{:de}FC St. Pauli – SSV Jahn Regensburg: Herrscher des Chaos!{:}{:en}FC St. Pauli vs. SSV Jahn Regensburg. Emperor of the chaos!{:}

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Der FC St. Pauli gewinnt gegen Jahn Regensburg mit 2-0. Obwohl das Spiel wie erwartet viele chaotische Momente hatte, kontrollierte der FCSP weite Teile, da er in den richtigen Momenten Tore erzielte. Somit gab es am Ende das erste zu-Null-Spiel der Saison. Ganz stark!
(Titelbild: Peter Böhmer)

Aufstellung

Wie erwartet gab es keine Wechsel in der Startaufstellung des FCSP. Wirklich Grund zu einem Wechsel gab es nicht, besonders da Eric Smith nicht einmal Teil des Kaders war und entsprechend wohl noch nicht bereit für einen Einsatz auf dem Platz ist.
Der SSV Jahn Regensburg wechselte im Vergleich zum Heimsieg gegen den SV Sandhausen nur ein einziges Mal: Scott Kennedy begann anstelle von Sebastian Nachreiner. Diesen Wechsel hatte Jahn-Trainer Mersad Selimbegovic bereits in der Halbzeitpause gegen Sandhausen vollzogen.

Jahn Regensburg offensiv

Defensiv stellte sich der FCSP in einem 4-3-3 auf. Daniel-Kofi Kyereh rückte zwischen Marmoush und Burgstaller auf, konzentrierte sich dabei häufig auf den immer wieder fallenden Sechser Benedikt Gimber (wenngleich er nicht so mannorientiert spielte wie noch gegen Hannover oder Kiel).
Die entscheidenden Duelle spielten sich dann auf den Außenbahnen ab. Hier war die Zuordnung zwar relativ klar, aber Jahn Regensburg versuchte über Laufbewegungen immer wieder Räume zu schaffen: Die offensiven Außen versuchten immer wieder durch diagonale Rückwärtsbewegungen ins Zentrum den Außenverteidiger des FCSP mitzunehmen, damit die eigenen Außenverteidiger diesen freien Raum erreichen können. Hier hat in der ersten Halbzeit aber die Abstimmung der Duos Ohlsson/Becker und Paqarada/Zalazar recht gut gepasst, sodass sich hier kaum gefährliche Situationen ergaben.

FC St. Pauli offensiv

Bei Ballbesitz des FC St. Pauli agierte der SSV Jahn Regensburg ähnlich und spiegelte die Aufstellung des FCSP größtenteils. Allerdings ließen sie hierbei im hohen Pressing bemerkenswert viel Luft im Zentrum, wo vornehmlich Benatelli frei war. Für mich sah es so aus, als wenn es sich hierbei um eine Art Zielkorridor handelte, in den der FCSP den Ball spielen sollte. Denn sobald Benatelli angespielt wurde, erwachte die Jahn-Elf aus ihrer zuvor hohen Stafffelung und begann damit die Spieler aggressiv anzulaufen.
Im tiefen Pressing bot Regensburg dann ein 4-4-2, allerdings mit starker Mannorientierung in der Mittelfeldkette. Das tiefe Pressing war dann vornehmlich in der späteren Phase der ersten Halbzeit zu sehen, als der FCSP mehr und mehr Ballbesitz generieren konnte.

Die Partie bot direkt vom Start genau das, was vorher zu erwarten war: Nirgendwo auf dem Platz gönnte sich weder das eine noch das andere Team längere Ballbesitzphasen.
Erst nach rund zehn Minuten gab es so etwas wie Spielkontrolle, die der FCSP erhielt. Das lag aber nicht daran, dass Regensburg ihm etwas mehr Raum ließ, es lag daran, dass der FCSP in der ersten Hälfte eine Zweikampfquote von 60% hatte.

Kontrolle gewinnen im Chaos

Trotzdem: Im Vergleich zu vorherigen Spielen, kam der geordnete Spielaufbau viel zu kurz. Es war eher ein ziemlicher Krampf, was bei so vielen direkten Duellen auf dem Platz (bedingt durch die Spiegelung der gegnerischen Aufstellung) nicht verwunderlich ist. Doch im Gegensatz zu vielen, vielen Spielen gegen solche Gegner der vergangenen Jahre, bei denen der FCSP versuchte die Situationen spielerisch zu lösen, nahm der FCSP perfekt auf diese Spielweise vorbereitet den Kampf auf.

(Imago Images/via OneFootball)

Und wie es dann so läuft bei solchen Spielen, ist es ein Standard, der die Führung bringt: Bereits einige Minuten zuvor spielte der FCSP einen Freistoß aus dem Halbfeld klar einstudiert auf den zweiten Pfosten, aber weder Standardschütze, noch Passgeber konnten die Bälle genau spielen.
Besser dann in der 27.Minute, als Zalazar Kyereh (der sich schön löste und von Ohlsson gut geblockt wurde) am zweiten Pfosten fand, der dann gekonnt ins Zentrum zum völlig blanken Burgstaller schob. Starke Variante!

Es war nicht nur aufgrund der Führung eine richtig konzentrierte Vorstellung des FCSP über die gesamten 90 Minuten (nehmen wir mal die ersten drei Minuten der zweiten Halbzeit raus). Einzig die Arbeit bei 2.Bällen und in Umschaltsituationen war ausbaufähig, aber da hatte Regensburg auch ’nen krassen Fokus drauf.
Am Ende standen auf Seiten des FCSP 14, auf Seiten von Jahn Regensburg 19 Fouls. Der Durchschnitt der Liga sind 13 Fouls pro Team und Spiel. Entsprechend wenig Spielfluss.

(Stuart Franklin / Getty Images / via OneFootball)

Tore zu genau den richtigen Zeitpunkten

Aus der Halbzeitpause kam dann Regensburg mit massiv Dampf und hatte gleich mehrere gute Abschlüsse, darunter einen Pfostentreffer. Mit der ersten Offensivaktion in der zweiten Halbzeit geht der FCSP dann aber mit 2-0 in Führung. Die Beschleunigung von Marmoush auf den ersten Metern, selbst mit Ball, ist für Spieler der zweiten Liga schlicht nicht über 90 Minuten zu verteidigen. Ein klarer Unterschiedsspieler.

Trotzdem war der SSV Jahn Regensburg deutlich präsenter in den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit. Ich habe zwar keine Statistik zur Hand, die das nach Halbzeiten aufsplittert, würde aber mal behaupten, dass der FCSP wesentlich weniger direkte Duelle in der zweiten Halbzeit gewann.

Doch obwohl Regensburg durchaus präsenter war, der FCSP schien zu keinem Zeitpunkt richtig in Schieflage zu geraten, auch weil er immer wieder enorm gefährlich Umschalten konnte.
Mit dem 2-0 konnte sich der FCSP dann auch etwas weiter zurückziehen und die Räume defensiv noch etwas besser besetzen. Dem SSV Jahn Regensburg fiel auch richtig wenig ein um Chancen zu kreieren.
Der FC St. Pauli kontrollierte das Spiel und spätestens aber der 80.Minute wurde allen klar, dass es tatsächlich zum ersten zu-Null-Spiel dieser Saison reichen könnte. Zu konzentriert, zu stabil wirkte die Formation und die Spieler. Einmal mehr zeigte sich, wie wichtig es ist, dass ein Team mit identischer oder nur leicht veränderter Aufstellung in mehreren Spielen starten kann. Der FCSP hat seine Formation nun gefunden zu haben.

(Stuart Franklin/Getty Images/via OneFootball)

Serie gestartet!

Dank acht Punkten aus den letzten vier Spielen, ist der FCSP nun endlich wieder über den Strich gehopst (auch dank der Niederlagen von Braunschweig und dem Unentschieden von Sandhausen). Wer hätte das nach der Niederlage zu Jahresbeginn in Fürth gedacht? Das ist zwar noch kein Grund zur Entspannung, aber es zeigt, dass die Entscheidungen der letzten Wochen und Monate nun langsam Früchte tragen. Der FC St. Pauli hat die von Timo Schultz gewünschte „Serie“ gestartet. Sie darf dann gerne erst nach den nächsten 17 Spielen enden.

Immer weiter vor!

// Tim

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FC St. Pauli wins against Jahn Regensburg with 2-0. Although the match had many chaotic moments as expected, the FCSP controlled large parts as they scored goals at the right moments. Thus, in the end, there was the first to-nil game of the season. Very strong!

(Cover picture: Peter Boehmer)

Line-up

As expected, there were no changes in the starting line-up of the FCSP. There was no real reason to make a change, especially since Eric Smith was not even part of the squad and accordingly is probably not yet ready for action on the pitch.

SSV Jahn Regensburg made only one change compared to the home win against SV Sandhausen: Scott Kennedy started instead of Sebastian Nachreiner. Jahn coach Mersad Selimbegovic had already made this change at half-time against Sandhausen.

Jahn Regensburg’s offensive

Defensively, the FCSP set up in a 4-3-3. Daniel-Kofi Kyereh moved up between Marmoush and Burgstaller, often concentrating on central defensive midfielder Benedikt Gimber, who was always dropping (although he did not play as man-oriented as he did against Hannover or Kiel).

The decisive duels then took place on the flanks. Here the allocation was relatively clear, but Jahn Regensburg tried, again and again, to create spaces through running movements: The offensive wingers tried, again and again, to take the FCSP wingbacks with them by diagonal backward movements into the centre, so that their own wingers could reach this free space. In the first half, however, the duos Ohlsson/Becker and Paqarada/Zalazar coordinated quite well, so that hardly any dangerous situations arose.

FC St Pauli’s offensive

Whenever FC St. Pauli was in ball possession, SSV Jahn Regensburg acted similarly and mirrored FCSP’s formation for the most part. However, they left a remarkable amount of space in the high pressing in the centre, where mainly Benatelli was free. To me, it looked as if this was a kind of goal corridor into which FCSP should play the ball. Because as soon as Benatelli received a pass there, the Jahn eleven woke up from their previously high staggering and began to aggressively run at the players.

In deep pressing, Regensburg then offered a 4-4-2, albeit with strong man-orientation in the line of midfielders. The deep pressing was then mainly seen in the later stages of the first half, when FCSP were able to generate more and more possession.

Right from the start, the match offered exactly what was to be expected beforehand: Nowhere on the pitch did neither one team nor the other allow themselves longer periods of possession.

It was only after about ten minutes that there was something like control of the game, which FCSP got. But that was not because Regensburg gave it a bit more space, it was because FCSP had a rate of won duels of 60% in the first half.

Gaining control in chaos

Nevertheless: Compared to previous games, the orderly build-up of the game came far too short. It was rather a cramp, which is not surprising with so many direct duels on the pitch (due to the mirroring of the opponent’s formation). But in contrast to many, many matches against such opponents in previous years, where FCSP tried to solve the situations playfully, FCSP took up the fight perfectly prepared for this style of play.

(Imago Images/via OneFootball)

And as it goes in such matches, it is a set piece that brings the lead: Already a few minutes earlier, the FCSP played a clearly rehearsed free-kick from the half field onto the second post, but neither the standard shooter nor the passer could play the balls accurately.

It worked out better though in the 27th minute when Zalazar found Kyereh (who broke away nicely and was well blocked by Ohlsson) at the second post, who then skilfully slid the ball into the centre to the completely blank Burgstaller. Strong variation!

It was a really focused performance by FCSP over the entire 90 minutes (if we don’t count the first three minutes of the second half), not only because of the lead. Only the work on 2nd balls and in transition situations could be improved, but Regensburg had a great focus on that.

In the end, FCSP had 14 fouls, Jahn Regensburg 19. The average in the division is 13 fouls per team and game. Accordingly, there was little flow to the game.

(Stuart Franklin / Getty Images / via OneFootball)

Goals at just the right times

Regensburg then came out of the half-time break with massive steam and had several good finishes, including a ball against the post. With the first offensive action in the second half, however, the FCSP took a 2-0 lead. Marmoush’s acceleration in the first few metres, even with the ball, is simply impossible for second division players to defend over 90 minutes. A clear difference-maker.

Nevertheless, the SSV Jahn Regensburg was clearly more present in the first 15 minutes of the second half. I don’t have the statistics at hand to break it down by half-time, but I would say that FCSP won far fewer direct duels in the second half.

But even though Regensburg was more present, the FCSP never seemed to get into trouble, also because they were able to dangerously elicit their transition play again and again.

With the score at 2-0, the FCSP was able to pull back a little and occupy the space defensively a little better. SSV Jahn Regensburg had little chance to create chances.

FC St. Pauli controlled the game and by the 80th minute at the latest, it was clear to everyone that it could actually be enough to win the first game to nil this season. The formation and the players seemed too concentrated and too stable. Once again, it became clear how important it is for a team to be able to start several games with an identical or only slightly different line-up. The FCSP appears as if it has now found its formation.

(Stuart Franklin/Getty Images/via OneFootball)

Series launched!

Thanks to eight points from the last four games, the FCSP has finally jumped back above the line (also thanks to the defeat at Braunschweig and the draw at Sandhausen). Who would have thought that after the defeat at Fürth at the beginning of the year? This is not yet a reason to relax, but it shows that the decisions of the last weeks and months are now slowly bearing fruit. FC St. Pauli has just launched the „series“ Timo Schultz wanted. It can then gladly end after the next 17 games.

Keep moving forward!

// Tim (translated by Arne)

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6 thoughts on “{:de}FC St. Pauli – SSV Jahn Regensburg: Herrscher des Chaos!{:}{:en}FC St. Pauli vs. SSV Jahn Regensburg. Emperor of the chaos!{:}

  1. //Ich habe zwar keine Statistik zur Hand, die das nach Halbzeiten aufsplittert, aber würde mal behaupten, dass der FCSP wesentlich weniger direkte Duelle in der zweiten Halbzeit gewann.//

    Eindruck täusche nicht

    1 HZ. (fcsp/ssv)
    Boden 39/27
    Luft 9/10
    2 HZ.
    Boden 24/35
    Luft 7/14

    Quelle: sofascore

  2. zwei siege in folge und dann auch noch zu null?
    das is nich mehr mein st pauli ^^

    was allerdings die ganze saison schon auffällt: der rückraum ist bei gegnerischen standards praktisch nie besetzt. auch heute wieder nicht, der jahn konnte daraus allerdings zum glück nichts machen heute.

    naja meckern aufm hohem niveau. wenn wir die spiele gewinnen ist mir das auch egal

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