FC St. Pauli: Mitgliederversammlung 2025

FC St. Pauli: Mitgliederversammlung 2025

Am Samstag fand ab 11.10h im Audimax die Mitgliederversammlung des FC St. Pauli statt. Wir fassen den Ablauf und die Entscheidungen zusammen.
Alle Fotos, inklusive Titelbild: Stefan Groenveld

Audimax

Vorab eine persönliche Meinung zum Audimax: Ich gehe davon aus, dass das deutlich günstiger ist als vergleichbare Räumlichkeiten im CCH. Sollte dem nicht so sein, würde ich zukünftig gerne ins CCH zurückkehren, da die doch sehr engen Sitzreihen im Audimax einige Herausforderungen mit sich brachten. Insbesondere wenn jemand aus der Mitte einer Reihe aufstehen wollte oder musste, erzeugte das doch immer eine ziemliche Unruhe, auch akustisch. Dass dies im Verlauf von acht Stunden Versammlung regelmäßig passiert, liegt in der Natur der Sache.
Sollte es seitens der Kosten große Unterschiede geben, ist dies natürlich eine Frage der Abwägung, wofür man die Einzelheiten kennen müsste.

Präsenz vs. digital

Und um die persönlichen Themen zur Meta-Ebene gleich am Anfang fertig abzuhandeln: Ich bin auch nach acht Stunden Versammlung in Präsenz unbedingt weiterhin dafür, diese Versammlung zumindest bezüglich aller Wahlen, Anträge und Abstimmungen weiterhin in Präsenz abzuhalten. Wenn man die zusätzlich zur Info und aus Transparenz für Mitglieder auch im Stream anbieten will, finde ich das okay. Wortbeiträge und eben vor allem die Abstimmung sollte aber aus meiner Sicht nur denjenigen erlaubt sein, die dann auch vor Ort sind. Ja, das sind nur etwa 1000 von 53.000, aber viel weniger war das meist auch dann nicht, als wir Anfang der 2000er noch „nur“ gut 10.000 Mitglieder(?) hatten – was dafür spricht, dass es einen gewissen Kreis an Leuten gibt, denen dies wichtig ist, vielen anderen eben nicht (wichtig genug).

Natürlich ist es so, dass es für auswärtige Mitglieder schwieriger ist. Ja, natürlich gibt es kurzfristige Krankheitsfälle. Trotzdem sind alle 14 Tage auch knapp 30.000 Menschen im Stadion. Wenn aber über 50.000 nicht zur Versammlung erscheinen, wird das nicht an diesen Einzelfall-Gründen liegen, sondern die allermeisten setzen eben andere Prioritäten – und das ist dann ja auch völlig legitim.

Abschließend: Ich kann auch verstehen, wenn man hier komplett anderer Meinung ist. Neben einigen eher platten Stammtischparolen gibt es hierzu auch fundiert vorgebrachte Argumente, die ich durchaus nachvollziehen kann – ohne dass sich meine persönliche Meinung deswegen ändert. Wenn man das aktuelle Prozedere ändern will, muss man dafür im Verein und den Gremien Werbung machen, Leute überzeugen und Mehrheiten organisieren – und dann im nächsten Jahr einen Satzungsänderungsantrag stellen. Zeit genug ist dafür, ab sofort. Muss halt nur jemand wollen und angehen – mit dem Risiko, dass am Ende trotzdem keine Mehrheit zustande kommt.

Abstimmung per Akklamation bei der Mitgliederversammlung des FC St. Pauli 2025 im Audimax. // (c) Stefan Groenveld
(c) Stefan Groenveld

Los geht’s

Bereits zu Beginn der Versammlung waren 861 Mitglieder anwesend. Diese durften Versammlungsleiter Dr. Kristian Heiser dann für etwa 30 Minuten beim Verlesen der Formalien lauschen. Bei der ersten Abstimmung zur Tagesordnung waren dann schon über 1000 Mitglieder anwesend und um 11.43h konnte es weitergehen.

Bingo!

Bis zum ersten (von mir wahrgenommenen) „BINGO!“ im Saal dauerte es bis 12.32h, mittig oben rechts im Oberrang. Allerdings wurde mir schon vorher per Messenger um 12.28h ein erfolgreich genutzter BINGO-Zettel zugeschickt, herzlichen Glückwunsch an Jan!
Am Ende sind hierbei knapp 500 Euro für St. Depri zusammengekommen, vielen Dank an alle und besonders an Lydia für die Organisation! Grüße auch an Aufsichtsratsvorsitzende Kathrin Deumelandt, die auf ein lautes „Bingo!“ während ihrer Rede kurz innehielt und dann mit „Sehr gerne!“ souverän fortfuhr.

Totengedenken

Im ersten inhaltlichen Tagesordnungspunkt gedachte Oke Göttlich der im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder. Ich persönlich fand es hierbei sehr gut gelöst, dass beim Verlesen der Namen diese zeitgleich und einzeln auch auf der Leinwand eingeblendet wurden und dabei auch die Spracherkennung der KI als Deskription ausgeschaltet wurde. Ja, es sind die kleinen Details in solchen Fällen.
Namentlich und stellvertretend wurden am Ende Dieter Rittmeyer, Bernd Ladiges und Thomas Glöy gesondert erwähnt und gewürdigt.

Berichte

Präsidium

Oke Göttlich begann mit seiner Rede um 11.56h und ritt bis 12.23h durch alle Themen, die den Verein im letzten Jahr beschäftigt haben. Es ging dabei sowohl um das normale Tagesgeschäft, als auch um die etwas komplexeren Themen der letzten Wochen und Monate. Die groben Inhalte lassen sich auf fcstpauli.com nachlesen. Medial am meisten Beachtung fanden natürlich die Ausbaupläne des Millerntors auf „40.000 bis 50.000 Plätze“, zu denen es aber noch nichts Verbindliches gibt.

Anschließend gab Wilken Engelbracht zwanzig Minuten lang einen Einblick in die Zahlen, sorgte vorab aber auch für großen Jubel aufgrund der in Aussicht gestellten Pommes auf der Süd. Auch hier (=Zahlen, nicht Pommes) gibt es ein paar mehr Details auf fcstpauli.com.
Der Tarifvertrag sei zwar immer noch nicht formal finalisiert, soll aber hoffentlich noch in diesem Kalenderjahr unterzeichnet werden.

Auch Hendrik Lüttmer als Teil der Tarifkommission bestätigte dies anschließend und bedankte sich bei allen Beteiligten – und insbesondere rückwirkend bei der Mitgliederversammlung, aus deren Mitte ja mit dem Antrag vor einigen Jahren erst die Grundlage für diesen ersten Tarifvertrag im deutschen Profifußball gelegt wurde.

Kassenprüfer

Kurz und schmerzlos ging es von 12.50h für sechs Minuten durch die relevanten Themen. Am Ende erfolgte der Vorschlag zur Entlastung des Präsidiums.

Aufsichtsrat

Kathrin Deumelandt begann mit dem Blick auf die auch medial mit viel Aufmerksamkeit verfolgte Auseinandersetzung von Aufsichtsratsmitglied René Born mit Jemilla Pir, Ehefrau von Jackson Irvine, ausgetragen auf Instagram. Deumelandt verwies hierzu auf die internen Prozesse und Diskussionen. Der AR sei selbst gemeinsam mit dem Präsidium an den Ehrenrat herangetreten, dieser hätte dann eine Entscheidung gefällt und damit sei das Thema für den AR dann auch abgeschlossen.
Nach insgesamt 22 Minuten empfahl auch sie die Entlastung des Präsidiums. // fcstpauli.com

Amateurvorstand

Jörn Sturm trug den Bericht des Amateurvorstands vor. Zu den Highlights zählt sicher der zusätzliche Sportplatz an der Wendenstraße (Berliner Tor), an dem aber auch noch einiges zu tun ist. Nachdem dies bewältigt sein wird, sicher ein großer Fortschritt für alle Fußballspielenden im Verein. Außerdem gibt es demnächst eine Traglufthalle, die vier Beachvolleyball-Felder auch im Winter bespielbar macht.
Er bedankte sich ausdrücklich beim Clubheim Kollektiv, konnte aber leider auch noch keinen Termin für die Neueröffnung vermelden. Sturm fasste sich kurz und war nach sieben Minuten fertig, mehr Details gibt es auf fcstpauli.com.

AFM

Roman Hass hielt die Rede für den AFM-Abteilungsvorstand und konnte mit 1,9 Millionen Euro ebenfalls einen Rekord-Etat vermelden.
Neben der ausdrücklichen Wahlempfehlung für Oke Göttlich und sein Team war es ihm auch ein Anliegen, auf die bevorstehende Innenminister*innenkonferenz (IMK) hinzuweisen. Hierzu gab es auch ein Foto, bei dem der Saal mit vorher ausgelegten Zetteln eingebunden wurde, auf denen stand:
„Alle zusammen für eine bunte, starke und laute Fankultur“

FC St. Pauli Mitgliederversammlung 2025 
Zettel mit "Alle zusammen für eine bunte, starke und laute Fankultur" werden hochgehalten. // (c) Stefan Groenveld
(c) Stefan Groenveld

Ehrenrat

Suzann Edding begann mit dem Bericht über einen Vereinsausschluss, weil sich ein Mitglied mittels einer anderen Identität zusätzliche Tickets erschlichen hatte. Anschließend schilderte auch sie den Vorgang um René Born um Jemilla Pir. Sie stellte außerdem fest, dass der Ehrenrat trotz vielfacher externer Aufforderungen, sich zu „Das Herz von St. Pauli“ zu positionieren, gar nicht in die Entscheidung eingebunden war und sich daher auch nicht positionieren könne.
Auch sie fasste sich mit sechs Minuten Redezeit sehr kurz.

Entlastungen

Sowohl das Präsidium als auch der Amateurvorstand wurden mit je einer Gegenstimme entlastet.

Wahlen

Nachdem sich Oke Göttlich ausdrücklich bei Esin Rager für die geleistete Arbeit seit 2021 bedankt hatte, standen die Wahlen an.

Präsidium

Oke Göttlich wurde mit 93,51% der Stimmen gewählt (894 Ja / 36 Nein / 26 Enthaltungen).
Für Luise Gottberg (95,15%), Hanna Obersteller (94,32%) und Jochen Winand (92,78%) gab es ähnliche Zustimmungswerte.
Anschließend ging es bis kurz nach 15.00h in die Mittagspause.

FC St. Pauli Mitgliederversammlung 2025 
Das neue Präsidium: Hanna Obersteller, Oke Göttlich, Luise Gottberg, Jochen Winand. // (c) Stefan Groenveld

Kassenprüfer*in

Von den 836 abgegebenen Stimmen bekam Oliver Stark mit 35,65% die meisten Stimmen und ist daher ab sofort einer der beiden Kassenprüfer.

Wahlausschuss

Alle Kandidat*innen stellten sich kurz vor – was bei der Vielzahl natürlich trotzdem etwas Zeit in Anspruch nahm. Es folgte ein zeitlich etwas ausführlicherer Wahlvorgang, der dann aber nach 6m30s auch beendet werden konnte.
Schlussendlich wurden die folgenden sechs Personen gewählt:
(Reihenfolge nach erhaltenen Stimmen)

  • Pavel Andrasko
  • Katrin Rosendahl
  • Sonja Reiche
  • Anne Prax
  • Kerstin Schneider
  • Stefan Groß

Ehrungen

Die Ehrung von Wolfgang Sommer und Peter Haselau (beide auch Mitglied im „Alten Stamm“) für 70 Jahre Mitgliedschaft war zeitlich innerhalb der Versammlung vorgezogen worden. Beide gingen schon gemeinsam zur Grundschule und traten dann gemeinsam in die Fußball-Abteilung ein. Zu Recht gab es Standing Ovations.

Die weiteren Ehrungen begannen um 16.25h und sind im Vergleich zum Vorjahr zeitlich deutlich verkürzt worden. Insbesondere die sportlichen Ehrungen wurden in vielen Fällen in die Abteilungsversammlungen ausgelagert. Bei den Ehrungen für 25 Jahre Mitgliedschaft wurde „stellvertretend“ geehrt, da es weit über 200 Personen waren. Alle waren natürlich bereits schriftlich geehrt worden.
Fünf weitere Personen wurden für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt, ein (nicht anwesendes Mitglied) feierte 75 Jahre Mitgliedschaft.
Manfred Heinzinger (langjähriges Mitglied im Ehrenrat) und Alexander Gunkel (viele Jahre in der Abteilungsleitung der AFM) wurde die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Von der AFM wurden (stellvertretend für viele engagierte Menschen in der Fanszene) vier Personen für ihre Arbeit für St. Depri geehrt.

Ein besonderes Highlight war dann noch die Ehrung des Ehrenrats für Christiane Hollander, die bei der auf der Leinwand angezeigten automatischen Spracherkennung durch die KI mit „Cristiano Ronaldo“ angezeigt wurde.
Alle Ehrungen sind auf fcstpauli.com nachzulesen.

Anträge

Satzungsänderungsanträge

Um 16.50h ging es dann weiter mit dem Tagesordnungspunkt Satzungsänderungsanträge. Diese benötigen bekanntlich jeweils eine Dreiviertelmehrheit.

VerbandszugehörigkeitBeiträgeInkompatibilitätsregelung

Luise Gottberg stellte im Namen der Satzungskommission die Anträge vor, alle drei wurden mit großer Mehrheit angenommen.

Doppelspitze im Präsidium

Kathrin Deumelandt begründete den Antrag.
Jörn Sturm, Mitglied der Satzungskommission, hielt dann eine Gegenrede und legte formale Bedenken dar. Der Interpretation von Sturm zufolge, würde bei einem Rücktritt einer Person aus dieser Doppelspitze automatisch auch die zweite Person automatisch aus dem Amt ausscheiden. Sturm empfahl, da er grundsätzlich für eine Doppelspitze sei, diese Entscheidung quasi um ein Jahr zu verschieben und dann in Zusammenarbeit mit der Satzungskommission neu einzubringen. Hierzu gab es eine kurze Diskussion, am Ende verfehlte der Antrag die nötige Mehrheit. Zwar hatte der Antrag mehr Ja- als Nein-Stimmen, gemeinsam mit den Enthaltungen reichte es aber nur für 44,02% der Stimmen.

Stimmenanzahl bei der Wahl des Aufsichtsrates

Auch dieser Antrag wurde von Kathrin Deumelandt begründet, hier gab es erstmals auch eine etwas lebhaftere Diskussion über Wortbeiträge. Ein Streitpunkt war das Thema „mögliche Blockwahl“, welche mit dem bisherigen Verfahren verhindert werden sollte. Auch dieser Antrag verfehlte am Ende die nötige Mehrheit deutlich (31,59%), hatte im Gegensatz zum vorherigen Antrag sogar mehr Nein- als Ja-Stimmen.

Pauschale Vergütung für Arbeits- und Zeiteinsatz // Zustimmungspflichten des Aufsichtsrates

Die von Inga Schlegel vorgestellten Anträge wurden ohne weitere Wortbeiträge mit gut 86% (Vergütung) und gut 93% (Zustimmungspflichten) der Stimmen angenommen.

Sonstige Anträge

Wechsel von IHRA zu JDA

Tja, nun… der Antragssteller war leider nicht vor Ort, hatte sich vorab offenbar auch nicht gemeldet und für keine Vertretung gesorgt. Da eine Vorstellung des Antrags aber satzungsgemäß vorgeschrieben ist, konnte der Antrag so nicht zur Abstimmung kommen.
No comment.

Evaluation von Antisemitismusdefinitionen

Der Antragssteller war da und begründete seinen Antrag entsprechend.
Es gab auch eine kurze Diskussion darüber, ob der Antrag zurückgezogen werden solle, nachdem der vorherige Antrag nicht zur Abstimmung kam. Er wurde aber aufrecht erhalten und per Akklamation angenommen.
Das Präsidium erhielt somit den Auftrag, eine Arbeitsgruppe zur Überprüfung der im Antrag angegeben Antisemitismusdefinitionen zu beauftragen.

Umsetzungen von Mitgliedern offizieller Fanclubs

Der Antragssteller begründete den Antrag, erhielt vereinzelte Nachfragen und eine kurze Gegenrede von Wilken Engelbracht, der die Komplexität des Verfahrens im Ticketing schilderte. Der Antrag wurde mit einer einstelligen Anzahl an Ja-Stimmen bedacht und mit großer Mehrheit abgelehnt.
Wahrscheinlich ein gutes Beispiel dafür, dass nicht alles per Antrag auf einer Mitgliederversammlung behandelt werden muss. Denn wie der Antragssteller selbst einräumte, hatte es für den Einzelfall der zum Antrag geführt hatte, ohnehin zwischenzeitlich eine individuelle Lösung gegeben – und die wäre wohl auch ohne den Antrag möglich gewesen, ohne eine verbindliche Anweisung des höchsten Organs des Vereins einzufordern.

Durchführung einer Abstimmung über „Das Herz von St. Pauli“

Auch hier war der Antragssteller nicht anwesend, der Antrag wurde daher nicht zur Abstimmung gebracht.

Gewährleistung eines dauerhaften Betriebs des Clubheims

Der gemeinsame Antrag von AFM-AbteilungsleitungAGiMAmateurvorstand und Fanclub-Sprecher*innenrat wurde ohne Gegenstimme angenommen.

Antrag auf pauschale Vergütung für Mitglieder des Aufsichtsrates

Auch hier gab es eine kurze Diskussion, in erster Linie darüber, ob die Höhe der Vergütung angemessen ist, die laut Antrag bis zu 750 Euro monatlich betragen kann. Kritisiert wurde auch, dass der Antrag vom Aufsichtsrat selbst gestellt wurde. Nach dem Antrag zustimmenden Wortbeiträgen aus der Satzungskommission und vom Präsidium und einigen weiteren Beiträge wurde der Antrag angenommen.

Barrierefreier Zugang zum Umlauf Süd, Gegengerade, Nord

Gegenüber dem ursprünglichen Antrag sollte in der Formulierung eine zeitliche Entschärfung eingebaut werden, für diese Umformulierung war zunächst ein Dringlichkeitsantrag nötig. Die Umformulierung war dann etwas aufwändiger, wurde aber am Ende genehmigt.
Der Antrag in der geänderten Fassung wurde mit knapper Mehrheit abgelehnt. Oke Göttlich versicherte, dass Barrierefreiheit weiter selbstverständlich berücksichtigt werde.

Subjektiver Einschub: Der Antrag wollte etwas, was ohnehin jede*r befürwortet. Jedes Mitglied dürfte bei der Frage „Bist Du für Inklusion? Soll das Stadion barrierefrei sein?“ jeweils mit „Ja, selbstverständlich!“ antworten. Die Zustimmung zu diesem Antrag dürfte also eigentlich ähnlich klar sein, wie beispielsweise beim Antrag zum Clubheim.
Der Unterschied bei beiden Anträgen lag allerdings im Handwerklichen, was man beim Clubheim-Antrag auch an den unterzeichnenden Gruppen und Gremien ablesen konnte. Anträge auf einer Mitgliederversammlung erfordern halt genaue Formulierungen, die oft nicht aus dem Ärmel geschüttelt werden können.

Es ist absolut empfehlenswert, die im Verein zahlreich vorhandenen Gremien und Institutionen einzubinden, wie es für diesen Antrag beispielsweise der Inklusionsbeirat gewesen wäre. Mit diesem wurde auch vorab gesprochen, am eigentlichen Antrag selbst aber war er wohl nicht beteiligt, was auch aus den Wortbeiträgen hervorging. Auch mit dem Präsidium wurde gesprochen – leider aber erst nach Ablauf der Frist zur Antragsstellung. Nach diesem Gespräch wurde dann der Dringlichkeitsantrag nötig, dessen etwas zähe Diskussion wohl leider bei vielen (auch in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit) zum schlussendlich entnervten „Nein“ führte. Schade.
Da das eigentliche Ziel aber ohnehin von allen unterstützt wird, komme ich auf den Satz zurück, den ich schon im Vorbericht schrieb: „Es ist immer gut und wichtig, wenn über Inklusion gesprochen wird.“ Insofern dürfte der Antrag trotz Ablehnung weiterhin sein Ziel erreichen.

Einführung einer in Teilen rauchfreien Stadionordnung

Auch hier gab es eine längere Diskussion, sowohl zum Rauchen im Stadion als auch zur Formulierung des Antrags. Teilweise entstand dabei (wie auch schon beim vorherigen Antrag) der Eindruck, dass die fortgeschrittene Zeit und die lange Dauer der Veranstaltung nicht gerade zur Verbesserung der Diskussionskultur in beiden Themen beitrug. Der Beitrag erhielt nicht die erforderliche Mehrheit.
Ich würde mir wünschen, dass auch hier (bei weiterhin bestehendem Interesse) das Gespräch gesucht wird. Der Verweis auf „Das lässt sich nicht durchsetzen!“ mag inhaltlich stimmen, wird aber sicher auch bei Zügen, Flugzeugen und Kneipen geäußert worden sein, wo es inzwischen sehr wohl funktioniert und in 99,9% der Fälle auch akzeptiert ist und nicht „durchgesetzt“ werden muss. Gleichwohl sind „Verbote“ gerade für Fußballfans immer nur schwer zu akzeptieren – womit wir wieder bei dem auch gestern vielfach zitierten „Redet miteinander“ wären.

Damit endete die Mitgliederversammlung fünf Minuten zu spät, nämlich erst um 19.15h.
Forza St. Pauli!
// Maik

P.S. Um 19.00h hatte ich mit dem Wort „Stadionordnung“ dann auch noch Bingo…

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58 thoughts on “FC St. Pauli: Mitgliederversammlung 2025

  1. Wenn du deinen Vorschlag zum Stream der Information halber nicht vorgetragen hättest, Maik, hätte ichs getan.

    Es war super anstrengend, wenn man aus NRW gestern anreisen musste und dann seinen Zug zurück fahren ließ, weil die Veranstaltung 1h länger dauerte. Ich weiß, dass du in den Kommentaren des letzten MV-Beitrags wie auch hier, den Vergleich mit den Spielen bemühst, aber der hinkt halt gewaltig. Bei einem Spiel weiß man, wanns los geht und wann es endet. Das ist kalkulierbar. Bei der MV ist das eben anders. Da sich ein Hotel nehmen zu müssen, wenn man der Information halber anreist, empfinde ich als starke Einschränkung. Letztlich wohne ich auch nur 300km entfernt und war erst um 1 zu Hause.

    Daher finde ich einen Stream ohne damit verbundenen Wahlrecht absolut wichtig und nötig.

    1. … und ohne es genau zu wissen, ich rede mir nun ein, diese Pommesgeschicht kam durch meine halb ernst gemeinte Nachfrage in der Townhall zustande. Naja, hoffentlich bald auch in der N! 😁

  2. Danke für die passende Zusammenfassung. Aus meiner Sicht sprechen die Preise und die Qualität beim Catering und die kurzen Wege fürs Audimax und gegen das CCH. Bestuhlung bin ich absolut bei dir.

    Ach und danke noch für das Tasting am Vorabend. Hat Spaß gemacht.
    Hier möchte ich aber eine kleine parallele zur MV ziehen. Technisch möglich und ein gewisser Austausch funktioniert.(kleine Gruppe) Aber was vielleicht fehlt ist dann der persönliche Austausch außerhalb der eigenen Bubble.

  3. Das Audimax fand ich als Ort besser wie das CCH – auch wenn mein Bauch es verhinderte, dass der Tisch herunter geklappt werden konnte und es verkehrsmäßig (für mich) schlechter erreichbar wie das CCH ist (aber auch das CCH ist aus St. Pauli eher ungünstig, irgendwie fehlen die Querverbindungen in Hamburg…). Des weiteren ist es bei so langen Veranstaltungen auch immer nett, zwischendurch mal was warmes essen zu können – da ziehe ich veganes Chile für 4 EUR einer stundenlang im Wasserbad schwimmenden Bockwurst mit Gummibrötchen für – waren es 6 EUR? – echt vor. Ja, alles sehr subjektive Gründe, aber ich spreche ja auch für mich. 😉

    Was mich in deinem Bericht aber irritiert, ist der folgende Part:
    „Ich persönlich fand es hierbei sehr gut gelöst, dass beim Verlesen der Namen diese zeitgleich und einzeln auch auf der Leinwand eingeblendet wurden und dabei auch die Spracherkennung der KI als Deskription ausgeschaltet wurde. Ja, es sind die kleinen Details in solchen Fällen.“

    Warum? Also, warum fandest du das gut? Ich fand es eher irritierend, dass man alle Gehörlosen bei diesem Tagesordnungspunkt von den Würdigungsreden der vier einzeln vorgestellten Personen dadurch ausschloss, dass man auf die Untertitelung verzichtete. Ja, die Untertitelung ist nicht in jedem Fall korrekt (und vielleicht hätten wir ja auch Messi als Gegenpart zu Ronaldo begrüssen können), aber eine in Teilen nicht korrekte Untertitelung einer Gedenkrede, wo die Personen stellvertretend für die anderen gestorbenen nochmal portraitiert wurden ist allemal besser als gar keine Rede und dann eben nur eine zweiminütige „stumme“ Einblendung eines Fotos mit ihrem Namen.
    Dass das gestern der einzige Punkt war, der nicht untertitelt wurde, ließ mich echt ein wenig irritiert zurück (auch weil ich Reden, obwohl ich sie rein akustisch hören kann, besser folgen kann, wenn ich sie auch mitlese – selbst wenn dann nicht jedes Wort stimmt).

    1. Den Punkt mit der Untertitelung kann man sicher so und so sehen, ich für mich fand es so besser.
      Für die Gehörlosen gab es ja zusätzlich auch die Gebärdendolmetscherinnen.

  4. Moin Maik,
    nach etwas Nachdenken, habe ich inzwischen auch meine Meinung dahingehend geändert, dass Präsens bei Wahlen und Beiträgen Pflicht sein sollte.

    Danke für die ausführliche Zusammenfassung der MV.

  5. Ich kann den Wunsch, die Mitgliederversammlung weiterhin nur in Präsenz durchzuführen absolut verstehen. Den Argumentationslinien kann ich allerdings nicht vollständig folgen.

    Richtig ist, das die Hürde der Präsenz das Stellen sogenannter „Schwachsinns-Anträge“ reduziert. Wobei auf der anderen Seite auch eine Online-Veranstaltung von 8 Stunden durchaus eine Hürde sein kann.

    Richtig ist auch, dass eine Online-Veranstaltung niemals die Qualität einer Präsenz-Veranstaltung haben kann. Und auch wenn jetzt jemand „Man könnte ja auch Hybrid machen …“ schreit, so wissen wir doch alle: Wenn es Online geht, dann wird ganz schnell aus Kosten- und Bequemlichkeitsgründen auf vollständig auf Remote gesetzt.

    Ein Problem, das ich allerdings sehe ist, dass die Belange von auswärtigen Mitgliedern in der JHV unterrepräsentiert sind.

    Klar kann man verargumentieren, dass man die Reisestrapazen ja auf sich nehmen kann, wenn es einem so wichtig ist. Das gilt dann aber nur für die eigenen individuellen Interessen. Das Problem ist aber, dass die Interessen der Gruppe der auswärtigen Mitglieder in einem deutlich geringeren Verhältnis Berücksichtigung finden.

    Du schreibst sinngemäß: „Wenn man als Auswärtiger ins Stadion kommen kann, dann ist es auch möglich, zur JHV zu kommen.“

    Das stimmt natürlich.

    Allerdings bedeutet ein Heimspiel für uns zum Beispiel, dass wir bis zu 10 Stunden im Zug sitzen, dann in einem Hotel übernachten, dann ein Spiel sehen, dann wieder in einem Hotel übernachten, um dann wieder 10 Stunden in einem Zug zu sitzen.

    Wie gesagt: Selbstverständlich machen das vereinzelt auch Leute für die JHV, aber wenn ich sehe, wie viele engagierte Mitglieder mittlerweile alleine hier im Rhein-Main rum hopseln, die aufgrund der Entfernung vom Millerntor ganz andere Probleme als „Pommes in der Südkurve“ haben, dann bekomme ich schon ein ungutes Gefühl dabei, wenn man Gedankenspiele wie Remote-Veranstaltungen mit (nicht von Dir geäußerten) Argumenten wie „Dann gibts wenigstens weniger Schwachsinns-Anträge“ abwiegelt.

    Wie gesagt: Ich bin auch nicht für Remote-Abstimmungen, aber die Belange der auswärtigen Fans einfach so wegzukehren finde ich halt auch doof.

    Und ein Stream wäre meiner Meinung nach Pflicht.

    1. Welche Themen wären das denn beispielsweise, die wirklich auf der MV des Vereins sinnvoll aufgehoben sind? (Ernst gemeinte Frage, aus Interesse)
      Ich würde immer denken, dass für die doch Fanladen und FCSR erste Ansprechpartner sind und nicht die MV. Wenn da dann etwas wichtiges aufschlägt, wird es doch bei entsprechender Formulierung auch Mehrheiten geben (würde ich denken).

      1. @maik

        Da hast Du absolut Recht. In den letzten Jahren hat sich die Situation für auswärtige Fans deutlich verbessert und meiner Wahrnehmung nach geht das auch vor allem auf den Fanladen und den FCSR zurück.

        Aber ganz grundsätzlich halte ich es für problematisch, wenn die Partizipation einer großen Gruppe von Mitgliedern so erschwert wird.

        Ich bin extrem stolz darauf, dass ich Teil eines mitgliedergeführten Vereins bin. Wenn ich auf der anderen Seiten aber überlege, dass ich aus Gründen noch nie an der Wahl des Vorstands teilgenommen habe, fühlt sich das schon komisch an.

        Konkrete Themen hast Du ja schon selbst genannt, wenn Du schreibst:

        „ Wenn man das aktuelle Prozedere ändern will, muss man dafür im Verein und den Gremien Werbung machen, Leute überzeugen und Mehrheiten organisieren – und dann im nächsten Jahr einen Satzungsänderungsantrag stellen.“

        Wie gesagt: Für mich wäre ein Stream pflicht. Ich finde es richtig Scheiße, dass ich zum Beispiel die Rede von Oke gestern als Zusammenfassung in der Mopo lesen musste und nicht sehen konnte.

        Nehmen wir mal an ich wollte dafür eine Satzungsämderung einbringen.

        Dann fahre ich nächstes Jahr nach Hamburg, halte eine flammende Rede und lasse meinen Antrag von den 1000 Leuten abstimmen, denen das Thema komplett egal ist.

        Denn Mehrheiten beschaffen bedeutet für mich bei diesem Thema nicht, ein paar Hamburger in meiner Bezugsgruppe zu überzeugen, die eh recht problemlos in den Audimax oder ins CCH fahren können. Mehrheiten für dieses Thema zu beschaffen bedeutet für mich in Bayern, Baden-Würtemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz … dafür zu mobilisieren durch die ganze Republik zu tingeln und an einem fußballfreien Wochenende 2 Nächte im Hotel zu verbringen.

        Und sorry, ich muss meine Meinung von oben revidieren:

        Ich bin absolut für Remote-Abstimmungen. Ich bin gegen eine vollständig digitale JHV.

        Denn was bedeutet denn die Aussage: „Ich will keine Remote-Abstimmungen, weil da sonst auch die ganzen Deppen abstimmen.“

        Diese Aussage sagt klipp und klar, dass man die Möglichkeit der Partizipation für auswärtige Mitglieder erschweren will.

        Man setzt bewusst eine hohe Hürde, um bestimmte Leute auszuschließen. Klingt für mich so ein bisschen wie komplexe Wählerregistrierungen in den USA, mit denen man bestimmten Wählergruppen Steine in den Weg legen will (ja, ich weiß, Whataboutism)

        Dabei ist die Paranoia, dass sich die ganzen Facebook-Honks dann 8 Stunden vor den Rechner setzen und mit ihrer Stimme den Aufstand proben recht unbegründet.

        Ich meine, entweder will man das mit der Demokratie oder halt nicht.

        Mein Wunschszenario wäre, dass die JHV auch gestreamt wird, dass man online abstimmen kann, dass Anträge aber nur vor Ort eingereicht werden können und dass Diskussionsbeiträge auch nur vor Ort stattfinden.

        Wir müssen uns halt überlegen ob wir ein Hamburger Verein oder ein überregionaler Verein sein wollen.

        Und jetzt kommen noch ein paar andere konkrete Beispiele, die du (vermutlich zurecht) mit dem Argument abbügeln wirst, dass das keine Themen für die JHV sind, sondern dass man das über andere Wege thematisieren müsste:

        Thema Ticketverkauf

        Ja, ist für alle Scheiße, aber …

        Bei vielen auswärtigen Fans gerade im Süden ist es so, dass sie fast 90% zu Auswärtsspielen fahren. Da ist es richtig blöd, dass es für Auswärtskarten keinen Zweitmarkt gibt. Ist den Hamburgern, die über 17 Heimspiele im Jahr schauen können vermutlich weniger wichtig.

        Genau wie die Tatsache, dass es im Sitzplatzbereich für Auswärtsspiele unmöglich ist zusammenhängende Plätze zu bekommen (ich weiß, über den Fanladen geht es, aber ich finde es schon sehr schade, dass der Ticketverkauf über den Verein so grottig ist, wo doch der Fanladen demonstriert dass man das auch viel besser machen kann.

        Terminierung des Verkaufs von Heimspiel-Tickets. Ja, ich weiß hängt auch immer mit der Terminierung der DFL zusammen, aber vielleicht könnte man da auch Lösungen finden, um die Tickets früher anbieten zu können, damit Auswärtige die Chance haben von besseren Zugpreisen zu profitieren.

        Ich weiß, ich weiß, vermutlich keine Themen für die JHV, aber wo ich mich gerade so schön in Rage geschrieben habe, musste das halt auch noch raus.

        P.S.: Ich hab deutlich weniger Schaum vorm Mund als es beim Lesen des Textes den Anschein hat. 😉

        1. Ich glaube nicht, dass für die besagten Themen unbedingt „auswärtige Mehrheiten“ organisiert werden müssen. Bei sinnvoll vorgetragenen Argumenten lassen sich auch „heimische“ Mitglieder in aller Regel ganz gut überzeugen 😉
          Und ja, die meisten Ticketing-Probleme halte ich persönlich eher nicht für MV-geeignet… aber das ist nur meine Meinung. 🙂

          1. Klar lassen sich auch Hamburger manchmal überzeugen. Aber das meine ich halt mit „eine Gruppe für die bestimmte Themen eine andere Relevanz haben ist bei der MV unterrepräsentiert.

        2. Moin,

          wollte mich dir einmal anschließen. Möglichst höhe Hürden zu setzen, zur Teilnahme an Abstimmungen ist unnötig undemokratisch. Wenn man wollte ließe sich das ja auch durchaus noch steigern, ins absurde führen und dennoch damit begründen, dass es Leuten die sich keinen simultan Übersetzer mitbringen, nicht wichtig genug sei, um an der MV auf Chinesisch teilzunehmen.

          Und die für einen selbst empfundene Wichtigkeit der Abstimmung, ist auch keine sinnvolle Kategorie, anhand der entschieden werden sollte, ob Stimmen zur Abstimmung gezählt werden, oder zu Hause vorm Bildschirm verpuffen. Dies erscheint mir ein doch etwas merkwürdiges Demokratieverständnis.

          1. Ich weiß, dass es sich hier um das Stilmittel der Übertreibung handelt, aber es will ja niemand „möglichst hohe Hürden“ setzen oder die bestehenden gar erhöhen.
            Es geht um die in der Satzung festgeschriebenen Regularien, die ja jede*r (sicher auch ohne um die konkreten Inhalte zu wissen) beim Vereinseintritt akzeptiert.
            Dies kann man demokratisch ändern, auch dafür gelten bestimmte Regeln.
            Es ist jetzt ein Jahr Zeit bis zur nächsten MV – man muss es nur wollen und angehen (und Leute überzeugen).

    2. Ich wohne 650 Kilometer südlich des Millerntors und bin also einer der „Benachteiligten“. Trotzdem bin ich eindeutig gegen die Möglichkeit, auch aus der Ferne an Abstimmungen teilnehmen zu können. Das würde einfachen Manipulationen und Populismus der Tür und Tor öffnen. Wer aktiv an der Weiterentwicklung des Vereins teilhaben will, sollte bitte auch an den jeweiligen Sitzungen teilnehmen. Das Für und Wider zumindest anhören und nicht nur mal eben nur zur Abstimmung virtuelle Präsenz zeigen.
      Wenn es um spezielle Interessen auswärtiger Mitglieder geht, dann findet sich sicherlich ein Weg, diese Interessen auch irgendwie einfließen zu lassen. Ich sage mal: auf unbürokratischem Weg, ohne dies auf einer MV zu thematisieren.

      Anders sieht es für mich mit einem Stream für ferne Mitglieder aus. Den würde ich sehr begrüßen – gerade weil ich auch die Diskussionen und Argumente gerne hören würde, die bei einer Zusammenfassung nie ausreichend gewürdigt werden können. Ich könnte dann, auch ohne selbst abstimmen zu können, zumindest nachvollziehen, warum sich diese oder jene Argumentation durchgesetzt hat.
      Dieses Wissen macht es anschließend einfacher, mit den Entscheidungen leben zu können.

      Last but not least: Danke Dir, Maik, für die Zusammenfassung und die Mühe.

      1. In meinem ersten Kommentar habe ich ja auch noch gegen Remote-Abstimmungen votiert, musste meine Meinung aber revidieren, als ich noch einmal gründlich darüber nachgedacht habe.

        Das Argument, dass man Hürden für eine Abstimmung schaffen sollte, um Populismus einzudämmen widerspricht einfach meinem Demokratieverständnis.

        Zudem: Wenn es einen Stream gibt und man live mit abstimmen kann, bekommt man ja die Diskussionen und Informationen mit, bevor man abstimmt. Es ist ja nicht so, dass man wie bei Facebook nur die Überschrift liest, bevor man den Hass-Button klickt.

        Und was die Möglichkeit der Manipulation angeht: Darüber können wir diskutieren, wenn wir uns auf ein technisches Abstimmungsverfahren geeinigt hat.

        Ich finde halt, dass man beide genannten Argumente genauso auch gegen Briefwahl anwenden kann. Wer partizipieren will, dem kann doch wohl zugemutet werden Sonntags in die nächste Grundschule zu tappern. Muss man sich in der Regel noch nicht mal ein Hotel für buchen.

        Trotzdem finde ich Briefwahl dufte.

        Was das Stellen von Anträgen geht, bin ich allerdings auch der Meinung, dass man das nur vor Ort tun können sollte. Hier ist eine Hürde ein sinnvoller Bullshit-Filter.

        Diskussionsbeiträge sollten auch nur vor Ort möglich sein, einfach weil das organisatorisch der Horror wäre, total chaotisch wäre und die gefühlte Anonymität dem Ganzen tatsächlich nicht zuträglich wäre.

        1. Du schreibst weiter oben was von Paranoia. Mag sein, dass dem so ist, doch ich habe selbst mehrfach erlebt, wie Abstimmungen manipuliert wurden. In vielen Fällen sogar Abstimmungen mit Anwesenheitspflicht, bei denen plötzlich unfassbar viele „neue“ Mitglieder auftauchten und dann so abstimmten, wie die Manipulierenden das wollten. Und dann zwei Wochen später wieder aus der Partei/dem Verein austraten.
          Da wurden Leute in Ämter gewählt, die zuvor kaum jemand kannte.

          Klar kann man hoffen, dass dies bei uns nicht der Fall sein würde, doch das extrem aufgeheizte Diskussionsklima rund um Jackson Irvine zeigt mir, dass auch bei uns relativ kleine Gruppen große Wirkung erzielen können.

          Manipulationen wären tatsächlich auch recht einfach durchführbar. Niemand muss da sieben Stunden vor der Kiste hocken und zuhören. Es würde reichen, wenn in den diversen Messengern fünf Minuten vor der Abstimmung der Hinweis „in die Gruppe“ käme, dass gleich mit „ja“ oder „nein“ abgestimmt werden soll.

          Das ist zwar schade für uns „Fern-Mitglieder“, mir fällt aber keine Lösung ein.
          Aktuell bin ich ohnehin zufrieden mit der Weisheit derer, die jeweils vor Ort sind.

          1. So ärgerlich und nervig das auch sein mag, aber das ist meiner Meinung nach keine Manipulation.

            Meines Wissens gibt es laut Satzung keine Verpflichtung 8 Stunden an der Sitzung teilzunehmen, um sein Stimmrecht als Mitglied wahrzunehmen.

            Klar, ist vermutlich nicht die feine Art, aber absolut Satzungskonform. Auch jetzt schon.

            Diese Art der Beeinflussung ist meiner Meinung nach jetzt viel einfacher möglich. Denn wenn da 1000 Leute in der Mitgliederversammlung sitzen, reicht es wenn ich mit ein paar hundert Leuten in den Audimax tappel und ganz legal eine Abstimmung umreiße.

            Ich weiß: Die große Angst die umgeht ist, dass emotionalisierte Facebook-Shitstorms plötzlich die JHV übernehmen und vom Thema nicht mehr als eine Überschrift kennen.

            Und ja, ich gebe zu: Wenn man an eine Abstimmung mit gewissen Hürden verbindet, siebt man sehr einfach die Leute heraus, deren Engagement nicht über das Verfassen eines einzeiligen Facebook-Kommentars hinaus geht.

            Aber ganz ehrlich: Glaubst Du das die Facebook-Armee bereit ist eine Registrierungs-Orgie mit Ausweis etc. Über sich ergehen zu lassen?

            Wir haben ja noch nicht darüber gesprochen wie man solch eine Möglichkeit zur Online-Abstimmung technisch ausgestalten müsste.

            Aber ich habe mal Lust Äpfel mit Birnen zu vergleiche:

            Es gibt 22.623 Anteilseigner der Genossenschaft.

            Klar, da sind auch nicht natürliche Anteilseigner dabei, aber ich vermute, dass das eine ganz große Anzahl an Leuten sind, die freiwillig diesen komplexen Registrierungprozess durchlaufen haben, ihren Ausweis kopiert und eingesendet haben, mindestens 850€ aus der eigenen Spardose berappt haben und das alles nur, weil ihnen unser Verein wichtig ist und sie ihn unterstützen wollen.

            Wenn es aber so viele Leute gibt, denen unser Verein so wichtig ist, dann muss man doch hinterfragen, warum nur 1000 Leute von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen und ob es nicht auch ein Ziel sein könnte die Legitimation des wichtigsten Vereins-Organs zu stärken.

          2. Hallo Winnie,

            das mit den MalEben- Mitgliedern könnte doch theoretisch auch in Präsenz passieren, daher ist das kein Argument. Und gegen „Abstimmungsmitglieder“ helfen im Zweifel die Vorgaben aus dem Ticketrodeo (Mitglied seit…). Müsste man dann sicher in der Satzung verankern.

            Wobei ich, auch ca. 450km von St. Pauli entfernt, keine Online- Abstimmung benötige. Aber ein offizieller MV- Stream wäre schon cool.

            Btw.: Ich habe demnächst 2 Heim- und 1 Auswärtsspiel in 7 Tagen (Dafür muss der FCSP allerdings 3x auswärts ran.) 😀

  6. Teilnahme oder nicht?

    Du hast natürlich recht, Maik, dass es eunw Frage der persönlichen Prio-Stzung ist. Aber in der Tat ist eine 8h MV nicht nit einem Spiel zu vergleichen. Die MV dauert nicht nur wesentlich länger und ist im Zweifel zeitlich nicht kalkulierbar, sondern sie erfordert auch einiges mehr an Konzentration und Disziplin. Das ist schon anstrengwnd für all jene, die rund ums Stadion wohnen. Wenn man nochmal Hin und Rück 6-10 Std An- und Abreise (oder mehr) addiert, ist der Erholungswert des Wochenendes bei weniger als Null. Man zahlt ordentlich drauf. Kann man machen.

    Ich persönlich habe mich dagegen entschieden. Und verzichte deshalb auch auf mein Stimmrecht. Als Mitglied die MV per Livestream verfolgen zu können, fände ich aber dennoch fair. Kostet ja nicht die Welt, sowas umzusetzen, oder?

    Forza!

    1. Es scheitert ja nicht am Geld, sondern an der Satzung und letztlich abhängig an den Stimmverhältnissen. Ich stimme dir aber zu, dass ein Stream fair wäre, da die wenigsten Auswärtigen irgendwie groß organisiert sind und immer als Lone Wolves vor Ort sind. Die meisten von uns wollen einfach in touch bleiben, nicht unbedingt irgendwas einbringen.

      Dass die Diskussion vor Ort zu Stimmwandel führen, bezweifel ich stark nach den gestrigen visuellen Eindrücken während der Aussprachen. Man hat sich ja vorher schon durch die Einsehbarkeit der Anträge Gedanken gemacht – was ja im Grunde gut ist. Aber wenn man ehrlich ist, entledigt das dann der Notwendigkeit einer Anwesenheit.

      1. Also ich lese vorher die Anträge und mache mir vorher Gedanke wie ich abstimmen möchte. Habe mich jedoch durch die Diskussion 2 mal umentschieden. Nicht weil ich jetzt die Anträge ansich nicht mehr gut finde, sondern weil durch Einwände in der Diskussion Punkte aufgekommen sind, die ich so nicht auf dem Schirm hatte. Und da ging es beide Male um „feinheiten“ in der Formulierung der Anträge.

        1. Dem möchte ich beipflichten. Da gab es sowohl bei den Satzungsänderungsanträgen als auch bei den Sonstigen Anträgen am Samstag je 1-2 Beispiele, wo das auch bei mir der Fall war.

    2. Natürlich bedeutet es mehr Aufwand als ein Spiel. So wie es auch für alle in der Nähe wohnenden mehr Aufwand als ein Spiel bedeutet. Es ist halt so, wie ein Auswärtsspiel für uns in z.B. München, wo ich persönlich dann eine Übernachtung einschiebe. Muss man sich dann auch leisten können, klar.
      Wie gesagt, ich habe nicht gegen einen Stream. Ob der jetzt auch schon so umsetzbar wäre, oder auch dafür erst die Satzung geändert werden müsste, weiß ich grad nicht. So dafür ein Antrag nötig wäre, würde sich aber dafür die nötige Mehrheit sicher finden lassen, wenn man da früh genug mit anfängt sich drum zu kümmern.

  7. Danke für den Bericht!
    Audimax fand ich auch besser als CCH. Neben dem bereits erwähnten Catering samt Preisen (obwohl das CCH für mich persönlich günstiger war weil es dort absolut nullkommanix für Veganer*innen gibt) finde ich allein schon einen studentischen Veranstaltungsort sympathischer als das CCH und gönne denen die Mieteinnahme eher. 🙂
    Den Wunsch nach einer Onlineübertragung für alle Mitglieder ohne Recht zur Teilnahme an Abstimmungen oder Redebeiträgen finde ich nachvollziehbar und würde einem entsprechenden Antrag sicher zustimmen.

  8. Vielen Dank für den Bericht!

    Ein paar Gedanken:
    – Audimax: Stimme Dir zu. Zudem war durch die steilen Stufen keine Barrierefreiheit gegeben und von oben konnte man nicht mehr wirklich toll sehen.
    – Audiodeskription/Christiane Hollander: Der vollständige Satz lautete: „Cristiano Ronaldo wurde 2017 erste Vizepräsidentin des FC St. Pauli.“
    – Barrierefreier Umlauf: Auch hier stimme ich Dir zu, dass die Antragstellung nicht ganz durchdacht war. Allerdings war die eigentliche Forderung des Antrags auch so niedrigschwellig, dass man ihr gut hätte zustimmen können – zumindest symbolisch. Ich gehe aber davon aus, dass das Präsidium hier einen Auftrag für sich selbst ableitet.

  9. Danke, für den Bericht, Maik.

    Ich habe es leider schon geahnt, dass in den Kommentaren wieder das Thema hybride MV aufkommt.
    Seit über zwanzig Jahren habe ich noch nicht erlebt, dass wesentlich mehr als 1000 Teilnehmer vor Ort waren. Und selbst als wir 2020 aufgrund von Corona-Einschränkungen eine online-MV hatten, waren nicht mehr Teilnehmer dabei. Dazu kamen noch rechtliche Einschränkungen weshalb einige Themen bzgl. Wahlen auf die nächste MV verlegt werden mussten.
    Das Argument Entfernung zählt für mich nicht wirklich. Ich wohne etwa 400 km entfernt und bin bei jedem Heimspiel der Profis und auch so öfter in Hamburg. Da schaffe ich das eine mal auch zur MV.
    Das hier und da genannte Argument „wir wohnen sechs, zehn, … Stunden entfernt und sind engagiert“ finde ich mehr als merkwürdig. Wie engagiert man sich denn da im Verein? Vermutlich ist ein Engagement in einem Fanclub gemeint. Das ist dann aber ein anderer Club als der FCSP.

    Für die Veranstaltung an sich plädiere ich auch für eine Rückkehr ins CCH. Da ist es vom Sitzen wesentlich besser. Das Catering ist natürlich Geschmacksache. Evtl. könnte das gestrige Catering ja auch im CCH angeboten werden (also falls die Messe sich darauf einlässt).

    Aber nun zum wichtigsten Punkt. Wir wollen Pommes in der Nord!

    1. Ich frage mich auch gerade wie ist die Beteiligung an den Townhalls? Da geht es ja auch um Informationen und die sind Hybrid. Da ist die Beteiligung/ Interesse nach meinem Gefühl auch nicht so viel größer.

    2. Mhh, jetzt musste ich aber mal fünf Minuten darüber nachgrübeln, wie Du das gemeint haben könntest.

      Wenn man Fanclubs gründet, Fahrten und Events organisiert, Initiativen rund um den Verein unterstützt, Genossenschaftsanteile kaufte etc. ist das aus meiner Sicht schon eine Art von Engagement für den Verein.

      Ich weiß auch, dass das Museum ein eigener Verein ist. Dennoch bin ich der Meinung, dass die Arbeit des Museums auch eine Art des Engagement für den Verein FC St. Pauli ist.

      Klar kann man Engagement auch nur auf Engagement über offizielle Ämter und Organe definieren, aber so meinte ich es nicht.

      Meine These war einfach nur, dass Menschen die sich außerhalb der 90 Minuten mit dem Verein beschäftigten vielleicht auch ein Interesse daran haben könnten sich in der MV zu beteiligen.

      Die Frage ist doch, ob man Hürden abbauen will, um mehr Menschen die Möglichkeit zur Teilnahme zu geben oder ob man das nicht will, um die MV möglichst elitär zu halten.

      Klar kann es sein, dass eh nicht mehr als die 1000 Leuts sind, die sich wirklich engagieren würden. Aber dann frage ich mich warum man nicht gleich eine Zweiklassen-Mitgliedschaft einführt. Eine Supporter-Mitgliedschaft, mit der man Tickets bestellen kann und eine für die 1000 Leute die abstimmen dürfen.

      Fände ich doof, aber wär dann halt konsequent.

      1. Moin Mario, da hast du recht. Wir definieren Engagement für den Verein anders. Für mich ist es halt, wenn man sportlich im Verein aktiv, Betreuer/in, Trainer/in usw. ist oder z.B. im Clubheimkollektiv tätig ist, beim Durchführen des Masters der Blindenfußballer hilft etc. Ich würde von mir nicht behaupten, dass ich da großartig engagiert bin. Wenn wir eine Choreo für die Nord basteln, eine Auswärtsfahrt unternehmen o.ä. bin ich natürlich engagiert. Nach meiner Definition ist das dann Engagement für den Fanclub. Kann man halt so oder so sehen. Ein Stimmrecht sollten dennoch alle Mitglieder haben. Es ist halt teilweise auch rechtlich schwer eine MV hybrid zu veranstalten, Das haben wir ja wie bereits erwähnt 2020 erlebt.

      2. Hallo Mario,
        aber verstricke dich doch nicht zu sehr in der nun neu entstandenen möglichen „Verschwörungserzählung“ (und „Wir-gegen-die-Haltung“), dass man evtl. „die MV möglichst elitär zu halten“ gedenkt, vermeintlich unliebsame Entscheidungen unterdrücken möchte und möglicherweise eine „Zweiklassen-Mitgliedschaft“ bevorstehen könnte usw. Dem ist doch nun wirklich nicht so. Und die „Demokratie“ ist doch im Verein nun wirklich nicht in Gefahr.
        Es würde sicher auch einem Antrag „Pommes in der Nord“ zugestimmt werden, auch wenn vermutlich die meisten Abstimmenden auf dem MV nicht aus der Nord sind.
        Und ich bin mir relativ sicher, dass die Mehrheit, der bei der MV nicht anwesenden Mitglieder*innen tatsächlich weitestgehend der „Weisheit“ der Anwesenden vertraut, die evtl. besser wissen, ob Kassenwart A, B oder C der geeigneteste Kandidat ist. 😉 Und ich bin mir ziemlich sicher, dass sich deutlich mehr Leute auf den Weg zur MV machen würden, wenn sozusagen „Gefahr in Verzug“ wäre, in der Form, dass sich bspw. AfD-nahe Funktionäre breit machen würden oder gar ein solcher Kandidat für die Präsidentschaft bzw. Gremien zur Auswahl stünde.

  10. Es wird immer gerne vergessen, daß St. Pauli mehr als nur ein “Stadtteilverein” ist. Er ist nicht nur Deutschland weit aber auch international sehr beliebt. Ich persönlich bin seid 35 Jahren Fan, wohne rund 8.000 Kilometerweit weg und beschäftige mich sehr viel mit dem Verein (mehr noch als zu der Zeit als ich in Hamburg gelebt habe). Ich gebe sehr viel Geld aus um 1-3 mal im Jahr ein Spiel zu sehen (meist auswärts wegen des Kartenproblems). Es hat nichts mit meinem “Prioritäten” zu tun, daß ich nicht zur Mitgliederversammlung komme. Ich gehe nach Deiner Argumentation mit dem Gefühl raus, daß meine Meinung und Stimme einfach weniger wert sind als die, die in Hamburg und Umgebung wohnen. Vielen Dank dafür.

    1. Moin David,
      Danke für den Kommentar.

      Selbstverständlich sind Deine Meinung und Deine Stimme genauso viel wert wie die aller anderen auch – gemäß Satzung aber aktuell eben nur, wenn Du sie auf der MV auch vor Ort einbringst. Was ich persönlich davon halte, ist ja diesbezüglich erstmal zweitrangig. Einer meiner besten Freunde im FCSP-Kosmos hat über etwa fünf-zehn Jahre kein einziges Spiel (Heim und auswärts) UND keine einzige MV verpasst, obwohl er all die Jahre in Zürich wohnte.
      Und das ist doch der Punkt… es gibt genug Menschen, die Mitglied sind und es räumlich, zeitlich und finanziell einrichten könnten, teilzunehmen, es aber trotzdem nicht tun. Seit Jahren, regelmäßig.
      Ich persönlich würde Dir (und Leuten wie Mario) gerne die Möglichkeit der Stimmabgabe ermöglichen – aber eben all jenen, die es (Achtung, Unterstellung) aus Bequemlichkeit nicht schaffen, eben nicht. Und das sind (bei >50.000 Mitgliedern) eben doch deutlich mehr als die berechtigten Einzelfälle wie Ihr, die es aus Krankheitsgründen oder aufgrund der Entfernung einfach wirklich nicht schaffen. Für Euch tut es mir dann auch leid, Ihr seid aber im Vergleich zur Masse an „Ich bin nur Mitglied wegen der Karten“ eben doch in der klaren Minderheit.
      Und wenn man mich aktuell fragt, ob ich zugunsten dieser wenigen Ausnahmen all den anderen auch die „bequeme“ Lösung ermöglichen möchte, ist meine persönliche Antwort eben „Nein“. Sollte es aber zu einem entsprechenden Antrag auf der nächsten MV kommen, kann man dies ja ergebnisoffen dort besprechen und diskutieren.

      1. Das ist natürlich aus einer sehr exklusiven Position heraus geschrieben, Maik. Ich schätze deine Expertise und dich persönlich als Mensch.Aber diese Argumentation ist zu einfach.

        Einerseits sind es nicht eben nur Modefans oder Leute, die auf (immerhin) legalem Wege an Tickets kommen wollen. Ich zum Beispiel war ja durchaus aktiv, bis uch beruflich aus HH wegziehen musste. Und nur weil du jemanden aus Woherauchimmer kennst, der das von dir beschriebene Pensum zeitlich, organisatorisch und finanziell abreissen kann, lässt sich dadurch ja noch nicht ableiten, dass das alle Anderen auch können müssten. (Oder wollen, denn den Faktor Nachhaltigkeit will ich mal nicht unter den Tisch fallen lassen. Oder den Faktor Familie: Kinder, Pflegebedürftige, usw.)

        Deshalb bleiben sie ja alle erst einmal Mitglied des Vereins. Und sollten nicht als Mitglieder 2. Oder 3. Klasse abgestempelt bzw. behandelt werden. – Wie gesagt, ich folge deiner Argumentation, dass aufgrund der besonderen Dynamik vor Ort auch nur eben da abgestimmt werden sollte. Aber die Informationsmöglichkeiten, die es heutzutage gibt und die auch state of the art sind, sollten wir als Verein auch nutzen.

        Steht der Termin dür die nächste MV schon? Dann block ich mir das gern im Kalender und komme mit einem entsprechenden Antrag vorbei.

        Forza!
        Jan

      2. Ich antworte einfach hier, stellvertretend für alle anderen Kommentare.

        Ich verstehe sehr gut, dass es für viele von großem Interesse ist, dass die MV hybrid stattfinden kann. Trotzdem werde ich mich weiterhin massiv dagegen ausprechen.

        Mein Grund: Ich möchte, dass die Teilnehmer*innen vor Ort sich frei äußern können. Wenn die Veranstaltung aber in irgendeiner Form live gestreamt wird, ist es nicht mehr sicher zu stellen, dass diese nicht mitgeschnitten und veröffentlicht wird. Das ist für mich ein riesen Hemmnis für eine freie Diskussion dort. Ganz konkret: Ich möchte gegen einen aus meiner Sicht schlecht gestellten Antrag zum barrierefreien Millerntor stimmen können, ohne dass ich befüchten muss, dass jemand einen Screenshot zieht und dann veröffentlicht: „Der ist gegen Inklusion“. Ich möchte auch, dass Menschen, die vielleicht nicht so wortgewand sind, sich äußern können, ohne befürchten zu müssen, hinterher als Meme durchs Internet gejagt zu werden.

        D.H. ich werde immer fragen, wie gewährleistet wird, dass keine Mitschnitte von der MV gezogen werden. Auch nicht über abfilmen des Bildschirms per Smartphone.

        1. Das vorgebrachte Argument ist schwach. Sorry. Die Presse war vor Ort anwesend und kann hier, wenn sie zB für die BLÖD „arbeiten“ (also hetzen) genau so Bilder von dir heimlich machen und sie für ihre Agenda missbrauchen.

          Entfernt von dieser Eventualität kann jedes anwesende Mitglied, dass ein massives Problem mit der jeweiligen Position hat und den Drang nach öffentlicher Vergeltung verspürt, Fotos und Videos machen, was gestern mehrfach um mich herum gemacht wurde.

          Warum keiner aufschreit? Vermutlich weil wir davon ausgehen, dass wir uns ggs. vertrauen können, dass wir sowas nicht machen. Auch die Leute hinterm Bildschirm sind Mitglieder. Deine Postion beruht auf einem Bild, dass nur Widerlinge und Hetzer das Internet nutzen und dies alles Dunkel-Paulianer sind.

          1. „Deine Postion beruht auf einem Bild, dass nur Widerlinge und Hetzer das Internet nutzen und dies alles Dunkel-Paulianer sind.“ Das verbitte ich mir sehr ausdrücklich solche Unterstellungen. Solche Sätze über mich und meine Meinung verärgern mich wirklich sehr. Nein, ich habe dieses Bild nicht und ich habe auch nichts dergleichen gedacht oder gesagt. Für mein Argument reicht nämlich einer.

            Ansonsten habe ich bei dir gerade überhapt keine Lust mehr, etwas inhaltlich zu sagen. Wenn meine Position in einer Diskussion so verdreht wird, bin ich raus.

        2. Das Argument der möglichen Mitschnitte und Des anschließenden Verbreitens besonders töffeliger Wortmeldungen finde ich wichtig. Man sollte bei einer Übertragung via Stream bei Redebeiträgen/Fragen aus dem Saal nur den Ton senden. Es reicht ja eine fest auf die Bühne gerichtete Kamera aus. Wer sich für irgendein Amt zur Wahl stellt wird damit leben können denn von ihm/ihr werden ja in der Regel auch Fotos auf den Vereinsmedien gepostet.

  11. Mal ne Frage: Gibt es denn konkrete Themen oder Anlässe, bei denen es unterschiedliche Meinungen zwischen den Mitgliedern aus der Metropolregion Hamburg und dem restlichen Deutschland, insbesondere Süddeutschland gibt? Und welche Anträge konnten aufgrund der Entfernung der Mitglieder nicht gestellt werden?

    1. Hatte hatte ich in einem Kommentar an Maik weiter oben schonmal ausgeführt:

      Alleine die Forderung nach einem Stream ist schon ein Thema, das für Hamburger weniger relevant ist als für Mitglieder, die hunderte Kilometer entfernt wohnen.

      1. Okay, verstehe. Ich meinte aber weniger Fragen der Durchführung einer MV, sondern vereinspolitische, inhaltliche Themen. Konkret: Fühlen sich die „Auswärtigen“ von den Anwesenden auf den MVs nicht gut vertreten?

        1. Aber eine Möglichkeit zu haben , ohne größere Hürden an der MV teilnehmen zu können, ist doch ein vereinspolitisches und Inhaltliches Thema. Und ein wichtiges und umstrittenes noch dazu, wie man an der Diskussion hier gerade merkt.

          1. Okay, ich versuche die Frage anders zu stellen: Gibt es – außerhalb der Frage der Durchführung der MV – noch weitere Themen, bei denen sich die „Auswärtigen“ von den Anwesenden auf den MVs nicht gut vertreten fühlten?

            1. Bspw. bei der Frage, die ja auch immer mal wieder diskutiert wird, ob die Anreise per Öffis im Ticketpreis inkludiert sein sollte oder nicht. Da wird ja immer als Antwort entgegnet, dass viele Anreisende sowieso schon durch bspw. ihren Arbeitgeber ein HVV Ticket haben.

              1. Du sammelst gerade keine Punkte für Hybrid 😉 Aber ernsthaft es gab da ja noch mehr Punkte, als nur HVV Ticket, ein Argument, welches ja durch das Deutschlandticket aber noch verstärkt wird, da dies ja auch Menschen haben (können) außerhalb des HVV.

              2. Willst du damit sagen, dass wenn es eine Hybrid-Veranstaltung gegeben hätte, dann ein auswärtiges Mitglied erneut einen solchen Antrag gestellt hätte, und der dann aufgrund der auswärtigen Stimmen eine Mehrheit gefunden hätte? Gibt es da überhaupt einen Dissens zwischen den Hamburger und auswärtigen Fans?

                Es gab und gibt handfeste Gründe dagegen. Wir groß die Begeisterung wäre, wenn jedes Heimspielticket 2 Euro teurer würde, während vielleicht – sagen wir – nur 5 % von dem HVV-Angebot profitieren würden, ist die Frage…

                Du schreibst „Bspw.“, hast du noch mehr Themen?

  12. kann jemand einordnen, ob es einen realistischen Weg zum angedachten Stadionausbau gibt? Oder ist das eher als rein performative Aussage des Vorstands zu betrachten, sich gegenüber der Mitgliedschaft zu positionieren ohne ernsthaft in Handlungsdruck zu geraten?
    Ein 50.000 Stadion Mitten in Hamburg wäre natürlich eine Wucht aber mir erscheinen die Hürden geradezu unüberwindbar hoch.

    1. Mein persönlicher – Oke hat vorher erwähnt, dass es dazu schon Gespräche (und ich meine auch Zusagen) der Stadt gab. Ich hatte schon den Eindruck, dass es realistisch ist, da auch im weiteren Verlauf die Zeitschiene 15 Jahre mehrfach erwähnt wurde. Es war auf jedenfall kein plumpes Wahlgetöse.

    2. Die Stadt hat wohl in Gesprächen ihre Mithilfe zugesagt. In den nächsten 12 Monaten soll jetzt konkreter an der Machbarkeit gearbeitet werden.

      Ob und wie das ganze dann umgesetzt wird, ist wohl noch weit weg (was ohne olympische Spiele dann tatsächlich passiert wird man sehen).

      Also es scheint bei den Beteiligten zumindest die Idee eines realistischen Weges zu geben.
      Ich persönlich denke, dass 20.000 Plätze mehr auch ein wenig viel sind, da man zZ nur die Gegengerade und die Nord erweitern könnte (+Ecken zubauen). Das stelle ich mir optisch dann „interessant“ vor.

  13. Thank you very much for the excellent summary!

    I am a member who, despite living 6,500+ km from Hamburg and not speaking German well (though learning!), cares very much for the club and what happens in the annual general meetings.

    This year I enjoyed being able to participate in the pre-AGM town hall virtually and, because it was broadcast via a private Youtube video, was even able to have translated subtitles to understand everything that was said.

    I am proud of this club for many reasons including the new cooperative and what it is accomplishing with regards to sustainability.

    Every one or two years I will spend a few $1,000’s and 3+ metric tons of CO2e to make the pilgrimage to St Pauli but, before I do, I want to be sure I can catch at least one or two football matches.

    I will also participate in whatever else is going on around the club including the amateur departments while I am there. As a member, I think this is important. Membership is more than just a pre-emptive right to purchase football tickets.

    For such a great club as ours that does so many things right and leads in so many ways, I find it a little embarrassing that fewer than ~2% of the membership participates in the annual general meetings and voting.

    I understand why there should be in-person requirements to put forth motions and to participate in the debate but I do not understand why the actual meeting itself could not be broadcast to members who register in advance via Zoom or via private Youtube video like was used for the pre-AGM town hall.

    Another option to increase participation if in-person attendance remains a requirement might be to schedule the AGM on the adjacent weekend day of a home game (if the game is on a Saturday, AGM would be on the Sunday) and where possible give preference for members traveling from great distances to get a ticket to the match.

    That might be way too much for the club to accomplish in one weekend but, if that sounds crazy, then please do not be too upset at people who are not able to spend the money and carbon to travel to Hamburg during a football international break.

    Even if no progress is made on in-person participation at the AGMs, I want to thank you for the information that you share before and after each AGM every year… especially this year as I find it more difficult to find information on the club’s new website.

    1. Hi Michael,
      Thanks for your thoughts and explanations, highly appreciated.
      As explained before, I think a live-broadcast might be a good first step.

      For the „adjacent day of a home game“ I really have no hopes, as the AGM requires very long planning and the club can’t wait for the DFL to announce the schedule, let alone the individual match days, therefore it’s usually on the international break.

  14. Die Identität der vor Ort Teilnehmenden wird per Kontrolle eines Ausweisdokuments kontrolliert und sichergestellt. Das gleiche Maß an Sorgfalt auch remote durchzuführen stellt einen erheblichen Aufwand dar.
    Ein Ablauf könnte so aussehen:
    1. Initialauthentifizierung per ePA oder äquivalenter Funktion
    2. Verknüpfung eines Bildes mit der authentifizierten Identität
    3. bei Abstimmungen muss eine Kamera aktiviert werden die kontrolliert, dass die authentifizierte Person die Abstimmung durchführt

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