DFB-Pokal: SV Straelen – FC St. Pauli 3:4 (2:2)

DFB-Pokal: SV Straelen – FC St. Pauli 3:4 (2:2)

Der FC St. Pauli gewinnt in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals mit 4:3 (2:2) beim SV Straelen. Kein fußballerischer Hochgenuss – aber eine Runde weiter ist das, was zählt.
Titelfoto: Peter Böhmer

An- und Abreise

Schon „lustig“, dass ein Spiel in Duisburg von Hamburg aus besser zu erreichen ist, als ein Spiel in Hannover. Zumindest konnte man mit dem 9€-Ticket relativ entspannt hin und wieder zurück kommen, was auch einige getan haben. Zumindest bis Redaktionsschluss war auch noch nichts Negatives von den Reisenden zu hören gewesen.

Die Gruppenreise des Fanladen hatte auch eine entspannte Anreise. Der ICE zurück fiel dann zwar aus, mit einem Ersatzzug konnte aber zumindest Schadensbegrenzung betrieben werden.
Ich selbst wählte auch eine ICE-Anreise, allerdings noch eine Stunde später als der Fanladen. Die Papa/Sohn-Tour macht dann heute Abend aber noch beim Pressure Air Festival in Oberhausen Station, wo Thees Uhlmann auftritt – und morgen gibt es dann in NRW halt auch noch irgendwo Fußball.

Das Spiel

Pokalspiele in der 1. Runde des DFB-Pokal. Selten Gelegenheit zu glänzen, oft genug Stolperstein, gerade für den FC St. Pauli. Trotzdem waren die Vorzeichen selten so klar wie heute:
Hier der Zweitligist mit passablem Saisonstart und stimmgewaltigem Anhang, dort der Regionalligist, der zum Auftakt bei Schalke 04 II verlor, letzte Saison fast abgestiegen war und nicht mal wirklich Heimvorteil hatte. 5.874 Menschen sollen schlussendlich im Duisburger Stadion gewesen sein, knapp die Hälfte dürfte es mit dem FC St. Pauli gehalten haben.

Der Braun-Weiße Anhang (ganz normal im Gästeblock platziert, während der Heim-Stehbereich leer bleiben musste) kam gleich zu Beginn auf seine Kosten. Erste Chance (Matanović) in der ersten Minute, weitere Chancen fast im Minutentakt – und wenn es nach einer Viertelstunde 3:0 steht, wäre das durchaus auch in der Höhe verdient gewesen.
Aber der Konjunktiv ist der Hilfeschrei des Zurückliegenden – und zack erzielt Straelen mit dem ersten Besuch in unserer Hälfte das 1:0, weil unsere Innenverteidigung zu je 50% nicht dem Gegenspieler folgt und das Abseits aufhebt.

Ich kürze das im Folgenden mal ab: Gefühlte 90% Ballbesitz (tatsächlich waren es „nur“ 72%), 13:3 Ecken, 28:9 Torschüsse – und am Ende erzielt man drei der vier Tore nach einem Standard. Standards sind eben der große Unterschied zwischen den Ligen – und die beiden Ligen Unterschied manifestierten sich heute eben in Ballbesitz und Standards.

  • Freistoß von Smith vom linken Strafraumeck, der durch Freund und Feind hindurchrutscht.
  • Kopfball von Jakov Medić nach Freistoß Smith.
  • Kopfball des gerade eingewechselten David Otto nach Flanke Eggestein
  • Rücken von Medić in Kombination mit dem Pfosten, erneut nach Freistoß Smith

Pokalspiele, eigene Gesetze und so.
Weiterkommen, egal wie.

„Wir haben bisher in jedem Saisonspiel zwei Gegentore kassiert – hoffen wir mal, dass das heute so bleibt!“ sagte Junior zur Pause. Es sollte nicht dabei bleiben, der Freistoß ins kurze Eck war die Kirsche auf der Torte, was die Defensivleistung anbelangt. Betim Fazliji und Jakov Medić offenbarten erhebliche Abstimmungsprobleme, Dennis Smarsch war da hinten die ärmste Sau und muss sich eben jenen Freistoß trotzdem ankreiden lassen.

Da wusste er es noch nicht… Manolis Saliakas nach dem Foul und vor der Karte. // (c) Peter Böhmer

Manolis Saliakas kassierte bei einer übermotivierten Aktion im gegnerischen Strafraum glatt Rot und dürfte so mindestens in der 2. Runde gesperrt fehlen. Aus meiner Sicht ist Rot etwas zu hart, völlig falsch ist es aber wohl auch nicht und einen Freispruch wird es vorm Sportgericht daher auch nicht geben.

Woran hat es jelegen?

In erster Linie an der Chancenverwertung. Und vielleicht auch ein bisschen am Kopf.
Denn im Zweifel ist es dann eben auch Kopfsache, wenn man der klare Favorit ist und der Gegner a) brennt und b) dann auch aufgebaut wird. Schaut Euch beispielsweise mal den Torjubel von Medić zum 2:1 an – er entschuldigt sich ja fast dafür, hat aber meines Wissens nie für Straelen gespielt. Es war allen klar, dass man hier und heute weiterkommen muss und auch wird – offensichtlich zu klar. Zumindest beim 4:3 hat Jakov sich dann auch wirklich etwas gefreut.

Unterm Strich bleibt das Weiterkommen – und nach dem „Wie“ fragt dann keiner mehr, wenn die gut 400.000€ Prämie des DFB demnächst auf dem Konto eintrudeln.
Abhaken, weitermachen, nächste Woche in Kaiserslautern gewinnen.

Die nächste Runde

Wie erwähnt, müssen wir uns mit der Planung für die nächste Runde noch etwas gedulden. Gespielt wird am 18. / 19. Oktober, da aber die Spiele von Bayern und RaBa Leipzig erst Ende August ausgetragen werden, findet die Auslosung auch erst am 4. September (wohl im ZDF) statt.
Schönes Restwochenende!

Forza St. Pauli!
// Maik

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2 thoughts on “DFB-Pokal: SV Straelen – FC St. Pauli 3:4 (2:2)

  1. Hab mir Medics „Entschuldigung“ nochmal angeschaut: die geht in Richtung des Gästeblocks. Möchte da eigentlich nicht zu viel reininterpretieren, aber angesichts der aktuellen Wechselgerüchte um ihn (Stuttgart) könnte das auch eine Verabschiedung gewesen sein…

    Und Smarsch muss echt froh sein, dass seine Fehler in der Saison noch nicht entscheidend bestraft wurden, bzw die Offensive ihn gerettet hat. Dann stünden wir jetzt mit 0 Punkten und einem Erstrundenaus da und ihm würde ein großer Anteil daran angelastet – wir hätten eine riesige Torwartdiskussion.
    So hat er noch die Spiele bis Vasilj wieder fit ist um alle davon zu überzeugen, dass er doch ein zweitligareifer Torwart ist.

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