Karlsruher SC – FC St. Pauli 4:4 – Jahresrückblick

Karlsruher SC – FC St. Pauli 4:4 – Jahresrückblick

Der FC St. Pauli spielt zum Abschluss des Fußballjahres 4:4 beim Karlsruher SC. Das Ergebnis spiegelt auch genau die Leistung wider: Das Team war offensiv stark und defensiv desolat. Die Analyse.
(Titelbild: Peter Böhmer)

Nein, das war alles andere als ein versöhnlicher Jahresausklang nach einer schwierigen Hinrunde. Und doch war es ziemlich anders, als alles, was man in den 16 Spielen zuvor vom FCSP zu sehen bekam. Denn das Team bot offensiv vor allem in der ersten Halbzeit einiges an, zeigte sich dann aber defensiv unfassbar tölpelhaft. Auch wenn der KSC enorm effizient gewesen ist, so hat diese Defensivleistung des FC St. Pauli auch vier Gegentore verdient.

Die Aufstellung

Zwei Veränderungen gab es in der Startelf beim FC St. Pauli: Lukas Daschner und Afeez Aremu starteten anstelle von David Otto und Connor Metcalfe. Daschner ersetzte Otto positionsgetreu, Aremu rückte auf die Sechs und Jackson Irvine auf die rechte Acht. Das Team lief erneut in einem 5-3-2 auf, was sich voll und ganz als richtige Entscheidung erwies.

Der KSC wechselte nur auf einer Position in seiner Startformation: Mikkel Kaufmann ersetzte Malik Batmaz im Angriff. Trainer Christian Eichner entschied sich für ein 4-4-2 mit Mittelfeldraute, was auch vorher so erwartet wurde und was dem KSC massive Probleme in der ersten Halbzeit bescherte.

Taktische Aufstellungen bei KSC-FCSP
links: der KSC mit einer Mittelfeldraute in der ersten Halbzeit
rechts: der KSC mit einem 5-3-2 in der zweiten Halbzeit

2022 im Schnelldurchlauf

Ihr kennt es, das Jahresende deutet sich langsam an. Es wird dunkler, kälter, erste Weihnachtsdeko macht sich im Straßenbild bemerkbar und es kündigen sich hier und dort die ersten Jahresrückblicke an. „Das war 2022 – der große Jahresrückblick“ oder so heißt der Murks dann, der auf nahezu allen Kanälen rauf und runter läuft. Meinen persönlichen großen Jahresrückblick liefert immer ein Musik-Streaming-Dienst: Eine Playlist mit den am häufigsten gehörten Tracks des Jahres. Da meine Kinder den Account auch nutzen folgt da z.B. nach „Green Corn“ von NOFX auch gerne so ein Evergreen wie „Mia and Me: Sternentanz und Elfenzauber – Kapitel 6“ – so eine Playlist hält wach, ganz sicher.

Ihr fragt euch sicher, was das alles mit dem Spiel zu tun hat. Denn nein, ich freue mich nicht darauf, wenn Günther Jauch die Monate im Schnelldurchlauf präsentiert. Aber in so einem Jahresrückblick landete der FC St. Pauli am Samstag. Denn der Karlsruher SC zeigte ihnen freundlicherweise während des Spiels klar auf, was die Probleme einer Mittelfeldraute gegen ein 5-3-2 sind und wie man darauf reagiert. Alles, was den FCSP in 2022 bewegte im Schnelldurchlauf, innerhalb von 90 Minuten.

KSC: Kein Zugriff – zwei Tore

Zu Spielbeginn kam der KSC nämlich auch formationsbedingt so mal überhaupt nicht klar mit dem Spiel des FCSP, hatte keinerlei Zugriff. Im Spielaufbau des FC St. Pauli ließ sich Marcel Hartel auf eine Höhe mit Aremu fallen, Irvine schob etwas höher, genauso wie Paqarada und vor allem Saliakas. Durch die hohe und breite Positionierung der Schienenspieler und den Fokus auf das Zentrum des KSC konnte der FCSP spielend einfach in die Verlagerung kommen und der KSC lief nur hinterher.

So kam der FC St. Pauli auch gleich zu einigen guten Gelegenheiten, die aber nicht genutzt wurden. Stattdessen führte der KSC schnell mit 2:0 – dank brutaler Fehler des FCSP. Vor dem 1:0 spielte Aremu einen fiesen Fehlpass vor dem eigenen Sechzehner. Dieser hätte aber nicht zum Gegentor geführt, wenn Adam Dźwigała Gegenspieler Fabian Schleusener auch nur versucht hätte zu stören. Er ließ ihn aber einfach gewähren. Auch beim zweiten Gegentor ist Dźwigała mindestens mitbeteiligt gewesen, denn sein Fehlpass eröffnete dem KSC erst die Konter-Situation, die aber in der Folge von der gesamten FCSP-Abwehr schlicht unzureichend verteidigt wurde.

Die zwei Tore waren wirklich die einzigen Offensivaktionen, die der KSC in der Anfangsphase anzubieten hatte. Der FCSP schnürte das Eichner-Team komplett ein und kam durch Johannes Eggestein hochverdient zum Anschlusstreffer. Nach diesem Tor nahm der KSC die erste taktische Anpassung vor: Das Team verteidigte fortan in einem flachen 4-4-2, also genau der Formation, die auch der FCSP kurz nach Saisonbeginn spielen ließ, um gegen Dreierketten besser klarzukommen.

Aufbauspiel des FC St. Pauli:
Paqarada und Saliakas schoben enorm weit hoch. Irvine und Daschner gingen in den Zehnerraum und Hartel bildete mit Aremu eine Doppelsechs.

Beim FCSP abgeschaut: Umstellung auf flaches 4-4-2

Noch bevor sich irgendein Effekt dieser taktischen Änderung zeigen konnte, zeigte der FCSP keine fehlerhafte, keine schlechte, keine unzureichende, sondern einfach gar keine Abwehrleistung: Das Team war auf einen schnellen Einwurf des Gegners nicht vorbeitet. Da der KSC das häufig so spielt, ist nicht davon auszugehen, dass dieses Vorgehen nicht vorher vom FCSP besprochen wurde. (Nachtrag: Marcel Hartel bestätigte nach dem Spiel, dass man auf die schnellen Einwürfe hingewiesen worden sei. Tja nun.) Doch das Team pennte bei der Einwurfsituation kollektiv, während der Ball in den Strafraum zum blanken Marvin Wanitzek geworfen wurde. Sogar jetzt beim Schreiben fährt mein Puls vor Wut noch hoch. Das war mit großem Abstand der dämlichste Gegentreffer, den ich seit langer Zeit gesehen habe.

Alle, die das Spiel vor dem Fernseher verfolgten, dürften gesehen haben, wie unzufrieden Christian Eichner mit der Partie seines Teams gewesen ist. Als der dritte KSC-Treffer fiel, schüttelte er nur den Kopf und konnte sich ein ungläubiges Lächeln nicht verkneifen. Sein Team hatte tatsächlich alle drei Eintritte in das gegnerische Drittel in Tore umgemünzt (entsprechend war auch der dritte Torschuss der dritte Treffer), war maximal effizient. Nach dem Spiel sagte Eichner:

„Ich habe einen klar überlegenden Gegner gesehen, der von Beginn an aufs Tor gespielt hat und fußballerisch hochwertige Lösungen hatte. Uns hat man in der Anfangsphase unsere Situation angemerkt. Wir waren nicht mutig genug. Und dann führen wir auf einmal 2:0. (…) Es hat uns aber nicht in die Verfassung gebracht, um den Gegner den Zahn zu ziehen. Auch nach dem 3:1, als ich dachte, es ist endgültig Ruhe im Karton.“

KSC-Trainer Christian Eichner nach dem Spiel

Ausgleich hochverdient

So ging es also auch nach dem 1:3 aus Sicht des FC St. Pauli einfach so weiter wie zuvor, trotz der taktischen Umstellung des KSC. Der FCSP blieb druckvoll, konnte nahezu jeden zweiten Ball gewinnen und ziemlich einfach in das letzte Drittel gelangen. Entscheidend war dabei, dass sich Eggestein und vor allem Daschner immer wieder aus ihren hohen Positionen lösten und im Zehnerraum anboten. Durch die hohe Positionierung der Flügelverteidiger und von Irvine, gingen die KSC-Innenverteidiger da meist nicht mit, sodass Daschner und Eggestein ein ums andere Mal frei angespielt wurden und aufdrehen konnten.

So kam es dann auch, dass der FC St. Pauli bis zur Pause noch das 3:3 schaffte. Besonders das 2:3 war klasse herausgespielt. Angesichts von 12:4 Torschüssen (xG: 3.5(!) – 1.1) war das viel zu wenig. Wer aber 0:2 und 1:3 hinten liegt, kann ein Unentschieden zur Pause durchaus positiv bewerten. Das machte die drei Gegentore nicht besser, aber es zeigte, wie gut es im Team um die Moral steht.

Karlsruhe, Deutschland, 12.11.2022 -Die Spieler des FC St. Pauli jubeln nach seinem Tor gegen den Karlsruher SC - Copyright: Peter Boehmer
Aus 1:3 mach 3:3 – Kurz vor der Pause glich der FC St. Pauli den Rückstand aus.
(c) Peter Boehmer

Spieglein, Spieglein…

Die Mittelfeldraute des KSC war also ein Totaldesaster gegen das 5-3-2 des FC St. Pauli. Auch das flache 4-4-2 konnte die Breite und vor allem die Bewegungen der FCSP-Offensivspieler nicht gut aufnehmen. So folgte also das, was auch der FCSP irgendwann machte, nachdem Mittelfeldraute und zwei Viererketten nicht funktionierten: Der KSC bildete selbst eine Dreierkette. Ballas kam mit Wiederanpfiff für Breithaupt und fortan spielten auch die Karlsruher in einem 5-3-2.

Wer sich davon überzeugen möchte, wie enorm wichtig taktische Elemente im Fußball sein können, sollte unbedingt das Spiel aus der ersten mit dem aus der zweiten Halbzeit vergleichen. Dem KSC war zwar an allen Ecken und Enden anzumerken, dass sie diese Formation vermutlich noch nie so gespielt hatten, aber sie sorgte dafür, dass die Zuordnung auf dem Platz besser geklärt war (letztendlich war es einfach eine Spiegelung des FCSP).

Allein diese Umstellung bremste den FC St. Pauli in der Offensive schon deutlich aus. Zwar bedeutete es nicht, dass offensiv nun nichts mehr ging, aber es war doch erheblich weniger als noch in den ersten 45 Minuten. Das einfache Aufdrehen war für Eggestein und Daschner nicht mehr drin, die Seitenverlagerungen auch nicht mehr so einfach. Trotzdem war der FCSP weiterhin offensiv das bessere Team.

Defensiv weiter anfällig

Nur was bringt dir das, wenn du dir mit dem fünften gegnerischen Torschuss das vierte Gegentor fängst? Marcel Beifus entschied sich bei einem langen Ball die Kette zu verlassen, ließ den Ball dann aber vor sich aufprallen (ich hatte bereits vor Wochen mal geschrieben, dass mich mein ehemaliger Trainer sogar in der Kreisliga dafür zusammenschiss, wenn ich das, leider viel zu oft, tat). Der Ball ditschte also über Beifus hinweg und dann lief Mikkel Kaufmann natürlich genau in jenen freien Raum, den Beifus aber mit einem Sprint noch problemlos hätte schließen können. Es tut mir leid, dass ich ihn da persönlich so rauspicke, aber die aktuelle Situation lässt es nicht zu, dass alles mit Samthandschuhen angepackt wird und das war einfach nicht gut verteidigt.

Richtig gut war dann aber der Angriff (vor allem auf dem bemitleidenswerten Acker), der erneut den Ausgleich brachte: Daschner veredelte einen Hackenpass von Eggestein und ich fragte mich spätestens dann, wo Eggestein eigentlich den Großteil der Hinrunde abgeblieben ist. Zwei Tore, eine Vorlage, dazu sehr agil – was führte dazu, dass er zwischendurch nichtmal mehr eingewechselt wurde?

Erst nach dem 4:4 entwickelte sich eine ausgeglichenere Partie. Nun kam auch der KSC offensiv etwas häufiger auf und der FCSP kam nicht mehr so regelmäßig ganz vorne durch (die Auswechslung von Eggestein tat schon etwas weh), hätte aber ganz am Ende der Partie den Siegtreffer noch erzielen können.

Karlsruhe, Deutschland, 12.11.2022 - Lukas Daschner (FC St. Pauli) jubelt nach seinem Tor gegen den Karlsruher SC - Copyright: Peter Boehmer
Lukas Daschner erzielte das 4:4 gegen den Karlsruher SC
(c) Peter Boehmer

Winterpause – Durchatmen und Arbeiten

So wurde dem FC St. Pauli im letzten Spiel des Jahres ein Spiegel vorgehalten. Zum einen durch die Reaktionen des KSC, die das Team im Laufe des Jahres auch vollzog. Zum anderen wirkte auch die Leistungsfähigkeit gespiegelt. Denn eine solche Offensiv-Leistung inklusive (!) entsprechender Toranzahl gab es dieses Jahr noch nicht. Allerdings gingen allen Gegentoren schwerste Abwehrfehler voraus, die man so beim FCSP auch längere Zeit nicht gesehen hat.

Längere Zeit nicht sehen – das dürfte auch das Gefühl von einigen sein, die diesen Verein intensiv begleiten. Das Jahr 2022 hat enorm viel (emotionale) Kraft gekostet. Und zum Abschluss ging es leider nicht mit einem notwendigen Ergebnis zu Ende. Denn sicher ist: Gegen ein Team in solch einer Verfassung wie den KSC musst du gewinnen.

So ist der Jahresabschluss also nicht wirklich versöhnlich. Klar war bereits vorher, dass auf das Team enorm viel Arbeit zukommt und auch hinter den Kulissen massives geleistet werden muss, was im Sommer nicht geschafft wurde. Auch wenn nun erst einmal lange kein Pflichtspiel stattfinden wird, dürften die nächsten Wochen von entscheidender Bedeutung für den weiteren Saisonverlauf des FC St. Pauli sein. Andi, Arbeit!

Immer weiter vor!
// Tim

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9 thoughts on “Karlsruher SC – FC St. Pauli 4:4 – Jahresrückblick

  1. Warum werden beide erfogreiche Stürmer, die beide wohl ihre beste Saisonleistung gezeigt haben, rausgenommen? Otto konnte ich ja noch ein wenig nachvollziehen..
    .. Ich hatte das Gefühl das sonst ein 4:5 möglicher gewesen

  2. Hi Tim, ich musste gestern leider feststellen, auf dem Platz in Karlsruhe haben zwei seriöse Abstiegskandidaten gegeneinander gespielt. Was uns betrifft sind nicht nur individuelle Fehler von Dwzigala und Beifuss, das größte Problem ist die fehlende taktische defensive Arbeit in allgemeinen, denn mit Medic und Nemeth waren wir bisher nicht besser. Das habe ich schon geschrieben und so leid es mir tut, das wäre Aufgabe von Trainer und ist bisher in diesem Sinne klanglos gescheitert. Ich lasse mich gerne belehren aber befürchte daß allein eine offensive Verstärkung nicht ausreicht um uns vom Abstieg zu retten, wenn das defensives Verhalten so bleibt.

    1. Danke Tim für die wieder mal super Zusammenfassung und auch dir für die mE sehr gute Einschätzung!
      Mit einem Goalgetter alleine wird es nicht getan sein.

      1. Das sehe ich ganz genauso. Und diese Problematik zieht sich schon viel länger. Diese „Ein Stürmer, und dann wird es laufen.“-Haltung, sehe ich als sehr gefährlich an. Die letzte Rückrunde, ein Sieg aus dreizehn Spielen, die anhaltende Auswärtsschwäche, der Abstiegskampf mit einem viel höheren Etat als der Tabellenplatz: Ich gehe stark davon aus, dass in der anstehenden internen Analyse, die Trainerrolle hinterfragt werden wird.

        Was mich persönlich angeht: Mich hat diese Hinrunde unfassbar erschöpft. Es gab nicht viele Momente, gerade auswärts, die mich so als Fan wirklich begeistert haben. Und das obwohl die innere Erwartungshaltung von spiel zu Spiel sank, was eigentlich gar nicht gut ist. Ich habe auch ständig das Gefühl gehabt, dass ich ganz andere Spiele gesehen habe, als die Protagonisten. Die ständigen Phrasen und die zuletzt auch Widersprüche in den Konferenzen machten mich zunehmend ärgerlich. Und bevor jemand gleich etwas von überhöhten Ansprüchen schreibt: Ja, mein sportlicher Anspruch ist definitiv höher, als der Abstiegskampf. Wir spielen insgesamt eine unterdurchschnittliche Saison, und ich hoffe sehr, dass daraus jetzt intern die richtigen Schlüsse gezogen werden. Selten habe ich mich so sehr über eine Winterpause gefreut, auch um selbst einen gesunden Abstand zu bekommen.

        Vielen Dank für euch alle für all die Arbeit hier im Blog. Dieses Medium ist ein riesiger Gewinn. Schöne Winterpause!

  3. Hallo Renato,

    ich hatte den gleichen Gedanken wie Du, habe mich dann aber auf die starken Leistungen von Nemeth und Medic besonnen und bin eigentlich ganz zuversichtlich, dass es mit einem neuen Stürmer, der vor allem Geschwindigkeit und Abschlussstärke mitbringen muss, ein gutes Jahr 2023 werden könnte (wir sprechen ja nur noch von guten und schlechten Jahren, nicht mehr von Saisons…).

    Forza!

    Jan

  4. Wegen den Fahnen im Gästeblock hab ich einiges nicht richtig gesehen, aber wirklich alle Gegentore sind über die linke Abwehrseite vorbereitet worden und im Sechzehner wurde dann vom Rest auch nicht verteidigt. Smith hat gerade auch in der 2.HZ einige wichtige Zweikämpfe gewonnen, sonst hätte es auch anders ausgehen können…
    Ich glaube aber schon, dass es beim FCSP nicht alles so mies ist, wie manche schreiben oder was die Punktausbeute anbelangt.
    Mal angenommen im Sturm kommt ein Knipser à la Burgstaller, dann schießt St Pauli auch mal das ein oder andere Tor und kann sich im Spielverlauf mehr auf die Defensive konzentrieren.
    Es braucht die paar punktuellen Verbesserungen, aber alles komplett zu hinterfragen wird keine Lösung sein.
    Zb fehlt gerade einfach die komplette innenverteidigung. Da kommt also auch der ein oder andere bald zurück…

    Immer weiter vor…

  5. Ich finde es auch unfassbar, wie man das Fehlen von Medic, Nemeth und schließlich auch noch Fazliji einfach in den großen Topf rühren und dann dem Traner(team) einfach mal ein komplettes Scheitern vorwerfen kann. (Nicht von Tim)

    Es war seit Wochen erstmals so richtig desolat da hinten drin. Das heißt umgekehrt: zuletzt passte die defensive Stabilität.

    Diesmal aber lag es an Beifus, der Monate lang keine Rolle spielte und dem nun mal die Spielpraxis fehlt, und am – aus meiner Sicht – wieder einmal unbefriedigenden Auftritt von Dzwigala. Das sieht für mich immer ein bisschen wie Dienst nach Vorschrift aus und ich muss stets daran denken, was beispielsweise ein Nehrig in ähnlichen Situationen mit Ball und Gegner gemacht hätte. Gestern beim 0:1, gegen Düsseldorf beim Kopfball vor dem entscheidenden Tor, gegen Darmstadt vor dem Tor ebenfalls sehr passiv. Gestern kam leider ein sehr verunsicherter Aremu hinzu, der eigentlich nach 20 Minuten runter gemusst hätte, Beifus und Dzwigala spätestens zur Pause. Doch wen bringen? In der Innenverteidigung gab es ja gar keine Alternative.
    Überrascht habe ich gestern noch festgestellt, dass Hartel keinen Zweikampf gewonnen haben soll.

    Damit zum Erfreulichen. Eggestein und Daschner harmonierten richtig gut da vorne, im Spielaufbau waren wir verbessert. Insgesamt waren wir die klar bessere Mannschaft – auf Gegners Platz – und die Moral ist offensichtlich intakt.
    Auch mich ärgern die vier, allesamt geschenkten Gegentore enorm, doch mit der Stamm-Innenverteidigung und zwei Verstärkungen in der Offensive (Mittelfeld und Zentrum) sieht die Sache im neuen Jahr schon wieder ganz anders aus. Die Liga ist und bleibt natürlich brutal eng, doch das trifft auf alle Mannschaften zu.
    Die Rückrunde wird spannend und ich freue mich drauf. Die Zugverbindungen nach Nürnberg habe ich bereits notiert.

    1. Sehr schöne Analyse. Ich habe das gestern schon so gesehen: nach vorne gestern sensationell, hinten katastrophal. Und ich würde mittlerweile seit 2-3 Spielen auch Paqa mit einschließen, das sieht alles nicht mehr so aus, als ob er das alles ernst nimmt. Bisher hatten seine Offensivqualitäten einiges übertüncht, aber auch da hat sich mittlerweile der Gegner drauf eingestellt.

      Ich gehe davon aus, dass mit Dursun eine einigermaßen sorgenfreie Rückrunde stattfindet und zur neuen Saison ein nächster Anlauf unternommen werden kann. Dann wohl ohne Paqa, aber mittlerweile finde ich das nicht mehr so tragisch.

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