Das Doofe an Serien: Sie enden irgendwann. So auch die, dass alle Punktspiele der FC St. Pauli 1. Frauen in diesem Kalenderjahr gewonnen wurden. Bei der TSG Burg Gretesch in Osnabrück gab es eine 1:0-Niederlage.
// von Ili, Lina, Vanessa und Francis für die FC St. Pauli 1. Frauen (Titelfoto: Sarah Grün)
Im Vergleich zur letzten Woche (Heimspiel; Treffpunkt 12 Uhr) ist die Treffpunktzeit an diesem Sonntag eine Zumutung: 7.50 Treffpunkt, 8 Uhr Abfahrt.
Wir machen uns trotz früher Uhrzeit hochmotiviert auf den Weg nach Burg Gretesch, um die nächsten Punkte zu holen.
Busfahrten mit diesem Team sind immer ein Highlight! Rike wird erstmal von drei Plätzen verdrängt, weil die Ordnung nicht durcheinandergebracht werden darf und wir eine gewisse Routine in unserer Sitzordnung haben – sowohl im Bus, als auch in der Kabine immer wieder amüsant.
Stimmung, Sticker und Massagen
Als endlich alle sitzen geht es los und das Viertel ist noch nicht ganz verlassen, da sagt Verena schon den Satz des Tages: „Als mein Wecker heute morgen geklingelt hat, habe ich mich trotz der Uhrzeit richtig gefreut, weil ich wusste: ich sehe mein Team gleich wieder!“
Dieser Satz beschreibt exakt die aktuelle Stimmung <3
Michelle und Tara werden unterwegs eingesammelt und Torsten, die mit ihrem Papa privat angereist ist, macht extra auf der selben Raststätte Pause, um uns schonmal zu begrüßen.
Zum Glück haben wir ausreichend Sticker dabei, um immer und überall, „nicht so schöne“ Sticker anderer Teams zu überkleben. Dafür ist kein Körpereinsatz zu schade, das beweisen Emma und Rike eindrucksvoll.
Midou hat sich schon für die nächste Sticker-Aktion gemeldet und möchte „unbedingt auch mal einen Aufkleber irgendwo hin kleben!“
Die Zeit im Bus wird genutzt um Körper und Geist zu trainieren. Die einen machen Kreuzworträtsel und die anderen massieren sich gegenseitig die angeschlagenen Muskelpartien.
Nach der letzten Pause werden die gewünschten „NO WAR“ Shirts verteilt und besprochen, wie wir diese am Besten präsentieren, um ein weiteres Statement in diese Richtung zu setzen. Schnell ist entschieden, dass wir uns damit aufwärmen und damit auflaufen!
Nach knapp dreieinhalb Stunden kommen wir endlich an und begehen gemeinsam den Rasen. Der erste Eindruck des Platzes ist erstaunlich gut. Alle sind sich einig, dass der Platz in Jesteburg kaum zu unterbieten ist, dieser aber recht gut scheint. Doch der erste Eindruck trügt. Beim Aufwärmen wird schnell klar, dass die flachen Pässe mehrmals hoppeln und eventuell die Richtung wechseln, bevor der Ball sein gewünschtes Ziel erreicht.
Wir machen das aber nicht weiter zum Thema. Gegebenheiten annehmen und akzeptieren!
(Kein) Fussball
Das Spiel ist schnell zusammengefasst, weil es sehr wenig mit Fußball zu tun hat. Uns ist klar, dass gerade im Abstiegskampf nicht gezaubert werden muss, aber trotzdem wollen wir flach spielen und möglichst hoch gewinnen 😉 (ich zahle gerne ins Phrasenschwein, wenn es so gut passt). Effektive Spielzeit am heutigen Sonntag waren schätzungsweise 35 Minuten, in der restlichen Zeit wurde der Ball geholt und eingeworfen.
Burg Gretesch kennt den Platz und versucht selten, mehr als einen Pass flach untereinander zu spielen. Somit sind wir immer wieder hohen Bällen ausgesetzt. Wir verteidigen diese allerdings souverän und sicher. Die besseren Chancen sind klar auf unserer Seite. Anso scheitert einmal an der überragend parierenden Torfrau und ein weiteres Mal setzt sie eine traumhafte Flanke von Irem knapp übers Tor. Das waren die besten Chancen in der ersten Halbzeit, dazu kamen noch zahlreiche Ecken und Freistöße, aus denen wir leider keinen Profit schlagen können.
Die zweite Halbzeit verläuft sehr ähnlich. Wir haben Chancen durch Annie, Nina und Torsten, können diese aber nicht nutzen. Leider sind wir einmal unaufmerksam in der Defensive und übersehen bei einem der 12.375 langen Bälle die schnelle Stürmerin, die wir bis jetzt super im Griff hatten. Sie läuft durch und verwandelt zehn Minuten vor Schluss zum 1:0 für die TSG.
Kurz danach passiert das, was viel schlimmer als die Niederlage ist: Tara läuft raus, um einen Ball abzufangen und bleibt plötzlich stehen, setzt sich hin und hebt den Arm. Die Spielerinnen, die zu ihr eilen berichten, dass Tara sofort gesagt hat „Da ist was durch!“.
Leider wissen wir mittlerweile das sie recht hat. Tara hat sich die Achillessehne gerissen und wurde bereits operiert. An dieser Stelle gute Besserung und wir wissen, dass du noch stärker wieder zurückkommst. Wir glauben an dich!
Auch die Mädels von Burg Gretesch senden im Nachhinein Gute Besserungs-Nachrichten über Instagram für Tara. Vielen Dank!
Da wir zu diesem Zeitpunkt das Wechselkontingent bereits ausgeschöpft hatten, musste Lotti ins Tor und wir spielten die letzten Spielminuten in Unterzahl. Trotzdem kamen wir vor allem durch Torsten, die immer wieder ihren Turbo zündete, noch zu Torchancen.
Die beste Chance wurde uns durch eine Fehlentscheidung genommen. Klares Handspiel im Strafraum, es hätte Elfmeter geben müssen, dass haben ALLE, auch die Gegnerinnen, so gesehen. Leider nur die Schiedsrichterin und ihre Assistentinnen nicht… Mehr sagen wir dazu nicht, ändern können wir es jetzt eh nicht.
Diese unglückliche Niederlage lässt uns nicht einen Zentimeter von unserem Ziel Klassenerhalt abweichen und wir sind weiterhin fokussiert, motiviert und optimistisch, das wir diesen gemeinsam schaffen.
Eines muss noch erwähnt werde: unsere Nummer 15 Pauline Ginsberg feiert nach zweieinhalb Jahren ihr lang ersehntes Comeback in der Regionalliga und kam für 30 Minuten zum Einsatz.
Pauli selber sagt dazu „Ich bin happy nach zweieinhalb Jahren mit Auslandssemester, Corona und langer Verletzungspause wieder dabei zu sein. Vor allem jetzt, wo man das Gefühl hat, dass eine andere Art Zusammenhalt und Ehrgeiz im Team zu spüren ist und der Spirit ein Besonderer ist, weil wir spürbar alle nochmal enger zusammengerückt sind, durch den Kampf für den Klassenerhalt!“
Welcome Back Doktore Grinsberg 🙂
Hilfe für die Ukraine
Die schrecklichen Ereignisse in der Ukraine lassen uns nicht kalt. Je mehr Informationen uns erreichen desto größer ist der Wunsch den vielen Menschen in Not in der Ukraine zu helfen. Der Krieg wird zunehmend verheerende Auswirkungen auf das zivile Leben der Menschen haben: Vielerorts mangelt es jetzt schon an Zugang zu Wasser, Verpflegung und einer ausreichenden Gesundheitsversorgung.
Wir können und müssen etwas tun und genau deshalb haben wir einen „Spenden-Fahrplan“ entwickelt. Zusammen mit @hanseatic_help wollen wir den Betroffenen unsere Unterstützung anbieten und über die kommenden Wochen Spenden sammeln.
Wir haben dazu mehrere Etappen geplant:
- Aktuell sammeln wir im Team und Umfeld Spenden ein.
- Für das Auswärtsspiel bei Burg Gretesch am 13. März hatten die Zuschauer:innen die Möglichkeit, Pakete aus blau-gelben Soli-Armbändern & FCSP 1.Frauen-Stickern zu erwerben.
- Zum Heimspiel gegen Hannover 96 am 20. März erwarten wir endlich wieder Zuschauer:innen auf der Feldarena. Dort habt ihr die Möglichkeit unsere neuen T-Shirts zu erwerben. On Top werden wir noch einen Bierausschank machen!
- Am 27. März ist Derbytime. Zum Spiel gegen den H$V werden wir eine Spendendose am Einlass platzieren.
- Im April wird es einen Termin geben, bei dem wir Hanseatic Help die Spendengelder vom Team übergeben und beim Packen der Hilfsgüter mithelfen werden.
100% der Erlöse wandern in den Spendentopf!
Den Menschen aus der Ukraine gilt unsere vollste Solidarität.
Mehr Infos: https://www.hanseatic-help.org/ukraine-hilfe
In Osnabrück haben unsere Fans bereits eine Menge Armbänder und Sticker gegen Spende gekauft und auch Freunde und Familie des Teams haben dies getan.
Sonntag gibt es Bier und T-Shirts gegen Spende, solange der Vorrat reicht.
Wir freuen uns auf Sonntag und wollen endlich was Zählbares gegen Hannover mitnehmen.
// Ili, Lina, Vanessa und Francis für die FC St. Pauli 1. Frauen
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Ich wünsche viel Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt!