Beim FC St. Pauli freut man sich über die Rückkehr unverletzter Nationalspieler, beim FC Bayern München ist das Gegenteil der Fall. Der Blick auf das Personal.
(Titelfoto: Stefan Groenveld)
Öfter mal was Neues: Weil die Vorberichte vor den Spielen des FC St. Pauli immer üppiger zu werden drohen, probieren wir mal eine Splittung und schauen in einem separaten Artikel auf die Personal-Situationen beider Teams vor dem Spiel am Samstag. Lasst uns gerne wissen, ob Ihr das gut findet oder doch lieber alles bleiben soll, wie es bisher war.
FC St. Pauli: Wer kann spielen, wer fehlt?
Alexander Blessin berichtete auf der Pressekonferenz davon, dass alle Nationalspieler gesund und zumeist auch munter zurückgekommen sind: „Wir sind froh, dass jeder ohne Verletzungen aus den Spielen herausgekommen ist.“ So sei Jackson Irvine Mitte dieser Woche zwar müde, aber (dank drei eigener Treffer) mit einem breiten Grinsen auf dem Trainingsplatz erschienen. Auf die Frage, was diese Treffer nach langer Durststrecke bedeuten, erklärte Blessin: „Ob das ein Brustlöser für ihn ist, das werden wir sehen. Aber es ist einfach schön, er war ziemlich locker heute und dieses gute Gefühl wollen wir jetzt mitnehmen.“
Sinani, Irvine und Vasilj kehren gut gelaunt zurück
Das gleiche gelte auch für Danel Sinani, der mit einem Tor und einer Vorlage für Luxemburg auf sich aufmerksam machte. Blessin: „Er hat auch schon die Wochen davor gut performt. Da geht es jetzt darum, dass wir das einfrieren.“ Nikola Vasilj sei ebenfalls bestens gelaunt zurückgekehrt, weil er zwei wichtige Spiele gewonnen habe, eines davon zu Null. Immerhin auf Spielzeit kam Abdoulie Ceesay für Gambia: Gegen Kenia bereitete er nach seiner Einwechslung das zwischenzeitliche 3:2 für sein Team vor. Gegen die Elfenbeinküste stand er in der Startelf, wurde zur Halbzeit ausgewechselt.
Einzig bei Elias Saad lief es nicht so wie erhofft. Immerhin, so Blessin mit etwas Ironie in der Stimme, habe er sich so nicht verletzen können. Denn Saad stand für Tunesien gar nicht auf dem Rasen. Entsprechend „brennt er auf einen Einsatz“, erklärte der FCSP-Cheftrainer. Saad solle nun zeigen, „dass er ein bisschen sauer ist. Das war schon das zweite Mal, dass er eingeladen worden ist, dann aber nicht gespielt hat. Das hat ihn auch riesig gefreut. Aber es ist natürlich frustrierend, wenn du dann gar keine Einsatzminute bekommst.“ Nun biete sich ihm beim Spiel gegen die Bayern „die richtige Bühne. Da guckt die Presse schon ein bisschen mehr auf so ein Spiel. Wenn er da beweisen kann, dass er es drauf hat, dann wird er das nächste Mal doch eher berücksichtigt.“
Guilavogui-Comeback um eine Woche verschoben
Sicher ausfallen für das Spiel gegen den FC Bayern München wird Simon Zoller, mit dem Blessin laut eigener Aussage seit einem Vierteljahr keinen Kontakt mehr hatte. Auch James Sands steht nach seiner schweren Verletzung natürlich nicht zur Verfügung, genauso wie Sascha Burchert. Ebenfalls zu früh kommt ein Einsatz für Karol Mets, bei dem Blessin weiterhin zu „Geduld“ mahnt. Und leider muss die erhoffte Rückkehr von Morgan Guilavogui um eine Woche verschoben werden. Der 27-jährige steige zwar am Freitag wieder „komplett ins Training ein“, doch für Samstag wird es nicht reichen, so Alexander Blessin.
Mit dabei sein werden aber Siebe Van der Heyden, Connor Metcalfe und Robert Wagner. Wagner und Metcalfe haben bereits im Testspiel gegen Hertha BSC wieder Einsatzzeiten gehabt und sind entsprechend spielfit. Van Der Heyden wurde nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung gegen Hoffenheim in der Länderspielpause bewusst aus dem Training rausgenommen, erklärte Blessin, weil er die Beschwerden bereits eine Woche zuvor gehabt habe. Nun hat der Innenverteidiger aber am Donnerstag wieder komplett mittrainieren können. Sollte er auf diese Einheit nicht negativ reagieren, wovon sein Trainer ausgeht, dann wird er gegen die Bayern einsatzbereit sein.

FC Bayern München: Wer kann spielen, wer fehlt?
Ui, das waren nicht weniger als ziemlich niederschmetternde Nachrichten, die den FC Bayern München im Laufe dieser Woche erreichten. Denn mit Dayot Upamecano (OP aufgrund freier Gelenkkörper im Knie) und Alphonso Davies (Kreuzbandriss) muss der FCB zwei äußerst schwerwiegende Ausfälle in der Viererkette verkraften. Wie schwer? Laut „Miasanrot“ sind beide Spieler in ihrer zuletzt gezeigten Form „von entscheidener Bedeutung“, Davies vor allem wegen seiner starken Dynamik auf der Außenposition, Upamecano als Defensiv-Organisator, aber auch aufgrund seines starken vertikalen Passspiels.
Zwei Schlüsselspieler fallen lange aus
Neben den Ausfällen von Davies und Upamecano gibt es noch zwei weitere Spieler des FC Bayern München, die am Wochenende sicher nicht auf dem Platz stehen werden. Und alle eint, dass sie eher defensiv orientiert sind. Manuel Neuer fehlt aufgrund eines Muskelfaserrisses und wird aller Voraussicht nach erneut von Jonas Urbig vertreten. Bereits länger fehlt der zentrale Mittelfeldspieler Aleksander Pavlovic, der nach Pfeifferischem Drüsenfieber erst wieder ins leichte Aufbautraining eingestiegen ist.
Doch es gibt auch einige gute Nachrichten für den FC Bayern München: So wird João Palhinha nach seiner Rotsperre für das Spiel am Samstag wieder zur Verfügung stehen. Auch Min-Jae Kim steht vor einer Rückkehr. Der Innenverteidiger stand etwas überraschend zu Wochenbeginn nach Achillessehnenproblemen wieder auf dem Trainingsplatz und ist damit direkt eine Option für den freien Platz aufgrund des Upamecano-Ausfalls. Auch Offensivspieler Kingsley Coman dürfte nach zwei Ligaspielen Pause wieder in den Kader zurückkehren.
Keine „B-Elf“ des FC Bayern München zu erwarten
Laut Alexander Blessin („Die werden schon eine ganz gute Mannschaft präsentieren können.“) werden die Ausfälle beim FC Bayern München keine direkten Auswirkungen auf die Spielweise des FCB haben. Auch wenn dem Rekordmeister dadurch etwas Tempo in der Viererkette fehlt: „Ich glaube nicht, dass sie irgendwie tiefer in der Position stehen werden.“ Das sieht „Miasanrot“ etwas anders: Es wird erwartet, dass die Bayern unter Trainer Vincent Kompany nun nicht mehr ganz so hoch verteidigen werden und im Pressing abwartender agieren.
Ein Wunsch vieler FCSP-Fans dürfte leider ganz sicher nicht erhört werden: Nichts deutet darauf hin, dass der FC Bayern München Spieler schonen wird. Das für den FCB sehr wichtige Spiel in der Champions League gegen Inter Mailand findet nämlich erst übernächste Woche statt. Eine „B-Elf“ (die für nahezu alle anderen Clubs der Bundesliga natürlich eine A-Elf wäre), wie es sie im Heimspiel gegen den VfL Bochum zu sehen gab, ist nicht zu erwarten. Entsprechend zieht Alexander Blessin das gar nicht so weit hergeholte Fazit: „Es werden keine Geschenke verteilt.“
// Tim
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Die Länge pro Artikel ist mir persönlich egal (in Summe aber: Je mehr desto besser :D). Wenn dadurch Tim mehr Zeit/Platz für die Analyse hat, oder zumindest weniger Stress, die möglichst schnell nach der PK fertig zu haben, gern
Moin, eins nach dem anderen: 1. Ich finde es gut, die Themen etwas zu entzerren. Manche Lagen/Vorberichte sind mir persönlich etwas zu voll /überfrachtet, daher von mir Daumen hoch für das hier.
2. Sinani’s Leistungen einfrieren, Herr Blessin? Bitte nicht, denn einfrieren bedeutet Stillstand der Prozesse. Das will ich nicht, im Gegenteil. Aber das will unser Trainer garantiert auch nicht. 3. Simon Zoller. Mit dem Blessin seit 3 Monaten keinen Kontakt mehr hatte. Ach so. Könnt Ihr das bitte mal thematisieren?! Der Mann wurde geholt, um unsere Sturmprobleme zu lösen. Hahaha. Ein Mißverständnis wie Maurides? Ein Griff ins Klo? Zu dick, zu langsam, zu alt? Sorry, ich bin nicht so nah dran am Geschehen neben dem Platz wie Ihr, hier soll auch keiner zur Sau gemacht werden. Aber diese Story verstehe ich leider gar nicht, und interpretiere das daher als kompletten Fehlkauf, den man noch nicht mal los wird. Dann sollte mal jemand die Verantwortung übernehmen. Irgendwann mal.
FORZA FCSP!
Verantwortung wofür genau? Dass er sich verletzt hat und keine Behandlung verfängt? Das ist nicht schön, aber das ist Profifußball. Wahrscheinlich ist der gute Simon in seiner Heimat, wo auch immer die ist, und versucht, seine Genesung zu erreichen. Da sehe ich weder Fehleinkauf noch fehlende Verantwortung.
Häää? Natürlich ist das so, endlich sagt’s mal wieder einer! Zoller sollte der Königstransfer für den Aufstieg werden und jetzt, ja, WAS JETZT, HERR BORNEMANN!!1119! Sieht man ja schon gleich wieder an Blessins Beurteilung von Sinanis Leistung – die haben ALLE keine Ahnung.
wahrscheinlich verstehst du die causa zoller vollkommen falsch. der wurde geholt, damit ihn sich düsseldorf nicht unter den nagel reißt. die waren seiner zeit sehr intensiv an ihm dran und in meiner erinnerung mit ihm auch schon handelseinig, haben dann allerdings in den entscheidungsgremien etwas zu lange gezögert. da sind wir dazwischen gekrätscht. es ging einzig und allein darum, daß er nicht für düsseldorf aufläuft und tore schießt. wer weiß, ob es dann bei uns mit dem aufstieg geklappt hätte. daß es so mit ihm weitergeht, wie es dann weitergegangen ist, konnte man weder in hamburg, noch in düsseldorf ahnen…
Ich finde die Splittung prima, aber mach mal mal so, wie es für Dich am Besten ist. Dein Job soll Dir ja weiterhin gefallen 😉
Hm, ich bin nicht so Fan, mir fehlt der taktische Ausblick und die mögliche Aufstellung in Verbindung mit dem zur Verfügung stehenden Personal. So wirkt es irgendwie unvollendet und abgehackt. Mein Abo werde ich aber natürlich trotzdem nicht kündigen, wenn Du dabei bleibst, Tim.
ich möchte hier einmal das thema „wettbewerbsverzerrung“ ins spiel bringen. nahezu alle nationalspieler der bayern hatten spätestens am montag ihre länderspielaufgaben erledigt, während unsere nationalspieler noch bis dienstag abend ran mußten und auf grund von reisekilometern wahrscheinlich erst am mittwoch in hamburg eingetroffen sind…. der vorteil liegt eindeutig auf seiten der münchener. so versucht die dfl, den status quo, den leverkusen letztes jahr durchbrochen hatte, wieder herzustellen… ich empfehle in diesem zusammenhang den film: stasi fc. dort hat die dfl wohl mal intensiv hingeschaut und gelernt…
Hmmm.
Für die Termin-Ansetzung der Länderspiele kann die DFL ja nichts.
Der FC St. Pauli ist auch zu klein, um eine Rolle in dieser „Verschwörung“ zu spielen.
Wenn du lieber Sonntag in München gespielt hättest: Ich vermute, für die meisten Fans hätte das nicht so gut gepasst wegen der langen Rückreise.
Als Wettbewerbsverzerrung empfinde das Auftreten der Bayern gegen Bochum und in Berlin.
Forza!
ich finde die Aufteilung super! Ist übersichtlicher und ich kann mir die Lesereihefolge der Artikel selbst einteilen. Weiter, immer weiter…
Ich persönlich sehe die Aufteilung eher zwiespältig, hätte lieber alles in einem Artikel.