Eine komplette Farce in Würzburg – und nur Verlierer

Eine komplette Farce in Würzburg – und nur Verlierer

Das war heute alles sehr unwürdig. Von Anfang bis Ende. Wer da jetzt schuld dran hat, wird wohl im besten Fall gar nicht nach außen dringen – Gewinner gibt es aber ohnehin bei einer Spielabsage nicht, in diesem Fall dürfte es sogar ausschließlich Verlierer geben.

Eine Chronologie des Tages

  • 07.55h // Der MillernTon macht sich gut gelaunt an die Bewältigung des Tagesablaufs, der Vorbericht zum Spiel erscheint.
  • 10.35h // Der FCSP veröffentlicht seinen Vorbericht auf das Spiel.
  • 10.59h // Der FWK veröffentlicht auf den eigenen Kanälen, dass die beiden Spiele gegen St.Pauli und in Darmstadt aufgrund eines Covid-19 Falls im Funktionsteam ausfallen müssen, das Gesundheitsamt hat Quarantäne angeordnet.
    • Der FCSP schweigt nach außen.
    • Die DFL schweigt nach außen.
  • 12.20h // Der FCSP vermeldet, dass das Spiel seitens der DFL noch nicht offiziell abgesagt ist.
  • 12.20h – 17.15h // Schweigen
  • am Nachmittag: Nach Informationen des MillernTon ist bei der DFL nachmittags noch immer keine offizielle Anfrage der Würzburger Kickers eingetroffen, das Spiel zu verlegen!
  • 16.45h // Noch 45 Minuten bis die Aufstellungen kommuniziert werden müssen. NDR-Reporter Jörg Naroska vermeldet, dass das Spiel immer noch nicht abgesagt wurde und der FCSP sich ganz normal auf das Spiel vorbereitet
  • 17.15h // Die DFL sagt das Spiel offiziell ab.

Alle bekloppt?!

Alter Schwede, was für eine Farce. Was da genau schief gelaufen ist, entzieht sich unserer Kenntnis. Aber ein bloßes Einprügeln auf die DFL führt hier zu kurz, wenn dort bis zum mittleren bis späten Nachmittag immer noch kein Antrag der Würzburger vorlag, das Spiel zu verlegen.

Wir sind alles andere als begeistert, erst zwei Stunden vor Anpfiff die offizielle Absage erhalten zu haben. Der ganze Prozess ist höchst fragwürdig und nicht professionell abgelaufen

Andreas Bornemann, Sportchef (Twitter)

Es ist gut möglich, dass Würzburg gerade anderes und besseres zu tun hatte und natürlich geht die Gesundheit immer vor. Aber wenn da die Zeit für die Pressemitteilung ist, dürfte doch normalerweise auch die Zeit für einen Anruf beim Gegner und der DFL bleiben und notfalls die Bitte um Hilfe, bei den notwendigen Formalien? Dies scheint nicht passiert zu sein.

Und so sehr wir uns auch wünschen würden, dass man als Verein dann sagt: „Joa, passt schon. Wir fahren wieder, alles Gute, passt auf Euch auf, bis Februar!“, so nachvollziehbar ist auch, dass man das auf Platz 17 liegend bei einem absolut wichtigem Spiel nicht einfach so machen kann, womöglich auch noch riskierend, dass das Spiel dann sogar gegen einen selbst gewertet wird.

Ein Verlierer des Tages ist ganz sicher auch der FC St.Pauli. Man hätte heute gerne drei Punkte geholt – und angesichts der personellen Not bei Würzburg war die Wahrscheinlichkeit dafür sicher gegeben. Jetzt hat man keinen Punkt und ziemlich sinnlos zwei Tage verplempert, u.a. heute einen kompletten Tag mit der Vorbereitung auf ein Spiel, welches viel früher hätte abgesagt werden können.
Stattdessen hätte man diesen schon zur Vorbereitung auf das nicht weniger wichtige Spiel am Sonntag nutzen können – konnte man aber nicht. Und im nächsten Jahr gilt es jetzt auch noch, eine weitere Englische Woche im Spielplan unterzubringen, auch dies ein Nachteil.

Das ist alles ziemlich großer Mist – und wir kommen zurück zu der Frage, wie wichtig sich der Profifußball aktuell nimmt und warum das alles in eine so furchtbar falsche Richtung läuft. Wäre es besser, die Profiligen im Dezember und Januar auszusetzen, in der Hoffnung, dass man ab Februar oder März auch wieder ein anderes Infektionsgeschehen hat? Oder sind dann die ersten zwei, drei Vereine schon pleite?

Heute hat zumindest keiner gewonnen. Wir wünschen allen von Corona-Infektionen Betroffenen natürlich alles Gute und einen guten Verlauf.

// Maik

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