Lage am Millerntor – 21. März 2022

Lage am Millerntor – 21. März 2022

1. FC St. Pauli.
Dieser kleine Auszug aus der Tabelle soll für den Moment reichen. Alles Weitere zum Wochenende findet Ihr dann hier in der Lage vom Montag.

FCSP News

1:0 gegen den 1. FC Heidenheim

Spitzenreiter!
Der 1:0-Sieg im Geduldsspiel gegen Heidenheim brachte uns zurück an die Tabellenspitze, die wir nun zumindest bis zum Ende der Länderspielpause inne haben. Und wir stehen auch nach dem 28. Spieltag noch auf einem der drei vorderen Plätze, so viel ist bereits jetzt sicher.
Geklappt hat dies, weil Heidenheim in der 1. Hälfte einen geforderten Handelfmeter nicht bekam, aus meiner Sicht allerdings auch zurecht nicht – und der FC St.Pauli in Hälfte zwei dann deutlich besser wurde und durch Kofi Kyereh seine Chance zum Torerfolg nutzte.

Daniel Kofi-Kyereh bejubelt sein Tor gegen Heidenheim, im Hintergrund sitzt Heidenheims Torwart auf dem Boden.
Gut gelaunt in den Wochenbeginn. // (c) Peter Böhmer

Alles detailliert nachzulesen im Spielbericht von Tim, das „Nach dem Spiel“-Gespräch von Casche ist ebenfalls schon da.

Links:

Jackson Irvine in Quarantäne

Am Freitagabend noch wichtige Stütze auf dem Platz, Samstagmorgen positiv auf das Corona-Virus getestet – keine Abreise zur Nationalmannschaft: Jackson Irvine befindet sich in häuslicher Quarantäne und wir hoffen sehr, dass es nach den freien Tagen für das Team am Mittwoch keine böse Überraschung gibt. Wir wünschen einen milden Verlauf und schnelle Genesung! (fcstpauli.com)

Lage der Liga

Am Freitag verlor Erzgebirge Aue mit 0:3 (0:0) gegen den Karlsruher SC. Während sich die Gäste damit stetig den 40 Punkten nähern, droht für Aue das rettende Ufer in immer unerreichbarere Ferne zu entschwinden. 19 Punkte hat das Team und damit neun weniger als Dresden auf dem Relegationsplatz – da hilft auch das Nachholspiel beim HSV nur bedingt.

Samstag verlor der SV Sandhausen mit 0:1 (0:0) gegen Hansa Rostock, womit die Kogge den dritten Sieg in Folge einfuhr und auf jene eben erwähnten Dynamos nun schon sechs Punkte Luft hat. Das goldene Tor erzielte (natürlich) „Big John“ Verhoek (NvdA-Counter: 1).
Schalke 04 konnte vor 55.000 Zuschauer*innen drei Punkte gegen Hannover 96 einfahren, den entscheidenden Treffer zum 2:1 (1:0) erzielte Rodrigo Zalazar (NvdA-Counter: 2).
Exakt zwischen Sandhausen und Rostock befindet sich Fortuna Düsseldorf, welches gegen den HSV Chancen für drei Spiele hatte und in der 85. Minute das erlösende 1:0 erzielte, nur um dann in der 93. noch den Ausgleich durch Glatzel zu fangen. Für mehr Aufregung sorgte allerdings noch die Anreise der HSV-Fans bzw. deren Verhinderung durch die Polizei in NRW, mehr dazu unten.

Das Abendspiel zwischen Werder Bremen und Darmstadt 98 hatte seinen Aufreger in der 21. Minute, als Klaus Gjasula mit der Sohle und den Stollen das Knie von Romano Schmid traf. Schiedsrichter Robert Schröder entschied sich zunächst für Gelb, wurde dann aber vom VAR gebeten, sich das nochmal anzuschauen und wechselte dann zur Roten Karte. Bremen nutzte die Überzahl in der 2. Hälfte zum 1:0-Siegtreffer durch Füllkrug (52.) und zog somit nach Punkten wieder mit dem FC St. Pauli gleich, hat aber das schlechtere Torverhältnis.

Am Sonntag konnte Jahn Regensburg nach sieben sieglosen Spielen mal wieder gewinnen und besiegte den SC Paderborn mit 1:0 (0:0).
Mit dem gleichen Endergebnis bezwang Holstein Kiel den FC Ingolstadt. Kapitän Mühling schoss die von Fabian Boll (NvdA-Counter: 3) gecoachten Störche, Chef-Trainer Rapp fehlte corona-bedingt, nach einer guten halben Stunde zu drei wichtigen Punkten im Abstiegskampf. Verhindern konnte das Dejan Stojanović (NvdA-Counter: 4 ) nicht, da er aufgrund einer Bauchmuskelverletzung im FCI-Tor fehlte. Für den FCI (15 Punkte aus 27 Spielen, 13 Punkte Rückstand auf Dresden) dürfte der Weg schnurstracks zurück in Liga 3 führen.
Auswirkungen auf Auf- und Abstiegsplätze hatte an diesem Tag die Partie des 1. FC Nürnberg gegen Dynamo Dresden. Nach vier Siegen in Folge hätte der Glubb mit einem weiteren Sieg zu Darmstadt aufschließen können und ging nach zwölf Minuten auch standesgemäß in Führung, die Vorlage für das Tor durch Nürnberger gab Mats Møller Dæhli (NvdA-Counter: 5). Danach gab es Chancen zuhauf um die Führung auszubauen, die ließ man aber liegen – und so traf Dynamo noch vor der Pause durch Daferner zum Ausgleich, Endstand 1:1.

Der FCSP geht also als Tabellenführer in die Länderspielpause, punktgleich mit Werder Bremen und drei Punkte vor Darmstadt. Während wir dann das nächste Samstagabendspiel bei der Kogge bestreiten, empfangen die Lilien am gleichen Tag Holstein Kiel und Werder am Folgetag den SV Sandhausen. Die Schalker, aktuell auf Platz 4, müssen schon am Freitag in Dresden antreten.

FC St. Pauli von 1910 e. V.

Regionalliga Nord (m/w)

Es war Hannover-Wochenende!
Den Auftakt machte die U23, die beim HSC Hannover mit einem Auswärtssieg einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt hätte machen können. Lars Ritzka, Finn Ole Becker, Lukas Daschner und Igor Matanović standen ebenso in der Startelf wie Niklas Jessen und Sören Ahlers – aber Kaderzugehörigkeit alleine schießt eben noch keine Tore.
Es entwickelte sich ein Spiel, wie man es schon beim Heider SV erlebt hatte – individuell klar besser, doch ohne Glück im Abschluss und hinten zwei Mal unaufmerksam. Zack, 2:1 verloren. Die Tabellensituation der Abstiegsrunde gestaltet sich nun wieder äußerst prekär. Zwar steht man mit 16 Punkten aktuell über dem Strich, hat allerdings auch ein Spiel mehr ausgetragen als die drei folgenden Teams.
Kommenden Sonntag reist der Lüneburger SK an, den man dann gerne mit einem Sieg auf Abstand halten darf.

Besser machte es hingegen die 1. Frauen, die gegen Hannover 96 den dritten Sieg im vierten Spiel der Rückrunde einfuhr. 3:1 (2:0) hieß es am Ende vor etwa 100 Menschen am Spielfeldrand, die sich in der Feldarena endlich wieder aufhalten durften. Bei schönstem Sonnenschein und fiesem Wind war insbesondere die starke erste Hälfte der Garant für den Erfolg gegen den Tabellendritten, hier hätten auch noch mehr Tore fallen können. Durch einen Foulelfmeter kam 96 nach der Pause noch einmal heran, das erlösende 3:1 fiel dann in der Nachspielzeit.
Der Bericht des Teams folgt dann noch, bis dahin gibt es aber schon Bilder und Bericht bei Sarah Grün und Fotos bei Matthias von Schramm (FB).

Junioren Bundesliga

Es war spielfrei für U19 und U17 und das zumindest tabellarisch wichtige Spiel der U19 vom Eimsbütteler TV gegen Hallescher FC fiel aus.
Nächstes Wochenende ist erneut spielfrei.

Grund für die Spielpause sind übrigens auch hier Länderspiele, vom FCSP wurden Selcuk Rinal (Türkei, U17) und Eric da Silva Moreira (Deutschland, U16) berufen.

Fanszene News

Am 2. April bei Hansa Rostock

Am Samstag, dem 2. April 2022, kommt es zum Auswärtsspiel beim FC Hansa Rostock im Ostseestadion. Der FC St. Pauli erhält 2.300 Gästetickets, aus „sicherheitstechnischen Gründen“ allesamt Stehplätze.
Davon gehen 50% an den Fanladen, der einen Sonderzug organisiert. Hierzu ist folgendes zu sagen:

  • ab drei Tagen vor Abfahrt gibt es keine Erstattungsmöglichkeit mehr, der Reisepreis würde also im Falle einer kurzfristigen Absage des Spiels verfallen
  • es gilt 2G-Plus und Maskenpflicht im Zug (und vor Abfahrt bitte einen Schnelltest machen)
  • der Fanladen muss eventuelle Schäden bezahlen, dies gilt auch für konstruktiv gemeinte Verschönerungen in Form von Graffiti oder Stickern
  • es ist ein Nichtraucherzug (mit einem Raucherwagen)

Der Fahrpreis beträgt 49€ (AFM: 41€), Fanclubs können bis Donnerstag vorbestellen.
Die Tickets kosten 19€ (17€ ermäßigt). Die anderen 50% der Tickets gehen an das Kartencenter und können da in drei Verkaufsphasen (1. ADK, 2. Dauer-/Jahreskarte, Mitglieder, 3. freier Verkauf an Bestandskunden) ab Dienstag bestellt werden. Alle Infos: Vereinshomepage

Döntjes

Nature is healing: Repression und Schwarzmarkt

Entschuldigt den Sarkasmus, aber viel mehr fällt einem dazu auch nicht mehr ein.
Kaum durfte das Stadion wieder gefüllt werden, standen auch die Schwarzmarkthändler wieder an der U-Bahn St.Pauli herum. Da das Spiel gegen Heidenheim nicht ausverkauft war, bleibt zu hoffen, dass sie wenigstens an diesem Tag keine Gewinne machen konnten.

Noch weniger amüsant dann das, was den HSV-Fans auf der Anreise nach Düsseldorf passierte. Sowohl auf Hin- als auch auf Rückweg mit der Bahn sind diese massiv von der Polizei behindert worden. Auf dem Hinweg wurde man über eine Stunde in einem Zug in Gelsenkirchen aufgehalten, ohne den Zug verlassen zu können – obwohl andere Züge in der Zwischenzeit nach Düsseldorf fahren konnten. Auf dem Rückweg wurde man dann gekesselt und in Regionalbahnen gesteckt, selbst wenn man einen ICE-Fahrschein hatte. Man kennt das leider inzwischen von der Polizei in NRW, das macht es aber natürlich trotzdem nicht besser.
Details dazu in der Stellungnahme der Nordtribüne und des Supporters Club.

Erstligaschiris

Oh, what a weekend!
Wer sich am Freitag nach dem Heimsieg gegen Heidenheim noch das Erstligaspiel zwischen Bochum und Gladbach anschaute, hatte ein heftiges Déjà-vu, denn am 1. April 2011 ereignete sich eine ganz ähnliche Szene am Millerntor. Beim Stand von 0:2 gegen Schalke traf ein von der Haupttribüne geworfener Bierbecher den Schiedsrichter-Assistenten am Kopf, das Spiel wurde abgebrochen. Von der Kameraposition des TV-Bildes war es quasi identisch, was am Freitag im Ruhrstadion passierte, lediglich der Zeitpunkt war etwas früher im Spiel.
Das Schiedsrichterteam um Benjamin Cortus und den getroffenen Christian Gittelmann verließ daraufhin den Innenraum, die Mannschaften folgten kurze Zeit später und nach knapp 20 Minuten wurde die Partie dann offiziell abgebrochen.
Christian Gittelmann erlitt eine Schädelprellung und ein Schleudertrauma, auf DFB.de ist ein Interview mit ihm veröffentlicht worden.

Eher amüsant dann das, was am Samstag nach einer Viertelstunde in Mainz passierte: Der FSV führte bereits mit 1:0 gegen Bielefeld (Endstand: 4:0), als ein Mainzer Kopfball von Bielefelds Ortega klar vor der Linie gehalten wurde. Das Spiel lief weiter, ehe Schiedsrichter Felix Zwayer zur Überraschung aller einige Sekunden später auf Tor entschied – weil ihm seine Armbanduhr mit der Torlinientechnik eben dies verkündete. Eine „Fehlfunktion“, wie Zwayer später im Interview erzählte – und glücklicherweise konnte diese aufgrund des VAR auch zweifelsfrei aufgeklärt werden.
Zur Erinnerung: Die Torlinientechnik kostet jeden Verein etwa 8.000€ pro Heimspiel (Zahlen aus der Zeit der Einführung, u.a. beim Spiegel) und findet in der 2. Liga keine Anwendung. Ob ein System diese Investition in Zeiten des VAR noch rechtfertigt, wenn es eh nur 1-2x pro Saison wirklich gebraucht wird (wenn überhaupt), darf dann gerne mal hinterfragt werden.

Hertha BSC leider ohne Netflix Serie

Es ist fast schon schade, dass die geplante Doku über den selbsternannten „Big City Club“ kürzlich abgesagt wurde, denn Geschichten gibt es nun wirklich genug zu erzählen.
Mit dem 3:0 gegen Hoffenheim kam nun seit langer Zeit mal wieder eine sportlich positive hinzu, dafür sorgte Investor Windhorst nach dem Spiel wieder für Zunder, als er gegen Präsident Gegenbauer schoss. Wenn man 374 Millionen Euro in einen Verein (bzw. die KGaA) steckt und dann keinerlei sportliche Entwicklung zu erkennen ist, mag dies verständlich sein – auf der anderen Seite zeigt es aber eben auch mal wieder, dass Profifußball nicht nach den Gesetzmäßigkeiten „normaler“ Investments funktioniert.
Überrascht hier eher niemanden, muss man aber wohl immer mal wieder festhalten. Ruhe dürfte bei Hertha jedenfalls so schnell nicht einkehren. (11Freunde (€) / Tagesspiegel)

HSV Museum: „Ins rechte Licht gerückt“

In Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Erinnerungsarbeit wird morgen eine neue Ausstellung im HSV Museum eröffnet:
„Ins rechte Licht gerückt – Der Einfluss von rechts auf die HSV-Fanszene der 1980er Jahre“
Schon der Einleitungstext des Begleitprogramms zeigt, dass man hier den Finger durchaus in die Wunde des eigenen Vereins legen wird:

„In den 1980er Jahren wurden mindestens drei Personen unter Beteiligung von rechten HSV-Fans
ermordet: Adrian Maleika, Mehmet Kaymakçı und Ramazan Avcı. Zu der Zeit werden rechte Parolen
und Aufnäher im Volksparkstadion Alltag. Das sei „alles nur Provokation“ und „so richtig rechts“
sei die HSV-Fanszene nie gewesen, erzählt man sich. Bis heute sind Nazis immer „die Anderen“.
Ein Blick in unsere Fanszene zeigt aber, dass sie unter uns waren – und teilweise noch sind.“

Begleitprogramm zur Ausstellung, HSV.de (pdf)

In den nächsten Wochen und Monaten sind begleitend zur Ausstellung auch noch Infoveranstaltungen geplant, Details findet Ihr im Begleitprogramm.

Zu wenig Parkplätze: Stadionkapazität in Unterhaching wird halbiert

Klingt auch eher nach einer Story aus dem Leben der Schildbürger, ist aber so passiert:
Die SpVgg Unterhaching darf ab sofort nur noch 50% ihrer Stadionkapazität füllen. Nicht etwa aufgrund der Pandemie, sondern weil es zu wenig Parkplätze gibt, wie der Münchner Merkur berichtet.
Da eine Schule am Sportpark erweitert wird, fallen etwa 320 (von ca. 850) Parkplätzen weg und die Neuberechnung des „Stadionbesucher pro Parkplatz“-Schlüssels kommt so auf eine Maximalauslastung von 7.500 statt der bisherigen 15.103.
Aktuell ist das eher egal, in der RL Bayern käme man damit problemlos aus – bei einer Rückkehr in den Profifußball wäre das aber natürlich ein Hindernis.

Stop making stupid people famous

Markus A. im Sportstudio.

Zu guter Letzt

Oh Gott… (Twitter)

Forza St. Pauli!
// Maik

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4 thoughts on “Lage am Millerntor – 21. März 2022

  1. Das “1. FC St. Pauli“ ganz am Anfang ist doch in Wirklichkeit kein Tabellenausschnitt (denn in einer Tabelle gibt es viel mehr Zahlen“, sondern dient in Wirklichkeit doch nur dazu, das bei eurer Leserschaft gleich zu Anfang die Augenbrauen hochgezogen werden und ihr des weiteren auch noch die fußballfernen Leute von der googlesuche abgreift, die mal wieder nach “1. FC St. Pauli“ gesucht haben, könnt ihr ruhig zugeben. :=)

  2. Moin Maik,
    ich teile zwar laienhaft deine Einstellung zum nicht strafwürdigen Handspiel von J. Medic. Vielleicht kannst du aber noch mal irgendwann mit deiner Schiedsrichter-Expertise das Regelwerk zum Thema Handspiel im Strafraum (ausgenommen Torhüter) unter Zuhilfenahme solcher Szenen erläutern.
    Ansonsten lebe ich weiter mit der Erkenntnis: Elfmeter ist, wenn der Schiri pfeift!
    Weiter so und Danke,
    Tobias

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