Lage am Millerntor – 21. April 2022

Lage am Millerntor – 21. April 2022

Noch vier Spiele, aktuell Tabellenplatz 3, am Samstag kommt der Vierte ans Millerntor. Hätte uns mal vor der Saison jemand erzählen sollen – hätten wir natürlich zustimmend entspannt genickt. Jetzt kribbelt es so langsam. Auf geht es, FC St. Pauli!

FCSP News

Es ist so etwas wie die Ruhe vor dem Sturm. Gestern war trainingsfrei und Berichtenswertes gab es nicht aus dem Verein. Da Teile der Redaktion durch Corona gebeutelt sind, können wir aktuell auch keine Transfer-Gerüchte in Gänze aufbereiten… haha, nee, kleiner Spaß, würden wir ja auch ohne Corona-Mist nicht.

Am Samstag gegen Darmstadt 98

So dürft ihr alle auf das Update gegen 09:30 Uhr warten, wenn die Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Darmstadt stattgefunden hat. Dann werden wir hier an dieser Stelle ein Personal-Update und vermutlich auch noch ein, zwei weitere spannende Dinge zum Spiel schreiben. Der Vorbericht kommt dann am Freitagmorgen, die drei Punkte dann bitte am Samstag.

Was aber schon da ist, ist das „Vor dem Spiel“-Gespräch von Casche, der mit Jana auf dass Spiel vorausschaut.

Update:
Ganz grundsätzlich ist die Situation um verletzte Spieler recht positiv. Abgesehen von den langzeitverletzten Spielern (Avevor, Wieckhoff, Ohlsson) befinden sich alle mehr oder minder voll im Training. So sind James Lawrence und Luca Zander seit Wochenbeginn wieder voll dabei. Auch Daniel-Kofi Kyereh hat zu Wochenbeginn bereits wieder Teile des Team-Trainings mitgemacht. Ob er einsatzfähig ist, wird heute entschieden werden. Timo Schultz betonte, dass man kein Risiko eingehen wolle. In Sachen Intenstität auf gleichem Level wie Kyereh ist Eric Smith. Bei ihm ist ein Einsatz am Wochenende aber ausgeschlossen, da er, wie Schultz auch noch einmal betonte, deutlich länger gefehlt hat als z.B. Kyereh und entsprechend länger braucht, um in Wettkampfform zu kommen. Da ist es dann leider nicht so passend, dass Afeez Aremu am Dienstag nicht trainieren konnte. Timo Schultz sagte, dass Aremu krank sei, drückte das aber etwas umständlich aus, sodass eher Fragezeichen übrig blieben. Er hofft auf eine Rückkehr zum heutigen Training. Weder mit Aremu, noch mit Smith gegen ein physisch enorm starkes Darmstadt wäre auch ein großes Problem.
Angesprochen auf die aktuelle Situation sprach Schultz von „positivem Druck“, betonte die gute und intensive Trainingswoche und erzählte, wie sehr er zusammen mit seinem Trainerteam die aktuelle (Tabellen-)Situation auch genießen kann. Das Beisein auf der PK hat auf jeden Fall die Lust auf Samstag nicht kleiner werden lassen.

DFL-Lizenzerteilung für 1. & 2. Bundesliga

Der Tweet der DFL klingt doch erst mal ganz gut:

Wenn man den Text dann in Gänze liest, schwingt zwischen den Zeilen durch: Die Vereine sind am Arsch. Gut, ist wahrscheinlich nach zwei Jahren Pandemie und mit wenig bis keinen Fans in den Stadien auch nur bedingt überraschend. Der entscheidende Satz dürfte folgender sein:

Vor dem Hintergrund der aufgrund der Corona-Pandemie weiterhin bestehenden wirtschaftlichen Unsicherheiten werden im Lizenzierungsverfahren mit Blick auf die finanziellen Kriterien und damit die Liquidität zur Saison 2022/23 Bedingungen durch Auflagen ersetzt, die bis zum 15. September 2022 zu erfüllen sind. 

DFL zur Lizenzerteilung

„Auflagen“ sind kleinere Vorgaben, die im besten Fall zu erfüllen sind und sonst auch (meist: kleinere) Konsequenzen nach sich ziehen. „Bedingungen“ hingegen sind die Voraussetzung für eine Lizenzerteilung – und die müssen normalerweise zu einem Zeitpunkt vor der Saison erfüllt sein, damit eben die Lizenz überhaupt erteilt wird.

Von diesem Procedere weicht man diese Saison erneut ab – ob dies nun ein sonderlich gutes Zeichen ist, dürft Ihr selbst beurteilen. „Türkgücü!“ mag der ein oder die andere da leise murmeln, aber das war ja was ganz anderes, weil DFB… *hust*

Zahlenspielereien

Nicht sehr wahrscheinlich, aber auch nicht gänzlich unmöglich: Nach 34. Spieltagen liegen der FC St. Pauli und der SV Werder Bremen in der Tabelle punkt- und torgleich beieinander. Was passiert denn dann eigentlich, wie ist da die Abfolge? Diese Frage warf Regnar in den Kommentaren von Tims „I want Aufstieg – now!“ Artikel auf.

Laut Paragraph 2 der DFL-Spielordnung (pdf) gilt bei Punktgleichheit zur Ermittlung der Platzierung folgende Regelung:

  • die nach dem Subtraktionsverfahren ermittelte Tordifferenz
  • Anzahl der erzielten Tore
  • das Gesamtergebnis aus Hin- und Rückspiel im direkten Vergleich
  • die Anzahl der auswärts erzielten Tore im direkten Vergleich
  • die Anzahl aller auswärts erzielten Tore.
  • Ist auch die Anzahl aller auswärts erzielten Tore gleich, findet ein Entscheidungsspiel auf neutralem Platz statt.

Wenn also tatsächlich punkt- und torgleich eingelaufen wird, greift der direkte Vergleich, inkl. Auswärtstorregel. Da aber beide Spiele 1:1 endeten, gehen wir über zu Punkt 5: „die Anzahl aller auswärts erzielten Tore“.
Tja, doof. Hier führt Werder aktuell mit 29 zu 22 und da hier wohl niemand davon ausgeht, dass wir diesen Rückstand mit dem einen Spiel auf Schalke noch ausgleichen können, sollten wir einfach in der Endtabelle bei Punkt- und Tordifferenzgleichheit ein Tor mehr als die Bremer geschossen haben. Es kann so einfach sein…

Fanszene News

Online-Umfrage zu Verein und Stadtteil

Die Bachelorarbeit einer Person aus der Fanszene beschäftigt sich im Studiengang Stadtplanung mit dem FCSP und seinen Fans sowie deren Auswirkungen am Spieltag auf den Stadtteil bzw. dessen Bewohner:innen.
Zielgruppe sind St. Pauli-Fans, die zumindest gelegentlich die Heimspiele besuchen. Die Umfrage dauert 5-10 Minuten (bei mir: handgestoppte sechs Minuten) und ist anonym.

FC St. Pauli von 1910 e. V.

Landesliga Hamburg (w)

19 Spiele, 17 Siege, ein Unentschieden, eine Niederlage. Klingt ganz gut, reicht für die Frauen des Bramfelder SV aber nur deshalb zur Tabellenführung in der Landesliga, weil die 2. Frauen des FCSP noch ein Nachholspiel hat. Diese haben nämlich aus 18 Spielen ebenfalls 17 Siege geholt.
Wenn Ihr am Sonntag um 12.30h am Gropiusring vorbeischaut, könnt Ihr dort das direkte Aufeinandertreffen verfolgen. (Facebook)

Döntjes

Regionalliga Update

Das kommt jetzt nicht mehr überraschend, aber fürs Protokoll:
Durch die gestrige 2:0-Niederlage beim Wuppertaler SV ist der KFC Uerdingen nun auch rechnerisch aus der Regionalliga West abgestiegen.

6.400 Menschen versammelten sich gestern im Tivoli, um Alemannia Aachen beim Versuch zuzuschauen, weitere Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Klappte nur bedingt, denn den frühen Rückstand gegen die U23 des 1. FC Köln konnte man in der 78. Minute nur noch zum 1:1-Endstand ausgleichen. Ein Punkt Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz ist es somit weiterhin. Vier Spieltage plus ein Nachholspiel stehen noch aus, um das Schicksal vom KFC zu vermeiden.

EA FIFA: Team of the Season

Der Spielmodus „Ultimate Team“ ist nach wie vor der beliebteste für das Computer-/Konsolenspiel „FIFA“. In diesem gilt es zum Saisonende auch immer das „TOTS“ zu wählen: „Team of the Season“. Seit ich das mit einem halben Auge verfolge, war noch nie ein St. Paulianer nominiert, daher sei dieses Mal auf die Wahl verwiesen, denn Daniel-Kofi Kyereh gehört jetzt zum illustren Kreis der Nominierten im „Community Team of the Season“.
Was ich leider verpennt habe: Die Wahl lief nur bis gestern… am 29. April wird dann verkündet, ob Kofi es geschafft hat und er damit eine besondere Karte im Spiel erhält.

Nutzten Spielerberater Royal Mouscron als geschäftliches Drehkreuz?

„Er weist die Vorwürfe von sich, es gilt die Unschuldsvermutung.“
Tja, wenn so ein Satz schon im sonst eher zurückhaltenden Kicker geschrieben steht, sollte man sich Gedanken machen.
Der belgische Verein Royal Excel Mouscron (Ex-Arbeitgeber von u.a. Sami Allagui, Lasse Sobiech und Bernd Hollerbach) war 2021 aus der 1. Liga abgestiegen und hat als Vorletzter der 2. Liga den nächsten Abstieg diese Saison sportlich gerade noch so vermeiden können. Dies dürfte aber kaum helfen, denn der Verband hat dem Verein nun die Lizenz für die ersten drei Ligen verweigert.

Der Kicker hatte sich der Thematik um die Verwicklung von Spielerberatern mit dem Verein und fragwürdigen Transfers bereits Ende März einmal ausführlich gewidmet („Die wundersame Geldvermehrung in Mouscron“), neue Dokumente haben jetzt zu einem weiteren Artikel geführt, in dem auch der eingangs zitierte Satz steht.

Konkret geht es dabei um den Berater von Robert Lewandowski, namentlich Pini Zahavi. Im Raum stehen der Verdacht der Fälschung, Betrug und Geldwäsche. Im weiteren Verlauf geht es um andere involvierte Berater, abgehörte Telefonate, und vieles mehr, was einen Wirtschaftskrimi interessant erscheinen lassen würde.

Zu guter Letzt

Popcorn!!! (Twitter)

Forza St. Pauli!
// Maik

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