Lage am Millerntor – 08. März 2022

Lage am Millerntor – 08. März 2022

Die Lage beim FC St. Pauli am Dienstag: Verletzung, Geburtstag, Termine, Ergebnisse, Kopfschütteln. Eine ganz normale Lage am Millerntor.

FCSP News

Rückblick auf Karlsruhe

Immer noch Tabellendritter.
Als weiteren Bericht zum 3:1 verweise ich zusätzlich zu den gestern verlinkten auf den South End Scum (Englisch). Dank Arne ist auch Tims Analyse jetzt auf Englisch verfügbar.
Apropos gestern: Unter der gestrigen Lage gibt es einen längeren Kommentar von „Kiezkicker“, der sich mit (nicht) getragenen Masken auf der Süd und vor allem mangelnder Solidarität untereinander gegenüber Nicht-Masken-Tragenden beschäftigt. Da verschwindet das Schmunzeln über die „Maskenpflicht auch in den Separées“-Durchsage dann doch schnell wieder.

Maximilian Dittgen fällt „mehrere Wochen“ aus

„Muskelverletzung am rechten Oberschenkel“ ist die offizielle Verlautbarung zur Verletzung von Maximilian Dittgen – aus dem Gästeblock an der Alten Försterei konnte man das leider aus allernächster Nähe beobachten, wie es nach einem Sprint direkt vor unserer Nase bei einer gegnerischen Ecke eben genau dorthin griff.
Wir wünschen schnelle Genesung! (fcstpauli.com)

Kicker Elf des Tages

Man muss es so deutlich sagen: Dass Simon Makienok nicht in der „Elf des Tages“ steht, gilt diesseits der Alster als größter Skandal seit der Aberkennung unserer Pokalauslosung vor ein paar Wochen.
Nun gut, Note 2… die gleiche Note wie Doppeltorschütze Daniel-Kofi Kyereh, der als Mittelfeldspieler auf seiner Position aber eben auch nicht an Terodde und Füllkrug vorbei musste. Für Kofi ist es bereits die fünfte Nominierung in dieser Saison. Apropos:

Happy Birthday, Daniel-Kofi Kyereh!

Wir gratulieren herzlichst: Der ghanaische Nationalspieler wird heute 26 Jahre alt.
Mögest Du noch viele Tore in Braun-Weiß bejubeln, gerne auch in den kommenden Jahren…

Deutschland, Hamburg, 05.03.2022, Fussball 2. Bundesliga 25. Spieltag, FC St. Pauli - Karlsruher SC im Millerntor-Stadion Jubel bei Daniel Kofi Kyereh (FC St. Pauli) nach seinem Tor zum 2:0
„Was? Wer? Ich? – Ach, Ihr seid ja lieb!“
Happy Birthday, Kofi! // (c) Peter Böhmer

Lage der Liga

Da war ja ganz schön was los gestern, daher in Kurzform:

  • „Buyo“ wird neuer Cheftrainer bei Schalke 04. Was sich liest wie die innovative Zukunftslösung durch einen aus dem Hut gezauberten Laptop-Trainer, ist tatsächlich „nur“ der Spitzname von Mike Büskens. Der bisherige Co-Trainer und „Eurofighter“ (ja, natürlich fällt der Begriff in der offiziellen Mitteilung) soll das Amt bis Saisonende übernehmen und danach wieder ins Trainerteam „zurück“. Allerdings wurde Büskens am Sonntag positiv auf Corona getestet und der Einstieg verzögert sich noch etwas.
  • Apropos Corona: Auch Düsseldorfs Coach Daniel Thioune fällt aus diesem Grund aus, ebenso wie Stürmer Robert Bozenik. Wir wünschen allen Erkrankten einen milden Verlauf und schnelle Genesung.
  • Bei unserem nächsten Gegner, Dynamo Dresden, fällt Mittelfeldspieler Luca Herrmann für den Rest der Saison aus, er muss sich am morgigen Mittwoch einer Knie-OP unterziehen. Nach einer guten Hinserie gab es Anfang Januar die Diagnose und zunächst den Versuch, die Verletzung konservativ zu behandeln, jetzt entschloss man sich doch für eine Operation.

Fanszene News

Es gibt (immer noch) keinen Frauenfußball

Kleiner Reminder: Heute um 19.00h könnt Ihr (live auf YouTube) die Talkrunde zum „Internationalen Feministischen Kampftag“ verfolgen. Teil 1 vom letzten Jahr an gleicher Stelle könnt Ihr auch im Kanal des Museums nochmal nachschauen.
Über Vergangenheit, Gegenwart und Perspektiven der „Abteilung Fußball Frauen und Mädchen des FC St.Pauli“ diskutieren:

  • Christiane Hollander, Vizepräsidentin des FC St. Pauli
  • Suzann Edding, seit mehr als 30 Jahren aktive FCSP-Spielerin und Mitglied im Ehrenrat des FC St. Pauli
  • Nico Appel, seit 24 Jahren Mitglied der Abteilung Fußball Frauen und Mädchen des FC St.Pauli und eine von fünf weiblichen Coaches des FC Lampedusa St. Pauli
  • Hagar Groeteke, Mitbegründerin der Abteilung Fußball Frauen und Mädchen des FC St.Pauli, Museumsmitarbeiterin, ehemalige Hafenstraßenbewohnerin und FC Lampedusa St. Pauli Coach

Neues Podcast-Projekt: Female St. Pauli Stories

Apropos Feministischer Kampftag: Schafft Platz im Podcast-Feed der Monatssendung, denn im Verlauf des Tages wird es dort ein neues Projekt von Debbie geben, stay tuned!

St. Pauli-Fans gegen Krieg

Zu den neuen Aufklebern des Kiezkieker-Fanzines gab es ein zuletzt ein paar Kommentare, weil es diese in ähnliche Form vorher schon von einem anderen Fanclub gab. Wenn man die Produktionszeit der Sticker im Hinterkopf hat, ist der Vorwurf des Ideenklaus eher weit hergeholt, aber das Internet ist halt sehr schnelllebig, auch und gerade in der Aufregung.
Wie dem auch sei: 200€ wurden an die Ukraine-Sammlung von USP weitergeleitet. (Kiezkieker)

„BAM! Bildung am Millerntor“: Zwei Jahre nach Hanau

Schon mal im Kalender notieren: Am Dienstag kommender Woche, 15. März, gibt es eine Abendveranstaltung im 1910-Museum, gemeinsam mit BAM! und dem FCSP NLZ. Gut zwei Jahre nach dem rassistischen Anschlag von Hanau, bei dem neun Menschen getötet wurden, werden Verwandte und Freunde der Opfer zu Gast sein und aus ihrem Leben und ihrer Arbeit mit der Aufarbeitung berichten.
Der Besuch ist sowohl vor Ort (Anmeldung!) als auch virtuell möglich.
(Alle Infos: Facebook Event)

FC St. Pauli von 1910 e. V.

Handball Oberliga (m)

Das war leider nüscht, für die 1. Männer des FCSP.
Nachdem bereits das Spiel am Mittwoch bei der SG Hamburg-Nord mit 31:18 (15:11) verloren ging (Bester Werfer: Per Becker mit fünf Treffern, davon drei von drei Siebenmetern, vor Sebastian Winkelmann mit vier Toren), ging auch das Spiel am Sonntag an der Budapester Straße gegen den TSV Kronshagen mit 24:31 (14:16) verloren.
Moment… Kronshagen? War da nicht was? Ja, da hatte man vor kurzem einen 21:12-Halbzeitrückstand noch in ein 30:27 drehen können. Klappt halt nicht immer. Bester Werfer an diesem Wochenende war Sebastian Winkelmann mit elf Toren, darunter zwei von zwei Siebenmetern.

Regionalliga Nord (w)

Solch erfolgreiche Spiele kann man auch mehrfach bewerben: 4:1 endete die Partie der 1. Frauen gegen den SV Meppen II, was gleichzeitig das Verlassen der Abstiegsplätze bedeutete.
Dementsprechend gut gelaunt sind auch Ili, Lina, Vanessa und Francis, die von diesem Sieg berichten.

Junioren Bundesliga

Herrlich verrückte Anstoßzeit, keine Ahnung wie sowas zustande kommt und ob dann eben einfach alle schulfrei haben: Heute um 14.00h tritt die U17 bei RaBa Leipzig an. Beide Teams stehen aktuell im gesicherten Mittelfeld der Tabelle, wobei der FCSP ein Spiel weniger ausgetragen hat und schon zwei Punkte mehr besitzt – dürfte wohl trotzdem ein Spiel auf Augenhöhe werden.

Döntjes

Wahl eines neuen DFB-Präsidenten

Man weiß ja wirklich gar nicht mehr, ob man lachen oder weinen soll, anlässlich des Kindertheaters, das dieser Verband seit Jahren aufführt.
Der nächste Akt wird bekanntlich am Freitag zelebriert, wenn ein neuer DFB-Präsident gewählt wird – und die Auswahl schon jetzt erahnen lässt, dass der große Schritt nach vorne eher nicht passieren wird. Zur Wahl steht ein Team um den Ex-Schalker und aktuellen DFL-Aufsichtsratsvorsitzenden Peter Peters auf der einen Seite und den Amateurvertreter Bernd Neuendorf auf der anderen. Was nach einem klaren Sympathiematch für Neuendorf klingt, wird dadurch zerstört, dass hinter ihm auch Rainer Koch steht, jener Fußballfunktionär aus Bayern, der jede Sympathiewahl zugunsten des Gegenüber entscheidet. Dead Race, weitere Kandidaten oder gar Kandidatinnen wurden leider nicht zugelassen.
Und als wenn das nicht schon beschämend genug wäre, gibt es nun auch noch eine öffentliche Schlammschlacht, durchgeführt von den Ex-Präsidenten Theo Zwanziger, Reinhard Grindel und Fritz Keller. Sie appellieren an die Delegierten, das „System Koch“ zu beenden (ZEIT/dpa), der im Team Neuendorf wieder als Vizepräsident dabei wäre. Wie erwähnt, das verdient grundsätzlich auch Sympathie, denn wer im Fußball hierzulande gegen Rainer Koch ist, steht schon mal auf der richtigen Seite – nur wenn dieses Störfeuer ausgerechnet von drei Ex-Präsidenten kommt, die allesamt zurücktreten mussten – nun ja.

Also doch die Gegenseite? Peter Peters? Nicht, wenn es nach Andreas Rettig geht:

„Meine Einschätzung zu Peter Peters gebe ich auf Basis knapp 20-jähriger Zusammenarbeit in unterschiedlichen Konstellationen ab, etwa als Geschäftsführer oder Vorstandskollege der Deutschen Fußball-Liga. Er hat einen der Top-Traditionsvereine in seiner fast 20-jährigen Verantwortung als Finanzchef nahezu in den wirtschaftlichen Ruin geführt. Auch als Aufsichtsrat der DFL ist er nicht durch kluge Entscheidungen aufgefallen.“

Andreas Rettig im Kölner Stadtanzeiger (€)

Im weiteren Verlauf des Artikels lobt Rettig Gegenkandidat Neuendorf, den er als Präsidenten seines Heimatverbandes Mittelrhein als „unbelastet, integer und verlässlich“ kennengelernt hat. Zu Rainer Koch verliert Rettig leider aber kein Wort.
Es bleibt also wohl beim Fazit, welches Claudia Neumann, Katja Kraus und Almuth Schult kürzlich im Deutschlandfunk zogen: „Transparenz und Glaubwürdigkeit sind nicht zu erkennen“, egal wie die Wahl am Freitag ausgeht.

NFL-Spieler Calvin Ridley aufgrund von Sportwetten ein Jahr gesperrt

Manche Vorfälle hinterlassen einen dann doch ratlos: Calvin Ridley, Wide Receiver der Atalanta Falcons, nahm sich Ende Oktober 2021 eine Auszeit, Grund hierfür waren laut eigener Aussage mentale Probleme. Eine Woche drauf gab er Kombi-Sportwetten auf NFL-Spiele ab, u. a. auch auf Spiele seiner Falcons – was ihm jetzt die Sperre durch die National Football League einbrachte. (Atlanta Falcons)

Ridley selbst empfindet die Strafe natürlich als viel zu hart und sagt, dass er selbstverständlich kein „gambling problem“ hätte, es wären ja nur 1.500$ gewesen. Dass gerade bei Wetten auf das eigene Team die Höhe des Betrags nicht zwingend entscheidend ist, wird ihm jetzt sicher klar werden. Auf seinem Twitter-Account äußert er bisher allerdings wenig Verständnis, vorsichtig formuliert.

Ausschreitungen in Mexiko

Die Nachrichtenlage zu den Ausschreitungen bei einem Ligaspiel in Mexiko ist weiterhin eher unklar. Während in den sozialen Netzwerken weiterhin von Toten die Rede ist, bleiben die offiziellen Stellen weiterhin bei „nur“ Verletzten. (Deutschlandfunk)
Ich werde das hier auch nicht weiter thematisieren, so oder so waren das Szenen, die nun wirklich niemand sehen will, um mal die alte Quatschphrase von Fußballkommentatoren zu Pyrotechnik in einem passenderen Zusammenhang zu verwenden. Hoffen wir, dass die offiziellen Angaben korrekt sind.

Zu guter Letzt

Nicht anfassen! (Twitter)

Forza St. Pauli!
// Maik

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