Bämm! Der FC St. Pauli feiert den Klassenerhalt und wird auch die Saison 2025/26 in der 1. Bundesliga spielen. So oft kam dies noch gar nicht vor.
Titelfoto: Christof Koepsel/Getty Images via OneFootball
Disclaimer: Ich zitiere DAZN-Moderator Maario Rieker: „Tordifferenz, dies, das, Ananas.“
Drei Punkte und 13 Tore Vorsprung werden angesichts eines Heimspiels gegen Bochum und dem Heidenheimer-Heimspiel gegen Werder das Saisonziel nicht mehr scheitern lassen. Ich schwör.
Es ist ja nicht so, dass die Vereinsgeschichte (der Fußballer) des FC St. Pauli reich an erfolgreichen Klassenerhalten in der 1. Bundesliga ist. Umso schöner, dass dieser jetzt auch rechnerisch gesichert ist – und dies immerhin schon vor dem ansonsten vielleicht viel zu aufregenden Spiel gegen den VfL Bochum am 34. Spieltag.
Nachdem uns niemand helfen wollte, haben wir das jetzt halt selbst geklärt. Gehört sich ja auch so und macht viel mehr Spaß, als es auf dem Sofa mitzubekommen. Dank eines 2:2 bei Eintracht Frankfurt spielt der FC St. Pauli ein zweites Jahr hintereinander in der 1. Bundesliga.
Der Spielbericht folgt, jetzt aber ist kurz Zeit, in den Erinnerungen zu schwelgen. Schauen wir also einmal darauf, wie das bei den bisher erst drei erfolgreichen Versuchen gelang.
1988/89 – Zander lässt St. Pauli früh feiern
Der zweite Auftritt in der Bundesliga brachte den ersten und bisher frühesten Klassenerhalt. Unter Trainer Helmut Schulte nahm man die Anfangseuphorie des Aufstiegs einfach mit in die neue Saison. Volker Ippig und Klaus Thomforde im Tor, Jens Duve, Jan Kocian, André Trulsen und Bernhard („Wir sind das…“) Olck in der Abwehr, im Mittelfeld unter anderem André Golke, Jürgen Gronau, Peter Knäbel, Dirk Zander und Klaus Ottens, im Angriff Waldemar Steubing und Rüdiger Wenzel. Klingt nach Fußballromatik pur, nicht aber unbedingt nach der stärksten Hinrunde ever. Doch nach nur drei Niederlagen stand man (damals noch mit der 2-Punkte-Regel) bei sehr vielen Unentschieden mit 18:16 Punkten auf Platz 9.
Zwei der Niederlagen gab es an den ersten vier Spieltagen, es folgten elf(!) Spiele ohne Niederlage, unter anderem mit Unentschieden beim HSV und gegen die Bayern.
Die Rückrunde verlief mit 14:20 Punkten zwar etwas schlechter, dank eines 1:0 durch Dirk Zander gegen die Stuttgarter Kickers am Donnerstag (29. Mai) feierte man aber bereits am 31. Spieltag den Klassenerhalt. Die damit 30:32 Punkte auf Rang 11 konnten die Teams auf den untersten drei Plätzen (Frankfurt, Stuttgarter Kickers und Hannover 96) nicht mehr einholen.
1989/90 – die bisher einzige „Klassenerhaltsverteidigung“
Das „verflixte zweite Jahr“ wurde ebenfalls gemeistert, wenn auch schon mit etwas mehr Mühe. Der Kader war größtenteils so zusammengeblieben, mit Ivo Knoflicek und Leonardo Manzi gab es zwei Neuzugänge im Sturm, die aber zusammen auf nur 25 Spiele und drei Tore kamen.
Am letzten Spieltag der Hinrunde bezwang man Fortuna Düsseldorf durch ein Tor von Golke mit 1:0 und zog an der Fortuna vorbei, die damit auf dem Relegationsplatz landete. 14:20 Punkte, Rang 15, aber auch der HSV auf Platz 10 hatte nur einen Punkt mehr.
Es blieb eng in der Tabelle, zwei Spieltage vor Schluss betrug der Abstand von Rang 8 bis zum Relegationsplatz nur drei Punkte, der FCSP hatte immerhin zwei Punkte Luft. Mit Bayer 04 Leverkusen reiste der Tabellenfünfte am 33. Spieltag ans Millerntor.
André Golke traf nach zehn Minuten, Klaus Ottens und André Trulsen erhöhten nach der Pause – 3:0 gegen Leverkusen und der Klassenerhalt, ein Feiertag am Millerntor.
1995/96 – unter Uli Maslo gelang der bisher letzte Klassenerhalt
Kaum zu glauben, dass das schon fast 30 Jahre her ist – aber seit der Saison 95/96 gelang dem FC St. Pauli tatsächlich kein Klassenerhalt in der 1. Bundesliga mehr.
Wir sind inzwischen im Zeitalter von drei Punkten pro Sieg angekommen. Uli Maslo trainierte den FCSP, „Papa“ Heinz Weisener war Präsident, Klaus Thomforde mittlerweile Stammkeeper und im Kader standen unter anderem Dieter Schlindwein, Holger Stanislawski, Carsten Pröpper, Michel Mazingu-Dinzey, Yuri Savichev, Martin Driller und Jens Scharping, aber auch immer noch Jürgen Gronau, André Trulsen und Leonardo Manzi.
Die Saison begann mit einem 4:2 gegen 1860 München und der bisher einzigen Tabellenführung ever in der 1. Bundesliga für den FC St. Pauli. Auch der 17. Spieltag hielt noch eine Besonderheit bereit, das 5:2 beim KFC Uerdingen ist bis heute der höchste Auswärtssieg der Vereinsgeschichte im Oberhaus. Platz 9 klang zu dem Zeitpunkt durchaus beruhigend, allerdings waren 20 Punkte auch nur gerade mal vier mehr als der SC Freiburg auf dem ersten Abstiegsplatz.
Nach dem 32. Spieltag (und einem 1:1 im Derby) hatte man 37 Punkte und damit fünf Punkte Vorsprung auf den 1. FC Kaiserslautern. Ein 2:2 beim KSC folgte, der Vorsprung auf Kaiserslautern betrug nur noch drei Punkte – doch da Kaiserslautern am letzten Spieltag auf das einen Punkt hinter uns liegende Leverkusen traf, konnten nicht mehr beide Teams am FCSP vorbeiziehen und der Klassenerhalt war vorzeitig gesichert.
Es folgte eine etwas peinliche 0:2-Heimniederlage gegen das abgeschlagene Schlusslicht Uerdingen, die eine Platzierung auf Rang 12 verhinderte und uns stattdessen auf Platz 15 einlaufen ließ.
Weiter, immer weiter!
Jetzt steht also fest, dass der FC St. Pauli in seine zehnte Erstligasaison gehen wird. Die Planungen der Sommerpause laufen bereits, verbindliches erstes Datum ist die 1. Runde im DFB-Pokal am Wochenende um den 16. August 2025.
Der 1. Spieltag der neuen Saison findet dann am Wochenende um den 23. August statt, das Eröffnungsspiel bereits am Freitag, 22. August.
Forza St. Pauli! Immer mit dabei und wir singen schon wieder…
// Maik
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Hoffenheim gegen Bayern
Heidenheim gegen Werder
Egal: KLASSENERHALT!!!!
Maik, irgendwie kriegst Du die …heimer häufiger durcheinander 😁 Egal Elversberg haut Heidenheim sicher weg, dann stehst Du vor dem Problem nicht mehr 😜
Ganz ehrlich: Ich war sowohl in Heidenheim, als auch in Elversberg. Ich hoffe, dass Heidenheim die Klasse hält.
Auch wenn ich mir das nächste Mal vermutlich ein Taxi den scheiß Berg hoch nehme.
…Maik. …mal ehrlich. …wann hast du den Artikel vorbereitet 😉😂✊🏼🏴☠️
Tordifferenz 13 für uns, je höher wir gegen Bochum verlieren, desto weniger Tore muß Heidenheim gegen Werder schießen. Also 0:5, 9:0……. 🤔 Alles Quatsch, aber spielen müssen wir das gegen Bochum schon noch💪HELL OF SANKT PAULI, LET’S ROCK IT ✊
Bist Du möglicherweise der Bruder von Toni?
Toni ist die Dark Side of Maik
jekyll (Toni) and maik
Hast du irgendwie einen Crush auf mich? So viel Aufmerksamkeit brauch ich gar nicht 😪
I just want to say:
Thank you Maik
What a roller coaster of a season.
But this is splendid. Celtic wins, and St. Pauli is safe. You’ll never walk alone!
Was für ein phantastischer Trainer dieser Alexander Blessing!!!Mit einer in großen Teilen Zweitliga-Mannschaft ohne echten Mittelsürmer(Knipser) so eine Saison hin zu legen,in der wir immer mehr auf Augenhöhe gegen die Großen spielen ist unglaublich.
Diese mannschaftliche Geschlossenheit hin zu bekommen auch wenn die Ersatzleute ran müssen ist ganz,ganz stark.Möge dieser Träiner uns immer erhalten bleiben.
Und Andreas Bornemann ist ein richtiger Fuchs,was der an (günstigem) Personal herbei zaubert,die auch toll funktionieren,kann man nur staunen,möge er uns bis zu seiner Rente erhalten ❤️ bleiben.
Ein herzliches Dankeschön an diese Beiden.
Absolut. Trainerleistung ist gar nicht hoch genug einzuschätzen. Gegen jeden Gegner einen Plan. Nie chancenlos. Keine einzige Klatsche. Mit etwas mehr Qualität/Fortune bei den vielen top variabel herausgespielten Chancen wäre es einstellig ausgegangen.
Mannschaft Wahnsinn. Hat mich tatsächlich noch mehr berührt, begeistert, mit Stolz erfüllt als letzte Saison.
Und all das nur möglich durch den unglaublichen Bornemann.
Frankfurt war ein weiteres Sahnehäubchen. Die schönste Auswärtsfahrt sein Jahren.
Gegen Bochum dann hoffentlich mit Banksy, Ahlstrand, Schmitz, Albers und Eggestein.
IMMER MIT DABEI UND ES IST LIEBE!
Johann Stenzel? Der war dann mal später bei den Amateuren.
Vermutlich war Rüdiger Wenzel gemeint.
Danke.
Es war zu warm am Borgweg, Gehirn ist Matsch. Kaputtkorrigiert, jetzt passt es aber.
Ehrlos Kommentare brauche ich nicht. Was soll das überhaupt heißen? Erdbeer-Toni ist still und das freut mich sehr! Geile Saison, dafür liebe ich St.Pauli. Es wird nie langweilig.
Sorry, war noch im alten Artikel unterwegs. Was auch immer du mit Erdbeer-Toni meinst.
hab’s ja gesagt: vor dem letzten spieltag.
UNION, UNION, DIE SCHANDE DER NATION!!!
Und wie geil ist das! Ein weiteres Jahr Bundesliga, wer hätte das gedacht? Wenn das Team weiterhin so eine Geschlossenheit zeigt ist viel möglich. Ich erwarte keinen Fußball-Zauber aber das mich mein Verein hier und da überrascht und wir feiern können. Es wird sicher wieder spannend, dazu 2 Derbys. Was wollen wir mehr?
Für die 30km Luftlinie von Frankfurt nach Hause haben wir gerade 4 Stunden gebraucht. Egal! Die Mundwinkel gehen heute nicht mehr runter.
Da gestern jemand in einem Kommentar die Frage gestellt hat, wer bei uns die Tore schießen soll:
Ich werf einfach mal Saliakas und Guilavogui in den Raum.
Ist das geil! Klassenerhalt!
Diese Saison ist historisch. So schön dabei sein zu dürfen.
Müssen wir uns jetzt eigentlich bei Florian Exner für den Assist von Ben Voll bedanken?
Underrated comment. Kudos 🙂
Happy Klassenerhalts-Montag! Gefeiert wird dann Samstag im eigenen Stadion, freu mich! Stimmung gestern aber auch mega, sowie auswärts eh immer, daheim dann gegen Ende der Saison auch immer besser!
Oh man,Blessin
Blessin, der Stuff und die Mannschaft haben eine tolle Arbeit abgeliefert. Im Laufe der Saison hat sich eine bundesligareife und defensivstarke Mannschaft entwickelt, die zurecht den Klassenerhalt geschafft hat. Toll – und Gratulation an alle. Ich freue mich aus Samstag im Millerntor und entspannt feiern.
Zwei Traumtore gegen eine verzweifelte Eintracht hätte einen Sieg verdient. Ich freue mich schon auf weitere Traumtore gegen den HSV.