Lage am Millerntor – 8.September 2021

Lage am Millerntor – 8.September 2021

Nur noch drei Tage bis zum Auswärtsspiel in Hannover. Tim schaute an der Kollau vorbei, der Fanladen plant die nächste Auswärtsfahrt und Eure Schiedsrichterqualität ist ausbaufähig – die Lage am Mittwoch.

FCSP News

Tim berichtet von der Kollaustraße

Am Dienstag stand für die Profis des FC St. Pauli eine Doppelschicht auf dem Programm. Zuerst ging es raus auf den Platz und am Nachmittag dann noch für eine Einheit in den Kraftraum. Die Anzahl an Spielern war aber eher niedrig: Drei Torhüter und 16 Feldspieler versammelten sich vormittags auf dem Trainingsplatz. Und das auch noch auf dem hinteren der beiden Trainingsplätze, was bedeutete, dass zumindest die Kommandos, Vorgaben und Unterhaltungen kaum bis gar nicht zu verstehen waren.

Gut zu erkennen war aber, wer am Training teilnahm und wer nicht: Daniel-Kofi Kyereh ist bereits wieder zurück von der Länderspielreise und trainierte mit. Alle anderen Nationalspieler (Nikola Vasilj, Finn Ole Becker, Jackson Irvine und James Lawrence) fehlten und werden dann erst am Donnerstag wieder erwartet. Neben diesen Spielern fehlten leider auch noch eine ganze Reihe weiterer Spieler beim Training. Christopher Avevor, Igor Matanović, Sebastian Ohlsson, Eric Smith und Etienne Amenyido waren nicht auf dem Rasen. Gut möglich, dass einige von ihnen die Kraft-Einheit am Nachmittag mitmachten (am Montag waren einige der Spieler zumindest in Laufschuhen auf dem Platz). Wieder dabei nach längerer Pause, vermutlich aufgrund der Verletzung, die er sich während meines letzten Aufenthalts beim Training vor zwei Wochen zugezogen hat: Christopher Buchtmann.

Zum nächsten Training bringe ich ein Fernglas mit…

Nach einem ausgedehnten (höhö!) Warm-up gab es zwei verschiedene intensive Spielformen. Zuerst wurden die 16 Feldspieler in drei Gruppen aufgeteilt, von denen immer zwei gegen eine in einem recht kleinen Feld spielte. Wechselte der Ballbesitz, wechselten sich auch die Zugehörigkeiten, sodass das ballführende Team immer in Überzahl spielen konnte.
Im Anschluss folgte eine spannendere Spielform: Auf einem größeren Spielfeld wurden drei Tore aufgebaut. Zwei „normal“ nicht ganz an den Torauslinien und eines genau in der Mitte des Spielfelds. Die Gruppe wurde in zwei Teams aufgeteilt. Diese Teams teilten sich abermals in kleinere Gruppen. Das Spiel startete mit Ballbesitz eines Teams, welches mit vier Spielern auf eines der Tore (an der Torauslinie) lief und drei Gegenspieler vor sich hatte. Nach Torabschluss oder Ballverlust wurde der Ball meist sehr schnell in die andere Spielhälfte gespielt, wo das andere Team eine Überzahl hatte (3vs2). Alle Spieler aus dem ersten Spielfeld begaben sich in der Folge im Vollsprint in das andere Spielfeld. Eine gute Übung um nach Ballverlust schnellstmöglich „hinter den Ball“ zu kommen und auf der anderen Seite Umschaltmomente bestmöglich auszuspielen.

Da die beiden Einheiten die Spieler noch nicht voll belastet haben, standen in der Folge noch ein paar Steigerungsläufe an (ohne Buchtmann, der sich bereits in die Kabine verzog). Als letztes waren Fabian Hürzeler und Leart Paqarada auf dem Platz zu sehen, die Freistöße übten. Ich habe sie nicht alle gesehen, aber Paqarada hat gefühlt alle versenkt. Läuft.
Läuft ist auch das richtige Stichwort für die Spieler, wenn sie an den heutigen Tag denken: Es ist trainingsfrei.

Neues von den Alten

Sirlord Conteh hat sich am Wochenende im Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern schwer verletzt und wird Magdeburg aufgrund eines Meniskusschadens und Außenbandrisses einige Wochen fehlen. Das ist für ihn sicher auch so schon bitter genug, für seinen Club aber auch, da er mit dem 1. FC Magdeburg aktuell Spitzenreiter der 3.Liga ist und auf dem Platz erheblich zu den Erfolgen beigetragen hat. Gute Besserung!

Fanszene News

Karlsruhe away

Mal kurz ein kleiner Blick auf den Stand bei den Streiks der GDL: Wirkliche Bewegung ist da nicht drin, allerdings hat GDL-Chef Weselsky vorerst eine Streikpause angekündigt, so dass die Gruppenfahrt des Fanladens nach Hannover am Samstag davon nicht beeinträchtigt werden dürfte – andere Beeinträchtigungen können bei der Bahn aber natürlich immer anfallen.
Aber zurück zum Thema: Das folgende Auswärtsspiel findet beim Karlsruher SC am Samstag, dem 25.September statt. Auch hier bietet der Fanladen eine ICE-Gruppenfahrt an, gegen 06.00h geht es los und noch deutlich vor dem Sportstudio ist man wieder in Hamburg.
69€ bzw. 59€ für AFM-Mitglieder kosten die Tickets, 500 Gästetickets aus Karlsruhe (Stehplatz only) sind für 17€ (14€ ermäßigt) erhältlich. Bis Montag können Fanclubs vorbestellen. Alle Infos: Fanladen

Morgen: Kneipenabend von Supportblock und Conexion

Morgen. Alle hin da. Auch mit kleineren Gläsern.

Döntjes

Players Tribune: Tim Sparv über die WM in Katar

Tim Sparv ist vielleicht nicht jedem Fußball-Fan sofort ein Begriff, aber er hat u.a. für Groningen, Fürth und Midtjylland gespielt, steht aktuell bei HJK Helsinki unter Vertrag und ist seit 2015 Kapitän der finnischen Nationalmannschaft.
Und genau in dieser Funktion reiste er 2019 mit dem Team zu einem Trainingslager in Katar, was für ihn der einschneidende Moment war, wie er jetzt in einem Text bei The Players Tribune (English) schrieb. Sein Mitspieler Riku Riski weigerte sich, mitzureisen und Sparv begann sich für die Gründe zu interessieren.
Er schildert im Text, wie er sich seitdem über Katar informiert hat, dass er jüngst an Gesprächen mit Gastarbeitern teilgenommen hat und wie wir alle mehr tun könnten, um das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit zu bringen. Einen Boykott der WM hält er nicht für sinnvoll, aber mehr darüber reden und an die FIFA appellieren, sich für bessere Arbeitsbedingungen vor Ort einzusetzen, würde ja auch schon zumindest ein Schritt in die richtige Richtung sein.
Bei der Frage nach dem Boykott kann man natürlich unterschiedlicher Meinung sein, aber der Text, den er geschrieben hat, ist zumindest auch schon mal deutlich mehr, als viele andere getan haben.

KlauMiKü attestiert dem HSV „Pech und Unvermögen“

Klaus-Michael Kühne steht ja immer gerne bereit, wenn ihn die Presse zu seinem Lieblingsspielzeug, dem HSV befragt. Aktuell ist dies mal wieder im Abendblatt zu lesen. Im Artikel mit der wunderschönen Überschrift „Beim HSV wird herumgewurstelt wie eh und je“(€) liest man ansonsten viele Gedanken eines alten, weißen Mannes, dem von Matthias Iken wie gewohnt die Stichworte auf dem Silbertablett geliefert werden, so dass er schnell auch noch seine Meinung zu möglichen Regierungskoalitionen oder der Zusammenarbeit norddeutscher Häfen platzieren darf.
Eine Nachfrage zum Stand der Aufarbeitung der Geschichte von Kühne + Nagel in der NS-Zeit fehlt leider, daher sei hier als kleiner Service dieser Artikel vom Deutschlandfunk aus 2020 ergänzt.

Nature is healing

Im Rahmen des Oberliga-Derbys zwischen der TuS Koblenz und Eintracht Trier ist es in den Stadtgebieten(!) beider beteiligter Teams am vergangenen Samstag und Sonntag offenbar zu Auseinandersetzungen zwischen Fans beider Vereine gekommen. Auslöser war u.a. ein Zaunfahnenverbot(!) und eine Beschränkung der Gästetickets, was die Fanszene von Trier zum Anlass nahm, das Spiel zu boykottieren.
Rund ums Spiel gab es dann gegenseitige freundliche Besuche der einschlägigen Kneipen, eins führte zum anderen… (Kicker)

Das Hundetor

Ich hatte Euch gestern nach Eurer Entscheidung in dieser Szene aus Chile gefragt:

Die Antworten in den Kommentaren waren zwar nicht immer richtig, aber dafür zumeist kreativ.
Clever natürlich vom Schiedsrichter, hier auf Abseits beim Freistoß zu erkennen, da er sich so die deutlich schwierigere Entscheidung bzgl. des Hundes erspart.
Wenn wir mal davon ausgehen, dass es kein Abseits ist, so greift Regel 5 (Schiedsrichter), wo es unter Punkt 3 (Rechte und Pflichten) den Unterpunkt „Eingriff von außen“ gibt, der da sagt:

„[Das Spiel ist zu unterbrechen, wenn] bei laufendem Spiel ein zweiter Ball, ein anderes Objekt oder ein Tier aufs Spielfeld gelangt. In diesem Fall muss der Schiedsrichter das Spiel nur unterbrechen und mit einem Schiedsrichterball fortsetzen, wenn das Spielgeschehen gestört wurde. […]

Fußball-Regeln

Im besten Fall hätte der Schiedsrichter also die Ausführung des Freistoßes gar nicht erst zugelassen, sondern erst den Hund vom Spielfeld geleitet. Da der Schiedsrichterball jetzt im Strafraum ausgeführt werden muss, wird er dann mit dem Torwart der verteidigenden Mannschaft ausgeführt.

Bleibt gesund!
// Maik

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