Auf der sicheren Seite

Auf der sicheren Seite

Zwar gibt es einige Fragezeichen zur Leistungsfähigkeit des FC St. Pauli vor dem Rückrundenstart. Sicher scheint hingegen bereits zu sein, wer alles zum Auftakt gegen den 1. FC Nürnberg in der Startelf stehen wird. Und damit auch, wer die vorläufigen Gewinner und Verlierer der Vorbereitung und des Trainerwechsels sind.
(Titelbild: Peter Böhmer)

Nein, es ist eher nicht zu erwarten, dass der FC St. Pauli Gegner und Fans am kommenden Sonntag mit Personalien in der Startelf überraschen wird. Fabian Hürzeler hat bei den Testspielen in der Wintervorbereitung deutlich gemacht, wem er vertraut, bot sehr oft die gleichen Spieler in der Startelf auf. Es wäre sehr überraschend, wenn sich da nun zum ersten Pflichtspiel etwas verändern würde.
Entsprechend leicht fällt der Artikel, wenn es darum geht, die Startelf in Nürnberg und damit auch die Gewinner und Verlierer der Wintervorbereitung und des Trainerwechsels zu benennen.

Mets verschiebt Grundgefüge

Ein Grund für die beiden Testspiele ohne Gegentor zuletzt war Karol Mets. Der Leihspieler aus Zürich hinterließ in beiden Spielen einen sehr guten Eindruck, überzeugte mit enormer Stärke in direkten Duellen (was auch zu erwarten war, Mets hat die beste Zweikampfquote in der Schweizer Liga vorzuweisen), aber zeigte auch, dass er im Aufbauspiel einiges zu bieten hat. Nach dem Midtjylland-Test wurde er von Hürzeler explizit gelobt. Damit darf Mets als die so dringend benötigte Soforthilfe in der Defensive bezeichnet werden.

Hamburg, Deutschland, 21.01.2023 - Karol Mets (FC St. Pauli) im Spiel gegen den FC Midtjylland - copyright: Oliver Ruhnke / imago images
Karol Mets konnte bisher auf Anhieb beim FC St. Pauli überzeugen und hat sich damit einen Stammplatz erarbeitet.
(Oliver Ruhnke/imago images/via OneFootball)

Des einen Freud ist des anderen Leid – da sich Mets auf Anhieb für einen Startelf-Einsatz zum Rückrundenauftakt empfehlen konnte, wird Jakov Medić wohl erstmal nur die Rolle des Zuschauers bleiben. Erfreulich ist, dass er sich nach seiner Verletzung schnell wieder herangearbeitet hat. Doch nun befindet sich auf „seiner“ Position links in der Innenverteidigung starke Konkurrenz, die nun erst einmal die Nasenspitze vorn hat.

Dźwigała vor Beifus

Ein Vorteil von Karol Mets: Er ist Linksfuß. Medić hingegen nutzt lieber den rechten Fuß, spielt aber trotzdem lieber links in der Innenverteidigung. Auf der rechten Seite hat sich Adam Dźwigała hervorgetan, wie immer und für ihn fast typisch, heimlich, still und leise. Dabei muss er sich aufgrund seiner Leistungen nicht verstecken. Ihm scheint besonders die Rolle rechts in einer Dreierkette gut zu tun, da er ja auch das ein oder andere Mal als Rechtsverteidiger zum Einsatz gekommen ist. Dźwigała ist in jedem Fall auch einen Schritt weiter als Marcel Beifus, auf den diese Position ebenfalls ganz gut passen würde.

Smith in Führungsrolle

Ich persönlich frage mich aktuell, wie das alles erst werden soll, wenn nicht nur Jakov Medić, sondern auch David Nemeth wieder richtig fit ist. Würde dann die Position des zentralen Innenverteidigers wackeln? Das ist aktuell unvorstellbar. Denn Eric Smith scheint die Vorbereitung noch einmal ein gutes Stück weitergeholfen zu haben, um sich endgültig mit dieser neuen Position beim FC St. Pauli bekannt zu machen. So hat er sich innerhalb von wenigen Monaten nicht nur verbal, sondern auch mit Leistungen zum Führungsspieler entwickelt. Smith ist in der neuen Formation aufgrund seiner Stärken im Passspiel wohl aktuell der wichtigste Spieler, wenn man denn jemanden herausheben möchte. (Ich bin jedenfalls froh, wenn das Transferfenster schließt, ohne dass ich Abschiedsworte auf Schwedisch schreiben muss).

Mit dieser Entwicklung von Eric Smith auf der Innenverteidiger-Position hatten wohl eher wenige gerechnet. Genausowenig übrigens, wie damit, dass die Doppel-Sechs des FC St. Pauli aus Jackson Irvine und Marcel Hartel bestehen wird. Bei Irvine ist das weniger verwunderlich. Er hatte das ja nicht erst in der Hinrunde schon häufiger gemacht. Etwas eher verwundert es bei Marcel Hartel (wobei: ab Minute 15:40 wird in diesem Podcast eine „wilde“ These aufgestellt).

Dabei bringt Hartel genau das mit, was es für diese Positon braucht: Er ist der Spieler mit der wohl höchsten Pressingresistenz im Kader. Somit kann er im Aufbauspiel als wichtige Relais-Station dienen. Allerdings hatte er mit dieser Rolle ein-zwei kleine Schwierigkeiten im Test gegen Midtjylland. Das sah in der Vorwoche schon etwas besser aus.

Braunschweig, Deutschland, 08.10.2022 - Marcel Hartel und die restlichen Spieler des FC St. Pauli sind enttaeuscht nach der Niederlage gegen Eintracht Braunschweig.
Marcel Hartel dürfte für den FC St. Pauli künftig auf der Sechser-Position zum Einsatz kommen.
(c) Peter Boehmer

Aremu außen vor?

Die Ansprüche an die Doppel-Sechs, Pressingresistenz, Zweikampfstärke und auch mal das Einschalten in die Offensive passen einfach am besten auf das Duo Hartel/Irvine. Sehr zum Leidwesen von Afeez Aremu, Betim Fazliji und Carlo Boukhalfa. Bei Aremu dürfte die offensive Power und Kopfballstärke, aber auch die in den Testspielen stabile Innenverteidigung dahinter den Ausschlag geben, dass er zuletzt nicht mehr in der Startelf war. Fazliji ist im ersten Spiel noch gesperrt und füllt die Rolle als Back-up auf der Sechs und in der Innenverteidigung aus, kommt aber vorerst aus diesem Status nicht heraus. Für Boukhalfa hat sich die Situation ebenfalls nicht verbessert. Er hat seine Stärken bisher noch nicht beim FC St. Pauli zeigen können.

Auf den Außenbahnen wird sich im Vergleich zur Hinrunde nichts verändern. Leart Paqarada und Manolis Saliakas scheinen gesetzt zu sein. Dabei kratzt auf der rechten Seite sogar eher Jannes Wieckhoff und nicht Luca Zander an dieser Konstellation.
Ganz nebenbei: Es ist absurd zu glauben, dass sich Leart Paqarada hängen lassen wird, jetzt wo sein Wechsel zum 1. FC Köln im Sommer feststeht. Das liegt zum einen daran, dass mir persönlich noch nie ein gutes Beispiel genannt wurde, wo genau dieses Hängenlassen der Fall war. Zum anderen kam aus Köln eine durchaus klare Ansage, dass er defensiv stärker werden muss („Wenn er nun auch noch sein Spiel gegen den Ball konsequent weiterentwickelt, dann bringt Leart ein Gesamtpaket mit, das unserer Mannschaft sehr guttun kann.“). Damit jetzt nicht bereits anzufangen, wäre mehr als dämlich.

Noch viel gesicherter als die Situation auf den Außenbahnen (geht das überhaupt?) ist die Situation im Tor. Zwar wurde auch in dieser fußballfreien Zeit, wie jedes Mal, zumindest medial die Torwartfrage gestellt, aber so richtig einen Zweikampf hat es eher nicht gegeben. Nikola Vasilj wird auch in der Rückrunde die klare Nummer Eins sein, Sascha Burchert die Zwei und Sören Ahlers die Drei. Gar nicht mehr Teil der Planungen ist Dennis Smarsch, der innerhalb der nächsten Tage womöglich noch den Verein verlassen wird.

Offensives Trio steht…

Nimmt man die Testspiele als Maßstab, so sollte es wirklich überhaupt keine Zweifel daran geben, wie die offensive Dreierreihe zum Start in Nürnberg zusammengesetzt sein wird. In allen vier Spielen startete das Trio aus Connor Metcalfe, David Otto und Lukas Daschner. Zwar zeigte dieses Trio gute Ansätze, aber vollends überzeugen konnte es auch nicht. Und trotzdem ist davon auszugehen, dass sie in Nürnberg in der Startelf stehen werden.

Denn alle drei Spieler füllen unterschiedliche Rollen auf dem Platz aus, die enorm wichtig für das Offensivspiel sind. Metcalfe bewegt sich sehr gut in den Zwischenräumen, hat auch einen guten Abschluss und agiert klug im Pressing. Otto hat eine gewisse physische Präsenz, die ein zentraler Stürmer in jedem Fall haben muss, besonders wenn er von zwei offensiven Außen umgeben wird. Zudem ist er im Passspiel auch gut ausgebildet, sodass er auch für das Kombinationsspiel wichtig ist. Daschner bringt ein gewisses radikales Element in der Offensive ein, welches dem FC St. Pauli das ein oder andere Mal fehlt.

Hamburg, Deutschland, 18.01.2023 - David Otto und Connor Metcalfe bestreiten einen Zweikampf beim Training des FC St. Pauli - copyright: Oliver Ruhnke/via imago images
David Otto und Connor Metcalfe dürften gegen den 1. FC Nürnberg zusammen in der Startelf stehen.
(Oliver Ruhnke/imago images/via OneFootball)

… überzeugte aber nicht immer

Besonders, da das offensive Trio zwar immer aufgestellt wurde, aber nicht jedes Mal überzeugen konnte, stellt sich die Frage, wie sehr die Konkurrenz Druck auf diese Spieler erzeugt. Ganze drei Neuzugänge gab es diesen Winter für die Offensive, doch vorerst scheint keiner davon eine Startelf-Option zu sein. Elias Saad hat zwar immer wieder angedeutet, welch großen Wert er mit seiner Spielweise für das Team haben kann, muss sich aber auch noch körperlich an das Level in der zweiten Liga gewöhnen. Es läuft erst einmal auf Einsätze in der U23 hinaus.

Und der körperliche bzw. taktische Aufbau scheint auch bei den anderen beiden Neuzugängen das große Thema zu sein. Maurides bekam zwar in den letzten drei Testspielen Einsatzzeiten und zeigte, wie wertvoll er als Wandspieler sein kann. Aber für mehr als Kurzeinsätze reichte es eben auch nicht. „Gegen den Ball zu arbeiten, da hat er noch Nachholbedarf, was die Automatismen angeht“, hatte Fabian Hürzeler über Maurides nach Ende des Trainingslagers gesagt und dieser Prozess scheint noch nicht abgeschlossen. Für den jüngsten Neuzugang, Dapo Afolayan, könnte der Rückrundenauftakt gegen Nürnberg ebenfalls vielleicht noch etwas zu früh kommen.

So dürfte der FC St. Pauli gegen den 1. FC Nürnberg in die Rückrunde starten.

Des einen Freud…

Interessant ist, wer bisher nicht aufgezählt wurde. Ist euch aufgefallen, dass bei den vier Absätzen zur Besetzung der Offensive drei Namen fehlten? Einer davon ist Igor Matanović, dessen vorzeitige Beendigung des Leihgeschäftes mit Eintracht Frankfurt laut kicker teilweise am Veto des FC St. Pauli scheitert. Gegen den FC Midtjylland kam er schon gar nicht mehr zum Einsatz. Es deutet sich ein sehr stiller Abschied des einstigen Super-Talents des FCSP an.

Ebenfalls keine Rolle spielt aktuell Etienne Amenyido, der über fast die gesamte Dauer der Vorbereitung immer wieder mit kleineren (vielleicht auch größeren, es wird ja nur noch selten kommuniziert) Blessuren zu kämpfen hat. Dass dies gerade Amenyido passiert, der in seiner Karriere immer wieder durch Verletzungen gestoppt wurde, verwundert angesichts der hohen Trainingsintensität unter Hürzeler nicht viele. Es ist zu hoffen, dass er schon bald mit der hohen Intensität besser klarkommt (oder einfach das Pech aus den Kleidern schüttelt). Aktuell ist er sehr weit weg von der Startelf.

Hamburg, Deutschland, 08.11.2022 - David Otto und Johannes Eggestein (FC St. Pauli) konnten beim Spiel gegen Holstein Kiel nicht überzeugen - Copyright: Peter Boehmer
Während David Otto als Gewinner der Vorbereitung bezeichnet werden darf, scheint Johannes Eggestein etwas an Boden verloren zu haben.
(c) Peter Boehmer

Eggestein Opfer des Systems?

Richtig still ist es um Johannes Eggestein geworden. Dabei sollte man meinen, dass er als bester Torschütze der Hinrunde irgendwie einen leichten Vorteil gehabt hätte. Doch Eggestein, der zwischendurch krankheitsbedingt mit dem Training aussetzen musste, durfte in keinem der Testspiele von Beginn an ran. Er scheint mit seinen Skills nicht so richtig in das neue 3-4-2-1 zu passen. Für die äußeren Offensivpositionen fehlt ein bisschen das Tempo und die Dribbelstärke und auch im Anlaufverhalten sind noch Schritte zu gehen. Für die zentrale Angriffsposition fehlt es an Körperlichkeit. Eggestein würde am besten in eine Formation mit zwei Spitzen passen, die es aber so aktuell nicht gibt beim FCSP. Trotzdem ist er aufgrund seiner Torgefahr aktuell sicher die erste Wahl, wenn es um Ersatz für einen der drei gesetzten Spieler in der Offensive geht.

Es scheint also nicht mehr viele Fragzeichen bei der personellen Zusammensetzung des FC St. Pauli zu geben vor dem Rückrundenstart gegen den 1. FC Nürnberg. Viel eher gibt es Unklarheiten, was die Leistungsstärke des Teams betrifft. Damit befasse ich mich dann im morgen (Mittwoch) erscheinenden Artikel.
Übrigens: Zwar sollte man meinen, dass es den Nürnbergern sehr stark bei der Vorbereitung helfen würde, wenn die Aufstellung des kommenden Gegners bereits bekannt ist. Das erscheint logisch, aber letzte Woche hat Steffen Baumgart auf der Pressekonferenz vor dem Spiel die Startelf des 1. FC Köln gegen Werder Bremen verraten. Das Ergebnis dürfte den meisten bekannt sein…
// Tim

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13 thoughts on “Auf der sicheren Seite

  1. Denke wenn Medic und Nemeth wieder fit sind, wird Dzwigala nicht mehr in der Startelf stehen. So konstant er auch sein mag.
    Aremu wird sicherlich in jedem Spiel eingewechselt werden: Hartel und Irvine sind die Kilometerfresser der Liga und da schadet es sicher nicht einen der beiden ab der 60. mal rauszunehmen.
    Der Sturm ist ne echte Wundertüte: vielleicht liegt Metcalfe, Otto, Daschner das neue System und Hürzeler scheint ja was in denen zu sehen. Aber nach den Erfahrungen der Hinrunde bin ich da noch nicht voll überzeugt. Richtig Bock habe ich da auf Dapo, wenn der in die Startelf drängen wird!
    Aber das liest sich (außer Sturm mit ??) schon sehr gut und wie ein Topteam. Damit sollte eine gute bis sehr gute Hinrunde drin sein.

    1. Ist aber noch ein bisschen hin bis zur nächsten Hinrunde … 😉

      Ich finde auch, wenn man die Namen so liest und sich das Potenzial der einzelnen Spieler vor Augen führt, dass da einiges gehen könnte. Gefühlt haben wir zu viele Spieler, die eigentlich zu schade für die Bank sind. Leider sind aber doch einige dabei, bei denen ich oft das Gefühl habe, dass sie eben nicht das auf den Platz bringen, was man als wohlwollender und optimistischer Fan so in ihnen sieht oder sehen möchte. Und dann hakt und stockt es eben doch vor allem im Spiel nach vorne, wie gegen Midtjylland …

  2. Ich würde dazu tendieren, Hartel eine Linie nach vorne zu ziehen (tendenziell für Metcalfe) und mit Aremu einen 4. defensiv denkenden Spieler aufzustellen. Gerade auch hinsichtlich der Konterabsicherung scheint mir ein zentrales Mittelfeld Irvine/Hartel etwas zu offensiv orientiert.

  3. Selbst diese Ausführungen machen mir die Kaderplanung, die Situation des Vereins nicht schmackhafter. Wieder gibt es reichlich „Opfer“ einer angeblich neuen Konstellation, die noch unansehnlicheren Fußball verspricht, als ihn Lienen und Kauczinski je gespielt haben. Was daran neu, innovativ und in die Zukunft gedacht sein soll, erschließt sich mir nicht. Mich überzeugt das nicht und ich finde es auch ausgesprochen traurig, dass nun auch die letzten „Eigengewächse“ raus sind.
    Es sei dabei auch nochmal an den grotesken Niedergang der U23 unter dem Rautentrainer erinnert.

  4. Danke für deinen Artikel Tim,
    Ich muss leider schon sagen, dass ich wegen der Rückrunde schon einige Bauchschmerzen habe.
    Grundlage sind natürlich meine subjektiven Einschätzungen. Aber allein dass ein Medic, den ich für einen guten 2.Liga Verteidiger halte, auf die Bank muss, weil wir 5 sehr gute IVs haben. Im Sturm dann aber, nach deiner realistischen Einschätzung, DOM spielen, zeigt doch die ganze Schieflage in unserem Kader.
    Ich war so naiv, dass ich geglaubt habe im Winter würde jetzt ein 9er geholt, der nicht nur sofort Stammspieler ist, sondern unser, meiner Meinung größtes Problem die Torungefährlichkeit, etwas aufhebt. Gekommen ist dann Maurides, der wahrscheinlich auf der Bank sitzen wird. dessen Transfer mir auch ein Rätsel ist.
    Für Jojo haben wir gar keinen Platz im System, Matanovic wollen wir abgeben und Otto ist momentan die Hoffnung.
    Ich habe mal alle Kader der zweiten Liga durchgeklickt und festgestellt dass wir echt Glück brauchen, damit es uns diese Jahr nicht erwischt.

  5. In retrospect, I begin to think that the main reason for Bornemann to part ways with Schulle is a sense that he is too humane , or not harsh enough regarding the handling of personnel, and that Hürzeler got the job because he assured Borneman that he won’t complain about firings, sidelinings or shady behaviors in contract negociations and might even help by designing a squad that clearly separates who is trusted and who is not.
    It’s only a feeling of course and it might be a hasty judgment on Hurzeler, but it fits with what went wrong since at least one year ago.
    If this is true, Schulle’s firing is even sadder, and it is becoming harder everyday not to see Hurzeler as a traitor. I mean, sorry for the strong wording, but it’s utterly ironic that Schulle had to fight for the contract extensions of Favé and Hurzeler, just to be replaced by one of them, the one that did not quit out of solidarity with his head coach.

    1. Yes, I think you’re right. I can’t enjoy the supposedly new squad like Tim, either. My feelings towards the club are so dead and shocked that i’m not ready to hope for a better second half of the season. Even if this form of dealing is supposed to be professional, it doesn’t suit my FC St. Pauli. I keep remembering Bornemann’s public dismantling of Robin and the almost caustic criticism of Schulle when he left. Smarsch was also more or less publicly degraded and labeled as insufficient. Matthias Hain was branded as old-fashioned and sorry, I’m not interested in a podcast with the new coach at all. Yes, it may all be unconstructive and of course change is not uncommon either. But the shape remains disturbing for me. It’s been difficult for me to go to the stadium and look forward to FC St. Pauli for a longer time. Now I always try to lend my season ticket, my heart is cold.

      If we just muddle through again and there’s no change in management, I won’t buy any more season tickets.

      I don’t need a normal professional FC St. Pauli

    2. You can believe all you like (and may-be you’re right), but the only fact you state isn’t one: Loic Favé didn’t quit out of solidarity but was sacked together with Schulle. If you have a source that says different, let’s have it.
      For a fact-free character analysis this is indeed quite harsh. Would you tell Hürzeler this to his face?

      1. Well, you’re right, Loïc possibly did not even have a chance to chose, but Fabian had, and that’s the point. I mean, yes, I could tell this to his face of course, it’s probbaly something that *he* asked himself, it is a very tough choice to make, a defining moment, and I would put the blame on Bornemann more than on Hürzeler, actually, because Bornemann did *create* this horrible situation for Hürzeler. And even from Borneman’s point of view, it’s understandable, because he’s doing this for his own position’s sake, because he felt that Schulle was a nuisance for his own job, and that Hurzeler might be easier to manipulate.
        So if there’s one person to blame, I would rather name Göttlich, because from his point of view, it’s a strategic choice, and a frightening one.
        I may sound like accusing and I apologize if I’m hurting feelings, but it’s really out of sadness for Schultz… and us. These were by far the best St Pauli moments for me.

        1. Okay, so now it is no longer Loic walking out in solidarity but Loic having walked out in solidarity if only given the chance. (Maybe he could decline on his compensation or his salary to make up for this…)
          At the same time, Fabian makes it half the way from morally corrupt to being another victim of Borrnemann. He’s now at ,was facing a moral crossroads and took the wrong exit‘.
          Adding to villain Andreas Bornemann you now introduce super villain Oke Göttlich.
          Let’s face it: You’re telling a tale or spinning a yarn or what you like, which is perfectly okay. But it stays a tale until somebody who was actually present at the events in question says: „Yes, that’s how it happened.“

          Now my tale (not true either but as plausible or implausible as any other that isn’t supported by facts):

          Presented with the dilemma mentioned above, Hürzeler briefly considers laughing Bornemann in the face and telling him where to shove his dirty money (and his contract). But he bites his tongue, because he feels his responsibilities:
          Responsibility for a team about to begin the preparations for a campaign to avoid relegation all on their own, and always considering that the next coach in line will be Elard Ostermann…
          Responsibility for a club looking into the abyss of 3. Liga.
          Responsibility for those fans who’d rather stay above the line than setting a pointless example by going down.

          As I said, just a tale. Could be true or not. Just like most of the things I read here and elsewhere since Schulle was sacked.

          1. I don’t want to hijack the thread and I want to say again that I appreciate a lot the persons taking the time to answer to me in English. One last word : I do believe that from Hurzeler point of view, both tales are actually compatible, and both valid to help get a sense of „what happened“. A tough choice to make, indeed. Now, from Borneman and Göttlich points of view, you are right that I see them as villains in the sense that they purportedly tried to destabilize Schultz position long before the sporting situation was even concerning, and since you are a lover of facts, the September Göttlich interview should leave no doubt. Now, exactly why they did that is only speculation, I give you that. Let’s see what this afternoon game, and after that the rest of the season, brings. Truth is, I cannot help but feeling empathy for Schulle more than for the people staying in charge.

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