Lage am Millerntor – 24. April 2024

Lage am Millerntor – 24. April 2024

Mittwoch, noch zwei Tage bis zum Spiel des FC St. Pauli gegen Hansa Rostock. Außerdem in der Lage: Chile, Marokko, DFL vs. DAZN, Polizei, Russland und ein Trainer mit Bodycheck.

FCSP-News

Freitag gegen Hansa Rostock

Die Anspannung steigt langsam, Anstoß ist aber trotzdem erst übermorgen. Die Pressekonferenz vor dem Spiel findet heute Vormittag statt.

Bekannt ist inzwischen, dass für den Gästebereich die sanitären Anlagen verschlossen bleiben und man stattdessen 40 Dixie-Klos gemietet hat. Dies ist die deutlich kostengünstigere Variante im Vergleich zur kompletten Zerstörung der letzten Besuche. Das Argument „Aber das Geld holt man sich doch sonst von Hansa wieder!“ zieht wohl auch nicht, da das natürlich auch immer mit einem gewissen Aufwand verbunden ist. Wetten darauf, wie viele der Toilettenhäuschen es über den Gästeblock in den Innenraum schaffen, werden vom Verein nicht angenommen.

Personell werden wir ganz vielleicht nach der PK schlauer sein. Beim gestrigen Training fehlten jedenfalls sowohl Lars Ritzka als auch Eric Smith. Jackson Irvine trat aufgrund von „Belastungssteuerung“ etwas kürzer, dafür waren Scott Banks, Carlo Boukhalfa und Simon Zoller wieder dabei – ob beide auch eine realistische Kaderalternative sind, steht auf einem anderen Blatt.

Fanszene-News

Wehen Wiesbaden away: Ausverkauft

Klar, keine Überraschung.
Die 3.000 Tickets für den Gästeblock am 34. Spieltag waren gestern schnell vergriffen.

Wer noch auf kreative Lösungen über die Resttickets des SVWW hofft, wird enttäuscht werden. Zwar haben auch Mitglieder des Supporters Club beim SVWW ein Vorkaufsrecht, die Jahresgebühr dort für eine Mitgliedschaft beträgt auch nur 19,26 Euro. ABER!
Auch andere Fanszenen wie Schalke waren auf derartige kreative Umgehungen gekommen und der SVWW hat daraufhin eine „Wohnort-Radius“-Regel eingeführt und wer nicht eine Adresse in direkter Näher Wiesbadens vorweisen kann, wird keine Tickets kaufen können. Wie uns Gunnar vom Stehblog auf Nachfrage mitteilte, sind aber ohnehin nur noch Stehplatzkarten in der Heimkurve verfügbar – und auf diese Plätze sollte man als Gästefan ohnehin verzichten. Wir würden bei einem eventuellen „Alles oder nichts!“-Spiel unsererseits auch keine Gästefans in unseren Heim-Stehbereichen haben wollen.

FC St. Pauli von 1910 e. V.

A-Jugend: Niederlage im Pokal

Kein DFB-Pokal für die U19 in der kommenden Saison. Beim ETV (aktuell Zweiter in der Regionalliga) gab es gestern Abend im Viertelfinale des Hamburger Pokals eine 3:0 (0:0)-Niederlage.

Blindenfußball: „Check Voy!“

Im Rahmen der EURO 2024 hat das Blindenfußball-Team des FCSP ein Projekt ins Leben gerufen, welches diesen tollen Sport auch kostenlos an Schulen präsentiert. Dank einer Förderung entstehen den Schulen keine Kosten, lediglich eine Sporthalle oder ein Kunstrasenplatz sollten vorhanden sein.
Alle Infos: fcstpauli.com oder direkt bei „Check Voy!“

Döntjes

Robinson Crusoe

Für solche Geschichten wurde die „Döntjes“-Rubrik doch erfunden. Auf Einladung des chilenischen Verbandes darf die Pazifikinsel Robinson Crusoe zusammen mit einer unbewohnten Nachbarinsel erstmals am chilenischen Pokal teilnehmen, wo sie am Wochenende auf den dreifachen Meister Santiago Wanderers trifft. Die Insel liegt knapp 700 Kilometer vom Festland entfernt.
Als Trainer hat man einen ehemaligen Nationaltrainer engagiert, der die Auswahl der 1200 Einwohner-Insel auf das Spiel vorbereitet. Die Spieler der Gäste reisen größtenteils 34 Stunden (pro Weg) per Schiff an, da die Landebahn nur Kleinstflugzeuge zulässt und diese bereits für Verbandsvertreter und Journalist*innen gebucht ist. // Spiegel

DFL vs. DAZN: Es wird schmutzig

Die Meldung, dass die DFL die Auktion ihrer Medienrechte gestoppt hatte, nachdem DAZN eine Klage eingereicht hatte (die allerdings schon da gescheitert war), sorgte zuletzt für Schlagzeilen. Die FAZ (€) hat die nächste Runde eingeläutet, in der die DFL zurückschießt. Demnach sei das Angebot von DAZN (welches finanziell besser gewesen sein soll als jenes von Konkurrent sky) auch deshalb abgelehnt worden, weil DAZN den Zahlungsverpflichtungen des bisherigen Vertrages „nicht immer pünktlich“ nachgekommen sein soll.
Inwieweit dies ein legitimer Ablehnungsgrund bei einer solchen Auktion / Ausschreibung ist und wie das alles weiter geht, wird man dann sehen…

Confederation Cup (Afrika): Spielabsage wegen Streit um Trikots

In einem afrikanischen Vereins-Wettbewerb sollten am Sonntag USM Alger (Algerien) und Renaissance Berkane (Marokko) im Halbfinale aufeinandertreffen. Den Gästen hatte der algerische Zoll allerdings bei der Einreise die Ausrüstung beschlagnahmt. Grund hierfür dürften die Trikots sein, auf der die Landkarte Marokkos abgebildet ist, inklusive des zwischen beiden Staaten umstrittenen Gebietes der Westsahara (Wikipedia). Das Team wurde dabei am Flughafen zunächst festgehalten, ehe man ohne Trikots zum Hotel weiterreisen durfte. Am Spieltag befand man sich zwar im Stadion, verließ aber die Kabine nicht – das Spiel konnte entsprechend nicht angepfiffen werden.
Der Verband CAF hatte das Trikot vorher genehmigt und entschuldigte sich später bei Sponsoren, Fernsehpartnern und (immerhin auch noch genannt) den Fans. // Sportschau

Beteiligung an Polizeikosten

Showdown am Bundesverfassungsgericht: Die DFL und das Bundesland Bremen treffen sich dort morgen, um einen seit zwölf Jahren andauernden Streit um die Erstattung der Einsatzkosten bei Risikospielen entscheiden zu lassen.
Ein Urteil wird erst in einigen Monaten erwartet, Tendenzen für zukünftige Regelungen werden aber vielleicht schon in der Verhandlung klar. Aktuell hat nur Bremen eine Gebührenordnung, konkret geht es um die Mehrbelastung für Steuerzahler*innen bei Hochrisikospielen.

Dabei geht es nicht um den normalen Aufwand, den die Polizei bei jeder Großveranstaltung hat. In Rechnung gestellt wurden bisher nur die Spiele, die einen besonders hohen Personalaufwand haben – und da dann auch „nur“ die Differenz zu den „normalen“ Kosten. Spannend aus Fansicht dürfte sicher sein, inwiefern die Polizei weiterhin selber entscheiden darf, wie viel (Mehr-)Aufwand sie betreibt, wenn sie sich diesen dann nachträglich erstatten lässt. // Sportschau // kicker

Europapokal: Keine Teams aus Russland in der Saison 2024/25

Es sollte sich von selbst erklären, aber es muss halt auch formal beschlossen werden: Auch in der kommenden Saison werden keine Teams aus Russland an den Europapokal-Wettbewerben der UEFA teilnehmen dürfen.
Nächster Termin beziehungsweise Wettbewerb ist dann die Qualifikation für die WM der Männer 2026, die Quali beginnt im März 2025 und eine Entscheidung hierüber ist noch nicht verabschiedet worden. // Sportschau

Zu guter Letzt

Wenn man denkt, man hat schon alles gesehen…
In Norwegen führte das Frauenteam von Valerenga in der Nachspielzeit gegen Stabaek mit 3:2, als die Gastgeberinnen sich erneut zu einem Konter aufmachten. Bei diesem war der Ball auf der Außenlinie und nach Ansicht von Gästecoach Jan Jönsson auch im Aus – so dass er die Spielerin dann kurzerhand selber mit vollem Körpereinsatz aufhielt, drei Meter im Feld.
Damit nicht genug: Nach der folgerichtigen Roten Karte unternahm er dann auch noch den Versuch, die 4. Offizielle zu umarmen, was diese logischerweise von sich wies. // YouTube ab 3m00s

Forza St. Pauli!
// Maik

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6 thoughts on “Lage am Millerntor – 24. April 2024

  1. Zum Vorverkauf gegen Wehen Wiesbaden

    Gestern eine ganz neue Fehlermeldung beim Versuch den Steher in den Warenkorb zu legen. „……die Versandart ist nicht hinterlegt“

    Grüße an den Dienstleister Danke für nichts.

  2. hab mich schon häufiger gefragt wie „wer nicht eine Adresse in direkter Näher Wiesbadens vorweisen kann, wird keine Tickets kaufen können“ kontrolliert wird (es kann ja einfach eine adresse in direkter nähe angegeben werden). höchstens am eingang mit ausweis, aber das macht ja auch niemand.

    1. Auf gar keinen Fall möchte ich die gesetzestreuen Leser*innen des MillernTon zu solch wahrscheinlich kriminellen Adressfälschungen anstiften und fordere Dich hiermit dazu auf, den Kommentar auf gar keinen Fall in solchen oder ähnlich gelagerten Fällen zu wiederholen 😉

  3. da fällt mir ein: beim corona-spiel in sandhausen (max 1000 zuschauer) gabs diese einschränkung auch & es wurde tatsächlich am eingang die adresse aufm perso mit der auf der karte überprüft.
    aber auch da gibts mittel & wege (die ich natürlich weder kenne, geschweige denn nutzen würde)

  4. Was die Beteiligung an Polizeikosten angeht, sehe ich potenziell große Auswirkungen über den Fußball hinaus. Ich habe die letzten Entwicklungen nicht genau verfolgt, aber es geht meines Wissens juristisch nicht nur um Fußballspiele sondern um „Großveranstaltungen“. Das kann ab einer gewissen Größe also auch durchaus das eigene Lieblingskonzert oder -Festival betreffen, wenn sich die Polizei da zu gewissen Maßnahmen, wie etwa Fahrzeugkontrollen, „gezwungen“ sieht.
    Dein Punkt, dass wer eine Rechnung ausstellt, normalerweise auch die einzelnen Rechnungsposten begründen können muss, ist darüber hinaus interessant. Wenn das Ganze dazu führen sollte, dass St. Pauli sich gegen den in meinen Augen fragwürdigen Einsatz der Reiterstaffel bei den Heimspielen zur Wehr setzen könnte, wäre das für mich zumindest ein positiver Aspekt. 😉

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