Lage am Millerntor – 09. Mai 2022

Lage am Millerntor – 09. Mai 2022

Ein Spiel wie eine Saison – und die gilt es jetzt aufzuarbeiten. Noch nicht gestern und vielleicht noch nicht heute, aber zeitnah. Der FC St. Pauli verliert auf Schalke, die 1. Frauen bei Buntentor – immerhin holt die U23 drei wichtige Punkte. Die Lage am Montag.

FCSP News

2:3 bei Schalke 04

Die erste Hälfte des Wochenendausflugs war ziemlich gut: Im Niederrhein-Stadion von RWO durfte ich feststellen, dass dort seit unserer letzten Anwesenheit inzwischen eine neue Heimkurve gebaut worden ist. Währenddessen glitt der Sonderzug mit Tim flüssig tief in den Westen und vor Ort schien ebenfalls alles bestens organisiert, nach unseren Erlebnissen zumindest. Die erste Halbzeit war dann auch entsprechend, Igor traf zwei Mal und nicht wenige im Gästebereich dürften die Minuten um den Halbzeitpfiff herum in (Gesangs-)Trance verbracht haben, so sehr kochte die Stimmung. Eine erste Halbzeit wie unsere Hinrunde.

Igor Matanovic feiert im Hintergrund eines seiner Torr, im Vordergrund feiert Timo Schultz.
Da war die Welt noch in Ordnung… // (c) Peter Böhmer

Der Rest des Tages war dann eher Marke „Beschissen“: Schalke dreht das Spiel noch auf 3:2, den Siegtreffer erzielte Rodrigo Zalazar (NvdA-Zähler: 1), wappenküssend – eine zweite Halbzeit wie unsere Rückrunde. Wir müssen mit ansehen, wie S04 den Aufstieg feiert und sind gleichzeitig alle eigenen Chancen los. Gegen Düsseldorf fehlt neben Beifus (Rot) und Matanović (Gelb-Rot) auch Daniel-Kofi Kyereh (5. Gelbe). (Edit: Gleiches gilt auch noch für Afeez Aremu.)

Dazu nach dem Spiel der typische NRW-Schwachsinn beim Shuttle-Transfer, inkl. fast einer kompletten Stunde Warten im geschlossenen und abfahrbereiten Bus. Das ist eh schon immer komplett bescheuert (aber die Polizei vermeidet damit natürlich, dass da diese Monster namens Fußballfans unkontrolliert lange am Hauptbahnhof herumlungern), in einer Pandemie ist es aber natürlich einfach nur unnötig gesundheitsgefährdender Wahnsinn. Aber mit Fußballfans kann man es halt machen. Danke, Polizei.

Danach lt. Tim ein Sonderzug in ungewolltem Start-Stop-Modus und zumindest zum Start der Rückfahrt sehr debattierfreudig (nicht falsch verstehen: Der Sonderzug ist und bleibt die beste Art der Fortbewegung und ist voller liebenswürdiger Menschen).
Ich selbst verbrachte den Sonntag mit Junior noch im Ruhrgebiet und hakte den Ground von Schwarz-Weiß Essen ab.

Links:

Lage der Liga

Tja, nahezu Worst-Case Szenario aus Braun-Weißer Sicht. Darmstadt 98 verkackte es schon am Freitag mit einer 2:0 (2:1)-Niederlage in Düsseldorf, wo man schon nach zehn Minuten mit 2:0 zurücklag – und mehr als der Anschlusstreffer kam dann nicht mehr heraus. Klaus Gjasula holte sich kurz vor Schluss noch für ein Foul an Daniel Ginczek (NvdA-Zähler: 2) die Ampelkarte, leider ließ sich Ginczek selbst zum Nachtreten hinreißen und ging selbst mit glatt Rot runter. Darmstadt liegt damit vor dem letzten Spieltag mit 57 Punkten auf Platz 4 und müsste wahlweise mehr Punkte als der HSV holen oder neun Tore aufholen – oder bei eigenem Sieg auf eine Bremer Niederlage gegen Regensburg hoffen.

Am Samstag holte sich der HSV dann den Relegationsrang durch ein 2:1 (2:1) gegen Hannover 96, am letzten Spieltag geht es nun zu Hansa Rostock. Mit einem Sieg wäre es sogar noch möglich, bei einer Bremer Niederlage direkt aufzusteigen.

Apropos Bremen: Werder Bremen verteidigte Platz 2 nach einer torlosen ersten Halbzeit bei Erzgebirge Aue am Ende doch noch (vermeintlich) souverän durch ein 3:0 – zwei der drei Tore fielen allerdings erst in der Nachspielzeit. Am kommenden Samstag reicht im Weserstadion nun aber schon ein Punkt gegen Jahn Regensburg, um den direkten Wiederaufstieg klar zu machen.

Psychische und mentale Aspekte des Fußballs

Die Wechselwirkung zwischen mentaler Fitness und sportlicher Leistungsfähigkeit ist das Thema des neuen Artikels von Lorenz Adlung. Angereichert mit vielen Links und Statistiken kommt Lorenz zu dem Schluss: Fußball ist Kopfsache. „Mentale Erschöpfung in diesem Zusammenhang ist definiert als Überlastung von Geist und Wahrnehmung. Sie äußert sich durch mangelndes Konzentrations- und Koordinationsvermögen beim Fußballspiel.“
Als ich mir grad die Tore von Samstag nochmal anschaute, manifestierte sich dieser Satz beim Fehlpass vom sonst so sicheren Rico Benatelli vorm Schalker Siegtreffer.

Stellungnahme des FC St. Pauli zu Fynn Kliemann

Ich war am Freitag schon kurz drauf eingegangen, was denn dieser „Influencer“ mit dem FCSP zu tun hat, übers Wochenende dürften nun auch viele von jenen etwas über ihn gelesen haben, denen er bisher kein Begriff war (ausführlich: LMAAFK).
Der FC St. Pauli hat sich am Freitag zu den Vorwürfen gegenüber Kliemann geäußert, eine geplante weitere Zusammenarbeit mit Global Tactics liegt erst mal auf Eis. Während dieses Statement relativ klar ist, hat sich Viva con Agua deutlich zurückhaltender positioniert. Das mag man als „löblich“, im Sinne der Unschuldsvermutung deuten – sollte dann aber auch im weiteren Vorgehen klar aufgeklärt werden. Hier wird man aber sicher in den nächsten Wochen auch sehr genau auf die nächsten Schritte schauen.

FC St. Pauli von 1910 e. V.

Regionalliga Nord (m/w)

Ein Sieg, eine Niederlage.
Die 1. Frauen reiste gestern nach Bremen, um beim Tabellendritten ATS Buntentor Punkte mitzunehmen. Dies hat leider trotz dreier Tore nicht geklappt, nach 1:0 und 3:1-Rückstand war man jeweils zurückgekommen, doch das 4:3 in der 75. Minute konnte man nicht mehr beantworten. Bericht folgt.

In der Tabelle sind es so drei Punkte Rückstand auf Büppel und Werder II, die man mit dem Nachholspiel gegen Wellingsbüttel (18. Mai) noch ausgleichen könnte. Mindestens genauso wichtig dürfte aber schon der nächste Samstag sein, wenn man im direkten Duell mit Werder II (13.00h, Feldstraße) ganz wichtige Punkte einsammeln könnte, ehe es dann in jenes Nachholspiel und die zwei letzten Spieltage geht.

Die U23 war durch den Sieg des Lüneburger SK am Samstag (1:0 bei Drochtersen/Assel) in Zugzwang bzw. auf einen Abstiegsrang gerutscht. Durch Tore von Winter-Neuzugang Serhat Imsak (14.) und Aurel Loubongo (25.) sah gegen den HSC Hannover alles nach einem souveränen Heimsieg vor 130 Zuschauenden in Norderstedt aus. Durch einen Handelfmeter für die Gäste kurz vor der Pause wurde es allerdings noch mal knapper. Beste Chancen auf die Entscheidung wurden in der zweiten Hälfte vergeben, durch zwei Tore in der Nachspielzeit sieht das Ergebnis von 4:1 dann deutlicher aus, als es lange Zeit war.
Spielbericht und Fotos: fcstpauli.com

Drei Spieltage sind es hier noch, aktuell liegt man einen Punkt vor dem LSK – und zu diesem geht es am kommenden Sonntag. Den HSC konnte man gestern im direkten Duell auf nun sieben Punkte Rückstand distanzieren, hoffentlich gelingt dann ähnliches auch nächstes Wochenende, das wäre dann fast schon der Klassenerhalt.

Blindenfußball-Bundesliga

Der Saisonauftakt für den FCSP fiel bekanntlich aus, da Hertha BSC nicht genug spielfähige Spieler*innen hatte. Nach aktuellem Stand soll diese Partie als Einzelspiel Ende Juni am Borgweg nachgeholt werden.
Ein ähnliches Schicksal ereignete Mitfavorit MTV Stuttgart, auch hier fiel die Partie gegen den BVB aus, wurde allerdings mit 2:0 für Stuttgart gewertet.

In den verbleibenden zwei Spielen des Auftaktspieltags in Karlsruhe siegte Blista Marburg mit 11:0 gegen die Spielgemeinschaft Düsseldorf/Köln und Schalke 04 bezwang Wien mit 2:0.
Der nächste reguläre Spieltag steigt am 2./3. Juli in Soest, wo der FCSP auf Schalke und Dortmund treffen soll.

Futsal-Team vor Bundesliga-Aufstieg

Nach dem 5:5 im Auftaktspiel gegen die TSG 1846 Mainz gelang dem Futsalteam des FCSP in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga ein 11:7-Auswärtssieg bei Futsal Nova und an diesem Wochenende ein 7:4 im Rückspiel in Mainz.
Somit reicht am nächsten Samstag (18.00h, Sporthalle Kerschensteinerstraße) schon ein Punkt gegen Futsal Nova zum Aufstieg in die Futsal-Bundesliga.

Kreisliga 8

Es war hier zuletzt still geworden um die 4. Herren des FC St. Pauli. Doch nach einigen Personalrochaden hat sich nun auch das Team für die Öffetnlichkeitsarbeit dort neu sortiert und Flo erfreut uns kurz vor Saisonende wieder mit einem Spielbericht. Spoiler: Es geht nächste Woche (wahrscheinlich) um alles!

Am Sonntag morgen hieß es erst einmal das Spiel der Profis auf Schalke schnellstmöglich zu vergessen. Es war nämlich alles angerichtet für einen perfekten Fußballnachmittag für die Vierte. Am letzten Heimspiel der Saison empfingen wir bei strahlendem Sonnenschein die Gäste vom FTSV Lorbeer 1. Die Begegnungen in der Vergangenheit waren immer unangenehm und im Hinspiel mussten wir eine Niederlage hinnehmen. Dementsprechend hatten wir etwas gut zu machen. Die Zahl der Fans war dieses Mal auch nicht an einer Hand abzuzählen, was für zusätzliche Motivation sorgte. Abgesehen davon hatten wir laut Coach diese Saison noch kein Spiel zu Hause verloren und nur sechs Gegentore bekommen (wir haben diese Information nicht kontrolliert und vertrauen auf die Recherchefähigkeiten unseres Trainers) (Anm. MillernTon-Faktencheck: Diese Informationen sind korrekt).

Entsprechend furios ging es los und wir bauten von Beginn an Druck auf den Gegner auf. Alle Chancen und deren Trefferwahrscheinlichkeit aufzuzählen würde den Rahmen dieses Spielberichts sprengen. Irgendwann in der zweiten Halbzeit hat Bülent dann für die erlösende 1:0-Führung gesorgt. Wenig später wurde es kurios. Tor, Abseits, Tätlichkeit des gegnerischen Torhüters, Elfmeter: 2:0! Alles in einer Szene. In klassischer St. Pauli Manier wurde es gegen Ende hektisch und nach dem 2:1 Anschlusstreffer gibt es erneut einen Elfmeter. Dieses Mal für die Gäste von Lorbeer. Viele dachten insgeheim an den Klassiker: wer sie vorne nicht macht, bekommt sie hinten rein. Aber nicht mit unserem Torwart Finn, der den Elfmeter pariert! Der Nachschuss wird erstklassig weggegrätscht und somit konnten wir das 2:1 am Ende ins Ziel bringen.

Tabellenführung behauptet! Damit ist alles angerichtet für das letzte Saison- und Endspiel nächste Woche bei der Drittvertretung vom ETV. Diese befindet sich aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz hinter uns und muss am Dienstag noch gegen unseren heutigen Gegner Lorbeer ran, bei einem Sieg kämen sie bis auf einen Punkt an uns ran. Es sieht alles nach einem Showdown am letzten Spieltag aus: 14.5. um 17:00 Uhr beim ETV an der Bundesstraße (das war jetzt eine indirekte Bitte an alle St. Paulianer, um uns dort zu supporten). Heute war schon eine gelungene Generalprobe! Danke an alle, die da waren und uns unterstützt haben. Bis nächste Woche! Forza St. Pauli!

Fanszene News

Live and Love forever, Melli!

Krebs ist ein Arschloch.
Mach es gut, Melli!

Lesung mit Lilian Thuram

Am 1. Juni um 19.00h findet in der Weinbar eine Lesung mit Lilian Thuram statt. Zusammen mit dem Edition Nautilus Verlag, der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hamburg und dem FC St. Pauli präsentiert das 1910-Museum den ehemaligen französischen Fußballprofi, der sich seit langem in antirassistischer Bildungsarbeit engagiert.
„Man wird nicht weiß geboren, man wird dazu gemacht.“ – Buch: „Das weisse Denken“ // Facebook Event

Döntjes

3. Liga Update

Ein schwacher Trost, aber: Auch andere Vereine können gute Ausgangspositionen noch episch verkacken. Nach der überraschenden Niederlage gegen BVB II letzte Woche, unterlag der 1.FC Kaiserslautern nun auch bei der (bis zu jenem Spiel) abstiegsgefährdeten Viktoria aus Köln mit 2:0. Das Team von Daniel Buballa feierte so den Klassenerhalt. Für Kaiserslautern geht es nun in die Relegation gegen Dynamo Dresden.

Zweiter Aufsteiger ist somit Eintracht Braunschweig, obwohl man am Tag zuvor noch durch eine 3:2-Niederlage beim SV Meppen die Tür für Lautern nochmal einen Spalt geöffnet hatte.

Im Keller kommt es zum Fernduell zwischen dem SC Verl und Viktoria Berlin. Verl dreht am Freitag beim BVB II einen Pausenrückstand (Vorarbeit: Christian Viet) noch in einen 2:1-Auswärtssieg und geht damit mit zwei Punkten und sieben Toren Vorsprung in den letzten Spieltag, wo man den frisch geretteten MSV Duisburg empfängt. Viktoria Berlin müsste dies im Heimspiel gegen den SV Meppen aufholen.

Regionalliga Update

In der Regionalliga Nord drehte Weiche Flensburg am Samstag durch ein Tor in der 86. Minute noch den Halbzeitrückstand bei Atlas Delmenhorst und wahrte so die theoretische Chance auf die Aufstiegsspiele. Der VfB Oldenburg schoss am Sonntag ebenfalls in der 86. Minute ein Tor, dies war der 2:2-Ausgleich gegen den HSV II. In der 90. Minute gelang Marcel Appiah aber sogar noch der 3:2-Siegtreffer, was sechs Punkte Vorsprung auf Flensburg bedeutet. Wenn Flensburg nicht überraschend nächste Woche gegen Hildesheim strauchelt, kann Oldenburg am 21. Mai gegen Holstein Kiel die Meisterschaft klar machen.

Die Regionalliga Nordost stellt bekanntlich den Gegner in den Aufstiegsspielen, der BFC Dynamo verpasste es durch ein 1:2 gegen den Berliner AK, den Titel auch rechnerisch zu sichern – die drei Punkte und 13 Tore Vorsprung auf Carl Zeiss Jena sollten bei noch einem ausstehenden Spiel trotzdem reichen.

Das Drama in der Regionalliga West nahm schon am Freitag seinen Lauf, als Tabellenführer Preußen Münster beim SC Wiedenbrück nicht über ein 0:0 hinaus kam – und so Rot Weiss Essen am Samstag durch ein 3:0 beim SV Rödinghausen vorbeiziehen konnte. Beide gehen nun mit 84 Punkten in den letzten Spieltag, RWE hat die um zwei Tore bessere Tordifferenz. RWE empfängt RW Ahlen, Preußen will gegen den Effzeh II die zwei Tore aufholen.

Denkwürdiges gab es in der Regionalliga Südwest: Vor dem letzten Spieltag hat die SV Elversberg drei Punkte und 19 Tore Vorsprung auf den SSV Ulm, ähnliches (drei Punkte und 14 Tore) gilt auf den Nicht-Abstiegsplätzen für den FSV Frankfurt – und diese Situation manifestierten beide Teams dann beim 1:1 gestern auf dem Platz, indem der Ball in den letzten 15 Minuten nur noch hin und her gespielt wurde (Video beim Kicker, ab ca. 4min).
Glückwunsch zum Aufstieg in die 3. Liga, SV Elversberg.

In der Regionalliga Bayern gewannen sowohl Bayreuth als auch Bayern II ihre Spiele, die SpVgg hat bei noch zwei Spielen fünf Punkte Vorsprung. Eine Niederlage der Bayern am Freitag würde den Bayreuther Aufstieg besiegeln, ansonsten kann man es am Samstag im Heimspiel gegen Aschaffenburg selbst besorgen.

Zu guter Letzt

Schiedsrichter mit klarer Körpersprache. Sehr wichtig. (Twitter)

Forza St. Pauli!
// Maik

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13 thoughts on “Lage am Millerntor – 09. Mai 2022

  1. Wieder einmal eine ganz schlechte Halbserie. Ich erwarte von den Entscheidern, dass sie dafür Erklärungen abgeben und eine Strategie entwickeln, wie das vermieden werden kann.
    Diese Misere mit nur 4 Siegen in der Rückserie macht den guten Gesamteindruck kaputt, wird aber offensichtlich im Verein und auch in der Presse bislang ignoriert. Warum?
    Übrigens, ich erwarte nichts im letzten Spiel. Auch das ist Pauli seit Jahren, ob gute Serie oder schlechte, das letzte Spiel wird pomadig dahin geschenkt.

    Also, auch nach dieser Saison gibt es Fundamentales aufzuarbeiten. Und bitte nicht sagen, ich würde eine tolle Saison schlecht reden. Insgesamt war die Saison für das Potential, dass Pauli hatte eben nur durchwachsen.

  2. “Wir müssen mit ansehen, wie S04 den Aufstieg feiert und sind gleichzeitig alle eigenen Chancen los.“

    Was ist denn nun los, habe ich was verpasst? Wo ist der Optimismus vom Millernton hin?!
    Ihr begrabt hier gerade alle Aufsriegshoffnunfen, bevor der Aufstieg auch rechnerisch nicht mehr möglich ist! Noch sind hier ein Spiel zu spielen, und drei Punkte zu vergeben, die uns für einen Aufstieg reichen könnten, und ihr beendet hier die Saison schon vor dem Ende und steckt dem Kopf in den Sand. Das hätte ich von euch nicht erwartet, ich bin von euch enttäuscht. Hoffentlich kommt euer Optimismus im Laufe der Woche zurück, ansonsten empfehle ich euch das nochmalige lesen eures eigenen “So müssen die Spiele laufen, damit der FCSP aufsteigt“- Artikels, denn es ist noch alles möglich! Immer weiter – oder so. :=)

    1. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass in einer Entwurfs-Version des Artikels noch ein „(fast)“ vor dem „alle“ eingebaut war.
      Das war mir dann aber doch zu albern 😉

  3. St.Pauli? Ich möchte nicht darüber reden! (Muss es aber tun..)
    Was bleibt ist Frust. Frust über das Verspielen einer Mega-Chance, nächste Saison in Dortmund, München, Freiburg antreten zu können und nicht in Regensburg, Sandhausen und vor allem Rostock. Frust darüber, wie leichtfertig diese Chance verspielt wurde. Wie zum Teil seelenlos, kampflos und zu oft in der Rückrunde leider auch planlos das verdaddelt wurde. Frust und Unverständnis darüber, wieso von Vereinsseite aus nach Erreichen der Herbstmeisterschaft mit 7 Punkten Vorsprung keine Aufstiegsprämie ausgehandelt wurde; aber genauso weshalb das Team zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt -direkt nach der Eins zu Eins-Niederlage in Sandhausen- bei Bornemann diesbezüglich aufläuft. Frust darüber, das in der Winterpause Null auf die zu Tage tretenden, durch Burgstallers Lauf überlagerten, Defensivschwächen reagiert wurde. ( Das ist mir grade zu dünn, wieso Null auf das sich anbahnende Defensiv-Desaster reagiert wurde). Frust darüber, wieviel Leute schon wieder mit dieser- vom holländichen Psycho in seiner Brandrede völlig zu Recht kritisierten- furchtbaren „aber war doch ne tolle Saison“ (wie ZUM TEUFEL kann das eine gute Saison sein, wenn man von Herbstmeister auf Platz 15 fällt), „zweite Liga ist eh besser, da gehören wir hin“ etc Looser-Mentalität um die Ecke kommen. Frust darüber, das wir immer noch keine perspektivische Adresse für Spieler wie Zalazar darstellen. Frust darüber das dieser Paradigmenwechsel von bedingsloser Winner-Mentalität – Zander, Golke, Ippig, Truller, Stani, Kruse, Naki, Ebbers…- hin zu der „wenns gut läuft, läufts, wenn nicht tjaa dann eben nicht“ Scheissegal-Haltung offensichtlich mittlerweile ein fester Bestandteil der DNS dieses Vereins geworden ist. Ich wappne mich bereits jetzt innerlich vor dem, was da unweigerlich nächste Saison kommen wird: Kyereh sicher, für mich Paqua und Burgi dito; Ohlsson und Smith leider auch, diverse Andere weg. Ich wappne mich schon jetzt davor, das die endlich mal reinkommenden Transfer-Mios wahrscheinlich wieder für alles Mögliche ausgegeben, aber nicht ins Team reinvestiert werden ( schon klar, natürlich gibt es nicht unerhebliche Pandemie-bedingte Defizite, aber erstens haben das andere Vereine auch, zweitens macht dieser Verein mehr merchandise-Umsatz in einem Monat als Regensburg, Sandhausen und Aue zusammen in einer Saison und drittens gibts für den Aufstieg in die erste Liga mal sofort nen Millionenregen). Ich wappne mich bereits jetzt davor, das aus den Fehlern dieser Saison nicht viel gelernt wird; das die Chance, die diese Saison bei einer vernünftigen Analyse ja bieten würde, nicht so ergriffen wird, wie es nötig wäre: die Ansprüche klar definieren und WENN es denn für Oben reichen soll -natürlich nicht um jeden Preis, aber das muss eben mal ausgesprochen werden- danach handeln, sprich:
    Hinterfragen aller Spieler, ob sie diesen Ansprüchen genügen, genügen wollen
    Hinterfragen taktischer Entscheidungen des Trainerteams, beispielhaft die oft zu spät erfolgenden Einwechslungen
    das Durchstecken von Internas an den journalistischen Jauchekübel mit den 4 Buchstaben verhindern (ich meine nicht die Mopo)
    Fragen nach eventuellen Prämien rechtzeitig klären
    grundsätzlich -endlich mal- analysieren, wieso Vereine wie Freiburg/Mainz/Augsburg/Union es mit zum Teil geringeren Mitteln geschafft haben, sich dauerhaft als Erstligisten zu etablieren
    usw
    Mein Vertrauen,das all das angegangen wird, in: Bornemann ist gestiegen; in die Führungsriege eher auf einem bescheidenen Niveau geblieben; ins Trainerteam noch vorhanden.
    Was bleibt?
    1. Gedenken an Melli
    2. da mach ich mir nix vor: zum 33ten Mal in den letzten 37 Jahren ne Dauerkarte holen.
    Was bleibt!

    1. Schön geschrieben. Wir hatten es mit Maik neulich das (durchaus emotionale) Thema „Was wollen wir in Liga 1?“. Und ich gehöre auch zu den Leuten, die das so sehen, dass wir (aktuell und das zeigte die Form zuletzt ja leider deutlich) in Liga 2 besser aufgehoben sind. ABER: Wie Maik auch immer wieder argumentiert und das finde ich ein gutes Argument: Die Gelegenheit war nie so günstig wie in dieser Saison. „Ein Spiel wie eine Saison“, das trifft es wirklich gut, und dieses Gefühl war Samstagabend glaube ich nicht nur bei mir präsent. Nach dem 2:0 habe ich schon überlegt „Mist, ich habe keine Karte für das entscheidende Heimspiel“, da sieht man, was das psychologisch mit einem macht. Aber Hoffnung machen und dann enttäuschen gehört ja beim FCSP leider auch immer wieder dazu. In dieser Form wären wir aber in Liga 1 eher ein Fürth gewesen als ein Bochum oder Union. Das wichtige ist jetzt, sich nicht in eine Negativspirale ziehen zu lassen.

      Forza St. Pauli!

  4. #Frauen
    Das wird noch eine ganz enge Kiste, denn Platz 12 wird nicht zum Klassenerhalt reichen, sollte Henstedt-Ulzburg sich nicht noch wider erwarten in der 2. BL halten können. Auch ein evtl. Aufstieg der Norderstedter gegen Turbine II bringt da nix.

    17.2 In der Saison 2021/2022 steigen die Vereine, die die letzten beiden
    Tabellenplätze belegen, aus der FRN ab und werden für die Saison 2022/2023
    vom jeweiligen LV neu eingegliedert.
    Die Zahl der absteigenden Vereine erhöht sich in dem Falle, in dem durch Abstieg
    aus der 2. Frauen-Bundesliga die Zahl von 14 Mannschaften in der FRN
    überschritten wird.

    Ist durch Aufstieg von Vereinen aus der FRN in die 2. Frauen-Bundesliga die
    Sollstärke von 14 Vereinen unterschritten, steigen weitere Vereine aus den
    Landesverbänden auf. Es verringert sich nicht die Zahl der Absteiger.
    Als Absteiger aus der 2. Frauen-Bundesliga gelten auch die Vereine, denen die
    Zulassung durch den DFB entzogen wurde sowie Vereine, die ihre Zulassung
    zurückgegeben haben.

    Quelle: https://www.nordfv.de/fileadmin/Spielbetrieb_Frauen/210728_Durchfu__hrungsbestimmungen_RLNF_2021-2022.pdf

    1. Ja, hatten wir hier ja auch in den letzten Wochen schon mehrfach thematisiert. Den Passus zum Aufstieg bzw. der Nicht-Reduzierung hatte ich bisher aber noch nicht belegt gesehen, Danke dafür.
      Ich bin aber guter Dinge, dass das Team das auch so noch wuppen wird. Zwei Siege gegen Werder und Wellingsbüttel würden diesem Glauben natürlich sehr helfen.

  5. Ja, das stimmt und dann gibt es ja noch den aus St. Pauli Sicht positiven Trend in Büppel. Wird schon schief gehen. 😉

  6. Nach dem Heimsieg gegen Heidenheim schrieb mir ein Freund „Das war der Aufstieg“. Hatte ich auch geglaubt. Das ist noch keine 2 Monate her. Seitdem nur noch drei Punkte. Da der Absturz so schleichend kam, habe ich schon fast vergessen wie groß die Chance tatsächlich war. Wenn ich mir dann aber aktiv vor Augen führe, welche Chance da vergeben wurde, tut das ziemlich weh.
    Was war gut diese Saison?
    – Die Heimstärke. Definitiv das Fundament für eine erfolgreiche Saison, dass muss sie auch nächstes Jahr sein.

    Was fehlte?
    – Souveränität (vor allem in der Rückrunde). Der Kiezkieker hat es in seinem Blogbeitrag gestern errechnet: 14 Punkte haben wir in der Rückrunde nach Führungen verdaddelt. Dazu 2 Punkte aus der Hinrunde (gegen F95). Selbst wenn es insgesamt nur die Hälfte gewesen wären (8), würden wir nun schon feiern.
    – Mentalität (okay, typisches DoPa-Schlagwort). Wieviele Punkte haben wir nach Rückstand geholt? 4 in der Hinserie, 2 in der Rückserie. Ist sicher nichts was sich wirklich trainieren lässt, das hängt viel mit dem Charakter der Spieler zusammen. Andererseits hat das zumindest in der Hinserie 2020/2021 ja ein paar Mal mit den gleichen Spielern geklappt.
    – Auswärtsschwäche: 5 Siege sind ganz ok, es sollte besser in Richtung 7-8 gehen.
    – Tordifferenz: Wir haben zu selten hohe Siege mit +4 oder mehr Toren. Auf der anderen Seite immer mal wieder diese 0-3, 0-4 Klatschen (und das schon seit Jahren!). Das führt dann am Ende zu einer eher mittelprächtigen Tordifferenz. Was das bedeutet, sehr wir auch jetzt. Nur drei Punkte hinter Platz drei, aber dennoch keine realistische Chance, selbst bei Ausrutschern der Konkurrenz noch nach oben zu rutschen.

    Ich weiß, die beiden Punkte „Mentalität“ und Auswärtschwäche sind kaum zu trainieren, aber nur wenn die oben genannten Punkte ALLE erfüllt werden, ist ein Team wirklich aufstiegsreif. Bei uns war es eben nur 1/5.

    1. Sehr gut zusammengefasst (ich finde das ja hier generell schön beim Millernton, dass man auch trotz Emotion noch ganz sachlich diskutieren kann!). Bei der Fehlen-Seite würde ich noch die Abhängigkeit von einem treffenden Stürmer aufzählen. Auch GB9s Formschwäche vor dem Tor war maßgeblich für den Misserfolg. Ich weiß, er hat auch andere Qualitäten, wie von Tim auch immer wieder beschrieben und betont, jedoch haben seine Tore wesentlichen Anteil am Erfolg der Hinrunde gehabt (weiß aktuell gar nicht, wie es da bei Schalke z.B. aussieht, wie stünden die ohne Terodde jetzt da? Will sagen, ist vermutlich nicht nur ein Faktor bei uns, nur ist er bei uns eben ins Negative umgeschlagen). Zeigt dazu aber auch noch auf, dass wir nie viele treffsichere Leute im Kader haben und das auch schon seit mehreren Saisons. Immer ein Spieler, der gut trifft, wenn dieser das nicht tut, bleibt auch oft der Erfolg aus und man fragt sich „Wer soll die Tore schießen“. Dabei sah das in der Hinrunde ja echt gut aus mit regelmäßigen Toren von Guido, Makienok, Kyereh. Aber mit dem Einbruch blieben auch diese Tore zunehmend aus.

      Ich bin gespannt, wer überhaupt noch von der Truppe übrigbleibt. Matanovics Tore machen ja Hoffnung auf mehr in der kommenden Saison (er ist wieder zu uns zurückgeliehen, wenn ich das richtig verstanden hatte?) und Makienok ist ja auch einer, mit dem man gut starten kann, wenn Guido wirklich gehen sollte. Übrigens nicht auszudenken, wenn Matanovic schon früher angefangen hätte, zu treffen. Aber hätte, wäre…

      Schauen wir mal, was die neue Saison bringt, einen Abgesang mit Durchreichen in die 3. Liga will ich aber nicht sehen, so wie von einigen Schwarzmaler*innen schon jetzt prohezeit.

  7. Wenn die Realität wieder da ist.

    Zu Beginn der Hinrunde habe ich ob der Erfolge der Mannschaft immer wieder kopfschüttelnd vor Staunen und mit leichter Ironie vor mich hin gesagt „Das ist nicht mehr mein Sankt Pauli“. Bis sich irgendwann ein „Doch, das IST mein Sankt Pauli!!!“ ganz langsam von hinten immer mehr nach vorne schob. Das war es, wo (nicht nur ich) so lange von geträumt habe und es ließ mich regelmäßig am Wochenbeginn das Auftreten und Spiel der Mannschaft noch verzückt vor mich lächeln. Und das träumen vom Aufstieg begann. Irgendwann kam der Zeitpunkt, wo der Aufstieg eigentlich keine Frage wert war. Eigentlich, diese fiese sozialdemokratische Floskel.

    Es kam die Rückrunde und da war er wieder. Mein FCSP aus den Jahren zuvor. War es in der Hinrunde fast egal in welcher Zusammensetzung die Mannschaft auflief, sie gewann einfach (fast) alles. Doch dann, … . Mehr als eine Halbzeit mit ansehnlichem Fußball gab es kaum noch. Es kam, wie es mit Träumen so ist. Sie platzen meist.

    Und nun? Die Realität hat uns wieder eingeholt und die absehbare Zukunft wird die Blablabla-Beste-Zweite-Liga sein. Das analysieren des Wieso-Weshalb-Warum überlasse ich denen die es können (*winken @Millerntonteam*). Oder meinen es zu können. Ich kann nur Gefühle.
    Grade tut es weh, sehr weh. Aber danke, dass ich zumindest eine halbe Saison träumen durfte.
    So werde ich weiterhin singen „In meinen Träumen, spielst ganz woanders“. Denn Sankt Pauli die einzige Möglichkeit ist!

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