Der Spielplan macht Hoffnung

Der Spielplan macht Hoffnung

Für den FC St. Pauli steht eine extrem wichtige Saisonphase an. Damit der Klassenerhalt gelingt, muss dringend gepunktet werden. Und es gibt Gründe zu hoffen, dass das bald passiert.
(Titelfoto: Stefan Groenveld)

Die letzte Länderspielpause des Jahres ist ganz bald vorbei. Für den FC St. Pauli bedeutet es, dass Spieler von ihren Nationalteams zurückkehren werden. Wo noch vor ein paar Jahren nur vereinzelt Spieler regelmäßig den FCSP gen Nationalmannschaft verließen, ist es nun die Regel, dass mehr als ein halbes Dutzend Spieler auf Reisen gehen. Dieses Mal sind es ganze acht Spieler, die dem Team an der Kollaustraße fehlen. Ein richtig intensives Feilen an Team-Taktiken ist in dieser Pause also kaum möglich.

Viele Spieler auf Reisen? Ein Privileg!

Diese vielen Reisen, sie mögen für die Spieler besonders sein, aber sie nerven natürlich auch. Vielleicht gerade jetzt, weil der FC St. Pauli jede Trainingsminute mit möglichst allen Spielern gebrauchen könnte. Auf der anderen Seite ist das ein Problem, welches möglichst bestehen bleiben soll. Die hohe Anzahl an Abstellungen zu Nationalteams sollte nicht als Problem, sondern als Privileg betrachtet werden. Denn dass viele Spieler des FCSP zu Nationalteams reisen, ist ein Ausdruck von Qualität im Kader, es ist der Alltag von Bundesligaclubs. Und diesen Alltag möchte der FC St. Pauli auch in der kommenden Saison haben. Weil es bedeutet, dass er weiterhin in der Bundesliga spielt.

Nun kehren die Nationalspieler kleckerweise zurück. Einige dürften schon am Dienstag wieder in Hamburg sein, andere haben noch Spiele vor sich. So oder so bleibt aber noch etwas Zeit zur Vorbereitung. Weil der Spielplan es gut meint mit dem FC St. Pauli: Denn er bestreitet das letzte Spiel des elften Bundesliga-Spieltags und das auch noch am heimischen Millerntor.

Mit Anpfiff der Partie gegen den 1. FC Union Berlin am kommenden Sonntag um 17:30 Uhr beginnt für den FC St. Pauli eine extrem wichtige Phase der Saison. Bis Weihnachten sind noch sechs Pflichtspiele zu absolvieren, fünf in der Bundesliga, eines im Pokal. In der Liga spielt der FCSP zwar nächste Woche beim FC Bayern München, aber eben auch noch gegen Aufsteiger Köln, Heidenheim (Platz 18) und Mainz (Platz 17). Das ist das leichteste aller Restprogramme bis Weihnachten unter all jenen Clubs, die in dieser Saison gegen den Abstieg spielen.

‚Strength Of Schedule‘ im Abstiegskampf

Eine steile These, die ich gerne etwas genauer erklären möchte: Zehn Spieltage sind rum, der FC St. Pauli hat sieben Zähler gesammelt und ist damit schlechter als der VfL Wolfsburg, der bereits einen Zähler mehr gesammelt hat. Eine Aussage, der viele zustimmen würden, oder? Es muss zwar aufgepasst werden, dass die aktuelle Lage des FCSP nicht schöngeschrieben wird, ABER: Der VfL Wolfsburg hat bisher auch das deutlich leichtere Programm gehabt als der FC St. Pauli. Das kommt zumindest dabei heraus, wenn man sich die aktuellen Tabellenplätze der bisherigen Gegner anschaut, aber auch, wenn man dessen Positionen im Opta-Power-Ranking betrachtet. Das habe ich mal für alle Abstiegskandidaten gemacht:

FCSPHDHHSVFCAM05KOEWOB
MD 1-10 Opta8,38,110,29,28,69,410,2
MD 1-10 Tabelle8,37,710,39,47,89,69,5
MD 11-15 Opta10,89,68,68,29,28,87,6
MD 11-15 Tabelle11,21087,899,49
‚Strength Of Schedule‘ der Abstiegskandidaten der Spieltage 1-10 und Spieltage 11-15 der Bundesliga.
Je höher der Wert, umso niedriger sind die Gegner in der Bundesliga-Tabelle (=Tabelle) oder im Opta-Power-Ranking (=Opta) platziert. Entsprechend deuten höhere Zahlen an, dass die Gegner nicht ganz so gut sind, wie wenn die Zahlen niedrig sind.

Der durchschnittliche Tabellenplatz der bisherigen Gegner des FC St. Pauli liegt bei 8,3 (in der Tabelle als „MD 1-10 Tabelle“ gekennzeichnet), der gleiche Wert kommt heraus, wenn das Opta-Ranking berücksichtigt wird. In Sachen Tabellenplatz hat nur der 1. FC Heidenheim einen niedrigeren Wert, also das schwerere Programm gehabt, auch der 1. FSV Mainz hat ähnliche Zahlen. Ganz anders die Zahlen des HSV und des VfL Wolfsburg: Die durchschnittliche Position der Gegner im Opta-Ranking der Spieltage 1-10 beträgt 10,2. Beide Clubs haben also basierend auf der Tabelle ein leichteres Programm gehabt als zum Beispiel der FC St. Pauli.

FC St. Pauli hat leichtestes Programm bis Weihnachten

Wer bisher ein schweres Programm hatte, hat in der Folge natürlich eher ein leichtes. Wird die Tabelle berücksichtigt, dann hat der FC Augsburg das schwerste Programm bis Weihnachten, dicht gefolgt vom HSV. Anhand des Opta-Rankings hat Wolfsburg das schwerste Programm.
Und der FC St. Pauli? Obwohl es in den fünf Partien einmal gegen den FC Bayern München geht, hat der FCSP mit Abstand das leichteste Programm aller Abstiegskandidaten. Nun gilt es also!

Wichtig: Diese Statistiken haben natürlich Limitierungen. Zum einen spielt der Club selbst eine Rolle beziehungsweise die Ergebnisse, die der Club eingefahren hat. Viele Niederlagen bedeuten viele Punkte und damit eine bessere Tabellenposition für die Gegner. So ist zu Saisonbeginn eine solche ‚Strength Of Schedule‘-Statistik noch ziemlich wertlos. Nach zehn Spieltagen steckt dann jedoch schon einiges an Aussagekraft drin. Was aber nicht drinsteckt, ist die Stärke der Gegner zum jeweiligen Zeitpunkt. Der stärkste Gegner des FCSP laut Opta-Ranking und Tabelle ist bisher der BVB gewesen. Aber war das auch auf dem Platz der Fall? Wenn man bedenkt, mit welch löchriger Hintermannschaft der BVB gegen den FCSP spielte, dann sind da Zweifel angebracht. Andersherum gilt das für Borussia Mönchengladbach, die zwar auf Platz 18 lagen, als sie am Millerntor antraten, sich aber in einer ganz anderen Form befanden als noch zu Saisonbeginn.
Wie so oft gilt also auch bei dieser Zahlen-Spielerei: Sie enthält Hinweise, ist aber sicher nicht allgemeingültig und muss immer auch ein wenig in den richtigen Kontext gesetzt werden.

Hamburg, Deutschland, 01.11.2025, Millerntor-Stadion, Bundesliga, FC St. Pauli - Borussia Mönchengladbach Dapo Afolayan (FC St. Pauli) liegt nach einem Zweikampf mit Florian Neuhaus (Borussia Mönchengladbach) mit schmerzverzerrtem Geischt auf dem Boden. Copyright: Stefan Groenveld
Hinfallen, Spiele verlieren? Ja, passiert dem FC St. Pauli in der Bundesliga. Finden wir alle scheiße, ist aber so. Die Frage ist, was wir daraus machen. Liegenbleiben und selbst bemitleiden? Oder aufstehen und weitermachen?
(c) Stefan Groenveld

Immer weiter vor!

Dieser „richtige Kontext“ ist nach meinem Empfinden im Falle des FC St. Pauli ein konsequent positiver Blick nach vorne. Dieser hat das Team in der Vorsaison stark gemacht. Niederlagen wurden zähneknirschend akzeptiert, haben aber nicht dafür gesorgt, dass vom Plan abgewichen wurde. Genau diese Einstellung braucht es auch jetzt, um eine inzwischen sieben Spiele andauernde Niederlagenserie abzuschütteln. Und positiv wird der Blick eben eher, wenn man feststellt: „Ja, wir haben zwar viel verloren zuletzt, aber es war bisher auch verdammt schwer. Es ist noch alles möglich und genau jetzt kommt unsere Zeit! Forza!“

Alexander Blessin hat erklärt, dass bereits vor dem Freiburg-Spiel der Reset-Knopf betätigt wurde. Alles zurück auf Anfang, zurück zu einem defensiv stabilem Grundgefüge. Ein Neustart, sicher auch, um die negative Serie irgendwie aus den Kleidern zu schütteln. Was dieser Neustart bewirkt hat, werden wir in den kommenden Wochen sehen. Klar ist: Wer die Klasse halten möchte, sollte jetzt punkten. Denn das kommende Programm ist für den FC St. Pauli günstiger als bisher. Und sowieso: Wer bis Weihnachten, also nach 15 Spieltagen, nicht mindestens zehn Punkte auf dem Konto hat, hat sowieso keine Chance mehr. Oder?

Noch so ne steile These. Der Blick zurück aber zeigt: Das stimmt sehr oft. Aber eben auch nicht immer. Der 1. FC Kaiserslautern wurde 05/06 trotz neun Punkten nach 15 Spielen am Saisonende noch Tabellen-16. Der FC Augsburg spielte in der Saison nach dem Aufstieg (also 12/13) eine schlaffe Hinrunde, stand nach 15 Spielen mit nur acht Punkten da. Ganz starke 24 Punkte in der Rückserie sorgten für den Klassenerhalt. Gleich doppelt vollbrachte der 1. FSV Mainz 05 das Kunststück, nach einer einstelligen Punkteanzahl nach 15 Spielen noch (beide Male recht locker) die Klasse zu halten: 23/24 (neun Punkte nach 15 Spielen) holten die Mainzer dafür starke 24 Zähler in der Rückrunde, 20/21 (sechs Punkte) waren es sogar sagenhafte 32 Zähler.

Die Stimmung rund um den FC St. Pauli war zuletzt nicht gut. Fast könnte man das Gefühl bekommen, dass bereits Ostern sei und ein Abstieg aus der Bundesliga bereits feststehen würde. Aber dem ist nicht so. Vielmehr liefert der Spielplan sogar Hoffnung. Hoffnung auf bessere Ergebnisse und endlich wieder Punkte für den FCSP. Und auch wenn es richtig, richtig dicke kommt und es selbst bis Weihnachten nicht gelingen sollte zu punkten, selbst dann gibt es noch Hoffnung. Es ist noch soooo vieles möglich. Packen wir es an!

// Tim

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17 thoughts on “Der Spielplan macht Hoffnung

  1. Wenn man jetzt zudem noch davon ausgeht, dass die Gegner bis zur Weihnachtspause im unteren Teil der Tabelle bleiben (bzw. sich Köln noch dazugesellt) und Wolfsburg als erstes Spiel nach Pause (und somit der Gegner an Spieltag 34!) noch dazu kommt, lässt sich doch sagen: wir haben es auch zum Ende der Saison hin selbst in der Hand!

  2. Wir haben schon Punkte gegen Mannschaften geholt, bei denen man vorher nicht damit gerechnet hätte.
    Allerdings muss man auch auf die Form schauen. Wir sind das formschwächste Team.
    Köln spielt überragend und gegen Bayern müsste schon ein Wunder her.
    Meiner Ansicht nach, ist die nächsten 3 Spiele nichts zu holen. Aber danach muss es sitzen!

    1. Wobei die Form ja ebenfalls mit dem Spielplan zusammenhängt. Bei sieben Niederlagen in Folge kann man wenig schönreden und durch das Gladbach-Spiel sagt sich auch nicht mehr so leicht, dass wir gegen schwache Gegner besser punkten werden (auch wenn das zu Saisonbeginn der Fall und auch letzte Saison eine Stärke war), dennoch haben Mainz und Heidenheim eine „bessere“ Form, weil sie einmal Unentschieden gespielt haben, das sind minimale Unterschiede, Wolfsburg durch einen Sieg gegen den HSV, 13., die wiederum durch einen Sieg gegen Mainz, 17., drei Tage nach einem Europacup-Spiel auswärts. Gladbach ausgenommen stünd jedes Team, dem wir in dem Zeitraum begegnet sind, über den beiden, selbst, wenn man die Punkte, die die gegen uns geholt haben rausrechnet

  3. Hi Tim!
    Rechnen konntest du immer schon. Danach sieht es rechnerisch nicht schlecht aus. Wir werden uns jedoch durch Rechenspiele nicht in der Bundesliga halten können. Sondern. Nur durch unbedingten Einsatz, Willensstärke und die RICHTIGE Motivation und taktische Einstellung vom Trainer wird es gelingen. Siehe Deutschlandspiel gegen Slowakei Hin- und Rückspiel. UND. Nach meiner Meinung wichtigster Punkt ist: wir GEWINNEN, wenn schon von Beginn an ALLE AKTIVSTEN Kräfte in der Start11 (eben sofort auch mit Sinani [Luxemburg Spiel!], Saliakas, Metcalfe, Dapo, Airvine, Ceesay, Hountandji) mitwirken. 65 Minuten defensives Abwarten (Gekurke) und erst dann mit STARKEN und KREATIVEN Kräften versuchen, im 3er und 2er Wechsel noch etwas zu retten, ist für mich der absolut falsche Weg. Wer zu spät kommt, den bestraft der Abstieg. Haben wir nun zu oft gesehen und damit das kürzere Streichholz gezogen. Das Feuer zündete so nicht.
    FORZA Boys-in-Brown und Alex !

    1. Das mit den erwähnten Aktivisten in die Startelf unterschreibe ich sofort. Allein, unterschreibt das Trainerteam auch!??

  4. Wir halten selbstverständlich die Klasse!
    Persönlich bin ich mit solchen Statistiken eher vorsichtig, Heidenheim hat (vom Spiel gegen Leverkusen mal abgesehen) meist nur sehr knapp verloren wie z.B. beim Spiel gegen unseren Lieblingsnachbarn: Eine Hz mit nur 10 Spielern auf dem Platz und sich das einzige Tor durch einen strittigen 11er gefangen dazu unentschieden gegen Frankfurt und Bremen.
    Will sagen Heidenheim ist deutlich besser als der Tabellenplatz aussagt und der letzte Platz macht sie umso gefährlicher.
    Ähnlich verhält es sich mit Mainz, die haben internationale Spiele on Top (weswegen sie auch gegen die Vorstädter so hoch verloren haben) wenn die erstmal in den Rhythmus kommen stehen die locker im Mittelfeld der Tabelle.
    Ich denke wir holen „leichter“ Punkte gegen Namhafte Gegner weil dann die Motivation deutlich höher ist…
    Am Ende, Philosophie und Statistik Hin-oder Her, ist es scheißegal wie wir die internationalen Plätze erreichen, the future will tell!

    1. Für uns ist kein anderes Team auf die leichte Schulter zu nehmen, aber wenn Heidenheim nicht schlecht dasteht, dann steht nie ein Team schlecht da. Direktvergleiche vermutlich nur semi-aussagekräftig, aber deren Spielplan überschneidet sich immerhin recht stark mit unserem, Heidenheims letzte acht Gegner in der Liga hatten wir auch schon. Für sie sprechen Unentschieden gegen Bremen und Frankfurt, zuhause, wo wir auswärts nix geholt haben. Sonst nur ein 2:1 Heimsieg gegen Augsburg, das haben wir auch noch hinbekommen 😀 im Gegenzug haben wir uns gegen Dortmund, Leverkusen und in Mordor besser präsentiert, insofern könnt man in nem Heidenheimer Fanblog vermutlich die gleiche These andersherum vertreten.
      Aber ja, natürlich können wir Heidenheim nicht abschreiben, und bis sich unsere Form ändert, kann man eh nix sagen, drei Punkte wird Heidenheim schon noch holen 😀

  5. Moin,
    bezüglich der Vereine, FCK, Mainz (2x) und Augsburg, welche den Bock umgestoßen haben (Hollerbach, unvergessen), sei gesagt: Ausser Augsburg (Weinzierl) haben alle im Winter den Trainer ausgewechselt. Ich stell’s nur fest. Interessant wäre was dann an Transfers gelaufen ist und wie bzw ob sich die Spielweise geändert hat.
    Liebe Grüße
    Oli

  6. Nach dem gestrigen Spiel, in dem Vasilj erneut gepatzt hat und Bosnien das WM-Ticket entnommen hat, muss Ben Voll dringend ins Tor. Niko ist absolut außer Form und kostet leider aktuell mehr als er einbringt.

    Das muss ein Trainerteam sehen und auch in seinem Interesse schützen.

    1. Spannend, weil ich genau darüber gestern Abend noch diskutiert habe.
      Für mich ist das kein Torwartfehler. Selbstverständlich fällt das unter „Kacktor“ und er sieht dabei nicht glücklich aus, eine Schuld würde ich ihm hier aber nicht geben und „gepatzt“ finde ich in der Wortwahl viel zu hart.

      1. Gebe dir Recht, Maik. War die frühmorgentliche Emotion, nachdem ich das mehrmals angeschaut und zu eingefärbt von der Kicker-Beschreibung war. Patzer ist falsch, gut aussehen tut er aber leider trotzdem nicht…

      2. Die Flanke ist extrem gefährlich da er damit rechnen muss, dass der Stürmer den köpft. Dass er da irgendwie den Arm noch dran bekommt und den an die Latte lenkt ist stark – wenn auch etwas glücklich. Dass er dann aber den freien Ball seine 2 Verteidigern wegschnappt und in die Füße von Gregoritsch bugsiert ist mM nach schon ein Torwartfehler. Keiner wie gegen Frankfurt oder Gladbach. Aber ähnlich wie gegen Freiburg. Da fehlt es einfach grade an Klarheit und Entschlossenheit.
        Bin kein Fan davon mannschaftliche Probleme durch Spielerwechsel zu beheben, aber ein extrem verunsicherter Torwart verunsichert nunmal auch den Rest der Abwehr. Das macht was mit einem IV, wenn man sich nicht auf seinen Torwart verlassen kann. Voll war in seinen letzten beiden Spielen jeweils Man of the Match. Würde schon gerne sehen, wie er jetzt seine Chance bekommt.

        Und dass dem Team ein echter Anführer fehlt, der mit Mentalität voran geht ist auch offensichtlich: Jacko bitte wieder S11!

      3. Es ist auch fairerweise festzuhalten dass Niko kurz vor Schluss noch einmal überragend im 1:1 gegen den quasi allein aufs Tor zulaufenden Gregoritsch hält.

  7. Die Analyse von Tim ist natürlich richtig. Es sind einfach zwei, wenn nicht drei Ligen. Es gilt gegen das 2. und 3. Drittel zu punkten. Der Vergleich zur Vorsaison zeigt das sehr deutlich.

    Zunächst als Reminder: letzte Saison hatten wir nach 10 Spielen 8 Punkte, also einen Punkt mehr als diese Saison.

    Von den insgesamt 32 Punkten hat St. Pauli letzte Saison:
    – gegen die ersten 6 der Abschluss-(!)-Tabelle 5 Punkte geholt, also 0,8 pro Gegner, bzw. 0,4 pro Partie; 15,6% aller Punkte
    – gegen Platz 7. bis 12. 12 Punkte (2,0 pro Gegner), ca. 38% aller Punkte und
    – gegen Platz 13. – 18. 15 Punkte (3,0 pro Gegner) – also ca. 47% aller Punkte, obwohl das nur 5 Mannschaften sind, da FCSP selbst Teil dieser Gruppe ist.

    Man könnte aus auch so ausdrücken: gegen direkten Mitbewerber um den Abstieg haben wir fast 4x (!!!) soviel Punkte pro Gegner geholt (3,0 / 0,8) wie gegen die Champions League Aspiranten!

    Diese Saison gab es 4 Spiele gegen Mannschaften, die heute (!) auf Platz 1.-6. stehen (Dortmund, Stuttgart, Leverkusen, Hoffenheim): 1 Punkt (Vorsaison wäre 0,4 x 4 = 1,6 => underperformance von 0,6, aber nur ein Unentschieden wäre over benchmark. Und das war durchaus möglich!)

    4 Spiele gegen Mannschaften 7.-12. (Bremen, Frankfurt, Gladbach, Freiburg): 0 Punkte (Vorsaison wäre 1,0 x 4 = 4,0 ==> starke underperformanance von 4 Punkten). Gegen die „mittelschweren“ Gegner haben wir letzte Saison wesentlich mehr geholt. Hier ist das GAP diese Saison.

    2 Spiele gegen Mannschaften 13. – 18. (HSV und Augsburg): 6 Punkte (Vorsaison wäre 2,0 x 2 = 4,0 Punkte ==> overperformance von 2 Punkten). Gegen diese Gruppe haben wir bisher kaum gespielt und genau deswegen sind die nächsten Spiele bis Weihnachten auch so unglaublich wichtig. Wenn man so will ist das unsere Liga. In der sollten wir unter die ersten drei kommen!

    Das Restprogramm bis Weihnachten sähe so aus:
    – 1x gegen eine Mannschaft aus dem ersten Drittel (Bayern) = „theoretisch“ 0,4 Punkte
    – 1x gegen eine Mannschaft aus dem zweiten Drittel (Köln) = 1 Punkt ! und
    – 3 Spiele gegen Mannschaften aus dem letzten Drittel (Union, Mainz, Heidenheim). Der Vorsaison-Benchmark wäre 3 x 2,0 = 6 Punkte. Klingt viel, aber warum denn nicht?

    Wenn es nur annähernd so käme und der „Strength Of Schedule“ so krass reinkicken würde, dann hätte FCSP Weihnachten 7 Ist-Punkt + 1 Punkt Köln + 6 Punkte gegen die drei direkten Mitbewerber um den Nicht-Abstieg. Das macht ganze 14 Punkte unter dem Weihnachtsbaum. Die 0,4 gegen Bayern runde ich mal ab 😉

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