Tashchy und Becker verletzt = Worst Case?

Tashchy und Becker verletzt = Worst Case?

Borys Tashchy und Finn Ole Becker haben beide einen Muskelfaserriss erlitten und werden bis auf Weiteres ausfallen. Das ist ein absolutes Worst Case Szenario für beide Spieler. Und beim Staff werden sicher auch nun einige Sensoren ausschlagen, da Muskelverletzungen z.B. auch auf fehlerhaftes Training bzw. falsche Trainingssteuerung hindeuten könnten.
(Titelbild: Peter Boehmer)

Wie lange fallen die beiden aus?
Natürlich ist jede Verletzung individuell zu bewerten und hat eine individuelle Ausfallzeit. Im Durchschnitt bedeutet ein Muskelfaserriss eine Ausfallzeit von 25 Tagen. Das würde ein Ausfall bis kurz vor Saisonstart bedeuten. Positiv ist, dass viele Spieler bereits schneller wieder ins Training einsteigen können, aber es gibt eben auch Fälle, bei denen einen ein Muskelfaserriss zu einer sehr viel längeren Pause zwingt, wie diese Tabelle zeigt.

Warum gerade jetzt so beschissen?
Muskelfaserrisse sind immer schlecht. Je nachdem wann sie passieren, sind sie jedoch von „schlimm“ hin zu „noch viel schlimmer“ bis hin zu „der absolute Albtraum“ zu bewerten. Die beiden Verletzungen von Tashchy und Becker sind kurz unterhalb von „der absolute Albtraum“ einzuordnen. Und dass obwohl sie vermutlich zum Pflichtspielauftakt wieder zur Verfügung stehen werden. Die Frage ist aber, in welchem körperlichen Zustand das sein wird.
Denn alle Personen, die im Profibereich im Fußball tätig sind, werden Euch sagen, wie wichtig die Sommervorbereitung für den Körper von Spielern ist. Hier wird nämlich der Grundstein für eine lange, kräftezehrende Saison gelegt (die Saison 20/21 stellt da, auch aufgrund der nicht vorhandenen Winterpause nochmal eine besonders körperlich belastende Saison dar). Aber auch im spieltaktischen Bereich werden im Sommer die Grundlagen gelegt, besonders dann, wenn ein neues Trainer-Team an Bord ist.
Und wenn wir uns einmal anschauen, wie lange zum Beispiel Rico Benatelli oder Borys Tashchy in der letzten Saison gebraucht haben, um nach ihren Verletzungen im Sommer eine echte Verstärkung für den FCSP zu sein, kann einem angst und bange werden (klar, es gab sicher auch andere Gründe).

Fehlersuche
Klar, Verletzungen im Sport passieren, sind ganz normal und gehören dazu. Doch gerade da es nun zwei Spieler mit der nahezu identischen Verletzung getroffen hat, ist Vorsicht geboten. Ich verweise an dieser Stelle sehr gerne auf einen Artikel bei spielverlagerung.de von Rene Maric (inzwischen Co-Trainer in Gladbach). Aus diesem Artikel wird sehr deutlich, dass es generell vier Faktoren für Verletzungen gibt: Ernährung, Schlaf, genetische Disposition und das Training selbst. Besonders der letzte Punkt kann von einem Trainer-Team gesteuert werden. Nun stellt sich bei den Verletzungen von Becker und Tashchy die Frage, ob die Verletzungen traumatisch (also zum Beispiel bei einem Zweikampf) zustande gekommen sind oder ob es sich um eine Fehlbelastung handelt. Bei letzterem kann dies z.B. auch auf fehlerhaftes Training zurückzuführen sein. Und das wird sicher gerade hinterfragt, ob das bei den aktuellen Verletzungen der Fall ist (größere Studien weisen immer wieder auf die Wichtigkeit der richtigen Vorbereitung hin). Denn das würde bedeuten, dass es vermehrt Probleme mit Verletzungen geben könnte. Aber natürlich kann es auch einfach Zufall und Pech sein, dass eine solche Verletzung gleichzeitig bei zwei Spielern in der Vorbereitung auftritt (ich gehe nämlich nicht davon aus, dass beim FCSP kein Augenmerk auf die richtige Trainingssteuerung gelegt wird).

In jedem Fall ist es für beide Spieler ziemlich bitter, dass sie nun einen Großteil der Vorbereitung verpassen werden. Gerade Borys Tashchy hatte nach einer eher unglücklichen Saison wieder den Anschein erweckt, dass nächste Saison richtig was gehen kann und wurde auch von Timo Schultz nach den ersten Trainingseinheiten hervorgehoben. Und die Qualitäten von Finn Ole Becker brauchen wir nicht extra zu erwähnen. Ich persönlich habe mich gefreut, Becker wieder unter seinem ehemaligen Trainer zu sehen, unter dem er ein sagenhaftes Jahr in der U19 spielte. Darauf müssen wir nun wohl noch ein wenig länger warten.

Wir wünschen gute Besserung und schnelle Genesung!

// Tim

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3 thoughts on “Tashchy und Becker verletzt = Worst Case?

  1. Hups, da seit ihr schneller aus der Sommerpause zurück gekommen alswie ich, Beste Grüße!

    Eine Nachfrage zum Artikel für den Unwissenden und eine kleine Hausaufgabe für dich:
    Wie war denn die Saisonvorbereitungsverletzungssituation bei der letzten Trainerstelle unseres Cheftrainers? Oder ist diese gefühlt nicht enden wollende Verletzungsserie nur im Profiteam angesiedelt?
    Es kann ja, wie du schreibst, mehrere Ursachen haben, und seit Janosch dereinst geschasst wurde, hatten sich die Verletzungen sehr vermindert.
    Bitte schleust einen Agenten in die Kollau ein, dann wissen wir mehr.
    LG Peter

    1. Moin Peter,
      ja, wir brauchen da dringend jemanden 😉
      Über die Verletztensituation in der U19 bin ich nicht im Bilde. Timo SChultz hatte ja erwähnt, dass alle Spieler in den ersten Tagen voll mitgezogen haben. Vielleicht wurde da auch etwas überzogen, wer weiß.

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