Der FC St. Pauli schaut nach Wolfsburg, der 8. März steht vor der Tür, Hilfe beim Sonderzug wird gesucht und der Nahost-Konflikt findet auch beim Fußball statt. Die Lage am Donnerstag.
FC St. Pauli
Kollaustraße
Eric Smith musste das Training gestern früh abbrechen. Hoffen wir mal,d ass es sich nur um eine Vorsichtsmaßnahme handelte. Connor Metcalfe hingegen konnte die gesamte Einheit (gut gelaunt) absolvieren und dürfte damit für Samstag auch eine echte Alternative für den Kader darstellen.
Genaueres erfahren wir vielleicht heute Nachmittag in der Pressekonferenz.

Hauke Wahl im Pressegespräch
Viele schlaue Dinge sagte Hauke Wahl in der Medienrunde. Es ging um die Stimmung im Team angesichts von vier Niederlagen, seine Rolle als Führungsspieler, das Spiel gegen den BVB und die kommende Partie in Wolfsburg, die Ausgangslage im Abstiegskampf – und was man aus der letzten Saison noch immer ziehen kann:
„Letzte Saison waren wir eigentlich schon sicher aufgestiegen, verlieren dann zwei Spiele hintereinander und auf einmal spielen wir sonntags in Hannover und es sind nur noch ein Punkt Vorsprung statt zehn Punkten. Das sind Erfahrungen, die uns extrem helfen, weil wir es erlebt haben und wir wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können, dass jeder für den anderen da ist.“
Hauke Wahl, fcstpauli.com
Neues von den Alten
Franz Roggow wechselt zurück in den Norden, vom BVB II geht es zur kommenden Saison ablösefrei für zunächst zwei Jahre zu Hannover 96.
Lage der Liga
Ist es Bayern-Dusel oder eben dann doch auch ein Qualitätsunterschied? Im Hinspiel des Champions League-Achtelfinales gewann der FC Bayern München gegen Bayer 04 Leverkusen mit 3:0 (1:0). Dabei entstand das 2:0 durch einen bösen Torwartpatzer von Pokaltorwart Matej Kovar. Leverkusen dezimierte sich anschließend durch Gelb-Rot für Mukiele auch noch selbst. // Highlights
Heute Abend greift dann auch das vierte Bundesliga-Team ins Achtelfinale des Europapokals ein: Eintracht Frankfurt gastiert um 21.00h (RTL) bei Ajax Amsterdam in der Europa League.
Fanszene-News
8. März – Feministischer Kampftag
Das Millerntor wird gerne als „safe space“ bezeichnet. Vielleicht ist es das in Teilen auch und vielleicht ist es auch „safer“ als viele andere Stadien – letzteres ist allerdings kein Ruhmesblatt, sondern lediglich eine Mindestanforderung.
Warum es auch am Millerntor noch ein weiter Weg ist, was der 8. März für ein Tag ist und warum generell Fußball von Frauen von Männerfußball abhängig und auch der Fußball für Frauen als Fans immer noch eine männliche Domäne ist, hat Nina als Vorbereitung zum feministischen Kampftag aufgeschrieben.
Sonderzug: Tresenkräfte gesucht
Diejenigen, die eine Zusage für den Sonderzug nach München erhalten haben, können jetzt auch noch mithelfen, die Fahrt unvergesslich werden zu lassen.
Gesucht werden Tresenkräfte (mit und ohne Alkoholverkauf) und DJanes, gerne in Teams.
Alle Infos: Facebook
Tickets Gladbach (h)
Die nächsten Terminierungen der DFL werden weiter mit Spannung für diese Woche erwartet, nächste Woche Donnerstag gibt es in jedem Fall die restlichen Eintrittskarten für das Heimspiel gegen Mönchengladbach. // fcstpauli.com
FC St. Pauli von 1910 e. V.
A-Jugend
Die U19 des FC St. Pauli konnte gestern Abend beim ETV im Achtelfinale des Hamburger Pokals mit 2:1 (1:1) gewinnen und somit ins Viertelfinale einziehen. Die Tore erzielten Toralf Hense (28.) und Ediz Eroglu (69.), der ETV hatte zwischenzeitlich ausgeglichen.
Im Viertelfinale geht es gegen einen weiteren Regionalligisten, Vorwärts-Wacker konnte sich im Elfmeterschießen gegen Teutonia durchsetzen.
Regionalliga Nord
Bei der aktuellen Offensivproblematik des FCSP im Profikader wäre es natürlich schön, kurzfristig auf Verstärkung aus dem eigenen Nachwuchs setzen zu können. Ein möglicher Kandidat dafür fällt leider erneut länger aus: Bennet Winter wird sich heute im UKE erneut einer Operation am linken Knie unterziehen. Wir wünschen einen guten Heilungsverlauf. // fcstpauli.com
Döntjes
Ultras, Israel und Palästina
Tja, eines der Themen, bei denen man nicht viel gewinnen aber schnell sehr viel verlieren kann. Freundschaften zum Beispiel. So geschehen im vergangenen Jahr, als der Konflikt zwischen Israel und Palästina auch die langjährige Freundschaft zwischen Teilen der Fanszenen von Celtic und St. Pauli beendete und wohl auf nur noch vereinzelte persönliche Beziehungen reduzierte.
Im Tagesspiegel gibt es nun einen lesenswerten Bericht von Inga Hofmann, die sich nach Bannern der Green Brigade (Celtic) und Ultras von Carl Zeiss Jena mit Felix Tamsut unterhielt, gebürtiger Israeli, Jude und als Journalist in Deutschland tätig. Er weist unter anderem darauf hin, dass beim Banner der Green Brigade Israel in Anführungsstriche gesetzt ist, mit Blutzeichen hinterlegt – antisemitische Stereotype. Dass Jena in der Darstellung mit dem Banner „Show Israel the red card“ sich dazu entschieden habe „gemeinsame Sache“ mit der Green Brigade zu machen, sei problematischer als die Aussage als solche. Tamsut selbst wünscht sich einen differenzierteren Umgang:
„Die einen reagieren unterstützend, die anderen kritisieren es scharf. Beide Seiten stehen sich radikal gegenüber, es gibt wenig Mitte in dieser Debatte. Entweder ist man Pro-Israel oder Pro-Palästina. Es gibt wenig Grauzonen. Man sollte das Ganze weniger dogmatisch sehen. Es ist wichtig zu verstehen, dass es eine menschliche Sicht gibt. Die Bevölkerung in Gaza ist von einer Massenvertreibung bedroht. Man muss aber auch die Ängste auf israelischer Seite verstehen. Es braucht eine Art Gleichzeitigkeit. Das ist eine große Herausforderung – für die Gesellschaft und die linksgerichtete Ultraszene.“
Felix Tamsut im Tagesspiegel
Zu guter Letzt
Derbysiege und Fußballhymnen.
Fantastisch. Hier das aktuelle Beispiel aus Edinburgh. // YouTube
(Falls jemand das Original nicht kennt: The Proclaimers – Sunshine on Leith – eigentlich eher unverdächtig, irgendwann zur Vereinshymne zu werden.)
Forza St. Pauli!
// Maik
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Und Bayern bekommt einen Elfmeter wegen klammerns vom VAR zugesprochen…
Wieso ist Israel in blutigen Anführungszeichen antisemitisch? Oder ist Blutzeichen ein spezielles Zeichen aus der Geschichte? Für mich ist das Kritik an einem Land, was auf Blut gebaut wurde. Ich selbst lehne den Staat Israel ab, würde aber nie ein negatives Wort über Juden verlieren. Rassismus gegen jede Religion ist scheiße*e. Und ein Jude kann nicht per se etwas für die Verbrechen des Militärs.
Ich nehme an, es geht eher um die Anführungsstrich als um das Blut.
Damit dürfte man darauf abzielen, dass Existenzrecht des Staates anzuzweifeln.
Dünnes Eis, dünne Argumentation, kurz vor (?) Antisemitismusfalle.
Jüdisch sein ist mehr als eine Religion. Es gibt z.B. auch atheistische Juden.
Lehnst du den Staat Israel oder dessen Staatsführung ab?
Welche Staaten lehnst du sonst noch so ab?
Und ohne jetzt zu tief in das „wie“ und „ob“ bezüglich Israel einzusteigen:
Welcher Staat ist nicht „auf Blut gebaut“?
Spätestens seit „Glory to the Resistance“ garniert mit PFLP Fahne am 7.10. sollte das Thema Green Brigade für Antifaschisten doch eigentlich durch sein. Islamisten (Resistance = Hamas und Co.) und Neonazis sind ideologisch die gleiche Suppe. Oder wie sagt man so schön: 2 Seiten der gleichen Medaille.
Jetzt verstehe ich auch, woher die Argumentation kommt, dass jeder Teilnehmende bei Pro Palästina Demos als Antisemit diffamiert wird. Danke für die Erklärung Timo. #antisemitismusfalle
Es braucht keine Fallen oder Umdeutung von Begrifflichkeiten. Wenn ich NICHTS gegen Juden habe, aber Israel, deren Regierung und deren Militär ablehne, bin ich kein Antisemit. Und gerne supporte ich auch als weißer Free Palästina Demos. Diese Antisemit Keule beendet jede Diskussionsmöglichkeit. Lehne Israel ab oder nicht, du bist (vermutlich) kein Islamphobiker und ich kein Antisemit. Völlig falsche Begrifflichkeit.
Wenn Du Israel als Staat ablehnst, verweigerst Du Israel das Existenzrecht und das ist eindeutig Antisemitismus! Die Regierung Israels abzulehen, zu kritisieren oder Ähnliches ist kein Antisemitismus. Das tue ich auch.
Ich verweigere Israel nicht per se das Existenzrecht. Ich kritisiere den Standort des Landes, welcher durch Eroberung festgelegt wurde. Gerne kann es Israel überall da geben, wo keine Menschen für vertrieben werden. Den Staat Israel ist nicht antisemitisch und selbst bei Wikipedia nachzulesen. Lese gerne mal die Definition durch. Vorurteile aufgrund der Religion, nope. Verallgemeinerung gegen alle Juden, nope. Hass oder Hetze gegen Juden, nope. Ich bleibe bei bestehenden Definition. So mancher Kommunist lehnt jeden Staat ab, ist er daher Antisemit? Es ist so naiv sorry…
@Jan
Wenn Du den Standort des Staates Israel ablehnst, befürwortest Du dann nicht implizit, dass die Menschen die dort leben vertrieben werden? Und an welchem Standort befürwortest Du den Staat Israel und was passiert mit den Menschen die aktuell dort leben?
Der Nahost-Konflikt ist so komplex, dass ich mich da auf keine Seite stellen würde. Aber die folgende Erklärung von Timo fand ich schon ziemlich gut, um Antisemitismus abzugrenzen:
„ Lehnst du den Staat Israel oder dessen Staatsführung ab?
Welche Staaten lehnst du sonst noch so ab?“
Hat hier jemand Zwiebeln geschnitten? Ich hab ja schon ein paar Videos von den Hibs gesehen, wie sie die Proclaimers singen, aber das hier schlägt echt alles. (Wobei, das nach dem Pokalsieg gegen die Rangers ist auch gut…)
Wenn ich mich recht entsinne, haben die Reid-Zwillinge 1990 geholfen, eine feindliche Übernahme – ausgerechnet vom damaligen Besitzer der Hearts – abzuwehren. Im Zuge dessen wurde „Sunshine on Leith“ langsam zur inoffiziellen Hymne.
Angesichts einer gewissen Diskussion bei uns ist das ja vielleicht ein Wegweiser. Nicht wir suchen uns ein Lied aus, sondern ein Lied sucht uns aus. Siehe Ajax, wobei es bei „Three Little Birds“/Bob Marley ja wirklich ein Zufall war, während die Proclaimers ja von vornherein selber Hibs waren… ach, ich weiß es doch auch nicht.
Wenn ich das sehe, möchte ich auf jeden Fall ungern auf eine eigene Hymne verzichten.
@Mario
Danke für Deine reflektierte Kritik/Sicht. Ich wäre niemals dafür, die Menschen dort zu vertreiben. Meine Wunschvorstellung wäre ein Palästina in dem jeder Mensch friedlich leben kann und seine Religion auslebt. Eine Vertreibung von Jüdinnen und Juden lehne ich ab. Dennoch bin ich gegen den Staat Israel an dieser Stelle, da dieser Länder der Palästinenser einnimmt. Viele westliche Länder haben ein negatives Bevölkerungswachstum. Eine Verlagerung des Staates in diese Länder wäre ideal, zumindest für alle Freiwilligen.
Und ja ich bin auch gegen andere Staaten. Z.B. die USA, Hong Kong oder Taiwan. Mir ist egal welche Religion die Menschen in welchem Staat haben, für mich ist nur relevant, wie dieser Staat gegründet wurde.
ich glaube, ich muss kotzen, wenn ich weiterhin deine beiträge hier lese.
1. durch die rassengesetze, die vertreibung jüdischen lebens in deutschland, in europa durch die verfolgung und versuchter ausrottung von menschen jüdischen glaubens während der nazizeit, ist es mehr als logisch gewesen, dass man nach israel geflüchtet ist.
man suchte, man brauchte einen schutzraum zum leben.
dies wird ja immer mal wieder vergessen.
2. ich zitiere dich: „Ich verweigere Israel nicht per se das Existenzrecht. Ich kritisiere den Standort des Landes, welcher durch Eroberung festgelegt wurde. Gerne kann es Israel überall da geben, wo keine Menschen für vertrieben werden.“
dies erinnert an den plan der nazis, dass die menschen nach madagaskar verfrachtet werden. (https://de.wikipedia.org/wiki/Madagaskarplan)
deiner sprachweise zu urteilen, sollten die menschen in die arktis, weil da niemand vertrieben wird? oder wo soll es sein „… wo keine menschen für vertrieben werden.“?
3. ist es von trump oder weidel? „Eine Verlagerung des Staates in diese Länder wäre ideal, zumindest für alle Freiwilligen.“ verlagerung ist vertreibung.
und wie stellst du dir es vor? 300k nach argentinien, 500k in die sahara?
4. ich empfehle dir einmal, wenn du die möglichkeit hast, zB mit dem fanladen eine gedenkstättenfahrt nach auschwitz zu machen:
meine eindrücke: https://www.plattitue.de/gedenkstaettenfahrt-2017.htm
5. ich war schon zweimal in israel. vielleicht würde dir eine reise dorthin auch die augen öffnen: https://www.plattitue.de/israel-2013–2014.htm
ich weiß gar nicht, wie du so eine denkweise haben kannst.
und nein, ich möchte keine antwort von dir (bitte tu es auch nicht). ich würde mich nur zu sehr aufregen und tatsächlich kotzen.
Ob Du es liest oder nicht, solche unsachliche und Geschichtsumdeutende Kritik kann ich nicht einfach stehen lassen.
(1) Wo habe ich bitte geflohene Jüdinnen und Juden des zweiten Weltkrieges kritisiert? Sprechen wir die selbe Sprache??
Ich nenne westliche Länder, die mehr Menschen brauchen als Beispiel eines Standortes. Du nennst Sahara, Antarktis und Madagaskar. Das alleine zeigt Deine tendenziöse und unsachliche Denke… Du willst mich in eine Meinungsecke drängen die ich nicht vertrete. Liebe oder Hasse Israel. Ich bin kein sch*iß Nazi, auch wenn es Dir argumentativ gut passen würde… Holy sh*t…
Verlagerung eines Staates ist erst dann eine Vertreibung, wenn die Menschen umziehen müssen. Nenne mir gerne eine Zitat von mir, wo ich das fordere <3
Und mich mit Trump und Weidel vergleichen. Da hörts aber auf. Wer ist denn der größte Freund Israels, richtig dein geliebter Trump… Deine Schwarz Weiß Denke spaltet die Linke Scene. Entweder du bist für Israel oder ein antisemitischer Nazi. Komm mal klar…
Und nicht nur tust Du mir oder anderen Palästina Befürwortern unrecht, sondern schmälerst Du auch die grausamen Taten und Ideologien von wirklichen Antisemiten und Nazis. Wenn Menschen die 0,0 gegen Juden haben und nur den Staat Israel ablehnen an jetztiger Stelle und mit dieser Geschichte und Gegenwart und niemals Juden gegen deren Willen umsiedeln möchten gleichgesetzt werden mit Nazis, die Juden vergasen wollen, Rassismus verbreiten, hetzen und im Zweifel Juden auf der Straße angreifen, dann sind deine Aussagen gefährlich für die Gesellschaft. Es muss klare Unterscheidungen zwischen Nazis und Israelkritikern geben. Indem du diese Unterscheidung auflöst, redest Du die schlimmen Taten der Nazis runter. Das ist Menschenverachtend und nur ein Zeichen deines blinden Hasses…