Nur noch einmal schlafen, dann ist Stadtderby. Beim FC St. Pauli herrscht Vorfreude, das Museum lädt zum Warm-up und Grimsby bietet „absolute scenes“. Die Lage am Donnerstag.
FC St. Pauli
Kollaustraße
Wir müssen aus aktuellem Anlass nochmal darauf hinweisen, dass das ihm von uns in den Mund gelegte Zitat von Andréas Hountondji selbstverständlich nicht direkt von ihm stammt („Trainingsauftakt in die Derbywoche“). Er weiß schließlich gar nicht, was Boßeln ist.
Wörtliche Zitate findet man von ihm aber sonst auch auf fcstpauli.com.
Derby
Der Vorbericht von Tim steht in den Startlöchern und folgt voraussichtlich noch im Verlauf des Vormittags.
Pressekonferenz: FCSP
Beginnen wir mit dem FC St. Pauli: David Nemeth wird weiterhin fehlen, neu auf der Verletztenliste ist Abdoulie Ceesay, der im BVB-Spiel einen Cut am Fuß davontrug und genäht werden musste.
Ansonsten versprühte Alexander Blessin große Vorfreude auf das Derby – und das ihm die Bedeutung des Spiels, auch wenn es nur drei Punkte gibt, durchaus bewusst ist.
// Text // YouTube
Pressekonferenz: HSV
Besagte Vorfreude auf das Spiel ist auch Merlin Polzin anzumerken. Es ist fast ein bisschen schade, dass da nach Unsympathen wie Tim Walter und Steffen Baumgart nun jemand sitzt, der sich auf die Sache konzentriert und den Nachbarn (bei allem Selbstvertrauen und eigener Überzeugung) mit Respekt und Wertschätzung behandelt. Da konnte man sich an den Vorgängern doch viel leichter abarbeiten.
Personell kann er aus dem Vollen schöpfen, lediglich Bakery Jatta fehlt und hinter Robert Glatzel steht noch ein Fragezeichen. // Text // YouTube
Alexander Blessin
Die neue Ausgabe der 11Freunde ist im gut sortierten Handel zu erwerben. Auf sechs Seiten (großflächig bebildert) findet man ein Interview mit unserem Cheftrainer Alexander Blessin, in dem er mühelos aufzeigt, warum er hier gerade wohl eine ziemlich unantastbare Stellung hat. // 11Freunde (€)
„Wissen Sie, als es in den ersten Wochen nur Niederlagen gab und wir Tabellenletzter waren, fehlten mir nie die Argumente gegenüber der Mannschaft. Ich wusste, was zu tun ist. Aber natürlich kam auch ich mal ins Grübeln. Bis wir am zwölften Spieltag auf Holstein Kiel trafen. Ein direktes Abstiegsduell. Vielleicht waren wir der leichte Favorit, auf jeden Fall standen wir mächtig unter Druck. Wir hatten in fünf Heimspielen noch kein einziges Tor am Millerntor geschossen. In dem Spiel platzte der Knoten, wir machten drei Tore, „Song 2“ lief zum ersten Mal im Stadion. Da wusste ich: Hier bin ich genau richtig.“
Alexander Blessin in der 11Freunde (€)
Hinzu kommt: Drei Tore schießen wir ja in dieser Saison quasi ständig…
Neues von den Alten
„Finn Ole Becker, Du bist uns’re Zukunft…“ – diesen (zugegebenermaßen nie wirklich etablierten) Fangesang hört man am Millerntor ja nun schon etwas länger nicht mehr. Auch in Hoffenheim ist es damit nun vorbei, denn Becker wechselt zum 1. FC Nürnberg.
Lage der Liga
Borussia Dortmund stopft weiter die vermeintlichen Lücken im Kader: Mit Aaron Anselmino kommt ein 20-jähriger Defensivspieler auf Leihbasis von Chelsea.
Die TSG Hoffenheim lässt neben Becker (siehe oben) auch den erst im Winter verpflichteten Gift Orban wieder ziehen, auf Leihbasis geht es für ihn zu Hellas Verona.
Nachtrag, 08.50h: Ganz vergessen! Um 21.00h (SWR) spielt Mainz 05 im Rückspiel der Conference League-Quali gegen Rosenborg Trondheim. Es gilt für die Mainzer, das 1:2 aus dem Hinspiel noch zu korrigieren.
Lage des Pokals
Eigentlich war das Ding gestern schon früh durch, der FC Bayern München war das deutlich überlegene Team und führte beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden mit 2:0. Ein Doppelpack von Fatih Kaya (64. & 70.) brachte den SVWW aber zurück ins Spiel. Ein paar Minuten später schien sich dann alles wieder zu fügen, doch Harry Kane verschoss nicht nur den ersten Pflichtspielelfmeter seiner Bayern-Karriere, sondern vergab auch noch zwei Möglichkeiten des Nachschusses (75.).
Als sich dann alle schon auf die Verlängerung freuten, schlug Kane dann doch noch zu. 90.+4, Kopfball aus fünf Metern, 2:3, „Ein Schuss, ein Tor, die Bayern“-Gesänge, Abpfiff.
Und damit ist die 1. Runde abgeschlossen. Die Auslosung der 2. Runde erfolgt am Sonntag in der ARD-Sportschau (19.00h), gespielt wird am 28./29. Oktober (Dienstag/Mittwoch).
Neben 17 Erst- und 13 Zweitligisten sind noch folgende Amateurvertreter dabei, denen per eigenem Topf vorab ein Heimspiel zugelost werden wird:
- FV Illertissen (Regionalliga Bayern)
- Energie Cottbus (3. Liga)
Ähm… tja, das war’s, Ende der Liste.
FC St. Pauli von 1910 e. V.
Regionalliga Nord
U23 holt einen Punkt, verspielt aber den Sieg in Überzahl
Punkt gewonnen oder zwei verloren? Gegen ein ziemlich starkes Phönix Lübeck gab es für die U23 gestern vor 240 Zuschauenden ein 1:1 (0:0). Dabei profitierte man zunächst kurz vor der Pause von einem Platzverweis (Notbremse) für die bis dahin überlegenen, aber glücklosen Gäste. In der zweiten Halbzeit bog man dank eines von Oleg Skakun verwandelten Handelfmeters zunächst auf die Siegerstraße ein, muss sich aber den Vorwurf gefallen lassen, die Überzahl nicht für mehr genutzt zu haben.
So kam Lübeck am Ende verdient zum 1:1, auch wenn die Entstehung glücklich war. Ein direkter Freistoß (86.) an den Innenpfosten prallte an den Rücken von Simon Spari und kullerte von dort über die Linie. // fcstpauli.com
Da parallel der FSV Schöningen beim 2:1 in Emden den ersten Regionalliga-Sieg der Vereinsgeschichte eintütete, liegt man nun auf Rang 18 und es kann eigentlich nur noch aufwärts gehen. Weiter geht es in jedem Fall schon am Sonntag, um 14.00h ist Anstoß bei Blau-Weiß Lohne (bisher sechs Punkte aus sechs Spielen, gestern Abend 3:1-Auswärtssieg in Flensburg). Aber immerhin etwas macht Hoffnung: Aus den letzten drei Spielen holte man gegen Lohne sieben Punkte.
1. Frauen am Sonntag in Kiel
Auch hier geht es jetzt endlich los, am Sonntag (14.00h) steht das erste Ligaspiel an. Die 1. Frauen ist zu Gast bei Holstein Kiel an der Waldwiese. Ganz sicher eine wichtige, erste Standortbestimmung für den weiteren Saisonverlauf.
Die Vorbereitung konnte Kiel größtenteils erfolgreich bestreiten, lediglich beim HSV (6:1) und im DFB-Pokal gegen Meppen (0:1) gab es Niederlagen. Unter anderem konnte man gegen die Liga-Konkurrentinnen Buntentor und Werder II gewinnen. // Instagram
Fanszene-News
Museum: Derby Warm-up
Heute Abend nichts vor, außer sich in Derbystimmung zu bringen?
Dann ab ins Museum, um 19.30h geht es los. // BSky
Döntjes
League Cup: Manchester United scheitert bei Viertligisten
Der League Cup in England sorgt immer mal wieder für Überraschungen, weil er gerade von den „großen“ Teams gerne für Rotationen genutzt wird. Gestern Abend war jedenfalls der große Abend für Grimsby Town, welches im altehrwürdigen Blundell Park gegen Manchester United spielte.
Der Viertligist führte nach einer halben Stunde mit 2:0, verteidigte tapfer die Führung und kassierte durch einen Kopfball von Harry Maguire in der 89. doch noch den Ausgleich. Im direkt folgenden Elfmeterschießen brauchte es 26 Elfmeter bis zur Entscheidung – und die Freude war dann groß, kann man wohl sagen. // BSky
Ich zitiere hier gerne aus einem großartigen Artikel der 11Freunde aus 2020: „Die Liste der Standortnachteile von Grimsby ist lang: hässliche Stadt, farbloser Klub, latenter Fischgestank. Doch die Stadt hat auch einen großen Vorteil: völlig durchgeknallte Fans.“
Social Media-Attacken nach Todesfall
Es ist ja gar nicht so leicht, zu dem Thema eine richtige Rubrik und Zwischenüberschrift zu wählen. Konkret geht es um den Todesfall des BVB-Fans, der am späten Samstagabend in Stadionnähe gestoßen wurde und an seinen beim Sturz erlittenen Verletzungen am nächsten Tag im Krankenhaus verstarb. Die zu erstellenden Schlagzeilen mit den Schlagworten „Tod“, „Fußball“ und „Fans“ hätten wahrscheinlich noch deutlich schlimmer ausfallen können, als es zumindest in meiner Wahrnehmung war. Für Social Media-Kommentare ohne Hirn und Hemmungen reichte es aber trotzdem.
Wie die „Elbvertiefung“ der ZEIT gestern berichtete, ist von der Staatsanwaltschaft inzwischen bestätigt worden, dass die Person, die durch ihr Schubsen den Sturz des Fans verursachte, „kein Fan des FC St. Pauli“ sondern Besucher des Hamburger DOMs gewesen sei. Nun sollte es einem eigentlich völlig egal sein, wer genau an diesem Unglück beteiligt war. Die Feststellung „Das war keiner von uns!“ klingt natürlich ein bisschen nach der aus Rostock bekannten „Die sind sonst nie da!“-Argumentation, auch wenn es hier tatsächlich so ist.
Wichtig wird diese Feststellung aber natürlich, wenn wir zu oben erwähnten Social Media-Kommentaren zurückkommen. Wie der FC St. Pauli auf BlueSky mitteilte, wurden Fans dort als „Mörder“ beschimpft, der Verein erhielt zudem Drohungen. Beides wäre natürlich auch dann absurd, wenn hier ein FCSP-Fan als Einzelperson beteiligt gewesen wäre, so ist es noch bescheuerter.
Ebenfalls festgestellt wird zudem, dass St. Pauli-Fans sofort Erste Hilfe geleistet haben. Auch dies sollte selbstverständlich sein und keiner Erwähnung bedürfen, aber wir leben halt in verrückten Zeiten.
Zu guter Letzt
Wenn sich die restliche AG inhaltlich so gut auf uns vorbereitet wie Pressesprecher Philipp Langer, dann wird das morgen ein Fest. // BSky
(Es steht zu befürchten, dass es nicht ganz so einfach wird. Immerhin war es der Medienabteilung des Nachbarn dann aber auch so unangenehm, dass es im offiziellen Video oben herausgeschnitten wurde.)
Forza St. Pauli!
// Maik
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Ach, „1. FC St. Pauli“ kam auch schon mal von unserem damaligen Präsidenten auf einer Mitgliederversammlung…
Der war dann halt auch schlecht vorbereitet, aber immerhin im Ehrenamt 😉
Moin, bist du sicher, dass es im Pokal zwei Töpfe gibt? Ich dachte – vllt würde das auch iwann geändert – dass es ab Runde 2 nur noch einen Topf gibt und ggf das Heimrecht getauscht wird. So dass Illertissen und der Club aus’m Osten auch gegeneinander spielen könnten.
Das gilt erst ab dem Achtelfinale.
https://www.dfb.de/maenner/wettbewerbe/dfb-pokal/modus
Alles klar, danke!
Cool auch in der Formulierung, dass es ja durchaus auch vorkommen kann, dass der Topf mit den Profiteams zuerst leer sein kann 🙂
Die Berichterstattung über den tragischen Todesfall auf dem Dom zeigt einmal mehr ein Problem der derzeitigen Berichterstattung und der Kommentierung durch Social Media auf: Es geht so gut wie gar nicht mehr darum was geschehen ist, sondern es geht fast nur noch darum, wer beteiligt war.
Es ist doch völlig egal ob der Schupser ein Trikot von St. Pauli oder von Dortmund oder ein neutrales T-Shirt getragen hat. Die Geschichte was passiert ist, ist viel relevanter.
Meinem Kenntnisstand nach hat ein Betrunkener auf einer Kirmes eine Gruppe von Menschen belästigt. Diese fühlte sich genervt und schubste ihn weg. Dem geschubsten Mann fehlte aufgrund seines Alkoholkonsums die Körperspannung und er fiel um.
Das ist eine Szene, wie sie vermutlich die allermeisten von uns schon miterlebt haben.
Das tragische an der Geschichte ist, dass diese Situation eben nicht harmlos endete, sondern mit dem Tod eines Menschen.
Auch wenn ich selbst zu der Fraktion gehöre, die gerne mal zum Bier oder zum Wein greift ist das doch der Punkt über den man sprechen sollte und nicht über die Frage, welche Farbe die Schals der Erst-Helfer hatten und dass davor ein Fußballspiel stattfand.
Danke Mario, genau das ist der Punkt. Forza 🤎🤍
Danke, Mario. Genau das ist nämlich tatsächlich der Punkt.
Leude leude leude ist doch ganz klar: Der Pressesprecher hat schon mal den Tabellenplatz nach dem Spiel hinzugefügt. So.
Genau, die haben alle nur das Komma nicht gehört: „gegen den 1., FC St. Pauli“.
Ob er jetzt mit dem „1.“ nun den neuen Tabellenplatz oder den Platz in der Stadt meint: Passt alles, Hamburg ist braun-weiß!
Also noch schlimmer vorbereitet als der HSV-Fuzzi war ja nur der Stadionsprecher in Drochtersen: „Unser SV D/A gegen den FC St. Pauli Hamburg „
Tatsächlich, war FC St. Pauli Hamburg in den 90ern öfter mal zu hören
Es nervt mich sehr ab, dass aktuell die Stars und Sternchen massiv bei den Schiris meckern und das ganze ohne Konsequenzen bleibt. Woltemade, Kimmich, Kane.
Macht unser Torwart den Daumen hoch, ist das natürlich Rot.
Mal sehen, wie das am Freitag wird
Hat Tim den Kaars Artikel schon fertig?
Les ja erst abends.
millernton.de/2025/08/28/wer-ist-martijn-kaars-ein-spielerprofil/
Forza.
Finn Ole Becker, da war ja mal etwas. Er war ein guter Linksfuß im Mittelfeld mit viel Potenzial. Das er zu Hoffenheim gegangen ist, war sicher sein größter Fehler. Ich glaube erst unter Materazzo hat er da halbwegs regelmäßig gespielt und seine wichtigen Entwicklungsjahre auf der Bank verbracht. Knapp 1700 Minuten in der ersten Liga über drei Jahre ist statistisch gesehen dann doch zu wenig. Er hätte das Doppelte gebraucht. Wenn ich mich recht erinnere war er ja auch beim SC Freiburg damals im Gespräch. Das wäre der bessere Wechsel gewesen. Vielleicht reicht es ja noch für eine Spätentwicklung.
Naja, jetzt ist der Transfer ja erstmal mit Nürnberg eingetütet, da wird er nicht mehr zu uns kommen können.
I think Klose has done a good job with young players he’s had at FCN. I hope Finn gets the coaching he needs because I think he can still be a special player. Paqarada @ Heidenheim is another story.