Lage am Millerntor – 14. Juni 2024

Lage am Millerntor – 14. Juni 2024

„Vereinsliebe statt Vaterlandsliebe“ steht neu am Stadion des FC St. Pauli, das Clubheim schließt und das Bundeskartellamt könnte 50+1 stürzen. Die Lage am Freitag.

Das erste Wochenende der Europameisterschaft steht an und die MillernTon-Redaktion verabschiedet sich ins Wochenende. Auf mich wartet der ICE zum Blindenfußball nach Ingolstadt, auch Tim hat eigentlich ein eher geruhsames Wochenende fernab vom Internet geplant. Sollte sich beim FCSP etwas Wichtiges tun, werden wir das natürlich trotzdem hier verkünden, vielleicht dauert es dann aber ein paar Minuten länger.

FCSP News

DFB-Pokal

In gut zwei Monaten startet der FC St. Pauli in die Pflichtspielsaison 2024/25. Das Spiel in der 1. Runde des DFB-Pokal beim Regionalligisten Hallescher FC wurde auf Freitag (16. August) um 18.00h angesetzt. Eine Hinfahrt mit dem Deutschlandticket wäre problemlos möglich, zurück kommt man hingegen nicht ohne zwischenzeitliche Übernachtung.

Wie Teutonia Ottensen außerdem mitteilte, wird deren Heimspiel gegen Darmstadt 98 am Sonntag (18. August, 15.30h) am Millerntor stattfinden.

Fabian Hürzeler

Nichts Neues.
Hürzeler besitzt weiterhin einen gültigen Arbeitsvertrag beim FC St. Pauli. Die von Fabrizio Romano am Montag angekündigte Einigung innerhalb von 48 Stunden ist auch nach 84 Stunden noch nicht erfolgt.

Lage der Liga

Ich muss mich ab und an immer noch dran erinnern, hier jetzt nicht mehr die Transfers der SpVgg Fürth zu vermelden, weil wir eben nicht mehr in deren Liga spielen. Stattdessen geht es ab sofort um… den SV Wehen Wiesbaden. Allerdings auch nur, weil Stürmer Ivan Prtajin jetzt zu Union Berlin wechselt. Und noch ein Spieler wechselt gemeinsam mit uns die Ligen: Assan Ouédraogo verlässt Schalke 04 und wechselt zu RaBa Leipzig. Nach zehn Jahren in königsblau unterschrieb der 18-Jährige jetzt einen Vertrag bis 2029(!).

„Nur“ bis 2028 hat Verteidiger Hiroki Ito (25) von Vizemeister VfB Stuttgart jetzt beim Tabellendritten, dem FC Bayern München unterschrieben. Der amtierende Deutsche Meister hat beim Tabellendritten der La Liga eingekauft – nur die wenigsten hätten wohl vor der Saison vermutet, dass dies Bayer 04 Leverkusen und den FC Girona meint. Von diesem aber wurde der zentrale Mittelfeldspieler Aleix Garcia verpflichtet, der 26-Jährige unterschrieb auch bis 2029.

Borussia Dortmund hingegen hat aktuell keinen Trainer mehr, denn der Vertrag mit Edin Terzic wurde in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst.

Fanszene-News

Vereinsliebe statt Vaterlandsliebe

Bevor heute der Schland-Wahnsinn auf dem Heiligengeistfeld startet, war gestern noch schnell Verkaufsstart der Lonsdale-Jacken im Fanladen. Wie der Kiezkieker zu berichten weiß, sind für den Versand aber noch alle Größen verfügbar. Und damit die Besucher*innen des Fanfestes auch wissen, vor wessen Haustür sie da feiern, prangt ein großes „Vereinsliebe statt Vaterlandsliebe“-Banner an der Fassade der Gegengerade, garniert mit einem „Wer als Patriot*in losläuft, kommt als Faschist*in ins Ziel“.

"Vereinsliebe statt Vaterlandsliebe" - Tapete an der Außenfassade der Gegengerade am Millerntor zum Public Viewing auf dem Heiligengeistfeld zur Euro 2024.
(c) Kiezkieker Fanzine

Fanladen-Jacken

Der Versand ist nun möglich: (Facebook)

FC St. Pauli von 1910 e. V.

Clubheim

Der Verein teilte gestern mit, dass das Clubheim nicht mehr in der bisherigen Form gastronomisch weiter betrieben werde. Man sollte meinen, allein der Umsatz an den 17 Ligaspieltagen sollte reichen, um das Clubheim profitabel zu betreiben – offenbar ist dies aber nicht so und es wurden konstant Verluste eingefahren.

Da zuletzt auch aus verschiedenen sporttreibenden Abteilungen immer wieder Kritik am Clubheim geäußert wurde und es in der zuletzt gezeigten Art und Weise auch schon länger kein „Vereinsheim“ im eigentlichen Sinne mehr ist, war dieser Schritt wohl unvermeidlich.
Bleibt zu hoffen, dass mit dem aktuell in Erarbeitung befindlichen Konzept nicht nur an die Heimspieltage und rituelle Massenabfüllung gedacht wird, sondern das Clubheim auch für die Amateurabteilungen wieder eine echte Heimat wird. Ansonsten muss man sich nicht wundern, wenn diese auch weiterhin lieber ins „Jolly“ oder ins „Abseits“ gehen und kein wirklich gemeinschaftliches Vereinsgefühl aufkommt.

Oder wie es snief im St. Pauli-Forum formulierte:

Davon ab braucht aber mE ein Verein mit 40.000 Mitgliedern und vielen sporttreibenden Abteilungen ein Vereinsheim, ein Zuhause. Und das auch dann, wenn es sich alleine nicht trägt. Da muss halt querfinanziert werden. Ein Vereinsheim ist ja nicht nur ein Platz, um gemeinsam Mittag zu essen (ist ja keine Kantine. Eigentlich.) oder Spiele zu schauen, sondern eben auch der Ort der Begegnung für Mitglieder, Abteilungen und Organe des Vereins.
Das jetzt abzuschaffen ist auch ein Stück „Verein abschaffen“
.

User snief im St. Pauli-Forum

Blindenfußball

Kleiner Reminder:
Morgen, Samstag, 10.00h: FCSP Blindenfußball gegen Borussia Dortmund.
Während St. Pauli am ersten Spieltag etwas unglücklich mit 2:3 gegen Schalke 04 unterlag, feierten die Schwarz-Gelben gegen Ingolstadt einen 9:0-Kantersieg.
Einen Audio-Livestream sollte es wieder auf blinden-fussball.de geben, einen Liveticker zum Spiel gibt es auf fussball.de.

Quadball

Okay, ich sehe schon: Im Text auf der Vereinshomepage vermeidet man den Begriff Quidditch und bleibt konsequent bei „Quadball“. Da Elemente aus Rugby, Handball und Dodgeball vereint werden, verstehe ich das auch – aber solange man dabei einen Besenstiel zwischen den Beinen hat, liegt der Vergleich trotzdem einfach zu nahe.
Wie dem auch sei: Das ehemals unter „Hamburg Werewolves“ antretende Team spielt nun unter dem Namen des FC St. Pauli und sucht noch Unterstützung.
Mehr Infos: fcstpauli.com

Döntjes

Sportschau: Bundeskartellamt stellt Mehrwert von 50+1 infrage

Na, das las sich doch eigentlich ganz positiv, was die DFL da am 29. Mai 2024 vom Bundeskartellamt vermeldete:

„Das Bundeskartellamt hat eine weitere Bewertung zur 50+1-Regel im deutschen Profifußball getroffen und diese grundsätzlich aktuell gestärkt.“

DFL, 29.5.2024

Man hätte über „grundsätzlich“ und „aktuell“ vielleicht schon stolpern sollen, aber näher ausgeführt wurden die eventuellen Einschränkungen und Bedenken wohlweislich nicht. Dies hat nun aber die Sportschau übernommen, der die 18 Seiten des Bundeskartellamts vorliegen – und da liest es sich dann teilweise doch anders. „50+1 vor dem Kollaps? Kartellamt stellt ‚objektive Notwendigkeit“ für sportlichen Wettbewerb infrage“ lautet die Überschrift des Artikels, in dem Thorsten Poppe ausführt, warum die DFL jetzt den Mehrwert von 50+1 nachweisen sollte.

Besonders folgender Satz birgt Brisanz: „Aus Sicht der Wettbewerbshüter ist es nämlich schon per se eine Aufgabe der Sportverbände eine solche Gleichbehandlung der Klubs sicherzustellen – auch ohne Extraregel.“ Whooot? Gleichbehandlung? Etwa sogar annähernd faire Verteilung der hereinprasselnden (TV-)Millionen? Verrückte Schreibtischtäter die nie selbst einen Ball von der Mittellinie in den Winkel gewummst haben!!eins111zwölf!

Zusätzlich rückt das nicht auf breite Mitbestimmung von Mitgliedern abzielende Vereinskonstrukt von RaBa Leipzig in den Fokus, auch das Abstimmungsverhalten von Martin Kind und Hannover 96 könnte sich noch negativ auswirken. Unterm Strich sieht Christian Müller, ehemaliger Geschäftsführer für Lizenzierung und Finanzen bei der DFL zwar die Bereitschaft des Bundeskartellamts, 50+1 zu dulden. Er schränkt aber ein, dass dies wohl nur dann passiert, wenn man die Regel „konsequent und gegen jeden, auch gegen die Großen“ durchsetze, wie er gegenüber der Sportschau ausführte.

Zu guter Letzt

Das FC St. Pauli-Museum nutzt die Sommerpause, um auf Instagram 13 Traumtore aus 13 Jahren 2. Liga zu zeigen – und gestern war Ryō Miyaichi dran. Da kann ich ja gar nicht anders, als das hier aufzugreifen.

Forza St. Pauli!
// Maik

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23 thoughts on “Lage am Millerntor – 14. Juni 2024

    1. Der Kicker hat in den letzten Tagen auch viel Müll dazu geschrieben. Leider nähern die sich auch immer mehr „Blöd“ und 11 Freunde (RTL+).

  1. von wegen Herr hünzeler, mein Herz gehört dem st.pauli . Heuchler. zieh,und komm nie wieder. wir hier auf st.pauli verstehen die liebe zu unserm Verein. du nicht

  2. Den sehe ich ja eher bei Jos Luhukay aber nichtsdestotrotz würde ich den auch nicht wiederhaben wollen. Denke wir sollten mir jemand Unverbrauchten rangehen.

  3. Salli,
    Ich hätte mal eine Frage zu den Landsdale Klamotten.
    Meines Wissens nach hatten früher ja die rechten Szene diese Klamotten. wieso werden diese vom Fanladen verkauft. ????
    Gruß Martin

    1. Moin Martin,
      Die Geschichte ploppt immer mal wieder hoch, aber tatsächlich hat Lonsdale eine lange Historie im Engagement gegen Rechts. Als Beispiele seien Babelsberg und die Box-Abteilung des FCSP erwähnt.

      1. Tatsächlich war das in meiner Jugend, in den Baseballschläger-Jahren, aber schon gerechtfertigt. Die Jacke wurde so getragen, dass man von dem Lonsdale-Shirt darunter nur das „NSDA“ lesen konnte. Zumindest in Bergedorf machten es die Rechten so…

        1. Ja, stimmt alles.
          Da kann ja aber nur das Label nichts für und die haben eben nun schon seit sehr vielen Jahres sehr viel dafür getan, auf der richtigen Seite zu stehen.

  4. Quadball hieß bisher (und heißt gelegentlich noch immer) Quidditch, ausgehend von den USA wurde dann aber Quadball als offizieller Name eingeführt. Das liegt einerseits daran, dass Warner Bros. die Namensrechte an „Quidditch“ hat und man im vorauseilenden Gehorsam wohl Konflikte vermeiden wollte. Zweiter Grund sind die Kontroversen um Äußerungen von Joanne K. Rowling in Sachen Transgeschlechtlichkeit.
    Aber klar: unter Quidditch kann man sich eher vorstellen, um was es bei der Sportart geht. Gespielt wird übrigens grundsätzlich in gemischtgeschlechtlichen Mannschaften (3+3).

    1. Die sind da ja nun mal fest installiert – die zu überhängen wäre wahrscheinlich a) ziemlich viel Aufwand und b) vielleicht auch (werbe)rechtlich schwierig.

  5. Stimmt mit Brille sehe ich es jetzt auch, habe angenommen das sie extra mit auf das Banner gekommen sind, eben um die festen Schriftzüge nicht zu verdecken…

  6. Die Banner sind angestrengt oberlehrerhaft. Das DFB-Team ist – bei allen Rückschlägen – das breitenwirksamste Integrationsmodell für Vielfalt in diesem Land. Über nichts ärgern sich Rassisten mehr als wenn Jamal, Antonio, Jonathan oder Ilkay das Trikot mit dem Bundesadler überstreifen. Letzterer auch noch mit Kapitänsbinde. Und jüngst hat die ARD-Doku „ Einigkeit, Recht und Vielfalt“ gezeigt, was das für viele Menschen mit Migrationsgeschichte bedeutet: Nicht weniger als endlich dazuzugehören. Und ich glaube, dass die meisten St. Pauli Fans sich auch freuen, dass in unserem Kader ein U17-Weltmeister dabei ist.

    1. Naja, das will ja keiner abstreiten. Nur legt es eben auch den Finger in die Wunde der Probleme, die es eben immer noch bzw. wieder verstärkt gibt, wenn auch vielleicht etwas provozierend (die sich getriggert fühlen, finden eh immer was an unserem Verein, was sie ablehnen). Aber gerade mit den jüngsten Ereignissen und dem zunehmenden Rechtsruck ist das wichtig. Wie immer ist es nicht schwarz-weiß, nicht alle sind so, nur sammeln sich bei diesen Ereignissen eben verstärkt die Patridioten. 2006 war ich auch noch voll dabei mit Public Viewing etc., aber seitdem hat sich meine Wahrnehmung dahingehend stark geändert, weil ich mir bewusster bin um den ganzen rechten Mist, der leider auch damit einhergeht, in all seinen Facetten. Für die „normalen“ Fans tuts mir dann immer leid. Schaue entweder gar nicht oder bin dann eher für die anderen, oft „kleinen“ Mannschaften (ja, auch wenn in anderen Ländern natürlich ähnliche oder zum Teil noch stärkere Probleme bzgl. Nationalismus/Rechtsextremismus zu finden sind). Die Aussage des Banners an sich finde ich ziemlich begrüßenswert.

      1. Interessant, 2006 war bei mir auch ein Wendepunkt. In die damalige WM bin ich positiv gegangen. Im Anschluss bewertete ich die kritischer und dann ging es immer weiter bergab.

    2. Hmm, ich nehme wahr, dass sich manche Deutsche über die Diversität der Nationalmannschaft ärgern. Aber ich nehme ebenfalls wahr, dass bei anderen diese Mannschaft auch Deutschtümmelei befördert.

      Insofern sehe ich da Licht und Schatten. Und wenn ich es über die Jahrzehnte betrachte sehe ich mehr Schaden als Nutzen.

  7. P.S.: Die Nationalelf ist mit ihrem positiven Potential für Integration, Teilhabe und Vielfalt zu wichtig, um sie den falschen Leuten zu überlassen. Die Banner sind in der Hinsicht der komplett falsche, kurzgedachte Reflex. Verkrampft, peinlich und auf ihre eigene Art und Weise ewig gestrig, weil sie einfach dokumentieren, dass die Urheber dahinter gar nicht mehr merken, welche Botschaft dieses Team seit einigen Jahren alleine durch seine Zusammensetzung aussendet. Doch dafür fehlt einigen in der St. Pauli Bubble leider die Fähigkeit, das in ihr Schwarz-Weiß-Weltbild einsickern zu lassen.

    1. Dieses „den falschen Leuten überlassen“, sagen mir Leute auch immer wieder zur Verwendung der Nationalflagge und -farben. Aber aus meiner Sicht ist dieser Zug bereits abgefahren: Diese Dinge wurden bereits in der Vergangenheit den falschen Leuten und Dingen überlassen.

      Man könnte sie zurückgewinnen, aber das sehe ich nicht mehr als meine Aufgabe. Und jene, die von sich sagen, dass ihnen diese Nationalsymbole wichtig sind, tun wenig dafür, sie in meinen Augen positiv zu besetzen.

      Deswegen finde ich es korrekt, diese Symbole kritisch zu hinterfragen.

    2. Für mich ist Vaterlandsliebe, also Patriotismus, nur eine Haaresbreite vom Nationalismus entfernt. Und es kommt leider immer häufiger vor, dass Menschen wie auf Sylt oder bei uns in Hamburg beim Schlagermove (kotz), wohl kaum zu rehabilitieren sind. Was sich auch in der Doku vom WDR in beachämender Art und Weise gezeigt hat. Falls du dich an die Stimmung 2010 erinnerst, da haben „zu wenige Spieler die Nationalhymne mit gesungen“(doppelkotz!)…

      Patrioten lieben ihr Land und sind stolz darauf. Generell finde ich das ein Individuum auf jeden Scheißhaufen, den es selber in die Kloschüssel gemacht hat, stolzer sein kann, als auf den Zufall, in welches liebenswerte Land es geboren ist. Ist vielleicht zu oberlehrerhaft.

      Von daher finde ich das Banner genau richtig und diskreditiert keineswegs die Spieler des DFB‘s und auch nicht einen der sich die internationalen Wettbewerbe anschauen mag.

  8. Das Clubheim? Verbinde ich mit Mittagsgerichten, wo ich anhand der Beschreibung auf der Vereinshomepage teilweise nicht einmal weiß, was das eigentlich für Dinge sein sollen, die mir da angeboten werden, und die mich entsprechend auch nicht abholen, wenn ich mir mittags überlege, wo ich mir was zu essen besorge, so dass ich dann doch letztlich im Chinaimbiss, der Kleinen Pause, irgendnem Türken oder Italiener lande, wo ich mir anhand der Namen der Gerichte in etwa vorstellen kann, was mich da dann erwartet.

    Nur ein paar exemplarische Beispiele der letzten zwei Wochen von der Vereinshomepage rausgesucht:
    „Geschmorte Rinderkeule – Rotweinjus | Thymian-Zucchini | Gegrillte Polenta“ für 12,50 Euro“. Rotweinjus“? Was ist Jus? Musste ich googlen. Gut. Laut Wikipedia handelt es such bei Jus um eine leicht gelierende Sauce. Warum schreibt man das dann nicht? „Rotweinsauce“ und gut. Aber nee, klingt ja viel zu profan für so eine Clubheim- Gastronomie?

    „Pasta e Piselli / Creste di Gallo | Erbsencreme | Schalotten | Eigelb | Kräuter | Parmesan für 9,50 Euro“ Was ist Pasta e Piselli? Was ist Creste di Gallo? Kann ich mir nichts drunter vorstellen. Mag ich das, esse ich das vielleicht sogar gelegentlich bereits, nur unter einem anderen Namen?!

    In einem Clubheim erwarte ich klassische Hausmannskost.
    Gerichte, unter denen ich mir etwas vorstellen kann, ohne erst ergooglen zu müssen, was das überhaupt sein soll.
    Ja, es gab auch Currywurst dort regelmäßig, durchaus auch sehr lecker (und imho besser als in der Kleinen Pause). Darunter kann ich mir was vorstellen, und das ist etwas, was ich mir in einem Clubheim an Essen erwarte. Aber wenn bereits die Beschreibung der Gerichte möglichst kompliziert und „abgehoben“ klingt, wo zumindest ich mir unter den Gerichten erst einmal nichts vorstellen kann, fühle ich mich da zumindest nicht abgeholt, dahin zu radeln, um mir mittags was zu essen zu holen – sondern lande dann doch in der Kleinen Pause und esse da dann vielleicht auch ne Rinderkeule mit Sauce – aber weiß das auch schon, bevor ich mir die Dinge ergooglet habe, weil sie da dann auch so bezeichnet werden, dass man ohne Französisch- oder Italienisch-Essenskunde versteht, was einem denn da nun aufgetischt werden würde.

    Dazu sind die Mittagsgerichte dann auch gefühlt 2 Euro teurer wie ähnliche Gerichte in der Umgebung – aber vielleicht bezahlt man die Namensgebung der Bestandteile ja auch mit?

    Und außerhalb der Mittagszeit bzw. der Spieltage war das Clubheim beim vorbeiradeln eigentlich immer menschenleer? Vielleicht fühlten sich auch andere nicht so wirklich vom Clubheim abgeholt. Bzw. es war offenkundig, dass dem so war. Oder zumindest nicht das war, was man sich bei einem Essensangebot in einem Clubheim so vorstellt?

    1. Wusstest Du beim Türken oder Chinaimbiss immer schon was die ganzen Namen bedeuten oder hast Du dort nicht auch irgendwann gefragt/ausprobiert/gelernt?

      1. Nein, wusste ich natürlich nicht sofort (und weiß ich auch mit Sicherheit jetzt noch nicht). Andererseits sehe ich bspw. beim Türken, Asiaten oder der Kleinen Pause oftmals, was es da gibt, selbst wenn ich dann nicht weiß, wie das jeweilige Produkt dann tatsächlich heißt.

        Aber mein Punkt war auch eher der, was ich hinsichtlich des Speisenangebots in bzw. bei einem Clubheim erwarte. Und warum das imho so da nicht der Fall war, bzw. warum meine Erwartungen da (mit Ausnahme von Currywurst und gelegentlich auch Labskaus (hjam!) von „unserem“ Clubheim nicht so oft erfüllt wurden (zumindest nicht vom Namen her).

        Insofern wunderte mich auch der Umstand, dass sich das gastronomisch / finanziell offenbar nicht trägt auch eher weniger (angesichts der verhältnismäßigen Leere, die ich da zumeist sah), für mich sah das schon seit Öffnung eher nach irgendwie an der Örtlichkeit und Erwartungen an ein Clubheim vorbei aus.

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