Lage am Millerntor – 8. April 2022

Lage am Millerntor – 8. April 2022

Die Spannung steigt, auf geht’s! Morgen darf das Millerntor für den FC St. Pauli gerne mal wieder seine Magie entfalten, wenn Werder anreist. Wichtige Spiele gibt es aber auch für andere Teams der Liga, ebenso für die 1. Frauen und die U23. Die Lage am Freitag.

FCSP News

Am Samstag um 13.30h gegen Werder Bremen

Schluss mit dem Vorgeplänkel, auf geht’s! Morgen um 13.30h empfängt der FC St. Pauli als Tabellendritter den Spitzenreiter der Liga, den SV Werder Bremen. Spielort ist das ausverkaufte Millerntor, an dem weiterhin 2G gilt, die Maskenpflicht aber nur bis zum Platz – wodurch einer Rückkehr des organisierten Supports in der Süd dann auch nichts mehr im Wege steht.
Vorfreude? Aber absolut!

Um Euch langsam darauf vorzubereiten, gibt es diverse Möglichkeiten:
Fangen wir mal intern an: Tim hat sich mit der Dreierkette in Spielen des FCSP befasst, bzw. damit, wie diese von den Gegnern gespielt wird und wie wir statistisch gegen sie abschneiden. Spoiler: Gar nicht mal so gut. Und Werder spielt diese eben auch.
Genauer mit der morgigen Partie beschäftigt er sich wie gewohnt im ausführlichen Vorbericht. Und auch das „Vor dem Spiel“-Gespräch ist bereits online, Yannick sprach mit Lennart vom Weserfunk.

Extern könnt Ihr Euch die Pressekonferenz des FC St. Pauli durchlesen oder im Vereins-TV (auch ohne Log-In) anschauen. Hiervon wurde gestern kurzzeitig abgewichen und es gab „nur“ ein paar Ausschnitte zu sehen und der Rest war hinter der Paywall. Dies wurde inzwischen wieder korrigiert. Nach einer kurzen Recherche ist in der 2. Liga der SV Werder Bremen übrigens der einzige Verein, der die PK hinter eine Paywall packt, bei allen anderen Teams ist sie frei zugänglich. Womit wir bei der Deichstube wären, die veröffentlicht nämlich zumindest immer eine „extended Version“ der Pressekonferenz. Und einen Vorbericht findet Ihr dort natürlich auch.
Den Weserfunk habe ich eben schon beim „VdS“ erwähnt, die haben aber auch eine eigene Folge zum Spiel mit dem wunderschönen Episodentitel „Samentod“, in dem für St. Pauli Ian zu Gast war, der einigen vielleicht auch von Trainer- und Betreuerfunktionen aus den Frauenteams des FCSP bekannt ist.

Lage der Liga

Denkt an Eure Tippspiele!
Am Freitag geht der Blick eher in Richtung Tabellenkeller: Fortuna Düsseldorf (13. Platz, 33 Punkte) will gegen Hansa Rostock (11. / 37P) die fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz ausbauen, die Gäste wollen mit dem sechsten Sieg in Serie die 40-Punkte-Marke knacken. Gleiches gilt für Jahn Regensburg (10. / 37P), die den FC Ingolstadt (18. / 18P) empfangen.

Auch Samstag wird in dieser Tabellenregion gespielt, wenn Erzgebirge Aue (17. / 19P) Hannover 96 (14. / 32P) empfängt.
Neben unserem Spiel gegen Werder steigt aber auch noch ein weiteres Duell der Aufstiegskandidaten: Schalke 04 (4. / 50P) freut sich auf eine möglichst volle Arena und den 1. FC Heidenheim (7. / 45P). Bei den Knappen fehlen Victor Palsson (Covid) und Marvin Pieringer (Jochbeinbruch), Thomas Ouwejan (Wade) ist zumindest fraglich. Dafür kehrt Rodrigo Zalazar nach einer Fußprellung wieder zurück. Schalke hat von den noch ausstehenden sechs Spielen gleich fünf gegen andere Aufstiegskandidaten – für den Saisonendspurt will man natürlich den Schwung aus einem Heimspiel mitnehmen. Gästetrainer Frank Schmidt hingegen freut sich auch auf die Partie und hat auch nahezu alle Spieler zur Verfügung.

Im Abendspiel (20.30h, Free-TV) der nächste Kracher: Der 1. FC Nürnberg (5. / 46P) trifft auf Darmstadt 98 (2. / 51P). Eine Niederlage für den Glubb wäre ein herber Dämpfer im Aufstiegsrennen, allerdings hat man neben den Lilien auch noch die anderen drei Vereine die aktuell in der Tabelle weiter vorne platziert sind im Restprogramm – und mit einem Sieg wäre man bis auf zwei Punkte an Darmstadt herangerückt. Knapp 30.000 Karten sind bereits verkauft. Bei Darmstadt macht Coach Lieberknecht auf Understatement und schiebt die Rolle des Aufstiegsfavoriten auf den HSV. Ja, richtig gelesen, aber deren Restprogramm sei halt zu leicht. Klaus Gjasula fehlt noch rotgesperrt. Emir Karic (Mandelentzünding) wird sicher ausfallen, bei Patric Pfeiffer (Bluterguss am Oberschenkel) muss man abwarten. Auf der Pressekonferenz hatte Lieberknecht außerdem noch ein Sonderlob für Lasse Sobiech übrig.

Sonntag spielt Holstein Kiel (12. / 34P) gegen den Hamburger SV (6. / 45P). Kiel hat aus den Heimspielen gegen die Top 7 bisher zwei Siege (Werder, FCSP), ein Unentschieden (Darmstadt) und eine Niederlage (S04) geholt, empfängt später auch noch Heidenheim und Nürnberg und würde diese Bilanz sicher gerne verbessern, zumal sie positiver ist als gegen andere Tabellenbereiche. Der HSV hat aus den letzten drei Auswärtsspielen (Sandhausen, Nürnberg, Düsseldorf) nur zwei Punkte geholt und ist schon fast zum Siegen verdammt, wenn man oben nochmal anklopfen will. Selbst der angestammte Platz 4 ist sonst womöglich bald weg.
Unser nächster Gegner, der SV Sandhausen (15. / 31P), will gegen Dynamo Dresden (16. / 28P) im direkten Duell etwas Luft zum Relegationsrang schaffen. Außerdem trifft der SC Paderborn (40P) im Niemandsland der Tabelle auf den Karlsruher SC (38P).

Fanszene News

Hilfe für Menschen aus der Ukraine

Die Hilfsangebote aus Verein und Fanszene sind vielfältig und großartig. Seien es private Initiativen wie Apartments for Solidarity oder Taxi for Solidarity, die Suche nach Unterkünften der sporttreibenden Abteilungen oder die aus Soli-T-Shirt Verkäufen erzielten 100.000€, die der FC St. Pauli gespendet hat.

Was für wirklich tolle Menschen wir auch im Profikader haben, die über den Tellerrand hinausschauen, zeigt sich dann auch am Beispiel Simon Makienok, der mit seiner Lebensgefährtin Ida-Sophia ebenfalls einen geflüchteten Menschen aus der Ukraine privat aufgenommen hat.
Zurecht wenig Verständnis bekommt dann allerdings der Verein dafür, wenn man dieses soziale Engagement offenbar dafür nutzen will, Abos für das Vereins-TV zu verkaufen, wie auf Twitter geschehen. (Bevor das missverstanden wird: fcstpauli.tv ist schon gut und bietet inzwischen beispielsweise auch die Spiele mit englischem Kommentar – aber dann sollte man doch auch eher diese Funktionen nach vorne stellen.)

Stellungnahme des Fanladens

Der Fanladen hat sich mit erwartungsgemäß deutlichen Worten zum Spiel bei Hansa Rostock bzw. den Vorkommnissen drumherum geäußert:

  • […] müssen wir feststellen, dass die Polizeitaktik am Gästebereich des Stadions augenscheinlich falsch war und dass viele Fans durch offenkundig unangemessene Anwendung von Gewalt durch die Polizei verletzt wurden.
  • Während der Halbzeitpause des Spiels konnten Heimfans minutenlang den Umlauf des Gästebereichs mit pyrotechnischen Artikeln sowie Farbkartons beschießen bzw. bewerfen, ohne dass die in Sichtweite mit einem großen Aufgebot postierte Polizei eingriff.
  • Im Anschluss an diese Aktion stürmte die Polizei in den Umlaufbereich des Gästeblocks und drängte die dort stehenden St. Pauli-Fans unter Anwendung von Gewalt in den Block. Da dieser gut gefüllt war, gab es einen Stau im Mundloch, so dass die Fans sich nicht weiter bewegen konnten. Trotzdem wurden sie in dieser Situation weiter mit Fußtritten und Schlägen traktiert.
  • Es wurden Wasserwerfer, Schlagstöcke und Reizgas gegen die St. Pauli-Fans eingesetzt, während diese von der Polizei auf engstem Raum festgesetzt waren und weiter dem ungehinderten Beschuss mit Pyrotechnik ausgesetzt wurden.
  • Viele St. Pauli-Fans erlebten bei diesem Einsätzen Momente der Panik und es gab zahlreiche Verletzte. Auch zwei Mitarbeitende des Fanladens wurden in Ausübung ihrer Tätigkeit durch Fußtritte bzw. den Einsatz von Reizgas  von der Polizei verletzt.
  • Der im Anschluss verfasste Polizeibericht gibt nach unserer Einschätzung die Umstände nicht korrekt wieder. Gerade die Polizei sollte nicht – und darf es gesetzlich auch nicht – Schnelligkeit und mediale Lufthoheit vor inhaltliche Korrektheit ihrer Berichte setzen. 

Female St. Pauli Stories #2

Ich gehe mal davon aus, dass Ihr alle sehr gerne die erste Folge der „Female St. Pauli Stories“ gehört habt, in der Debbie mit Anne (Conexion St. Pauli und Türsteherin im Jolly) sprach.
Wenn nicht, wäre es jetzt genau der richtige Zeitpunkt, diese Folge noch schnell nachzuhören, denn dann seid Ihr bereits bestens vorbereitet, wenn gegen 10.00h die nächste Folge erscheint. Dieses Mal traf Debbie sich mit Jule von den Harbour Rebels.

Ein Mädchen mit einer FC St. Pauli Fahne.
Female St. Pauli Stories // (c) Hoodspirit

FC St. Pauli von 1910

Regionalliga Nord (m/w)

Die 1. Frauen hat vier der sechs Spiele der Rückrunde gewonnen – und steckt trotzdem noch knietief im Abstiegskampf. Nach drei Punkten in Delmenhorst gibt es die nächste Gelegenheit, diesem schrittweise zu entkommen. Am Sonntag um 13.00h geht es in der Feldarena gegen den TuS Büppel. (Facebook)

Die U23 holte zuletzt immer wichtige Punkte, wenn es besonders knapp wurde. Wenn man aus 14 Spielen 19 Punkte geholt hat und der erste Abstiegsplatz von einem Team belegt wird, welches nach 13 Spielen 15 Punkte hat, gilt dies wohl mal wieder als „knapp“.
Sonntag um 14.00h reist Jeddeloh II nach Norderstedt. Inhaber*innen einer Dauer- oder Saisonkarte haben freien Eintritt, alle anderen können bequem im Onlineshop zuschlagen.

Junioren Bundesliga

Während die U19 in der Liga spielfrei hat und sich mit einem Testspiel in Berne auf das Pokalspiel gegen den HSV am nächsten Donnerstag vorbereiten kann, geht es für die U17 um die nächsten Punkte im Kampf um Platz 2.
Nach dem 2:0 in Braunschweig am Dienstag steht am Samstag um 12.00h das Spiel bei Holstein Kiel an. Mit nur noch einem Punkt Rückstand auf den Nachbarn, der RaBa Leipzig empfängt, ist der Vizemeistertitel noch greifbar. Die Meisterschaft ist hingegen schon fest an Hertha BSC vergeben, die ohne Niederlage durch die Saison marschiert sind.

Döntjes

Nature is healing: Frankfurt spielt europäisch

Wie schon im 2.Liga-Block teilweise erwähnt, kehren die Fans jetzt mehr und mehr in die Stadien zurück. So auch gestern bei Eintracht Frankfurt, die in einem der aktuell zwölf laufenden Europapokalwettbewerbe den FC Barcelona empfangen durften. Das Spiel endete 1:1, vor Anpfiff verabschiedete sich die Kurve aber von Jürgen Grabowski.

Zu guter Letzt

Ein anderes Europapokalspiel – und das Tor zum 2:0 (ab 1m04s) kann man mal so machen.
(Ich hätte das gerne kürzer und über einen Tweet verlinkt, aber die UEFA löscht da alles sehr schnell.)

Forza St. Pauli!
// Maik

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3 thoughts on “Lage am Millerntor – 8. April 2022

  1. Sorry to be the spoilsport (again!): „Spielort ist das ausverkaufte Millerntor, an dem weiterhin 2G gilt, die Maskenpflicht aber nur bis zum Platz.“ Was da im Moment für Zeichen gesetzt werden, ist schon fatal. Und da gebe ich dem Verein keine Schuld, wird halt von der Politik so vorgegeben. Nur bei der aktuellen Infektionslage mit Maskenpflicht bis zum Platz, wo das Gedränge ja gerade im Stehbereich ist…schwierig. Und 2G verschreckt ja auch kein Virus mehr, wie viele stecken sich gerade trotz geimpft und/oder genesen zum wiederholten Male an. Aber ist eben die Situation, da zählt nur der Eigenschutz. Ohne FFP2 geh ich zumindest diese Saison nicht mehr ins Stadion.

    1. Du hast Recht.
      Dass aber überhaupt 2G gilt und die Maskenpflicht immerhin bis zum Platz, ist aber ja auch schon deutlich mehr als in einigen anderen Stadien.

    2. Der Witz ist eh, dass im geschlossenen Südumlauf, wo ich jemanden vielleicht drei Sekunden lang im Vorbeigehen begegne dann eine Maske getragen werden muss, da, wo ich aber dann zwei Stunden neben den gleichen Leuten stehen muss diese dann zwei Stunden lang ihre potentiell unbemerkt vorhandenen Viren an alle umstehenden maskenlos übertragen dürfen.
      Das ist alles nicht mehr wirklich logisch erklärbar… Und da ist es mir dann auch egal, ob in anderen Stadien dann mehr oder weniger als bei uns erlaubt wird, anstecken tue ich mich potentiell nämlich dann trotzdem in unserem Stadion.

      Die Ansteckungsgefahr, wenn zwei Personen (eine davon infiziert) im Freien eine FFP2-Maske tragen, liegt bei rund 1 Prozent, trägt die infizierte Person keine steigt sie auf rund 20% Ansteckungsrisiko für die masketragende Person an. Singen und anfeuern senkt das Risiko dabei eher nicht.
      Insofern ist es lächerlich, von einer „Eigenverantwortung“ bei dem Thema zu sprechen, wenn durch andere meine eigene Gefahr, mich zu infizieren verzwanzigfacht wird.

      Ich halte sowohl die in der Mitteilung gewählte Formulierung als auch die generelle Erlaubnis, inmitten einer Menschenmenge bei durchgehendem anfeuern die Maske abnehmen zu dürfen für einen fatalen Fehler. Aber das Ergebnis dessen werden wir dann ja in wenigen Wochen erleben, vielleicht kommt man dann ja wieder zur Vernunft.
      Ja, mich regt dieses Thema unheimlich auf!

      Als wenn man mit Maske nicht supporten könnte.

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