Während der FC St. Pauli die Länderspielpause zur Entspannung nutzt, ballert die Icon League durch Hamburg und die Frauen spielen Champions League. Die Lage am Mittwoch.
FC St. Pauli
„Pause, Ruhe, Gelassenheit“ lautet die Überschrift über einem Kommentar von Tim, den dieser heute früh veröffentlichte. Passt natürlich nicht in eine Welt, in der es (vor allem medial) nur noch Schwarz und Weiß zu geben scheint und in der zwischen Europapokal und bereits feststehendem Abstieg kein Platz ist. Kann und sollte man trotzdem lesen, denn nach wie vor gilt: Keep calm and follow your MillernTon.
Kollaustraße
Heute ist Training hinter verschlossenen Türen, gestern stand Louis Oppie in der Medienrunde Rede und Antwort. Nachzulesen bereits im Abendblatt und im Verlauf des Tages sicher auch auf fcstpauli.com. Auch wir gratulieren natürlich zum Hochzeitstag.
Neues von den Alten
Nach dem gestrigen Verletzungsupdate vom verliehenen Scott Banks gibt es heute eine Hiobsbotschaft eines Ex-Spielers: Sirlord Conteh hat sich einen Riss des Außenmeniskus zugezogen, wurde bereits operiert und wird dem 1. FC Heidenheim somit länger fehlen.
Lage der Liga
So ein Glück, der Titel des „FC Hollywood“ gehört uns doch noch nicht ganz alleine. Als Einzelspieler hat jetzt Leroy Sané seinen Anteil eingefordert, der auf dem Oktoberfest sowohl persönlich als auch in Bezug auf seinen Verein (Galatasaray) beleidigt wurde und sich dann in eine kleine Rangelei verwickeln ließ, die vom Sicherheitspersonal des Zelts aufgelöst wurde.
„Ich hätte in dem Moment aber natürlich gelassener reagieren und auf Durchzug schalten müssen – das nehme ich für mich mit“ so Sané im Spiegel.
FC St. Pauli von 1910 e. V.
e-Sports
Die Virtual Bundesliga startet in gut einer Woche, 35 Teams aus Liga 1 und 2 sind mit neuem Modus dabei, lediglich der 1. FC Nürnberg fehlt. Das Finale findet dann am 7. und 8. März in Hamburg statt.
Im Abendblatt (€) wird das Team des FC St. Pauli vorgestellt, welches aus Kamal Kamboj, Berkay Demirci und Ben Ludwig sowie Trainer Christian Oberlies besteht. Kamboj und Demirci sind Vollzeitprofis, Ludwig ist auf Minijob-Basis angestellt.
Selbstverständlich ist auch hier nicht alles eitel Sonnenschein, sobald Geld im Spiel ist wird es kompliziert – insbesondere, wenn es aus ähnlichen Quellen kommt, wie inzwischen oft im Profifußball üblich. Die WM findet in Saudi-Arabien statt, das Trikot des Teams mit integriertem Regenbogen durfte Kamboj bei einem Qualifikationsturnier vor Ort nicht tragen. „Das ist sehr schwierig für uns“ wird Oberlies im Abendblatt zitiert, die Events aber seien für das Team „unverzichtbar“.
Fanszene-News
Länderspielpause heisst auch immer: Zeit für Termine außerhalb des Rasens. Am morgigen Donnerstag (9. Oktober, 18.00h) findet im Roten Salon der Adolf-Jäger-Kampfbahn ein Vortrag von Carmen Mayer statt, der Person hinter dem tollen „Trauer und Fußball“-Projekt. Unter der Überschrift „Fußball als Ressource in Zeiten von Trauer“ hält sie diesen im Rahmen der Hamburger Hospizwoche, mit anschließender Diskussion und Raum für Austausch. // BSky
Döntjes
Fußball und Politik?
Gary Neville hat nach den antisemitischen Vorfällen in Manchester ein sehr emotionales Video veröffentlicht und bewiesen, dass man sich auch als Person im Fußballbusiness durchaus differenziert zu komplexen politischen Vorgängen äußern kann. // BSky
Und wo wir schon in UK sind: Im The Guardian gibt es einen lesenswerten Artikel darüber, wie allein sich jüdische Menschen aktuell womöglich fühlen und das es neben erhöhtem Sicherheitsaufkommen auch mehr Solidarität braucht.
WM 2026 auch im Free-TV
Ich gebe zu, als ich „ARD und ZDF übertragen 60 Spiele live“ gelesen habe, dachte ich zunächst an die „guten, alten Zeiten“, als so ein WM-Turnier nach „nur“ 64 Spielen auch schon wieder vorbei war. Das wären dann ja eh fast alle Spiele, also warum diese Einschränkung in der Meldung?
Mir dämmerte aber schnell, dass das wohl so nicht stimmen könne und ein kurzer Blick in die Details offenbarte, was ich schon wieder verdrängt hatte: 48 Teams, 104 Spiele!
Im Paket, welches die Öffentlich-Rechtlichen Sender von Magenta TV erworben haben, sind neben allen Spielen des DFB-Teams (so es sich denn qualifiziert…) auch die Klassiker wie das Eröffnungsspiel, die Halbfinals und das Endspiel. Die restlichen 44 Spiele laufen dann exklusiv bei der Telekom.
Barcelonas späte Rache
Am 14. August 2020 gewann der FC Bayern mit seinen 1. Herren im Viertelfinale der Champions League gegen den FC Barcelona mit 8:2. Es war die Corona-Saison, die Partie war Teil eines Finalturniers, welches unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Lissabon ausgetragen wurde.
Gestern nun konnte der Spieß umgedreht werden, auch wenn dieser Quervergleich natürlich Quatsch ist und beide Spiele nichts miteinander zu tun haben, außer mir einen Einstieg in diesen Absatz zu ermöglichen. Wie dem auch sei: In der Champions League der Frauen gibt es seit dieser Saison auch jenen Liga-Modus. 18 Teams in einer Tabelle, jedes Team sechs Spiele, die ersten Vier sind im Viertelfinale, die Plätze 5-12 spielen die restlichen Plätze aus. So gesehen kann die Tordifferenz schnell wichtig werden – und die ist bei den Bayern nach dem gestrigen 1:7 erst mal gar nicht so gut. // Highlights
Icon League
Joa, wird nicht mein Sport, aber wer bin ich schon: 3000 Menschen waren bei der Hamburg-Premiere der Icon League in der Alsterdorfer Sporthalle zu Gast. Während Überschriften wie „Gzuz, Petric, Irvine und HSV-Stars“ (MOPO (€)) in der Summe wohl eher abschrecken, hat der NDR ein dreiminütiges Video vom Event, in dem am Rande auch auf die etwas ungewöhnlichen Regeln eingegangen wird.
Zu guter Letzt
Kacktor im Volkspark: HSV-Torhüterin Inga Schuldt machte am Montagabend gegen die TSG Hoffenheim eigentlich ein gutes Spiel und konnte sich trotz der 1:4-Niederlage mehrfach auszeichnen. Hilft aber natürlich alles nichts, geträumt haben wird sie wohl von jener Szene in der 19. Minute, die zum 0:1 führte. // Instagram
Und bevor hier jemand denkt, sowas passiere nur Frauen: Weit gefehlt, bei den Männern gab es am Wochenende mit Rönnow und Kersken gleich zwei „Vorbilder“.
Forza St. Pauli!
// Maik
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