Wer ist Sascha Burchert? – Ein Spielerprofil

Wer ist Sascha Burchert? – Ein Spielerprofil

Der FC St. Pauli hat eine Neuverpflichtung auf der Torwartposition getätigt. Mit Sascha Burchert kommt ein erfahrener Keeper zu uns – ablösefrei, da sein Vertrag in Fürth im Sommer ausgelaufen war.
Titelfoto: FC St. Pauli

Sascha Burchert ist der achte Neuzugang des FCSP für die Saison 2022/2023. Auch zu den anderen sieben Spielern haben wir jeweils ausführliche Spielerprofile erstellt, welche wir euch gerne empfehlen: Connor MetcalfeManolis SaliakasCarlo Boukhalfa, David Nemeth, Johannes Eggestein, David Otto und Betim Fazliji.

The story so far

Sascha Burchert wurde in den letzten Tagen vor der Wiedervereinigung Deutschlands geboren, am 30. Oktober 1989 in Ost-Berlin. Die Fußballschuhe schnürte er ab dem fünften Lebensjahr für den Wartenberger SV, ehe es 2002 in die Jugend von Hertha BSC ging. Ab 2005 durchlief er die Jugend-Nationalteams des DFB von der U17 bis zur U20, wurde mit der B-Jugend von Hertha 2005 auch Deutscher Meister.

2009 kam er zu seinem Profidebüt, als sich Herthas Stammtorhüter Jaroslav Drobný verletzte. Im weiteren Verlauf der Saison erlangte er wenig schmeichelhafte Bekanntheit, als er im Spiel gegen den Hamburger SV zweimal Angriffe außerhalb des Strafraums mit einer Kopfballabwehr unterband, die dann aber jeweils durchaus sehenswert aus großer Distanz verwandelt wurden. Alle Torwartexperten waren sich einig, dass er die Situationen bestmöglich gelöst hatte und die Tore eher unglücklich waren, lediglich der Boulevard sah dies anders.

Hertha, Fürth, Oslo

Bis 2016 blieb Burchert in Berlin, unterbrochen von einer kurzen Leihe zu Vålerenga Oslo 2015. Er spielte in dieser Zeit aber deutlich häufiger für die Hertha-U23 als für die Profis. Es folgte der Wechsel zur SpVgg Fürth, für die er in den letzten sechs Jahren knapp 140 Pflichtspiele in der ersten und zweiten Bundesliga bestritt und auch mehrfach als Kapitän auflief. Im Sommer diesen Jahres lief sein Vertrag dann aus und wurde nicht verlängert.

Außerdem stieg er bereits drei Mal in die 1. Bundesliga auf, 2011 & 2013 mit Hertha BSC, 2021 mit der SpVgg Fürth. Ungewöhnlich: Abgesehen von dem halben Jahr, als er nach Norwegen verliehen war, hat Burchert in den letzten 17 Jahren also lediglich für zwei Clubs gespielt.

Sechs Fürther Spieler laufen aus dem Hintergrund jubelnd nach vorne - wo Sascha Burchert mit einem hohen Sprung jubelt.
Springen kann er: Sascha Burchert nach dem Pokalerfolg im Elfmeterschießen gegen Hoffenheim im Dezember 2020.
// (c) Christian Kaspar-Bartke/Getty Images via OneFootball

Auch sein zwei Jahre älterer Bruder Nico spielte sehr erfolgreich im Tor und schaffte den Sprung in den Profibereich, kam dort aber nicht über einen Profieinsatz in der 3. Liga für den SC Paderborn hinaus, bei dem er seit 2015 als Torwarttrainer tätig ist.

Interviews und Social Media

Tim würde sagen: „Enttäuschend!“, was jetzt aber auch nicht unbedingt etwas Negatives ist, eher im Gegenteil. Kein Twitter, keine offizielle Facebook-Seite – nicht einmal einen öffentlichen Instagram-Account! Sind Verträge heutzutage mit solchen Fußballprofis überhaupt noch rechtskräftig?! Spaß beiseite, sowas ist dann vielleicht auch die gezogene persönliche Lehre aus den oben geschilderten Erfahrungen mit dem Boulevard.
Aus der Kategorie „Das Internet vergisst nicht!“ findet sich aber zumindest ein Steckbrief aus jenem Jahr, als er mit Hertha in der U17 Deutscher Meister wurde.

Interviews gibt er aber schon ein paar, gleich im ersten Interview mit Torwart.de 2010 geht es natürlich auch um das damalige Spiel gegen den HSV. Ein Video-Interview mit eher allgemeinen / privaten Fragen aus 2018 gibt es auf YouTube, im Interview auf 11Freunde.de 2019 klingt der Blick auf seine Zeit bei Hertha eher „zurückhaltend“.

Was sagen die Experten?

Um Sascha Burchert etwas besser kennen zu lernen, haben wir mit Michael Fischer gesprochen. Er ist als Journalist u.a. für die Nürnberger Nachrichten und dort u.a. für den Fürther Flachpass Podcast tätig:

Moin Michael, Sascha Burchert wechselt zum FC St. Pauli. Passt der Wechsel aus deiner Sicht?
Angesichts der Diskussionen um Dennis Smarsch passt der Wechsel natürlich. Burchert war in den vergangenen sechs Jahren in Fürth immer ein solider Zweitliga-Torhüter, gehörte allerdings nie zu den besten Keepern der Liga. In diesem Sommer wollten die Fürther Verantwortlichen einen Umbruch auf der Torhüterposition einleiten und haben seinen Vertrag nicht mehr verlängert. Burchert hat offenbar lange auf das richtige Angebot gewartet, jetzt kann er weiterhin in der zweiten Bundesliga spielen.

Was sind seine Stärken?
In Fürth war Sascha Burchert stets ein Anführer, auf und neben dem Platz. Wie später herausgekommen ist, hat er vor allem im Aufstiegsjahr vor wichtigen Spielen in der Kabine das Wort ergriffen und war sehr wichtig für den mannschaftlichen Zusammenhalt. Zudem hat er sich zu seiner Fürther Zeit immer wieder auch um jüngere Spieler gekümmert, unter anderem um den heutigen Nationalspieler David Raum zu dessen Anfangszeit bei den Profis. Sportlich überzeugte Burchert immer wieder mit guten Reflexen auf der Linie, in der Bundesliga gab er der Mannschaft bei seiner kurzzeitigen Rückkehr ins Tor Sicherheit und sorgte für Ruhe.

In welchen Bereichen kann er sich noch verbessern?
Mit dem Ball am Fuß ist Burchert limitiert, seine Pässe im Spielaufbau hatten immer wieder eine große Streuung und landeten gerne auch mal im Seitenaus. Die Strafraumbeherrschung ist ausbaufähig. Zudem haben Torhüter-Experten bei ihm während der vergangenen Saison in der Bundesliga immer wieder die gleichen strukturellen Probleme erkannt. Oft rückt er bei gegnerischen Abschlüssen zu weit in Richtung des Angreifers vor, womit er seine Reaktionszeit unnötig verkürzt. Außerdem gab er manchmal Bälle bereits verloren und schaute ihnen nur noch hinterher statt alles zu versuchen, um ein Gegentor zu verhindern.

Burchert war der Fürther „Aufstiegstorwart“. In der Bundesliga stand aber Marius Funk und später Andreas Linde vor ihm im Tor. Warum?
Das Rennen um die Nummer eins war im Sommer 2021 ein sehr enges. Burchert setzte sich aber knapp gegen seinen Herausforderer Marius Funk durch und stand zu Saisonbeginn auch im Tor.  Im Oktober entschied sich Stefan Leitl aber vor dem Auswärtsspiel in Köln für einen Torwartwechsel. „Wir waren nicht unzufrieden mit Saschas Leistungen“, sagte der damalige Trainer Stefan Leitl, „ihm hat aber auch schon in der letzten Saison teilweise das Matchglück gefehlt, dass er den ersten Ball mal hält und uns damit im Spiel hält.“ Das Trainerteam fand deshalb, dass es an der Zeit gewesen sei, „einen neuen Reiz zu setzen“.

September 2021 – Sascha Burchert im Duell mit Joshua Kimmich.
// (c) Sebastian Widmann/Getty Images via OneFootball

Nachdem sich Funk später am Knie verletzte, kehrte Burchert wieder ins Fürther Tor zurück und war im Winter ein guter Rückhalt. Aufgrund der wechselhaften Leistungen beider Torhüter verpflichtete der Verein mit Andreas Linde allerdings in der Winterpause einen neuen Keeper, der mit Molde auch schon in der Europa League gespielt hatte. Dieser musste sich zuerst hinten anstellen, weil Burchert gut hielt. Dann aber patzte Burchert beim Auswärtsspiel in Wolfsburg – und das Trainerteam entschied sich, fortan Linde zu vertrauen. 

Auch beim FC St. Pauli ist er nicht zwingend als Stammtorwart eingeplant. Kann er mit der Rolle als zweiter Torwart umgehen?
Offenbar soll er ja nur einen Einjahresvertrag erhalten. Ob er mit der dauerhaften Rolle umgehen kann, vermag ich nicht einzuschätzen. In Fürth lobte Stefan Leitl Burchert immer wieder dafür, wie er auf die Degradierung reagierte und wie er der Mannschaft dennoch als Leader half. „Sascha war in der Besprechung vor dem Spiel aber ganz klar und hat uns auf der Bank sensationell unterstützt“, sagte Leitl nach dem Köln-Spiel, dem ersten, das Burchert auf der Bank verbrachte. „Er ist einfach ein Leader – ich habe aber ehrlich gesagt auch nichts anderes von ihm erwartet.“

Was ist Sascha Burchert neben dem Platz für ein Typ?
Ein sehr netter, offener und umgänglicher Mensch. Zudem ist Sascha Burchert sehr bodenständig und legt keinen Wert auf größeren Luxus. Zum Training kam er immer wieder mit einem gelben Kleinwagen, der auffiel zwischen all den teuren Autos seiner Kollegen. Bei den Fans war er in Fürth sehr beliebt, was auch die Spruchbänder zeigen, die beim vergangenen Heimspiel gegen Karlsruhe auf der Nordtribüne präsentiert wurden.

Vielen Dank für Deine Zeit und die interessanten Einblicke, Michael.

Im Interview hat Michael das Torwartspiel von Burchert genauer beschrieben. Darin beschreibt er die „unnötige Verkürzung der Reaktionszeit“. Dazu hat auch Torwart-Experte Sascha Felter etwas veröffentlicht (diesen und diesen Tweet). Und natürlich haben wir Sascha auch um eine Einschätzung gebeten, die leider ziemlich deutlich ausfällt:

„Wenn er nur als Notlösung gilt bis Vasilj wieder fit ist, dann ist das okay. Aber letzte Saison war er in der Bundesliga für mich der schlechteste Keeper. Und das leider in allen Bereichen. Also fußballerisch müssen wir da nicht groß diskutieren. Aber vor allem sein taktisches Verhalten (wann rücke ich vor und gebe Druck, wann bleib ich hinten und vergrößere die Reaktionszeit?) war extrem schwach. Er hat Fürth dadurch sehr viele Tore und Punkte gekostet.“

Sascha Felter

Eine Frage bleibt: Warum?

Es ist noch nicht allzu lange her, da wurde kurz vor der Saison ein offener Zweikampf um die Nr. 1 bzw. den Platz zwischen den Pfosten ausgerufen. Noch bevor hier eine Auflösung erfolgte, brach sich Nikola Vasilj einen Finger und Dennis Smarsch gewann das Duell daher vorerst kampflos. So schien die Torwartfrage also erstmal geklärt.

Und jetzt, ein paar Wochen später, muss man zusätzlich zu Smarsch, Vasilj und Sören Ahlers unbedingt noch etwas tun und einen vierten Torhüter verpflichten? Klar, die Leistungen von Smarsch waren nicht ausreichend, um vom kicker in „Weltklasse“ eingruppiert zu werden – doch bei aller Kritik waren sie auch nicht so verheerend, dass man ihn jetzt mit dieser Verpflichtung den nassen Waschlappen durchs Gesicht feuern muss. Größtenteils handelte es sich um Abstimmungsprobleme, die auf der Position eben am besten durch Wettkampfpraxis gelöst werden.

Aber bevor das Vorgehen nun deutlich kritisiert wird, möchte ich auch zwei weitere mögliche Varianten aufzeigen, die die Verpflichtung erklären könnten:

  • Fingerverletzung bei Torhütern sind natürlich immer schwierig und schwer planbar. Ist die Verletzung bei Vasilj also vielleicht schon jetzt absehbar langwieriger und man möchte bei einer eventuellen Verletzung oder Sperre bei Smarsch gewappnet sein? Ist die Verpflichtung von Burchert also eine Vorsichtsmaßnahme?
  • Vier Torhüter für den Profikader sind eigentlich einer zu viel, zumal auch die U23 ausreichend besetzt ist. Daher ist denkbar, dass hinter den Kulissen bereits mit einem Abgang gerechnet wird. Gerüchte um einen Wechsel Vasiljs nach England gab es – in dem Fall wäre die Verpflichtung Burcherts natürlich als Vorgriff zu sehen und ein dritter Torhüter ist nötig.

Spekulieren liegt mir nicht so, daher belasse ich es beim Aufzeigen dieser zwei möglichen Szenarien. Schlauer werden wir dann vermutlich schon am Sonntag sein, wenn sich herausstellt, wer gegen den 1. FC Magdeburg im Tor steht. Die bisherigen Statements von Timo Schultz, Andreas Bornemann und Sascha Burchert selbst lassen hier jedenfalls noch viel Raum für Interpretationen.

In jedem Fall wünschen wir Sascha Burchert für seine Zeit bei uns alles Gute. Herzlich Willkommen am Millerntor!
// Maik

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7 thoughts on “Wer ist Sascha Burchert? – Ein Spielerprofil

  1. Ich verstehe die jetzt geschaffene Tatsache mit einen neues Keeper der letzte Saison nicht überzeugen konnte nicht so richtig. Noch vor wenigen Wochen waren beide Torwarte laut Trainer gleichauf in Ihren Leistungen und völlig unklar wer von beiden zwischen den Pfosten 2022/2023 stehen wird.

    Ist Smarsch wirklich so schlecht geworden liegt es nicht auch mangelnder Spielpraxis und auch Abstimmungsfehler mit der Abwehr die aber auch gerne mal schläft. Wie dem auch sei, nur die Schuld hinten zu suchen ist etwas wenig, wir haben keine starken Stürmer, keine Strafraumstürmer und wenn doch treten sie nicht in Erscheinung.

    Ich bin davon überzeugt, wir haben eine neue Baustelle aufgemacht die wir nicht gebrauchen können.

    Smarsch nach drei Spielen vom Hof zu jagen ist schäbig und eines FC St.Pauli nicht würdig.

    Sind wir nicht ein Verein der Spieler entwickeln und Ausbilden will. Daher ist diese Entscheidung bedauerlich.

    Forza St.Pauli

    Lg
    Josef

  2. Meine Interpretation ist folgende: Vasiljs Verletzung ist so schwerwiegend, dass er absehbar nicht bis Ende des Transferschlusses fit sein wird und auch im September oder sogar Oktober möglicherweise fehlt. Ahlers wird nicht zugetraut, mehrere Spiele 2. Liga ohne großen Schaden für das Team zu bestreiten und so hätte man auf Monate nur einen zweitligatauglichen Keeper, der zudem momentan noch so stark wackelt, dass man einem Wechsel im Winter durchaus zustimmen würde, weil man mittlerweile in Smarsch keinen Stammkeeper für die kommenden Jahre mehr sieht. Nach der WM-Pause kämpfen dann Burchert und Vasilj die Nr. 1 untereinander aus. Aus meiner Sicher also nachvollziehbar.

  3. So ist nunmal das Profigeschäft. Dennis hat seine Chance bekommen und sie nicht genutzt. Der Verein hat sicherlich Aufstiegsambitionen und kann es sich daher nicht leisten mit einem unterdurchschnittlichen Keeper in die Saison zu gehen.

    Für Schultz ist die Kommunikation eines Torwarts sehr wichtig. Anhand der Abstimmungsfehler kann man sehen, dass das nicht Smarschs Stärke ist. Im Gegenteil: ich denke durch seine Kommunikation und Fehler verunsichert er die Abwehr.

    Smarsch ist fehleranfällig. Beispielsweise das 3-3 gegen Straelen oder das 1-1 gegen Union letzte Saison wo er ausrutscht. Viele sagen das war Pech, aber man kann als Sportler das Risiko beeinflussen auszurutschen. Er macht dort einen riesigen Ausfallschritt, der das Risiko eines Ausrutschers massiv erhöht. (Da durch einen Ausfallschritt der Winkel in dem die Kraft auf den Boden übertragen wird sehr klein wird). Uns wurde beim American Football Training immer beigebracht beim Richtungswechsel kleine Schritte zu machen, wegen der Gefahr auszurutschen. Das sind alles so kleine Fehler, die sich aber aufsummieren.

    Er hält einfach zu wenig Bälle. Das 1-3 gegen Nürnberg sah zB haltbar aus. Und die beiden Gegentore gegen Lautern waren definitiv nicht seine Fehler, aber ein Top-Keeper hält an einem guten Tag vielleicht auch mal einen davon.

    Und dann ist es als Sportdirektor nur logisch einen Ersatz zu verpflichten. So leid mir das für Dennis tut, der scheinbar n Toptyp ist und echt lange auf diese Chance hingearbeitet und gewartet hat.

  4. Puuuuuuh !! Klar sagt mir der Name Sascha Burchert etwas……. nach dem Interview mit dem „Insider aus Fürth“ und dessen Beschreibung von Stärken und Schwächen muss ich mich doch fragen was für einen Sinn diese Verpflichtung macht.
    Um es mal kurz zusammenzufassen:

    – mit dem Ball am Fuß ist er limitiert, seine Pässe im Spielaufbau hatten immer wieder eine große Streuung und landeten gerne auch mal im Seitenaus
    – die Strafraumbeherrschung ist ausbaufähig
    – oft rückt er bei gegnerischen Abschlüssen zu weit in Richtung des Angreifers vor, womit er seine Reaktionszeit unnötig verkürzt (also auf Deutsch: läuft machmal unmotiviert raus aus seinem Tor)
    – sportlich überzeugte Burchert immer wieder mit guten Reflexen auf der Linie

    Also wenn ich raten müsste über welchen Torwart hier sprechen würde ich sagen: Robin Himmelmann (wobei er das mit den 1:1-Situationen mal so richtig drauf hatte)
    Sind das nicht genau diese Dinge die man bei Himmelmann seinerzeit bemängelt und sich schlussendlich von ihm getrennt hat ?
    Das nächste ist doch : Sollte er im nächsten Spiel tatsächlich bereits im Tor stehen – tja, dann wäre Dennis Smarsch schlicht und einfach verbrannt und kann ihn gleich noch in dieser Transferphase abgeben !!

    Lassen wir uns überraschen, ist ne spannende Personalie und vielleicht wissen wir auch nicht Alles………. Forza Sankt Pauli

    1. Himmelmann 2.0 war auch mein erster Gedanke. Tatsächlich fand ich ihn in Fürth in Liga 2 ziemlich ok. Ich denke, die Vereinbarung dürfte in etwa so aussehen: Du spielst, bis Vasilj wieder fit ist, danach setzt du dich auf die Bank und am Ende der Saison schauen wir mal, ob wir so weitermachen wollen. Oder ob wir eine neue Nr. 2 suchen (müssen).
      Smarsch dürfte man hingegen nach Möglichkeit noch abgeben. Meiner Meinung nach das Sinnigste für beide Seiten. Über sein Talent wird durchaus gestritten, so oder so hilft er in der aktuellen Situation mit dem großen Umbruch in der Abwehr dem Team nicht – im Gegenteil. Offenbar erhofft man sich von Burchert vor allem die Attribute „verlässlich“ und „kommunikativ“, was den Jungs vor ihm sicherlich helfen würde. Entscheidet man sich aber für einen TW-Wechsel, dann hat Smarsch eigentlich keine mittelfristige Perspektive mehr bei uns.
      Die ganze Situation in der Abwehr mit den vielen Verletzten während des Neuaufbaus ist ziemlich unglücklich. Hoffentlich kriegen wir zeitnah wieder Stabilität in den Laden!

  5. „Größtenteils handelte es sich um Abstimmungsprobleme, die auf der Position eben am besten durch Wettkampfpraxis gelöst werden.“

    Nichts für ungut, aber ich bin ein bisschen überrascht, so eine unfundierte Aussage bei euch zu lesen. Die Abstimmungsprobleme kommen bei Smarsch ohne Zweifel hinzu und der eine oder andere Fehler lässt sich damit sicherlich erklären, aber er hat für das Niveau 2. Bundesliga so offensichtliche Schwächen, dass ich ein wenig irritiert bin, dass ihr das (fast) alles auf fehlende Wettkampfpraxis schiebt. Siehe bspw. jetzt das 1:0 von Lautern, bei dem er zwar nicht die Hauptschuld, aber durch sein schlechtes Stellungsspiel zumindest eine Mitschuld trug. Ich halte es für ausgeschlossen, dass er diese Schwächen kurzfristig abstellen kann. Langfristig mag das vielleicht möglich sein, wobei ich auch da starke Zweifel habe, weil meines Erachtens seine sportlichen Defizite zu eklatant sind, aber dafür bräuchte er nicht nur Zeit, sondern auch viel Spielpraxis und die kann er nicht (mehr) beim magischen FC sammeln, zumindest nicht in der ersten Mannschaft. Ich war vor 2 Jahren überrascht, dass Hertha das vermeintlich so große Torwarttalent für einen schmalen Taler gehen ließ, mittlerweile verstehe ich es aber gut.

    „Es ist noch nicht allzu lange her, da wurde kurz vor der Saison ein offener Zweikampf um die Nr. 1 bzw. den Platz zwischen den Pfosten ausgerufen.“

    Ihr könnt mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass ihr diese Floskel geglaubt habt. Hätte sich Vasilj nicht verletzt, hätte Smarsch eventuell seinen Auftritt im Pokal gehabt, aber natürlich hätte es keine wirkliche Diskussion um die Frage Stammkeeper gegeben, dafür ist Vasilj viel zu weit voraus. Solche Phrasen vor der Saison sind doch schon eine Art Running Gag beim magischen FC, völlig egal wer sportlicher Leiter und (Torwart-)Trainer war. Siehe bspw. hier:

    2008
    „Damals war Benedikt auf Augenhöhe mit Patrik. Wir mussten lange überlegen, wen wir bringen“
    https://www.abendblatt.de/sport/fussball/st-pauli/article107367253/FC-St-Pauli-Borger-bleibt-die-Nummer-eins.html

    2011
    „Wie in der vergangenen Saison darf sich jedoch Torhüter Benedikt Pliquett, den Schubert vor der Saison auf Augenhöhe mit Stammkeeper Tschauner sah, Hoffnungen auf einen Einsatz im Pokal machen.“
    https://www.abendblatt.de/sport/fussball/st-pauli/article108065596/Keine-B-Elf-in-Trier-aber-Pliquett-hofft-auf-seinen-Einsatz.html

    Ich finde es auch völlig legitim, sowas vor der Saison als kleine Motivationshilfe zum Besten zu geben, ernst gemeint sind solche Aussagen aber eher selten.

    Zu Burchert: Die ganz große Begeisterung will sich bei mir nicht einstellen, er scheint aber zumindest eine solide und auch halbwegs kostengünstige Option zu sein, von daher bin ich zufrieden, dass diese große Baustelle kurzfristig beseitigt werden konnte. Nun bitte noch im Sturm nachlegen und es könnte eine ganz nette Saison werden.

    1. Wir liegen da inhaltlich wahrscheinlich nah beieinander in der Gesamtbewertung, lediglich das Fazit bzw. die zu ziehenden Konsequenzen fallen dann unterschiedlich aus.
      Die „Abstimmungsprobleme“ sind natürlich nicht alles und beispielsweise auch der Freistoß in Straelen zum 3:3 geht klar auf seine Kappe. Ich habe vor der Saison auch nicht an ein „offenes“ Duell geglaubt, sondern war mir sicher, dass Vasilj spielen würde.
      In letzter Konsequenz wäre ich da aber eben jetzt den Weg mit Smarsch weiter gegangen – was ja durchaus auch noch passieren kann.

      Warten wir es ab.

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