Heute geht es für den FC St. Pauli zurück an die Kollaustraße. Es gab wenig Derbytickets, viel Hasskommentare und die 2. Liga beginnt bald. Die Lage am Mittwoch.
FC St. Pauli
Kollaustraße
Heute geht es nach der kurzen Pause zurück auf den Rasen.
Wie bereits mehrfach angekündigt, ist leider ein Besuch der Trainingseinheiten aufgrund der Umbaumaßnahmen an der Kollaustraße (zweiter Hybridrasen) vorerst nicht möglich.
Zwischen den Saisons
Ich hatte gestern die Auswertung der Saisonprognose 24/25 veröffentlicht. Bei dieser zeigte sich, dass es (zumindest in der Masse) eine durchaus realistische Erwartungshaltung an die Saison gab. Da vermehrt die Frage nach „Was hatte ich denn damals getippt?“ aufkam, hab ich im Artikel unten nun auch die Excel-Tabelle angefügt, sodass Ihr das nochmal individuell abgleichen könnt.
Eine Bestandsaufnahme der aktuellen Sommerpause gibt es in Textform bei Kleiner Tod, der sich wie immer auch mit den Themen abseits des Rasens beschäftigt.
Neues von den Alten
Double-Interview-Feature im kicker: Sowohl mit Igor Matanović (SC Freiburg, „Ich bin wieder genau am richtigen Ort“ (€)) als auch mit Timo Schultz (VfL Osnabrück, „Mein Lebensglück hängt nicht an einer Liga“ (€)) wurde vor dem Saisonstart gesprochen.
Außerdem ist Rachid Azzouzi zurück auf der großen Bühne und neuer Geschäftsführer Sport bei Alemannia Aachen.
Gleiche Liga, anderer Verein: John Posselt hat beim TSV Havelse unterschrieben.
Fanszene News
Derbytickets
Ähnlich wie schon beim Verkauf für die BVB-Tickets natürlich viel zu viel Nachfrage für viel zu wenig Angebot. Die gute Nachricht: Der Shop als solches funktioniert, die Lösung mit der Authentifizierung vorab ist auch sinnvoll – allerdings gibt es mit einigen Mail-Providern wohl Probleme mit der Zustellung des Codes, vermehrt wurde hier die Telekom genannt. (Das ist sogar ein klein wenig lustig, wenn man bedenkt, dass wir die Telekom-Tochter Congstar als Hauptsponsor haben… ich verstehe aber auch, dass man bei dem Thema keinen Spaß versteht und beantrage daher die Streichung aus dem Protokoll.)
Jedenfalls konnte man (wie immer) die Minuten an den Fingern einer Hand abzählen, bis der Gästeblock ausverkauft war. Fanclubs haben jetzt noch die Chance, fehlende Tickets mittels Formular bis zum 3. August über den Fanladen zu bestellen. Es versteht sich von selbst, dass auch hier die Nachfrage das Angebot übersteigen wird.
Christopher Street Day
Heute Abend wird im Fanshop Reeperbahn das Soli-Shirt vorgestellt. // Infos: MillernTon
Weniger erfreulich die Mitteilung des Vereins gestern, dass man unter den Facebook-Posts des Vereins zum CSD die Kommentarfunktion abschalten musste, da diese mit Hasskommentaren geflutet wurde und der Aufwand der Moderation nicht mehr zu leisten war.
Es bleibt die von Sokee im Lied gestellte Frage:
„Wie kann man nur hassen, dass Menschen sich lieben?“
FC St. Pauli von 1910 e. V.
Regionalliga Nord
Die Vorstellung der Neuzugänge bei den 1. Frauen geht weiter:
Lea Bartling wird das Team in der neuen Saison in der Offensive verstärken. Ich konnte bisher nur das Spiel beim SV Henstedt-Ulzburg sehen, wo sie in der 2. Halbzeit zum Einsatz kam und auch ein Tor erzielte. Die Eindrücke aus dieser Halbzeit reichen aber aus, um das Team zu dieser Verpflichtung zu beglückwünschen. Bartling spielte bereits für Gütersloh und Bielefeld in der Regionalliga und der 2. Bundesliga. // Instagram
Döntjes
2. Bundesliga vor dem Saisonstart
Bei der Sportschau gibt es einen Check von Auf- und Abstiegskandidaten.
Die Saison wird am Freitag um 20.30h zwischen Schalke 04 und Hertha BSC eröffnet (20.30h, Sat1), eines von insgesamt fünf „Leuchtturmspielen“ der Liga. Man darf „gespannt“ sein, was dies in der Praxis bedeutet. In der 1. Liga soll es davon 15 Spiele geben, bei denen man den Medienpartnern besondere Erlebnisse verschaffen will. Sowas hier, beispielsweise:
„Wir wollen die Kabine erlebbar machen und den Live-Medienpartnern die Möglichkeit bieten, vor dem Spiel eine Moderation in der schon vorbereiteten Umkleidekabine eines Teams aufzunehmen.“
Dominik Scholler, DFL Vice President Product Management & Innovation, dfl.de
Was man vom FC St. Pauli aus dem Vereins-TV mit Lena Gruninger schon kennt, wird nun bundesweit praktiziert:
Jeder Club wird vor zwei Heimspielen je Saison den Mannschaftsbus während der Fahrt mit einer Kamera ausstatten, die den Weg zum Stadion filmt, einschließlich der anfeuernden Fans am Straßenrand mit ihren Schals und Trikots.
dfl.de
Direkt nach der Busankunft kann der übertragende Medienpartner ein Interview führen. Die ausdrückliche Fokussierung auf einen Startelf-Spieler wird diesen Interviews besondere Aktualität verleihen.
Zudem wird eine Kamera im Kabinentrakt aufgebaut, die das Eintreffen der Mannschaften zeigt. So wird für die Fans bereits vor dem Spiel direkte Nähe zum Geschehen ermöglicht.
Wirste bekloppt, wie geil ist das denn, bidde?!
Finger hoch, wer noch nie von der Live-Ankunft des Wolfsburger Busses geträumt hat.
Alle bekloppt
Transfersummen im Profifußball, vollkommen bescheuert.
Einen neuen Transferrekord gab es nun in England, in der beliebten Kategorie „Höchste Summe, die je für einen britischen Spieler bezahlt wurde“. No jokes with names und so, aber dass ausgerechnet Manchester City (inkl. Boni) 31 Millionen Pfund für einen Zweitligatorhüter ausgibt, der mit Nachnamen Trafford heisst, ist schon erstaunlich.
James Trafford jedenfalls wechselt nach zwei Jahren in Burnley zurück zu seinem Ausbildungsverein. // BBC.com
Zu guter Letzt
„Du hast ein Kopfballtor erzielt und dir selbst per Grätsche die Vorlage gegeben?!?“ –
„Ja, verrückte Geschichte…“ // Instagram
Forza St. Pauli!
// Maik
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Mal zum Thema (Derby)Tickets. Der Verein verkündet, dass es 5500 Karten gibt. In der Realität müssten Großteile der Blöcke 14 A, 14 B und 14 C abgezogen werden da diese dem Fanladen vorbehalten sind. Wie viele das diesmal waren wurde leider nicht wie in den Vorjahren kommuniziert. In den Vorjahren waren das bei allen Auswärtsspielen immer etwa ein Drittel aller Karten, welche dann nur von Fanclubs angefragt werden können. Und der Fanladen kommuniziert immer schön, dass man doch vorher erstmal im Shop kaufen soll. Ergo haben Fanclubmitglieder die doppelte Chance an Karten zu kommen. Wenn immer von einer fairen Verteilung gesprochen wird müssten sämtliche Karten über den Online-Shop verkauft werden und nicht einem Großteil an „Auserwählten“ eine zusätzliche Chance gegeben werden. Ich bin zwar in einem Fanclub, aber gerecht ist diese Vorgehensweise nicht und sollte auch mal überdacht werden. Das gleiche Thema betrifft auch Heimspiele … wobei da nicht bekannt ist wie viele Karten über den Fanladen laufen (natürlich nicht für Einzelpersonen bzw. nur in Ausnahmefällen (wer immer das ist)).
Finds komplett fair, dass diejenigen, die für den Löwenanteil des Supports verantwortlich sind extra berücksichtigt werden. Das wäre mE nicht gut, wenn da jedes Mal neu zusammengewürfelt würde.
Ich auch.
Genau, es geht um „fair“. Das impliziert, dass alle die gleichen Chancen haben. Es könnte mir egal sein, würde es trotzdem begrüßen, wenn alle die gleichen Chancen haben. Ich könnte jetzt natürlich noch fragen wo etliche Anfang der 90er (oder gar 80er) waren … da waren nur etliche vom sogenannten aktiven Support noch gar nicht geboren.
Aber wenn alle die gleichen Chancen haben sollen, warum werden dann Mitglieder bevorzugt?
Oder Dauerkarten-Inhaber*innen?
Und vor allem: wo warst Du in den 60er und 70er Jahren?
Sorry für die Polemik, aber natürlich muss der Fanladen Fanklubs bevorzugen. Und der Verein seine Mitglieder.
Das ist auch völlig normal und berechtigt und wird in allen Vereinen so gehandhabt. Warum sollte man Leute, die sich mehr engagieren und organisieren als andere nicht bevorzugen? Zumal die Schwelle, sich in einem Fanclub zu organisieren auch nicht besonders hoch ist. Man muss es nur wollen.
@Maik, ich profitiere doch selbst hier und da von diesen Karten. Es ist halt meine Meinung, dass es gerechter wäre. Zumindest könnte man die Anzahl der Karten, die über den Fanladen laufen reduzieren … ich sag jetzt einfach mal auf 10%, aber darüber kann man diskutieren.
Btw, mein erstes Spiel war Anfang 78 gegen Frankfurt 😉
Aber Du schreibst doch selbst, dass die Anzahl an Karten, die an den FL geht, gar nicht kommuniziert wurde.
Und auch 10% wären ja immer noch ein vollkommen willkürlicher Wert, bei dem einige „Zuviel!“ und andere „Zuwenig!“ schreien würden und beide ihre Argumente hätten.
Natürlich hat jede*r eine Meinung und darf die auch äußern, aber ich lehne mich wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass es DIE Lösung halt einfach nicht gibt, solange das Verhältnis Angebot/Nachfrage derart ungleich ist. Das gilt sowohl bei Heim als auch bei (den meisten) Auswärtsspielen. Und wenn jemand etwas als „fairer“ bezeichnet, wird es andere geben, die die gleiche Lösung als „unfairer“ bezeichnen.
Ich denke, dass man den Begriff „fair“ einfach sehr unterschiedlich auslegen kann. Einerseits ist es fair, wenn auch meine Mutter, die am FC St. Pauli keinerlei Interesse hat, die gleichen Chancen auf’s Derby hat wie jemand, der seit seit Ewigkeiten kein Spiel verpasst hat. Andererseits ist es aber auch irgendwie fair, wenn berücksichtigt wird, wer wie viel in den Verein investiert hat (und ich meine nicht Geld). Bei den großen Ultragruppen in Istanbul musst du dich beweisen, indem du auch anderen Teams und Sektionen unterstützt. Darum findest du Ultraslan auch bei Europapokalauswärtsspielen im Wassserball oder Rollstuhlbasketball. Bei einem knappen Gut wie Derbykarten finde ich das ziemlich fair. Einerseits gehen die Karten so vor allem an Leute, denen es wirklich wichtig ist und die nicht bloß den Event suchen. Andererseits hast du auch die Chance zu beweisen, dass es dir wichtig ist und so deine Chancen zu erhöhen. Übertragen auf St. Pauli heißt das: Unterstütze den Verein auch in Handball, Basketball, Rugby und Blindenfußball (Aufzählung unvollständig)! Geh zu den Frauen und zur U23! Engagiere dich in einem Fanclub und im Verein und versuche selbst mitzugestalten. Wenn du (und ich meine nicht dich persönlich, sondern das unpersönlich du, das sich an alle richtet), da keinen Bock drauf hast, dann finde ich es fair wenn an deiner statt Leute das Derby live erleben können, die dem Verein mehr gegeben haben.
PS: Ich persönlich will überhaupt nicht mehr zu Derbys, weil sich da regelmäßig das Schlechteste an der Fanszene offenbart und es sich plötzlich gar nicht mehr so substantiell anders anfühlt als bei Nürnberg oder Braunschweig oder Schalke. Bei Derbys ist St. Pauli oft nur noch irgendein Fußballverein mit den gleichen Manierismen wie jeder andere auch. Darauf kann ich gut verzichten.
Lass uns bei „wem der Verein wichtig ist“ aber bitte auch stets im Blick behalten, dass die persönlichen Lebensumstände sehr unterschiedliche Möglichkeiten der Unterstützung ergeben. Sonst werden hier auch wieder weniger privilegierte benachteiligt.
Ja, eine gewisse Berücksichtigung halte ich auch für richtig, aber es ist unheimlich schwer das gut auszubalancieren und derzeit habe ich den Eindruck, das „dann engagier Dich für den Verein!“ zu sehr überbetont wird.
@Nordsteher
Ich gebe Dir komplett recht !
Das würde dann vermutlich auch noch die Kosten für unseren Verein nachhaltig senken,
weil ziemlich sicher weniger Pyro-Selbstdarsteller.
Sozusagen 2 Fliegen mit einer Klatsche…..
Find ich gut, am besten verteilen wir alle Karten einfach an Leute die gerade in der Stadt sind, so haben alle mal die Chance und es können sich auch nicht so lalalaaaaaa gesänge etablieren. Und auch die Leute die eine Stadt 2 Vereine so dufte finden können dann eine Woche hier und eine Woche da. Endlich denkt mal einer an die Kinder.
Fanclubs auflösen!
Weiß auch nicht warum, aber bei dem DFL-Wording „…mit ihren Schals und Trikots“ musste ich wirklich lachen.