Mein erster Aufstieg

Mein erster Aufstieg

Der Autor erlebt in diesen Tagen seinen ersten Aufstieg als Fan des FC St. Pauli.
Ein sehr persönlicher Longread über eine Fanhistorie aus der Ferne, die Nähe zum FCSP und Vorfreude auf die Bundesliga. (Titelbild: Peter Böhmer)

Eins vorweg: Mir ist bewusst, dass viele der Leser:innen meiner Historie mit dem FC St. Pauli eine weitaus längere Geschichte mit dem magischen FCSP haben und hier sicherlich noch einiges mehr erzählen könnten. Aber seit es sich abzeichnete, dass die Boys in Brown nach etlichen Versuchen nun wirklich den Sprung ins Oberhaus schaffen, wuchs in mir ein Gedanke: Die Zeit zu Papier zu bringen, seit sich die Wege des FCSP und mir kreuzten. Hier also nun meine ganz persönliche Geschichte, die mit dem Aufstieg in die Bundesliga ein neues Kapitel aufschlägt.

Berlin, Februar 2011

Den Moment, in dem der FC St. Pauli so richtig in mein Leben trat, habe ich schon mal in einem Artikel von Tim beschrieben und auch in meiner „Vita“ hier im Blog könnt ihr nachlesen, dass ich über den „Umweg der Punk- und Hardcoreszene“ dazu kam. Eben jener Umweg beinhaltete auch die ehrenamtliche Arbeit in der „Potse“ in Berlin-Schöneberg. Eine im Kollektiv betriebene Bar- und Konzertlocation, die es heute leider nicht mehr gibt. Bereits kurz nach meinem Umzug nach Berlin im Sommer 2009 hatte ich dort Anschluss gefunden und schnell Fuß gefasst.

Einige Zeit später kam Kai ins Kollektiv. Er war St.Pauli-Fan und vor allem für das Catering der auftretenden Bands zuständig. Immer wieder kümmerten wir uns aber auch um die Getränkelieferungen und fuhren im gemieteten Pritschenwagen durch die Hauptstadt. Hin und wieder auch Samstagnachmittags, so dass wir im Radio die Bundesliga-Konferenz verfolgten. Ich begann, mich intensiver für den FC St. Pauli zu interessieren, der mir zwar ein Begriff war und mit dem ich auch gewisse Assoziationen hatte, aber Berührungspunkte hatte es bisher nur indirekt gegeben, etwa über Shirts von Bands auf diversen Bühnen. Oder über die Gruppe Hamburger Punks, die einmal in meiner Heimatstadt Wuppertal strandeten, zu viert mit drei Hunden in meiner ersten eigenen Wohnung übernachteten und mir eine aufblasbare Gitarre mit Totenkopf-Motiv schenkten. Ich schweife ab.

Eine Kneipe und ein Derby

Kai jedenfalls fragte mich dann eines Tages, ob ich nicht mit in eine Eckkneipe kommen wolle, die würden nämlich das Hamburger Stadtderby zeigen. Und so saßen wir dann an einem Mittwochabend in einer Berliner Kneipe im Bezirk Gesundbrunnen und schauten das Spiel, dessen Verlauf ich euch sicher nicht schildern muss. Der Jubel von Kai nach dem Kopfball eines gewissen G. Asamoah machte mir schnell klar: Hier war etwas ganz Besonderes passiert.

Nach dem Spiel lief ich mit Kai und unseren Hunden noch etwas durch das kalte Berlin und konnte seine Glückseligkeit förmlich greifen. Das strahlte auf mich ab und wenn das Wort durch die Ereignisse in den letzten Jahren nicht so negativ behaftet wäre, würde ich sagen, ich wurde infiziert. Seit diesem Abend hatte der FC St. Pauli einen Platz in meinem Herzen.

Sympathie und Fan aus der Ferne

Bekanntermaßen stieg der FCSP am Ende der Saison 10/11 in die zweite Liga ab und sollte dort lange Zeit bleiben. Mir als neuem Sympathisanten und späterem Fan des FCSP blieb in den folgenden Jahren zunächst nichts anderes übrig, als den Verein aus der Ferne zu verfolgen. Meine Stammkneipe, um die Spiele im TV zu verfolgen, wurde die „Astra Stube“ im Berliner Bezirk Neukölln, die bestimmt einigen von euch ein Begriff ist. Etwa anderthalb Stunden vor Anpfiff öffnete der Wirt den kleinen aber feinen Laden. Im Laufe der Zeit hatte ich dann eine kleine „Kneipen-Bezugsgruppe“ um die Spiele zu schauen oder nahm Freunde mit. So sollte es eine ganze Zeit lang bleiben. Ein erfolglos abgebrochenes Studium, die darauffolgende schulische Ausbildung zum Erzieher, eine – wie ich heute weiß – toxische Beziehung, wenig Geld und nicht zuletzt die Entfernung zwischen Hamburg und Berlin sorgten dafür, dass ich den Verein zunächst aus der Ferne verfolgte.

Zur „Astra Stube“ gesellte sich nach meinem Umzug in den Bezirk Baumschulenweg noch das „Oberbaum-Eck“ (kurz OBE), da es die Stammkneipe meines Nachbarn Rico war. Rico und ich lernten uns übrigens nur kennen, weil er eine St. Pauli – Fahne im Fenster hängen hatte. Ich packte einen Umschlag mit diversen Stickern und dem Hinweis „An den St. Pauli Fan im Haus“ an die Tür des Mehrfamilienhauses. Einige Tage später klebte wiederum ein Umschlag an meiner Tür, mit „Grüßen aus der Nummer 234“ und einer Telefonnummer. So also dann immer wieder mal OBE, mal Astra Stube.

2013: Ein besonderes Spiel, das erste Trikot und das erste Mal am Millerntor

Sportlicher Exkurs: Die Saison 11/12 schloss der FC St. Pauli auf Platz vier ab und so gab es in den Kneipen natürlich einige Siege zu feiern. In der darauffolgenden Spielzeit wurde man Achter und hier ist mir ein Spiel besonders in Erinnerung geblieben.

Bester Torschütze des FCSP in der Saison 12/13 war ein gewisser Daniel Ginczek. Es sollte jedoch ein Spiel am 1. April 2013 werden, was mich zum Kauf eines Trikots verleitete: Kein Aprilscherz war es nämlich, dass Torwart Philipp Tschauner den Ball in der 91. Minute per Kopf(!) zum 2:2 Ausgleich gegen den SC Paderborn ins Tor beförderte. Wieder so ein besonderer Moment, wieder ein Kopfballtor. Geschichte wiederholt sich manchmal. Einen Monat später wurde ich Vereinsmitglied, damals wie heute eine der wenigen Möglichkeiten, an Tickets zu kommen. Ich erinnere mich noch, wie ich dann in der Tickethotline hing, in der Hoffnung, ein Ticket für mein erstes Spiel am Millerntor zu erwerben.

Im Oktober war es dann so weit: Mein erstes Spiel am Millerntor. Gegengerade. Gegner war wieder der SC Paderborn. Diesmal kein Ausgleich kurz vor Schluss, Endstand 1:2. Aber zumindest für mich war das Ergebnis damals – so sagt es mir die vielleicht verklärte Erinnerung – eher Nebensache. Ich hatte zum ersten Mal mein späteres Wohnzimmer betreten, sah Spieler wie Bartels und Kalla auf dem Rasen. Mein letztes Spiel im Stadion hatte ich zuletzt in meiner frühen Jugend erlebt. Dementsprechend war es fast so, als würde ich das erste Mal mit so vielen Menschen ein Fußballspiel erleben. Zwei Monate später war ich wieder da. Ein paar Tage vor Weihnachten. Anfahrt mit dem Flixbus, ziemlich kalt. Gegner war der Karlsruher SC. Endstand: 0:2. Das Millerntor mit mir auf den Rängen war damals nicht wirklich eine Erfolgsgeschichte. Trotzdem fuhr ich immer öfter hin, meist für wenige Euro mit dem Bus.

2014: Übersteiger und Kontakt zum MillernTon

Aus der Ferne versuchte ich stets, möglichst viele Informationen über aktuelle Geschehnisse rund um meinen Verein zu bekommen. Eine Quelle: der Übersteiger. In Ausgabe 113 erschien ein Aufruf zur Unterstützung. Und so fasste ich mir ein Herz und schrieb im April 2014 – also vor ziemlich genau zehn(!) Jahren – eine Mail an Maik, in der ich mich vorstellte und meine Hilfe anbot. Ich bekam eine sehr nette Antwort, verbunden mit der Frage, ob ich nicht (auch) das VdS/NdS-Format unterstützen wolle, welches man ab der kommenden Saison auf mehrere Schultern verteilen wolle. Es sollte dann noch etwas dauern, bis ich meine ersten Gehversuche in diesem Format machte. Aber dazu später mehr.

Sommer 2014: Optik Rathenow

Springen wir in den Sommer desselben Jahres. Der FCSP hatte die Saison 2013/14 auf Platz acht abgeschlossen und ging mit Trainer Roland Vrabec sowie dem damaligen Rekordtransfer Ante Budimir in die neue Spielzeit. Warum erwähne ich das? Nun, mein erstes Auswärtsspiel mit den Boys in Brown fand in der ersten Runde des DFB-Pokals 2014/15 bei Optik Rathenow statt. Und so kann ich sagen, dass ich das einzige Tor, das Budimir jemals für die Profis des FC St. Pauli geschossen hat, live im Stadion gesehen habe. In Erinnerung an diese Fahrt habe ich ansonsten ein beschauliches Dorf in Brandenburg, ein überfordertes Catering – wenn ich es richtig erinnere, halfen damals Leute aus der Fanszene kurzerhand hinterm Tresen aus – und ein kurzes „Hallo“ mit Maik.

Zurück zum MillernTon „VdS/NdS“. Mein erster Podcast war jener zum Auswärtsspiel in Bochum im Dezember 2014. Das Spiel endete 3:3 und meine ersten Erfahrungen im Podcastbereich möchte ich heute wirklich niemandem mehr zumuten. Skype als Aufnahmetool, ein billiges Headset und keine Ahnung von Moderation. Nun ja. Mit der Zeit übernahm ich mehr Folgen und moderierte das Format vor allem mit Michael, unterstützt von zahlreichen Wegbegleiter:innen. Dieses Jahr gehe ich in meine elfte Saison für den MillernTon. Und darf Gespräche über Bundesligaspiele aufnehmen.

2015 – 2017: Ewald Lienen, ich lass‘ mich fallen …

Wenn man mich fragen würde, welcher Trainer mir aus meiner Fernbeziehung mit dem FC St. Pauli am meisten in Erinnerung geblieben ist, wäre das wohl Ewald Lienen. Dieser hatte nach der Trennung von Vrabec und einem kurzen Intermezzo von Thomas Meggle – von dem ich vor allem in Erinnerung habe, wie er gegen 1860 auf die Tribüne geschickt wurde – im Dezember 2014 den Posten des Cheftrainers übernommen.

Sinnbildlich für einen Großteil der sportlichen Leistungen in meiner „Fankarriere“ ist dann auch die Saison 14/15, in der man erst ganz am Ende den Klassenerhalt schaffte und die Fettes Brot zu einem Song über Ewald Lienen inspirierte. So konnte ich die Zeilen „Ewald Lienen, es reicht, wenn wir auf Platz 15 steh’n … Ewald Lienen, wenn’s mehr wär, könnt‘ ich eh‘ nicht mit umgehen…“ nur allzu gut nachvollziehen. Aber danach sollte es ja wieder besser werden. Ich pendelte weiter zwischen Hamburg und Berlin und der FCSP beendete die nächsten Saisons auf Platz vier und sieben. Irgendwann hatte ich ein Saisonpaket für die Nordkurve und sagte „Ciao“ zur Gegengerade. Wenn ich nicht zum Spiel konnte, bekam Florian meine Karte. Ihn hatte ich über „Couchsurfen“ kennengelernt, er hatte auf meinem Sofa in Berlin übernachtet und wir waren in Kontakt geblieben. Diese Begegnung sollte noch eine entscheidende Rolle spielen.

2017/2018: Umzug nach Hamburg – Südkurve, „Die üblichen Verdächtigen“ und ein Abstieg

Denn bei einem Besuch in Hamburg fragte Flo mich irgendwann: „Sag‘ mal, du bist ohnehin so oft hier. Willst du nicht herziehen? Bei mir wird ein Zimmer frei.“

Ich musste nicht lange überlegen. Er hatte recht. Ich war ohnehin dauernd in der Stadt. In Berlin hielt mich nichts mehr wirklich, nach acht Jahren hatte ich das Ding dort irgendwie „durchgespielt“. Und so zog ich im Mai 2017 – auch schon wieder sieben Jahre her… – nach Hamburg und bewohnte ein kleines Zimmer in Barmbek. Von nun an war natürlich alles einfacher, weil nah dran. Ich bekam eine Jahreskarte für die Südkurve, erlebte den G20 Gipfel mit all seinen Auswüchsen und begann in der Saison 17/18 auch zu den 1. Frauen des FC St. Pauli in die Feldarena zu gehen. Wenig später wurde ich Teil des Fanclubs „Die üblichen Verdächtigen“. Die Profis werden unter „Busfahrer“ Kauczinski mit den Händen in den Hosentaschen am Ende Zwölfter. Doch etwas viel Entscheidenderes passiert eine Liga weiter oben. Denn in der ersten Saison, die ich komplett vor Ort miterleben konnte, stieg der Verein aus der Vorstadt in die zweite Liga ab – und hat sie bis heute nicht verlassen.

2018/2019: Die ersten Derbys im Stadion

Im September 2018 kam es dann zum ersten Zweitliga-Derby. Für mich persönlich hatte etwas über sieben Jahre zuvor genau diese Paarung dafür gesorgt, dass ich mich an diesem Sonntagmittag auf den Weg in den Volkspark machte. Auf dem Platz zwar ein torloses Remis, doch ich erinnere aus dieser Zeit vor allem die Spannung in der Stadt in den Tagen und Wochen vor der Begegnung, inklusive Puppen an Brückengeländern und Buttersäure auf dem Weg in die Betonschüssel.
Die Erinnerung an das Rückspiel im März 2019 ist dafür umso schmerzhafter. Doch in den Spielen danach einschließlich des Hinspiels in der laufenden Saison sollte es ja – bis auf drei Ausnahmen in zehn(!) Begegnungen – insgesamt ja besser auf der sportlichen Ebene werden. Und auf emotionaler Ebene sollte die Anspannung – zumindest in meiner Wahrnehmung – in den nächsten Jahren weniger werden. Und so waren es in den nächsten Aufeinandertreffen vor allem die sportlichen Ergebnisse, die entweder schmerzten oder für Ekstase sorgten.

2020/2021: Die Corona-Jahre

Einige Zeit später: Im März 2020 wird das Spiel gegen den 1. FC Nürnberg abgesagt. Es folgen Wochen der Unsicherheit und Monate der Geisterspiele. Corona sorgte dafür, dass ich meinem zweiten Wohnzimmer wieder fern war. Und so lässt sich aus dieser Zeit nicht viel berichten. Abgesehen vielleicht davon, dass Fußball ohne Fans nichts ist und es sich sehr komisch anfühlt, mit nur ein paar Dutzend Menschen dann doch irgendwann wieder ins Stadion zu dürfen.

2022 – heute: Timo Schultz, Fabian Hürzeler und der Aufstieg

Mit Janßen, Kauczinski und Luhukay auf der Trainerbank war ich nie wirklich warm geworden.
Ganz anders mit Timo Schultz. Noch unter Coronabedingungen wurde er Cheftrainer des FCSP.
In meinem persönlichen Ranking der sympathischsten Trainer des magischen FC ist er mit Ewald Lienen ziemlich gleichauf. Und seine Entlassung an Nikolaus 2022 habe ich damals genauso wenig verstanden wie sicherlich die meisten von euch.

Aber was sollen wir sagen? Die Erfahrung lehrt uns Besseres. In den Jahren, die mich der FC St. Pauli nun begleitet und an denen ich euch in diesem Text habe teilhaben lassen war es doch (gefühlt) immer so: Der Verein spielt eine Halbserie gut und die andere richtig beschissen. Würden wir wie in Skandinavien nach Kalenderjahren spielen, wären wir regelmäßig Erstligist. Ist aber nun mal nicht so.

Und heute? Ist das alles irgendwie anders. Nie musste ich mich im Laufe der Saison so oft kneifen, um im positiven Sinne aufzuwachen. Nie waren Niederlagen ungewohnter. Und nie zuvor endete es – anders als heute – mit dem Aufstieg.

Mein erster Aufstieg

Ein Großteil dieses Textes war bereits fertig, als der FC St. Pauli zum – wie wir jetzt wissen – vorerst letzten Mal zum Stadtderby im Volkspark antrat. Und eigentlich hätte es da schon ein schönes letztes Kapitel werden können. Ein Kreis hätte sich geschlossen. Schließlich war es ein Derby mehr als 13 Jahre zuvor, das überhaupt dafür sorgte, dass ich beim Stadtrivalen im Gästeblock stand. Nun ja, es kam anders.

Der Inhalt des letzten Kapitels meiner bisherigen Reise mit dem magischen FCSP und mein erster Aufstieg mit ihm trug sich nun also beim letzten Heimspiel zu. Kurz vor Vollendung dieser Zeilen ist auch das Nachgespräch dazu als Podcast erschienen, hört doch mal rein. Bereits am Vormittag hatte ich am Fanmarsch teilgenommen und mich auf das Spiel eingestimmt. Im Stadion selbst war dann spätestens nach Cellos Treffer zum 3:0 für mich klar: Das ist es. Das wird der Aufstieg.

Und so hielt es mich wie so viele andere auch kurz vor Abpfiff der Partie nicht mehr auf den Stufen der Südkurve sondern ich strömte mit meiner Freundin und vielen anderen Richtung Spielfeld. Den Elfmeter des VfL Osnabrück habe ich dadurch gar nicht mehr mitbekommen. Ab auf den Rasen, Richtung Mittelkreis, ein Stück weiter entfernt ist zu sehen wie Hartel über die Menge getragen wird. Eindrücke aufsaugen, leicht fassungslos auf dem Grün stehen, Menschen gucken, feuchte Augen haben. Später haben wir dann noch die Stufen der Gegengerade erklommen und sind uns dort mit Freunden in die Arme gefallen. Als ich mich dann zum Spielfeld umdrehte, Zehntausende glückliche Menschen sah und langsam realisierte, was da gerade passierte, war es soweit: ich setzte mich auf die Stufen und vergoss ein paar Freudentränen.

Der Rest des Tages war einfach nur biergetränkte Glückseligkeit, größtenteils auf der Wohlwillstraße beim Gemüsemann. Den Menschen in die Arme fallen, die nicht mit im Stadion waren. Glücklich sein.

Das nächste Kapitel: MillernTon Meets Bundesliga

Während ich nun wirklich zum Schluss komme ist das Spiel vor fast 34 Stunden abgepfiffen worden und ich verarbeite weiter den Aufstieg. Doch der Blick wird sich bestimmt auch bald gen Sommer richten. Denn wie oben erwähnt und auch schon von anderen geschrieben, wartet ein neues spannendes Kapitel auf den MillernTon und mich: Gespräche über Fußballspiele in der Bundesliga. Viele neue Gäste erwarten das Team des VdS/NdS. Viele Stimmen von weiblich gelesenen Personen werden dabei sein. Und natürlich wird es auch wieder eine große Saisonvorschau von mir geben. Ich freue mich drauf.

Aber jetzt heißt es erstmal: einfach mal glücklich sein. Wir sehen uns bei der Südkurvenparty, in Wiesbaden oder am Pfingstmontag bei der Demo und/oder den Feierlichkeiten im Anschluss.
FORZA FCSP! Danke, dass du damals in mein Leben getreten bist.

// Yannick

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25 thoughts on “Mein erster Aufstieg

  1. Thanks for sharing, Yannick! We know that your club picks you, we all have a story to tell. Every FCSP fan feels lucky to have experienced this, whether we were on the pitch at the Millerntor yesterday or watching it on TV thousands of miles away.

    1. Moin Peter,
      thanks for appreciating my personal story.
      Wherever you are, you’ll never walk alone!
      Best wishes, Yannick

  2. Der erste Aufstieg ist immer der schönste.Ich weiß heute noch wie unglaublich spannend die Radioreportage 1988 war, als Dirk Zander den Ball per Fernschuss in Ulm in die Maschen donnerte. Danach zum Flughafen und warten auf die Spieler. Als die Maschine landete kurzerhand die Laufbänder für die Koffer gekapert und mit den Spielern darauf Polonäse getanzt. Danach mit Autokorso auf den Kiez und ewig Runden gedreht. Ich muss zugeben, dass ich ein wenig enttäuscht war, denn alles das gab es diesmal nicht, im Gegenteil. Außer einem normal besuchten Spielbudenplatz war nicht viel mehr los als nach normalen Heimspielen auch. Dabei haben wir diese Saison etwas erlebt, wovon meine Generation 40 Jahre geträumt hat. Umso mehr freue ich mich auf Pfingstmontag.

    1. Moin Willi,
      ich könnte mir vorstellen, dass jede Zeit ihre Aufstiegsfeier hat. Und so ist jede ein bisschen anders. Wir sehen uns am Pfingstmontag! LG Yannick

    2. Moin Yannick
      Danke für die schöne Zusammenfassung deiner Zeit mit unserem magischen FC.
      Was den Rico aus Berlin angeht hatten wir glaube ich auch schon mal festgestellt das es ein anderer war als mein Freund Rico R. aus R. von dem Zecke schrieb.
      Wir werden hoffentlich alle viel Spaß in der Bundesliga haben.
      Aber erstmal noch Wiesbaden(habe leider immer noch kein Sonderzugticket für euch gefunden), Aufstiegsfeier und Pokalfinale.
      Bis bald
      David

      1. Moin David,
        sehr gern. Und klar, die Saison ist noch nicht vorbei. Für Wiesbaden sind wir inzwischen anderweitig untergekommen. Und das Pokalfinale wird nochmal ein Highlight. LG Yannick

      1. das wäre für wahr ein zufall gewesen… wobei es gar nicht mal so unwahrscheinlich ist, daß wir auch mal ein spiel gemeinsam geschaut haben. ich habe zwischen 2010 und 2013 in berlin gearbeitet, hatte ein zimmer in neukölln in der elbestraße (also quasi ums eck der astrastube), war aber, wenn es die arbeitszeit erlaubte, eher im oberbaumeck die st pauli spiele schauen

  3. Danke fürs Teilen! Zeitlich ähnlich wie bei meiner Partnerin und mir…2012/2013 in Kiel gelebt, Ende 2012 bei einem nasskalten 0:3 gegen Aue das erste Mal im Stadion gewesen, seitdem infiziert! Damit nun auch das erste Mal Platzsturm im Stadion gehabt und dann Bundesliga für uns mit dem FCSP, bin sehr gespannt. Freu mich auf das letzte Spiel in Wiesbaden, für uns aus Fulda eher ein Heimspiel 😉

    1. Moin Sebastian,
      sehr gerne. Schön, wie unsere Geschichten ihre Ähnlichkeiten haben. Viel Spaß beim Abenteuer Bundesliga! LG Yannick

  4. Danke für den tollen Artikel! Und wieder einer, der wegen des FCSP nach Hamburg gezogen ist. Mich würde interessieren, wie viele es in den letzten Jahrzehnten waren. Kann man nur schätzen, aber ich würde sagen: Mehrere Hundert, oder eher Tausend.

    1. Moin Raphael,
      danke für das positive Feedback.
      Kann gut sein, dass es einige nur aufgrund des magischen FCSP hierher verschlagen hat. Wobei ich auch die Stadt sehr liebe.
      LG Yannick

  5. Hey Yannick
    Danke für den Artikel. Mich hat es tatsächlich auch zur fast selben Zeit zum magischen FC gezogen. Mein erster Besuch war bei der Neueröffnung der GG. Erste Liga hab ich noch nicht erlebt, eher nur nebenbei als ich in Kiel in einer Kneipe gearbeitet habe und 2010 beim Aufstieg plötzlich ne Horde besoffener Fans reinkam und die Fahne in den Blumentopf steckte 😅 (Leider) habe ich mich zu der Zeit aber noch so garnicht mit Fußball beschäftigt…auch in einer toxischen Beziehung und Studium gesteckt…
    Umso schöner solche Worte zu lesen, leider gibt es viel zu oft auch ein wenig arrogante Menschen die schon was weiß ich alles miterlebt haben und einen blöd angucken wenn man irgendwelche Namen von 19xx nicht kennt.

    1. Moin Thomas,
      gern geschehen und schön zu lesen, dass es kleine Parallelen in unserer Vita gibt. Arroganz ist mir jetzt noch nicht so oft untergekommen. Trotzdem fühlte ich mich ab und zu ein bisschen so, als müsse ich mich erklären, dass ich noch nicht so lange dabei bin. Vielleicht war da auch ab und an ein geringschätziger Blick dabei. Insgesamt habe ich mich aber immer willkommen und wertgeschätzt gefühlt. Viel Spaß in der Bundesliga! LG Yannick

  6. Moin Yannick,
    Danke für deinen Bericht über deine persönlichen Erlebnisse mit unserem magischen FC St. Pauli. Hat einige feuchte Momente in meinem Gesicht verursacht.

    So hat jeder seine eigenen Geschichten. Ich bin dank Volker Ippig in 1987 zu unserem Verein gekommen. Der Grund war eher das Anderssein und die klare Haltung zu vielen Themen, die mich infiziert hat. Musste dann auch fast 25 Jahre unseren Verein aus der Ferne verfolgen, ehe ich in 2012 mein erstes Spiel am Millerntor in einem trostlosen Spiel gegen Cottbus erleben durfte.

    Vor 4 Jahren dann der Umzug in die schönste Stadt der Welt und ein gewichtiger Grund für den Umzug war der FÇ St. Pauli. Meine Frau und ich wollten nach Hause kommen, was wir auch jeden Tag fühlen, wenn wir durch das Viertel laufen.

    Diese Saison gehört dann aber aus vielen Gründen, nicht nur wegen dem Aufstieg zu den Schönsten, die ich in den ganzen Jahrzehnten erleben durfte. Zum Hinspielderby war mein Grossneffe mit 3 Jahren, Mitglied im Verein seit seiner Geburt, das erste Mal mit im Stadion auf der Süd. Das Spiel hat ihn nicht so interessiert, aber als wir das Stadion verlieren, hat er die ganze Heimfahrt lauthals St. Pauleee geschrien. Jedesmal, wenn wir uns jetzt sehen, er wohnt in Kassel, singen wir Mittlerweile erst einmal minutenlang Fansongs von unserem magischen Verein. Mittlerweile läuft auch die Textsicherheit immer besser, da wir ihn jetzt schon dreimal mit auf der Süd hatten.

    In den letzten Wochen dann 2 Erlebnisse mit ihm, die mir manche Tränen in die Augen getrieben hatte.

    Vor 2 Wochen erklärte ihm sein Vater, eingefleischter Bayernfan, dass jetzt Championsleague im Fernsehen kommt“ Der Kleine: St. Pauli. DerVater: Nein , der FC Bayern. Darauf der Kleine: Nein, kenne ich nicht und ein lautstarken St. Pauli.
    Dann letzte Woche das Derby, was wir gemeinsam mit der ganzen Family im Jolly geschaut haben. Wir alle ziemlich enttäuscht nach dem Spiel. Ihm war das Ergebnis ziemlich egal. Er war glücklich und schrie ein permanentes St. Pauli auf dem Heimweg, was einige verdutzte Fans der Stellunger , die wir trafen, hinterließ.

    Am Montag kommt dann das Highlight für ihn , und hoffentlich auch für uns, wenn wir alle gemeinsam auf dem Spielbudenplatz den Aufstieg feiern dürfen.

    Die nächste Generation an Fans unseres Vereins macht sich also schon auf den Weg, unseren Weg des Supports weiterzuführen.

    Irgendwie hast du mich eben gerade inspiriert, das alles hier zu schreiben.

    Ich wünsche uns allen noch einige schöne Feiern in diesem Sommer und im August sind wir dann alle wieder am Millerntor, um den FC St. Pauli auf dem Weg in dr 1. Liga zu begleiten und gemeinsam um den Klassenerhalt zu Kämpfen.

    Immer weiter vor. Forza

    Lars

    1. Moin Lars,

      vielen herzlichen Dank für diese schönen Zeilen. Es freut mich sehr, dass ich dich dazu inspirieren konnte, deine Geschichte und deine Erlebnisse mit mir und uns zu teilen. Das bedeutet mir viel und hat mir feuchte Augen gemacht.

      Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute und ganz viel Spaß in der Bundesliga! Vielleicht kennt dein Großneffe dann auch irgendwann den FC Bayern 😉

      Ganz liebe Grüße

      Yannick

  7. Danke für den sehr schönen Bericht, Yannick!

    Sehr schön ist auch, dass sowohl Dein Bericht als auch diverse Kommentare dazu meinen – wohl leider nicht nur subjektiven – Eindruck etwas abschwächen, dass der durchschnittliche St Pauli Anhänger ein „alter Sack“ ist, wobei „Sack“ jetzt W/M/D sein kann:

    Wenn ich mir meine Sitznachbarn in der GG Block 5 so ansehe, komme ich mir im Vergleich wirklich wieder „jung“ vor, obwohl ich sowohl am 3.9.77 (allerdings auf der „falschen“ Stadionseite) als auch bei der verpassten Relegation gegen Homburg 1987 sowie den vergangenen 4 Aufstiegen (Homburg, Nürnberg, Fürth, und jetzt) jeweils live im Stadion dabei gewesen bin.

    So, genug von „wenn Vati loslegt…“.

    Habe nur eine Bitte:

    Macht bitte weiter so mit dem großartigen Millernton!

    Jens

    1. Moin Jens,

      sorry für die späte Rückmeldung und vielen Dank für das positive Feedback.

      Ich denke, es kommen immer neue Fans dazu, gerade jetzt, wo eine ganze Fangeneration zum ersten Mal in der Bundesliga spielt.

      Und solange die, die schon lange dabei sind, nicht der Meinung sind, dass „früher alles besser war“, kann weiterhin etwas ganz Großes beim magischen FCSP entstehen.

      Und ja, wir machen weiter! Klar!

      Liebe Grüße
      Yannick

      1. Hey Yannick,

        früher war eine ganze Menge nicht besser als heute. Nicht das Stadion, nicht der Rasen und ganz bestimmt nicht der Fußball der gespielt wurde.Zu DIESEN alten Zeiten will bestimmt keiner zurück. So einen Sound wie am Sonntag auf der Gegengeraden habe ich auch noch nicht erlebt. Das einzige was ich bedaure ist, dass nur noch so selten „You´ll never walk alone“ gesungen wird. Das fehlt mir manchmal.

  8. Moin & Danke Dir Yannick.
    Da sind wir uns dann ja wohl unbekannter Weise in der Astra Stube und/oder dem OBE begegnet.
    Bei mir ging’s übrigens erst im April 2013 an, Heimspiel gegen Hertha, in den letzten fünf Minuten dann noch 2-3 verloren. St. Pauli, die Tragik und so 🙂
    Viel Spaß in Wiesbaden,
    für mich geht’s morgen mit den 1. Frauen nach Hannover. Das Ergebnis sag ich nicht aus dem letzten Auswärtsspiel dort liegt mir immer noch quer im Magen.
    Forza.

    1. Moin Frank,
      das kann natürlich gut sein.
      Wir sind kurz vor Wiesbaden und du bestimmt auf dem Weg nach Hannover. Zum Glück sind die 1. Frauen ja schon durch. Auf ein gutes Spiel! Forza! LG Yannick

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