking the subway if the match is about to happen close to the waste incineration plant.

Alike the year before, we had to get up early, but this time joined by Hamburg’s best weather, to get to the terraces of the south stand to warm-up our vocal cords. The standing section was completely full so some even had to use the seating area. What a great start. 

Again, we walked to the Landungsbrücken where we took the train to Othmarschen from where we hiked to the Volkspark. I would assume there were even more people joining than the year before, anyway, it was an impressive march.

The police were joining our march with staff numbers, similar to those of small states when staffing for the next ten years. However, everything remained relaxed and easy. …even with some pyro used on the way and with a dumbass red pant raising his right arm to a Nazi salute while team green was standing next to him as cool as cucumber.

However, the situation at the turnstiles remains a piece of shit at the neighbour’s ground. And it also didn’t help that the turnstiles were closed in panic when there was some turmoil inside the stadium.

This turmoil happened just after the pen finished sorting itself when some 50-100 (difficult to tell) hooded men approached the visitors stands from the home stands. Actually, I (Maik) think, a few years ago, this would have caused fright and panic within the FCSP-pen and I am glad that these times are gone now without endorsing any form of violence. I hope I will never be forced to witness a panic within the own stand including fleeing persons into the upper stands. In this case, the attack was clearly triggered by the home supporters and was resolutely defended before the police took over within moments.
In the following, pyro was shot in the direction of the visitor stands two times which exploded above our heads but without causing any harm. It might have looked more dangerous than it actually was.
Additionally, pepper spray was used frequently inside the stadium and with the supporting winds inside the ground, it traveled quite a distance. 

Speaking of violence: The attack against a restaurant at the Großneumarkt the evening before is crap. I have little doubt that the respective hsv supporters deserved it but the fun is over when uninvolved are also attacked. Just imagine the two pregnant women amongst the other visitors (NDR) of the restaurant would have gotten into trouble.
(Note: Whoever is familiar with the „Geschichten aus dem Paulianer-Garten“-stickers of the neighbours would also have giggled about the „Geschichten aus dem Paulaner-Garten“-banner. And this is not contradictory to the earlier paragraph. [*Translators note: „Geschichten aus dem Paulaner Garten is a series of TV advertisements by the Paulaner brewery in Germany which was used as a pun on the stickers clearly intending to take the piss on us]) 

The match

Finally! Finally! Finally, Henk Veerman and Dimitrios Diamantakos were in the starting line-up together. Finally, we had these combined horsepowers in the offensive section on the pitch. But the FCSP does not only win because there were two strikers of outstanding class playing in the front but also due to an unbelievable passion and some smart tactical changes during the course of the match.

The FCSP played with a backline of three and two strikers against the hsv. This is worth news anyway. The positions of the wing-backs were performed by Miyaichi and Penney, whereas the start of the latter one was a little surprise. But only a little one, as the position of the wing-back demands a lot of speed and in our team, there are only three players able to play this position  (Miyaichi, Zander and as stated: Penney). But as Zanders is rather right-footed, Penney was the choice of the day.
Didn’t we write in Friday’s Lage that Hannover 96 was able to cause some trouble to the HSV the week before by playing a  3-1-4-2 formation (a formation we already played in the first leg of the season)? Yes, and that’s why we simply rubbed some more salt into their wound and started with a similar formation again.
This specifically meant that the centre of the HSV, i.e. the central defensive midfielder Jung and the double-eight played by Hunt and Schaub were entirely marked man-to-man. Additionally, thanks to our two strikers, the deep running paths of the central defenders were blocked which was causing some more issues for our defence in the first leg.

However, this worked only part which is still a flattering description. The HSV started incredibly good and within the first ten minutes, they were able to elicit some very promising situations. How did they manage to do that?
Through a sound but also very simply positioning play: Due to the deep positioning of Penney and Miyaichi, who were both acting on the same line as our three central defenders in the beginning, combined with the consistent man-to-man marking in the centre, the movement to the flanks of both HSV’s eights caused very open half-spaces which invited the HSV’s full-backs to relaxedly enter these spaces with the ball on their feet. So, due to our own formation, we offered these areas of the pitch. Actually, every decent attack of the HSV during the first half was initiated by a run into a half-space of a HSV full-back.

If only one of these promising attacks of the HSV during this phase would have ended with a goal, it could have become a horrible afternoon. 
This subjunctive is simply fantastic!

The basic formation of the FCSP at the beginning of the match (left) and since the end of the first half (right). 

And in the very middle of this flourishing phase of the HSV there was this scene which appeared as taken straight out of a movie:

„Run… Pass… Pass… PASS!!! 
Awww… 
Shoot… Shoot!!! Finish it!!!!! 
Yaaaaaaaaaaaaaaaaaasssssssssssssssss!“ 

This is exactly what was mumbled a thousand times in the visitor stands during the 20th minute. 

Yepp, this is the moment where you realize within milliseconds why you did embark on a hike to Mordor on a rainy February day. The visitor stands imploded from one moment to the other, experienced the absolute ecstasy, while shock waves were lingering and some of us realised after years that they are not a pile of metal but a thing with real feelings. How Henk placed himself with arms wide open in front of the blustering mass after he scored the goal… was simply magically.

By the way, despite Henk, despite Leo, despite Buballa, we, the Millernton, would like to nominate Rick van Drongelen as FCSP’s best player of the season. Own goal in the first leg and a very badly fought duel before the first goal in the second leg. What a performance!

Immediately after the 1-0, only little changed. Besides the fact that we could score the second goal very quickly. Well, that’s definitely a way how to deal with it. And this 2-0 was a clear and effective hit against the HSV which we somehow couldn’t utilize. Becker had another clear chance during this phase.
But shortly after exactly this had happened, Becker was substituted. Nothing was pointing at an injury. Furthermore, there must have been tactical reasons for this substitution. At least, the FCSP changed its formation at the end of the first half. Because the rather open half-spaces were now better covered by Penney and Miyaichi who left the back-line and positioned themselves a bit further up. This caused a movement of Buballa and Ohlsson towards the respective flank. So this could have been the reason why Luhukay substituted someone for the centre who could drop into the back-line of three as another central defender (and Knoll is definitely the better option for this job compared to Becker/Sobota/Benatelli). But this is only my interpretation (Tim).

Eventually, since the second half, the formation of the HSV was almost completely mirrored by the FCSP. And this caused a massive disturbance of the controlled build-up play of the HSV. However, this mirroring only works out well if you win the duel situations or that if you lose them, you’re willing to run the extra meters to close the gaps again. No further question asked this worked particularly well during the second half.

Another role was played by the VAR. It was first a rather bad one because if Benatellis header wouldn’t have been disallowed, the match would have been over at an early stage… This view was apparently shared by some 3000 spectators from the home stands who left their seating sections and embarked on the „Hamburger Weg“ in this second and who might not have got the information that the goal was disallowed (because Ryo was offside… doesn’t matter). 

But another magical moment happens when you witness that your team is scoring a goal in the derby, and in a moment of pure joy, you climb on the fence with a flare in your hand, ignite it … when Manuel Gräfe is raising his arm rather relaxed to signpost that the goal was scored with a handball involved while the nasty music from Mallorca is still playing in the back and the only thing for you to do is to search for a bucket of sand to extinguish your flare. 
Priceless. What a douchebag.
And there is even more fun involved when the away stands simply keep on singing the Scooter-goal-hymn… something you have to experience yourself. 
„Heeeheeeeheeeja, oooohoooh, auf geht’s Hamburg!“

And this leads us to the most important fact of the day: the tremendous will. It was really impressive to see how the FCSP was fighting for every single inch on the pitch, threw themselves into every flank, every shot and how everybody was giving everything they had for each other. You can barely highlight a single player then. The derby win was the epitome of successful team performance. Both on the pitch and the terraces. Damn, that there’s no chance to preserve it.

To come to an end and to add something to our poetry album, please find some photos and reports from the everyday life in the office attached.

And one more thing to remind you: There are HSV-supporters of full age by now who never witnessed a single goal of their professional’s team against the boys in brown (Edit:  at a home match) in the Volkspark ground, the last time they scored against us was back in 2001. (Some statistic nerds will now remind us of some U23-matches during regional league matches but this is why we wrote „professional’s team“ in the first place. And amongst them, there’s no one still visiting U23 matches.)
And as a pleasant side effect, we managed to realise that no St. Pauli supporter has to celebrate its first birthday without a single away win. Since March 2019 in Paderborn, it was the first time to celebrate a win away if you neglect the cup match in Lübeck.

We will link the press conference and certainly another thousand articles about the win in tomorrow’s „Lage article“, so let’s end with a quote:

„Nothing happened besides we lost the derby.“ 

Aaron Hunt, captain

We don’t need to wonder which team had the greater playing system and approach. But in matches like these, other capabilities count. It might sound odd, but on our side, we celebrated (alike the first leg) every tackle and the commitment of each player. We got four yellow cards (HSV: nil). And when you’re reading a quote like the above, you don’t have to ask any further questions. From the captain. In the derby. If Daniel Buballa would give such a statement after a defeat then I (flippa) would bite into my keyboard straight away. Instead, he tackled, shaved the opponent, collected a yellow card but now he is a derby winner.

The way back.

It was rather relaxed and having the final result in mind it was rather cautious. Pure smiling faces and rather calm discussions about Henk, the VAR, Østigård, Penney, Buballa and all the others.

When we arrived at the Landungsbrücken, the cops in their service manner started to bring the different tourist parties into an order for one more time (=Kettling) but that was the last thing to report. The rest was „being simply happy“.

With this in mind, everyone:

Immer weiter vor, (Keep on pushing to the front,) 
schießt für uns ein Tor, (score a goal for us) 
im Derby dieser Stadt, (in this town’s derby) 
machen wir die Raute platt! (we’ll defeat the Volkspark bastards!)

Traditional song from Northern Germany, origin unknown

// flippa, Tim & Maik (translated by Arne)

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13 thoughts on “{:de}Im Derby dieser Stadt…{:}{:en}And one time, in the derby in this town…{:}

  1. Dieser Spielbericht: wie eine 3. Halbzeit dieses Spiels. Genau die richtige Lektüre an einem
    Sonntagmorgen. Danke!
    Und jetzt ab zur Wahlkabine 😉

  2. Was für ein tolles Spiel.
    Was für eine tolle Stimmung und im Familienblock jubelten mit mir noch 2 andere St. Pauli Fans.
    Schön zu sehen das auch die Standards endlich funktionieren, auch wenn wegen VAR nicht gegeben. Dafür aber auch kein Gegentor nach Standard.

  3. Danke für den Bericht und die Glückseeligkeit die er gut einfängt die sich bei uns allen seit gestern so überraschend eingestellt hat.

    Aber eine kleine Korrektur habe ich dennoch anzumerken. Die letzten Tore die die Rauten damals noch in der aol-Arena gegen uns schießen konnten waren nicht 2001 bei unserer 3:4 Niederlage die noch immer im Miniaturwunderland läuft, sondern es waren an der Zahl leider noch mal ganze vier bei unserer 0:4 „Heimniederlage“ am 19.04.2002, die wir damals noch nicht am Millerntor ausgetragen haben… ganz schlimm damals, der Abstieg war damals glaube ich quasi besiegelt…

  4. Derbysieger… schon wieder…. ?Dickes Dankeschön für den guten und witzigen Bericht. Es war ein feiner Kampf und wahnsinns geile Stimmung in Block 14a.
    Die letzten 10 Min muss ich allerdings nochmal sehen, da hab ich nur weiße Fahnen gesehen ?‍☠️.
    Aber toll war’s! Danke Jungs!!??️‍??

  5. Moin,
    Kann jemand von euch n Stapel hsv-Logo-Sticker kaufen (gern auch anonym) und die am Wochenende in der gastekabine über jedes VfL-Logo kleben (hauptsächlich Trikot und Hose) ? Dann sollten wir in dem Spiel keine Sorgen haben.

    Liebe Grüße
    PilsDieb

  6. Moin liebes Millernton- Team,
    erstmal danke für eure „Lage“. Es macht nicht nur Spaß sie zu lesen sondern es ist auch immer wieder informativ bzgl. Themen außerhalb unseres FCSP.

    So sehr auch ich beseelt bin von dem doppelten Derbysieg hinterlässt euer Bericht bei mir einen schlechten Geschmack. Das wird schon dadurch dokumentiert, dass ich überhaupt einen Kommentar schreibe….das mach ich sonst nicht, Obwohl ich gerne viel „mitlese“.

    Es geht um den Überfall am Freitagabend. Zwar positioniert ihr euch, dass ihr diese Aktion „scheiße“ findet und vor Allem, dass „Unbeteiligte“ in Mitleidenschaft gezogen wurden. Aber ihr schreibt auch: „Ich habe wenig Zweifel daran, dass es bei den betroffenen HSV-Fans sogar „die Richtigen“ getroffen hat,“
    Puuuh….wir reden hier von aktiver Angriffsgewalt, die zweifellos von „uns“ ausging (siehe auch Derby- Blog des Magischen FC). Und ich schreibe „uns“, weil ich mich sehr mit unserer Fanszene und deren Werten identifiziere und dass seit Anfang der 90er Jahre – so lange habe ich eine DK und bin leidenschaftlicher Fan.
    Was heisst aus eurer Sicht, „die Richtigen getroffen“? Weil diese Fans der Vorstadt sind? Weil sie vielleicht bereits ähnliches mal gemacht haben? Da geht ihr nicht in`s Detail. Das ist aber eigentlich auch egal. Aus meiner Sicht ist es mit den Werten unserer FCSP- Gemeinschaft nicht vereinbar, aktiv Gewalt auszuüben. Selbst wenn dort Rauten- Fans waren, die Dreck am Stecken hatten oder haben, rechtfertigt das aus meiner Sicht nicht aktive Gewalt gegen diese Menschen. Denn, egal was vorher war, aus zweimal schlecht wird nicht einmal gut. Auch nicht durch eine braun-weiße Brille gesehen.
    Die Beschreibung des Blocksturms im Stadion vor dem Anpfiff und dass wir uns zur Wehr gesetzt haben, unterstütze ich auch. Früher (und ich habe so etwas selbst erlebt) haben wir zum Schlag auf die linke Backe noch die rechte hingehalten und uns nicht im Kollektiv geschützt. Ich verabscheue Gewalt gegen Menschen, es gibt aber sicher Situationen, in denen man sich auch durch körperliche Gewalt verteidigen muss, keine Frage. Da stehe ich hinter eurer Auffassung.
    Aber mir persönlich ist das zu sehr eine Verharmlosung des Vorfalls vom Freitag. Man stelle sich mal vor, was die einschlägigen FCSP- Blogger geschrieben hätten, wäre eine solche Aktion von den Rauten ausgegangen. Wenn wir es machen, trifft es aber „die Richtigen“? Echt jetzt?
    Ich hätte mir gewünscht, dass dieses Thema in unserer Fanszene kritischer aufgearbeitet wird. Mehr noch: Am kommenden Sonntag gegen Osnabrück würde ich mir wünschen, dass es eine Aktion -oder zumindest mal eine Tapete- gibt, die sich für diese Aktion bei allen beteiligten Menschen entschuldigt. Aber da bin ich wohl viel zu sehr ein Sozialromatiker….
    Mir hat es den Derby- Jubel etwas verhagelt, dass eine solche Aktion, die normalerweise den beschissenen Fangruppen solcher Vereine wie Dresden, Rostock usw. zuzuordnen sind, aus unseren Reihen kommt. Ich bin Fan des FCSP nicht nur wegen der Fussballspiele und des Millerntor- Roar sondern vor Allem wegen der Haltung der FCSP- Gemeinschaft zu Gewalt, Rassismus, Ausgrenzung und jeglicher Form von Diskriminierung.
    Und nochmal: Angriffsgewalt gegen Menschen ist durch nichts zu rechtfertigen. Auch nicht aus Rache und auch nicht, wenn es „die Richtigen“ trifft.
    Musste `raus.

    1. Lieber Rummswiddel,
      Wir sind da nicht weit auseinander.
      Die kleine Differenz ist, dass Du „aktive“ Gewalt generell ablehnst und ich diese in bestimmten Situationen akzeptiere (ungleich: gut finde).
      Und die Differenz müssen wir dann wohl aushalten.
      In der Gesamtbewertung des konkreten Vorfalls, dass dieser Scheiße ist, sind wir absolut einer Meinung.
      Viele Grüße!

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