Am Samstag ab 11.00h trifft sich das satzungsgemäß höchste Organ des FC St. Pauli: Die jährliche Mitgliederversammlung findet im Audimax statt. Wir schauen auf die Abläufe und die eingereichten Anträge.
Titelfoto: Stefan Groenveld
Die allerwichtigste Info natürlich vorab: Es wird wieder ein Bullshit-Bingo geben. Die Zettel sind vor Ort bei Einzelpersonen gegen Spende erhältlich, die Einnahmen gehen an St. Depri. Ein besonders lautes „BINGO!“-Rufen an passender Stelle bringt enorm viele Karma-Punkte, hab ich gehört.
Filzstift mitbringen also nicht vergessen.
Außerdem noch ein Appell, der hier in der aktuellen Situation wohl kommen muss, auch wenn ich hoffe, dass er nicht nötig ist. So abgedroschen es auch klingt, aber die Mitgliederversammlung des FC St. Pauli ist nunmal das höchste Organ des Vereins. Wir predigen ständig die Vorzüge von „50+1“ und wie wichtig es uns ist, ein eingetragener Verein zu sein und damit eben alle Macht in die Hände der Mitglieder zu geben. Seid Euch dieser Verantwortung bewusst und lasst uns zeigen, dass bei allen unterschiedlichen Meinungen und Ansichten dies immer noch der Verein ist, der die einzige Möglichkeit ist. Dies zeigt sich zuallererst auch im Umgang miteinander auf solch einer Veranstaltung und in der Reaktion auf Wortbeiträge Einzelner, die vielleicht auch das Reden vor solchen Menschenansammlungen nicht gewohnt sind.
Anmeldung / Registrierung
Alle organisatorischen Hinweise des Vereins findet Ihr hier.
Die Anmeldung ist nicht zwingend, wäre aber hilfreich gewesen, da es den Ablauf des Einlasses doch entzerrt, allerdings wurde sie am Donnerstag um 12.00h beendet. Wer sich nicht angemeldet hat, sollte früh genug da sein. Eine digitale Übertragung der Mitgliederversammlung findet nicht statt.
Neu ist, dass eine Abstimmung vor Ort auch per Smartphone möglich sein wird, allerdings auch dies nur nach vorheriger Anmeldung. Dazu alle Details im oben verlinkten Text. Die genaueren Infos und Zugangsdaten sollen morgen verschickt werden.
Tagesordnung
Die Tagesordnung im Detail könnt Ihr hier einsehen.
Der erste längere Tagesordnungspunkt ist TOP 5: die Berichte aus Präsidium, Kassenprüfer*innen, Aufsichtsrat, Amateurvorstand, AFM-Vorstand und Ehrenrat. Zumindest der Bericht des Amateurvorstandes wurde bereits im Vorfeld (Montag) per E-Mail an die Mitglieder versandt.
Ab TOP 7 stehen dann die Wahlen des Präsidiums, Wahlausschusses und Kassenprüfer*in an, ehe in TOP 11 & 12 die Ehrungen durchgeführt werden.
Nachdem die Anträge in TOP 13 & 14 behandelt wurden, sind wir dann auch schon durch…
Wahlen
Präsident
Die Wahl des Präsidenten erfolgt gemäß Satzung nach Vorschlag des Aufsichtsrats.
Wie seit Ewigkeiten üblich, gibt es seitens des AR nur einen Vorschlag und ganz bewusst keine Kampfabstimmung. Oke Göttlich wurde daher erwartungsgemäß vom Aufsichtsrat vorgeschlagen, die Wahl dürfte Formsache sein.
Vize-Präsident*innen
Ähnlich verhält es sich mit den Vize-Präsident*innen. Die Zusammenstellung obliegt satzungsgemäß dem Präsidenten, Göttlich vertraut dabei seinem bereits amtierenden Team. Lediglich Esin Rager scheidet aus dem aktuellen Präsidium aus. Hanna Obersteller, Luise Gottberg und Jochen Winand treten zur Wiederwahl an.
Wahlausschuss
15 Personen stehen zur Wahl (alphabetische Auflistung hier), sechs Posten sind laut Satzung zu besetzen. Mit Pavel Andrasko, Dieter Knecht, Birgit Lührs und Anne Prax treten vier Personen an, die dem Gremium bereits angehören und daher wissen, worauf sie sich da einlassen. Martin Plotzki und Dr. Karin Nitsch, bisher Teil des Wahlausschusses, treten nicht erneut an.
Eine Art-Mini-Steckbrief der Kandidat*innen wurde gestern per E-Mail an die Mitglieder verschickt, damit Ihr Euch schon vor der Versammlung einen Eindruck verschaffen könnt. Leitfrage sollte hier wohl bei allen sein, was die individuelle Motivation für dieses Amt ist. Zusätzlich dürfte bei den nicht in Stadionnähe wohnenden Personen interessant sein, wie sie beispielsweise bei den Abstimmungen der Abteilungen auch bei größerer räumlicher Distanz eine Verfügbarkeit gewährleisten wollen.
Die Amtszeit beträgt sechs Jahre.
Kassenprüfer*in
Drei Personen stehen zur Wahl (Liste: hier).
Auch hier wurden gestern Mini-Steckbriefe verschickt, ein*e Kassenprüfer*in ist zu wählen. Die Amtszeit beträgt vier Jahre.
Anträge
Und damit hinein in den Part, der neben den Berichten wohl zeitlich (und ab und an vielleicht auch inhaltlich) am herausforderndsten werden könnte. Eine Übersicht der Anträge findet Ihr hier.
In §15, Abs.7 der Satzung steht außerdem, dass die Anträge mündlich auf der Mitgliederversammlung gestellt werden müssen. Für Satzungsänderungsanträge ist eine Dreiviertelmehrheit notwendig, alle anderen Abstimmungen (inkl. der „Sonstigen Anträge“) benötigen eine einfache Mehrheit.
Im Folgenden äußere ich mich kurz zu den Anträgen. Hierbei handelt es sich selbstverständlich nur um meine persönliche Meinung anhand der vorliegenden Texte. Je nach Begründung auf der Versammlung selbst kann sich diese aber auch noch ändern. Und zu einigen Anträgen hab ich auch noch gar keine Meinung und bin auf die Begründung vor Ort gespannt.
Satzungsänderungsanträge
Die ersten drei aufgelisteten Satzungsänderungsanträge (Verbandszugehörigkeit, Beiträge, Inkompatibilitätsregelung) kommen von der Satzungskommission. Ich bin viel zu sehr juristischer Volllaie, um mir auch nur annähernd eine andere Meinung zuzugestehen als von den Mitgliedern dieser Kommission geäußert. Ich gehe daher davon aus, dass diese Anträge allesamt a) sinnvoll und/oder notwendig sind und b) auch problemlos die notwendige Mehrheit erhalten.
Doppelspitze im Präsidium
Die Begründung (unter anderem „partizipativeres Führungsmodel“, Möglichkeit einer „sanften Übergabe bei Personalwechseln“) klingt für mich soweit zunächst einmal sinnvoll. Außerdem handelt es sich nur um die Schaffung der Möglichkeit solch einer Doppelspitze, ob dies dann auch in der Realität so umgesetzt / vorgeschlagen wird, bleibt in der Entscheidungshoheit des Aufsichtsrates.
Wie oben erwähnt warte ich hier aber gerne noch die genaue Begründung (und eventuelle Gegenreden) ab.
Zum Kontext des Antrags gehört natürlich, dass mit der anstehenden Wahl die satzungsgemäß letzte Amtszeit von Oke Göttlich startet. Zwischenzeitlich gab es einen weiteren Antrag, der diese Begrenzung der Wiederwahl aufheben wollte. Dieser findet sich aber aktuell nicht mehr in der Auflistung und dürfte daher zurückgezogen worden sein.
Zustimmungspflichten des Aufsichtsrates
Vereinfacht ausgedrückt könnte man den Antrag wohl unter „Inflationsanpassung“ fassen. Nebenbei wird schon mal Vorsorge für den Tarifvertrag getroffen und es werden „Regelungslücken“ geschlossen und weitere kleine Anpassungen vorgenommen.
Klingt für mich alles nachvollziehbar und sinnvoll.
Stimmenanzahl bei der Wahl des Aufsichtsrates
Spannende Änderung. In der Vergangenheit gab es bei Wahlen für den Aufsichtsrat pro Mitglied vier Stimmen für sieben Posten (und entsprechende Regelungen bei Nachwahlen einzelner Kandidat*innen). Dies sollte Blockwahlen verhindern, führte aber ebenso teilweise zu „taktischem“ Stimmverhalten. Dies soll laut Antrag nun dahingehend geändert werden, dass es immer so viele Stimmen wie zu vergebende Ämter geben soll.
Hier höre ich mir gerne die Begründung vor Ort und eventuelle Gegenrede an.
Pauschale Vergütung für Arbeits- und Zeiteinsatz
Hier geht es um eine eventuelle Vergütung für Aufsichtsratsmitglieder, deren Höhe in der Satzung jedoch zunächst noch nicht geregelt wird. Für mich persönlich klingt es sinnvoll, dass hier mit dem (historisch gewachsenen) Ehrenamt mit der Zunahme an Aufwand und Verantwortung auch eine angemessene Entschädigung einhergeht.
Zur konkreten Höhe und der Umsetzung gibt es dann ja aber auch noch den Folge-Antrag unter den Sonstigen Anträgen.
Sonstige Anträge
Änderung der Tagesordnung
Damit fange ich mal an, weil der sicher auch vorgezogen werden muss. Geändert werden soll die Reihenfolge von TOP 9 und 10 (Wahlen des Wahlausschusses und des/der Kassenprüfer*in), damit der aktuelle Wahlausschuss auch noch die andere Wahl bis zum Ende begleiten kann.
Klingt für mich sinnvoll.
Wechsel von IHRA zu JDA
Dies ist nicht der richtige Ort, um Euch ausführlich zu IHRA und JDA zu informieren, bitte nutzt dafür geeignetere Quellen. Kurz und sehr vereinfacht gesagt geht es um die Definition von Antisemitismus und den erlaubten oder nicht erlaubten Formen von Kritik an der Politik von Israel. Der FC St. Pauli hatte 2021 die Arbeitsdefinition Antisemitismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) übernommen und die Mitgliederversammlung 2023 hatte dies mit überwältigender Mehrheit bestätigt.
Aus welcher Ecke dieser Antrag kommt, dürfte nach den Diskussionen der letzten Wochen und Monate klar sein, die Diskussion dazu dürfte aber sicher vor Ort deutlich besser geführt werden können als hier.
(Nein, Ihr braucht zu dem Thema nicht zu kommentieren, dazu wird nicht freigeschaltet.)
Evaluation von Antisemitismusdefinitionen
Ebenfalls stark vereinfacht könnte man dies als Gegenantrag begreifen, wahlweise aber auch als sinnvollen Alternativ-Vorschlag. Neben den beiden im vorherigen Antrag genannten Definitionen wird eine weitere Definition (Nexus Document) angeführt. Eine zu gründende Arbeitsgruppe soll „diese
Definitionen anhand von realen Fallbeispielen auf ihre Eignung zur Bekämpfung von
Antisemitismus prüfen“, bis dahin gelte die bereits beschlossene Arbeitsdefinition der IHRA.
Umsetzungen von Mitgliedern offizieller Fanclubs
Vereinfacht ausgedrückt geht es darum, „das Ticketing des FC St. Pauli“ anzuweisen, während der Saison eine Umsetzung von Inhaber*innen von Saisonpaketen zu ermöglichen, sofern diese Mitglieder von offiziellen Fanclubs sind.
Nun, gegen das Umsetzen spricht aus meiner Sicht nichts und wenn da zwei Personen gerne zusammen sitzen möchten und dies rein technisch gemäß Verfügbarkeit auch möglich ist – gerne. Ich bezweifle aber, dass die Mitgliederversammlung für sowas der richtige Ort ist und diese doch eher operative Frage dort mit all den gegebenenfalls auch sehr technischen Details, Schwierigkeiten und individuellen Problemen gut aufgehoben ist. Vielleicht gibt es ja aber auch eine einfache und praktikable Lösung, die aus diesem Antrag erwächst, ohne dass dies formal beschlossen werden muss.
Durchführung einer Abstimmung über „Das Herz von St. Pauli“
Der Antrag spricht sehr ausführlich für sich selbst.
Kurz gefasst soll die Demokratie erhalten werden, als Fallbeispiel wünscht sich die antragstellende Person die Abstimmung unter allen Mitgliedern über die Wiedereinführung von „Das Herz von St. Pauli“ als Stadionhymne.
Ich freue mich auf die Diskussion vor Ort.
Gewährleistung eines dauerhaften Betriebs des Clubheims
Bei diesem gemeinsamen Antrag von AFM-Abteilungsleitung, AGiM, Amateurvorstand und Fanclub-Sprecher*innenrat bin ich als Mitglied des Clubheim-Kollektivs selbstverständlich befangen und enthalte mich hier eines Kommentars.
Den Inhalt des Antrags durchzulesen und zu verinnerlichen, empfehle ich Euch aber sehr.
Antrag auf pauschale Vergütung für Mitglieder des Aufsichtsrates
Dies ist dann quasi der in sich logische Folgeantrag zu obigem Satzungsänderungsantrag. Hiermit wäre es fortan möglich, dass die Mitglieder des Aufsichtsrates pauschal eine Vergütung von bis zu 750 Euro pro Monat erhalten. Wir befinden uns damit in einem Bereich, der weit mehr als „Nichts“ ist, aber auch eben weit davon entfernt, dies als Hauptamtlichkeit zu begreifen.
Ob und wenn ja in welcher Höhe die Mitglieder des Aufsichtsrates davon Gebrauch machen, ist laut Antrag dann Sache der jeweiligen Person.
Barrierefreier Zugang zum Umlauf Süd, Gegengerade, Nord
Ich zitiere sinngemäß jemanden, mit dem ich vorab über diesen Antrag gesprochen habe: „Es ist immer gut, wenn über Inklusion gesprochen wird.“
Mit diesem Antrag soll das Präsidium „beauftragt werden, sicherzustellen“, dass zur nächsten Saison ein „barrierefreier Zugang zum Umlauf der Südtribüne, der Gegengrade und der Nordtribüne“ existiert. Der Forderung als solcher stehe ich absolut positiv gegenüber, das ist ja ein ähnlicher No-Brainer wie die Forderung nach „Weltfrieden!“.
Spannend dürfte in der Diskussion des Antrags allerdings sein, inwieweit dies realistisch umsetzbar ist und wie gegebenenfalls die Gegenrede des Präsidiums (oder anderer handelnder Personen) bezüglich der Machbarkeit ausfällt.
++ Nachtrag, 14.11., 11.30h: Wie uns soeben von den Antragssteller*innen mitgeteilt wurde, wird der Antrag voraussichtlich noch durch einen Dringlichkeitsantrag modifiziert. Hierbei geht es um die zeitliche Umsetzung zur neuen Saison, die auf das weniger verbindliche „zukünftig“ geändert werden soll.
Einführung einer in Teilen rauchfreien Stadionordnung
Vereinfacht wird gefordert, dass das Millerntor rauchfrei wird, zumindest in den direkten Tribünenbereichen zum Rasen hin. Erlaubt sein soll Rauchen hingegen weiterhin in den Umläufen.
Als Nichtraucher fände ich ein rauchfreies Stadion natürlich super. Es ist Fakt, dass sowohl Personen mit Atemwegserkrankungen als auch Kinder im Stadion dem Passivrauchen ausgesetzt sind und es schöner wäre, wenn dies nicht der Fall wäre – und sie dafür nicht in den Rabaukenblock müssen. Allerdings würde ich mir wünschen, dass dies nicht mittels Stadionordnung geregelt werden muss, sondern wir da gesellschaftlich einfach ganz natürlich hinkommen. Wunschdenken, vielleicht, wahrscheinlich. Hinzu kommt die Problematik der konkreten Umsetzbarkeit beziehungsweise der Frage nach Konsequenzen bei Verstoß.
Dürfte aber auch eine spannende Diskussion werden und mein Wunsch wäre der, den ich jetzt auch gleich hier im Abschlusssatz formuliere.
In jedem Fall freue ich mich nämlich auf einen hoffentlich konstruktiven und respektvollen Umgang miteinander auf der Versammlung.
Forza St. Pauli!
// Maik
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Mitgliederversammlung? Oberster Souverän?
Ja, aber….!
Es treffen sich ca 1000 Mitglieder von ca 30.000) analog ( wie old school!!!) , davon ist die Mehrheit AFM/USP!
Da wedelt der Schwanz mit dem Hund!
Warum nicht digitale Abstimmung? Fürchtet man um Mehrheiten?? Nagelprobe wäre eine analoge Abstimmung zur Änderung der Satzung Richtung digital!! Aber, nice try, siehe oben!
Gruß jk
Nur mal so!
Gruß jk
Gegenfrage: Liegt das denn an den 1000 die da erscheinen, oder den inzwischen 50.000 die das nicht tun?
Es ist ein Samstag. Zu einem Fußballspiel im Stadion würden die meisten es ja auch schaffen. Es ist ihnen also offensichtlich nicht wichtig genug.
Mit Gegenfragen ist das ja so eine Sache. Oft sind sie nur der Versuch, sich vor Wahrheiten in den Antworten zu drücken. Hier auch?
Also: Warum keine digitale Abstimmung?
Ich vermute aber, dass sich die Antwort auf diese Frage die meisten denken können.
Hmmm… wie ist denn die Wahrheit?
Es ist doch hier ganz einfach, die Satzung sieht die digitale Abstimmung nicht vor. Dies kann man per Satzungsänderungs-Antrag ändern, müsste dies aber wahrscheinlich begründen, wenn man die nötige Mehrheit bekommen möchte.
Daher finde ich die Frage nach dem „Warum“ logisch und naheliegend, spätestens für den Antrag müsste man sie eh beantworten.
Du, das ist voll cool in so einem Verein: Du kannst selber einen entsprechenden Antrag einbringen und versuchen, Mehrheiten zu organisieren. Oder an die Satzungskommission herantreten, mit der Bitte, da etwas zu erarbeiten (aber nicht ärgern, wenn sie das nicht macht, beauftragen kannst du sie nicht). Aber im Millernton irgendwas schreiben, bringt gar nichts. Und sehr wahrscheinlich ist die Mehrheit der Versammlung tatsächlich in der AFM. Das sind einfach die allermeisten Mitglieder. Vielleicht könntest du ja auch die AFM für deine Idee begeistern.
Dass es gar nichts bringen soll, im MillernTon etwas zu schreiben, trifft mich jetzt aber auch etwas…
OK, mein Fehler 😉 Ich schränke mal ein auf „in den Kommentaren“ und nehme die Betreiber dieses tollen Blogs ausdrücklich davon aus.
Ich habe im Winter 2022/23 über Monate versucht, gemeinsam mit dem Verein ein Konzept für eine hybride Mitgliederversammlung zu entwickeln. Leider wurde meine Idee nach anfänglich vorsichtiger Gesprächsbereitschaft vom Verein abgelehnt. Auch von Seiten des AFM wurde die unbedingte Notwendigkeit einer Präsenzveranstaltung betont und mein Anliegen nicht unterstützt.
Gern kann jemand anderes sein Glück noch mal versuchen, ich würde dafür stimmen…
Das Einreichen eines Antrags kann Dir ja aber niemand verweigern.
Dass man den Antrag nicht unterstützt steht ja auf nem anderen Blatt – ich würde das auch nicht tun, weil ich das eben nicht richtig finde.
Da das Interesse an dem Thema zu jeder MV wieder neu aufbrandet, wollte ich hier meine Erfahrungen teilen: Verein und AFM werden eine Digitalisierung nicht unterstützen.
Ich wollte damals einen Prüfungsantrag stellen, aber nicht gegen die Position des Vereins.
Bei der Genossenschaft waren digitale Veranstaltungen von Beginn an vorgesehen – fortschrittlich halt.
Heute bin ich krankheitsbedingt erneut nicht in der Lage, an der MV teilzunehmen. Das bedauere ich…
MV ist oftmals anstrengend und streckt sich. Aber lebt vor allen Dingen von 2 Dingen Diskussion vor Ort, das geht ggf. noch hybrid. Das 2. und das ist das, was für mich den Verein (u. a.) ausmacht Ehrungen von SportlerInnen und EhrenamtlerInnen. Wie das respektvoll hybrid gehen soll, sehe ich nicht. Wer da sinnvolle Ideen hat, soll sie einbringen. Aber ganz ehrlich, ich kann auf Menschen verzichten, die irgendeinen Antrag vom Sofa einbringen, zu dem sich dann kurzfristig Menschen zuschalten, um vom Sofa abzustimmen. 50+1 ist ein hohes Gut und wenn man dies möchte, muss man ggf Anstrengungen auf sich nehmen. Und wie Maik schon schrieb es ist Samstag, zum Spiel kommen auch viel mehr.
Mal angenommen, es gäbe eine digitale MV. Wie lange soll so eine MV gehen, wenn potentiell (in den Raum gestellt) 10 mal mehr Mitglieder teilnehmen, die dann 10 mal mehr Redebeiträge beizutragen haben? Geschweige von der technischen Möglichkeit und einer übersichtlichen Diskussion. Das ist ja in „Analog“ schon manchmal schwierig. Es geht bei der MV eben nicht nur darum einen Vortrag zu hören und am Ende darüber abzustimmen. Die MV lebt von einer Diskussion.
Das ist mir zu einfach! Warum nicht digital?
Die Frage bleibt unbeantwortet, insbesondere in einem so fortschrittlichen Verein wie unserem FCSP! Ist übrigens nicht nur in unserem Club ein Thema!
Bleibt für mich einfach: Warum denn digital?
Und wenn es Dir so wichtig wäre, könntest Du es ja per Antrag auf der Versammlung angehen, das zu ändern. Ganz basisdemokratisch.
(Können wir gerne mal bei nem Getränk ausdiskutieren, ist tatsächlich eins meiner Lieblingsthemen. Sag Bescheid wann und wo.)
Für mich lebt so eine Veranstaltung im Besonderen davon, dass man sich persönlich sieht und miteinander diskutieren kann.
Reden, Argumente und persönliche Eindrücke wirken in natura ganz anders, als auf einem Bildschirm zu Hause (vgl. Videokonferenzen im Homeoffice). Auch die direkte Interaktion zwischen den Leuten im Saal und jenen an den Geräten ist nur schwer möglich. Ganz abgesehen davon, dass manche Menschen auf der Veranstaltung nicht im Internet per Video gestreamt werden möchten. Die Atmonsphäre im Saal ist für Debatten immens wichtig und für mich nur schwer ins Netz übertragbar. Genau diese beeinflusst ja zu einem nicht unerheblichen Teil das Abstimmungsverhalten…
Also ich persönlich bin gegen eine Digitale Variante. Aus dem einfachen Grund das ich bei den verschiedensten Veranstaltungen in der jüngeren Vergangenheit Probleme hatte. Beispielsweise habe ich bisher keine der E-Mails erhalten die mit der MV zu tun haben.
Bei anderen Veranstaltungen gab es keine Mail mit dem Link für den Stream.
Wenn so etwas schon nicht zuverlässig funktioniert habe ich da zu wenig Vertrauen in eine fehlerfrei und gegen Manipulation geschützte Digitale MV.
Wenn du bei der offline Variante deine Anmeldung nicht funktioniert hat kannst du dennoch vor Ort mit deinem Mitgliedsausweis auftauchen und kannst teilnehmen.
Digital Sitz du dann da und hast keine Möglichkeit dies jetzt zu ändern. Es sei denn vielleicht du kennst jemanden persönlich aus der Geschäftsstelle der mal eben zur IT geht und dir so weiterhilft.
Außerdem erinnert mich Deine Argumentation ein wenig an die Meinung von USP zu den wahren (!) und den anderen Fans auf der anderen Seite! Außerdem können wir beide , die wir wahrscheinlich in HH und Umgebung wohnen, dazu viele Ratschläge geben!?
Du kannst mich mit USP-Vergleichen nicht wirklich treffen, in aller Regel begrüße ich deren Aktivitäten und Aktionen.
Aber wo genau hat USP denn schon mal eine Meinung zu „wahren Fans“ und „Fans auf der anderen Seite“ geäußert? Und welche Meinung soll das sein?
Zum Herz von St. Pauli: bei Anträgen die mit „vielleicht haben sie in den Weltkriegen als Soldat den Auftrag
befolgt, auf andere Soldatzen zu schießen“ begründet werden dreht sich mir ehrlich gesagt der Magen um – und das liegt nicht an der Rechtschreibung. Ich habe mir nicht vorstellen können das solche „Argumente“ einmal beim FC St. Pauli in einen Antrag schaffen. Deshalb freue ich mich nicht auf die Diskussion vor Ort.
Das stieß mir auch sehr auf.
Gleichzeitig finde ich die Idee inhaltlich nicht schlecht. Da man die Absetzung der Hymne so auch ein für alle mal demokratisch legitimieren könnte sind zumindest dann die Diskussionen oder die Frustration bei Teilen der Anhänger/Mitglieder aufhören könnte (soweit diese wenigstens demokratische Mehrheiten akzeptieren würden).
Und sollte es andersrum kommen müsste man wohl akzeptieren dass für eine Mehrheit der Menschen die Bedeutung der Hymne größer war als ihre geschichtliche Dimension (dass ist dann halt so. Als antifaschistisches Vereinsmitglied wünsche ich mir das auch nicht, aber man kann als Präsidium und/oder Fanszeene dann auch dafür werben, dass es nicht soweit kommt.)
Im übrigen! Ein digitales Mitgliedervotum wäre nicht nur zeitgemäß sondern auch an Basisdemokratie nicht zu toppen!
Und es wäre ja ganz wunderbar basisdemokratisch möglich.
Man müsste nur den Antrag stellen…
Und Mehrheiten dafür organisieren. Ein Selbstgänger würde das nämlich m.E. nicht.
Also ich zumindest wäre dagegen, richtig 😉
Bei den Anträgen zur Barrierefreiheit und zur Rauchfreiheit bin ich sehr gespannt. Immerhin ist die Betreiberin des Stadions jetzt die Genossenschaft und mindestens der Antrag zur Barrierefreiheit hat dadurch den falschen Ansprechpartner, nämlich den Verein. Da können wir dann gleich lernen/üben, wie wir das Verhältnis zueinander austarieren.
Das Hausrecht lag und liegt auch weiterhin beim Verein.
Packliste für die Versammlung:
– Klemmbrett für die Bingo Karte
– Stifte
– Kleingeld für Bingospende
– Ausweis
– Snacks (sehr viele)
– Getränkeauswahl (Heiß und kalt)
– was zur Beschäftigung nebenbei (Stricksachen z.B.)
Noch was vergessen?
Ansonsten bin ich bereit!
Perso(!), Taschentücher, ggf. Smartphone
Möchte eine Powerbank ergänzen, wenn per Smartphone abgestimmt wird.
St. Pauli Trikot oder ähnliches 🙂
Ja das Rauchen…
Ich habe gerade selbst beim Nachdenken mich dabei ertappt, dass ich es zwar sofort unterlasse, wenn Kinder in meinem Umfeld sind oder Personen sagen, dass es sie stört. Sinnvoller wäre aber natürlich, wenn ich und die anderen Raucher vielleicht die umstehenden Leute zunächst fragen, ob es okay ist, zu rauchen. Und nicht zu warten, bis einer was dagegen sagt.
Bin gespannt auf den Antrag und auf die Umsetzbarkeit. Bei Konzerten sind die Sicherheitsleute da oft sehr hinterher, ich kenne aber auch rauchfreie Stadien, wo es dann (auch von Heimfans) nicht umgesetzt wird.
Einfach mal wieder ein fettes Danke für diesen Text, der mir die Vorbereitung auf die MV so viel erleichtert hat!
Forza,
Stefan
Auf die Diskussion beim Antrag DHvS musst du wohl verzichten. Überraschend muss man den Antrag live vor Ort stellen und aus der überwältigenden Mehrheit hat sich wohl niemand gefunden, der es macht.
Dasn wäre ja so schade und ein harter Schlag für die Demokratie in diesem Land…
(M)ein Wunsch an den Versammlungsleiter – vielleicht liest er ja hier mit:
Bei den letzten MVs war es in der Einleitung immer unklar formuliert worden, wann genau Fragen/Nachfragen/Kommentare möglich sind. Da wurde auch schon mal entgegen der Tagesordnung von einer späteren „Aussprache und der Möglichkeit Fragen zu stellen“ gesprochen.
Ich würde mir wünschen dass dies eingangs klar erläutert wird.
Bisher war es so das Fragen/Nachfragen/Kommentare direkt nach den jeweiligen Berichten gestellt werden konnten (aber nicht während der Rede als Unterbrechung).
Damit dies auch mit Leben gefüllt werden kann, braucht es dafür eine gewisse Zeit und mMn auch die aktive Nachfrage des Versammlungsleiters („Gibt es Nachfragen?“) und der/die Vortragende muss während dieser Zeit am Redenpult stehen bleiben.
Die letzten Male hatte ich die Wahrnehmung das Nachfragen durch die Art und Weise des Ablaufes nicht gefördert wurden – bös gedacht sogar verhindert werden sollten. Es wäre schön wenn gegen diesen Eindruck gearbeitet werden könnte.
Auch sollten Menschen die Fragen direkt an Oke, Wilken oder den AR haben bereits zum Ende der Rede sich Richtung Mikro begeben. Ansonsten kann die Zeit bis zum nächsten TOP schnell zu kurz werden. Und Pro-Tipp: während der Antwort am Mikro stehen bleiben für mögliche Nachfragen.
Und da Maik sich so höflich nicht zum Clubheim(-Antrag) äußern wollte, könnte so eine Nachfrage z.B. sein, warum bei der letzten MV alle vortragenden Verantwortlichen sich ausdrücklich positiv über das Clubheim-Kollektiv geäußert haben, aber niemand von denen es geschafft hat innerhalb des letzten Jahres ein Umfeld herzustellen in dem das Kollektiv das Clubheim mit möglichst wenig Sorgen und Problemen betreiben konnte und zudem größtmöglichst vom Verein und Konzern unterstützt wird. Sondern das sich das Gefühl eingestellt hat, dass im letzten Jahr eher gegen das Kollektiv gearbeitet wurde und deren ehrenamtliches Engagement von einigen Verantwortlichen in vielen kleinen und großen Dingen torpediert wurde.
Und da bin ich noch gar nicht bei der absurden Idee im Clubheim einen Konzern-Empfangsbereich einrichten zu wollen – entgegen vielen schlauen Stimmen aus dem Umfeld. Und dies auf biegen und brechen auch durchzusetzen …
Ich bin seit Jahren nicht mehr Mitglied, da ich es mir Finanziell nicht mehr Leisten kann, das ist natürlich mein persönliches Problemchen und natürlich würde ich für einen günstigeren Beitrag plädieren. Diesen Antrag kann ich aber nicht einreichen, weil ich nicht Mitglied bin ;-).
Ich finde die Mitgliedsversammlung sehr spannend und ich bin froh, dass es im Verein Menschen gibt die an der Versammlung teilnehmen und „richtig“ Abstimmen. Bis heute, war ich bei den Enscheidungen der Mitglieder immer „D’accord“ und bin Stolz Teil dieses Vereins zu sein. Eine Abstimmung aus dem Wohnzimmer finde ich nicht fair, allein gegenüber Menschen die Ihre Energie aufopfern und Aktiv im Verein mitmachen.
Ich bin mir sicher, dass die diesjährige Versammlung uns wieder ein Stück nach Vorn bringen wird. Forza Sankt Pauli.
Moin,
es ist echt traurig, dass der Verein keine Online-MV mit Abstimmungsmöglichkeit ermöglichrn kann – oder nicht will?
Allen die z.B. wegen Krankheit oder entfernungstechnisch nicht an der MV teilnehmen können, werden einfach ausgeschlossen. In der heutigen Zeit für einen so großen Verein einfach sehr bedauerlichiches Verhalten.
Wie schon mit „Knie“ diskutiert, liegt es nicht am „nicht können oder wollen“, sondern an der Satzung, in der anderes vorgesehen ist.
Dies kann man, wenn man denn möchte, jedes Jahr auf der MV per Satzungsänderungsantrag ändern – sofern man denn die dafür nötige demokratische Mehrheit hinter den Antrag bringt.
Krankheit oder Entfernung lasse ich auch nur bedingt gelten – das mag im Einzelfall natürlich immer ärgerlich sein, hält ja aber knapp 30.000 Menschen alle 14 Tage auch nicht vom Stadionbesuch ab.
Aber Krankheit oder diverse Behinderungen schon. Und dann ist es ärgerlich, wenn man nicht einmal online dabei sein kann, obwohl man möchte.
Ich wiederhole gerne die Frage: warum gibt es denn dann keinen Antrag dazu, dies zu ändern?
Leider kann ich krankheitsbedingt nicht hin 🤷♂️
Dann gute Besserung.
Vielleicht ist es ja eine Idee, dass dann für die MV2026 zu beantragen?
Bis vor kurzem gab es auch noch einen weiteren Antrag, die Vergabe von Dauerkarten und Saisontickets anders zu regeln und darüber zukünftig die Mitgliederversammlung entscheiden zu lassen – den finde ich leider nicht mehr auf https://www.fcstpauli.com/verein/mitgliederversammlung-2025/antraege, er ist aber noch unter https://api.fcstpauli.com/uploads/documents/Downloads/MV-2025/Antr%C3%A4ge/%C3%84nderungen-der-Modalit%C3%A4ten-zur-Ticketvergabe.pdf abrufbar.
Schade, ich hätte vom Antragssteller zu gerne erfahren, welche Vorteile man beim Kauf einer Dauerkarte oder eines Saisontickets bzw. bei der entsprechenden Berücksichtigung / Punktevergabe in der Vergangenheit denn gehabt haben soll. 😀
Vielleicht liest die Person, die den Antrag ursprünglich mal einreichen wollte (und nun offenbar zurückgezogen hat) ja hier mit und mag mir (gerne auch anonym) hier antworten, was sie mit
—-
Alle Mitglieder die einen
Schwerbehindertenausweis besitzen, sind im System erfasst, da es in der Vergangenheit
Vorteile bei dem Verkauf der Tickets gab. Einen Schwerbehindertenstatus ist
unverständlicherweise kein Kriteriem, dass zu einer Priorisierten Vergabe einen Saison- oder
Dauerkarte führt, obwohl ein Schwerbehindertenstatus ein nahezu überall anerkannter
Nachweis einer sozialen Bedürftigkeit darstellt. .
Es wird vielfach im Fan- und Mitgliederkreis bezweifelt, dass die zuständigen Gremien in
Abstimmung mit dem Fanladen und dem Ständigen Fanausschuss die allumfassende
Kompetenz haben, eine Entscheidung für alle Mitglieder und Interessenten zu treffen, die allen
sozialen, finanziellen, gesundheitlichen Interessen der Mitglieder gerecht wird.
—–
gemeint haben könnte.