Lage am Millerntor – 26. November 2025

Lage am Millerntor – 26. November 2025

Während sich der FC St. Pauli auf das Spiel beim FC Bayern München vorbereitet, reist der Rekordmeister heute zu Arsenal. Aue wurde überfallen, FCH ist strittig – die Lage am Mittwoch.

FC St. Pauli

Samstag beim FC Bayern

Den Gag, dass wir Samstag wohl nicht sehr hoch gewinnen werden, hatte Oke Göttlich schon Sonntag am DAZN-Mikro gebracht – und es dürfte ihm wohl niemand widersprechen. Zur Einordnung: Bei einem gängigen Wettanbieter bekommt man sogar dann noch eine Quote von 2,05 für einen Auswärtssieg, wenn man den FC St. Pauli mit einem 3:0-Vorsprung ins Rennen schickt.

Dies alles dürfte, in Kombination mit acht Niederlagen in Serie, nicht dazu führen, dass man mit breiter Brust in die Allianz-Arena einmarschiert und Manuel Neuer fragt, aus welcher Ecke er denn die Bälle aus seinem Netz holen möchte.
„Wenn Mut und Selbstvertrauen fehlen“ ist daher auch die Überschrift eines Kommentars von Tim.

Außenverteidiger

Arkadiusz Pyrka wurde am Sonntag in der 73. Minute verletzt ausgewechselt, Manolis Saliakas fehlte zuletzt mit Adduktorenbeschwerden. Droht dem FC St. Pauli also eine Lücke auf der rechten Außenbahn? Nein, denn wie die MOPO berichtet, gibt es die berechtigte Hoffnung, dass schon heute beide wieder im Training mitmischen werden. Pyrkas Auswechslung war wohl eher eine Vorsichtsmaßnahme.

Lage der Liga

Während man gestern einen Heimsieg von Borussia Dortmund gegen Villareal (4:0) vorher durchaus tippen konnte, fiel er in der Höhe durchaus unerwartet aus. Begünstigt wurde er allerdings durch eine Rote Karte (53.) nach Handspiel auf der Linie, welches das 2:0 verhindern sollte – um dann mit dem fälligen Handelfmeter dieses doch noch zu kassieren. Funfact: Diesen ersten Strafstoß verschoss Guirassy (und verwandelte im Nachschuss), einen späteren Foulelfmeter schoss Fabio Silva an die Latte. // Highlights

Deutlich unerwarteter dürfte der Erfolg von Bayer 04 Leverkusen bei Manchester City sein. Ein von Grimaldo abgeschlossener Konter (23.) und ein Kopfball von Schick (54.) sorgten für die Tore, Mark Flekken mit einer Glanzleistung im Tor für die Null hinten – 2:0 im Etihad Stadium. // Highlights
Der BVB (zehn Punkte aus fünf Spielen) dürfte mit einem Bein in der nächsten Runde stehen und hat auch noch die Top 8 im Blick, Leverkusen mit jetzt acht Punkten liegt nach dem Überraschungssieg gut im Rennen für die Zwischenrunde.

Auch heute sind zwei Teams um 21.00h (beide auf DAZN) im Einsatz: Eintracht Frankfurt (4 P.) empfängt Atalanta Bergamo, Bayern München (12 P.) reist zum absoluten Topspiel beim punktgleichen Arsenal. Allen mitreisenden St. Paulianer*innen viel Spaß bei der Gegneranalyse für Samstag.

Fanszene-News

Alerta Network

Das Alerta Netzwerk hat sich in die aktuellen Proteste gegen die geplanten Beschlüsse der Innenministerkonferenz (IMK) eingereiht. Neben der grundsätzlichen Erläuterung des Themas wird auch die antirassistische Perspektive auf personalisierte Tickets erklärt und die zunehmende Repression allgemein als Herrschaftsstrategie und internationales Projekt erläutert. // Alerta Network

„Der Kampf gegen Repression im Fußball ist deshalb auch ein Kampf gegen den Umbau Europas zu einem Kontinent der Überwachung und Abschottung. Wer sich in den Kurven organisiert, kämpft damit nicht nur für Fanrechte, sondern für das Recht auf freie Öffentlichkeit und Selbstbestimmung – hier wie überall.“

Female St. Pauli Stories

Debbie hatte in Episode 34 Fiona und Lucy zu Gast, mit denen sie unter anderem über ProChoice, das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung und den Safe Abortion Day sprach. Herausgekommen sind 75 interessante Minuten zu schwierigen Themen – wie immer ausdrücklich alles andere als nur für FLINTA*.

Döntjes

Erzgebirge Aue: Überfall auf Ultras

Das 0:0 von Erzgebirge Aue am Sonntag gegen die II. des VfB Stuttgart dürfte sportlich kaum Einzug in die Chroniken von Wismut finden. Deutlich einschneidender für die Fanszene hingegen, was danach passierte. Die Geschichten sind vielfältig, auf Social Media kursieren wilde WhatsApp-Sprachnachrichten, die sich so nicht verifizieren lassen. Unstrittig dürfte aber sein, dass es nach dem Spiel einen Überfall gab, bei dem Banner der Ultra-Gruppierungen entwendet wurden. Die genauen Details sind unklar, der MDR berichtet von einem Überfall von 20 Vermummten auf eine einzelne weibliche Person.
Auch zu den Hintergründen gibt es viele Spekulationen aber nichts Gesichertes, unter anderem nachzulesen bei Liga3-online.de.

Nur der FCH!

Augen auf bei der Vereinskürzelwahl! Fragt mal die Fans der Stone Temple Pilots, wie oft die bei der Hashtag-Suche auf Social Media nach ihrer Lieblingsband über einen ehemaligen Hamburger Zweitligisten stolpern.
Doch ich schweife ab: Im aktuellen Streit geht es um den 1. FC Heidenheim und den Drittligisten FC Hansa Rostock, die beide das Kürzel FCH für sich reklamieren.

Konkret geht es um die Eintragung „FCH Fanshop“ als geschützte Marke. Für Heidenheim ist der Fall klar: Da man 1846 gegründet wurde, hat man gegenüber der 1965 gegründeten Kogge die älteren Rechte! Man kann sich die entnervt verdrehten Augen der Person, die beim Deutschen Marken- und Patentamt dafür zuständig ist, förmlich vorstellen.
Grüße gehen jedenfalls raus an den Fanshop des FC Homburg. // Ostsee-Zeitung (€) // kicker

Zu guter Letzt

Chelsea besiegte gestern den FC Barcelona mit 3:0, vor dem ersten Treffer wurden bereits zwei weitere Tore für die Gastgeber aberkannt. Seinen Teil zur Niederlage bei trug Barcas Kapitän Ronald Araujo, der nach einer halben Stunde zunächst Schiedsrichter Slavko Vincic sehr körpernah mit Feedback beglückte (Gelb) und dann kurz vor der Pause Cucurella mit derart viel Wumms abräumte, dass er sich selbst schon in Richtung Kabine aufmachte, ehe Vincic mit der Präsentation der Karten fertig war. // Highlights // reddit

Araujo first and second yellow card vs Chelsea
byu/977x insoccer

Forza St. Pauli!
// Maik

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3 thoughts on “Lage am Millerntor – 26. November 2025

  1. Zum Thema FCH vs. FCH und damit dem Fußball-Gewese um die Gründungsjahre: Wahrscheinlich in der Winterpause erscheint hier, im besten Blog der Welt, ein Artikel zum Thema „Traditionsvereine“.

    Ein kleiner Funfact-Teaser:

    Auf dem Heidenheimer Wappen steht zwar das Datum 1846, dabei handelt es sich aber – wie bei vielen anderen Vereinen – um das Gründungsjahr des ältesten Vereins von denen, die sich im Laufe der Geschichte zusammengeschlossen haben. Wie viel „1846“ da also heute noch drinsteckt, ist dann eher eine Marketingfrage. Der aktuelle Bundesligist 1. FC Heidenheim wurde 2007 gegründet, nach dem er sich vom Heidenheimer Sportbund abgespalten hat. Damit ist er von allen Clubs der ersten 3 Ligen der Verein mit der größten zeitlichen Differenz zwischen dem, was auf dem Wappen steht, und dem eigentlichen Gründungsjahr – 161 Jahre, immerhin eine schöne Zahl.

    Also ist der FCH aus Heidenheim satte 42 Jahre jünger als der aus Rostock, welcher durchgehend und unverändert seit seinem Gründungsjahr besteht. Man mag es kaum zugeben, aber: Überraschender Punkt für Hansa! 😉

    1. Mit dem Thema habe ich mich schon bei einigen Vereinen beschäftigt.
      Der FC Hansa Rostock ist durch die Ausgliederung der Fußballabteilung aus dem SC Empor Rostock (von 1954) entstanden. Demnach wäre dann wieder Heidenheim der ältere Verein.
      Bei uns ist zwar der 15. Mai 1910 als offizielles Gründungsdatum angegeben, aber erst seit 1924 nach der Trennung vom Hamburg St. Pauli Turnverein 1862 als selbständiger Verein im Vereinsregister eingetragen (wieso gab es da letztes Jahr eigentlich keine 100-Jahr-Feier?) Und der Hamburg St. Pauli Turnverein 1862 entstand aus einem Zusammenschluss von MTV Hamburg (1852) und TV St. Pauli (1860). Wir könnten also auch FC St. Pauli von 1924, 1852 oder 1860 heißen.
      Sollen sich Hansa und Heidenheim doch streiten.

  2. Ich kann immer noch nicht fassen, was ich Sonntag in der ersten Halbzeit gesehen habe. Ich meine, da hast Du die Chance in der Tabelle einen Riesenschritt zu machen und hättest die ganzen Diskussionen mal abschütteln können, und dann trittst Du so auf?

    Dann sehe ich gestern Axel Kruse in Hauptstadtderby, der über unsere Truppe sagt ‚Kindergartenmannschaft‘, ‚keine Qualität‘, ‚keine Durchschlagskraft‘.
    Und ich suche verzweifelt nach Gegenargumenten, aber mir fällt fast nichts ein. Das ist wirklich bitter.

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