Keiner der Neuzugänge des FC St. Pauli hat Bundesligaerfahrung. Mut macht der aktuelle Umbruch trotzdem. Weil er einem klaren Plan folgt.
(Titelfoto: Selim Sudheimer/Getty Images/via OneFootball)
Ein Kommentar von Tim
Ein Kaderumbruch im Fußball ist immer mit Unsicherheiten verbunden. So gesehen gibt es beim FC St. Pauli diesen Sommer ein riesengroßes Fragezeichen. Denn mehr als ein Dutzend Spieler, darunter mehrere Leistungsträger, haben den Verein verlassen. Was viele als großes Problem aufgefasst haben, haben die Verantwortlichen beim FC St. Pauli vermutlich zwar auch als groß betrachtet – allerdings als große Chance. Denn durch den Abgang vieler Spieler gibt es überhaupt die Chance einen Umbruch einzuleiten. Einen Umbruch, der auch notwendig ist, um einen schlagkräftigen Bundesligakader zu formen.
Für Bundesligaspieler fehlt das Geld
Doch der FC St. Pauli kann sich diesen Bundesligakader nicht leisten. Dafür fehlt das Geld. Das Geld um Spieler zu verpflichten, die bereits Bundesligaspieler sind. Der FCSP muss diesen Kader selbst entwickeln. So hat man zwar für die eigenen Verhältnisse richtig viel Geld in die Hand genommen, aber ist trotzdem einen anderen Weg gegangen: Keiner der bisher verpflichteten acht Neuzugänge hat Bundesligaerfahrung. Daher eint sie alle das Fragezeichen, ob sie das Level Bundesliga erreichen können. Das ist ein Risiko, aber eines, welches der Verein eingehen muss.
Doch trotz dieses Risikos, obwohl der FC St. Pauli (bisher) keine Transfers von Spielern tätigen konnte, die der Bundesliga bereits bekannt sind, überwiegt momentan ein anderes Gefühl: Der FC St. Pauli macht Mut. Weil die Idee hinter den Transfers klar zu erkennen ist. Es ist äußerst ungewöhnlich, dass ein Team einen solch krassen Umbruch in Sachen Spielstil vollführt in nur einer Transferphase, wie der FC St. Pauli diesen Sommer. Es wurde enorm viel Tempo in den Kader geholt. Von fünf der sieben neu verpflichteten Feldspieler (Jones, Lage, Hountondji, Pyrka, Oppie) kann erwartet werden, dass sie in der kommenden Saison eine höhere Spitzengeschwindigkeit abliefern, als jeder FCSP-Spieler der vergangenen Saison. Now that’s an Umbruch!
Selbst bei den Spielern, die nicht mit hohen Laufgeschwindigkeiten aufwarten können, ist das Profil ganz klar auf die veränderte Spielidee zugeschnitten. Jannik Robatsch und Joel Chima Fujita vereint, dass sie besondere Stärken in der Vorwärtsverteidigung haben. Fujita soll der Startpunkt der offensiven Umschaltmomente des FC St. Pauli werden. Genau auf diese möchte das Trainerteam in der kommenden Saison einen Fokus legen. Denn „in der Vorsaison war es so, dass wir die Situationen nach Ballgewinnen nicht so konsequent nutzen konnten, weil wir den Speed einfach nicht hatten,“ erklärte Alexander Blessin zum Trainingsauftakt. Genau das wurde angegangen, es wurde viel Tempo in den Kader geholt und somit ein deutlicher Umbruch losgetreten.
Der Umbruch ist ein Risiko, aber er macht Mut
Doch wenn eine solche taktische und personelle Umstellung reibungslos funktioniert, dann würde sie Sommer für Sommer von sehr vielen Clubs durchgezogen werden. Wird es aber nicht, denn sowas ist extrem risikoreich. Viele Clubs scheuen sich davor. Der FC St. Pauli versucht dieses Risiko zu minimieren, indem der neue Kader vor Saisonstart so viel Zeit wie möglich hat. Es ist sehr, sehr gut, dass der Großteil des Kaders der kommenden Saison bereits jetzt, sechs Wochen vor Bundesligastart, zusammen ist. Während Andreas Bornemann und sein Team in den Vorjahren (als nicht so viel Bedarf bestand) gerne mal warteten „wie sich der Markt entwickelt“, wurden in diesem Sommer bereits früh Fakten geschaffen.
Aus einem nicht so positiven Blickwinkel betrachtet ist der FC St. Pauli diesen Sommer dazu gezwungen, ins Risiko zu gehen, weil das Geld fehlt. Gezwungen, mehr als ein halbes Dutzend an Spielern zu verpflichten, die auch als Wundertüten bezeichnet werden können. Dabei ist das aber auch alles andere als neu beim FCSP: Andreas Bornemann und sein Team sind nicht dafür bekannt, dass bei Verpflichtungen allzu viel Wert auf große Namen gelegt wird. Vielmehr geht es darum Spieler zu finden, die das eigene Anforderungsprofil bestmöglich erfüllen (eine Idee davon, wie beim FCSP gearbeitet wird, liefert dieser Artikel: Ein irrationales Misstrauen)
Ob das am Ende für den Klassenerhalt reicht? Völlig unklar. Selbst wenn die Pläne aufgehen, so dürfte der FC St. Pauli Zeit benötigen, bis die neuen Spieler in der Liga klarkommen und das Team seinen Stil umgestellt hat. Und es kann auch sein, dass wir Ende des Sommers doof aus der Wäsche gucken und ernüchtert feststellen: Dieser Plan geht nicht auf. Trotzdem ist um den Verein herum aktuell eine leichte Euphorie wahrzunehmen. Weil es überhaupt einen richtigen Plan gibt. Weil das Vertrauen in die handelnden Personen groß ist und das Vorhaben, die taktische Umstellung, so radikal umgesetzt wird und klar erkennbar ist. Das kann auch schiefgehen, klar. Die Mission Klassenerhalt ist auch weiterhin extrem schwer. Aber zum jetzigen Zeitpunkt bereitet der Umbruch beim FC St. Pauli keine Sorgen, sondern macht Mut.
// Tim
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Ja. Die Profiabteilung bereitet sich damit sogar und vielleicht auch irgendwie schon auf die statistisch betrachtet schwierige dritte Saison nach dem Aufstieg vor.
Das Risiko ist ziemlich hoch, ja – denn wenn der Plan nicht aufzugehen scheint dürfte es in der Winterpause zu spät sein, große Veränderungen herbeizuführen. Und welche sollten das auch sein dann? Den Kader… langsamer machen mit einem älteren Stürmer im Zentrum? Nein. Ich finde es gut und bin schon ganz aufgeregt. Zuletzt war ja auch jedes Jahr ein bisschen besser, das sollte Mut machen.
Ich kann dich beruhigen: Die Abstiegswahrscheinlichkeit sinkt mit den Jahren.
Im ersten Bundesliga-Jahr sind es 30% Abstiegswahrscheinlichkeit, im zweiten 15% und im dritten 10%.
Zumindest wenn mich das KI-Gerät, dass ich gefragt habe nicht belogen hat. (Anm: Ich habe die letzten 20 Jahre betrachtet.
Ansonsten hast Du aber mit allem Recht, was Du schreibst. Hier wird gerade an einem langfristigen Bundedliga-Kader gezimmert. Klar, Bornemann-Like wird auch der ein oder andere Transfer nicht zünden, aber das ist einkalkuliert.
Ach was! Da hatte ich was anderes im Kopf, aber um so besser.
Wie lange noch?
Die KI hat damals wohl Mist gebaut. Ich habe es gerade nochmal geprüft:
In den letzten Jahren stiegen 11 Vereine direkt nach dem Aufstieg wieder ab.
Nach zwei Jahren stiegen 3 Vereine ab.
Nach drei Jahren stieg kein Verein ab.
Hier die Liste:
Vereine die direkt nach dem Aufstieg wieder abgestiegen sind:
1. 1. FC Köln
– Aufstieg: 2005/06
– Abstieg: 2006/07
2. Alemannia Aachen
– Aufstieg: 2006/07
– Abstieg: 2007/08
3. MSV Duisburg
– Aufstieg: 2007/08
– Abstieg: 2008/09
4. FC St. Pauli
– Aufstieg: 2009/10
– Abstieg: 2010/11
5. SpVgg Greuther Fürth
– Aufstieg: 2011/12
– Abstieg: 2012/13
6. SC Paderborn 07
– Aufstieg: 2013/14
– Abstieg: 2014/15
7. 1. FC Nürnberg
– Aufstieg: 2017/18
– Abstieg: 2018/19
8. SC Paderborn 07
– Aufstieg: 2018/19
– Abstieg: 2019/20
9. SpVgg Greuther Fürth
– Aufstieg: 2020/21
– Abstieg: 2021/22
10. SV Darmstadt 98
– Aufstieg: 2022/23
– Abstieg: 2023/24
11. Holstein Kiel
– Aufstieg: 2023/24
– Abstieg: 2024/25
Vereine die nach zwei Jahren abgestiegen sind:
1. 1. FC Kaiserslautern
– Aufstieg: 2009/10
– Bundesliga-Saisons: 2010/11, 2011/12
– Abstieg: 2011/12
2. SV Darmstadt 98
– Aufstieg: 2014/15
– Bundesliga-Saisons: 2015/16, 2016/17
– Abstieg: 2016/17
3. FC Ingolstadt 04
– Aufstieg: 2014/15
– Bundesliga-Saisons: 2015/16, 2016/17
– Abstieg: 2016/17
Aber egal wie man es dreht und wendet: Das erste Jahr ist mit Abstand das schwerste. Und das haben wir hinter uns. 😊
Aachen? Wäre ich wahrscheinlich als allerletztes drauf gekommen, verrückt!
Überhaupt: Toll, vielen Dazk! Und wir waren alle dabei. Und zumindest mich angeht: IMMER mit dabei – und schon wieder.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Eine Binse. Und aus mehreren Gründen wäre ohne diesen Mut ein Klassenerhalt 2.0 unmöglich geworden.
Kader ausgedünnt, weil einige Spieler leider nicht das nötige Niveau erreicht haben. Substantielle Schwächung durch Verlust der Unterschiedspieler Treu und Guilavogui. Und nicht zuletzt eine erwartbar stärkere Liga.
Alle Zugänge bringen Potential mit, der Kader hat Perspektive.
Und auch wenn bisher der Beweis der Tauglichkeit fehlt, es sind dem Umbauplan zwei Beigaben von unschätzbarem Wert gegeben worden, die der Artikel nennt. Ruhe im Verein inklusive Vertrauen in das sportlich verantwortliche Personal. Und Zeit, ein Maximum an gemeinsamer Vorbereitungszeit.
Ich bin guter Hoffnung, dass wir so auf den ersten Metern der Saison ebenso im Vorteil sein werden wie unsere Neuzugänge im Sprint.
Forza Klassenerhalt 2.0!
Boah Leute, Risiko hin, Risiko her, ich mach das mit der Euphorie!
Jetzt mal ehrlich: Der Kader der letzten Saison, den ich gerne den besten Kader der 2. Bundesliga nannte, hat mit dem verdienten Klassenerhalt Großes erreicht. Aber ich glaube nicht, dass er dieses Ziel in der nächsten Saison hätte wiederholen können. Erst recht nicht mit den Abgängen von Saad, Treu und Guilavogui, die man ohnehin nicht 1:1 ersetzen konnte.
Risiko durch Umbruch? Ja! Aber den hatten wir auch in der letzten Saison. Letzte Saison musste Alexander Blessin eine Mannschaft, die komplett auf dominanten und ballorientierten Hürzeler-Ball eingestellt war zu meiner Mannschaft machen, die Abstiegskampf kann. Dass war ein Umbruch, ohne dass sich viele Namen auf den Trikots änderten, aber es war dennoch kein Umbruch ohne Risiko.
Jetzt hingegen ist da ein Trainer, der genau weiß, wie er spielen lassen will. Ein Trainer, um den herum gerade eine Mannschaft nach genau seinen Vorstellungen gebaut wird. Und das auch noch mit der Zutat, die letzte Saison gefehlt hat: Speed!
Aber eines ist definitiv anders als letzte Saison:
Letztes Jahr sprach der Trainer davon, die ersten vier Pflichtspiele seien Testspiele. Also setzte ich mich geduldig in meinen Fernsehsessel und harrte der Dinge.
Die Geduld gibts diese Saison nicht. Als drittes Pflichtspiel hat uns die DFL das Derby geschenkt. Sorry Alex, aber da müsst ihr liefern.
@Mario du sprichst mir aus der Seele. Vielen lieben Damk..🤎🤍
Ja, Risiko. Ist aber letztlich immer so, wenn du Spieler in den Kader holst, die noch nicht auf dem Level gespielt haben. Aber mal ehrlich – wieviele dieser „Wundertüten“ hatten wir denn letztes Jahr im Kader? Das war doch nahezu der gesamte Kader, der zuvor noch nicht in Liga 1 gespielt hat.
Es kommt darauf an, was du daraus machst. Letztes Jahr kam noch recht kurzfristig ein neuer Trainer. Dieses Jahr kennt der Großteil des Kaders die grundsätzlichen Ideen des Trainers schon und hat eben auch Bundesligaerfahrung.
Alles folgt einem klaren Plan. Und zwar einem der Rolle in der Liga angemessenen Plan. Und das halte ich für wichtiger als ein Name oder ein paar mehr Spiele Bundesligaerfahrung bei Neuzugängen.
Umbruch hin, Umbruch her: wir behalten unsere Achse Keeper, IV, MF mit Nikola, Hauke, Eric. Um diese 3 herum können sich alte und neue Gesichter gruppieren, (weiter) wachsen und zu einer erneut eingeschworenen Truppe werden.
Habs vorhin beim Frühstück noch gesagt: ich finde es ganz großartig, wie Bornemann eine zum Verein passende Strategie umsetzt. Die 1. BL Saison lässt er quasi mit dem Aufstiegskader spielen, in dem jeder von jedem weiß, dass er sich zu 100% auf ihn verlassen kann. Ein Team, das weiß, was es alles erreichen kann. Jetzt, in der 2. BL Saison trägt das alleine die notwendige Veränderung im Spielsystem nicht mehr, also wird jetzt gezielt neues Personal verpflichtet. Und das in Abstimmung mit dem Trainerteam, ohne Eitelkeiten und ausschließlich zum Wohl des Vereins.
Ich hab richtig Bock auf die neue Saison und sehe dieser hoffnungsfroh entgegen. ChooChoo.
Genau so! ChooChoo
Ich freue mich wirklich sehr auf die neue Saison. Klar gibt es viele neue Spieler, aber das Gerüst aus Vasilj/Wahl/Nemeth/Smith/Saliakas steht immer noch und wurde jetzt ergänzt mit eben dem fehlenden Speed der letzten Saison. Außerdem kommen Irvine und Mets ja auch noch wieder nach der Verletzung. Vor allem aber auf Fujita bin ich sehr gespannt, weil er nun mal der Königstransfer ist und essentiell für den Startpunkt der Umschaltbewegung im Blessin Fußball und ich sehr viel von ihm halte.
Und mit Sands haben wir ja auch noch einen weiteren „Neuzugang“. Also vor allem unser Mittelfeld ist super umkämpft und richtig gut.
Wird interessant sein zu sehen, ob er Smith wieder zurückzieht und dann mit Nemeth/Smith/Wahl in der Innenverteidigung und Fujita/Sands im Mittelfeld spielen lässt. Also vor allem Defensiv wirkt das immer noch richtig stark.
Jetzt schon Bock!
Läuft.
Zentral wichtig wird sein, dass wieder dieses „Wir gehen die“ ( gab es da nicht mal so einen Schlager?) geben wird. Der unbedingte Wille, dieses Team zu 3 Punkten zu bringen.
Ich freue mich darauf
Die Arbeit, die Bornemann und Team in den letzten Jahren machen ist einfach konstant gut. So strahlen er und der Verein Selbstsicherheit und Ruhe aus. Das die Transfers immer ohne große Medienspekulationen im Voraus über die Bühne gehen und man sich auch in Sachen Ablöse, Verträge etc. nicht in die Karten schauen lässt trägt meiner Meinung nach dazu bei.
Ich finde auch die Geduld, die man mit manchen Spielern hat, zeigt das Vertrauen in die eigene Scouting- und schließlich Spielerqualität (siehe Nemeth, Boukhalfa, vielleicht bald Stevens, ganz vielleicht Maurides und sicherlich Ceesay). Ich würde mir noch Übergänge aus der eigenen Jugendabteilung wünschen aber die wissen schon was sie da machen. Auch die harten Entscheidungen (Timo Schultz) werden getroffen und die unvermeidbaren Abgänge (Hartel oder Hürzeler) konnte man auffangen. Das wird auch diesmal so sein.
Die Spieler- und Teamanalysen auf sportjournalistischem Top-Level helfen den Fans das eigene Team trotz unbekannter Namen zu kennen und einschätzen zu können. (Danke dafür!!)
Da mache ich mir keine Sorgen, ob es in die richtige Richtung geht. Dennoch fände ich es spannend zu wissen inwieweit man schon Lösungen hätte für einen trotz guter Arbeit möglichen Abstieg hat. Da stünde wohl direkt der nächste große (bis Riesen-) Umbruch an. Davon gehe ich aber so überhaupt gar nicht aus, denn man kennt seine Stärken, seine Schwächen und seine Möglichkeiten. Jeder einzelne Transfer überzeugt bislang und säht Euphorie für die kommende Saison. Ich kann es kaum erwarten, dass sich die Mannschaft gegen Dortmund für den HSV warm schießt!
Ich finde das alles prinzipiell gut so. Auch wenn es um die Abgänge geht. Treu war nicht zu halten, Saad war oft nicht einsatzbereit und wurde ersetzt, Spieler wie Boukhalfa und Eggestein nicht zu verlängern macht immer etwas Wehmut, aber es war richtig Platz für Neues im Kader zu schaffen. Einzig Guilavogui war etwas doof, aber da konnte niemand etwas für. Und hier liegt aber meine einzige Sorge. In allen anderen Bereichen gibt es eine Mischung an Spielern, die Bundesligaerfahrung sammeln konnten, und welche die herangeführt werden. Im Sturm aber nicht. Hier muss man massiv hoffen, dass einer der drei (Maurides klammere ich aus) wenigstens ein wenig zündet. Klar könnte man jetzt argumentieren und sagen: Durch die gesteigerte Geschwindigkeit werden wir zwangsläufig mehr Tore machen, weil wir noch mehr ins Umschaltspiel gehen können. Die müssen aber trotzdem halt erzielt werden. Ich hoffe hier sehr auf Jones. Bei den anderen beiden habe ich ehrlich gesagt Zweifel. Nichtsdestotrotz gehe ich mit snief: Letztes Jahr hatte niemand Bundesligaerfahrung, jetzt sind es wenigstens ein paar. Und nächstes Jahr, sollten wir die Klasse halten, wird es ähnlich: Wieder wirds darum gehen, Spieler heranzuführen, weil Leistungsträger gehen werden. Schaffst du ab noch 2-3 Jahre Bundesliga, dann kannst du auch mal einen „fertigen“ Spieler kaufen. Bis dahin gilt es mit Geduld daran arbeiten „Bundesligist zu sein“.
Was das Tore schießen angeht, bin ich entspannt.
Wir hatten letztes Jahr die zweitbeste Defensive der Liga und mit Nikola einen der besten Torhüter der Liga. Wenn uns da noch einer wegbricht können wir diese Leistung sicher wiederholen und das wird wieder die Basis für unser Spiel.
Dennoch glaube ich, dass wir mit der neuen Offensive auch mehr Tore erzielen werden.
Jones ist für mich so ein Spieler, den man bei einem knappen Spielstand am Ende gegen eine müde Abwehr bringt. Und wenn er da 2 bis 3 Tore macht, sind das gleich 2 bis 6 Punkte die er uns holt.
Wir hatten mehrere Spiele letzte Saison, wo am Ende der Lucky Punsh fehlte. Mir fällt vor allem das Spiel in Leverkusen ein.
Zudem haben wir jetzt deutlich bessere Standardschützen im Kader. Das hat uns letztes Jahr gerade nach dem Abgang von Hartel unheimlich gefehlt.
Und dann natürlich wie Du schreibst der Speed im Umschaltspiel. Das gekoppelt mit einer starken Defensive. Alter habe ich da Bock drauf.
Manmanm, ihr habt hier jetzt alles aufgeschrieben, was mir so durch den Kopf ging. Alles? Fast alles!
Was mir noch Hoffnung macht, ist, dass das Publikum selbst Leute mit bescheidenem Talent ( ich weiß, wovon ich rede…) zu den erreichbaren100% pushen kann. Das heißt, der Ansatz zu einem möglichen Flow ist tendenziell immer da, 90 Minuten. Besser spielen, als man es eigentlich kann, geht schon; schneller laufen eher nicht.
Mit Hoffenheimer Stimmung wären wir letzte Saison wohl abgestiegen.
Also: Ahnung ( Bornemann, Blessin), Speed (Spieler), Dauer-Euphorie (Wir) ergeben am Ende vielleicht sogar eine bessere Platzierung als beim letzten Mal ( Hoffnung).
¡Venceremos!
Und damit fällt mir noch ein Grund ein, warum wir nicht absteigen werden: Die Aufsteiger.
Ja, ich weiß. Die beiden Kapitalgesellschaften, die da aufsteigen haben natürlich viel mehr Kohle als wir und haben Voraussetzungen, die sie eigentlich im Abstiegskampf bevorzugen müssten.
Aber: Sowohl beim HSV, als auch bei Köln denkt keiner im Umfeld wirklich an Abstiegskampf. Aus dem HSV-Umfeld höre ich schon wieder, dass das Ziel sein muss, mit diesem Verein in den nächsten zwei bis drei Jahren International zu spielen.
Wenn Köln oder der HSV unten rein rutschen, dann wird es bei deren Publikum scheiße unangenehm. Da wird es keine Geduld geben, kein Verstädnis, dass sich erstmal irgendwas findet. Da wird es in der Halbzeit Pfiffe geben, dass das Dach abhebt.
Mit den Zugängen steht Blessin sicher enorm in der Pflicht. Es gibt eine klare Richtung bei den Verpflichtungen. Der letztjährige Kader stand noch unter dem starken Einfluss von Hürzeler und sogar noch Schulz. Dieses Jahr wird Blessin daran gemessen, dass er diese neue Geschwindigkeit auf den Platz bringt. Nun haben wir in der Liga viele Umschaltmannschaften. Ich hoffe nur, dass man dabei nicht den spielerischen Ansatz bei eigenem Ballbesitz verliert. Da hatten wir mit dem phasenweise vorhandenen Ballbesitzfussball ein Alleinstellungsmerkmal. Ich möchte nicht, dass wir zum neuen Union Berlin werden, denen konntest du letztes Jahr tief stehend den Ball geben und die wussten damit nichts anzufangen.
Oder der Verein ist kein Risiko eingegangen, weil er gerade keine teuren Bundesligaspieler mit hohem Gehalt geholt hat, sondern sich für den Aufstiegskampf für übernächste Saison aufgestellt hat, da die neuen Spieler auch bei einem etwaigen Abstieg bleiben. Was nicht heißt, dass die Chance auf den Klassenerhalt abgeschrieben worden ist. Diese Strategie könnte man sogar als konservativ bezeichnen
Diese „Strategie“ geht gar nicht auf. Ein Abstieg kostet Unsummen, niemand plant damit, um ‚gestärkt“ zurück zu kommen. Ein Aufstieg lässt sich ebensowenig planen. Mit Sicherheit aber enthalten alle Verträge Regelungen und Optionen, sollte der Worst Case eintreten.
Wie unabhängig ist MillernTon eigentlich?
Nun soll man uns Fans allmählich die Wahrheit sagen: Wir Fans sollen langsam und vorsichtig auf den kommenden Abstieg eingestimmt werden!
Es bleiben Fragen:
1. Wenn denn der Spielstil des Trainers nicht zu der von Hürzeler geformten, sehr erfolgreichen Mannschaft passte und passt, warum wurde dann gerade er ausgesucht? Das macht doch keinen Sinn!
2. Wo sind die vielen Millionen (60 – 70), wenn uns nun wieder erzählt wird, man habe keine Geld für Bundesliga erfahrene Spieler?
3. Oke Göttlich und das gesamte Präsidium sollte eigentlich die Angestellten begleiten, beaufsichtigen. Aber Bornemann darf offensichtlich machen, was er will, solange er keine Geld ausgibt. Göttlich verlässt sich da blind und hat auch den neuen Plan – Umbruch und nur Spieler mit vermeintlich Perspektive- ungeprüft hingenommen.
Experimentierkasten Bornemann!
4. Warum der Umbruch erst dieses Jahr und nicht gleich bei Verpflichtung von Blessin?
5. Wurden und werden die Spieler ebenso im Nebel gelassen, wie die Fans?
Das gesamte Prozedere ist schon merkwürdig und zeigt eigentlich, man möchte gar nicht so recht Bundesliga. Das passt alles gar nicht zu Pauli. Bitte endlich ehrlich den Fans gegenüber, sie haben es verdient!
Hallo Wolfgang,
den Abstieg hatte der FC St. Pauli doch auch letzte Saison fest eingeplant, wenn ich mich an deine Kommentare vom letzten Sommer erinnere. Auch damals sollte Fans bewusst nicht die Wahrheit gesagt worden sein. Und der MillernTon? Sowieso nur eine Marionette des Vereins!
Peinlich, dass sie das Ziel verfehlt haben und der Klassenerhalt am Ende feststand.
Viel Spaß noch!
Hihi Tim,
jetzt muss sich der MillernTon schon mit Verschwörungstheorien rumschlagen.
Aber ich gehe mal davon aus, dass Ihr mit den „Untergangsphantasien“, die ich jedoch nicht herauslesen kann, daneben liegt 😜.
Ich bin ehrlich gespannt auf die neue Saison und wie die Neuen einschlagen. Schade, dass sich Jones heute verletzt hat. Hoffentlich nicht allzu schwer.
LG
Wann „Wie unabhängig ist MillernTon eigentlich?“-Tassen, Tim?
Würde kaufen!
Lieber Wolfgang,
Ich möchte probieren auf jeden deiner Punkte zu antworten.
1. Wenn ein Trainer einen anderen Trainer 1 zu 1 kopiert, geht das nie gut, weil er dann unflexibel wird. Außerdem kenne ich kein Beispiel in dem sich die Fußballerische Dominanz so von der 2. in die 1. Liga übertragen lässt. Blessin ist zudem noch ein Trainer, der ganz Grundsätzlich die gleichen Ideen wie Hürzeler hat. Natürlich nicht die genau Gleichen, aber wann wird eine Kopie von einem Trainer geholt und ist erfolgreich. Naja ich fange an mich zu wiederholen…
2. Keine Ahnung, wo du 60-70 Millionen hernimmst, ich glaube da bist du seeeeeeehr weit weg von der Realität.
3. „Bornemann darf machen, was er will, solange er kein Geld ausgibt“. Fujita? Oppie? Ich weiß nicht wo dieser Gedanke herkommt, Bornemann hat in den letzten Jahren, das muss man einfach anerkennen, super Arbeit geleistet. Treu, Kyereh, Smith, Wahl, Vasilj, Hartel und Saad. Um nur ein paar Namen zu nennen. Ich finde er hat es sich verdient, ihm ein bisschen Vertrauen entgegenzubringen.
4. War letztes Jahr kein Umbruch? Hürzeler weg, Hartel weg. Man verpflichtet viele Spieler, zwar nur auf Leihbasis, weil man sich die nötige Soforthilfe nicht fest leisten kann (Guilavogui, Weißhaupt, Sands, Van der Heyden, Wagner). Auch diese Neuzugänge zeigen, welch gute Arbeit Bornemann leistet.
5. Ich verstehe nicht, was du meinst, es gibt keinen Verein, der klar kommuniziert, welche Spieler sie holen wollen. Das ist ja auch verhandlungstechnisch, nicht clever. Es wird vermutlich noch ein Spieler für die Offensive kommen, auch am liebsten einer, der Torgefahr ausstrahlt, das wird ja schon kommuniziert.
Und noch abschließend einen persönlichen Hinweis, bitte statt „Pauli“ zu schreiben gerne „St. Pauli“ schreiben.
Viele Grüße
Fast leider – ich glaube, der Account ist nicht… echt. Falls doch: Eieiei.
Fast leider – ich glaube, der Account ist nicht… echt. Falls doch: Eieiei.
Du meinst, Wolle K. ist ein Satireaccount? Das würde einiges erklären.
Vielleicht nicht direkt Satire, aber vielleicht eben so etwas wie „nicht ganz ernst zu nehmen“. Falls doch – bitteschön, aber in Zukunft ohne mich, ich habe besseres zu tun 😉
Danke für deine treffenden Worte!!!
Ich war schon kurz davor Wolfi eine Antwort zu schreiben, wüsste aber nicht so recht wo ich da anfangen soll.
Hab mich dann erst für die konsequente Nichtbeachtung entschieden… was so mäßig geklappt hat…
Dieses Phänomen, seine komplette Ahnungslosigkeit in die Weltgeschichte posaunen zu müssen, schockiert mich immer wieder.
ich teile wolfgangs sicht auf die dinge in keinem seiner aufgeführten punkte. aber er hat doch wie alle das recht, seine sicht hier auch kundzutun, oder nicht? daß es bei aller berechtigten kritik an seinen ansichten hier auch immer wieder persönlich gegen ihn geht, finde ich ehrlich gesagt ziemlich scheiße und dieses blogs nicht würdig… ist das die vielgerühmte st pauli toleranz gegenüber anderen sichtweisen, als der eigenen?
Moin!
Wenn es Meinung oder Sichtweise wäre, angemessen vorgetragen, kein Ding. Der Beitrag war aber nichts davon sondern begann mit einer perfiden Unterstellung an den Millernton, gefolgt von Unterstellungen der Unehrlichkeit, Unfähigkeit und Misswirtschaft (eher Unterschlagung) gegen den Verein. Drumherum hanebüchene Unkenntnis.
Derartiges begegnet einem leider zunehmend, auf allen möglichen Feldern.
Die Protagonisten fordern für sich gerne Meinungsfreiheit und Toleranz. Aber wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es heraus.
Dass ich mich mit dem „Vorgetragenen“ inhaltlich nicht auseinandergesetzt habe, liegt neben dem Ton an der Substanzlosigkeit, um es mal nett zu formulieren.
Also, danke Dir für den Hinweis, Zecke. Ein respektvolles Miteinander ist mir wichtig. Ebenso wie klare Kante.
Beste Grüße
versteh ich dich richtig: was angemessen ist, entscheidest du? u um es ihm so richtig zu geben, begibt man sich einfach auf dessen niveau u noch darunter? im alt-testamentarischen sinne: auge um auge…? jemanden persönlich anzugehen bedeutet bei dir also klare kante… toll! beispielhaft!
„bk“ hat im übrigen genügend substanz gefunden, um sich inhaltlich auseinander zu setzen…
Liebe(r) Husefak,
dem kann ich mich nur anschließen. Dass Du nun auch noch zecke mit seinem unfreundlichen Ton und seiner nach Pseudo-Toleranz und -Gerechtigkeit strebenden Attitüde „abbekommen“ hast, tut mir leid. Da hilft tatsächlich nur, nicht weiter auf die Provokation einzugehen leider.
Danke Tim für deine Antwort auf den Dauer-Defätisten WK, der hier fortgesetzt miesepetert. Mehr Aufmerksamkeit hat er dann auch nicht verdient. Auf eine erfolgreiche Saison!
Ein weiterer Aspekt, der Hoffnung macht: Mit Thomas Risch wurde jemand ins Trainerteam geholt, der zusätzlichen Fokus auf Standards legen soll. Das zusammen mit weiteren Optionen an der Eckfahne (Oppie, MPL) beschert uns hoffentlich das ein oder andere Tor nach Ecken. Etwas, was letztes Jahr verbesserungswürdig war und bei unserer Lage in der Liga extrem wichtig werden kann.
Direkte Standardtore sind natürlich auch willkommen. Mit MPL, Sinani, Smith und Oppie haben wir da ja einige Kandidaten.
Ich glaube, wir werden gerade einer der ekligsten Gegner der Liga und das ist genau der richtige Weg.
Mit wenigen Momentaufnahmen ist mein Vertrauen in das komplette Team ums Team einfach enorm gewachsen in den letzten Jahren. AB weiß schon sehr genau, was er tut. Macht er Fehler? Bestimmt, machen wir alle. Aber der Weg der letzten 5+ Jahre ist ja auch nicht wirklich Zufall, und dazu gehören eben auch schon die Zweitliga-Spitzensaisons unter Schulle und die Wechselsaison Schulz/Hürzeler, die im Ergebnis ja auch schon alles, aber nicht verkehrt war!
Wird das diese Saison herausfordernd? Klar!
Sagen mir die Neulinge was? Nö!
Bin ich Experte? Offenbar nicht.
Im ersten Impuls hören sich bekannte Namen natürlich irgendwie immer gut an, aber ehrlich gesagt zucke ich inzwischen bei Presseberichten über „Kommt XY zurück“ immer vorrangig zusammen, weil ich dieses „Den kennen wir schon und fanden ihn (in einer durchschnittlichen Zweitligasaison unsererseits!) gut, DESHALB holen wir den zurück“ echt nicht haben kann.
Ein Plan ist erkennbar, Borne weiß, was er tut und Blessin hat letzte Saison ja auch bewiesen, dass er was kann. Ich bin jedenfalls hyped (scheiß Testspiele).
mit herrn bornemann haben wir wirklich einen richtich guten mann an bord. er hat einen plan und den verfolgt er auch hartnäckig, rückschläge einbegriffen. obwohl ich nicht denke, daß wir bis saisonende gegen den abstieg spielen, sondern früher gesichert sein werden, als in der abgelaufenen saison, würde ein abstieg in der gesamtsicht wohl eher eine delle als eine katastrophe sein. solange die oberste leitung die geduld nicht verliert, wie früher oft geschehen, sehe ich uns mittelfristig als bundesligist, ala augsburg oder die aus der wuhlheide.
irgendwie stecken diese vielen jahre des auf und ab’s aber noch immer tief in den klamotten, die horrorjahre des durchmarsches in die dritte liga, die (gefühlt) nie enden wollenden jahre in der dritten liga, dann wieder ganz nach oben, um danach wieder im niemandsland der zweiten liga für viele jahre zu verschwinden. nun haben wir den aufstieg mit richtigem fußball geschafft und mit selbigem die klasse (souverän) gehalten. das hat riesen spaß und riesen lust auf mehr gemacht! mit den handelnden personen habe ich wirklich das erste mal in meinem nun doch schon mehr als 30 jährigen st paulianer dasein das gefühl, daß hier etwas nachhaltiges entsteht… ein tolles gefühl kann ich euch sagen!