FC St. Pauli – Holstein Kiel 0:0 – das „M“ in FCSP steht für Mut

FC St. Pauli – Holstein Kiel 0:0 – das „M“ in FCSP steht für Mut

Der FC St. Pauli spielt gegen Holstein Kiel 0:0 und hat sich aufgrund einer im besten Falle übervorsichtigen Leistung ein Tor auch nicht verdient. Somit bleibt das Team am Millerntor zwar ungeschlagen, aber eben auch im Tabellenkeller stecken.
(Titelbild: Stefan Groenveld)

Nee, auf die „mixed-zone“ nach dem Spiel hatte ich schlicht kein‘ Bock. Hätte auch nur patzige Fragen gestellt, bin massiv frustriert. Denn der FC St. Pauli hat gegen Holstein Kiel offensiv erschütternd wenig angeboten, was hätte ich da fragen sollen? „Wolltet ihr kein Tor schießen oder konntet ihr nicht?“ – „Beides, oder?“ – nee, da habe ich es lieber gelassen, zum Schutz aller. Denn der Wille war sicher da und dann bleibt nur noch eine andere Antwort.

Die Aufstellung

Der FC St. Pauli veränderte seine Startelf auf gleich vier Positionen im Vergleich zur Niederlage bei Fortuna Düsseldorf: Den gesperrten Betim Fazliji ersetzte Marcel Beifus in der Innenverteidigung. Für Afeez Aremu kam Connor Metcalfe in die Partie, der ihn aber nicht auf der Sechs ersetzte, sondern anfangs auf der linken Achterposition zum Einsatz kam. Dafür rückte Jackson Irvine auf die Sechser-Position.

Auch im Angriff gab es zwei Wechsel: Johannes Eggestein und David Otto ersetzten die zuletzt glücklosen Lukas Daschner und Etienne Amenyido (der laut Schultz mit Adduktorenproblemen zu kämpfen hat und deswegen ganz im Kader fehlte). An der Grundformation, dem 5-3-2 veränderte der FCSP nichts, wohl aber an seinem Aufbauspiel.

Holstein Kiel veränderte seine Startelf im Vergleich zum erfolgreichen Auftritt beim Karlsruher SC (4:1-Auswärtssieg) nicht. Aber an der Grundformation veränderten sie ein wenig was. Denn Fin Bartels und Steven Skrzybski agierten beide zentral versetzt hinter Kwasi Wriedt, welches der Fünferkette des FCSP einiges abverlangte.

links: Aufstellung beim Spiel FC St. Pauli gegen Holstein Kiel.
rechts: recht simple, aber äußerst effektive Überladungen der rechten Außenbahn von Holstein Kiel in der Anfangsphase des Spiels.

Kiel gewinnt Räume einfach

Bartels und Skrzybski besetzten durch ihre Positionierung die offensiven Halbräume, welche vom FCSP nur durch Herausrücken von Beifus und Dźwigała besetzt werden konnten, da Irvine alleine auf der Sechs agierte. Hier war eine gute Abstimmung in der Fünferkette des FCSP notwendig, da die beiden Kieler Halbstürmer zusammen mit den beiden Flügelverteidigern nicht selten gegenläufige Bewegungen zeigten.

Meist ging vor allem Dźwigała die Wege in den Halbraum mit, Beifus agierte besonders zu Spielbeginn abwartender. Timo Schultz sagte dazu auf der Pressekonferenz nach dem Spiel, dass „die Zuständigkeiten eigentlich geklärt“ gewesen seien und deutete an, dass Beifus die Wege sehr wohl hätte mitgehen sollen. Das könnte daran gelegen haben, dass auf der Seite von Beifus mit Fabian Reese wesentlich mehr Druck vorhanden war, als auf der rechten Seite des FCSP. Denn Holstein Kiel agierte zwar nominell in einem 3-4-2-1, aber durch die hohe Positionierung von Reese und die deutlich defensivere von Mikkel Kirkeskov auf der Gegenseite, muss man die Formation eigentlich eher als 4-2-3-1 beschreiben.

Gefährlich wurde es für den FC St. Pauli defensiv unter anderem dann, wenn Holstein Kiel eine der Seiten überladen konnte. Das machten sie oft, indem Lewis Holtby von seiner Sechserposition Bewegungen Richtung Außenlinie zeigte. Dadurch forcierte er eine Reaktion des FC St. Pauli, wenn diese denn überhaupt kam. Gerade in der Anfangsphase hatte Holstein Kiel erschreckend leichtes Spiel und konnte aus der Überzahl auf der Seite auch ordentlich Druck entwickeln.

Hamburg, Deutschland, 08.11.2022 - Manolis Saliakas (FC St. Pauli) im Duell mit Fin Bartels (Holstein Kiel) - Copyright: Peter Boehmer
Fin Bartels ausnahmsweise mal auf der anderen Seite und daher im Duell mit Manolis Saliakas (war er in der zweiten Halbzeit häufig – vermutlich, weil er gerne vor der Gegengerade spielen wollte)
(c) Peter Boehmer

Besonders schwierig wurde es auf der linken Seite des FCSP auch dadurch, dass Beifus eben die Wege des jeweiligen Halbstürmers nicht mitging und Kiel dadurch erst recht eine Überzahl auf dieser Seite hatte. Immerhin konnte Leart Paqarada durch gutes Stellungsspiel eigentlich über die gesamte Partie Fabian Reese kontrollieren und auch Kwasi „Otschi“ Wriedt wurde von Eric Smith und Beifus recht gut bewacht. Trotzdem: In der ersten halben Stunde hätte sich der FC St. Pauli ein Gegentor redlich verdient gehabt. Das war einfach wirklich nicht gut, was das Team anbot.

FCSP offensiv: Flanken – ja, das war’s

Ich würde hier gerne etwas zur offensiven Spielweise des FCSP schreiben, aber ehrlich gesagt muss ich mir da schon ziemlich was aus den Fingern saugen, damit überhaupt schwarze Farbe auf das Papier kommt. Denn das Team agierte zahnlos, bot wirklich ganz, ganz wenig an. Das ist gegen eine der schwächsten Defensiven der Liga nicht nur sehr dürftig gewesen, sondern vielmehr komplett ungenügend.

Immerhin wurde die Partie zum Ende der ersten Halbzeit etwas ausgeglichener. Zwar blieben die offensiven Abläufe brutal unausgegoren, aber defensiv wurde es griffiger. Auffällig waren die vielen Flanken, die der FCSP in den Kieler Strafraum schlug. Schultz erklärte auf der PK, dass dies durchaus „ein Teil unseres Plans“ gewesen sei und hob dabei die Kopfballstärke von David Otto hervor (er war aber oft gar nicht dort, wo er hätte sein sollen, wenn die Flanken geschlagen wurden).

Frustriert wie ich gerade bin schiebe ich hinterher: Andere Mittel und Wege, um den Ball in den gegnerischen Strafraum zu bekommen, hatte der FC St. Pauli an diesem Abend auch nicht. Dabei bot Kiel einiges an, zeigte sich nach Ballverlusten alles andere als sattelfest. Aber gerade in diesen Situationen ließ der FCSP all das vermissen, was es für guten Umschaltfußball benötigt: Präzision, Zielstrebigkeit und Tempo.

Hamburg, Deutschland, 08.11.2022 - Lukas Daschner (FC St. Pauli) im Duell mit Lewis Holtby (Holstein Kiel) - Copyright: Peter Boehmer
Mit der Einwechslung von Lukas Daschner zeigte der FC St. Pauli gegen Spielende ein wenig mehr spielerische Ansätze – was aber auch daran lag, dass Holstein Kiel es anscheinend gerne beim 0:0 belassen wollte.
(c) Peter Boehmer

Fehlervermeidungsstrategie als größter Fehler

Und damit kommen wir dann auch eigentlich zum Hauptproblem des Abends, welches beim Betrachten der letzten Wochen immer mehr ein strukturelles Problem zu werden scheint: Es fehlte fast gänzlich an offensiver Power, es gab keine Durchschlagskraft und dieses Mal nicht einmal Ansätze, wie sich das Team überhaupt nach vorne kombinieren wollte. Timo Schultz fasste es auf der Pressekonferenz (für meine Begriffe noch viel zu diplomatisch) wie folgt zusammen:

„In der ein oder anderen Situation hätte ich mir dann schon gewünscht, dass wir ein bisschen mehr Selbstvertrauen an den Tag legen, unser Herz auch in die Hand nehmen und fußballerische Lösungen suchen.“

Timo Schultz nach dem Unentschieden gegen Holstein Kiel

Was das Team offensiv anbot, war wirklich erschütternd schwach. Der FC St. Pauli wirkte komplett mutlos, war so gar nicht pressingresistent. Ich kann mich nur an ganz wenige Szenen erinnern, in denen überhaupt versucht wurde die erste Kieler Pressingreihe kontrolliert zu überspielen. Meist wurde bereits bei leichtem Anlaufen der Kieler fast panisch ein unkontrollierter langer Ball geschlagen. Das mag daran liegen, dass dem Team vier Innenverteidiger fehlen, aber eine Ausrede darf das nicht sein.

Der FC St. Pauli hatte zu keinem Zeitpunkt der Partie so etwas wie Spielkontrolle, die einzelnen Mannschaftsteile agierten offensiv nicht zusammen, er war komplett abhängig von gelungenen Einzelaktionen (wovon es wenige gab) und da waren unzählige Fehlpässe aufgrund von Abstimmungsproblemen. Dass sich daraus dann hier und dort trotzdem Chancen ergaben, zeigte auf, was möglich gewesen wäre, wenn man mit etwas mehr Mut versucht hätte Spielkontrolle zu erlangen.

Hamburg, Deutschland, 08.11.2022 - Marcel Beifus (FC St. Pauli) spielt einen langen Pass gegen Holstein Kiel - Copyright: Stefan Groenveld
Einer von unzähligen langen Bällen im Spiel des FC St. Pauli
(c) Stefan Groenveld

Die Null dank Vasilj und Kieler Ambitionslosigkeit

Bevor hier jetzt irgendwer mit „aber immerhin zu Null!“ um die Ecke kommen will: Nein, einfach nein. Dass Holstein Kiel in diesem Spiel keinen Treffer erzielt hat, war fast schon grotesk. Wenn das Spiel 0:3 ausgegangen wäre, dann hätte sich niemand darüber beschweren dürfen. Es stimmt natürlich, dass ein Punkt besser ist als keiner, aber der FC St. Pauli hat alles andere als stabil gestanden und so ist die „Null“ eher etwas glücklich zustande gekommen. Ach, und Nikola Vasilj bewies Top-Form, hat sich in der zweiten Halbzeit gleiche mehrere Male auszeichnen können und sein Team so vor einem Rückstand bewahrt.

Letztlich muss man sich fast bei Holstein Kiel bedanken. Nein, eigentlich muss man ihnen das vorwerfen. Denn für die Gäste war an diesem Abend viel mehr als nur der eine Punkt zu holen. Stattdessen stellte das Team seine Offensivbemühungen in der zweiten Halbzeit Stück für Stück ein und schien mit dem Punkt zufrieden zu sein. Für mich eigentlich unerklärlich, wieso das Team nicht weiter offensiv mutig agierte, wo doch das Spiel für sie komplett nach Plan lief. Aber die haben eben auch seit dem siebten Spieltag nicht mehr zu Null gespielt, vielleicht wollten sie das unbedingt schaffen.

So wirkte es in den letzten Minuten fast wie ein Nicht-Angriffspakt, bei der die eine Seite nicht mehr wollte (aber gekonnt hätte) und die andere Seite einfach nicht konnte (aber wollte). Keine Frage, dass hatten sich alle beim FCSP sicher anders vorgestellt. Statt die Heimstärke als solche zu begreifen und mutig zu sein, stellte das Team auf eine schwer erträgliche Fehlervermeidungsstrategie um. Doch damit wurden Fehler nicht vermieden, sondern der größte Fehler gemacht: Der FC St. Pauli empfahl sich mit einer mutlosen Vorstellung mit Nachdruck für eine Niederlage.

Unten drin? Zurecht!

So bleibt das Team im Tabellenkeller stecken. Und das ist nach dieser Leistung verdient. Es ist zu hoffen, dass dieses Spiel ein massiver Ausrutscher war und es hinter den Kulissen die richtigen Worte zu der gezeigten Leistung geben wird.
Und so schreibe ich den letzten Satz auch mit einer gewaltigen Portion Trotz, denn dieser bildet den Kern von dem, was gegen Holstein Kiel so elementar fehlte:
Immer weiter vor!
// Tim

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20 thoughts on “FC St. Pauli – Holstein Kiel 0:0 – das „M“ in FCSP steht für Mut

  1. Ich denke, im Winter wird es einen Umbruch geben (müssen), auf allen Ebenen. Ich will das nicht, aber was bleibt anderes übrig. Daheim ungeschlagen, nützt uns aber in der Situation nichts, wenn es nicht drei Punkte sind. Und Samstag werden wir in Karlsruhe wieder der übliche Aufbaugegner sein für die etwas kriselnden KSCler (bitte belehrt mich eines besseren!). Platz 18 nach der Hinrunde ist damit nicht unrealistisch.

    Andererseits muss man auch sagen, ein Glück für uns ist dann Winterpause (habe ja schon vor einiger Zeit gesagt, für kriselnde Teams ist das eine Chance) und man kann den Reset-Knopf drücken, wie auch immer das dann aussehen wird. Aber in der Komfortzone bleiben wie aktuell, wo man sich noch alles schönredet, wird nicht mehr gehen.

  2. Wir stehen fast wieder genau da, wo wir vor zwei Jahren standen. Zwischendurch ein überragendes Kalenderjahr, getragen durch mehrere Ausnahmefußballer, deren Kaliber es nun nun erneut bedarf, um am Ende der Saison nicht abzusteigen. Gelingen entsprechende Verpflichtungen nicht (oder schlagen diese nicht sofort ein), werden wir nächstes Jahr in der 3. Liga spielen.

    Man sollte sich aber mal hinterfragen, warum wir nach einem kurzen Hoch quasi wieder in der Ausgangsposition angekommen sind. Und daran sind sowohl unser Trainer als auch unser Sportdirektor nicht ganz schuldlos – ganz im Gegenteil. Meine Prognose lautet daher, dass Schultz‘ Tage gezählt sind, wenn wir nicht in Karlsruhe gewinnen sollten. Die lange Winterpause ist eine große Gefahr für alle strauchelnden Trainer.

  3. Ich finde schwer die passenden Worte ohne zu harsch zu klingen, ähnlich wie Tim es beschreibt direkt nach dem Spiel in der Mixed Zone. Nur das jetzt schon eine Nacht vergangen ist…
    Habe ich was verpasst oder haben wir gestern gar keinen Plan erkennen lassen wie wir ein Tor erzielen wollen ? Oder gar dass wir ein Tor erzielen – nein erzwingen wollen? Ich fand uns da gegen Düsseldorf offensiv fast besser…
    Bezeichnend für mich eine Situation in der zweiten Halbzeit als Jackson den Ball in einer Kontersituation im Mittelfeld bekommt und malsoüberhauptgarkeine Anspielstation hat weil nur 2 Mitspieler mit kommen. Und dann abdrehen und Tempo raus nehmen muss. Angst frisst Mut auf… Und das gegen eine konteranfällige Mannschaft wie Kiel. Ja mit viel Glück (und einem sehr guten Vasilij) haben wir die 0 hinten gehalten. Ja uns fehlen ein paar Stammspieler. Aber die fehlen ja hinten! Wenn uns vorne einige verletzt fehlen würden wäre das ja eine andere Sache – aber die sind ja da – zumindest körperlich. Hoffentlich finden Schulle und die Jungs den berühmten „Reset-Knopf“ – den und ein wenig Verstärkung braucht es in der Winterpause dringend.

  4. Endlich mal zu Null? Boah…
    Null Einsatz, Null Kampf, Null und nix!
    Wenn das ein Perspektivkader sein soll, wird da schon für die 3. Liga geplant???
    Ich denke, der eine oder andere spielt auch aufgrund falscher Positionierung unter seinen Möglichkeiten…
    immer weiter, immer voran. FORZA ST. PAULI

  5. Der NDR hat es völlig korrekt beschrieben und meine Meinung zum Spiel bestätigt: „Hinzu kam in der Schlussphase eine bedenkliche Körpersprache. Die Hamburger wirkten in den letzten Minuten so, als würden sie nur noch den Abpfiff herbeisehen. Mut und Entschlossenheit zeigten die Hausherren jedenfalls nicht.“ Vielleicht hätte man die psychologische Abteilung nicht so schnell abschreiben sollen?!

  6. Eher ein Punktgewinn würde ich nach dem Spiel urteilen
    Ein Tor haben wir nicht geschossen, auch nicht erzwungen…das war offensiv nun gar nichts…..nicht mal Chancen kreiert
    Aber hinten habe ich Positives gesehen…..unser Keeper Nikola Vasilj hat seine beste Saisonleistung abgeliefert (wenn es vorne nicht läuft muss der Torwart auch mal einen Punkt festhalten….das hat er gestern ohne Zweifel getan)
    Und Eric Smith (der Teufelskerl) hat alle Löcher gestopft….und es gab gestern verdammt viele Löcher zu stopfen.
    Nun noch zum Trainerteam:
    Es sieht nach Mut aus, wenn im vorderen Drittel 3 x getauscht wird. Aber woher sollen die Akteure das Selbstvertrauen nehmen,
    wenn Sie über die Hinserie hinweg keine oder wenige Einsatzminuten bekommen ? Das Beispiel SC Freiburg und Christian Streich
    zeigt, wie es geht. Hier wird über die ganze Serie hinweg rotiert und egal wer spielt, der SC Freiburg hat bei Wechsel in den Startformationen keine Qualitätsverluste.
    Am Millerntor haben wir lange (zu lange) immer die gleichen Formationen gesehen und so ist es doch kein Wunder, wenn von der Bank keine große Gefahr ausgeht ( das Darmstadt-Spiel einmal ausgenommen)
    Diesen Vorwurf müssen sich Schulle & Co gefallen lassen, oder was sollen die Wechsel in der 90/91. Minute ???.
    Wiederholt wird Carlo Boukhalfa in genau diesen letzten 2-5 Minuten eingewechselt
    Fazit:
    Wie alle sehne ich die Winterpause herbei
    In Karlsruhe könnte ja tatsächlich etwas gehen (noch einmal die A……backen zusammen kneifen)
    Und dann einen wie Omar Marmoush aus dem Hut zaubern, der unzufrieden auf irgendeiner Bundesliga-Bank hockt
    und dem magischen FCSP wieder Offensivgeist einhaucht
    Es können auch gern 2.-3 Spieler dieser Sorte sein…..auf Leihbasis ist es ja nicht ganz so kostspielig
    Forza

  7. Keine Tore, keine Stimmung – St. Pauli…
    Wir haben uns gestern dieses Slogans erinnert, der irgendwann in tristen Spielen gegen Bochum oder ähnliche Kaliber, aber immerhin in Liga 1, entstanden sein muss… Was wäre gestern möglich gewesen wenn der Einsatz gestimmt hätte, sowohl auf dem Feld als auch auf den Rängen. Aber so hat das Publikum es zwischendurch immer wieder probiert, allein auf dem Rasen scheint davon nichts angekommen zu sein. Und so ist es wie Tim und die bisherigen Kommentare es beschrieben haben, zu wenig von allem und offensichtlich kein Plan, wie wir die Bälle in die Räume bringen die Gefahr bedeuten (und damit meine ich natürlich nicht Gefahr für uns, das schaffen wir ganz gut…)
    Von meinem Platz in H7 war sehr gut zu erkennen, wie wenig konsequent vorne draufgegangen wurde – halbherziges Anlaufen und vorzeitiges Abbrechen, alles, oder das meiste, nur Alibi.
    Auch wenn ich gestehen muss, dass ich nach anderen Spielen gefrusteter nach Hause bin, war das gestern alles nichts. Platz 18 nach der Hinrunde ist wahrscheinlich, was umso nervender ist weil wir vor einem Jahr von ganz oben gegrüßt haben. Und ja, es wird Veränderungen geben müssen und das in den meisten Bereichen – aber all das werden sich unsere sehr prominenten Mitbewerber auch sagen und ich kann mir jetzt schon die Ausreden im Januar vorstellen wenn es wieder nicht geklappt haben sollte mit dem 15-Tore-versprechenden Stürmer („wir vertrauen den Jungs die da sind und haben alle gelernt“).
    Vor der Saison war klar dass es eine Wundertüte wird – aber doch nicht so

  8. Nun ist es also soweit: Die andauernde Auswärtsmisere hat sich in den Köpfen der Spieler festgesetzt. Wie sich beispielsweise Saliakas‘ Körpersprache im Laufe der (fast) 90 Minuten verändert hat, gibt Anlass zur Sorge. Wie soll diese Truppe „den Bock umstoßen“ (sorry!) und „sich belohnen“ (nochmals sorry)? Weitere Folge: Support von den Rängen ebenfalls mau, Unmut dann doch sehr hörbar. Trainerteam wirkt ebenfalls ratlos, sodass meiner Meinung nach nur 3-4 neue Spieler den Abstieg verhindern können.

  9. Eigentlich will ich zu diesem Spiel nichts sagen, das haben die Herren nach dem Spiel schon selbst getan. Die müssen an einem anderen teilgenommen haben als ich.

    Den Trainer zitiere ich sinngemäß:
    Wir haben den Plan gehabt zu flanken, weil wir vorne einen „sehr sehr kopfballstarken“ Otto haben, das haben die Jungs gut gemacht. Immer wenn wir den Ball am Boden ließen sahen wir gut aus.

    Schöne Winterpause auf Platz 18 für uns alle.

    1. Ach doch:

      Der bezeichnende Moment im Spiel war, als Bartels bei seiner Auswechslung mehr Applaus bekommen hat, als unsere Spieler zwei Minuten später.

      Von jemandem, der den Punkt gerne nach einem intensiven Spiel mitgenommen hat zu erwarten, dass das registriert wird wäre aber wohl sehr viel verlangt.

      1. Echt? Ich konnte wegen Krankheit leider nicht im Stadion sein. Da stimmte die Einstellung auf den Rängen dann wohl auch nicht – wie peinlich! (Und das richtet sich ausdrücklich nicht gegen Bartels.)

  10. was mir mal so richtig auf den sack ging, war, dass, gerade in der ersten halbzeit, immer nur zur grundlinie gespielt wurde um dann von dort in den strafraum zu flanken. und der erfolgt war ja ersichtlich.

    zweimal, höchsten dreimal wurde irgendwann im laufe des spiels direkt aufs tor geschossen.
    wieso macht es niemand mehr?
    fehlt der mut oder die schußkraft? oder beides?

  11. Es gibt nichts mehr zu beschönigen: Seit fast 1 Jahr gibt es keine Entwicklung, man wird von Spiel zu Spiel schlechter. Die Spieler zeigen sich enttäuscht, frustriert.
    Die Mannschaft ist in ihrer Zusammensetzung nicht zweitligareif, zu wenige Spieler haben das notwendige Potential. Der Trainer wirkt ratlos, und verzettelt sich in Schönrederei, das Positive herausstreichend. Dabei geht er von einem falschen Niveau aus: Kiel war gestern schlecht und man hat nicht zu Null gegen einen sehr guten, fußballerisch überragenden Gegner gespielt. Der FCSP spielt jetzt auch wie ein Absteiger.

    Bornemann ist dafür in erster Linie verantwortlich (er ist hat komplett bei dem von ihm gewollten Umbruch versagt), aber auch des Trainerteam hat keine wegweisenden Ideen und Mittel. Zudem wird das Ganze teuer, besonders, wenn man absteigt. Was Bornemann sparen wollte muss er nun mehrfach überhöht investieren, um noch die Chance auf den Klassenerhalt zu erhalten. Wieder muss der Kader aufgebläht werden und man wird am Ende der Saison die Halbgaren noch nicht einmal wieder los. Alles eine komplette Fehlplanung und absolute Pleite.
    Schultz hat unrecht mit seiner Einschätzung, die Situation sei ähnlich wie in seiner ersten Saison. Damals hatten die Spieler Potential, dieses mal eben nicht.

    Es ist für uns Fans sehr frustrierend und traurig, was sich bei Pauli so seit vielen Jahren abspielt. Wann endlich investiert man kompetente Fachleute und nicht Eintagsfliegen-Manager, deren Netzwerke bis morgen reichen und macht sich endlich auf, das Projekt Bundesligaaufstieg zu realisieren. Oder will man das gar nicht und erzählt uns Döntjes?

    1. Hallo Wolfgang,
      natürlich gibt es derzeit keine Entwicklung im Team….da sind wir uns alle einig
      Aber dieser Mannschaft die Zweitliga-Tauglichkeit abzusprechen, halte ich für irrwitzig
      Wir haben in den vergangenen 24 Monaten eigentlich IMMER guten bis sehr guten Fußball von unserer Mannschaft gesehen
      Offensiv ausgerichtet und mit sehr ansehnlichen Spielzügen…..lange waren wir in dieser Zeit sogar Tabellenführer
      Und mächtig stolz auf diese Truppe, inklusive Trainerteam und sportlicher Leitung
      Der sogenannte „Umbruch“ im Sommer 2022 ging völlig in die Hose, was die Offensiv-Abteilung unserer Mannschaft angeht
      Viele Spieler sind aber besser geworden: Smith, Paqarada, Irvine sowieso…aber auch Hartel hat seine Form zumindest bestätigt.
      Auch im Tor sind wir mit Vasilj besser besetzt als noch vor der Schulle-Zeit.
      In der TV-Analyse (Sky) wird zurecht oft darauf hingewiesen, dass wir mit einem oder zwei überdurchschnittlichen Stürmern
      im oberen Bereich der Tabelle (3.-5.) zu finden sein würden….das sehe ich genauso
      Von einem Austausch des Trainerstabs und der sportlichen Leitung halte ich gar nichts
      Beständigkeit sollte unsere Devise sein, mit eben diesen Verbesserungen im Offensivbereich
      Es hat in den vergangenen 10-15 Jahren keinen Trainer besser zum Verein gepasst wie Timo Schulz
      (mit Ausnahme von Ewald Lienen)

  12. Der Sturz vom ersten bis zum (möglichen) letzten Platz kommt nicht auf einmal, es ist das Ergebnis eine lange Liste von Fehlern die seit November 2021 gemacht wurden. Die fatale Entscheidung war für mich, keine Verstärkung im voriger Winterpause zu nehmen. Wir waren noch erste aber es gab schon viele klare Anzeichen dass es bergab geht (Blamagen in Darmstadt und Kiel zB). Und wir wussten schon daß Kiereh im Januar wegen Afrika Cup fehlen wird, und daß Ziereis und Lawrence Verletzungsanfällig sind. Wie es weiter ging wissen wir leider alle, und ich denke daß der Motivation Sturz von Burgstaller, Medic und auch Paqarada eine Konsequenz dafür war. Der Verein hatte die ganze Zeit der Welt um adequate Ersetzungen zu suchen, es ging leider alles schief (bisher) mit Eggestein, Boukhalfa und Otto. Und die Überschätztung von Daschner und Matanovic kam noch dazu. Im Winter kann kein Umbruch kommen, wer soll alle unsere nicht leistende Stürmer kaufen? AB kann nur 1—2 Leihspieler a la Marmoush mit Glück bekommen, und hoffen daß es für den klassenerhalt reicht. Sonst gute Nacht an alle

  13. Ich will die ganzen negativen Stimmen nicht alleine stehen lassen. Daher mal wieder mein Einwurf 😉

    Bei aller berechtigten Kritik: Jetzt alles umzuschmeissen, wäre der größte Fehler den es gibt und würde uns definitiv den Todesstoß geben.
    Klar stehen wir unten drin – aber zusammen mit 9 anderen Mannschaften. Und warum sollten wir von denen nicht drei hinter uns lassen. Die spielen ja auch keinen besseren Ball und haben im Gegensatz zu uns (teilweise) das Transferpulver bereits im Sommer verschossen.
    Das Risiko, dass es nach diesem großen Umbruch und dem jungen, unerfahrenen Kader genau so eine Hinrunde gibt, war glaube ich den meisten bewusst. Man ging dieses Risiko ein und wurde leider nicht belohnt. Mit etwas mehr Glück in den ersten Spielen hätte sich meiner Meinung nach mit der identischen Truppe auch ein positiver Lauf entwickeln können. Hat es nicht. Ist doof, aber nun nicht mehr zu ändern. Fußball ist eben auch viel Kopf.
    Ich vertraue den handelnden Personen weiterhin und gehe fest davon aus, dass im Hintergrund auch bereits einige Dinge angestossen worden sind (Stürmer, Erfahrung, …) und die Rückrunde uns nach oben spült. Mit der Meinung bin ich in meinem Umfeld übrigens nicht alleine …

    1. Klar, Optimismus kann helfen, damals war ja auch die Wende dann unter Schulle. Aber die Frage ist, wie lange will man da warten…wenn dann die Rückrunde beginnt und es geht genauso weiter, ist auch nichts gewonnen. Und ob es dann besser läuft, ist zu bezweifeln. Dann vielleicht lieber frühzeitig agieren, dann ist genügend Zeit, sich vorzubereiten.

    2. Ich sehe es auch nicht soooo negativ wie die meisten hier … Meine Erwartungen waren aber – auch wegen der frühen Verletzungen von Nemeth und Amenyido im Sommer – nicht die höchsten. Dass die Abwehr auf Grund von Verletzungen und Sperren oft umgestellt werden muss, ist weder dem Trainerteam noch dem Sportchef anzulasten. Dass die Stürmer die Erwartungen nicht erfüllt haben – geschenkt. Hier mit 1-2 Spielern nachzurüsten, könnte mMn reichen, um am Ende im gesicherten Mittelfeld zu landen und Schwung für die kommende Spielzeit mitzunehmen.

      Natürlich ist keiner zufrieden, wie es bisher läuft. Und noch weniger, wenn wir ein Jahr zurückdenken. Glaube aber nicht, dass es hilft, jetzt alles über den Haufen zu werfen.

      @Tim: Auch wenn das Spiel gestern schlecht war – der Titel deines Artikels dazu ist wirklich spitze!

  14. Spannend!
    also nicht das Match, sondern die Personalien, die im Winter unbedingt zum Letzten der Liga wechseln möchten.
    Außer den finanziellen Abstrichen sehe ich auch kein Problem im Abstieg. Da könnten sich alle, die in der Halbzeitpause so tüchtich Los Fastidios mitsingen, als stabile Antifa-Hooligans auszeichnen. Möglichkeiten wird es dafür nur so hageln. Also immer ran da! Aber jetzt mal ohne Witz: Ich kann doch als sportliche Leitung nicht von zwölf auf Mittag planen. Was Ende der Vorsaison an Abgängen klar war, kann ich nicht komplett unkompensiert nem Trainerteam vor die Füße werfen. Das ist jetzt aber schon verbockt und es bleibt zu hoffen, daß wir durch nen Stürmerglücksfund und 2 Innenverteidigungsglücksfunde beglückt werden. Ratzfatz zu Entlassungsgerülpse zu verfallen gehört NICHT! zu uns, wie ich finde. Ich halte weder Trainer noch die sportliche Leitung für komplett unfähig. Allerdings wurde diese Saisonplanung verkackt. Ich frage mich auch, wie es ständig zu so „wohlwollenden“ Kommentaren von Spielern kommt, die bestätigen, daß der Fc St.Pauli eine Topadresse für einen „nächsten“ Schritt in der Karriere sei, also ne Durchgangsstation und quasi Bewerbungsplattform. Vor so 30 Jahren gabs dazu mal nen shout:“Spieler kommen, Spieler gehn, Hafenstraße bleibt bestehn! Vielleicht nehmen wir das Fußballerfolgsgeschäft mittlerweile etwas zu wichtig, und vernachlässigen unsere anthems…In diesem Sinne: Für immer bei Dir! Forza

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