Lage am Millerntor – 03.Juli 2020

Lage am Millerntor – 03.Juli 2020

Ha, Ha, Ha… nee, das Gerücht ignorieren wir noch nicht mal, obwohl es inzwischen auch schon wieder dementiert wurde
Auf geht’s, letzte Lage der Woche.

FCSP News
Fangen wir mit einem kleinen Longread an:
Der MagischerFC-Blog blickt auf die Zeit mit Jos Luhukay zurück.

Eine weitere Personalie beim FCSP ist seit gestern beendet: Christian Conteh wechselt zu Feyenoord Rotterdam.
(New Kit Conteh als Hashtag? Und bei uns wird immer gemeckert…)

Nach einem verheißungsvollen Beginn bei uns drehte leider der Berater durch und Verletzungspech und muskuläre Dauerprobleme kamen auch noch dazu.
Neun Spiele für die Profis, eins davon über 90 Minuten, dazu 26 Spiele für die U23, von denen es immerhin drei Mal über mehr als 85 Minuten ging. Vier volle Spiele in zwei Jahren würden englischsprachig wohl als „small sample size“ bezeichnet werden.
Mit gesundem und fittem Körper steht ihm vielleicht noch eine große Karriere bevor, ob Feyenoord dafür der richtige nächste Schritt ist wird man sehen. Über die Höhe der Ablösesumme wurde nichts bekannt.
Mein Tipp: Wir vermelden wahrscheinlich noch in diesem Sommer eine Leihe in NvdA.
Alles Gute, Christian.

Zwei weitere Personalien gibt es:
Christian Viet und Marvin Senger wurden mit Profiverträgen bis 2023 ausgestattet.

Und dann machte da gestern noch dieses lustige Gerücht die Runde, welches wohl die belgische Variante des Postillon in die Welt gesetzt haben dürfte. Dieses wurde jedenfalls von Andreas Bornemann prompt ins Reich der Märchen verwiesen – wobei es eigentlich viel lustiger gewesen wäre, wenn man das noch 1-2 Tage hätte köcheln lassen, um dann die tatsächliche Entscheidung zu verkünden.
Interessanter am Artikel im NDR sind daher auch die anderen Inhalte, auch wenn die schwierigen Finanzen (für alle Zweitligisten) niemanden überraschen dürften.

Und wo wir bereits die Stichworte Longread und Transfers hatten: Tim hat sich bei uns im Blog mit dem datengetriebenen Scoutijng im Fußball auseinandergesetzt.

Neues von den Alten
Alexander Laukart, ehemals riesiges Talent beim FCSP, der dann noch in der Jugend erst zum VfL Wolfsburg, dann zurück zu uns und dann zum BVB wechselte, kehrt nach nun drei Jahren Niederlande (Twente Enschede, FC Den Bosch) zurück nach Deutschland und unterschrieb beim Neu-Drittligisten Türkgücü München.

Relegation
Tja, wer die (sicher in der Euphorie geführten) Interviews mit Werder-Fans nach dem 34.Spieltag gesehen hat, dürfte gestern dann doch schmunzelnd vorm TV gesessen haben. Statt der Frage nach zu gehen, wie hoch genau man den HSV zurück in die 2.Liga bomben würde, musste man sich gegen den 1.FC Heidenheim mit einem 0:0 zufrieden geben – und konnte am Ende sogar froh über dieses Ergebnis sein.
Rückspiel am Montag, 20.30h (DAZN/Amazon), meine Daumen sind weiterhin für Busfahrer Frank gedrückt.

Neue Bescheidenheit im Profifußball?
Hahahahaha, ja, natürlich. Haben wir alle dran geglaubt, absolut.
WDR Sport inside (Video, 9m30s) hat sich das jetzt mal genauer angeschaut – und kommt auch zu einer „vorsichtigen“ Erwartungshaltung diesbezüglich.

Podcasts
Es gibt ein neues, vielversprechendes Podcast-Projekt: YeahFußball.
In Episode 5 spricht Host Daniel mit Unterstützung von Marvin (Eintracht-Podcast) mit Nico Kovac. Knapp 19 Minuten sind es in Teil 1, Teil 2 ist aber schon angekündigt. Hörempfehlung!

Naja, und vielleicht erinnert Ihr Euch noch daran, als der MillernTon 2013 seine erste Folge produzierte… damals waren Podcasts stark im Kommen. Inzwischen macht fast jede*r einen Podcast, so auch Martin Driller mit dem Drillo-Talk. (Nein, hab noch nicht reingehört)

Frauenfußball-Abteilung bei Schalke 04
Über Schalke wurde ja nun in den letzten Wochen und Monaten genug gelacht, also auch mal was positives:
Der Verein gründet eine eigene Fußballabteilung für Frauen und Mädchen. Und während andere Proficlubs sich einfach bestehende Vereine oder Abteilungen für Frauenfußball einverleiben, geht Schalke hier den bodenständigeren Weg und startet mit einem Team in der untersten Liga.
Hat der FCSP irgendwann auch mal gemacht und spielt inzwischen immerhin in der Regionalliga, bei S04 dürfte dies wahrscheinlich deutlich schneller gehen.

Zuschauer*innen beim Saisonstart?
Zumindest bei RaBa Leipzig erscheint dies möglich – wäre nur konsequent, schließlich hatte RaBa mit dem „Superspreader-Event“ gegen Tottenham in der Champions League ja auch das letzte Spiel vor Zuschauern in Deutschland bestritten.
Okay, Spaß beiseite: Nur Sitzplätze, nur jeder zweite Sitz belegt, so der Plan im neuen Gesundheitskonzept, welches vom Gesundheitsamt auch schon abgenickt worden sein soll. (MDR)
Ähnliche Konzepte dürfte bei vielen Vereinen schon in der Schublade liegen, ob und wie ein „Nur Sitzplätze“-Konzept am Millerntor sinnvoll erscheint, kann ja jede*r selbst überlegen.

Apropos Leipzig
Der 1.FC Lok Leipzig hat bekanntlich die Relegation um den Aufstieg in die 3.Liga gegen den SC Verl verloren und „darf“ nun ein weiteres Jahr u.a. gegen Energie Cottbus spielen.
Was diese 4.Liga generell für ein Himmelfahrtskommando ist, wird am Beispiel der Leipziger auch mal wieder gut sichtbar, denn offensichtlich wurde das ganze Schießpulver in die eine Patrone gepackt – und die traf jetzt halt nicht ausreichend gut.
Ein einziger Spieler hat noch Vertrag für die kommende Saison, der Trainer (Wolfgang Wolf) hat mit der Begründung „Jetzt ist ja eh zuwenig Geld da“ das Weite gesucht. Nee, DFB, lasst Euch da nichts erzählen, läuft super in der Liga und Aufstiegsspiele zwischen Meistern sind auch ne super Idee.
(Ja, Verl war noch nicht mal Meister, das kommt dann auch noch hinzu…)

Bleibt gesund!
// Maik

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5 thoughts on “Lage am Millerntor – 03.Juli 2020

  1. naja, lok leipzig war auch kein meister, dies wurde nur durch einen algorithmus ermittelt.
    altglienicke stand auf platz 1, doch lok mir einem spiel weniger, auf platz 2, wurde zum meister errechnet.

    und ja, diese „meisterrunde“ ist rotz und gehört abgeschafft.
    aber für lok freut es mich.

    jens

  2. Als FCSP-Fan mit Ost-/DDR-Biographie sind meine Sympathien zu „Loksch“ eher gespalten. Bin zu Ostzeiten als Kind in den Sommer-/Herbstferien (Messe !!!) immer
    viel in Leipzig bei Verwandten gewesen, damit meine Eltern in Mecklenburg endlich
    mal Zeit für sich hatten 😉 Mein Onkel hat mich dort immer mit zu DDR-Oberliga-, Europacup- oder Freundschaftspielen von Lok genommen. Es waren Spiele gegen Energie Cottbus, HFC Chemie, Bohemians Praha, KSC oder den SSC Napoli. Hab damals ein bißchen Lok lieben gelernt. Zu DDR-Zeiten gab es da noch keine Faschoszene wie später beim VfB Leipzig. Bin aber auch bei 2-3 Spielen von Chemie Leipzig gewesen im letzten Jahr der DDR-Oberliga (1990). Damals hießen sie ja zwischenzeitlich FC Sachsen.

    1988-89 bin ich dann zum FCSP-Fan geworden. Mein erstes FCSP-Poster hab ich mir als Kind vor dem Plache-Stadion in Leipzig-Probstheida gekauft. Da gab es vor DDR-Oberliga-Spielen immer so eine Schwarzmarkt mit Bundesliga-Zeugs.

    Leider hab ich als FCSP-Fan aber auch 1997-98 im Gästeblock die Fascho-Randale beim Spiel VfB Leipzig – FCSP miterlebt. Silvesterraketen, die in den SP-Block geschossen wurden, das U-Bahn-Lied und den Überfall der VfB-Hools-/Faschos auf die wenigen abreisenden FCSP-Fans (damals noch Ost-Boykott der FCSP-Fanszene!). Von der sächsischen Polizei war damals vor dem Stadion nichts zu sehen, also flogen dann Steine auf die wenigen SP-Fans. Hab mich damals mit verstecktem Fanschal gerade so in eine abfahrende Straßenbahn retten können…

    Absonsten sollte der DFB mal über eine Regionalliga nachdenken, die auch Fernsehgelder generieren kann. Vorbild: EFL League Two (ENG)
    Die Vereine der RL leben ja von Zuschauereinnahmen, die jetzt (Covid-19) natürlich fehlen.

    Lok Leipzig vs Werder Bremen, UEFA-Cup 1983-84, Vorbericht

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