FC St. Pauli vs. TSG Hoffenheim 0:3 – Keine Empfehlung für Punkte

FC St. Pauli vs. TSG Hoffenheim 0:3 – Keine Empfehlung für Punkte

Offensive Harmlosigkeit, gepaart mit defensiver Anfälligkeit und taktischen Problemen – selten verlor der FC St. Pauli ein Bundesligaspiel zuletzt so verdient, wie jenes gegen die TSG Hoffenheim.
(Titelfoto: Stefan Groenveld)

Puuuh… Niederlagen des FC St. Pauli tun ja bekanntlich immer weh. Die gegen die TSG Hoffenheim aber sicher ganz besonders. Weil der FCSP große Probleme hatte dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken, defensiv sicher zu stehen und offensiv variabel und konstant Gefahr zu erzeugen. Oder mit anderen Worten: Die TSG Hoffenheim war an diesem Sonntagabend einfach besser als der FC St. Pauli. Klingt scheiße, ist es auch.

Die Aufstellung

Spätestens nach der Pressekonferenz am Freitag musste damit gerechnet werden, rund eine Stunde vor Anpfiff gab es dann Gewissheit: Hauke Wahl konnte aufgrund seines Infekts nicht spielen. Für ihn kam Adam Dźwigała in die Startelf. Ansonsten gab es keine Veränderungen in der Anfangself des FC St. Pauli im Vergleich zur Niederlage in Bremen. Aber auf der Bank tat sich etwas: Jackson Irvine stand zum zweiten Mal in dieser Saison wieder im Kader.

Auf Seiten der TSG Hoffenheim gab es vor der Partie eigentlich nur eine Unsicherheit in Sachen Personal: Ob auf der rechten Offensivseite Andrej Kramaric oder Mohammed Damar starten würde. Trainer Christian Ilzer entschied sich für Routinier Kramaric und damit für die Variante „Asymmetrie & Rotation“ (im weiteren Verlauf des Spielberichts mehr dazu).

Aufstellung beim Bundesligaspiel FC St. Pauli gegen TSG Hoffenheim FCSP: Vasilj - Dzwigala, Smith, Ritzka - Pyrka, Sands, Fujita, Oppie - Kaars, Sinani, Pereira Lage TSG: Baumann - Coufal, Hranac, Hajdari, Bernardo - Burger, Avdullahu - Kramaric, Asllani, Toure - Lemperle
Aufstellung beim Bundesligaspiel FC St. Pauli gegen TSG Hoffenheim FCSP: Vasilj – Dzwigala, Smith, Ritzka – Pyrka, Sands, Fujita, Oppie – Kaars, Sinani, Pereira Lage TSG: Baumann – Coufal, Hranac, Hajdari, Bernardo – Burger, Avdullahu – Kramaric, Asllani, Toure – Lemperle

Wilder Beginn, dann findet FC St. Pauli die Tiefe

Der Spielbeginn ging klar an die TSG Hoffenheim. Das hing zum einen damit zusammen, dass der FC St. Pauli etwas zu passiv war, nicht so gut in die Zweikämpfe fand. Aber es lag auch daran, dass Hoffenheim mit einer sicher durchaus überraschenden taktischen Rolle von Andrej Kramaric startete. Der bewegte sich nämlich fast immer von seiner Position auf der rechten Seite in den offensiven linken Halbraum. Und damit setzte sich eine durchaus mächtige Rotation im Hoffenheimer Spiel in Gang (falls ihr das nachvollziehen wollt: Schaut euch mal die Laufwege der TSG rund um die Ballbesitzphase ab Minute 29:00 an), mit welcher der FC St. Pauli immer wieder Probleme hatte.

Denn bei Ballbesitz TSG Hoffenheim löste sich deren Viererkette auf. Den (durch die Bewegung von Kramaric) freien Raum auf der rechten Seite nahmen Coufal (von der RV-Position) und Burger (von der Sechser-Position) ein. Auf der linken Seite hielt Toure hingegen seine Position (und LV Bernardo verblieb dadurch links hinten), Asllani fiel in den Zehnerraum und der zweite Sechser Avdullahu agierte alleine vor der eigenen Dreierkette, fiel teilweise sogar in diese hinein. Diese Rotation sorgte dafür, dass das Hoffenheimer Team sehr viel öfter das Spiel über die linke Seite eröffnete, weil das Team dort eben mit Toure, Kramaric, Lemperle und Asllani offensiv versuchte Überzahl-Momente zu erzeugen.

Hoffenheimer Fokus auf linke Seite

Ich habe da durchaus die Vermutung, dass die TSG Hoffenheim sich ganz bewusst für die Partie gegen den FC St. Pauli dazu entschied die eigene linke Offensivseite zu überladen. Laut den Daten von WhoScored kam Hoffenheim in der ersten Halbzeit zehnmal über die linke Seite ins letzte Drittel des FCSP. Über die Mitte und die rechte Seite waren es zusammen nur sieben Mal. Aufgrund dieses klar sichtbaren Ungleichgewichts im Hoffenheimer Spieler, habe ich Hoffenheim-Trainer Ilzer danach gefragt, ob diese Herangehensweise ganz bewusst gegen den FCSP so gewählt wurde. Er erklärte zwar, dass die Rolle von Kramaric jene gewesen sei, die am besten zu ihm passte. Allerdings gilt das allgemein für die offensiven Halbräume, dort hat er klar seine Stärken. Er hätte also auch konsequent im rechten Halbraum rumturnen können. Tat er aber nicht. Keine Ahnung, ob da schon das Pokalspiel in der kommenden Woche eine Rolle bei der Antwort spielte, weil er sich nicht zu sehr in die Karten schauen lassen wollte (oder ob ich da komplett auf dem Holzweg bin).

Wie auch immer diese Entscheidung der TSG Hoffenheim zustandegekommen ist: Der FC St. Pauli hatte im ersten Abschnitt besonders in den ersten 20 Spielminuten Probleme damit den Sechserraum kompakt zu halten und musste sich immer wieder mit Angriffen über die eigene rechte Seite beschäftigen. Alexander Blessin erklärte später, dass es genau dann Probleme gab, wenn die beiden Sechser Fujita und Sands zu sehr auf einer Linie standen und nicht horizontal versetzt (=der ballnahe Sechser etwas weiter vorne, der ballferne etwas tiefer, absichernd). Ebenfalls problematisch, das aber eher im zweiten Abschnitt, war das nicht immer entschiedene Vorwärtsverteidigen der äußeren Innenverteidiger. Zusammen ergab das in den ersten 25 Minuten ein Spiel mit dominanten Gästen und einem FC St. Pauli, der keinen Zugriff fand.

Intensität angenommen

Doch der FC St. Pauli überstand diese Anfangsphase. Zwar auch mit etwas Glück (zum Beispiel beim Pfostentreffer von Lemperle in der 19. Minute), aber er schaffte es mit zunehmender Spieldauer der ersten Halbzeit immer besser in die Partie zu finden, war ab der 30. Minute das bessere Team. Das gelang auch dadurch, dass die vielen direkten Duelle, die vielen zweiten Bälle vermehrt an den FCSP gingen. Aber vor allem dadurch, dass das Team passsicherer wurde. Die Quote erfolgreicher Pässe ins letzte Drittel FC St. Pauli schoss in den letzten 15 Minuten des ersten Abschnitts in die Höhe (von unter 60 auf weit über 70 Prozent). Dadurch konnte sich das Team in der Offensive immer öfter zeigen. Das aber auch, teilweise bedingt durch die Hoffenheimer Spielweise, anders, als in den Spielen davor. Der FC St. Pauli spielte nun sehr, sehr viel öfter tiefe Pässe, suchte konsequent den Raum hinter der Hoffenheimer Viererkette. Die bot diese Tiefe auch an (Ilzer erklärte später, dass man deshalb zur zweiten Hälfte das eigene Defensivverhalten angepasst habe). Im Vergleich zu den Spielen zuvor war das eine recht deutliche Veränderung der offensiven Spielweise des FCSP. Wo gegen Bremen und Leverkusen noch (zu) oft im Aufbau der Rückpass gespielt wurde, ging es nun viel direkter nach vorne.

Hingegen kein wirklicher Faktor war dieses Mal die flache Spieleröffnung. Der FC St. Pauli versuchte oft mit flachen Pässen ins Offensivzentrum (auf Sinani also) zu eröffnen. Doch das gelang nur sehr, sehr selten. Sinani fand nie so richtig ins Spiel, führte nur gegen Leverkusen in dieser Saison weniger Zweikämpfe und hatte weniger Ballkontakte. Das der FC St. Pauli ihn nicht richtig ins Spiel einbinden konnte, lag auch daran, dass die TSG Hoffenheim brutal intensiv presste, die FCSP-Innenverteidigung dauerhaft und schnell unter Druck setzte – und diese sich davon auch beeindrucken ließ. Das sorgte dafür, dass das Spiel insgesamt ziemlich wild wurde. Der FCSP verlor die Bälle oft sehr schnell wieder, die Gäste auch, spätestens sobald sie den Ball nicht mehr in der eigenen Abwehrkette führten. Das bedeutet nicht, dass es ein schlechtes Spiel war – vielmehr war es ein extrem intensives Spiel, in dem der FCSP zumindest gegen Ende der ersten Hälfte das bessere Team war.

Gute Phase nicht genutzt

Aber nur in Phasen das bessere Team zu sein hilft selten. Vor allem dann nicht, wenn diese Phasen nicht genutzt werden, um einen eigenen Treffer zu erzielen. Chancen dazu waren da. Mindestens eine davon war derart, dass sie die Führung hätte bringen können, vielleicht sogar müssen: Nach einem Ballgewinn durch Smith legte Sinani klug für Fujita ab, der sofort Kaars mit einem tollen tiefen Pass in Szene setzte. Der FCSP-Angreifer war frei durch, doch sein vorletzter Kontakt sorgte dafür, dass der Winkel zum Tor der Hoffenheimer nicht mehr so vielversprechend war. Kaars scheiterte an TSG-Torwart Baumann, der ebenfalls vielversprechende Nachschuss von Pereira Lage landete ebenfalls nicht im Tor, sondern am Bein eines Hoffenheim-Verteidigers – es ist eine völlig abgedroschene Floskel, aber sie gilt für einen Abstiegskandidaten wie den FC St. Pauli etwas mehr als für ein Team wie die TSG Hoffenheim: Solche Chancen müssen dann eben auch genutzt werden.

So ging es mit einem 0:0 in die Pause. Nachdem Hoffenheim gut in die Partie gekommen war, war der FC St. Pauli zum Ende der ersten Hälfte einem Treffer definitiv näher. Doch nur gute Phasen reichen einfach nicht, das betonte auch Alexander Blessin nach Abpfiff. Und als alles andere als eine guten Phase muss jene des FCSP nach Wiederanpfiff bezeichnet werden.

Hamburg, Deutschland, 19.10.2025, Millerntor-Stadion, Bundesliga, FC St. Pauli - TSG Hoffenheim Oliver Baumann, Torhüter der TSG Hoffenheim, fängt eine Flanke des FC St. Pauli ab. Copyright: Stefan Groenveld
Und schon wieder landet eine Flanke des FC St. Pauli beim Gegner. Das war leider auch gegen die TSG Hoffenheim das übliche Bild.
// (c) Stefan Groenveld

Eine zweite Hälfte zum Vergessen

Eric Smith erklärte nach dem Spiel, dass man sich in der Pause vorgenommen hatte etwas tiefer gegen die TSG Hoffenheim zu agieren. Das Problem dabei: Der FC St. Pauli agierte nicht nur tiefer, sondern auch viel passiver. Die gute Antwort auf die Hoffenheimer Intensität blieb nun aus, der FCSP kam nicht mehr so gut in die Zweikämpfe. Das mündete direkt in den ersten Minuten nach Wiederanpfiff zu guten Gelegenheiten für die Gäste. Und wenig später stand es 0:1…

Die Entstehung des Gegentreffers ist dann eine Mixtur aus vielen Dingen, die aktuell nicht so gut laufen für den FC St. Pauli. Angefangen bei einem versuchten Zweikampf von Pereira Lage, bei dem er durch einen Schubser daran gehindert wurde einen langen Ball von Vasilj per Kopf zu erwischen. Ein Foul? Zumindest wird Pereira Lage ziemlich klar geschubst. Reicht das für einen Freistoß? Ja, schon. Die TSG Hoffenheim hätte sich in der Situation nicht über einen Pfiff beschweren dürfen. Allein schon, weil es total trottelig ist so ein offensichtliches Foul zu begehen. Das Problem: Schiedsrichter Jablonski hatte die Situation anders bewertet. Und damit der VAR hier eingreift, hätte diese Szene vermutlich wirklich direkt vor dem Gegentor stattfinden müssen. Trotzdem Pech für den FC St. Pauli.

Lange und bekannte Fehlerkette vor dem 0:1

Kommen wir zu den anderen Dingen, die aktuell nicht so gut laufen für den FC St. Pauli. Denn weder Sands, noch Sinani gelang es beim PingPong-Spiel namens „Kampf um den zweiten Ball“ das Spielgerät zu sichern, das Pendel schlug in dieser Szene gen TSG aus, die dann über die rechte Seite in die Hälfte des FCSP eindrang. Dort angekommen wurde Asllani per Pass gefunden. In einem Bereich, in dem Offensivspieler viel Schaden anrichten können, 25 Meter zentral vor dem Tor, und genau deshalb sowas eigentlich nicht passieren sollte. In dieser Szene konnte man dann beobachten, was es diese Saison beim FC St. Pauli schon öfter zu beobachten gab: Den Gegnern gelang es in den Raum zwischen Doppelsechs und Innenverteidigung zu kommen. Zum einen, weil Fujita und Sands (wie von Blessin nach Abpfiff moniert) zu sehr auf einer Linie agierten, Sands hätte sich weiter nach hinten abgesetzt positionieren können. Aber auch deshalb, weil niemand aus der Innenverteidigung herausrückte und vorwärts verteidigte, was ein generelles Problem, vor allem in der zweiten Halbzeit gewesen ist.

Asllani nutzte den sich bietenden Raum allerdings auch sehr klug, legte direkt weiter nach links zu Kramaric. Einem Spieler, der seit vielen Jahren in der Bundesliga nachweist, dass er mit so viel Platz kurz vor dem gegnerischen Strafraum viel anfangen kann. Er entschied sich für einen Steckpass auf Toure und es war das zweite Mal seit Wiederanpfiff, dass Pyrka mit dem Tempo von Toure Probleme hatte, nachdem er es im ersten Abschnitt noch sehr gut verteidigt bekam. Das war es mehrfach ganz knapp: Der Hoffenheimer Offensivspieler stand wohl ganz knapp nicht im Abseits zum Zeitpunkt des Abspiels (Blessin hegte zumindest nach Abpfiff leise Zweifel daran). Er kam ganz knapp früher als Pyrka an den Ball und genauso knapp ging sein Abschluss auch ins Tor.

Man könnte nun sagen: Das waren alles kleine Details, eine Verkettung unglücklicher Umstände. Aber da würden die Minuten vor dem 0:1 einfach ignoriert werden. Denn dieses Gegentor hatte sich angekündigt. Hoffenheim war in dieser Phase einfach klar besser als der FC St. Pauli. Und was dem FCSP nicht gelang, nämlich die gute Phase auch für einen eigenen Treffer zu nutzen, gelang eben den Gästen. Zweimal. Denn nur wenige Minuten später legte die TSG nach. Dieses Mal mit einem blitzsauberen Angriff über die rechte Seite, bei dem Oppie ihnen den Gefallen tat Coufal tief in der Hoffenheimer Hälfte anzulaufen und danach gleich zweimal, als dieser den Ball wiederbekam, hinter ihm herzulaufen. Und Ritzka zwischendrin einen Zweikampf der Marke „Entweder Ball oder Spieler dürfen auf keinen Fall an mir vorbeikommen!“ verlor. Kramaric traf zum 0:2 aus Sicht des FC St. Pauli.

Offensiv völlig ungefährlich

Danach gab es dann wieder eine Phase, in der der FC St. Pauli offensiv präsenter wurde, wütend wirkte. Aber da gab es noch so ein wiederkehrendes Element: Es fehlte vorne immer genau dann etwas, wenn es kribbelig hätte werden können. Am Spielende sollte nur eine einzige von insgesamt zwölf Flanken des FCSP aus dem Spiel heraus und über 20 Flanken insgesamt beim Mitspieler angekommen sein. Die Quote war bereits gegen Leverkusen ähnlich schwach und spiegelt ganz gut wieder, was aktuell in der Offensive fehlt. Das sieht teilweise gut aus, bis es dann wirklich ans Eingemachte geht. Zwingende Torchancen gab es nur die eine von Kaars in der 41. Minute, was einfach zu wenig ist.

In der 75. Minute stellte der FC St. Pauli dann unter anderem mit der Einwechslung von Karol Mets auf eine Viererkette um. Er hätte auf jeden Fall andere Umstände für das langersehnte Comeback verdient gehabt, aber Fußball ist manchmal einfach brutal kaltherzig. Diese Umstellung führte, wie auch gegen Bremen, zu mehr Risiko des FCSP, zur berühmten „Brechstange“. Diese sollte aber nicht zu mehr Torgefahr des FC St. Pauli führen, sondern zur vorzeitigen Entscheidung. Wobei das nicht ganz fair ist, denn es war zwar sicher eine etwas offenere Stellung des FC St. Pauli, zu verteidigen wäre aber auch das 0:3 gewesen. Zuallererst von Schiedsrichter Jablonski (und zuletzt dann entsprechend vom VAR), der ein klares Foulspiel an Afolayan nicht pfiff. Dann von Fujita, der sich aber an linken Außenbahn tunneln ließ. Und nicht zuletzt von Smith, der wohl versuchte die Gegenspieler ins Abseits zu stellen, was aber völlig in die Hose ging.

VAR kassiert FCSP-Treffer, Sands verletzt sich

Es fiel dann tatsächlich doch noch ein Treffer für den FC St. Pauli. Eine Freistoßflanke von Sinani segelte an Freund und Feind vorbei ins Hoffenheimer Tor. Allerdings stand Eric Smith im Abseits und griff nach Ansicht von Jablonski auch ins Spielgeschehen ein (= verwirrte TSG-Torhüter Baumann), was er ausgerechnet dadurch machte, dass er versuchte den Kopf einzuziehen, um nicht an den Ball zu kommen. Durch eine tief Braun-Weiße Brille könnte man auch hier darüber diskutieren, ob das denn alles richtig gelaufen sei. Aber 1. würde ich kochen, wenn so ein Treffer gegen den FC St. Pauli fällt und zählt und 2. war es auch eigentlich scheißegal, weil die Partie längst entschieden war.

Also man hatte zumindest gehofft, dass die Partie durch ist und nichts mehr passiert. Stattdessen verletzte sich zu allem Überfluss auch noch ein FCSP-Spieler. Bei einem Kopfballduell verlor Sands die Kontrolle in der Luft und knallte volle Wucht mit der rechten Gesichtshälfte auf den Rasen. Nach längerer Behandlung wurde der sichtlich benommene 25-jährige vom Platz geleitet. Eine Einschätzung zur Verletzung konnte der FC St. Pauli am Sonntagabend nicht mehr geben. Hoffen wir mal das Beste!

Vier Niederlagen, 1:8 Tore

Klar, ein 0:3 zuhause gegen die TSG Hoffenheim gehört nicht zu meiner Bingokarte „Tolle Bundesligaerlebnisse des FC St. Pauli“. Diese Niederlage war nicht nur aufgrund des Ergebnisses beschissen, das Spiel selbst war es auch. Und es war die vierte in Folge für den FC St. Pauli, der damit nach gutem Saisonstart inzwischen tief in der unteren Tabellenhälfte angekommen ist. Das ist eine ziemlich herbe Enttäuschung. Null Punkte und 1:8 lautet die Bilanz der letzten vier Spiele. Da gibt es nichts mehr Schönzureden, auch in den Einzelspielen nicht. Die Phasen im Spiel, in denen der FCSP mit Bundesligisten konkurrenzfähig ist, sie wurden zuletzt weniger und wurden auch insgesamt zu wenig genutzt. Allein, dass es nur Phasen sind, ist an sich schon ein Problem. Alles kein Grund für den Panik-Modus, aber klar ist: Bis das Team wieder punktet steht beim FC St. Pauli nun eine unangenehme Zeit an.

Immer weiter vor!
// Tim

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64 thoughts on “FC St. Pauli vs. TSG Hoffenheim 0:3 – Keine Empfehlung für Punkte

  1. Super Analyse wie immer.
    Die erste deutliche Niederlage seit dem Aufstieg letztes Jahr. Man hat heute deutlich gemerkt wie sehr Hauke die Abwehr stabilisiert. Aber Alex hat es auf der PK richtig gesagt. Das 0:1 war der Spielkiller. Wenn Matijn das 1:0 macht holen wir heute mind. einen Punkt.

    Allerdings war es offensiv wieder sehr mau. Die letzten 4 Spiele 1 Tor. Die Ansätze sind zwar da, aber bis auf die eine Chance und den Freistoß von Eric war Baumann beschäftigtunslos.

    Die Kommentare im Netz kann man sich wie immer sparen. Von Kaars der neue Zoller bis Blessin raus alles dabei. Ob die meisten wohl wissen wie der Fußball vor 5-6 Jahren hier aussah?

    Mund abputzen und in Frankfurt überraschen.

    1. Wir haben letzte Saison auch gegen Mainz 0:3 Zuhause verloren, das war direkt nach dem 3:0 Auswärtssieg in Freiburg.

  2. Noch 2,3 solche blutleeren Auftritte und Blessin kann seine Sachen packen.
    Das Team kann so viel mehr.

    1. Gut, dass Du keine sportliche Verantwortung in unserem Verein hast…
      Wer sollte die Mannschaft denn Deiner Meinung nach trainieren? Bruno Labbadia, Lothar Matthäus? 🙂

  3. Danke für die Zusammenfassung.

    Das 1:3 hätte ich auch nicht gegeben.

    Und auch ohne braun-weiße Brille kann man sagen, Jablonski wird kein guter Schiri mehr.
    Mehrfach auf beiden Seiten abstruse Entscheidungen.

    Bei quasi jedem Offensivzweikampf von uns wurde der Gegenspieler klar mit beiden Armen geschubst. Gepfiffen wurde es quasi nie.

    Was mir auch immer wieder als Problem defensiv bei uns auffällt, der Rückraum hinter der IV ist oft blank. So haben wir in Bremen schon den Treffer kassiert und bei 2. Gegentor gestern war es wieder so.

    Und jetzt kommen die Offensiv starken Frankfurter…

  4. Danke für die wie immer gute Analyse.

    Gut, dass Blessin auch die Staffelung von Sands und Fujita thematisiert. Tim, du hast ja in einem Artikel beschrieben, wie die beiden uns besser machen bzw, welch gute persönliche Statistiken sie haben.
    Ich bin inzwischen nicht mehr so sicher, ob sie das gemeinsam (!) auf dem Platz wirklich machen. M.E. passt die Staffelung sowohl defensiv (beide auf einer Linie statt gestaffelt), als auch offensiv (beide zu defensiv) zu oft nicht so recht. Wir haben quasi nur 3 Spieler auf dem Platz, die offensiv präsent sind. Teilweise gehen die Schienenspieler mit, aber das zentrale Mittelfeld übt zu wenig Druck vor oder im 16er aus. Das ist dann aufgrund der entsprechenden Überzahl des gegnerischen Teams im 16er auch recht einfach zu verteidigen (insbesondere, weil wir keinen Zielspieler haben). Da muss einer der beiden aushelfen, sonst bleiben wir offensiv weiterhin zu harmlos.

    1. Ja, da habe ich mich auch besonders drüber geärgert, dass es nach dem Gegentreffer gegen Bremen (wo die ja auch mit drinhängen) nun diese Probleme bei der Staffelung gab. Ich würde zwar immer noch behaupten, dass beide uns auf jeden Fall besser machen (Sands hat gestern 13 seiner 16 Zweikämpfe gewonnen, die tiefen Pässe von Fujita sind gestern fast das einzige gewesen, was überhaupt Offensivgefahr erzeugte), aber ja, das sollte auch nicht idealisiert werden.

  5. Tim hat eigentlich alles an Puzzleteilen genannt. Ich verweise kurz auf noch etwas wirklich Gravierendes:
    Spieler bemängeln seit Wochen das Fehlen von Basics und Mentalität. Ein deutlicheres Signal können sie kaum aussenden. Und das wirft einen Schatten nicht nur auf Akteure auf dem Rasen.

    1. Ich hatte auch den Eindruck, dass die Lust den Ball zu erobern fehlte. Alibi Zweikampfverhalten z.B. vor dem 0:2 machte es Hoffenheim leicht. Wie z.B. Zufall Oppie abgezockt hat macht mir Sorgen.

  6. 5 Spiele hintereinander ohne Tor aus dem Spiel heraus. Keeeine Ahnung, wo es aktuell hackt, aber alle Alarmglocken schrillen. Alex kann MPL noch so stark reden, aktuell rechtfertigt nichts seine Spielzeit (zumindest im Sturmzentrum). Da kann man genau so mal vorschlagen, die junge Garde um Schmidt und Schmitz die Spielzeit zu geben, wenn man aktuell die Spiele als Testspiele nutzt. Ich habe ehrlicherweise 0,0 Lust auf eine Trainerdiskussion, aber selbst hier kommen langsam Stimmen dazu – muss echt nicht.

    Es wird auch allmählich deutlich, dass wir zu wenig in der IV investiert haben. Hoffentlich bessert sich das schnell. Adam ist wirklich niemand, den man in die S11 über mehr als 2 Spiele in einer Halbserie packen sollte.

  7. Hoffentlich hat nun auch der letzte in der Mannschaft, im Umfeld und den Fans verstanden, dass es nur gegen den Abstieg geht. Und so auch jedes Spiel angegangen werden muss.
    Von Außen betrachtet sieht nicht mehr so homogen aus, wie noch in der vergangenen Saison.
    Konflikte rund um Irvine, Dapo und unterschiedliche Vorstellungen über die Spielweise sollten schnell beendet werden.
    Dieses Jahr gibt es in der Bundesliga kein Kiel und kein Bochum. Heidenheim und St. Pauli sind die Abstiegskandidaten Nummer 1. Ein guter Start täuschte über Defizite hinweg, aber nun müssen die Basics dringend wieder in die Kabine und den Platz einkehren.

  8. Alex Blessin muss nun alles hinterfragen! Insbesondere müssen nun ein paar Leute ausgewechselt werden, es müssen neue Köpfe her. Wenn er wieder dieselben 11 aufstellt, könnte es schwer werden für ihn.

  9. Alles gesagt und man kann nur hoffen, dass Wahl und Mets bald wieder zusammen auf dem Platz stehen und so die defensive Stabilität der letzten Saison wiedergefunden wird.
    Ich hab mir allerdings gerade nochmal „und täglich grüßt das Murmeltier“ vom 2.3.25 durchgelesen, da die Parallele zur Rückrunde ja nicht zu übersehen ist (da waren es sogar 0 – 7 Tore und Platz 15) und inhaltlich viele gleiche Passagen entdeckt … und da wir alle wissen, wie es danach weiterging, bleibe ich jetzt einfach hoffnungsvoll und gespannt auf die nächsten Spiele.

  10. Moin,
    es war doch eigentlich immer klar, dass wir gegen den Abstieg spielen. Jetzt haben sich alle anderen Mannschaften eingespielt und der kleine Vorteil, den wir dadurch hatten, dass die Mannschaft früh komplett war, ist erstmal dahin.
    Aus dem letzten Jahr wissen wir, dass die Liga in der Defensive gehalten wird. Hier müssen die Abläufe wieder besser trainiert (?) und gespielt werden.
    Der Angriff ist ähnlich gut bzw. schlecht wie in der letzten Saison. So gesehen bin ich da gar nicht enttäuscht.
    Mich besorgt es, dass Spieler wie Eric immer mal wieder einen Bock drin haben, der letztlich zu einem Tor führt. Ich weiß nicht, was er braucht, aber das braucht er schnell.
    Blessin hat in der letzten Saison gezeigt, dass er den Verein in der Liga halten kann und ich bin mir (Stand jetzt) auch sicher, dass es nicht an ihm liegt.
    Wir brauchen Geduld und konzentrierte Arbeit. Wenn einzelne die Konzentration der Mannschaft stören, sollten sie vielleicht wirklich im Winter den Verein verlassen.
    Bis dahin brauchen wir aber alle zu 100%, auf dem Rasen und auf den Rängen.

  11. Wahl, Mets und Smith hinten, wäre schon mal der richtige Anfang in der Dreierkette. Adam Dzwigala ist nicht Ersatzspieler der ersten Kategorie, das wäre Nemeth. Und Irvine muss auch zurück auf den Platz. Uns fehlt ein Tick an Präsenz und Aggressivität ohne ihn. Ich weiß noch nicht ob es an den Laufwegen oder Hast lag, aber selbst während es noch 0:0 oder 0:1 stand, haben unsere Spieler es doch sehr oft geschafft Bälle nur in den Rücken der Mitspieler zu spielen. Es wirkt gerade so, als wären durch die Länderspielpausen, Laufwege und Abstimmung nochmal deutlich schlechter geworden.

    1. Das mit den Pässen ist tatsächlich so ne Sache. Hoffenheim hatte einen größeren Umbruch als wir und wir hatten den Kader super früh zusammen. Trotzdem wirkten die Hoffenheimer eingespielter und klarer, was Lauf- und Passwege, sowie Raumaufteilung angeht. Und das ist nicht das erste Team, was uns da überlegen schien 🤔

  12. Alles nicht toll und anders als beim Heimspiel davor würde ich es langsam nicht mehr primär auf Pech/fehlendes Glück schieben, dennoch haben wir aus zwei der letzten vier Spiele weniger geholt, als spielerisch drin gewesen wäre… insofern muss man sicher Antworten finden, aber auch nicht alles umwerfen.
    Ansonsten kann man konstatieren, dass alle gedanklich wieder im Abstiegskampf angekommen sind, und da ist man mit 7 Punkten und noch ausstehenden Spielen gegen „die kleinen“, was letzte Saison und auch diese bisher eine Stärke war, noch in einer guten Position, auch wenn es sich nach vier Niederlagen nicht so anfühlt. Und… auf eine 2:1 Niederlage gegen Leverkusen und eine torlose Niederlage gegen Bremen folgte letztes Jahr die Auswärtsfahrt nach Stuttgart, für die sich nicht viel mehr ausgerechnet wurde als jetzt gegen Frankfurt 😀
    Ein Auswärtsspiel, wo sich niemand was erwartet, eine „Pokal-Revanche“ und ein Heimspiel gegen eines der schlechtesten Teams… auf dem Papier wären da schon mehrere gute Momente, das Ruder umzureißen

  13. So 100% kann ich dem Grundtenor der Analyse nicht folgen. Das beginnt schon im ersten Absatz:

    „ Die TSG Hoffenheim war an diesem Sonntagabend einfach besser als der FC St. Pauli.“

    Ich würde schreiben, dass die TSG Hoffenheim an diesem Sonntagabend einfach weniger scheiße war als der FC St. Pauli.

    O.k. Kann auch an meiner emotionalen Grundstimmung liegen, die bis jetzt unvermindert anhält.

    Der Abend begann schon damit, dass Sky Re-Live absolute Katzenkotze ist.
    Um 19:30 Uhr sollte das Spiel gezeigt werden. Aber Sky dachte sich, warum nicht einfach 30 Minuten die Torparade des 6. Spieltags in Dauerschleife zeigen. Ist doch sau witzig.

    Und ich sitz da, total angespannt, und rätsele ob noch irgendwas gesendet wird oder ob es das jetzt war.

    Boah Alter! So geht man nicht mit Menschen um!

    Und dann, pünktlich um 19:56 Uhr schalten sie ins Millerntorstadion und ich freue mich endlich auf mein Bundesligaspiel.

    Und was macht Sky? Überträgt statt dem 07. Spieltag der Herren Fußball Bundesliga eine Wiederholung von St. Pauli gegen Aue aus der Saison 14/15.

    Keine Ahnung, warum die Spieler aus dem Erzgebirge hellblaue Laibchen mit SAP-Logo trugen, aber zumindest die blondierten Haare stehen dem Buballa ausgezeichnet.

    Sorry, aber ich bin gerade so angepisst.

    Was für ein Glück, dass wir am Samstag Frankfurt aus dem Stadion schießen werden und statt Verhoek endlich Kaars auf dem Platz steht.

  14. Treffende Analyse, die leider wenig hoffen lässt. Bei der Frage an Illzer auf der PK hattest Du auch gesagt, dass St. Pauli auf der „eigenen rechten Seite“ Probleme hatte. Ist das mit Pyrka statt Saliakas unsere Schwachstelle?

  15. Das war schon eine harte Kost gestern – bisschen 2 Liga Feelings von beiden Mannschaften. Nur die eine hat halt mehr Qualität vorne gehabt. Du musst halt auch mal ne gelbe Karte ziehen, wenn der Gegner zu schnell ist. Und die Ecken und Freistöße sind einfach nicht gut. Von den Rängen kam irgendwie auch kein hallo-wach-Effekt. Nicht mal der Schiri konnte für Stimmung sorgen. Ich werde dieses echt schnell vergessen.

    Naja – Hoffenheim kommt ja mal wieder, super 😉

  16. Danke für die wiedermal gut nachvollziehbare Analyse!

    Aber was nun? Wie mit der Serie umgehen, wie dem Strudel begegnen, in dem sich das Team befindet?
    Ich halte nicht viel von Durchhalteparolen à la „Mund abputzen“ oder Ausreden, die im Schiri, dem VAR (Peinlich, Herr Bornemann!) Schuldige oder zumindest Prügelknaben suchen. Das sind nur gewollte Ablenkungen. Auch die vergebene Großchance als Pendel für das Spiel zu sehen, trifft mMn nicht, da Hoffenheim schon vorher klar überlegen war und auch gut und gern mit einer klaren Führung in die Pause gehen können hätte, hatte schon da deutlich bessere Chancen als der FC Sankt Pauli im ganzen Spiel

    Die Harmlosigkeit in der Offensive ist so auch das prägende Element der Vorsaison, das das Team in die aktuelle hinübergerettet hat. Leider gilt dies nicht für die defensive Stabiliät. Aber liegt das nur an Personalien? Dass Dzwigala keine Säule in der Bundesliga sein würde, durfte jedem bewusst gewesen sein und so ziehen sich seine Unsicherheiten schon durch die ganze Saison. Auch dass Mets noch weiter fehlen würde, war kalkulierbar. Dennoch hat man darauf verzichtet, die Abwehr qualitativ zu verstärken. Und doch greift ein Hinweis auf (auch hausgemachte) Personalsorgen vielleicht zu kurz und fällt auch eher in die Kategorie Ausreden.

    Schon zu Beginn der letzten Saison wollte Blessin sein Lieblingssystem implementieren und rettete die Saison (und seinen Job?) durch eine rechtzeitige Abkehr und die Rückbesinnung auf die Stärken des Teams.
    Nun also das 3:5:2 im nächsten Versuch. Aber mir scheint das System vom Gegner sehr schnell durchschaut und die Gegenmittel gefunden zu sein. Dazu scheint das Team insgesamt trotz Spielern wie Sands und Fujita destabilisiert. Oppie und Pyrka genießen das Vertrauen des Trainers, sind defensiv aber immer wieder überfordert. Die Doppelspitze arbeitet zwar intensiv gegen den Ball, aber die Gegentorgefahr beginnt sowieso erst hinter ihr. Dafür ist sie beispiellos torungefährlich.
    Und jetzt? Rückkehr zu 3:4:3? Mit welchen Spielern? Die vom letzten Jahr sitzen in Frankreich auf der Bank, spielen in Polen vor vollen Nazi-Rängen, in Augsburg oder sind nach England verliehen. Und Blessins Antipathie gegen Afolayan war schon in der letzten Saison zu merken, als er ihn (von manchen offenbar schon und schnell vergessen) ohne Not in einer PK öffentlich angriff.
    MPL wäre ja ein Außenspieler. Aber trotz nachgewiesener Torungefährlichkeit sieht Blessin in ihm ja unbedingt den einen Teil einer Doppelspitze.
    Unterm Strich: Hinten wackelig und verunsichert, vorn programmatisch ungefährlich. Das liegt alles nicht an Jablonski oder dem Kölner Keller.
    Dazu sind vermehrt Stimmen zu hören, die das Fehlen von Mut, Zuversicht und auch Einsatzwillen beklagen. Das ist das meiner Ansicht nach gefährlichste Element in einer Abstiegsspirale. Das Dortmunder Lieblingswort Mentalität ist vermutlich eines der fragilsten Elemente des sportlichen Erfolgs. Fehlt hier gar Irvine, der unlängst von einer kleinen Gruppe Fans absurderweise sogar zum Antisemiten auserkoren wurde, als Leader? Fehlt sein Vorangehen, seine Einstellung? Schließlich hat ihn ja nicht nur ein Aufsichtsrat quasi schon weggeschrieben. Auch in Foren war dies schon zu lesen, dass man Irvine nicht mehr bräuchte. Erweist sich aber gerade jetzt sein Fehlen als fatal?

    Und was ist jetzt zu tun?
    Weiter wie bisher und auf das Zutreffen von Durchhalteparolen hoffen?
    Die Schwächen hinterfragen und von Lieblingen oder Lieblingsideen abkehren?

    Klar scheint mir nur, dass schnellstens falsche Wege erkannt und beendet werden müssen. Vermutlich kommen im Winter wieder ein paar Leihspieler. Ob Blessin die dann noch trainiert, dürfte auch maßgeblich von seiner Bereitschaft abhängen, Korrekturen an seinen Ideen und sich selbst vorzunehmen.
    Andernfalls muss und wird Bornemann das tun.

    1. Die Ultras feiern nur sich selbst. Das Spiel ist denen sowieso egal. Aber von der Gegengerade kam auch nix. bur zaghafte Versuche, ähnlich wie unsere wenig inspirierten Spieler gestern.

      1. Moin Paulibaer,
        „Unsere BraunWeiße Titanic Kapelle“ schaue ich mir am Sonnabend mal wieder etwas näher an, am Millerntor habe ich zum meinen Glück das gesamte „Spielfeld“ dazwischen, denn ich finde diese „männlichen Freggles“ brauchen unbedingt regelmäßigen „Awareness Support“, aber nun gut.
        Es war in der zweiten Halbzeit aber auch bei den Temperaturen extrem schwierig unser Team bei diesem „Rasenschach“ zu Supporten.
        SAP HOPPenheim war einfach deutlich professioneller unterwegs, als Unsere Boys in Brown, Forza!

    2. Kurze Anmerkung: Eine Rückkehr zum 3-4-3 finde ich gar nicht so schwierig. Du hast 4-5 Spieler, die Außen spielen können, und mehrere fürs Zentrum. Ich halte das in meiner bescheidenen taktischen Welt immer mehr für eine bessere Variante.

  17. Eigentlich hat Tim mal wieder alles in seiner Analyse beschrieben. Ich möchte gern noch einen Aspekt ergänzen. Oppie und Pyrka sind häufiger auf der Außenbahn erfolgreich „durchgekommen“ – manchmal bis zur Grundlinie. Aber die Flanken, die dann geschlagen wurden, waren alle zu lang oder zu hoch oder einfach nur harmlos. Allerdings gibt es auch im Team keinen der Kopfball oder Flanken verwerten kann.
    Ein zweiter Aspekt ist die schlechte Schusstechnik der meisten Spieler, die taugt leider nur für Abstöße, aber nicht um Tore – z.B. aus der 2.Reihe – zu erzielen. Zudem fehlt auch der Mut, direkt ohne Ballannahme zu schießen. Hartel fehlt doch mehr als ich erwartet hatte.
    Mal schauen, wie es als Underdog in Frankfurt läuft – letzte Saison klappe es ja ganz gut….

    1. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wo aktuell die Punkte herkommen sollen. Die gute Leistung in Frankfurt in der letzten Saison macht schon Hoffnung. Um wieder zu punkten, müssten die Spieler wieder Spielfreude zeigen und gegen den Abstieg ankämpfen. Nur kritisch Sein lähmt. Nur meine Meinung. Ich wünsche es auch anders.

  18. Thema Raumaufteilung. Schon vor der Einwechselung von Mets sah es für mich in der Defensive zu oft nicht nach Dreierkette, sondern Vierer- oder sogar Fünferkette aus. Gegen eine schnelle, umschaltstarke Mannschaft kommt es mir riskant vor, zu viele Spieler vor dem eigenen Tor in der Breite zu verteilen (sollten die schnellen Angreifer im double team verteidigt werden?). So war jedenfalls vor unserer Abwehrreihe gut Platz, auch vor dem 0:1. Und ein 0:1 ist gegen eine umschaltstarke Mannschaft halt besonderer Mist. Eigentlich zählte Umschaltspiel ja auch zu unseren guten Vorsätzen. Das lässt sich bisher leider nur in Ansätzen sehen. In der Balleroberung finde ich unser Team nicht schlecht. Aber im Anschluss kann ich zu wenig einstudierte Spielzüge erkennen. Die no look Pässe spielen dann die Gegner. Immerhin ist mindestens die Raumaufteilung eine Baustelle, die schnell geschlossen werden könnte.

  19. Hallo Marcus,

    Danke für Deinen Kommentar.
    Deine fachkundigen Einschätzungen und Deine folgerichtigen Fragestellungen kann ich persönlich unterstreichen.

    Ich teile Deine Sorgen.und die vieler Paulifans:

    Wie soll es mit unserem Team weitergehen?
    Nur ein “ Schönreden“ der Niederlagen,

    die Hoffnung verbreiten,
    nach der Winterpause wird durch die Verpflichtung neuer
    geeigneter Defensiv- Offensivkräfte wieder alles gut-
    Ist ein Trugschluss.

    Ich bin eher der Meinung, dass sich die Führungsspitze unseres
    Kiezclub grundsätzlich mal mit
    den“ hausgemachten Fehlern der letzten 1 1/2 Jahre“ beschäftigen
    sollten ( Einkaufspolitik , Umgang des Trainers mit den Spielern und sein persönlicher Anteil an den Niederlagen.

    1. Boah Leute, ich bin ja auch angepisst hoch zehn. Aber ich finde wir müssen die Kirche auch mal im Dorf lassen.

      Der FC St. Pauli gehört zu den Vereinen, mit dem kleinsten Budget der Liga. Als wir letztes Jahr aufgestiegen sind, wussten wir alle, dass solche Spiele wie jetzt gegen Hoffenheim kommen würden. Dass diese Spiele so selten sind, dass wir uns kaum daran gewöhnen konnten, ist auch ein Verdienst des Trainers und der Personalplanung.

      Schauen wir uns doch mal bei allem Frust an, wie häufig der FC St. Pauli in seinen 41 Bundesliga-Spielen so scheisse gespielt hat wie gestern.

      Mir fällt da ein Spiel gegen Augsburg ein, zwei Spiele gegen Bochum und eins gegen Gladbach. Fünf Spiele von 41 in denen wir gespielt haben wie ein Absteiger. Und das als Abstiegskandidat Nr. 2

      Daneben erinnere ich mich an viele Spiele, in denen wir zwar verloren bzw. nicht gewonnen haben, in denen wir aber trotzdem richtig gut dagegen gehalten und mehr verdient gehabt hätten. Dortmund, Leverkusen, Frankfurt…

      All das fällt in die 1,5 Jahre von denen Du sprichst. Genau wie der souveräne Klassenerhalt, den uns nach dem Aufstieg kaum einer zugetraut hätte.

      Und was die Einkaufspolitik angeht:

      Hättest Du einen Kaars mit 19 Toren nicht aus der 2. Liga geholt? Hättest Du einen Lage oder einen Fujita abgewiesen?

      Im Sommer noch haben wir uns die Finger blutig geklatscht als die Neuverpflichtungen vorgestellt wurden und jetzt, wo wir mal ein paar Spiele verloren haben sprechen wir von verfehlter Einkaufspolitik.

      Wen von den Neuverpflichtungen hätten wir denn nicht holen sollen und welche Verpflichtung hätten wir dafür tätigen sollen?

      Ich finde es ja immer leicht auf dem Sofa zu sitzen und mit dem Finger zu pointen, wenn man selbst keine konstruktiven Vorschläge macht.

      Fakt ist, dass wir aus der Sommervorbereitung besser herausgekommen sind als andere Teams und darum gleich Punkte sammeln könnten.
      Fakt ist auch, dass wir uns jetzt in einer Negativ-Spirale befinden und ganz schnell ein Erfolgserlebnis brauchen.

      Ob da eine Trainer-Diskussion hilfreich ist? Ich weiß ja nicht …

      Ein Problem, das ich sehe ist, dass das Team es aktuell nicht schafft an die 100% zu gehen und mit 99% gewinnt man als FC St. Pauli eben keine Bundesliga-Spiele.

      Aus meiner Sicht hat Blessin letzte Saison gezeigt, dass er einer der besten Trainer der Liga ist und vor allem in schwierigen Situationen flexibel Lösungen generieren kann.

      1. Ich glaube, der Kollege meinte eher, dass wir bestimmte Leute nicht geholt haben. Ich finde halt auch, IV haben wir nicht wie notwendig verstärkt, was halt hannebüchen ist, weils doch gerade unser Prunkstück ist. Die Weiter der Kritik finde ich aber absolut deplatziert, weil ja Blessin grundsätzlich gezeigt hat, worauf er die Mannschaft trimmen kann, aber er muss sich halt ankreiden lassen, dass das Scapegoattum um Dapo langsam erschöpft ist und er auch mal andere Spieler in die Pflicht nehmen muss und eben jene auf die Bank schubst. Verdient hätten es langsam einige….

        1. Naja, aber die Personalplanung ist doch immer ein Gesamtkonstrukt mit vielen Abhängigkeiten.

          Zum einen wäre da das Budget. Der Umbau der Offensive und des defensiven Mittelfeld sowie der Ersatz für Treu hatte nunmal Priorität.

          In der IV haben wir mit Smith, Wahl, Nemeth und Mets vier Spieler für drei Positionen, die eigentlich Startelf spielen können. Mit Dzwigala und Ritzka haben wir für diese Position noch zwei Ergänzungsspieler.

          Klar, Mets war im Sommer noch verletzt, aber es war absehbar, dass er im Herbst zurück kommt.

          Aus meiner Perspektive ist es logisch, dass die IV bei diesen Rahmenbedingungen nur Prio 3 war.

          Und dann musst Du einen IV finden, der ins verbleibende Budget passt, der Startelfpotential hat und der dazu auch noch bereit ist gegebenfalls die gesamte Saison auf der Bank zu sitzen wenn alle fit sind.

          Klar hätte ich auch gerne jede Position doppelt mit potentiellen Startelf-Spielern besetzt, aber wir sind halt der FC St. Pauli. Und vor dem Hintergrund kann ich absolut nachvollziehen, dass man das Geld eher in die Prio 1 und 2 investiert hat.

          Hätten wir eine IV verpflichtet und dafür Kaars nicht geholt hätten, hätten alle wieder nach einem Stürmer geschrien.

      2. Aber die sChUsStEcHniK!!

        Ich entdecke in den so richtig interessierten Kreisen kein Schönreden und frage mich echt, wie die Kommentare zum bisherigen Abschneiden des VfL Wolfsburg hier gelandet sind. Ist es ernst? Ja. Hoffnungslos und auch schon seit Monaten alles falsch? Nein.

      3. Lieber Mario, 100% Zustimmmung. Ich kann mich an ebenso wenige Scheissspiele erinnern wie Du in den letzte.än 1,5 Jahren, aber an viele wirklich berauschende. Hoffenheim hat einen Kader mit dem 4-5 fachen Wert von unserem und ja – da ist die individuelle Qualität größer. Wenn wir dem nicht ein 100% funktionierendes Kollektiv entgegensetzen is da wenig zu löten für uns. Das hat aber wenig bis gar nichts mit dem Trainer zu tun, der uns letztes Jahr mit einem so gar nicht zu seinem Stil passenden Kader den Klassenerhalt gesichert hat. Und den er und AB – sicherlich auch nach der Meinung der Motzenden hier – mit dem Faktor Speed hervorragend ergänzt hat. Wir waren immer und sind es jetzt mehr denn je ein Abstiegskandidat. Trotzdem glaube ich, dass wir in der Mischung aus Kader, System und Trainer am Ende besser dastehen als mindestens 3 andere Clubs. Ja – wir sind im Abstiegskampf und nein – wir müssen deshalb nicht in Panik verfallen und / oder Blessin in Zweifel ziehen. Zumal man auch immer sehen muss, dass wir auch dieses Spiel hätten gewinnen können, wenn Kaars das Ding macht (XG 0,9 / 0,6 zur Halbzeit, 8:1 Ecken und 57% Zweikampfquote) und wir mit dem
        1:0 in die Pause gehen. Dann muss Hoffenheim nämlich in HZ 2 kommen und wir kontern sie aus und gewinnen 2:0. Ja, das ist Theorie, aber auch deshalb war leider die vergebene 90%-Chance von Kaars der Schlüsselmoment dieses Spiels…

        1. Wenn eine vergebene Chance kurz vor der Halbzeit beim Stand von 0:0 oder ein Gegentreffer kurz nach der Halbzeit (Blessin: „Der Gegentreffer hat uns gekillt“) Schlüsselmomente in einem Bundesligaspiel sein sollten, dann müssen wir uns richtig Sorgen machen. Und dann würde so ziemlich alles an Kritik stimmig sein. Von Fehlen der Mentalität, bis zum Spielsystem und wenig Lösungen gegen tierstehende Gegner. Denn wenn es reichen sollte gegen St. Pauli eine Torchance zu verhindern, oder das 1:0 zu schießen wie über weite Stecken in der letzten Saison, dann haben wir in der Tat mächtige Probleme.
          Für mich gabs in dem Spiel eher eine Schlüsselphase, nämlich die direkt nach der Halbzeit, aus der wir beim Stand von 0:0 vor einem ausverkauften Haus gegen eine mittelmäßige Bundesligamannschaft rauskommen, als hätten sich alle in der Halbzeit gegenseitig erzählt „Wir schaffen es eh nicht, die sind zu gut, wir haben keine Chance.“ Und diese Phase garniert von einen Gegnerchance nach der anderen und zwei Gegentoren war dann in der Tat der Schlüssel. Und wenn wir uns erinnern, kamen wir so auch in Stuttgart aus der Kabine und ins Spiel in Bremen, bei dem die Lethargie die ganze Halbzeit andauerte. In beiden Spielen und auch vorgestern schien mir stets der Gegner spritziger, giftiger in den Zweikämpfen und strahlte mehr Willen aus, die Spiele zu ziehen.
          DAS sollte uns wirklich Sorgen machen, denn wenn Spieler das seit Wochen beklagen und sich offenbar wenig ändert, dann brauchen wir uns alle anderen Fragen nach dem System oder womöglich fehlenden Verstärkungen nicht mehr stellen. Und hier sehe ich den Trainer massiv in der Pflicht. Wenn sich im den Basicbereichen nichts ändert, dann werden auch die Ergebnisse nicht kommen, und dann „Es steht nicht der Trainer auf dem Rasen“ hin oder her, steht er irgendwann ganz allein im Fokus.

      4. Hallo Mario!

        Natürlich hast du damit recht, dass man die Relationen immer im Blick behalten sollte. Aber wer tut das hier nicht? Der Reihe nach:

        Ich glaube aber nicht, dass sich hier wirklich jemand durch den Saisonstart blenden lassen hat.
        Der Punktgewinn gegen Dortmnd zum Beispiel war natürlich sehr glücklich und nur durch Schiri-Entscheidungen zu unseren Gunsten befördert. Da hab ich übrigens weder Blessin noch Bornemann mit ihrer Schiri- oder VAR-Schelte gehört. Auch das Spiel gegen Augsburg hätte andersrum ausgehen können, ohne dass es verzweifelter Anrufe an den ungerechten Fußballgott zur Folge hätte haben müssen. Also: Wer hingeschaut hat, musste sich nicht durch Pseudo-Experten wie Christoph Kramer, der von Pauli und Europa faselte, blenden lassen. Auch nicht durch das emotional aufgeladene Derby, in dem ein Aufsteiger in der Findungsphase souverän geschlagen wurde.
        Nur: Das alles hat wenig mit einer nüchternen Bewertung des sportlichen Trends zu tun. Du selbst sprichst davon, dass „Fakt ist auch, dass wir uns jetzt in einer Negativ-Spirale befinden.“ Wo also soll man mit den Bedenken, wie du schreibst, die Kirche im Dorf lassen?

        Natürlich hast du auch recht, wenn du auf die Budgets der Vereine und das relativ geringe des FC St. Pauli verweist.
        Das ist aber erstens eine Binse und zweitens auch sehr schnell ein Alibi für schlechte Leistungen. Und gerade, weil der Club sich anders als die Wolfsburgs der Liga in der Kaderplanung kaum Fehler leisten kann, muss man präzise arbeiten und genau hinschauen. Die Entscheidung für die Spielidee und den daurauf zuzuschneidenden Kader muss mit noch mehr Bedacht getroffen werden als bei VW, wo der eine oder andere teure Spieler für die Bank nicht so sehr ins Gewicht fällt. Bei uns gefährden Fehlplanungen eben gleich den Klassenerhalt. Ob zum Beispiel ein MPL, der in Frankreich ob seiner Laufstärke vor allem auf dem Flügel unterwegs und ob seiner Torungefährlichkeit nicht in der Spitze unterwegs war, als Teil einer Doppelspitze eingeplant werden sollte, weil der Trainer unbedingt sein Lieblingssystem implementieren und nicht das bewährte und erfolgreiche System beibehalten wollte, das darf man zumindest schonmal hinterfragen.
        Ich finde es auch okay zu fragen, ob wir nicht einen bundesligatauglichen IV zu wenig haben: Smith ist traditionell verletzungsanfällig, Nemeth auch, Mets kommt erst jetzt im Lauf der Saison langsam wieder. Dazu kommen bei Defensivspielern ja eher mal Kartensperren zustande. Dass Smith den eigentlichen Linksverteidiger Nr. 2 und den sympathischen aber eigentlich nicht bundesligatauglichen Dzwigala neben sich hatte, ist weniger unglücklich als vorhersehbar. Wenn man auf’s Geld verweist, muss man fragen, warum man einen Robatsch verpflichtet (auch wenn der keinen großen Anteil am Budget nimmt), wenn der dann offensichtlich selbst jetzt nicht weiterhilft? Ob man etwa die Leihe von Van der Heyden verlängern können hätte, weiß ich nicht. Aber man hätte mMn lieber einen bundesligatauglichen IV ausleihen als einen anscheinend nicht bundesligatauglichen günstig verpflichten sollen. Den Kritikpunkt darf man sicherlich anbringen, ohne Majestätsbeleidigung zu betrieben oder die Möglichkeiten des FC St. Pauli vollkommen zu überschätzen. Ich gehe sogar soweit, dass gerade wegen des engen Budgets die Verpflichtung von nicht bundesligageeigneten Spielern oder die Vertragsverlängerung mit ihnen hinterfragen darf oder muss.

        Man darf auch Kritik daran üben, wenn der Trainer Spieler öffentlich angeht. Es sei denn, es befinden sich soviele Top-Kicker im Kader, dass man den ein oder anderen nicht braucht. Aber wir sind ja nicht in Chelsea.
        Das Team agiert aktuell nicht bei 100%, schreibst du ja auch. Aber wir sind by far auch nicht bei 99. Es sind Verunsicherungen zu spüren, und wenn Beobachter bemängeln, dass sich das Team nicht mit aller Macht gegen Niederlagen wehrt, ist das besorgniserregend.

        Interessant ist die Widersprüchlichkeit in deinem Text, dass du das Team nicht bei 100% siehst, aber den Trainer aus der Diskussion herausnehmen willst. Wessen Aufgabe ist es denn dann, das Team auf allen Ebenen zu 100% zu bringen, Abwärtsspiralen zu vermeiden bzw. abzufangen?
        Dass Blessin einer der besten Trainer der Liga sei, wie du schreibst, klingt natürlich markig, ist jedoch eine bloße Behauptung. Die Performance der letzten Saison mit dem Klassenerhalt lag auch(!) daran, dass Blessin auf Hürzelers System zurück umstellte, das die Spieler kannten und konnten. Das war vernünftig, war der Kader ja mit und für Hürzerler auf seinen Fußball zugeschnitten.
        Dass Blessin jetzt unbedingt sein System wieder durchdrücken will, rückt ihn automatisch in den Scheinwerfer. Er muss mit seinen Umstellungen liefern, ansonsten entfacht er eine Diskussion um ihn zwangsläufig.

        Wenn man gewinnt, kann man vielleicht grinsend auf PKs Spieler wie Banks oder vor allem Afolayan öffentlich angehen. Ob das der Kader-Hygiene zugutekommt, das Selbstvertrauen dieser oder anderer Spieler unterstützt, darf angezweifelt werden. Wenn man nicht mehr gewinnt, fällt einem das nunmal auf die Füße.
        Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Hürzeler einen Spieler öffentlich kritisiert hat.

        Was ich nicht so gut finde, ist der Hinweis: „Ich finde es ja immer leicht auf dem Sofa zu sitzen und mit dem Finger zu pointen, wenn man selbst keine konstruktiven Vorschläge macht.“
        Das würgt erstens in letzter Instanz wirklich jede Diskussion ab. Und zweitens sitzt du genauso auf dem Sofa, und da ist es genauso leicht (oder sogar noch viel leichter) auf Kritiker mit dem Finger zu zeigen (Sorry, it’s my motherlanguage) und sie pseudosolidarisch mit „ham kein Geld“, „Trainer is supi“ und „mach doch bessa“ abzubügeln.
        Du liegst ja mit vielem, was du schreibst, auch meiner Meinung nach richtig. Aber beantwortest du damit wirklich auch die Kritikpunkte von Jürgen Busch? Ich finde nicht. Seine Forderung, dass alles hinterfragt werden muss, ist doch grundsätzlich immer richtig. Alles andere kann sich ein Club wie unserer gar nicht leisten. Auch die Kadergestaltung darf überprüft werden. Klar, Kaars hätten vermutlich auch alle anderen geholt. Aber den spricht dein Vorredner doch gar nicht an. Es ist mir zu platt, die Kaderplanung an Namen festzumachen. Es geht doch um die Frage, ob die Spieler zur Spielidee des Trainers passen. Oder, ob man sich die Verpflichtung von oder Verlängerung mit Ergänzungsspielern mit nur sehr, sehr geringer Einsatzchancen oder sportlichem Mehrwert leisten kann bzw. sollte. Usw.

        Wie du schreibst, befinden wir uns in einer Negativspirale. Dazu gehören auch die reflexhaften Aussagen nach Spielen mit (peinlichen) Schuldzuweisungen in Richtung Schiedsrichter oder VAR. Wir haben schließlich in dieser Saison eher von fraglichen SR-Entscheidungen profitiert. Wenn das nicht nur von Plauderer Blessin kommt, sondern vor allem der nüchterne Bornemann den VAR ob „Lineal und Bleistift“ kritisiert, dann besorgt mich das. Dass Abseits Abseits ist, weiß dieser doch mit Sicherheit. Wenn er so reagiert, indiziert das für mich, wie besorgt auch Bornemann ob der aktuellen Lage ist. Und der sitzt nicht wie du, ich oder andere ahnungsarm auf dem Sofa.

        Beste Grüße in die Runde

        1. Wie kommst Du denn darauf, dass wir in dieser Saison „eher von fraglichen SR-Entscheidungen profitiert“ hätten? Und gerade auch, dass das Dortmund-Spiel „nur durch Schiri-Entscheidungen zu unseren Gunsten befördert“ war?

          Ja, es gab nach dem Spiel von Dortmunder Fan-Seite Aufregung wegen der roten Karte. Aber andererseits gab es auch Verwunderung, dass es überhaupt den VAR brauchte, damit dieses klare Halten 2/3 des Strafraums lang geahndet wurde.

          1. Also in solchen Szenen hat nicht nur schon oft ein SR die Pfeife, sondern auch schon der VAR die Füße still gehalten. Zu ähnlichen Szenen gab es bislang meist zwei Optionen: a) Die Berührung ist deutlich. b) Das ist für einen Elfer zu wenig.
            Vor allem aber habe ich das in den Zusammenhang zur Schiri-Schelte durch B&B anlässlich des Hoffenheim-Spiels gestellt. Und da waren ja nun alle Tor-/Nicht-Tor-Entscheidungen vollkommen klar. Zumindest, wenn man sich um eine halbwegs neutrale Beobachtung bemüht. Dass und wie Bornemann reagiert hat, spricht, wie schon gesagt, Bände.

            1. Wurde nicht vor der Saison explizit gesagt, dass man Haltevergehen im Strafraum mehr ahnden will? Und bei der Schulung der Trainer wurde die sehr ähnliche Szene aus unserem Dortmund-Spiel (?) davor gezeigt, als Beispiel, das man diese Saison pfeifen würde. Auf solche Weisungen wird ja nie mehr so sehr geachtet wie am ersten Spieltag, insofern kann man sich wenn’s da gepfiffen wird, über vieles beschweren, aber nicht über die Schiedsrichterleistung. Umgekehrt hat das Leverkusen-Spiel für mich maßgeblich unter der Leitung des Schiedsrichters gelitten, insofern würde ich, wenn man sich festlegen müsste, sagen, dass man eher Nachteile als Vorteile erhalten hat (was bei kleineren Vereinen ja im Schnitt so ist).

              Aber bin bei dir, dass ich es nach dem Hoffenheim-Spiel nicht angebracht finde. Wenn man mit etwas hadern sollte, dann die Chancenerarbeitung und -verwertung, insbesondere die Szene von Kaars (aber gerade bei ihm sollte man geduldig sein, was manchen sehr schwer zu fallen scheint. Der Eindruck ist ja, dass er bessere Läufe anbietet, insofern wird er in den kommenden Spielen sicher mal 2-3 solche Situationen haben, und von den macht er dann mindestens eine. Die Qualität eines Stürmers sollte man nicht an einem Abschluss bemessen).

    2. Kann deinem Kommentar nicht ganz folgen. Wer redet denn etwas schön?

      Und der Aufstieg aus der 2. Bundesliga, der Klassenerhalt trotz des kurzfristigen Trainerwechsels und der Saisonstart mit 7 Punkten aus 3 Spielen und aktueller Platzierung über dem „Strich“ – das sind die von dir angesprochenen „Fehler der letzten 1 1/2 Jahre“?

      Wir sind, seit ich Fan des Vereins bin (Mitte der 1990er-Jahre) noch nie so gut dagestanden als jetzt. Noch nie. Das heißt nicht, dass alles gut ist, aber man muss schon die Kirche im Dorf lassen …

  20. Bin ich der einzige der beim 0:1 genau das Vorwärts-verteidigen, was Tim mehr fordert als Problem sieht?
    Dzwigala rückt aus der Kette und öffnet einen rieeesen Raum. Wenn man Kramaric hier einfach platz lässt und die Kette hält, bleibt Kramaric nur die option den Abschluss zu suchen oder die Kette (hoch) zu überspielen, was beides deutlich schwieriger ist als der Steckpass in den Raum. Gut Kramaric hat auch Zeit, aber Sands hätte relativ schnell zu ihm aufschließen können, er war zum Zeitpunkt von Dzwigala herausrücken, nicht weiter weg als dieser.
    Natürlich muss Sands (oder auch Smith) nach Dzwigalas rausrücken die Kette schließen, aber das funktioniert generell so selten, dass ich das eher als Folgefeheler sehen würde und nicht für ursächlich halte. Das kommt hier aber drauf an wie Blessin die Mannschaft einstellt, d.h. wenn Vorwärtsverteidigen gewollt ist muss klar sein wer die Position übernimmt.

  21. Moin+Aua..
    Bin noch nicht wieder normal. Niederlagen schmerzen. Diese macht mich aber eher stutzig und fassungslos.
    Neben all den zu Recht desaströsen Kommentierungen unseres FC’s finde ich kaum Adjektive, um unsere Spielweise zu „würdigen“. Es war für mich das erste Mal, dass bei Song2 keiner aufstehen wollte. Warum auch? Das Tor wurde 1 Min später ehe wieder einkassiert.
    Blessin in der PK wirkte anders als nach vorherigen Niederlagen mut- und ratlos.
    Alles verlernt?
    Haben uns die Siege, die himmelhoch jauchzenden Lobeshymnen diverser Fussballexperten, was unsere Auftritte und Spielweise im August und September anging, Sand in die Augen gestreut?
    War dieser indiskutable Auftritt gestern etwa das wahre Gesicht der Mannschaft?
    Wie sich ein eher unterdurchschnittlicher Erstligist ein ums andere Mal wie Eleganz und Zielstrebigkeit durch unsere Mittelfeld– und Abwehrreihen kombinierte und bereits in der ersten Halbzeit mehrfach frei aufs Tor ballern durfte, war schockierend mitanzusehen.
    Das Gefühl „gleich kingelt es“, war die ganze Zeit da. Nur auf der falschen Seite.
    Immer wieder abklatschern, bei Ballgewinn immer den Risikoball nach vorne spielen führte in 8 von 10 Fällen zum postwendenden Ballverlust. So werden wir in dieser Liga ausser uns selbst niemanden mehr ärgern können.
    Kaars ist ein unermüdlicher Renner. Aber als Erstliga-Zielspieler fehlen ihm da noch Meilen. Kreative Ideen nach vorne kamen erst durch Dapo und Andreas, die ich schon lieber Anfang der 2. Hz gesehen hätte.
    Ich weiss nicht wie es euch geht, aber ich habe das Gefühl nach dem 5-fachen Wechsel OHNE Jacko..obwohl er fit und einsatzbereit gewesen wäre, fange ich an zu glauben, dass er nie mehr für uns auflaufen wird.
    Das mögen ein paar bejubeln, ich finde das zutiefst beschämend wenn es so käme. Das heikle Eisen Jacko scheut selbst der Millernton thematisch anzufassen.
    Ohne einen adäquaten Ersatz für „das Herz von St Pauli“ wirkt auch der gesamte Ablauf vor dem Spiel blutleer und irgendwie trostlos. Die Todesnachricht von Thomas Glöy passte da ins Bild. Alles Faktoren, die mir das Mantra „Brust raus, Kinn nach oben“ doch schwerfallen lassen.

    1. Zutiefst beschämend empfinde ich die Formulierung, die „Todesnachricht von Thomas Glöy passte da ins Bild“.

      Alles andere war nur ein Fußballspiel.

      1. Oh, da hast du mich wohl (un)bewusst missverstanden. Die Nachricht war ein Dämpfer für uns alle und passte somit ins Stimmungsbild da ich das Umschalten auf euphorischen Support nicht so hinbekam wie sonst.

        1. Hättest du denn auch auch darauf Bezug genommen, wenn wir 1:0 gewonnen hätten?

          Abgesehen davon, dass ich das mit dem „euphorischen Support wie sonst“ anders sehe…: Wir haben Thomas vor dem Spiel gedacht und es danach verloren. Das (un)bewusste Konstrukt eines in sich passenden Bildes ist daher für mich einfach nicht angemessen. Deine Antwort akzeptiere ich unabhängig davon trotzdem.

  22. Ich glaube, dass das alle ganz normal ist im Fußball. Es gibt Scheißspiele, es gibt gute Spiele, es gibt Glück und Pech. Zusammengezählt wird am Saisonende.

    Ob Vorwürfe helfen? Ich glaube nicht. Und wenn Dapos Eltern immer wieder jammern, was für einen tollen Sohn sie haben, nur der Trainer weiß, wie er tatsächlich einzuschätzen ist. Darum ist er ja Trainer.

    Ob und wie viele Fans, in welchen Foren auch immer, etwas sagen, das ist völlig egal.

    Das Leben geht nur vorwärts

  23. Klar ist, dass wir gestern verdient verloren haben. Ich hatte aber nicht den Eindruck, dass die Mannschaft sich hängen lassen hat. Das belegen auch die Lauf und Zweikampfwerte.
    Allerdings ist nicht zu übersehen, dass wie defensiv leider sehr anfällig sind.
    Aber von der stabilen Fünferkette des letzten Jahres (3 IV + Schienenspieler) hat gestern keiner gespielt. Auch von der Stammbesetzung im zentralen Mittfeld spielte nur Smith und der auf anderer Position. Wenn dann eine motivierte gut spielende Mannschaft (fand ich tatsächlich, offensiv deutlich stärker als z. B Augsburg) der Gegner ist, wird es eben eng.Gestern hätten wir ein Tor von Kaars und danach Spielglück gebraucht. Die Abwehr hätte in der gestrigen Besetzung in der 2.Liga Probleme.
    Die Offensive ist komplett neu. Aber ist sie auch besser? Ich habe meine Zweifel, ob Weißhaupt, Eggestein, Guilllavogui und Saad nicht mindestens das gleiche Niveau hatten.
    Es wird wichtig sein, bald wieder alle an Bord zu haben und das schließt sportlich Irvine ausdrücklich mit ein, der die letzten Jahre einer unser besten Spieler war. Er hat deutlich mehr Präsenz im Mittelfeld und wir wären auch deutlich kopfballstärker, sowohl defensiv als auch offensiv(auch wenn er vor dem Tor letztes Jahr viel vergeben hat).
    Ich würde mir auch eine etwas andere Spielweise wünschen.Ich bin kein Freund von der Variante mit 2 Stürmern. Man sieht, finde ich, dass viele von den Spielern gut am Ball sind, aber mir ist das zu viel hektisches Gebolze aus der Abwehr und dem Mittelfeld.
    Mir machen vor allem die nach und nach zurückkehrenden Spieler Mut sowie der Umstand, dass der Trainer es auch in der letzten Saison geschafft hat, die Defensive nach und nach besser zu organisieren. Wichtig wird auch das Teambuilding sein, von der Aufstiegstruppe sind nicht mehr so viele da.

  24. Man beginnt das Spiel ohne Aggressivität, fängt sich in der Phase vor der Halbzeit, weil man das Spiel mit langen Bällen anpasst. kommt dann aus der Pause und spielt wieder genauso passiv wie zu Beginn. Ohne Intensität sind wir zu weit weg vom Gegner, HOF hat gestern gezeigt, wie man sich gut durch kombinieren kann, wenn man den Platz und die Zeit hat.

    Und für mich offensichtlich, HOF hat uns, wie auch andere Gegner zuletzt, gut gescoutet! Unsere Standardwege ins Zentrum sind immer von 2-3 Spielern attackiert worden. Uns fehlten Optionen, wie oft ist der Flügel in der Eröffnung ohne Anspieloption gewesen…

  25. Dann noch meine fünf Cent.

    Die fehlende Verstärkung in der IV sehe ich nicht. Dass Nemeth lange ausfallen würde, war erst nach Transferschluss klar.
    Dass Treu, Saad und Guilavogui womöglich nicht gleichwertig ersetzt werden können, bzw. die Neuen Zeit brauchen, war zumindest zu befürchten. Da hat der wirklich gute Saisonstart wohl zu viel Optimismus geschürt.

    Was mich wirklich ärgert, schon länger, ist die Strafraumbesetzung im Angriff. Es gab eine symptomatisch Szene in der zweiten Halbzeit bei einer Flanke von außen, mit drei Stürmern im Fünfer, aber niemanden im zentralen Rückraum zwischen Elfmeterpunkt und Strafraumgrenze. Also in jenem Bereich, von wo aus Kramaric zum 2:0 einlochte. In einer solchen Position sah ich bisher in kaum einem Spiel, einen unserer Spieler anspielbereit. Das Muster, auf Außen zur Grundlinie rennen und dann zurück auf den Elfer flanken, wurde uns schon vor knapp 50 Jahren im Sportstudium eingebleut.

  26. Etwas Frust von der Seele schreiben… Wirklich ärgerliche zweite Halbzeit nach guten letzten zwanzig Minuten in der ersten Halbzeit. Nochmals aber eine Frage an die Fussballexperten – wenn ich mir die St. Pauli-TV-Bilder anschaue, habe ich ernsthafte Zweifel an den jeweiligen Abseitspositionen. Ich sehe Smith nicht im Abseits, sondern den Fuss von Dappo und nur die Hand von Smith. Während die gezogenen Linien beim 1:0 für mich nur bedingt nachvollziehbar sind. Das Foul an Dappo vor dem 3:0 ist für mich auch sehr, sehr klar.
    Allerdings erschreckt mich die Mannschaftsleistung direkt vor dem 2:0. Oppi steht in der Mitte der gegnerischen Hälfte und verliert dann das Laufduell in unserem Strafraum – gegen den dann dritten Spieler – nicht verwunderlich. Die vorderen Spielr laufen kaum zurück oder versuchen einzugreifen. Dieses Ausbügeln der Fehler der anderen fehlt mir einfach. Und das brauchen wir gegen einen Gegner, dessen Kadermarktwert fast dreimal so hoch ist. Dann zielen 15 Miio eben genauer als 5 Mio.

  27. St Pauli gibt auf vielen Ebenen kein gutes Bild ab. Bornemann und Blessin gefallen sich permanent als Schiri-Kritiker, gerade für Dauerverlierer hat das einen faden Geschmack.
    Zudem verstehe ich nicht, warum Spieler ständig öffentlich kritisiert und damit verunsichert werden, am deutlichsten Saliakas und Afolayan. Das peinliche Lavieren in der Irvine-Sache passt zu diesem Führungsverhalten.
    Ich erkenne nicht, warum Pyrka in der Startelf steht. Oppie als Linksfuss auf links müsste viel öfter in die Tiefe gehen, spielt aber zögerlich Rückpässe. Smith wird ständig gefeiert, erlaubt sich aber zu häufig Fehler aus Arroganz.
    Wenn Vasilj öfter mal einen langen Abschlag zügig auf die in dieser Saison schnellen Spitzen bringen würde,,könnten sich Konter ergeben.
    Alles zusammen ergibt deprimierende Resultate und frustrierte Fans. Bleibt zu hoffen, dass sie endlich wieder zu Konsequenz und Mut finden. War ja schließlich schon mal vorhanden in den ersten drei Spielen…dann reicht es am Saisonende zu 44 Punkten. Ganz bestimmt!

  28. Hallo Tim, ich bin Hoffenheim Anhänger und möchte mich für Deine faire, kenntnisreiche und objektive Einschätzung des Spiels bedanken!
    Ich drücke die Daumen für die nächsten Spiele!
    Kleine Anekdote am Rande: ich war am Wochenende privat in Hamburg (tolle Stadt!) und habe vom grünen Bunker aus ins Stadion geguckt, mit einem durchaus mulmigen Gefühl für das Spiel am Sonntag. 😊
    Alles Gute!

  29. Das spielerische Hauptproblem scheint mir in dem Dreieck Fujita/Sands/Sinani zu liegen.Es gibt keinen eindeutigen Taktgeber und Raumdeuter.m.E. fehlt die Hierachie.
    Ob Jackson Irvine die Rolle als Kapitän noch ausfüllen kann ? Er scheint mental angeschlagen.Es war von meinem Platz aus deutlich sichtbar,wie die Pfiffe aus der Südtribüne ihn getroffen haben.
    Zur Süd : das Gesinge ohne Bezug zum Spielgeschehen,die Rüchkoppelung von Vorsänger(mit dem Rücken zum Spiel)und Gemeinde hat mehr mit selbstbezogener Onanie zu tun,als mit Anfeuern.
    Wie Anfeuern geht konnte man in dem Spiel Nordirland/Deutschland sehen.
    Ich erinnere mich,daß es im alten Stadion ( bevor es die „singing area“ gab ) in kritischen Spielen ähnlich war.

  30. Achja, schön, kaum läuft’s sportlich mal nicht so rund, kommt wieder das alte „Dauerlalala ist blöd“-Ultrabashing aus dem Keller gekrochen.
    Als ob die GG irgendwas stimmungstechnisch dazu beigetragen hätte, dass die Mannschaft plötzlich anfängt aus jeder Lage zu trffen gegen Hoffenheim. Und dann auch noch auf ein völlig irrelevantes Nationalmannschaftsspiel zu verweisen, und auf die alte Gegengerade VOR(!) Etablierung der Singing Area, einfach wow.

  31. Ach, und überhaupt.

    Es gibt ja noch das 1. Rückspiel, zu Hause, nächste Woche.

    Erst in Frankfurt punkten, dann eine Runde weiter im Pokal. 🍀🫶🚀

  32. Ohne Wahl, Nemeth und Mets ist die Abwehr nicht Ligatauglich, offenbar ist auch nicht besprochen worden wer der Taktgeber sein soll, nachdem Hauke ausgefallen ist. Warum allerdings Pyrka nach der schwachen Leistung gegen Bremen spielt und Saliakas auf der Bank sitzen bleibt, ist völlig unverständlich. Anscheinend ist auch keine an den Kader angepasste (!) Spielweise mit Ball besprochen worden, fast schon manisch wurde versucht den Ball schnell, mit 1 Kontakt, weiterzuleiten, was nicht selten gelang, aber dann war der Stürmer wiederum nicht selten allein vor Tor, niemand war in der Mitte mitgelaufen, auch im Rückraum war oft Leere. Erst Dapo widersetzte sich dieser Doktrin, suchte die Lücke, gelang das nicht, schirmte er den Ball ab und spielte kontrolliert weiter – sitzt er deswegen auf der Bank?. Ich habe oben nicht zufällig von Doktrin gesprochen, denn so kommt es mir vor, habe ich keine Spieler auf dem Platz die das Tempo mithalten können, dann muss die Mannschaft den Ball sicher laufen lassen (dürfen) und auf ihre Chancen warten, sonst laufen sie, wie man sieht, ins offene Messer. Warum Mets, Saliakas, Hountondji und Dapo nicht von Anfang an spielen, verstehe wer will, wer soll es in einer Ersatzgeschwächten Mannschaft richten können, wenn nicht die Routiniers?
    Ich hoffe, die Spieler folgen dem Trainer noch…

  33. Nachtrag zur Rolle vom Kramaric: War nicht das erste Mal, dass Hoffenheim mit dieser Asymmetrie gespielt hat. Schon am ersten Spieltag gegen Leverkusen hat man genau diese Anordnung gewählt. Muss also nicht zwingend mit einer entdeckten Schwäche auf St. Paulis rechter Seite zu tun haben. Kramaric fühlt sich im linken Halbraum tatsächlich deutlich wohler als im rechten

    1. Ah, danke für den Hinweis. Mir war das mit der Asymmetrie bewusst, aber mir war nicht klar, dass er den linken Halbraum lieber mag.

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