{:de}Nicht mal 10 Prozent?! Nur 7,5% – Ich will 1910 Prozent!{:}{:en}Not even 10 Percent?! Just 7.5% – I want 1910 Percent!{:}

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…geht aber leider nicht! Und dann nehmen wir im Sinne des Vereins den Prozentwert, den wir kriegen können – oder eben 2.226 Menschen. Nach dem Beschluss von Bund und Ländern zur Zulassung von bis zu 20% der maximal möglichen ZuschauerInnen gibt es jetzt auch die ersten Infos zum Heimspiel des FCSP am Sonntag gegen Heidenheim.

Wir hatten bereits in der Lage vom 16.September gefragt, ob ihr bei einer Zulassung von 20% der maximal möglichen ZuschauerInnen wieder ins Stadion gehen würdet. Das Ergebnis Eurer Antworten ist durchaus geteilt, einige würden wieder ins Stadion gehen, andere nicht. Eines eint jedoch alle Antworten: Eine Teil-Zulassung an ZuschauerInnen wird nicht ansatzweise dazu führen, dass irgendjemand von einer „tollen Atmosphäre“ berichten wird. Denn sicher ist, dass Heimspiele beim FC St. Pauli davon leben, dass sich viele Menschen begegnen, gemeinsam Braun-Weiß nach vorne schreien, singen, hüpfen, schimpfen, das Bier der Nachbarin nach einem Tor im Gesicht haben, sich darüber ärgern, dass es keine Pommes im Stadion gibt, Gänsehaut spüren, wenn die Gitarren bei „Hells Bells“ einsetzen.
Ihr wisst, was wir meinen.

Es bleibt also eine schwierige Entscheidung, sowohl für den Verein als auch für den Einzelnen, ob es eine Linie „Alle oder keiner“ gibt, oder wie man sich bei einer Teil-Zulassung verhält. Es gibt einige Argumente für und gegen beide Wege. Sicher ist, dass kein Weg alle zufriedenstellen wird, da es halt bei „Alle oder keiner“ keinen Kompromiss gibt, gleichzeitig der Verein finanziell aber auch auf Teil-Zulassungen nicht wird verzichten können – und angesichts von vielen Fans die auch wieder ins Stadion wollen um das Team zu unterstützen dies sicher auch gar nicht will.

Der FC St. Pauli hat sich dafür entschieden wieder ZuschauerInnen ins Stadion zu lassen. Und er erklärt auch, warum diese Entscheidung keine leichte war und sie zeitlich erst so spät final feststand und veröffentlicht wurde.
Das nächste Heimspiel gegen Heidenheim wird also aller Voraussicht nach entsprechend 2.226 ZuschauerInnen beheimaten.

Stehplätze wird es aus offensichtlichen Gründen (eigentlich) nicht geben, die Einzelsitzplätze haben einen Abstand von 1,5 Metern zueinander. (Tatsächlich sind 300 Plätze im Stehplatzbereich dabei, dort darf allerdings nicht gestanden werden und man muss ein Sitzkissen mitbringen.)
„Blöcke“ von zwei oder mehr Sitzen für einen Haushalt oder gar Bezugsgruppen wird es ebenfalls nicht geben, zumindest noch nicht bei diesem ersten Spiel, welches sicher auch aus vielerlei Hinsicht ein Testlauf sein wird.

Wer genau zum Heimspiel ans Millerntor darf, wird ausgelost:

  • Alle Dauer- und Jahreskarteninhaber*innen erhalten gerade eine e-mail und können sich bis Donnerstag um 10.00h für ein Ticket bewerben.
  • Am Donnerstag bekommt man dann (sofern man ausgelost wird) eine Bestätigungsmail und muss dann von Freitag bis Samstag (jeweils 10.00h) dieses Ticket für 15€ käuflich im Onlineshop erwerben.
  • Eine Weitergabe der Tickets wird nicht möglich sein.
  • Die Erstattung der eigentlichen Dauerkarte bleibt davon unabhängig

Eine Auslosung ist tatsächlich die einzige Möglichkeit die Verteilung der Tickets ansatzweise fair zu gestalten. Natürlich wäre es schöner, wenn sich auch Menschen auf Tickets bewerben könnten, die keine Dauer- oder Jahreskarte haben, dies wurde auch bei uns in den Kommentaren oder in Diskussionen auf Twitter immer wieder angesprochen. Die Warteliste für Dauerkarten ist lang, Saisontickets konnte man dieses Jahr noch gar nicht erwerben. Und es gibt auch genügend Fans, die es intensiv mit dem FCSP halten ohne eine Dauer- oder Jahreskarte zu besitzen. was ist mit denen? Bei der aktuellen Zahl muss man sich darüber dann aber auch nicht wirklich Gedanken machen, dies bleibt dann wohl eher ein Gedankenspiel für spätere Heimspiele.

Auch wer weiter weg wohnt, kann sich so auf ein Ticket bewerben, eine Reisebeschränkung innerhalb Deutschlands gibt es nicht, selbst aus dem Ausland dürfte man (Risikogebiete ausgenommen) theoretisch direkt zum Spiel anreisen. Ob dies bei der diesmal noch sehr kurzfristigen Lösung für viele eine Option ist, sei mal dahingestellt.

Fraglich ist, wie lange diese Regelung so bestehen bleibt. Einzelne Bundesländer (z.B. Schleswig-Holstein) haben bereits Konzepte abgenickt mit mehr als 20% der Stadionkapazität. Nach allem, was wir bisher erlebt haben, sollten wir uns nicht der Illusion hingeben, dass alle Klubs im Sinne der Solidarität mit anderen Klubs freiwillig auf mehr ZuschauerInnen im Stadion verzichten.
Da können wir uns alle drüber aufregen, über die mangelnde Solidarität. Natürlich wäre das auch eine gewisse Wettbewerbsverzerrung. Aber wir sollten dabei auch berücksichtigen, dass es bei einzelnen Klubs teils überlebensnotwendig ist, Einnahmen aus dem Ticketing zu generieren (in einer bunten Welt ausschließlich voll mit guten Dingen, würden die generierten Einnahmen natürlich ganz fair in der Solidargemeinschaft aufgeteilt werden, is‘ klar).
Und auf der anderen Seite steigen überall die Fallzahlen, einzelne Spiele finden auch weiterhin komplett ohne Fans statt – die Option kann auch für Hamburg jederzeit wieder greifen.

Hätte es weitere und andere Lösungen gegeben?
Sicher, sehr viele sogar. Und die allermeisten werden in irgendeiner Form diskutiert worden sein – und dann auch verschiedenen Gründen nicht ausgewählt.
Wir möchten nicht in der Haut derjenigen stecken, die diese Entscheidung fällen müssen, weder beim Verein noch beim Gesundheitsamt – denn viel Applaus wird man dafür nicht bekommen.
Lasst uns daher versuchen, aus der gegebenen Situation das beste zu machen und irgendwie die Zeit zu überbrücken, bis endlich wieder „alle“ hin dürfen, auch wenn das noch weit weg sein kann.

Es bleibt bei dem Statement, welches die aktive Fanszene gestern verteilt hat, u.a. durch den Fanclubsprecherrat. Das, was da am Sonntag am Millerntor passiert, dürfte mit dem, was man mit einem Stadionbesuch beim FCSP verbindet, nichts zu tun haben – prozentual nochmal weit weniger, als die ca. 7,5% Fassungsvermögen, die am Sonntag zugelassen sind.
Allen, die sich trotzdem darauf freuen, den heiligen Rasen mal wieder aus nächster Nähe zu sehen und dem Team vor Ort die Daumen drücken zu dürfen, dürfte dies auch völlig klar sein. Und trotzdem werden es viele tun.
Wir wünschen denjenigen, die ihr Los in den Topf schmeißen viel Glück – und allen, die dann final ausgelost werden auch noch viel Spaß.
Bleibt gesund – und holt drei Punkte…

// Maik & Tim

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…but that’s not possible! And so just as usual with this club, we take the highest percentage we could possibly get – or, to put it simply, 2.226 spectators. After the concerted decision of the Federal Government and the federal state governments which allowed 20 per cent of spectators of the maximal stadium capacity back into the grounds, we just received the first information for the home match of the FCSP against Heidenheim on Sunday.

We already asked you in our daily state of the club article on September 16th whether you would consider visiting the stadium again, even if only a limited number of 20% of spectators would be allowed back in. The result of your replies is quite diverse, while some would visit the stadium again, others wouldn’t. But you all agreed to one point: A limited number of allowed spectators would not even partly cause that someone would report a „brilliant atmosphere“ later. Because one thing appears taken for granted: home matches of the FC St. Pauli are defined by people who meet each other, who cheer together for the brown-white, who scream, sing, jump, swear, who get the beer of their neighbour smashed in their face after a goal, who moan that there are still no chips served in the stadium, who get goosebumps as soon as the guitars start in „Hells Bells“. 
You know what we’re talking about.

So it still remains a difficult decision for both the club as well as for every single spectator whether there’s a policy of „Everyone or nobody“ or how to act when only a partial number of spectators are allowed back in. There are pros and cons in both cases. But it’s for sure that no option will cater for every single one as there’s no compromise when it’s „Everybody or nobody“ but at the same time, the club relies on earnings through ticketing even of partial numbers of spectators and when there are some fans at the same time who desire to come back to the stadium to support their team asap.

The FC St. Pauli decided to allow spectators back into the stadium. And the club also explains why this decision wasn’t an easy one and why it took some time to come to this decision and to publish it a little later.
So the next home match against Heidenheim will (probably) host 2.226 spectators.

For clear reasons, there will be no standing places, the individual seats will be located at least 1.5m apart from each other. (Actually, there will be 300 seats allocated in the standing areas, however, standing is strictly prohibited, everyone with a ticket there has to bring their own seating cushion.)
Furthermore, there will be no „blocks“ with two or more seats allowed for households or social bubbles at least not during this first home match which will also be a rehearsal only for many reasons anyway.

Who will exactly be allowed to visit the home match at the Millerntor will be decided through a raffle:

  • All permanent and season ticket-holders are currently receiving an email and can apply for a ticket until Thursday at 10 am.
  • In case you win the raffle, you’ll receive a confirmation email and you’ll have to buy these tickets online for the price of 15€ between Friday 10 am and Saturday 10 am.
  • To hand over the ticket to someone else then will not be possible.
  • If you get reimbursed for your permanent or season ticket will not be affected by the outcome of the raffle.

And a raffle is, in fact, the only possible solution to allow a somewhat fair distribution of the tickets. Of course, it would be even better if even those people who do not possess a permanent or season ticket could apply for a ticket, this was also frequently mentioned here in our comment section or on twitter. The waiting list for permanent tickets is long and no one could even buy a season ticket this year yet. And there is also a high number of fans who support the FCSP intensively without being a permanent or season ticket holder. What about them? With the current number of allowed spectators, no one really has to care about questions like these, but it will be another thing to solve for later matches with more spectators.

Whoever is visiting the Millerntor from a distance could then apply for a ticket, there are no travel restrictions within Germany and even fans from foreign countries can theoretically travel to Hamburg for a match (unless they come from a high-risk area). Whether this is a suitable option for the many in this very short notice case this time is just a hypothetical question.

But it remains questionable for how long this policy will remain. Some federal states (e.g. Schleswig-Holstein) did already allow concepts with more than 20% of stadium capacity. After all we’ve been through so far, we should not keep the illusion that all clubs will behave solidary with other clubs and thus will voluntarily forego of spectators in their stadiums.
And we can all complain about this lack of solidarity. And of course, this would be some sort of distortion of competition. But we should also keep in mind that some clubs are heavily dependent on the earnings made from ticketing (in a colourful world, which is solely filled with good things only, these earnings would then be paid into a solidarity fund and shared fairly. We all know that.)
And on the other hand, corona cases are on the rise, some matches will still be played completely behind closed doors and this might still be back on the table for matches in Hamburg at a later stage.

Would other solutions have been possible? 
Certainly. Actually quite a lot. And most of them have for sure been discussed in some form at some stage – and not been chosen for many different reasons. 
We don’t want to be the ones responsible to decide, neither in the club nor in the health authority – as there won’t be much applause anyway.
So let us try to make the best of the given situation and to somehow bridge the time until everyone is allowed back into the stadium, even if this might still be very far away.

And let’s stick to the statement that was published by the active fan scene yesterday, amongst others through the council of the fan clubs. Whatever will happen at the Millerntor on Sunday will not be nearly similar to a usual stadium visit at the FCSP. With even less percentage than the allowed 7.5% of stadium capacity.
Everyone who’s nevertheless looking forward to seeing the holy pitch from a close distance again and to keeping their fingers crossed in the stadium will already know that anyway.  And nevertheless many will do.
Good luck for everyone who decides to enter the raffle and all those who’ll win: have fun! 
Stay healthy – and get us three points…

// Maik & Tim (translated by Arne)

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11 thoughts on “{:de}Nicht mal 10 Prozent?! Nur 7,5% – Ich will 1910 Prozent!{:}{:en}Not even 10 Percent?! Just 7.5% – I want 1910 Percent!{:}

  1. Ich verzichte. Sitzenderweise einem Fußballspiel beiwohnen zu müssen ist irgendwie nicht das, was ich mir von einem Stadionbesuch vorstelle. Das dann mit 2000 weiteren in einem Stadion, das für 30.000 vorgesehen ist tun zu müssen ist noch langweiliger als ein Besuch eines Saisonvorbereitungs-Testspiels….

    Ich bleibe unter diesen Umständen beim AFM-Radio. Ist deutlich unterhaltsamer und macht mir mehr Freude, als mich in so ein tristes Millerntor setzen zu „müssen“.

  2. Irgendwie steht nirgendwo etwas zu den Kinderdauerkarten. Für mich sieht es so aus, dass beim ersten Spiel dann kleinere Kinder keine Möglichkeit haben, sich zu bewerben, da sie ja ggf. allein ins Stadion müssten. Das kann man schon so machen, auch wenn ich es unglücklich finde, dass es keine Bezugsgruppen bzw. Familientickets gibt (wäre einfach zu machen, die Kinderkarten bei der Verlosung an einen Erwachsenen zu „binden“), aber dass dazu kein einziges Wort gesagt / geschrieben wird, finde ich suboptimal…

    1. Ja, so sieht es wohl aus.
      Für mich hat der Verein bei diesem Spiel noch ein „Freispiel“, weil das alles eben dann schlußendlich doch sehr spontan geregelt werden musste. Ich hoffe, dass es dann beim nächsten Spiel schon besser läuft.

    2. Naja, bei einer Bindung der Kinderdauerkarte an die DK eines Erwachsenen hätten Familien dann allerdings auch eine doppelte Chance, ins Stadion gehen zu können, denn wenn da dann die Kinderkarte gezogen wird, und dadurch dann automatisch auch der jeweilige Erwachsene mit rein darf wäre das „Eine Karte pro Person in den Lostopf“ ja schon wieder hinfällig. Personen mit Begleiterkarten (aka einem nötigem Assistenzbedarf) durften ja auch nur eine der beiden auf sie ausgestellten Tickets in den Lostopf werfen….

      1. Das lässt sich einfach lösen, dann kommt bei dieser Bindung nur die Kinderkarte in den Lostopf, und die Erwachsenenkarte nicht…mir erscheint das besser als sie Kinderkarten gar nicht zu berücksichtigen..

        1. Dann sind aber mit einem Los plötzlich zwei Karten weg…

          Wie schon heute in der Lage beschrieben: Das Spiel jetzt am Wochenende fällt für mich komplett unter „Freispiel“, da können sie noch machen was sie wollen. Beim nächsten Heimspiel wäre dann ein leichter Fortschritt schon schön – ab dem dritten Heimspiel will man dann ja auch lt. Bernd von Geldern sowas wie einen „Regelbetrieb“ bei den Karten herstellen. Bis dahin sind solche Sachen wie „Was tun mit den Kindertickets“ zu klären, ab dann sollte es dafür Lösungen geben – und da scheint die von Dir vorgeschlagene des „Koppeln“ durchaus sinnvoll.

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