Hilfe für Menschen aus der Ukraine: Master of the Ball in Hamburg

Hilfe für Menschen aus der Ukraine: Master of the Ball in Hamburg

Ein Zwischenbericht der sporttreibenden Abteilungen des FC St. Pauli, über die Hilfsaktion für Menschen eines Fußballvereins aus Charkiv.

Drei Wochen ist es her, dass unser Aufruf für Unterkünfte ukrainischer Familien aus dem Fußballclub Master of the Ball gestartet wurde und immer noch sind wir überwältigt von den vielen Angeboten und der Unterstützung. An dieser Stelle vielen Dank an alle Menschen, die hierzu beigetragen haben.

Ein Bus, vor dem viele Menschen stehen,
Ankunft des Busses auf dem Harald-Stender-Platz

Was ist seitdem passiert?

Knapp eine Woche nach dem Aufruf kam Mittwochnacht, ein von uns organisierter Reisebus mit 45 Menschen am Millerntor an. Im Bus saßen Mütter mit ihren Kindern, die wir am Tag zuvor an der polnisch-ukrainischen Grenze bei Medyka in Empfang genommen haben. Alle Reisenden wurden bei der Ankunft auf Corona getestet, ehe wir sie in den Ballsaal der Haupttribüne bringen konnten. Dort gab es eine sehr leckere Kartoffelsuppe mit Würstchen oder Brot. Nach der langen Fahrt freuten sich einige auf eine warme Dusche, andere legten sich gleich nach dem Essen auf die von uns aufgebauten Feldbetten. Die Kids tobten noch einige Zeit, bis dann gegen 3.00 Uhr nachts langsam Ruhe einkehrte.

Am nächsten Morgen wurden wir mit einem Sonnenaufgang über dem Stadion geweckt und die Kinder konnten nach einem Frühstück bei herrlichstem Wetter auf der Feldarena ein wenig kicken. Nach all den Strapazen tat ihnen das richtig gut und sie hatten sehr viel Freude!

Zwei Kinder und ein Erwachsener in Fußballkleidung auf dem Kunstrasen an der Feldstraße, im Hintergrund der Bunker.
Ein wenig Ablenkung in der Feldarena.

Mittags organisierten wir eine Stadionführung inklusive Privatkonzert in der Levi’s Music School. Auch das war für alle einfach schön! Im Laufe des Tages wurden unsere Gäste dann nach und nach von ihren Gastfamilien abgeholt.
Wir konnten 77 Frauen und Kinder aus der Ukraine im St. Pauli-Umfeld unterbringen und mittlerweile sind alle unsere Gäste registriert und die ersten Kinder und Jugendlichen haben auch schon einen Platz im Kindergarten oder in der Schule.

Kinder auf der Trainerbank am Millerntor.
Beste Aussicht von der Trainerbank

Die 3. Frauen haben zur Kleidersammlung aufgerufen – auch hierfür ein großes Dankeschön! Einige Kinder und Jugendliche haben auch schon einen Platz in einem Sportverein gefunden oder gehen zu Kiezkick. Darüber hinaus konnten wir zusätzlich regelmäßiges Fußballtraining organisieren und ihnen damit zumindest teilweise ihre gewohnten Abläufe zurückgeben.

Und wie geht es weiter?

Am Donnerstagabend werden wir einen zweiten Bus mit Familien nach Hamburg bringen, auch wenn es durch die polnischen Behörden inzwischen wesentlich erschwert wird. Aber motiviert durch die glücklichen Gesichter der Kinder und durch die grandiose Unterstützung von Euch allen, sind wir sicher, dass wir auch diese Hürden wuppen und am Freitagmorgen einen Bus am Stadion begrüßen können. 

Zum Abschluss noch ein Aufruf für weitere Spenden, die benötigt werden:
Du hast noch einen funktionierenden ausrangierten Laptop bei Dir zuhause, den Du nicht mehr brauchst und gerne abgeben würdest? Dann fülle gerne dieses Formular (Office Forms) aus und wir melden uns zeitnah bei Dir. Sowohl die Kinder und Jugendlichen können diese für die Schule gut gebrauchen, aber auch einige Mütter, die damit quasi aus dem „Homeoffice“ so gut wie möglich in der Ukraine weiterarbeiten könnten.

An dieser Stelle einen Riesendank an alle, die uns bei all diesen Aktionen unterstützt, bzw. diese überhaupt erst möglich gemacht haben. Besonders bedanken möchten wir uns bei:

  • Lutz und seiner Tochter, die extra nach Medyka gefahren sind, um dabei zu unterstützen, dass alle unseren Bus finden.
  • Timo, der extra nachts am Stadion vorbeigekommen ist, um Corona-Tests durchzuführen.
  • Ulli und die Elbe-Werkstätten für die Organisation der Feldbetten.
  • Trixie, die wie selbstverständlich die Nacht am Stadion mit uns verbracht hat.
  • Natalia für die Übersetzungen im gesamten Zeitraum.
  • Ole und Bettina, die sich nachts um die Verpflegung gekümmert haben.
  • Daniel, der tagsüber mit den Kindern und Jugendlichen in der Feldarena Fußball gespielt hat.

Wir sind auch dankbar für jede Spende, wie beispielsweise vom Fanclubsprecherrat, aus der Handball-Abteilung oder aber auch von treuen Supporter*innen, die bisher bei uns eingegangen sind. Ohne diese Hilfe wäre es nicht möglich gewesen die Busse zu organisieren. Auch die Ausrüstung für das Fußballtraining hilft uns sehr. Aber vor allem sind wir dankbar und glücklich über all die Gastfamilien, die ein bisschen zusammengerückt sind, um Familien bei sich aufnehmen zu können.
// Dani, Kerstin, Nico, Olli, Reyk, Sabine und Verena (aus den sporttreibenden Abteilungen des FC St. Pauli)

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