Der FC St. Pauli besiegt den 1. FC Magdeburg mit 3:0 (2:0), durch Tore von Johannes Eggestein (2) und Marcel Hartel. In einem ausverkauften Millerntor stellte man die Weichen früh auf Sieg und spielte das dann gekonnt runter.
Foto: Stefan Groenveld
Wie Ihr es inzwischen gewohnt seid: Dies ist der Kurzbericht, direkt nach dem Spiel. Die ausführliche Analyse durch Tim folgt (wahrscheinlich).
Vor dem Spiel
Auffallend vor dem Spiel die große Polizeipräsenz im Viertel. Genug Wannen um die ganze Nordsee leerlaufen zu lassen, Pferdestaffel – das ganze Programm. Offenbar sind die Überstundenkonten in der Pandemie geleert worden und müssen jetzt neu aufgebaut werden, anders lässt sich das kaum erklären. // Twitter
Die spannendste Personalie auf dem Platz beim FCSP beantwortete sich eine Stunde vor Anpfiff, als die offizielle Aufstellung dann doch Dennis Smarsch im Tor vorsah. Wie bei Burcherts Verpflichtung geschrieben, sind die (meisten) Fehler / Unsicherheiten Smarschs mit der fehlenden Spielpraxis erklärbar, und wie Timo Schultz auf der Pressekonferenz vor dem Spiel erklärte, sei man von seiner Entwicklung „zu 100% überzeugt“, ein Wechsel zu Sascha Burchert hätte also auch nur bedingt Sinn ergeben. In der Innenverteidigung begann erstmals das Duo Nemeth / Medić, Fazliji saß auf der Bank. Bei den Gästen fehlte, wie schon vorher bekannt, Mittelfeldmotor Baris Atik.
Und noch etwas wurde schon vor dem Spiel klar: akustisch würde das heute ein ganz hartes Stück Arbeit werden, denn der Gästeblock war einerseits größtenteils Oberkörperfrei (no comment), zum anderen aber auch immens laut.
Die erste Halbzeit
Starker Beginn des FCSP, der früh zeigte, dass die Punktevergabe heute nur in eine Richtung gehen kann. Bereits in der 3. Minute wurde Johannes Eggestein per schönem Direkt-Passspiel von Daschner und Paqarada in Szene gesetzt und ließ aus halblinker Position frei vor Dominik Reimann diesem keine Chance. // Twitter
Auch in der Folge „stresste“ der FCSP die Magdeburger früh. Matanović, Daschner und Eggestein liefen vorne direkt an, auch die zweite Reihe mit Hartel, Smith und Irvine setzte den FCM permanent unter Druck.
Nach 14 Minuten fiel dann bereits das 2:0, eine Flanke von Saliakas verwandelte erneut Eggestein im Zentrum per sehenswertem Flugkopfball.
Fortan ließ man es etwas ruhiger angehen und wollte sicher auch angesichts der hohen Temperaturen erst mal abwarten, was Magdeburg denn jetzt so zu tun gedenkt – und das war weder bis zur Trinkpause noch danach sonderlich viel.
Stattdessen spielte weiter St. Pauli und kam nach einer halben Stunde und einer Flanke von Leart Paqarada zum nächsten guten Kopfball von Eggestein, der allerdings auf der Latte landete – und nur drei Minuten später war er so frei vor Reimann, dass er sich selbst darüber erschrak und den Ball nicht voll traf. In der 37. stand Medic dann bei einer Ecke völlig frei, köpfte den Ball aber in Reimanns Arme. Ein 3:0 oder 4:0 zur Pause wäre also auch durchaus möglich und verdient gewesen.
Halbzeitfazit: 12:2 Torschüsse, 5:1 Ecken, 2:0 Tore – und zumindest gefühlt auch irgendwas um 7:1 Torchancen. Lediglich die 3:0 Gelben Karten von Schiedsrichter Badstübner trüben das Bild etwas, zumal zumindest die Anzahl der Fouls gleich verteilt und Paqaradas Gelbe Karte für Ball wegstreicheln zwar vertretbar aber auch sehr hart war.
Die zweite Halbzeit
Der FCSP betrat das Spielfeld unverändert, bei Magdeburg brachte Christian Titz gleich drei Neue: den Ex-HSVer Tatsuya Ito, Silas Gnaka und Moritz-Broni Kwarteng – und der FCM kam wie verwandelt aus der Kabine. Condé vom Strafraumeck an die Unterkante der Latte, Ceka vergibt den Abpraller fahrlässig. Und nur kurze Zeit später ist es Kwarteng, der nur Aluminium trifft, Smarsch war noch mit den Fingerspitzen dran.
St. Pauli berappelte sich aber und kam in der 56. Minute durch David Otto zur nächsten Großchance, der kurz zuvor für Matanović eingewechselt worden war. Und danach schaltete der FCSP dann in den „kontrollierte Offensive“-Modus, kam vereinzelt zu weiteren Chancen, ließ aber hinten nichts mehr anbrennen.
Bevor es dann zu gemütlich wurde, steckte Daschner schön mit dem Außenrist auf Hartel durch, der frei vor Reimann cool blieb und aus kurzer Distanz zum 3:0 einschob. Der anschließende Baby-Jubel war, wie er nach dem Spiel bekannt gab, die Verkündung einer im Januar anstehenden Geburt in der Familie – wir gratulieren.
Das Spiel war damit endgültig entschieden, St. Pauli war auch danach weiteren Toren näher als der Gast dem Ehrentreffer.
Fazit
Abgesehen von einer kurzen Phase nach dem Wiederanpfiff war das heute in vielen Phasen ein Klassenunterschied, begünstigt natürlich durch die beiden frühen Treffer.
Der FC St. Pauli hat jetzt sieben Punkte aus vier Spielen und steht in der 2. Runde des DFB-Pokals – wir sind schon wesentlich schlechter gestartet. Ein Sieg nächste Woche in Rostock würde das aber natürlich nochmal wesentlich besser aussehen lassen.
Forza St. Pauli!
// Maik
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und wie Timo Schultz auf der Pressekonferenz vor dem Spiel erklärte, sei man von seiner Entwicklung „zu 100% überzeugt“, ein Wechsel zu Mittelfeldmotor Baris Atik.
Hu?
Ja, da ist wohl beim Absenden ein kompletter Absatz im WordPress-Nirvana verschwunden.
Ist inzwischen wieder repariert 🙂